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Sakasama no chou

der umgedrehte Schmetterling
von

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Schicksal

Was konnte nur passiert sein?

Akira konnte sich keinen Reim darauf machen.

In der ganzen Zeit, in der sie in der Alice Academy war, wurde sie nur einmal zum Oberschuldirektor gerufen.

Damals... ihr kam es vor, als wäre es ein anderes Leben.

In diesem Moment wurde ihr bewusst, dass sie nur weg wollte.

Nichts würde sie jetzt lieber tun, weglaufen, sich verstecken und nie wiederkommen.

Doch das war nicht ihre Art!

Sie war es immer, die stark geblieben ist und sich nicht hat unterkriegen lassen.

Nein, Akira hatte nie aufgegeben und würde jetzt erst recht nicht damit anfangen.

Denn das Mädchen wusste genau, wenn man hier kapitulierte hat man verloren und zwar für immer.

Aber egal wie viel Willen und Mut man hatte, irgendwann musste man sich unterordnen.

Ob man es nun wollte oder nicht.

Und jeder an dieser Schule spielte das intrigante und gefährliches Spiel mit oder tat wenigstens so.

Nichts anderes waren sie Spielfiguren, Schachfiguren, ohne zu wissen wohin es ging oder den Ausgang des Spiels zu kennen.

Dabei war ihr Kopf die ganze Zeit auf die Erde gesenkt.

Doch anschauen tat sie ihn nicht.

Sie bemerkte nichts um sich herum. Nicht den Schnee, nicht die Bäume und erst recht nicht dieses Gebäude.

Noch immer war Akira keinen Schritt weitergegangen.

Ihre Füße klebten am Boden und kleine Schweißtröpfchen standen auf ihrer Stirn.

Der Körper des jungen Mädchens zitterte leicht, mit großer Anstrengung versuchte sie es zu verbergen, ballte die Hände zu Fäusten und biss auf ihre Unterlippe.

Erst dann schaute sie auf und realisierte, dass Narumi sie die ganze Zeit angesehen hatte.

Auch jetzt noch zeigte seine Miene diesen mitleidigen, traurigen und ganz darunter fassungslosen Ausdruck.

Obwohl er dieses letzte Gefühl zu verbergen versuchte, bemerkte sie es doch.

In all den Jahren hatte sie gelernt, nicht nur auf Worte zu vertrauen, sondern auch in den Augen zu lesen.

Doch wusste sie nicht, weshalb er so ansah, wegen dem Geschehen, weswegen er sie gerufen hatte oder wegen ihrer tiefbedrückten Miene.

Sie erkannte, je schneller sie los ging, desto eher hatte sie es auch hinter sich.

Widerwillig begaben sich ihre Füße in Bewegung.

Auch Narumi drehte sich um und öffnete ihr die Tür.

Er wollte noch etwas sagen, belies es dann aber, als er ihren nun entschlossenen Gesichtsausdruck sah.

Über irgendetwas wichtiges musste sie nachgedacht haben, sonst hätte sich ihre Einstellung nicht so schnell geändert.

Wenn er Akira so ansah musste er unbewusst an Mikan denken.

In gewisser Weise waren sie sich ähnlich.

Beide versuchten Freude unter den Menschen, die sie liebten, zu bringen.

Jedoch hatte das ältere Mädchen ihre gesunde Naivität schon vor Jahren verloren.

Er wusste zwar, dass sie stark war, aber würde sie auch diesen Schicksalsschlag so einfach verkraften.

Er hoffte es um ihretwillen, doch glauben konnte er es trotzdem nicht.

Mittlerweile hatte ihn Akira schon erreicht und schaute i9hn seltsam an.

Aus seinen Gedanken aufwachend folgte er ihr.
 

Die Oberschulverwaltung war ein riesiges Gebäude.

Wie eigentlich die ganze Alice Academy sah es sehr geschmackvoll und teuer aus.

Die Räume und sowieso die Decke waren riesig.

Obwohl sie schon mal hier gewesen war, schaute sich das junge Mädchen beeindruckt um.

Doch ihr junger Lehrer ging schon weiter, er wollte nicht viel Zeit verschwenden, dass bemerkte sie wohl.

Nach einer Ewigkeit, so kam es ihr vor, kamen sie in das Büro des Direktors.

Als sie eintraten sah er sie jedoch nicht an, sondern schaute nur auf seine Unterlagen und führte ein scheinbar wichtiges Gespräch.

Dafür hatte sie die Zeit sich in Ruhe dieses helle und freundliche Zimmer anzusehen.

Auf den Boden lag ein dicker Teppich aus dunkelroter und blauer Wolle.

Auch die Wände waren mit einerbläulichen Tapete bedeckt, obwohl man nicht viel von ihnen sah, da alles mit großen Bücherregalen zugestellt war.

Erst nach etwa 10 Minuten, in den Akira von einem Bein auf das andere trat aber sonst äußerlich ganz ruhig blieb, war das Gespräch beendet.

Ernst sah der Oberschuldirektor sie an und stand dann langsam auf.

Gerade als er anfangen wollte zu sprechen, klopfte es an der Tür und Selina-Sensei stürmte in den Raum.

„Was sollen wir tun? Ich sehe nichts gutes in meiner Kristallkugel! Wir können nicht mehr länger warten! Einer ist schon gest...!“

Plötzlich bemerkte die junge Frau die beiden Besucher und verstummte sofort.

Aus den Augenwinkel bemerkte Akira jedoch, wie sie einen kurzen Blick zu Narumi warf, er kurz überlegte und dann zu verstehen schien.

Auch begriff das Mädchen nun, dass die Sache schlimmer war und mehr mit ihr zu tun hatte, als sie es sich gedacht hatte.

Leicht verwirrt schaute sie die Erwachsenen an, während sich in ihrem Kopf die Zahnräder drehten.

Dann begann der Direktor wieder zu sprechen, dabei wirkte er so abwesend, als dächte er noch über viel mehr verzwickte Dinge nach. „Am Besten du setzt dich erst mal. Es ist wirklich keine erfreuliche Nachricht und ich wünschte jemand könnte sie mir abnehmen.

Möchtest du vielleicht Tee

?“

Akira schüttelte nur beunruhigt den Kopf.

„Es geht um Seiichi.“, lenkte Narumi ein und fuhr sogleich fort, obwohl es ihm auch nicht leichter fiel.

Dabei dachte sie daran, dass er es wohl bloß tat, damit sich der Schulleiter wieder seinen Unterlagen zuwenden konnte.

Auch hatte Selina-Sensei mittlerweile den Raum diskret verlassen, wie das Mädchen verwundert feststellte.

„Was ist mit ihm? Ist ihm irgendwas passiert?“ leicht besorgt schaute sie den älteren Mann an.

Es ist schwer zu sagen? Setz dich hin.“ Dabei drückte er sie sanft in einen Sessel und

nahm selbst auf einem gleich gegenüber platz.

„Es gab einen schweren Unfall. Er hatte wirklich Pech gehabt. Ich denke nicht, dass er will das du traurig bist. Es geht ihm bestimmt gut dort...“

„Verdammt! Sagen sie endlich was passiert ist!“ Bei dem ganzen Rumgestammel war sie wirklich sauer geworden.

Noch bedrückter fuhr Narumi dann endlich fort: „Seiichi...er ist tot.“
 


 

Akira, die sich gerade leicht erhoben hatte um ihren Lehrer anzuschreien sank gleich darauf zurück.

Ihre Wut war plötzlich verflogen und sie fühlte wie sie blass wurde.

Alles begann sich um sie zu drehen und sie hörte nur noch diesen einen Satz, sich tausendmal wiederholend und immer lauter werdend.

„Seiichi...er ist tot. Seiichi er ist tot. SEIICHI ER IST TOT“

Panisch presste sie sich die Hände auf die Ohren.

Sie wollte, sie konnte diese Stimmen einfach nicht mehr hören.

Doch wusste sie auch, dass diese Laute nicht einfach verschwinden würden denn sie waren in ihrem Kopf.

Und dann kam dieser Drang einfach loszulachen, es als Lüge abzutun, ein Scherz, wie ihn ihr Freund schon immer gerne spielte und dann aus einer Ecke hervorgesprungen zu kommen.

Sein lachendes Gesicht würde sie aber nie wiedersehen, nie wieder.

/Es ist vorbei. Für immer. Wieso hab ich mich nur mit ihm gestritten! Warum bin ich einfach weggerannt! Wenn ich doch bloß bei ihm geblieben wäre, dann wäre das alles nicht passiert!

Es ist ganz allein meine Schuld! Wegen mir musste er sterben! Wieso habe ich ihn da nur mit hineingesogen? Hätte ich es für mich behalten, dann hätten sie es nie auf ihn abgesehen.

Ich müsste sterben, nicht er. Er hatte doch niemanden was getan!/

Akira war sich sicher, wenn sie nicht geboren wäre, wäre Seiichi noch am Leben und könnte weiterlachen.

Trotz dieser traurigen und sie innerlich zerreißenden Gedanken floss keine Träne aus ihrem Auge.

Wollten sie ihr zustimmen? So ein schlechter Mensch wie sie durfte einfach nicht weinen.

Wie von weiter ferne hörte sie die Stimme von Narumi.

In den letzten Minuten hatte er sich noch zurückgehalten, doch er konnte einfach nicht mehr ihr unglückliches Gesicht sehen und auch nicht die Selbstvorwürfe, die sie sich machte.

„Es ist nicht deine Schuld. Es ist niemandes Schuld. Du hättest ihm auch nicht helfen können. Er ist bei einem Auftrag ums Leben gekommen.“

Er wusste nicht, ob er es nur schlimmer machte aber er konnte es auch nicht verheimlichen. Sie sollte die Wahrheit erfahren.

/Aber was ist die Wahrheit? Das was wir den Schülern erzählen? Gibt es dieses Wort eigentlich?/

Bei seinen letzten Worten schaute Akira auf und sah ihm mit einem verzweifelten Blick an.

Doch sie war nicht die einzige, die ihn beobachtete.

Auch der Oberschuldirektor musterte ihn mit einem grimmigen Blick.

Und dieser schien zu sagen: “Pass auf, was du ihr erzählst. Sie könnte eine Gefahr für uns werden.“

Das einzige worüber er sich Gedanken machte, war um sich selbst und um die Schule. Deshalb erzählte ihr Narumi lieber selbst was vorgefallen war.

„Es war die Anti-Alice Organisation. Sie mussten es schon eine Weile auf ihn abgesehen haben. Es war eine riesige Explosion. Er musste nicht lange leiden. Wir konnten nichts von ihm finden.“

Bei seinen Worten wurde er immer leiser, bis er denn Vollendens verstummte.

Dabei schaute er sie immer noch an.

Aber nichts rührte sich in ihrer Miene und sie blieb stumm.

Dann jedoch stand sie auf. Narumi wollte ihr schon folgen, aber sie sagte nur, “Ich würde jetzt gerne allein sein.“, und ging.

Das alles tat sie mehr wie ein Schatten ihrer selbst.
 

Langsam machte sie sich auf den Weg zum Südwald.

Und wieder schneite es.

Auch der Himmel weinte um Seiichi und Akira fühlte sich trauriger denn je, da sie es nicht konnte.

Ihr zarter Körper wurde von Schluchzern geschüttelt als sie sich gegen einen Baum lehnte.

An seinem Stamm ließ sie sich herabsinken.

Was würde passieren wenn sie nicht da wäre?

Es würde sie niemand vermissen.

Sterben war doch so einfach.

Sie bräuchte nur hier sitzen bleiben, während sich ihr Körper langsam abkühlte und morgen würde sie jemand im Schnee finden.

Dieser Gedanke trieb ein Lächeln auf Akira´s Lippen.

Dann könnte sie niemanden mehr weh tun.

Denn nichts anderes hatte sie getan.

Ihre Mutter hatte sie verletzt, als sie weg musste.

Dem Mädchen im Kindergarten hatte sie Schmerzen zugefügt. Für sie war es auch keine Entschuldigung, dass sie erst ihr Alice kontrollieren lernen musste.

Und nun ist sogar einer gestorben.

Den Kopf im Schoß gedrückt saß sie da und dachte nach, sehr lange.

Hatte das Leben jemals einen Sinn für sie gehabt?

Langsam schweiften ihre Gedanken ab, zu einem Ereignis vor fast 2 Jahren.
 

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*Flashback Anfang*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

Damals war es ein heißer Sommer gewesen.

Die Bienen summten einem die ganze Zeit um die Ohren und der Schweiß klebte am nassen Körper.

Akira hätte in diesem Moment ihre Seele verkauft um nur eine Minute in einem Schwimmbad zu sein.

Immer noch keuchend holte sie Luft. Es war gerade mal um neun und trotzdem zeigte das

Thermometer schon über 30 Grad an.

Es war ein wirklich grausames Wetter.

/Es gibt jedes verdammte Alice an dieser Schule, aber keines mit denen man die Temperaturen verändern konnte./

Dabei musste sie gleich wieder an ihr nicht gerade seltenes Telekinese-Alice denken.

/Manchmal ist so ne Kraft auch echt wertlos. Hätte ich nicht wenigstens etwas spannenderes haben können? Es sollte ja auch nicht so gefährlich wie Seiichi´s Wind-Alice sein, nur etwas lustiger. Na ja... okay... so was wie Leute in Ohnmacht furzen ist mir dann doch zu krank./

Dabei musste Akira automatisch grinsen und ihre Laune besserte sich.

Erst dann schaute sie sich um.

Sie stand schon eine Stunde an diesem verdammten Kirschbaum und Seiichi hatte sich immer noch nicht bequemt hier her zu kommen.

Das er zu spät kommt kannte sie ja bereits, aber dass er sich gleich so verspätet hatte, war noch nie vorgekommen.

Dabei hatten sie sich heute verabredet um zusammen in die Stadt zu gehen.

/Gut. Ich gebe ihm noch 10 Minuten, wenn er dann nicht da ist gehe ich./

Sie wartete noch 20 Minuten und wer kam nicht?

Dann ging sie alleine los.

Dabei beschloss sie noch, dass sie auch ohne ihm viel Spaß haben würde, den sie auch hatte.

Erst am Abend kam sie wieder.

Sie war immer noch sauer auf Seiichi. /Was macht der Kerl bloß den ganzen Tag? Erst sagt er mir, er kann diese Woche machen was er will und dann geht er mir noch nicht mal hinterher!/

Langsam bildete sich eine kleine Zornfalte auf ihrer Stirn.

/Ich hoffe er hat eine wirklich gute Erklärung! Aber nein...ich werde mich nicht wieder über ihn aufregen. Ich bleibe einfach ganz ruhig und atme tief durch.

Er hatte bestimmt einen triftigen Grund./

Doch dann flüsterte eine leise, böse Stimme in ihrem Ohr: “Du meinst als er mit dieser süßen, blonden Mittelschülerin aus war und dich hat warten lassen ohne dir Bescheid zu sagen und dann in diesem gemütlichen Cafe mit ihr saß?“

Verwirrt schüttelte Akira den Kopf. „Er hatte nichts mit ihr. Er wollte ihr nur einen Gefallen tun.“ „Das hat er gesagt. Kennst du aber auch ihre Geschichte?“

„Halt den Mund! Du bist sowieso nur eine dumme Stimme in meinem Kopf also verschwinde wieder!“

Danach blieb es stumm.
 

Als er nach dem Abendessen immer noch nicht aufgetaucht war, ging sie zu seinem Zimmer und klopfte an die Tür.

Da nach einer Weile immer noch niemand antwortete, versuchte Akira verwundert den Türknauf zu drehen.

Zu ihrer Überraschung war sie sogar offen.

Doch auch drinnen war er nicht.

Jedoch war das ganze Zimmer unordentlich. Die Bettdecke hing auf den Boden, die Tür seines Kleiderschrankes stand offen und die Klamotten waren im ganzen Zimmer verteilt.

Leicht erschrocken schwebte Akira dann über die Sachen um zum Bad vorzudringen.

Da sah es nicht nur genauso, sondern noch schlimmer aus. So als hätte eine Bombe eingeschlagen.

Jetzt hatte sie doch so ein mulmiges Gefühl und sie hoffte ihren Freund bald zu finden.

Schnell rannte sie wieder aus dem Zimmer, aber nicht ohne die Tür vorher abzuschließen.

/Mal überlegen, wo hält er sich oft auf? In der Stadt war ich ja die ganze Zeit. Vielleicht ist er ja noch bei Kaito und Takuya./

Sie wollte es nicht zugeben, aber sie machte sich große Sorgen, so wie eine Mutter um ihren Sohn, wie Seiichi es ausdrückte und breit lächelte.

/Er hat sich aber in den ganzen Jahren kein Stück verändert, er ist immer noch so kindisch. Und hab ich mich verändert?/

Doch auch bei seinen zwei guten Freunden war er nicht. Sie sagten bloß, dass sie ihn den ganzen Tag nicht gesehen hätten.

Mittlerweile hatte sie schon die ganze Academy abgesucht und wusste nicht mehr weiter.

Hektisch nachdenkend fuhr sie sich durch ihre kurzen Haare.

Sie konnte Mädchen nie verstehen, die ihre Haare lang trugen, weil sie sich damit schöner fanden.

Sich ihrer abschweifenden Gedanken bewusst, versuchte sie sich wieder zu konzentrieren und dann viel es ihr wie Schuppen von den Augen.

/Der Kirschbaum! Der Ort, wo ich so lange auf ihn gewartet habe! Da muss er sein./

Mit einem freudigen Lächeln rannte sie Richtung Südwald, um zu hören, wo er sich die ganze Zeit rumgetrieben hatte.

Als sie dort ankam verging ihr das Lachen jedoch abrupt.

Er war da, wo sie es sich gedacht hatte.

Aber nicht wie sie es sich gedacht hatte.

Sie hatte sich ihn freudig grinsend, wie sonst immer gesehen und nicht total verdreckt am Baum lehnend und aus vielen kleinen Wunden blutend.

Erschrocken rannte sie zu ihm hin.

Erst als sie sich vor ihm kniete und ihn leicht anrüttelte, um ihn nicht zu verletzen, schaute er aus müden Augen auf.

„Was tust du hier? Das ist nichts für dich. Geh wieder in dein Zimmer. Ich komme allein klar.“

Dies alles sagte er mit einer schwachen, heiser klingenden Stimme.

„Bist du bescheuert? Ich geh bestimmt nicht wieder in mein Zimmer, jedenfalls nicht ohne dich! Schau dich doch mal an! Du wurdest regelrecht zusammen geschlagen!“

„Mir geht es gut.“ Dabei hörte sich seine Stimme gar nicht so an und Akira glaubte ihm kein Wort.

„Ich lass dich nicht einfach hier. Kannst du aufstehen? Soll ich dich stützen?“

dabei sah sie ihn wieder besorgt an.

„Am Besten ich bring dich gleich zur Krankenstation, da...“

„Nein, nicht zu einem Arzt! Das geht nicht!“ Nach dieser Kraftanstrengung brach er halb ohnmächtig zusammen.

„Oh mein Gott! Wer hat dir das nur angetan? Etwa dieser seltsame Persona?“ schluchzte sie und versuchte diese Gedanken zu verdrängen und ihm erst mal zu helfen.

Mit ihrem Arm unter seine Achseln greifend, stützte sie ihn und nahm auch noch ihr Alice zu Hilfe.

/Wenigstens ist es mir einmal nützlich./

Nach etwa 15 Minuten waren sie auch wieder in Akira´s Zimmer und zum Glück war ihnen währenddessen niemand begegnet, der komische Fragen stellen konnte.

Denn aus irgendeinem Grund wollte Seiichi nicht, dass ihn jemand sah.
 

Sogleich legte Akira ihn auf ihr Bett um seine Wunden zu versorgen.

Glücklicherweise kannte sie sich damit aus. Seiichi lag nun völlig bewusstlos da.

Vorsichtig um ihn nicht zu verletzen öffnete sie sein Hemd und wurde auf der Stelle knallrot.

Denn trotz der vielen Kratzer hatte er einen umwerfenden Körper.

/Mädchen konzentrier dich auf das Verbinden seiner Wunden. Er ist nur ein alter Freund./

Was leichter gesagt als getan war.

Als alles verbunden war, legte sie sich zu ihm aufs Bett und schlief ein.
 

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*Flashback Ende*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 


 

Endlich begriff es Akira.

/All die Jahre hab ich es nicht bemerkt. Wie kann das nur sein? Wieso hab ich es nicht mitgekriegt? Dabei war es doch so offensichtlich.

Ich war eifersüchtig auf diese Nana, ich wollte immer in seiner Nähe sein./

Traurig schaute sie in den dunklen Himmel. Nur einige Sterne leuchteten. Ob er unter ihnen war? Ob er sie jetzt beobachtete?

Empfand er überhaupt das Selbe für sie?

/Wie konnte ich nur so dumm sein? So lang war ich mit ihm zusammen und habe nie mitgekriegt, dass ich mich langsam in ihn verliebt habe? Verliebt in seine freundliche, lustige, neckende Art. Verliebt in sein Aussehen, seine Handlungsweisen und in seinen Charme.

Warum musste er sterben, damit ich das herausfinde? Warum konnte es nicht anders kommen? Wir wären ganz normale Kinder, gingen in eine normale Schule und hätten uns ganz normal kennen gelernt?/

„Weil das Leben nun mal so ist“ beantwortete sie sich selbst die Frage.

Dann fiel ihr ein Gedicht ein, welches sie mal vor langer Zeit gelesen hatte.
 

„Du sollst Schönes behalten

und Schlechtes vergessen

dich dankbar erinnern,

was du hast besessen.
 

Dinge die kostbar

Auch wenn sie klein

Freundschaft die echt war

Und Liebe die rein.
 

Sieh hinter den Säulen

Nicht nur die Trümmer

Hast auch viel du verloren

Viel bleibt dir noch immer.“
 

Plötzlich stand Akira mit entschlossenen Blick auf.

„Ich muss leben, für Seiichi. Gerade, weil ich ihn liebte, muss ich es tun. Und er wird so in meinem Herzen bleiben, wie ich ihn kannte.“

Das hatte sie sich vorgenommen, doch es war nicht das einzige.

Die zweite Entscheidung war es nie wieder Personen so sehr ihr Herz berühren zu lassen.

Wenn man niemanden hatte, der einem nah war, dann konnte man auch nicht verletzt werden.

Erst später wird sie heraus finden, wie wichtig echte Freunde sind.
 


 

3 Monate später:

Langsam wurde es Frühling und die Kirschblüten begannen an den Bäumen der Alice Academy zu blühen.

Ein lauer Wind wehte durch die Sträucher und eine innere Ruhe hatte die Schüler ergriffen, jedenfalls so eine Ruhe, wie es in der Academy nur ging.

Natürlich hatte sie noch ihre Unruhestifter wie Natsume, Tsubasa und Sakurano Akira.

Vor allem letztere lenkte sich oft damit ab irgendwelche Streiche auszuhecken.

Denn wie sie es sich geschworen hatte, knüpfte sie keinerlei Kontakt zu anderen Leuten mehr.

Auch Seiichi´s Tod war von den meisten schnell vergessen wurden, es gab nur noch wenige die um ihn trauerten.
 

Für Akira wäre das Leben ganz normal weitergelaufen, wäre sie an diesem Nachmittag nicht an dieser offenen Tür stehen geblieben.

Dabei wollte sie nur wie jeden Sonntag ihre Hausaufgaben nachholen, bis sie dieses seltsame Gespräch hörte.

„Was willst du wegen Natsume tun? Er wird dir nicht so einfach gehorchen. Es scheint ihm egal zu sein, dass wir dieses kleine Gör, seine Schwester, haben.“

„Ich glaub nicht, dass er noch sehr aufmucksen wird. Er hat gesehen was wir mit diesem Toyama gemacht haben.“

/Was sie reden von Seiichi?/ Leise versteckte Akira sich hinter der Tür, um mehr zu hören.

„Er wird es nicht so einfach wagen, sein Leben für diese albernen Fluchtpläne zu riskieren.“

Jetzt verstand das junge Mädchen auch, wer da sprach, es war dieser gruselige Persona und die andere Person schien der Grundschuldirektor zu sein.

Mit erhobener Stimme und schon fast schreiend, brüllte der scheinbare Junge: „Das ist mir egal! Wenn er nicht aufhört und uns nicht mehr nützlich ist bringen wir ihn halt genauso wie den anderen um! Auf der Seite der Feinde sind sie nur eine Gefahr für uns!“

Das Erschrecken und unvorstellbarer Hass zeichneten sich auf Akira´s Gesicht ab.

/SIE waren das. SIE haben ihn umgebracht! Es war gar kein Unfall und die Z steckt auch nicht dahinter! Sie haben ihn getötet, weil er für die Anti-Alice Organisation arbeiten wollte. Lieber tot als auf der Seite der Feinde./

Wütend ballte sie die Hände zu Fäusten und presste ihre Zähne aufeinander.

Dabei bemerkte sie jedoch nicht, dass sie eine Vase hinter ihr zum Umstürzen brachte und diese laut klirrend zerbrach.

„Wer ist da?“

Akira hatte nun keine Zeit mehr zum überlegen, sie wusste, dass sie nun schnell handeln musste.

Wenn sie sie hier entdecken dann würde sie Seiichi eher sehen, als ihr lieb war.

Eiligst rannte sie los, gerade als sie die Schritte der Beiden hören konnte, war sie um die Ecke verschwunden und hatte die dümmste oder schlauste Idee überhaupt.

Sie benutzte ihr zweites Alice, welches sie vor etwa zwei Jahren bei sich entdeckt hatte.

Dies war der Grund warum sie soviel Angst hatte. Ihre Beiden Alice waren so perfekt aufeinander abgestimmt und so gut entwickelt, dass sie auch für die Gefahrengruppe reichen würde.

Sie wusste, dass sie noch nicht genug geübt hatte, um einfach weg zu Teleportieren, aber dies war jetzt ihre einzige Chance.

Und so versuchte sie es und gelangte glücklicherweise auf eins der Häuser von Central-Town.

/Ich muss hier weg, sonst finden sie noch heraus, wer an der Tür gelauscht hat./
 

Tja, mein neues Kappi! Diesmal etwas länger als sonst. Ich wollte einfach hiermit die Kapitel in der Alice Academy zu Ende bringen.

Das Gedicht ist übrigens nicht von mir, ich habs im Internet gefunden. Leider stand kein Author da. Ich hab nur die letzte Strophe weggelassen.

Ich hoffe, es gefällt euch trotzdem.^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  -salira-eki-
2008-10-22T17:11:41+00:00 22.10.2008 19:11
Wow gutes kapi
und so spannend geschrieben
aber was für ein 2. alice hat akira denn?
Ich mag deine ff sehr und freu mich schon auf das nächste kapi
mach weiter so ja? ^^

dickes knuddelchen
deine sali
Von: abgemeldet
2008-09-16T12:29:44+00:00 16.09.2008 14:29
>///< was für ein kapi!!!! 3757 wörter!
wo soll ich anfangen??... als narumi akira gesagt hat, dass seiichi tot ist hab ich echt gezittert... (irgentwie bin ich immernoch ganz aufgewühlt)
bisher ist das hier wohl mein lieblingskapitel.
auch wenn ich gerne noch mehr über ihre flucht gelesen hätte =3
schade nur, dass statist nr. 27 nicht nochmal aufgetaucht ist XD


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