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Sakasama no chou

der umgedrehte Schmetterling
von

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ein folgenschwerer Entschluss

Leise prasselte der Regen auf die leeren Straßen.

Nur langsam stahl sich die Sonne durch die dunklen Wolken.

Die Gardinen hinter den Fenstern waren noch geschlossen, die Bewohner würden frühestens in einer Stunde aufstehen um zur Arbeit zu gehen.

Abermals fuhr sich Akira mit dem Ärmel ihres Sweatshirts übers Gesicht.

Ihre Klamotten klebten mittlerweile schon auf ihrer Haut aber sie konnte es sich nicht erlauben stehen zu bleiben oder sich irgendwo auszuruhen.

/Sie dürfen mich nicht finden. Ich muss weiter weg./

Die Erschöpfung spürte sie schon nicht mehr, auch nicht den Hunger, der ihren Magen zum grummeln brachte.

Sogar ein Kind hätte in diesem Moment die Furcht in ihrem Gesicht bemerkt, die sie einfach nicht unterdrücken konnte.

Laut patschten ihre Füße in die Regenpfützen und das Mädchen fühlte sich mehr wie eine nasse Katze, als wie ein normaler Mensch.

Doch trotz allem hatte sie Angst.

Angst entdeckt zu werden.

Ja, sie war geflohen.

/Ich kann nicht hier in Japan bleiben. Ich darf es nicht!/

Keinen Tag länger hätte sie es in der Academy ausgehalten, nicht nach dieser schrecklichen Wahrheit.

Endlich blieb sie stehen, der Regen durchnässte sie nun völlig.

Langsam legte sie eine Hand auf ihr Gesicht. /Weine ich? Oder ist das nur der Regen?/

Traurig schaute sie ein geschlossenes Fenster an.

/Werde ich jetzt für immer weglaufen? Kann ich irgendwann wieder in Ruhe leben?/

Sie wusste es wirklich nicht. Ihr war schleierhaft, was sie jetzt erwarten würde.

Dann zog sie ihr Käppi tiefer ins Gesicht, schnell zur nächsten U-Bahn Station sprintend.

Dabei überdachte Akira abermals die vergangenen Ereignisse.
 


 

>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>><Flashback>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>><
 

Noch völlig unter Schock stehend rannte sie in ihr Zimmer.

/Das kann nicht sein, das kann einfach nicht sein! Alles war eine Lüge. Alle haben sie gelogen! Die Lehrer die Direktoren, alle wussten was passiert war und trotzdem hat keiner was gesagt. Es wurde vertuscht, als wäre kein Menschenleben verloren gegangen.

Sie kennen kein Mitleid, haben sie es je gekannt?/

Nun fing Akira an heftig zu zittern als die ganzen Geschehnisse zu ihr durchdrangen.

Und da war so ein dunkles Gefühl in ihrer Brust. Es wollte endlich raus. Die Ereignisse hatten es erst geschaffen und es wollte nun aus seinem Käfig.

Es war Hass.

Purer Hass auf die Alice Academy, die Lehrer und den Direktoren.

Doch wusste das junge Mädchen auch, dass sie ihm nicht nachgeben durfte, standhalten musste. Sonst würde sie Fehler machen und sie hatte gelernt, dass manche schnell zum Tod führten.

Noch ein paar tief durchatmend und leise auf sich einredend zog sie ihre Schuluniform aus,

bis sie nur noch in ihrem blauen BH und Slip dastand.

Kurz schweifte ihr Blick dabei zu ihrem mannsgroßen Spiegel.

Was sie sah erschreckte sie jedoch.

Vor ihr schien ein völlig fremdes Mädchen zu stehen, es war blass, leicht abgemagert und ihre Augen zeigten einen leeren, traurigen, verlassenden Ausdruck.

Dann lies sie ihre Augen weiterwandern über die Wände dieses Zimmers und über das Fensters. Jetzt war es nicht mehr ìhrs` und tief im innern wusste das junge Mädchen, dass es es auch nie wieder werden würde.

Nein, falsche Hoffnungen machte sie sich von Anfang an nicht, schon als sie ihren Entschluss

gefasst hatte.

Frei wäre sie dort draußen auch nicht.

Denn die Angst wäre immer da, egal ob sie lachen oder weinen würde, die Angst wäre da.

/Es wird wohl Zeit sich für immer zu trennen. Diese Schule, die ich mein Zuhause genannt hatte. Pah! Wieso hab ich diese ganzen Lügen nie bemerkt? Er hat es zumindest getan. Ich war ja so dumm./

Leicht zitterte ihre Hand, als sie nach dem weiten Pulli und der Hose griff.

Das Risiko durfte sie einfach nicht eingehen, mit ihren alten Klamotten zu flüchten. Die Chance war einfach zu groß, das irgendwo ein Peilsender angebracht war.

Auch ihre anderen Sachen lies sie hier, nur ihr Sparbuch und ihren Ausweis, natürlich nicht ohne vorher den Sender zu entfernen, steckte sie in einen etwas größeren Rucksack.

Das einzig Gute an der Alice Academy war, dass sie ihren Schülern nicht gerade kleine Summen Geld zufließen ließen, welches sie nach Gutdünken ausgeben oder sparen konnten.

Zu Akiras Glück gehörte sie zu letzterer Gruppe, denn genau dieses würde sie für ihre Flucht brauchen.

Sich noch schnell eine Jacke schnappend lief sie los.

Dabei jedoch immer versucht, so wenig Lärm wie möglich zu machen.

Immer wieder musste sie an Ecken stehen bleiben, um zu hören ob jemand kommt.

Langsam bildeten sich kleine Schweißtropfen auf ihrer Stirn, die sie unwillig mit einer Hand wegwischte.

/Es muss einfach klappen. Eine zweite Gelegenheit werden sie mir niemals geben./

Gerade noch rechtzeitig wisch sie hinter eine große Mauer, als auch schon ein Oberschüler an ihr vorbeiging.

/Das war echt knapp. Gut, er hat mich nicht bemerkt. Verdammt! Ich muss einfach mehr aufpassen./

Dann noch einmal allen Mut zusammen nehmend rannte sie los. Jetzt ging es nur noch um Schnelligkeit.

Ihr verschwinden würde so oder so in wenigen Stunden bekannt werden.

Nach einigen Minuten stand sie an der Außenmauer der Academy.
 

Bedrohlich und gefährlich bäumte sie sich vor ihr auf. Mit dem Kopf schüttelnd schallt sich Akira selbst einen Narren.

„Mensch Mädchen, das ist nur eine Wand die kann dir nichts tun. Nur das Schutzschild kann dir ein paar Probleme bereiten.“ Flüsterte sie zu sich selbst.

Dann ballte sie die Hände zu Fäusten. Jetzt musste sie alles auf eine Karte setzen.

Noch einmal alle Wut in sich zusammenbrauend versuchte sie es.

Mit einem ungeheuren Konzentrationsaufwand schwebte sie bis weit über die Mauer.

Doch noch einmal keimten in ihr letzte Zweifel.

/Wenn es jetzt nicht klappt, dann bin ich tot! Dann kann ich Seiichi im Jenseits `Hallo` sagen!/

Auf einmal ging alles so schnell. Akira hätte nicht sagen können, was als erstes passierte.

Mit einer noch etwas größeren Kraftanstrengung versuchte sie durch den Schutzschild zu Teleportieren.

Im gleichen Augenblick spürte sie den Kraft, die das Schild aussandte.

Nur mit zusammengepressten Zähnen schaffte sie es einen Aufschrei zu unterdrücken.

Komischerweise fiel ihr in dem Moment, indem sie sich vor Schmerzen wand, dass die Blitze von Jinno-Sensei dagegen richtig harmlos waren.

Noch einmal nahm sie ihre Energien zusammen und schaffte es tatsächlich raus aus dem Feld.

Nur um sogleich die andere Seite der Wand hinunter zu fallen.

Doch das bekam Akira kaum noch mit, zu sehr tat ihr Körper von der Pein weh.

Gerade noch im letzten Moment besann sie sich eines besseren und bremste ihren Fall noch etwas ab.

Trotzdem tat der Aufprall weh und alle Luft wurde plötzlich aus ihren Lungen gepresst.

Kurz wurde es schwarz vor ihren Augen, nur um sie auch sogleich wieder aufzuschlagen.

Erst dann bemerkte sie, das sie der Länge nach auf den kalten Steinen lag.

Ihre Augen blickten direkt in den wolkenverhangenen Himmel, ein paar Mal musste sie noch blinzeln um alles klar zu sehen.

Und dann kam er wieder. Der Schmerz.

Sie spürte ihn noch immer durch ihren Körper kriechend und Akira wusste auch ohne hinzusehen, dass sie sich einige Brandwunden geholt hatte.

„Scheiße verdammt! Wer hätte ahnen können, dass das Schutzschild auch so stark ist.“

Nur langsam und leise stöhnend richtete sie sich auf.

Am liebsten wäre sie noch liegen geblieben, doch wusste sie auch, dass bald jemand kommen würde um nachzuschauen.

Und dann wollte sie schon weit weg sein.

Immer noch leise fluchend und mehr stolpern als laufend rannte sie los.

Sie wusste nicht wie lange das so ging, dass sie rannte und sich abwechselnd versteckte.

Sie sah nur, wie sich über ihr der Himmel dunkel färbte, der Mond und die Sterne aufgingen, um dann einige Stunden später wieder zu verblassen.

Doch irgendwann in der Nacht kam der Regen.
 

<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<Flashback Ende<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
 

„Hatschi!“ Das war mittlerweile nicht mehr das erste Niesen, der aus ihrer Nase kam

„Verdammt, jetzt hab ich mich auch noch erkältet.“

Dabei wühlte sie wie verrückt in ihrem Rucksack und natürlich waren keine Taschentücher drin.

Sich ihres Mangels bewusst, sei es nun Essen oder auch trockene Klamotten fasste sie doch noch den Entschluss sich erst mal .irgendwo was zu kaufen.

/Wo kann ich hingehen? Der Laden darf nicht so groß sein, darauf würden sie nur warten.

Aber auch nicht so klein, dass sich die Leute an ein merkwürdiges Mädchen erinnern würden.

`Merkwürdig` so werde ich wohl jetzt aussehen. Eine seltsame Person die mitten im Regen durch die Gegend rennt./

Aber auch bei diesen doch leicht erheiternden Gedanken zeigte sich kein Lächeln auf ihrem Gesicht, sie hatte es sich damals geschworen und so würde es auch bleiben.

Noch immer war Akira am Nase hochziehen und spürte auch schon das erste Kratzen im Hals.

/Na toll. Ne Apotheke muss ich auch noch suchen, das kann ja heiter werden./
 

Dann endlich, als sie es fast nicht mehr geglaubt hatte, sah sie einen!

Ein Laden, perfekt für sie.

Es war ein Kiosk, der die ganze Nacht offen hatte und er schaute aus, als ob er immer genug Kundschaft hatte.

Langsam ging sie hinein und blickte sich wie eine kleine Raubkatze um. In ihren Augen war immer noch ein Schimmer von Mistrauen und von Angst.

Nur mühsam schaffte sie es zu bekämpfen.

/Nanu? Niemand da?/ Und laut rief sie mit leicht heiserer Stimme. „Hallo! Ist hier jemand? Ist der Laden schon geschlossen?“

Doch niemand kam um ihr zu antworten.

Schulterzuckend drehte sich das junge Mädchen um zu gehen.

Dann jedoch hörte sie hinter sich ein Rumpeln, leises Fluchen und eine Frauenstimme die rief: „Warten sie junger Mann!“ /Was hat sie gerade gesagt? Hält die mich für ´nen Kerl?/ „Ich musste noch schnell was im Lager ordnen. Wir haben gerade erst neue Waren bekommen.

Entschuldigend schaute die ältere Frau Akira an.

Diese nickte jedoch bloß und fragte nach den gebrauchten Sachen. Glücklicherweise wurden auch Medikamente verkauft, so dass dies auch erledigt war.

Dabei hatte sie aber noch ein anderes Problem. Sie hatte zwar genug Geld auf ihrem Sparbuch, doch an Bargeld mangelte es ihr.

Und sie hatte dieses ungute Gefühl, dass ihr Konto bestimmt als erstes überwacht wurde.

/Verdammt, was mach ich jetzt? Wenn ich abhauen will brauch ich das Geld. Ich kann vielleicht noch irgendwo Arbeit finden, aber ich muss von irgendetwas leben. Zumindest die Anfangszeit über./

In ihren Gedanken bemerkte das junge Mädchen nicht, dass sie schon längst wieder mitten auf der Straße stand und auch nicht die Menschen, die sie anblickten..

Plötzlich, ohne auf ihren Weg zu achten rannte sie los.

Rannte los zur nächsten Bank, als sie nur noch einen Rums spürte, um sich dann sofort in der nächsten Pfütze wieder zu finden.

„Au...was...?“

„Hey, alles in Ordnung? Hast du dich verletzt?“

Bei diesen Worten bückte sich der junge Mann zu ihr herunter.

„Kann ich dir aufhel... ach du bist ja nur ein Junge. Kannst du nicht aufpassen, wo du hinläufst!“

Mitten im Satz wechselte seine Stimme plötzlich von freundlich und führsorglich zu aggressiv und aufbrausend.

Langsam zog Akira eine Augenbraue hoch. Auf ihrem Gesicht lag ein saurer Ausdruck.

/Hat der keine Augen im Kopf? Sieht der nicht, dass ich ein Mädchen bin?/

Sie wollte gerade zum Sprechen ansetzen, als er schon an ihr vorbei ging, ohne sie noch weiter zu beachten.

„So ein blöder Mistkerl! Das war jetzt schon die zweite Person, die mich für einen Jungen hält. Wie kann man nur so fies sein! Man sieht doch das ich weiblich bin!“ Dies alles zischelte sie aus wütend zusammengebissenen Zähnen.

Erst dann stand sie auf und wischte sich ihre Hose so gut wie es ging sauber.

Dabei schweifte ihr Blick ihren Körper hinunter, über ihre weite, verdreckte Jeans und ihr ebenso weites Shirt.

/Na ja, vielleicht seh ich wirklich ein wenig wie ein Junge aus./

Langsam fing sie sich wieder an zu beruhigen. „Aber irgendwo hab ich diese Schuluniform doch schon gesehen? Man, wo war das nur?“

Dann fiel es ihr wieder ein. Die Ohsaka High. Eine Oberschule bekannt für ihre guten Sportler und ihr hohes Lernpensum.

Und es war eine Jungenschule!

Langsam begannen sich die Zahnräder in Akiras Kopf zu drehen und eine wahrscheinlich sehr dumme Idee entstand in ihrem Kopf.

"Eigentlich ist es doch egal wohin ich gehe. Sie werden sowieso überall suchen. Aber wer käme schon auf die Idee, dass ich hier in Tokyo bleibe. Alle werden denken ich bin irgendwo im Ausland.“ Ein leicht wahnsinniges Grinsen breitete sich in ihrem Gesicht aus. „Und wer würde ein Mädchen in einer Jungenschule erwarten?“

Ihr Plan stand damit fest. Sie würde hier bleiben und eine normale Schule besuchen.

Sie hatte sich sogar schon eine ausgesucht.

Die Ohsaka High.
 

„Das dürfte dich interessieren. Eine Schülerin ist geflohen.“

„Ja und? Wer denn?“

„Eine Akira Sakurano. In der Datenbank steht, dass sie ein Telekinese Alice hat.“

Der andere Mann lächelte leicht. „Das ist ja wirklich interessant.“

„Dumm nur, dass sie sicher schon über alle Berge ist, die krieg...“

„Das ist sie nicht! Sie ist noch hier in Tokyo. Glaub mir.“

Der Ältere schaute zwar verdutzt, belies es dann aber dabei.
 

So, nun ist das Kappi fertig. Ich hatte anfangs echt Probleme mit dem weiterschreiben.

Ich hoffe es ist trotzdem gut geworden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2008-10-28T16:47:46+00:00 28.10.2008 17:47
>//< ich hab das gefühl, jetzt geht´s erst so richtig los *freu*
ich kann das nächste kapi kaum abwarten... *hibbel*
die stelle mit der mauer und der bariere um die academy hast du gut hinbekommen ( auch wenn ich weiß, dass das einiges kopfzerbrechen bereitet hat v.v)
p.s.: würde mich freuen, wenn du mir noch genau sagen könntest, wer die beiden männer zum schluss waren ( auch wenn ich da so meine vermutungen habe XD)
ich hoffe, dass du das nächste kapi bald on stellst!!! <3



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