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Sakasama no chou

der umgedrehte Schmetterling
von

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Prolog

Die ersten Sonnenstrahlen erhellten den wolkenverhangenen Himmel.

Er tauchte die blätterlosen Bäume in ein sanftes Licht. Der Wind ließ die dünnen Zweige der Sträucher rascheln.

Sonst war noch nichts zu hören. Die Straßen Tokyo´s waren fast noch leer.

Nur einige Fußgänger sah man nach Hause eilen. Sie kamen gerade von ihrer Nachtschicht und wollten zu ihrer Frau und ihren Kindern.

Die langen Mäntel waren zugeknöpft, die Mützen weit ins Gesicht gezogen.

Es war mittlerweile Mitte Dezember und die Straßen waren schlammig und vereist.

Noch kein einziges Mal ist auch nur die kleinste Schneeflocke vom Himmel gefallen.

Was vermutlich auch an den heißen Sommer dieses Jahr lag.

Die Menschen sehnten sich mittlerweile nach dem Schnee. Selbst die, die sonst nicht so viel von ihm hielten.

Sie hatten es satt dauernd aufzupassen ob sie nicht in eine Pfütze traten oder sich die Beine auf den nicht gestreuten Boden brachen.

Irgendwo lief eine Katze über die Straße und gab ein herzerweichendes Mauzen von sich, als sie mit ihrer Pfote in ein Schlammloch sank.
 

Doch gar nicht so weit entfernt machte es den meisten Schülern der Alice Academy gar nicht so viel aus, ob es nun regnete, schneite oder ob die Sonne schien.

Sie hatten ihre eigenen Probleme um die sie sich kümmern mussten und nicht die Zeit über das Wetter nachzudenken.

Aber jetzt waren diese auch vergessen, da sie alle noch im Land der Träume ruhten.

Oder fast alle. Eine Schülerin war schon wach und schaute aus dem Fenster.

Durch ihr Zimmer in der zweiten Etage des Oberschulheims konnte sie genau auf den Nordwald sehen und musste zu ihrem eigenen verwundern an Mr. Bär denken.

Ob er jetzt genau wie sie wach war? Konnte so ein Stofftier überhaupt schlafen?

Das junge Mädchen konnte einfach nicht mehr ruhen. Dafür war sie viel zu aufgewühlt und hatte auch ein bisschen Angst.

Sie traute sich nicht es ihm zu erzählen aber diese Furcht lähmte sie in einsamen Stunden und sie kam nie wirklich zur Ruhe.

Lange war es nicht mehr, dann würde ihr Wecker piepen und es wäre Zeit sich anzuziehen.

Müde und nachdenklich ging sie zum Kleiderschrank und nahm ihre Schuluniform heraus.

Plötzlich drehte sie sich um und schaute aus dem Fenster.

Sie konnte ihren Augen nicht trauen. So lange hatte sie darauf gewartet und jetzt schneite es endlich.

Hastig zog sie sich an, nahm aber noch Mantel und Schal mit und rannte zu ihrem besten Freund.

Ungestüm klopfte sie gegen die Tür. Sie musste es mehrere Male versuchen ehe sie eine Antwort bekam und ein etwa gleichaltriger Junge die Tür öffnete.

Verschlafen blinzelte er sie an. Schnell erzählte sie, dass es schneite. Genauso blitzartig wie sie vorher zog er sich an und rannte mit ihr hinaus.

Staunend, wie zwei kleine Kinder betrachteten sie den Himmel und freuten sich über die weißen Schneeflocken die nun immer schneller und in größerer Zahl vom Himmel fielen.

Lachend bewarfen sie sich mit Schneebällen und machten Schneeengel.

Diese weiße Pracht war wirklich selten in Tokyo und es wunderte die Beiden , dass es überhaupt schneite.

In einem Fenster des großen Gebäudes bewegte sich eine Gardine und ein junger Mann schaute heraus. Als er den Jungen und das Mädchen dort unten spielen sah, war das Einzige was er dachte: „Kindsköpfe“

Aber jetzt hatten auch die zwei Schüler genug und gingen völlig durchgefroren und nass in ihre Zimmer.

Sie mussten sich heiß duschen und neue Sachen anziehen um nicht bald mit einer Grippe im Bett zu liegen.

Doch bald würden sie sich wiedertreffen um zusammen zum Unterricht zu gehen.
 


 

Tja das war erstmal der Prolog. Es ist zwar noch nicht viel aber ich hoffe es hat doch jemanden gefallen und ich kriege anregungen und Kritik.^^ Ich werde versuchen jede Woche ein Kapitel hoch zu laden. Wenn es mal nicht klappt entschuldige ich mich gleich hier.

Bis Hana-kimi vorkommt wird es noch etwa 3 Kapitel dauern.

What happens???

Hier ist also schon das erste Kappi! Diesmal ausnahmsweise schon am Montag.

Natürlich würde ich mich wieder über Lob, Kritik und Anregungen freuen.^^
 

Lange stand Akira noch unter der Dusche. Es fühlte sich toll an, wenn das heiße Wasser ihren Körper hinunterfloss.

Sie fühlte sich sofort wohl und geborgen. Als würden die warmen Hände ihrer Mutter sie halten und vor allem, was dort in der großen Welt war, beschützen.

Eine Mutter, die sie nie richtig kennen lernen durfte.

Und sofort kamen wieder diese traurigen und erschreckenden Gedanken in ihr hoch.

Sie konnte sie nicht abschütteln, waren wie der eigene Schatten über den man als Kind nie springen konnte.

Eisige Fesseln die ihr Herz umfassten und es zu zerreißen drohten.

Sie brauchte sich selbst nichts vormachen, die Angst wurde von Tag zu Tag schlimmer.

Immer größer wurde die Furcht entdeckt zu werden.

Sie war nicht einmal die einzige die in Gefahr lief. Es waren ihre Freunde, die großen Ärger kriegen würden, obwohl diese nichts damit zu tun hatten. Und vor allem Er.

Er, der ihr geholfen hatte, ihr Mut zugesprochen hatte und versuchte sie die ganze Zeit zu beschützen.

Seiichi. Der Junge, mit dem sie gerade noch im frisch geschneiten Schnee herumgetollt hatte und der in all den Jahren ihr bester Freund wurde.

Eigentlich war er mehr als ein Freund, eher ein Seelenverwandter.

Ihm konnte sie alles erzählen, brauchte keine Geheimnisse zu haben.

Bis auf dieses eine.

Aber sie wollte jetzt nicht an dieses beklemmende Gefühl erinnert werden.

Lieber dachte sie an ihre Schneeballschlacht und wie sie einen Schneemann bauten.

Sie lachten und hatten einfach nur Spaß, wie zwei Kinder, die die Welt neu entdeckten.

Sie sprachen nichts auf dem kalten Weiß, sondern freuten sich ihrer Existenz.

Plötzlich wurde Akira rot, was wäre wenn doch schon jemand wach gewesen wäre und sie spielend gesehen hätte. / Mein Gott, das wäre ja so peinlich, zwei Oberschüler, die Schneeengel machen und die zwei Kleinkinder rumrennen./

Sie hoffte, dass sich ihre Vorahnung nicht bewahrheitete und es keine dämlichen Gerüchte gäbe.

In der Alice Academy gab es selten was zum spaßen, aber das wäre natürlich der Lacher schlechthin. Solche Sachen würden sie bis zu ihrem Abschluss verfolgen.

Mittlerweile wurde Akira´s Haut durch die Hitze krebsrot. Entsetzt schaute sie ihre Arme an und drehte hastig, vielleicht etwas zu hastig den Kaltwasserhahn an.

Erschrocken schrie sie auf, sprang aus der Dusche, rutschte aus und konnte sich nur noch mit knapper Not am Waschbecken festhalten.

Heftig atmend stützte sie sich auf und versuchte wieder gerade zu stehen.

Dann versuchte sie es noch einmal. Aber diesmal langsamer.

Erst hielt sie die Arme und dann die Beine unter den eiskalten Wasserstrahl.

Das zierliche Mädchen stellte mit beruhigen fest, dass ihre Haut wieder ihre normale Farbe annahm.

Dann sprang sie ganz unter die Dusche, wo sie etwa noch eine Minute blieb und wieder zu frieren anfing.

Schnell stellte sie das Wasser ab, nahm sich ein Handtuch und rannte aus dem Bad.

An ihrem Kleiderschrank musste sie sich mal wieder eine neue Schuluniform nehmen.

Als sie an sich herunterguckte stellte sie fest, dass mittlerweile der gesamte Teppich nass war.

Und musste mit Bedauern an den Hausroboter denken, der nun noch mehr zu tun hatte.

Zufällig fiel dabei der Blick zu ihrem Wecker und sie erbleichte.

Akira hatte ihn mal wieder ohne es zu merken ausgestellt und kam dadurch wieder zu spät zur Schule, was wirklich keine Seltenheit mehr war.

Schnell zog sie ihre Schuluniform an, nahm ein Handtuch und rubbelte sich ihre kurzen Haare trocken.

Flüchtig fuhr sie mit einem Kamm durch und rannte aus dem Zimmer, bis ihr noch einfiel, dass sie ihren Mantel vergessen hatte.
 

Mittlerweile war sie mehr als spät und raste den doch recht langen, jedenfalls wenn man zu spät war, Weg zur Oberschule.

Glücklicherweise hatte es wieder aufgehört zu schneien dafür jedoch war der Boden glatt und sie rutschte genau vor dem Schulgebäude aus und fiel der Länge nach hin.

Mühsam richtete sie sich wieder auf, vorsichtig um nicht wieder hinzufallen.

Das Gesicht vor Schmerz verzogen rieb sie sich die Hüfte, wo wohl bald ein großer blauer Fleck prangen würde.

Sich ihres Zeitdrucks bewusst, sprintete sie die letzten Meter die Treppe hoch, um dann schnurstracks ins Klassenzimmer zu gelangen.

Doch vor der Tür blieb sie noch mal stehen holte tief Luft und versuchte sich eine plausible Erklärung für ihr zu spät kommen einfallen zu lassen.

Das war auch bitter nötig, denn sie hatten genau in der ersten Stunde Mathe mit Jinno-Sensei und mit dem sollte man sich lieber nicht anlegen.

Noch mal allen Mut zusammennehmend, klopfte sie leise an die Tür.

Jedoch bat sie niemand herein, noch schrie jemand herum.

Langsam öffnete sie die Tür und schaute in das volle Klassenzimmer.

Sofort blickten alle Mädchen und Jungs sie an.

Einige schauten sie neutral, einige mitleidig und andere belustig an.

Aus der vordersten Reihe kamen sogar einige, nicht ernst gemeinte, Bemerkungen.

Was sie aber am meisten erstaunte war, dass überhaupt kein Lehrer anwesend war. Die Schüler saßen einfach da, redeten mit ihren Nachbarn, taten aber sonst gar nichts.

Verwundert schloss sie die Tür und ging auf ihren Platz in der letzten Reihe zu.

/Was ist hier denn los, Jinno-Sensei ist doch nicht einfach mal krank oder kommt sogar zu spät. Ob irgendwas passiert ist?/

Dann wurde Akira jedoch wieder aus ihren Gedanken gerissen, diesmal durch das breit grinsende Gesicht ihres guten alten Freundes Seiichi.

„Na, was ist denn diesmal passiert, wenn ich nicht genau wüsste, dass du vorhin schon wach warst, würde ich sagen du hast verschlafen. Wurdest du vielleicht gerade von Aliens entführt oder musstest du deinen Hund, den du nicht hast Gassi führen?“

Bei diesen Worten wurde sein Grinsen noch breiter.

Akira fragte sich manchmal, warum sein Gesicht nicht riss und musste schnell ein Lachen verkneifen.

Stattdessen schauten sie ihn gespielt böse an und steckte ihm ihre Zunge entgegen.

„Halt doch den Mund, ich hab halt ein bisschen getrödelt, das kann doch jedem Mal passieren.“

„Schon, aber nicht jeden zweiten Tag“

Leicht rot im Gesicht und schnell auf die Tischplatte schauend, versuchte das Mädchen vom Thema abzulenken und fragte stattdessen, wo denn ihr Lehrer sei.

„ Keine Ahnung, er kam nur wie immer pünktlich, wurde aber jedoch nach etwa zwei Minuten von Selina-Sensei rausgerufen, wo sie kurz aufgeregt flüsterten und dann gingen. Vorher wurden wir aber noch sehr eindringlich ermahnt ja ruhig zu sein und keinen Unsinn anzustellen. Aber ehe ich es vergesse, du brauchst dir keine Hoffnungen zu machen, Jinno hat sofort gesehen, dass du nicht da warst und du solltest nach dem Unterricht hier auf ihn warten.“

Akira konnte sich richtig vorstellen, wie er sie ermahnte und währenddessen Blitze aus seinen Stock schossen.

Als sie jedoch hörte, dass sie auf ihn warten sollte, wurde sie wieder blass.

„Aber das wird noch ne Weile dauern bis der kommt. Es schien sehr wichtig zu sein, beide waren sehr aufgeregt. Wahrscheinlich ist bis dahin seine Wut wegen deinem zu spät kommen verflogen.“, versuchte Seiichi sie weiter zu beruhigen.

Mit erhobenen Augenbraue schaute sie ihn wieder an. „Du willst mir also erzählen, dass er nicht sauer sein wird. Eher lernen Schweine fliegen. Du weißt ganz genau, dass er mich sowieso nicht wirklich leiden kann, warum sollte er mich also nicht bestrafen.“

Darauf zuckte der Junge nur mit den Schultern.

In diesem Moment klingelte schon die Stundenglocke und die Schüler, die sich bis eben noch über das seltsame Verhalten ihres Lehrers unterhalten hatten, standen nun auf und gingen aus dem Klassenzimmer.
 

Nur Seiichi schaute sie noch mitleidig an, klopfte ihr auf die Schulter und wünschte ihr viel Glück.

Sie wusste, das würde sie brauchen und zwar sehr viel.

Alleine saß sie nun in diesem großen Klassenraum und ließ ihre Gedanken schweifen.

Sie dachte an ihre paar Freunde, die sie hatte.

Auch über die Alice Academy dachte sie nach und das nicht gerade wenig.

Nach einer Weile schaute sie auf ihre Uhr und war erstaunt, dass Jinno immer noch nicht da war um sie anzuschreien. Es wurde schon fast Mittag.

Noch ehe sie sich es wieder anders überlegen konnte stand sie auf und ging auf den Flur um zu schauen, ob irgendjemand kam oder ob sie vielleicht abhauen könnte.

Da hörte sie auch schon die zornige Stimme in ihrem Rücken.

„Wo willst du hin!!! Sagte ich nicht, du sollst im Klassenraum warten!!!“

Kurz zuckte sie zusammen, drehte sich aber gleich um und sah den wütenden Lehrer ihr genau gegenüberstehen.

Sie wusste, jetzt war es besser ruhig zu bleiben und sofort in das Zimmer zurückzugehen.

Sie setzte sich auf einen Platz in der ersten Reihe und versuchte so bedrückt wie möglich auszusehen, obwohl sie durch langjähriger Erfahrung wusste, dass das nichts brachte.

Doch zu ihrer Verwunderung oder auch erschrecken kam nur: „Zwei Wochen Kotzdienst, aber ohne dein Alice zu benutzen. Und komm nicht mehr zu spät!!!“

Dann ging er wieder.

Akira schaute ihm dabei verwundert nach. Es musste was wirklich schwerwiegendes passiert sein, wenn er sie nur so leicht bestrafte.

Sie hatte nie gezählt, sie war aber sicher schon das zwanzigste Mal zu spät in diesem Jahr.

Ihr Mund schloss und öffnete sich, als würde sie etwas sagen wollen, obwohl niemand da war.

Seiichi würde wohl sagen sie sähe aus wie ein Fisch.

Dann stand sie auf, ihr wurde bewusst, dass sie durch das Warten ein paar Stunden Unterricht versäumt hatte und rannte hinaus.

Auf den Gang traf sie auch ihren guten Freund wieder und erzählte ihm, was passiert sei.

„Ich weiß wirklich nicht was los ist. Aber Akira-chan pass auf dich auf. Irgendetwas wird noch passieren und wir können nichts dagegen tun.“

„Ja ähm...aber...“

„Was ist los? Ist noch mehr passiert?“ Jetzt schaute er sie besorgt an.

„Ach nein gar nichts. Es war nicht so wichtig.“

Er schaute sie zwar mit gerunzelter Stirn an, belies es dann aber wieder dabei. Zusammen beeilten sie sich nun zum Speisesaal, denn die Pause war schon fast vorbei.

Das Mädchen hatte sich wieder nicht getraut ihm von ihrem schlechten Gefühl zu erzählen.

Es war schon fast eine Vorahnung, dass irgendwas schreckliches passieren wird.

Doch wie jedes Mal strich sie die Gedanken wie eine zweite Haut ab und konzentrierte sich nur auf das Essen.

Hätte sie gewusst, dass wirklich was schlimmes geschieht, hätte sie sie nicht so leichtfertig verworfen.

Gedanken

Heftig schnaufend stieß Akira immer wieder kleine Atemwölkchen aus. Sie war jetzt schon 10 Runden um das Oberschulgebäude gerannt. Langsam war selbst ihre Puste aus.

Noch dazu zeigte das Thermometer mittlerweile Minusgrade an.

Die Temperaturen waren nun schon mehr als ungewöhnlich.

Erst schneite es gar nicht und jetzt hörte es nicht einmal mehr auf.

Einige Schüler tuschelten schon, dass dies der kälteste Winter seit 10 Jahren sei und das irgendetwas auf sie zukomme.

Noriko, eine gute Freundin mit einem Orakel-Alice, trug noch dazu bei, dass die Mädchen mehr zu flüstern hatten.

Das einzige, was sie sah, wenn sie jemand darauf ansprach war, dass sie ein schwarzes Loch sehe und sonst nichts.

Noch dazu verstand wieder mal keiner, was sie meinte und es wurde noch mehr üble Geschichten geraunt.

Nur wenige Leute schienen davon nichts mitzubekommen und das waren Grundschüler.

Aber dies auch mit Ausnahmen.

Der kleine Hyuga, oder auch schwarze Katze genannt, benahm sich in letzter Zeit auch sehr unnatürlich.

Das behauptete immerhin Seiichi, der mit ihm in der Gefahrengruppe war und somit öfters mit ihm zu tun hatte.

Akira bemerkte jedoch nichts davon, ihr vielen keine Unterschiede in seinem Verhalten auf. Er war genau so kalt, finster und mürrisch wie immer. Auch kokelte er immer noch Leute an, wenn sie ihm gegen den Strich gingen.

Erst heute morgen sah sie ihn, wie er mit einer gewaltigen Feuerbrunst den Schnee wegschmolz und nebenbei noch einen Baum anzündete.

/Tja mit ihm und seinem Feuer-Alice sollte man sich lieber nicht anlegen. Obwohl diese kleine Sakura wirklich Mut aufbringt, sich ihm offen zu wiedersetzen. Die hatte doch auch so ne seltsame und seltene Kraft?/

Akira dachte inzwischen angestrengt nach, sie furchte ihre Stirn und presste die Fingerkuppen dagegen. Jedem, der sie kannte, war diese Haltung schon sehr vertraut. Dann hieß es, sie lieber nicht anzusprechen, sonst gäbe es Stress.

Doch sie kam einfach nicht drauf, was dieses Mädchen konnte. Es interessierte sie auch vorher nicht sonderlich.

Dann endlich gab die Schwarzhaarige ihre Denkerpose auf, so wie Seiichi es immer nannte.

/Man, was muss ich immer an diesen blöden Typ denken, der soll hingehen, wo der Pfeffer wächst und seine Hilfe wegen meinem Alice will ich auch nicht mehr!!/

Sie war zur Zeit mächtig sauer auf Seiichi.

Da schlitterte sie gestern nur einmal auf den Eis aus, oder auch zwei- oder dreimal, da hatte er nichts besseres zu tun, als sich mit der ganzen Klasse über sie lustig zu machen.

Besonders die Kommentare einiger Mädchen waren wirklich niederschmetternd, als sie sie vor ihm runtermachten.

Sie wusste, dass viele Schülerinnen, besonders aus der Ober- und Mittelschule auf den großen und gutaussehenden Jungen standen.

Noch nicht einmal Akira selbst wäre abgeneigt, wenn sie nicht schon seit der Kindheit befreundet wären.

/Man kann vieles über ihn sagen, aber an seinem Aussehen ist nichts zu meckern. Dafür ist er aber oft ein Macho und ein Rüpel./

Sicherlich waren auch diese Eigenschaften gute Gründe, warum so viele Mädchen auf ihn standen.

Bei diesem albernden Gekicher konnte Akira aber immer nur die Augen verdrehen.

Außerdem war sie sich sehr sicher, dass irgendetwas ihre Füße steuerte als sie hinfiel.

Die Hände zu Fäusten geballt, stand sie da, während ihr die Schneeflocken auf den Kopf fielen.

/Etwas gutes hatte das Ereignis immerhin. Ich hab endlich die blöde zwölfte Runde geschafft./

Dadurch kam ihr Atem aber mehr keuchend, als alles andere. Akira fühlte sich schon einem Erstickungstod nahe.

Immer noch nach Luft ringend fasste sie sich an die Seite und spürte sofort wieder den Schmerz den ihr blauer Fleck auslöste.

/Verdammt, was musste ich mich gestern auch auf den Eis hinlegen! Ich will hier nicht mehr sein! Nur einmal will ich meine Eltern wiedersehen, aber bei meinen Leistungen ist das schlecht möglich./

Bei diesen Worten schaute sie mit traurigem Blick auf ihr linkes Handgelenk ließ es aber gleich wieder sinken.

Dann sah sie wie schon oft in den Himmel und wünschte sich für einen Tag, nein, sogar nur für eine einzige Stunde frei zu sein, machen zu können, was man wollte und nicht mehr diese quälende Angst zu haben.

/Es bringt nichts. Wir werden für immer Gefangene der Academy bleiben, wir können zwar randalieren, kriegen aber sofort die Quittung für unser Aufbegehren Wir sind doch nur Marionetten und wehe jemand wagt es die Schnüren durchschneiden zu wollen./.

Wieder einmal war sie in dieser melancholischen Stimmung, die zur Zeit immer öfter kam.

Denn auch Akira gehörte zu denen, die am Besten wussten, was die Leute hier für Dreck am stecken hatten.

Obwohl sie es nicht erfahren durfte, erzählte Seiichi ihr vor Jahren, als er zum wiederholten Male völlig lädiert aussah, was er die meisten Nächte tun musste.

Damals war sie mehr als geschockt, hatte ihn angeschrieen und geweint.

/Das kannst du nicht machen! Das geht nicht, wie kann jemand so was machen! Du bist gerade mal 10 Jahre alt! Du musst damit aufhören. Es wird dich umbringen!/

Auch heute verstand sie noch nicht, wie Menschen so grausam sein konnten, kleine Kinder als Mordwerkzeuge zu missbrauchen.

Wahrscheinlich würde sie dies nie herausfinden. War das nicht auch besser so?

Wer konnte oder wollte erkennen, was solch grausame und herzlose Menschen fühlten.

Hatten sie überhaupt noch Gefühle oder ein Herz?

Selbst dieses pochende Ding konnte die Kälte nicht ertragen, sie nicht aufhalten oder gar ignorieren.

Es musste schon vor langer Zeit gestorben, immer kleiner geworden sein, bis nur noch ein kümmerlicher und unwichtiger Rest übrig blieb.

Langsam machte sich Akira wieder auf den Weg zum Wohnheim, immer noch tief in Gedanken versunken.

Deshalb bemerkte sie auch nicht den jungen Lehrer, der ihr hinterher rannte und ihren Namen rief.

Fast hatte sie schon die Eingangstür erreicht, als sie seine Stimme hörte.

Erschrocken drehte sich das nachdenkliche Mädchen um und sah ihren Japanischlehrer Narumi-Sensei, von allen nur Naru-chan genannt.

Wenn Jinno-Sensei sehr streng war, dann war der blonde Mann verrückt.

Manchmal fragte sich Akira, ob der Kerl überhaupt Männerklamotten trug so wie diese aussahen.

Dann sah sie sein Gesicht und ihr Gedankengang stockte.

Da sein Gesicht sonst immer nur ein Lächeln zeigte, so war sie jetzt sehr erstaunt und erschrocken.

Denn diesmal war es beunruhigt und vor allem bestürzt.

Das einzige, was er rausbrachte war: “Du musst mitkommen, es ist etwas schreckliches passiert.“

Das waren seine einzigen Worte und er rannte weiter zur Oberschulverwaltung.

Bestürzt sah sie ihm hinterher, immer noch an seine fassungslose Miene denkend.

Erst dann kam sie zu sich und hastete hinter ihm her.

„Verdammt, warten sie! Was ist geschehen?“

Doch er blieb vor dem großen Gebäude stehen, wartete auf sie und sah sie so voller Mitleid an, dass ihr das Herz stockte.

Genau vor der Treppe blieb sie stehen, sie konnte einfach nicht weitergehen, nicht jetzt.

Diesmal wünschte sie sich, wie noch nie zuvor das Seiichi bei ihr wäre.

Er war der einzige, der sie von diesen düsteren Gedanken ablenken könnte.
 


 

Tja, das war schon das zweite Kappi! Ich bin froh, dass ich so schnell vorankomme. Kommentare wie immer erwünscht.^^

Schicksal

Was konnte nur passiert sein?

Akira konnte sich keinen Reim darauf machen.

In der ganzen Zeit, in der sie in der Alice Academy war, wurde sie nur einmal zum Oberschuldirektor gerufen.

Damals... ihr kam es vor, als wäre es ein anderes Leben.

In diesem Moment wurde ihr bewusst, dass sie nur weg wollte.

Nichts würde sie jetzt lieber tun, weglaufen, sich verstecken und nie wiederkommen.

Doch das war nicht ihre Art!

Sie war es immer, die stark geblieben ist und sich nicht hat unterkriegen lassen.

Nein, Akira hatte nie aufgegeben und würde jetzt erst recht nicht damit anfangen.

Denn das Mädchen wusste genau, wenn man hier kapitulierte hat man verloren und zwar für immer.

Aber egal wie viel Willen und Mut man hatte, irgendwann musste man sich unterordnen.

Ob man es nun wollte oder nicht.

Und jeder an dieser Schule spielte das intrigante und gefährliches Spiel mit oder tat wenigstens so.

Nichts anderes waren sie Spielfiguren, Schachfiguren, ohne zu wissen wohin es ging oder den Ausgang des Spiels zu kennen.

Dabei war ihr Kopf die ganze Zeit auf die Erde gesenkt.

Doch anschauen tat sie ihn nicht.

Sie bemerkte nichts um sich herum. Nicht den Schnee, nicht die Bäume und erst recht nicht dieses Gebäude.

Noch immer war Akira keinen Schritt weitergegangen.

Ihre Füße klebten am Boden und kleine Schweißtröpfchen standen auf ihrer Stirn.

Der Körper des jungen Mädchens zitterte leicht, mit großer Anstrengung versuchte sie es zu verbergen, ballte die Hände zu Fäusten und biss auf ihre Unterlippe.

Erst dann schaute sie auf und realisierte, dass Narumi sie die ganze Zeit angesehen hatte.

Auch jetzt noch zeigte seine Miene diesen mitleidigen, traurigen und ganz darunter fassungslosen Ausdruck.

Obwohl er dieses letzte Gefühl zu verbergen versuchte, bemerkte sie es doch.

In all den Jahren hatte sie gelernt, nicht nur auf Worte zu vertrauen, sondern auch in den Augen zu lesen.

Doch wusste sie nicht, weshalb er so ansah, wegen dem Geschehen, weswegen er sie gerufen hatte oder wegen ihrer tiefbedrückten Miene.

Sie erkannte, je schneller sie los ging, desto eher hatte sie es auch hinter sich.

Widerwillig begaben sich ihre Füße in Bewegung.

Auch Narumi drehte sich um und öffnete ihr die Tür.

Er wollte noch etwas sagen, belies es dann aber, als er ihren nun entschlossenen Gesichtsausdruck sah.

Über irgendetwas wichtiges musste sie nachgedacht haben, sonst hätte sich ihre Einstellung nicht so schnell geändert.

Wenn er Akira so ansah musste er unbewusst an Mikan denken.

In gewisser Weise waren sie sich ähnlich.

Beide versuchten Freude unter den Menschen, die sie liebten, zu bringen.

Jedoch hatte das ältere Mädchen ihre gesunde Naivität schon vor Jahren verloren.

Er wusste zwar, dass sie stark war, aber würde sie auch diesen Schicksalsschlag so einfach verkraften.

Er hoffte es um ihretwillen, doch glauben konnte er es trotzdem nicht.

Mittlerweile hatte ihn Akira schon erreicht und schaute i9hn seltsam an.

Aus seinen Gedanken aufwachend folgte er ihr.
 

Die Oberschulverwaltung war ein riesiges Gebäude.

Wie eigentlich die ganze Alice Academy sah es sehr geschmackvoll und teuer aus.

Die Räume und sowieso die Decke waren riesig.

Obwohl sie schon mal hier gewesen war, schaute sich das junge Mädchen beeindruckt um.

Doch ihr junger Lehrer ging schon weiter, er wollte nicht viel Zeit verschwenden, dass bemerkte sie wohl.

Nach einer Ewigkeit, so kam es ihr vor, kamen sie in das Büro des Direktors.

Als sie eintraten sah er sie jedoch nicht an, sondern schaute nur auf seine Unterlagen und führte ein scheinbar wichtiges Gespräch.

Dafür hatte sie die Zeit sich in Ruhe dieses helle und freundliche Zimmer anzusehen.

Auf den Boden lag ein dicker Teppich aus dunkelroter und blauer Wolle.

Auch die Wände waren mit einerbläulichen Tapete bedeckt, obwohl man nicht viel von ihnen sah, da alles mit großen Bücherregalen zugestellt war.

Erst nach etwa 10 Minuten, in den Akira von einem Bein auf das andere trat aber sonst äußerlich ganz ruhig blieb, war das Gespräch beendet.

Ernst sah der Oberschuldirektor sie an und stand dann langsam auf.

Gerade als er anfangen wollte zu sprechen, klopfte es an der Tür und Selina-Sensei stürmte in den Raum.

„Was sollen wir tun? Ich sehe nichts gutes in meiner Kristallkugel! Wir können nicht mehr länger warten! Einer ist schon gest...!“

Plötzlich bemerkte die junge Frau die beiden Besucher und verstummte sofort.

Aus den Augenwinkel bemerkte Akira jedoch, wie sie einen kurzen Blick zu Narumi warf, er kurz überlegte und dann zu verstehen schien.

Auch begriff das Mädchen nun, dass die Sache schlimmer war und mehr mit ihr zu tun hatte, als sie es sich gedacht hatte.

Leicht verwirrt schaute sie die Erwachsenen an, während sich in ihrem Kopf die Zahnräder drehten.

Dann begann der Direktor wieder zu sprechen, dabei wirkte er so abwesend, als dächte er noch über viel mehr verzwickte Dinge nach. „Am Besten du setzt dich erst mal. Es ist wirklich keine erfreuliche Nachricht und ich wünschte jemand könnte sie mir abnehmen.

Möchtest du vielleicht Tee

?“

Akira schüttelte nur beunruhigt den Kopf.

„Es geht um Seiichi.“, lenkte Narumi ein und fuhr sogleich fort, obwohl es ihm auch nicht leichter fiel.

Dabei dachte sie daran, dass er es wohl bloß tat, damit sich der Schulleiter wieder seinen Unterlagen zuwenden konnte.

Auch hatte Selina-Sensei mittlerweile den Raum diskret verlassen, wie das Mädchen verwundert feststellte.

„Was ist mit ihm? Ist ihm irgendwas passiert?“ leicht besorgt schaute sie den älteren Mann an.

Es ist schwer zu sagen? Setz dich hin.“ Dabei drückte er sie sanft in einen Sessel und

nahm selbst auf einem gleich gegenüber platz.

„Es gab einen schweren Unfall. Er hatte wirklich Pech gehabt. Ich denke nicht, dass er will das du traurig bist. Es geht ihm bestimmt gut dort...“

„Verdammt! Sagen sie endlich was passiert ist!“ Bei dem ganzen Rumgestammel war sie wirklich sauer geworden.

Noch bedrückter fuhr Narumi dann endlich fort: „Seiichi...er ist tot.“
 


 

Akira, die sich gerade leicht erhoben hatte um ihren Lehrer anzuschreien sank gleich darauf zurück.

Ihre Wut war plötzlich verflogen und sie fühlte wie sie blass wurde.

Alles begann sich um sie zu drehen und sie hörte nur noch diesen einen Satz, sich tausendmal wiederholend und immer lauter werdend.

„Seiichi...er ist tot. Seiichi er ist tot. SEIICHI ER IST TOT“

Panisch presste sie sich die Hände auf die Ohren.

Sie wollte, sie konnte diese Stimmen einfach nicht mehr hören.

Doch wusste sie auch, dass diese Laute nicht einfach verschwinden würden denn sie waren in ihrem Kopf.

Und dann kam dieser Drang einfach loszulachen, es als Lüge abzutun, ein Scherz, wie ihn ihr Freund schon immer gerne spielte und dann aus einer Ecke hervorgesprungen zu kommen.

Sein lachendes Gesicht würde sie aber nie wiedersehen, nie wieder.

/Es ist vorbei. Für immer. Wieso hab ich mich nur mit ihm gestritten! Warum bin ich einfach weggerannt! Wenn ich doch bloß bei ihm geblieben wäre, dann wäre das alles nicht passiert!

Es ist ganz allein meine Schuld! Wegen mir musste er sterben! Wieso habe ich ihn da nur mit hineingesogen? Hätte ich es für mich behalten, dann hätten sie es nie auf ihn abgesehen.

Ich müsste sterben, nicht er. Er hatte doch niemanden was getan!/

Akira war sich sicher, wenn sie nicht geboren wäre, wäre Seiichi noch am Leben und könnte weiterlachen.

Trotz dieser traurigen und sie innerlich zerreißenden Gedanken floss keine Träne aus ihrem Auge.

Wollten sie ihr zustimmen? So ein schlechter Mensch wie sie durfte einfach nicht weinen.

Wie von weiter ferne hörte sie die Stimme von Narumi.

In den letzten Minuten hatte er sich noch zurückgehalten, doch er konnte einfach nicht mehr ihr unglückliches Gesicht sehen und auch nicht die Selbstvorwürfe, die sie sich machte.

„Es ist nicht deine Schuld. Es ist niemandes Schuld. Du hättest ihm auch nicht helfen können. Er ist bei einem Auftrag ums Leben gekommen.“

Er wusste nicht, ob er es nur schlimmer machte aber er konnte es auch nicht verheimlichen. Sie sollte die Wahrheit erfahren.

/Aber was ist die Wahrheit? Das was wir den Schülern erzählen? Gibt es dieses Wort eigentlich?/

Bei seinen letzten Worten schaute Akira auf und sah ihm mit einem verzweifelten Blick an.

Doch sie war nicht die einzige, die ihn beobachtete.

Auch der Oberschuldirektor musterte ihn mit einem grimmigen Blick.

Und dieser schien zu sagen: “Pass auf, was du ihr erzählst. Sie könnte eine Gefahr für uns werden.“

Das einzige worüber er sich Gedanken machte, war um sich selbst und um die Schule. Deshalb erzählte ihr Narumi lieber selbst was vorgefallen war.

„Es war die Anti-Alice Organisation. Sie mussten es schon eine Weile auf ihn abgesehen haben. Es war eine riesige Explosion. Er musste nicht lange leiden. Wir konnten nichts von ihm finden.“

Bei seinen Worten wurde er immer leiser, bis er denn Vollendens verstummte.

Dabei schaute er sie immer noch an.

Aber nichts rührte sich in ihrer Miene und sie blieb stumm.

Dann jedoch stand sie auf. Narumi wollte ihr schon folgen, aber sie sagte nur, “Ich würde jetzt gerne allein sein.“, und ging.

Das alles tat sie mehr wie ein Schatten ihrer selbst.
 

Langsam machte sie sich auf den Weg zum Südwald.

Und wieder schneite es.

Auch der Himmel weinte um Seiichi und Akira fühlte sich trauriger denn je, da sie es nicht konnte.

Ihr zarter Körper wurde von Schluchzern geschüttelt als sie sich gegen einen Baum lehnte.

An seinem Stamm ließ sie sich herabsinken.

Was würde passieren wenn sie nicht da wäre?

Es würde sie niemand vermissen.

Sterben war doch so einfach.

Sie bräuchte nur hier sitzen bleiben, während sich ihr Körper langsam abkühlte und morgen würde sie jemand im Schnee finden.

Dieser Gedanke trieb ein Lächeln auf Akira´s Lippen.

Dann könnte sie niemanden mehr weh tun.

Denn nichts anderes hatte sie getan.

Ihre Mutter hatte sie verletzt, als sie weg musste.

Dem Mädchen im Kindergarten hatte sie Schmerzen zugefügt. Für sie war es auch keine Entschuldigung, dass sie erst ihr Alice kontrollieren lernen musste.

Und nun ist sogar einer gestorben.

Den Kopf im Schoß gedrückt saß sie da und dachte nach, sehr lange.

Hatte das Leben jemals einen Sinn für sie gehabt?

Langsam schweiften ihre Gedanken ab, zu einem Ereignis vor fast 2 Jahren.
 

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*Flashback Anfang*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

Damals war es ein heißer Sommer gewesen.

Die Bienen summten einem die ganze Zeit um die Ohren und der Schweiß klebte am nassen Körper.

Akira hätte in diesem Moment ihre Seele verkauft um nur eine Minute in einem Schwimmbad zu sein.

Immer noch keuchend holte sie Luft. Es war gerade mal um neun und trotzdem zeigte das

Thermometer schon über 30 Grad an.

Es war ein wirklich grausames Wetter.

/Es gibt jedes verdammte Alice an dieser Schule, aber keines mit denen man die Temperaturen verändern konnte./

Dabei musste sie gleich wieder an ihr nicht gerade seltenes Telekinese-Alice denken.

/Manchmal ist so ne Kraft auch echt wertlos. Hätte ich nicht wenigstens etwas spannenderes haben können? Es sollte ja auch nicht so gefährlich wie Seiichi´s Wind-Alice sein, nur etwas lustiger. Na ja... okay... so was wie Leute in Ohnmacht furzen ist mir dann doch zu krank./

Dabei musste Akira automatisch grinsen und ihre Laune besserte sich.

Erst dann schaute sie sich um.

Sie stand schon eine Stunde an diesem verdammten Kirschbaum und Seiichi hatte sich immer noch nicht bequemt hier her zu kommen.

Das er zu spät kommt kannte sie ja bereits, aber dass er sich gleich so verspätet hatte, war noch nie vorgekommen.

Dabei hatten sie sich heute verabredet um zusammen in die Stadt zu gehen.

/Gut. Ich gebe ihm noch 10 Minuten, wenn er dann nicht da ist gehe ich./

Sie wartete noch 20 Minuten und wer kam nicht?

Dann ging sie alleine los.

Dabei beschloss sie noch, dass sie auch ohne ihm viel Spaß haben würde, den sie auch hatte.

Erst am Abend kam sie wieder.

Sie war immer noch sauer auf Seiichi. /Was macht der Kerl bloß den ganzen Tag? Erst sagt er mir, er kann diese Woche machen was er will und dann geht er mir noch nicht mal hinterher!/

Langsam bildete sich eine kleine Zornfalte auf ihrer Stirn.

/Ich hoffe er hat eine wirklich gute Erklärung! Aber nein...ich werde mich nicht wieder über ihn aufregen. Ich bleibe einfach ganz ruhig und atme tief durch.

Er hatte bestimmt einen triftigen Grund./

Doch dann flüsterte eine leise, böse Stimme in ihrem Ohr: “Du meinst als er mit dieser süßen, blonden Mittelschülerin aus war und dich hat warten lassen ohne dir Bescheid zu sagen und dann in diesem gemütlichen Cafe mit ihr saß?“

Verwirrt schüttelte Akira den Kopf. „Er hatte nichts mit ihr. Er wollte ihr nur einen Gefallen tun.“ „Das hat er gesagt. Kennst du aber auch ihre Geschichte?“

„Halt den Mund! Du bist sowieso nur eine dumme Stimme in meinem Kopf also verschwinde wieder!“

Danach blieb es stumm.
 

Als er nach dem Abendessen immer noch nicht aufgetaucht war, ging sie zu seinem Zimmer und klopfte an die Tür.

Da nach einer Weile immer noch niemand antwortete, versuchte Akira verwundert den Türknauf zu drehen.

Zu ihrer Überraschung war sie sogar offen.

Doch auch drinnen war er nicht.

Jedoch war das ganze Zimmer unordentlich. Die Bettdecke hing auf den Boden, die Tür seines Kleiderschrankes stand offen und die Klamotten waren im ganzen Zimmer verteilt.

Leicht erschrocken schwebte Akira dann über die Sachen um zum Bad vorzudringen.

Da sah es nicht nur genauso, sondern noch schlimmer aus. So als hätte eine Bombe eingeschlagen.

Jetzt hatte sie doch so ein mulmiges Gefühl und sie hoffte ihren Freund bald zu finden.

Schnell rannte sie wieder aus dem Zimmer, aber nicht ohne die Tür vorher abzuschließen.

/Mal überlegen, wo hält er sich oft auf? In der Stadt war ich ja die ganze Zeit. Vielleicht ist er ja noch bei Kaito und Takuya./

Sie wollte es nicht zugeben, aber sie machte sich große Sorgen, so wie eine Mutter um ihren Sohn, wie Seiichi es ausdrückte und breit lächelte.

/Er hat sich aber in den ganzen Jahren kein Stück verändert, er ist immer noch so kindisch. Und hab ich mich verändert?/

Doch auch bei seinen zwei guten Freunden war er nicht. Sie sagten bloß, dass sie ihn den ganzen Tag nicht gesehen hätten.

Mittlerweile hatte sie schon die ganze Academy abgesucht und wusste nicht mehr weiter.

Hektisch nachdenkend fuhr sie sich durch ihre kurzen Haare.

Sie konnte Mädchen nie verstehen, die ihre Haare lang trugen, weil sie sich damit schöner fanden.

Sich ihrer abschweifenden Gedanken bewusst, versuchte sie sich wieder zu konzentrieren und dann viel es ihr wie Schuppen von den Augen.

/Der Kirschbaum! Der Ort, wo ich so lange auf ihn gewartet habe! Da muss er sein./

Mit einem freudigen Lächeln rannte sie Richtung Südwald, um zu hören, wo er sich die ganze Zeit rumgetrieben hatte.

Als sie dort ankam verging ihr das Lachen jedoch abrupt.

Er war da, wo sie es sich gedacht hatte.

Aber nicht wie sie es sich gedacht hatte.

Sie hatte sich ihn freudig grinsend, wie sonst immer gesehen und nicht total verdreckt am Baum lehnend und aus vielen kleinen Wunden blutend.

Erschrocken rannte sie zu ihm hin.

Erst als sie sich vor ihm kniete und ihn leicht anrüttelte, um ihn nicht zu verletzen, schaute er aus müden Augen auf.

„Was tust du hier? Das ist nichts für dich. Geh wieder in dein Zimmer. Ich komme allein klar.“

Dies alles sagte er mit einer schwachen, heiser klingenden Stimme.

„Bist du bescheuert? Ich geh bestimmt nicht wieder in mein Zimmer, jedenfalls nicht ohne dich! Schau dich doch mal an! Du wurdest regelrecht zusammen geschlagen!“

„Mir geht es gut.“ Dabei hörte sich seine Stimme gar nicht so an und Akira glaubte ihm kein Wort.

„Ich lass dich nicht einfach hier. Kannst du aufstehen? Soll ich dich stützen?“

dabei sah sie ihn wieder besorgt an.

„Am Besten ich bring dich gleich zur Krankenstation, da...“

„Nein, nicht zu einem Arzt! Das geht nicht!“ Nach dieser Kraftanstrengung brach er halb ohnmächtig zusammen.

„Oh mein Gott! Wer hat dir das nur angetan? Etwa dieser seltsame Persona?“ schluchzte sie und versuchte diese Gedanken zu verdrängen und ihm erst mal zu helfen.

Mit ihrem Arm unter seine Achseln greifend, stützte sie ihn und nahm auch noch ihr Alice zu Hilfe.

/Wenigstens ist es mir einmal nützlich./

Nach etwa 15 Minuten waren sie auch wieder in Akira´s Zimmer und zum Glück war ihnen währenddessen niemand begegnet, der komische Fragen stellen konnte.

Denn aus irgendeinem Grund wollte Seiichi nicht, dass ihn jemand sah.
 

Sogleich legte Akira ihn auf ihr Bett um seine Wunden zu versorgen.

Glücklicherweise kannte sie sich damit aus. Seiichi lag nun völlig bewusstlos da.

Vorsichtig um ihn nicht zu verletzen öffnete sie sein Hemd und wurde auf der Stelle knallrot.

Denn trotz der vielen Kratzer hatte er einen umwerfenden Körper.

/Mädchen konzentrier dich auf das Verbinden seiner Wunden. Er ist nur ein alter Freund./

Was leichter gesagt als getan war.

Als alles verbunden war, legte sie sich zu ihm aufs Bett und schlief ein.
 

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*Flashback Ende*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 


 

Endlich begriff es Akira.

/All die Jahre hab ich es nicht bemerkt. Wie kann das nur sein? Wieso hab ich es nicht mitgekriegt? Dabei war es doch so offensichtlich.

Ich war eifersüchtig auf diese Nana, ich wollte immer in seiner Nähe sein./

Traurig schaute sie in den dunklen Himmel. Nur einige Sterne leuchteten. Ob er unter ihnen war? Ob er sie jetzt beobachtete?

Empfand er überhaupt das Selbe für sie?

/Wie konnte ich nur so dumm sein? So lang war ich mit ihm zusammen und habe nie mitgekriegt, dass ich mich langsam in ihn verliebt habe? Verliebt in seine freundliche, lustige, neckende Art. Verliebt in sein Aussehen, seine Handlungsweisen und in seinen Charme.

Warum musste er sterben, damit ich das herausfinde? Warum konnte es nicht anders kommen? Wir wären ganz normale Kinder, gingen in eine normale Schule und hätten uns ganz normal kennen gelernt?/

„Weil das Leben nun mal so ist“ beantwortete sie sich selbst die Frage.

Dann fiel ihr ein Gedicht ein, welches sie mal vor langer Zeit gelesen hatte.
 

„Du sollst Schönes behalten

und Schlechtes vergessen

dich dankbar erinnern,

was du hast besessen.
 

Dinge die kostbar

Auch wenn sie klein

Freundschaft die echt war

Und Liebe die rein.
 

Sieh hinter den Säulen

Nicht nur die Trümmer

Hast auch viel du verloren

Viel bleibt dir noch immer.“
 

Plötzlich stand Akira mit entschlossenen Blick auf.

„Ich muss leben, für Seiichi. Gerade, weil ich ihn liebte, muss ich es tun. Und er wird so in meinem Herzen bleiben, wie ich ihn kannte.“

Das hatte sie sich vorgenommen, doch es war nicht das einzige.

Die zweite Entscheidung war es nie wieder Personen so sehr ihr Herz berühren zu lassen.

Wenn man niemanden hatte, der einem nah war, dann konnte man auch nicht verletzt werden.

Erst später wird sie heraus finden, wie wichtig echte Freunde sind.
 


 

3 Monate später:

Langsam wurde es Frühling und die Kirschblüten begannen an den Bäumen der Alice Academy zu blühen.

Ein lauer Wind wehte durch die Sträucher und eine innere Ruhe hatte die Schüler ergriffen, jedenfalls so eine Ruhe, wie es in der Academy nur ging.

Natürlich hatte sie noch ihre Unruhestifter wie Natsume, Tsubasa und Sakurano Akira.

Vor allem letztere lenkte sich oft damit ab irgendwelche Streiche auszuhecken.

Denn wie sie es sich geschworen hatte, knüpfte sie keinerlei Kontakt zu anderen Leuten mehr.

Auch Seiichi´s Tod war von den meisten schnell vergessen wurden, es gab nur noch wenige die um ihn trauerten.
 

Für Akira wäre das Leben ganz normal weitergelaufen, wäre sie an diesem Nachmittag nicht an dieser offenen Tür stehen geblieben.

Dabei wollte sie nur wie jeden Sonntag ihre Hausaufgaben nachholen, bis sie dieses seltsame Gespräch hörte.

„Was willst du wegen Natsume tun? Er wird dir nicht so einfach gehorchen. Es scheint ihm egal zu sein, dass wir dieses kleine Gör, seine Schwester, haben.“

„Ich glaub nicht, dass er noch sehr aufmucksen wird. Er hat gesehen was wir mit diesem Toyama gemacht haben.“

/Was sie reden von Seiichi?/ Leise versteckte Akira sich hinter der Tür, um mehr zu hören.

„Er wird es nicht so einfach wagen, sein Leben für diese albernen Fluchtpläne zu riskieren.“

Jetzt verstand das junge Mädchen auch, wer da sprach, es war dieser gruselige Persona und die andere Person schien der Grundschuldirektor zu sein.

Mit erhobener Stimme und schon fast schreiend, brüllte der scheinbare Junge: „Das ist mir egal! Wenn er nicht aufhört und uns nicht mehr nützlich ist bringen wir ihn halt genauso wie den anderen um! Auf der Seite der Feinde sind sie nur eine Gefahr für uns!“

Das Erschrecken und unvorstellbarer Hass zeichneten sich auf Akira´s Gesicht ab.

/SIE waren das. SIE haben ihn umgebracht! Es war gar kein Unfall und die Z steckt auch nicht dahinter! Sie haben ihn getötet, weil er für die Anti-Alice Organisation arbeiten wollte. Lieber tot als auf der Seite der Feinde./

Wütend ballte sie die Hände zu Fäusten und presste ihre Zähne aufeinander.

Dabei bemerkte sie jedoch nicht, dass sie eine Vase hinter ihr zum Umstürzen brachte und diese laut klirrend zerbrach.

„Wer ist da?“

Akira hatte nun keine Zeit mehr zum überlegen, sie wusste, dass sie nun schnell handeln musste.

Wenn sie sie hier entdecken dann würde sie Seiichi eher sehen, als ihr lieb war.

Eiligst rannte sie los, gerade als sie die Schritte der Beiden hören konnte, war sie um die Ecke verschwunden und hatte die dümmste oder schlauste Idee überhaupt.

Sie benutzte ihr zweites Alice, welches sie vor etwa zwei Jahren bei sich entdeckt hatte.

Dies war der Grund warum sie soviel Angst hatte. Ihre Beiden Alice waren so perfekt aufeinander abgestimmt und so gut entwickelt, dass sie auch für die Gefahrengruppe reichen würde.

Sie wusste, dass sie noch nicht genug geübt hatte, um einfach weg zu Teleportieren, aber dies war jetzt ihre einzige Chance.

Und so versuchte sie es und gelangte glücklicherweise auf eins der Häuser von Central-Town.

/Ich muss hier weg, sonst finden sie noch heraus, wer an der Tür gelauscht hat./
 

Tja, mein neues Kappi! Diesmal etwas länger als sonst. Ich wollte einfach hiermit die Kapitel in der Alice Academy zu Ende bringen.

Das Gedicht ist übrigens nicht von mir, ich habs im Internet gefunden. Leider stand kein Author da. Ich hab nur die letzte Strophe weggelassen.

Ich hoffe, es gefällt euch trotzdem.^^

ein folgenschwerer Entschluss

Leise prasselte der Regen auf die leeren Straßen.

Nur langsam stahl sich die Sonne durch die dunklen Wolken.

Die Gardinen hinter den Fenstern waren noch geschlossen, die Bewohner würden frühestens in einer Stunde aufstehen um zur Arbeit zu gehen.

Abermals fuhr sich Akira mit dem Ärmel ihres Sweatshirts übers Gesicht.

Ihre Klamotten klebten mittlerweile schon auf ihrer Haut aber sie konnte es sich nicht erlauben stehen zu bleiben oder sich irgendwo auszuruhen.

/Sie dürfen mich nicht finden. Ich muss weiter weg./

Die Erschöpfung spürte sie schon nicht mehr, auch nicht den Hunger, der ihren Magen zum grummeln brachte.

Sogar ein Kind hätte in diesem Moment die Furcht in ihrem Gesicht bemerkt, die sie einfach nicht unterdrücken konnte.

Laut patschten ihre Füße in die Regenpfützen und das Mädchen fühlte sich mehr wie eine nasse Katze, als wie ein normaler Mensch.

Doch trotz allem hatte sie Angst.

Angst entdeckt zu werden.

Ja, sie war geflohen.

/Ich kann nicht hier in Japan bleiben. Ich darf es nicht!/

Keinen Tag länger hätte sie es in der Academy ausgehalten, nicht nach dieser schrecklichen Wahrheit.

Endlich blieb sie stehen, der Regen durchnässte sie nun völlig.

Langsam legte sie eine Hand auf ihr Gesicht. /Weine ich? Oder ist das nur der Regen?/

Traurig schaute sie ein geschlossenes Fenster an.

/Werde ich jetzt für immer weglaufen? Kann ich irgendwann wieder in Ruhe leben?/

Sie wusste es wirklich nicht. Ihr war schleierhaft, was sie jetzt erwarten würde.

Dann zog sie ihr Käppi tiefer ins Gesicht, schnell zur nächsten U-Bahn Station sprintend.

Dabei überdachte Akira abermals die vergangenen Ereignisse.
 


 

>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>><Flashback>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>><
 

Noch völlig unter Schock stehend rannte sie in ihr Zimmer.

/Das kann nicht sein, das kann einfach nicht sein! Alles war eine Lüge. Alle haben sie gelogen! Die Lehrer die Direktoren, alle wussten was passiert war und trotzdem hat keiner was gesagt. Es wurde vertuscht, als wäre kein Menschenleben verloren gegangen.

Sie kennen kein Mitleid, haben sie es je gekannt?/

Nun fing Akira an heftig zu zittern als die ganzen Geschehnisse zu ihr durchdrangen.

Und da war so ein dunkles Gefühl in ihrer Brust. Es wollte endlich raus. Die Ereignisse hatten es erst geschaffen und es wollte nun aus seinem Käfig.

Es war Hass.

Purer Hass auf die Alice Academy, die Lehrer und den Direktoren.

Doch wusste das junge Mädchen auch, dass sie ihm nicht nachgeben durfte, standhalten musste. Sonst würde sie Fehler machen und sie hatte gelernt, dass manche schnell zum Tod führten.

Noch ein paar tief durchatmend und leise auf sich einredend zog sie ihre Schuluniform aus,

bis sie nur noch in ihrem blauen BH und Slip dastand.

Kurz schweifte ihr Blick dabei zu ihrem mannsgroßen Spiegel.

Was sie sah erschreckte sie jedoch.

Vor ihr schien ein völlig fremdes Mädchen zu stehen, es war blass, leicht abgemagert und ihre Augen zeigten einen leeren, traurigen, verlassenden Ausdruck.

Dann lies sie ihre Augen weiterwandern über die Wände dieses Zimmers und über das Fensters. Jetzt war es nicht mehr ìhrs` und tief im innern wusste das junge Mädchen, dass es es auch nie wieder werden würde.

Nein, falsche Hoffnungen machte sie sich von Anfang an nicht, schon als sie ihren Entschluss

gefasst hatte.

Frei wäre sie dort draußen auch nicht.

Denn die Angst wäre immer da, egal ob sie lachen oder weinen würde, die Angst wäre da.

/Es wird wohl Zeit sich für immer zu trennen. Diese Schule, die ich mein Zuhause genannt hatte. Pah! Wieso hab ich diese ganzen Lügen nie bemerkt? Er hat es zumindest getan. Ich war ja so dumm./

Leicht zitterte ihre Hand, als sie nach dem weiten Pulli und der Hose griff.

Das Risiko durfte sie einfach nicht eingehen, mit ihren alten Klamotten zu flüchten. Die Chance war einfach zu groß, das irgendwo ein Peilsender angebracht war.

Auch ihre anderen Sachen lies sie hier, nur ihr Sparbuch und ihren Ausweis, natürlich nicht ohne vorher den Sender zu entfernen, steckte sie in einen etwas größeren Rucksack.

Das einzig Gute an der Alice Academy war, dass sie ihren Schülern nicht gerade kleine Summen Geld zufließen ließen, welches sie nach Gutdünken ausgeben oder sparen konnten.

Zu Akiras Glück gehörte sie zu letzterer Gruppe, denn genau dieses würde sie für ihre Flucht brauchen.

Sich noch schnell eine Jacke schnappend lief sie los.

Dabei jedoch immer versucht, so wenig Lärm wie möglich zu machen.

Immer wieder musste sie an Ecken stehen bleiben, um zu hören ob jemand kommt.

Langsam bildeten sich kleine Schweißtropfen auf ihrer Stirn, die sie unwillig mit einer Hand wegwischte.

/Es muss einfach klappen. Eine zweite Gelegenheit werden sie mir niemals geben./

Gerade noch rechtzeitig wisch sie hinter eine große Mauer, als auch schon ein Oberschüler an ihr vorbeiging.

/Das war echt knapp. Gut, er hat mich nicht bemerkt. Verdammt! Ich muss einfach mehr aufpassen./

Dann noch einmal allen Mut zusammen nehmend rannte sie los. Jetzt ging es nur noch um Schnelligkeit.

Ihr verschwinden würde so oder so in wenigen Stunden bekannt werden.

Nach einigen Minuten stand sie an der Außenmauer der Academy.
 

Bedrohlich und gefährlich bäumte sie sich vor ihr auf. Mit dem Kopf schüttelnd schallt sich Akira selbst einen Narren.

„Mensch Mädchen, das ist nur eine Wand die kann dir nichts tun. Nur das Schutzschild kann dir ein paar Probleme bereiten.“ Flüsterte sie zu sich selbst.

Dann ballte sie die Hände zu Fäusten. Jetzt musste sie alles auf eine Karte setzen.

Noch einmal alle Wut in sich zusammenbrauend versuchte sie es.

Mit einem ungeheuren Konzentrationsaufwand schwebte sie bis weit über die Mauer.

Doch noch einmal keimten in ihr letzte Zweifel.

/Wenn es jetzt nicht klappt, dann bin ich tot! Dann kann ich Seiichi im Jenseits `Hallo` sagen!/

Auf einmal ging alles so schnell. Akira hätte nicht sagen können, was als erstes passierte.

Mit einer noch etwas größeren Kraftanstrengung versuchte sie durch den Schutzschild zu Teleportieren.

Im gleichen Augenblick spürte sie den Kraft, die das Schild aussandte.

Nur mit zusammengepressten Zähnen schaffte sie es einen Aufschrei zu unterdrücken.

Komischerweise fiel ihr in dem Moment, indem sie sich vor Schmerzen wand, dass die Blitze von Jinno-Sensei dagegen richtig harmlos waren.

Noch einmal nahm sie ihre Energien zusammen und schaffte es tatsächlich raus aus dem Feld.

Nur um sogleich die andere Seite der Wand hinunter zu fallen.

Doch das bekam Akira kaum noch mit, zu sehr tat ihr Körper von der Pein weh.

Gerade noch im letzten Moment besann sie sich eines besseren und bremste ihren Fall noch etwas ab.

Trotzdem tat der Aufprall weh und alle Luft wurde plötzlich aus ihren Lungen gepresst.

Kurz wurde es schwarz vor ihren Augen, nur um sie auch sogleich wieder aufzuschlagen.

Erst dann bemerkte sie, das sie der Länge nach auf den kalten Steinen lag.

Ihre Augen blickten direkt in den wolkenverhangenen Himmel, ein paar Mal musste sie noch blinzeln um alles klar zu sehen.

Und dann kam er wieder. Der Schmerz.

Sie spürte ihn noch immer durch ihren Körper kriechend und Akira wusste auch ohne hinzusehen, dass sie sich einige Brandwunden geholt hatte.

„Scheiße verdammt! Wer hätte ahnen können, dass das Schutzschild auch so stark ist.“

Nur langsam und leise stöhnend richtete sie sich auf.

Am liebsten wäre sie noch liegen geblieben, doch wusste sie auch, dass bald jemand kommen würde um nachzuschauen.

Und dann wollte sie schon weit weg sein.

Immer noch leise fluchend und mehr stolpern als laufend rannte sie los.

Sie wusste nicht wie lange das so ging, dass sie rannte und sich abwechselnd versteckte.

Sie sah nur, wie sich über ihr der Himmel dunkel färbte, der Mond und die Sterne aufgingen, um dann einige Stunden später wieder zu verblassen.

Doch irgendwann in der Nacht kam der Regen.
 

<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<Flashback Ende<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
 

„Hatschi!“ Das war mittlerweile nicht mehr das erste Niesen, der aus ihrer Nase kam

„Verdammt, jetzt hab ich mich auch noch erkältet.“

Dabei wühlte sie wie verrückt in ihrem Rucksack und natürlich waren keine Taschentücher drin.

Sich ihres Mangels bewusst, sei es nun Essen oder auch trockene Klamotten fasste sie doch noch den Entschluss sich erst mal .irgendwo was zu kaufen.

/Wo kann ich hingehen? Der Laden darf nicht so groß sein, darauf würden sie nur warten.

Aber auch nicht so klein, dass sich die Leute an ein merkwürdiges Mädchen erinnern würden.

`Merkwürdig` so werde ich wohl jetzt aussehen. Eine seltsame Person die mitten im Regen durch die Gegend rennt./

Aber auch bei diesen doch leicht erheiternden Gedanken zeigte sich kein Lächeln auf ihrem Gesicht, sie hatte es sich damals geschworen und so würde es auch bleiben.

Noch immer war Akira am Nase hochziehen und spürte auch schon das erste Kratzen im Hals.

/Na toll. Ne Apotheke muss ich auch noch suchen, das kann ja heiter werden./
 

Dann endlich, als sie es fast nicht mehr geglaubt hatte, sah sie einen!

Ein Laden, perfekt für sie.

Es war ein Kiosk, der die ganze Nacht offen hatte und er schaute aus, als ob er immer genug Kundschaft hatte.

Langsam ging sie hinein und blickte sich wie eine kleine Raubkatze um. In ihren Augen war immer noch ein Schimmer von Mistrauen und von Angst.

Nur mühsam schaffte sie es zu bekämpfen.

/Nanu? Niemand da?/ Und laut rief sie mit leicht heiserer Stimme. „Hallo! Ist hier jemand? Ist der Laden schon geschlossen?“

Doch niemand kam um ihr zu antworten.

Schulterzuckend drehte sich das junge Mädchen um zu gehen.

Dann jedoch hörte sie hinter sich ein Rumpeln, leises Fluchen und eine Frauenstimme die rief: „Warten sie junger Mann!“ /Was hat sie gerade gesagt? Hält die mich für ´nen Kerl?/ „Ich musste noch schnell was im Lager ordnen. Wir haben gerade erst neue Waren bekommen.

Entschuldigend schaute die ältere Frau Akira an.

Diese nickte jedoch bloß und fragte nach den gebrauchten Sachen. Glücklicherweise wurden auch Medikamente verkauft, so dass dies auch erledigt war.

Dabei hatte sie aber noch ein anderes Problem. Sie hatte zwar genug Geld auf ihrem Sparbuch, doch an Bargeld mangelte es ihr.

Und sie hatte dieses ungute Gefühl, dass ihr Konto bestimmt als erstes überwacht wurde.

/Verdammt, was mach ich jetzt? Wenn ich abhauen will brauch ich das Geld. Ich kann vielleicht noch irgendwo Arbeit finden, aber ich muss von irgendetwas leben. Zumindest die Anfangszeit über./

In ihren Gedanken bemerkte das junge Mädchen nicht, dass sie schon längst wieder mitten auf der Straße stand und auch nicht die Menschen, die sie anblickten..

Plötzlich, ohne auf ihren Weg zu achten rannte sie los.

Rannte los zur nächsten Bank, als sie nur noch einen Rums spürte, um sich dann sofort in der nächsten Pfütze wieder zu finden.

„Au...was...?“

„Hey, alles in Ordnung? Hast du dich verletzt?“

Bei diesen Worten bückte sich der junge Mann zu ihr herunter.

„Kann ich dir aufhel... ach du bist ja nur ein Junge. Kannst du nicht aufpassen, wo du hinläufst!“

Mitten im Satz wechselte seine Stimme plötzlich von freundlich und führsorglich zu aggressiv und aufbrausend.

Langsam zog Akira eine Augenbraue hoch. Auf ihrem Gesicht lag ein saurer Ausdruck.

/Hat der keine Augen im Kopf? Sieht der nicht, dass ich ein Mädchen bin?/

Sie wollte gerade zum Sprechen ansetzen, als er schon an ihr vorbei ging, ohne sie noch weiter zu beachten.

„So ein blöder Mistkerl! Das war jetzt schon die zweite Person, die mich für einen Jungen hält. Wie kann man nur so fies sein! Man sieht doch das ich weiblich bin!“ Dies alles zischelte sie aus wütend zusammengebissenen Zähnen.

Erst dann stand sie auf und wischte sich ihre Hose so gut wie es ging sauber.

Dabei schweifte ihr Blick ihren Körper hinunter, über ihre weite, verdreckte Jeans und ihr ebenso weites Shirt.

/Na ja, vielleicht seh ich wirklich ein wenig wie ein Junge aus./

Langsam fing sie sich wieder an zu beruhigen. „Aber irgendwo hab ich diese Schuluniform doch schon gesehen? Man, wo war das nur?“

Dann fiel es ihr wieder ein. Die Ohsaka High. Eine Oberschule bekannt für ihre guten Sportler und ihr hohes Lernpensum.

Und es war eine Jungenschule!

Langsam begannen sich die Zahnräder in Akiras Kopf zu drehen und eine wahrscheinlich sehr dumme Idee entstand in ihrem Kopf.

"Eigentlich ist es doch egal wohin ich gehe. Sie werden sowieso überall suchen. Aber wer käme schon auf die Idee, dass ich hier in Tokyo bleibe. Alle werden denken ich bin irgendwo im Ausland.“ Ein leicht wahnsinniges Grinsen breitete sich in ihrem Gesicht aus. „Und wer würde ein Mädchen in einer Jungenschule erwarten?“

Ihr Plan stand damit fest. Sie würde hier bleiben und eine normale Schule besuchen.

Sie hatte sich sogar schon eine ausgesucht.

Die Ohsaka High.
 

„Das dürfte dich interessieren. Eine Schülerin ist geflohen.“

„Ja und? Wer denn?“

„Eine Akira Sakurano. In der Datenbank steht, dass sie ein Telekinese Alice hat.“

Der andere Mann lächelte leicht. „Das ist ja wirklich interessant.“

„Dumm nur, dass sie sicher schon über alle Berge ist, die krieg...“

„Das ist sie nicht! Sie ist noch hier in Tokyo. Glaub mir.“

Der Ältere schaute zwar verdutzt, belies es dann aber dabei.
 

So, nun ist das Kappi fertig. Ich hatte anfangs echt Probleme mit dem weiterschreiben.

Ich hoffe es ist trotzdem gut geworden.

Ach du grüne Neune

„Das ist also die Ohsaka? Gar nicht so schlecht.“ Dies alles sagte ein zierlicher Junge mit kurzem, schwarzem Haar.

Aber nein, es war kein Junge sondern ein Mädchen, welches mit hochgezogener Augenbraue vor dem Tor der Schule stand.

Ihr abschätzender Blick wanderte über das Gebäude und ließ kein Detail aus.

Kurz schnalzte sie mit der Zunge und ließ ihren Blick noch einmal an sich herunter wandern.

Kaum noch war sie von einem Typen zu unterscheiden.

Nur ihre Größe oder ihre Zierlichkeit, hätten was anderes vermuten lassen.

Noch einmal zupfte sie an dem weiten Kapuzenpulli herum und betrachtete ihre ebenso weite Jeans.

/Na Hals und Beinbruch kann ich wohl nur noch sagen./

Man sah es Akira zwar nicht auf den ersten Blick an, aber sie war nervös und das nicht zu wenig.

/Es muss klappen, wenn die mich entlarven bin ich aufgeschmissen!/

Kurz fasste sie sich auf die Brust. Es war kaum noch was zu spüren, nur kleine Hügel waren noch da, das Tuch band fast alles ab.

Leise öffnete sie das Tor und trat mit geräuschlosen, katzenhaften Schritten ein.

/Ich komme mir echt so vor, als würde ich irgendwo einbrechen. Ich darf hier sein. Ich bin kein Mädchen, sondern ein Junge. Ich hab einen Schülerausweis und bin auch schon angemeldet./ Dies sprach sie sich wie ein kleines Manta immer wieder vor.

Dabei war sie dennoch verwundert, wie schnell und reibungslos alles ging.

/Die haben noch nicht mal so was wie einen Männlichkeitstest gemacht./ Ein kurzes Lächeln huschte bei diesem Gedanken über Akiras Gesicht.

/Die sind sich einfach zu sicher hier. Ein einfaches Zeugnis von der Alice Academy und einer kleinen Summe Geld, oder auch ein wenig größer, mit dem vorher abgenommenen Versprechen nichts von meiner Anwesenheit verlauten zu lassen, nehmen die mich einfach so auf. Der Direktor war aber auch ein seltsamer Kauz. Wenn hier alle Lehrer so sind na dann danke./

Plötzlich bemerkte sie noch eine besonders wichtige Sache, die sie in der ganzen Aufregung glatt vergessen hatte.

Das ihr das erst jetzt einfiel war schon verwunderlich, aber dann noch in so einem Moment war schon seltsam.

/Ich hab diesen seltsamen Kerl Narumi nicht mehr als Lehrer!!! Keine peinlichen Japanischstunden. Keine Angst mehr, sich von dem bloßstellen zu lassen! Nicht mehr diese grauenvollen Frauenklamotten! Endlich Ruhe vor ihm!/

Obwohl sie innerlich vollkommen aufgewühlt war, sah man ihr äußerlich nichts an. Sie hatte es perfekt gelernt immer eine andere Person zu sein und nichts von ihren Gefühlen nach draußen zu tragen.

/Na dann, auf geht’s!/

Schnell war ihre Stimmung wieder umgeschlagen. Gerade wollte sie am Liebsten wieder weglaufen und diese Schule hinter sich lassen, da hatte sie jetzt das Gefühl einfach alles schaffen zu können.

Kurz drückte sie sich sogar selbst die Daumen und feuerte sich an.

„Wenn ich es geschafft habe, dass der Direktor mich aufnimmt, dann werden ein paar pubertierende Jungs wohl auch kein Problem mehr sein.“, dabei aber ganz vergessend, dass sie auch nur ein `Junge` mit ziemlich vielen Hormonschwankungen war.

Eilig wühlte sie jetzt noch einmal in ihren Hosentaschen herum.

„Memo an mich selbst: Jeans für Jungs sind zwar sehr bequem, haben aber eindeutig zu viele Taschen.“

Dann fand sie endlich den gesuchten Zettel.

Auf ihm standen nur ein paar Worte in einer kleinen, schnell hingekritzelten Schrift.

„ Freitag 15Uhr, Haus 2 Eingang“

Lange musste sie nicht suchen bis sie das besagte Gebäude fand.

Es war ein noch relativ neues Bauwerk und schien auf den ersten Blick recht groß zu sein.

Nun wieder etwas langsamer gehend schritt sie auf die Treppe vor dem Eingang zu.

Erst da bemerkte sie den jungen Mann, der leicht ungeduldig vor der Tür wartete.

Mit einem schnellen Blick schaute Akira auf die Uhr.

14Uhr 55

Sie war schon mal nicht zu spät.

Kurz vor ihm blieb sie stehen und hatte endlich Zeit ihn sich genau anzuschauen.

Er sah wirklich gut aus mit seinen längeren braunen Haaren und seinem ebenmäßigen Gesicht.

Und er schien sich seiner Wirkung auf Frauen stets bewusst zu sein.

Akira bemerkte aber auch, dass er sie genauso musterte wie sie ihn.

Mit fröhlicher Stimme und einem leichten Lächeln auf den Lippen begann er zu sprechen.

„ Du musst Sakurano Akira sein !? Ich bin Nanba Minami der Wohnheimsprecher von Haus 2. Aber das hat dich jetzt noch nicht zu kümmern. Ich bin bloß da, um dir erst mal alles zu zeigen bevor der ganze Trouble wieder losgeht. Wo willst du als erstes hin?“

Leicht nur zuckte das zierliche Mädchen mit den Schulten.

Sie wusste nicht, was sie von dem viel größerem Jungen halten sollte, besonders nicht, als er ihr noch den Arm um die Schultern legte.

Am Ende entschied sie sich es einfach zu missachten und schaute stur gerade aus.

Dabei überhörte sie fast die leise gemurmelten Worte von diesem Nanba.

„ Jetzt haben wir noch so einen süßen Jungen hier. Das kann ja spaßig werden.“

Jetzt musste sie ihn doch wieder ansehen. „Was hast du gesagt?“

„Nichts. Es war nicht weiter wichtig.“

Akira zog nur kurz die Augenbraue hoch, beließ es dann aber dabei, sie brauchte sich nicht am ersten Tag schon Feinde zu machen.

Der Ältere fuhr unbeirrt fort und erzählte ihr die genauen Begebenheiten an dieser Schule.

Bei einem Thema horchte sie dann doch wieder auf.

„Du erwähntest es vorhin schon einmal, aber was hat es genau mit den Wohnheimen auf sich?“

Dabei schaute sie ihn wieder nicht an. Irgendwie war ihr die Frage schon peinlich.

/Na toll, ich will hier in die Schule gehen und weiß noch nicht einmal die einfachsten Sachen./

Ihre Gedanken schienen auch in Nanbas Kopf herum zu spuken. Jedenfalls lies das sein Tonfall erkennen.

„Du weißt echt nichts davon? Gut dann erklär ich’s dir noch. Es gibt genau 3 Wohnheime. Jedes ist dabei auf verschiedene Bereiche konzentriert. Während das erste sich mit Sport befasst , ist das dritte auf Kultur jeder Art ausgerichtet. Haus 2, also dieses hier, ist eine Mischung aus Beiden. Soweit verstanden?“

Die Angesprochene nickte leicht, obwohl in ihrem Kopf noch 1000 andere Gedanken herumschwirrten.

„Da du dich noch für keinen Kurs angemeldet hast, bleibst du erst mal hier. Wie wär´s wenn ich dir als Erstes die Mensa zeige? An deiner Stelle würde ich so früh wie möglich kommen, sonst stehst du ewig in der Schlange.“

Schon bei dem Gedanken an Essen hörte das Mädchen ihren Magen knurren, leicht verlegen schaute sie weiterhin auf den Boden.

/Mann, was ist denn heute mit mir los? Kann ich mich nicht mehr wie ein normaler Mensch benehmen!? Auf was hab ich mich da nur eingelassen? Hoffentlich flieg ich nicht auf! Wenn ich aber so weiter mache bestimmt. Aber, ich hab keine andere Wahl !/ Sie wusste , sie musste sich erst mal beruhigen und mit kühlen Kopf weiter machen.

/Wie ging noch gleich dieses seltsame Sprichwort?/

Unbeirrt lief sie weiter, dabei tief in ihre Gedanken versunken.

Nur durch ein schnelles Eingreifen Nanbas schaffte sie es nicht an die nächste Wand zu rennen.

Doch auch das schien sie nicht aus ihren Gedanken zu reißen, registrierte nur nebenbei, wie er sie an ihrer Kapuze zurück zog und damit den harten Aufprall verhinderte.

/Wie war das noch gleich? In der Not frisst der Teufel Eier. Nein, das war es nicht!/

„Ja, es waren Fliegen!“

Erst dann schaute sie wieder auf, nur um im gleichen Moment rot anzulaufen.

„Hab ich das jetzt laut gesagt?“

Dabei schaute sie leicht schüchtern zu ihm hoch. Der Wohnheimssprecher musste in Gedanken zugeben, dass dieser Blick dem Kleineren sehr gut stand, obwohl er ein Junge war.

Ein kurzes Lächeln zeichnete sich auf dem Gesicht des Älteren ab, als er langsam nickte.

/Das mit dem beruhigen wird schwerer werden, als ich gedacht habe./

Leise seufzte sie, jetzt aber darauf bedacht ihm weiterhin zuzuhören.
 

Als letztes zeigte er ihr noch ihr neues Zimmer.

Zu ihrem Glück hatte sie es für sich allein, was an dieser Schule nicht oft zu passieren schien.

/Wenigstens etwas läuft heute gut! Ich glaub das hätte ich nicht ausgehalten, den Raum mit einem MÄNLICHEN Mitbewohner zu teilen./ dachte das Mädchen etwas beruhigt.

Aus den Augenwinkeln bemerkte sie, das der Wohnheimssprecher immer wieder erschrocken zu seiner Armbanduhr sah.

Interessiert fragte das junge Mädchen nach, aber mehr aus Höfflichkeit als auf ehrlichem Interesse. Dabei blickte sie ihn immer noch nicht an, sondern schaute sich in ihrem neuen Zimmer um.. : „Irgendwas nicht in Ordnung? Musst du noch irgendwo hin?“

Leicht ertappt schaute der Ältere sie an und fuhr sich mit einer Hand durch die Haare.

„Ich hatte heute noch ein Date mit einem total süßen Mädchen, jetzt wird das wohl etwas knapp. Du hast immer noch nicht alles gesehen und wir wollten uns um 4Uhr treffen.“

Kurz lächelte er noch und wollte dann schon weiter gehen.

Kurz schaute Akira auf die Uhr, es war schon 10 vor 4Uhr, nur um dann ruhig zu antworten: „Warum gehst du nicht jetzt los. Ich weiß zwar nicht wo ihr euch treffen wollt, aber du könntest es noch schaffen. Den Rest find ich schon allein.“

Als sie kurz darauf aufsah sah sie ihn schon um die Ecke gehen und seine Hand als Zeichen des Dankes hebend.

Verwundert schaute sie ihm nach, schüttelte dann aber den Kopf. /Männer! Wer kann die jemals verstehen./

Und dann noch leicht sarkastisch grinsend /Ich bin heute auch wieder zu freundlich./
 

Schnell stellte sie ihre Sachen im Zimmer ab und machte sich dann auf den Weg das ganze Wohnheim zu erforschen.

An einer Ecke blieb sie plötzlich stehen, lehnte sich an die Wand und hörte den lauten Gespräch hinter sich zu.

„Komm schon Leute! Lasst uns noch was essen gehen! Ich hab Hunger.“

„Nakatsu, wie kannst du denn schon wieder etwas essen wollen? Du hast drei Schalen Reis zum Mittag verdrückt.“ Antwortete eine ziemlich hohe Jungenstimme diesem Nakatsu.

„Na und? Ich bin Sportler, ich muss viel essen.“, redete sich dieser lachend heraus.

„Du bist einfach nur verfressen, das ist es.“ Dies kam von einem ziemlich genervt klingenden Jungen.

Doch Akira konnte sie nicht weiter belauschen, da sie sich langsam zu entfernen schienen.
 

„Ach du grüne Neune. Was hab ich mir da bloß eingebrockt. Das kann ja echt heiter werden...“



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Kommentare zu dieser Fanfic (10)

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Von: abgemeldet
2009-06-15T13:14:16+00:00 15.06.2009 15:14
*freu* schön, dass das kappi nun (endlich)on ist!!!
die sache mit dem sprichwort hatte ich schon wieder vollkommen vergessen
das war einfach nur herrlich!
ich freu mich schon aufs weiterlesen ^^


Von: abgemeldet
2008-10-28T16:47:46+00:00 28.10.2008 17:47
>//< ich hab das gefühl, jetzt geht´s erst so richtig los *freu*
ich kann das nächste kapi kaum abwarten... *hibbel*
die stelle mit der mauer und der bariere um die academy hast du gut hinbekommen ( auch wenn ich weiß, dass das einiges kopfzerbrechen bereitet hat v.v)
p.s.: würde mich freuen, wenn du mir noch genau sagen könntest, wer die beiden männer zum schluss waren ( auch wenn ich da so meine vermutungen habe XD)
ich hoffe, dass du das nächste kapi bald on stellst!!! <3

Von:  -salira-eki-
2008-10-22T17:11:41+00:00 22.10.2008 19:11
Wow gutes kapi
und so spannend geschrieben
aber was für ein 2. alice hat akira denn?
Ich mag deine ff sehr und freu mich schon auf das nächste kapi
mach weiter so ja? ^^

dickes knuddelchen
deine sali
Von: abgemeldet
2008-09-16T12:29:44+00:00 16.09.2008 14:29
>///< was für ein kapi!!!! 3757 wörter!
wo soll ich anfangen??... als narumi akira gesagt hat, dass seiichi tot ist hab ich echt gezittert... (irgentwie bin ich immernoch ganz aufgewühlt)
bisher ist das hier wohl mein lieblingskapitel.
auch wenn ich gerne noch mehr über ihre flucht gelesen hätte =3
schade nur, dass statist nr. 27 nicht nochmal aufgetaucht ist XD
Von:  -salira-eki-
2008-09-02T23:07:38+00:00 03.09.2008 01:07
Oh nein was is denn passiert? Oo

also das kapi war na ja etwas kurz aber gut
ich fand es toll das natsu un mikan wenn auch nur kurz vorgekommen sind ^^ sin meine lieblinge ><
ich freu mich bereits auf das nächste kapi

dicke knuddelattacke
deine sali
Von: abgemeldet
2008-09-02T19:23:15+00:00 02.09.2008 21:23
kyaaa! ich find´s so toll,
dass natsume erwähnt wird *freu* (<- mitglied im fanclub) XD
das kapi war wie immer toll^^
zum schluss wa sogar ich ganz aufgeregt (obwohl ich im groben ja weiß, was kommt...)^-^
Von:  -salira-eki-
2008-08-26T12:47:49+00:00 26.08.2008 14:47
Oje Akira tut mir leid
Jin-jin ist ein harter brocken ^^'aber das kapi hat mir sehr gut gefallen ich bin schon gespannt wann's losgeht ^^
ich glaub ich geb dir ein favo denn ich will unbedingt wissen wie's weitergeht, daher würde ich mich ungemein freun wenn du mir per ens bescheid geben würdest, wenn das neu kapi on is
mach weiter so

dicke knuddelattacke
deine sali
Von:  -salira-eki-
2008-08-26T12:36:49+00:00 26.08.2008 14:36
Der prolog war i-wie kawaii ><
die idee mit dem schnee hat mir auch gut gefallen ^^
ich les gleich mal weiter

dicke knuddelattacke
sali
Von: abgemeldet
2008-08-25T18:22:03+00:00 25.08.2008 20:22
wah! ich weiß garnichtmehr, was ich dazu noch schreiben soll (außer dem, was ich dir eh schon geschrieben hab)
der erste absatz gefällt mir nach wie vor am besten!!! außerdem ist es schön, dass die namen von den beiden jetzt raus sind^^
weiter so!!!!!
Von: abgemeldet
2008-08-19T16:36:45+00:00 19.08.2008 18:36
YEY!!!! ich kann es noch gar nicht richtig glauben, dass schon das erste kapi(/prolog) raus ist *freu*

zur story: die idee mit dem ersten schnee find ich super!
ich mag die vorstellung, dass die beiden als erste die noch unberührte schneefläche betreten.... das hat sowas vertrautes, als wären sie die einzigen weit und breit (ich rede wohl mal wieder mist,was?)^^
aber eins beschäftigt mich noch: wer war der mann am fenster???

jedenfalls weiter so! ich freu mich schon auf das nächste kapi >//<


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