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Autor:  YamatoIshida
Warum haben meine Augen ein Leck?
Wollte ich es nicht genau so?
 
Welchen Kick gibt dir der Drahtseilakt?
Und was sagst du, wenn wir auffällt wie einsam die Höhen sind?
 
Ziehst du dann den sicheren Boden vor?
Die Wärme dem stürmischen Wind?
 
Denkst du an die Zukunft oder lebst du für den Moment?
Kann das eine je wertvoller als das andere sein?
 
Wer kann mir sagen, was ich tun soll?
Und nein – mein verdammtes Herz kann es nicht!
 
Es gibt kein Schwarz und Weiß – nur Grau –
Doch ist das Befriedigung genug?
 
Gibt es das wirklich … Mehr?
Oder suchen nur Narren danach?
 
Kann man Gefühlen überhaupt trauen?
Oder sind sie nicht mehr als lange Eingeredetes?
 
Und was zum Teufel ist eigentlich Liebe?
Hat nicht alles ein Verfallsdatum?
 
Wieso ist das Gras auf der anderen Seite immer grüner?
Und dann doch seltsam braun, hält man es in den Händen …
 
Erhöht ein leichter Schlag auf den Hinterkopf wirklich das Denkvermögen?
Denn ich bekomme nur Kopfschmerzen.

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Autor:  YamatoIshida
Das wohlige Seufzen des Herbstwindes, der sich nun doch gegen den Spätsommer durchgesetzt hatte, zog durch die Straßen und zerzauste dem Jungen mit liebevoller Hand das Haar. Dieser hatte jedoch keine Augen für den Wechsel der Jahreszeiten und die vertrauten Geräusche, die das frisch gefallene Laub unter seinen Schuhen machte. Mit ungeduldigen Fingern schob er sich die verirrten Strähnen aus der Stirn und beschleunigte seinen Schritt, verärgert darüber, seinem Ziel nicht schneller näher zu kommen, ängstlich, die Entschlossenheit doch noch zu verlieren, die seinen Körper im Augenblick beherrschte.
Er fühlte sich, als sei in diesen Sekunden nichts unmöglich, als könne er jedem Feind entgegentreten und jedes Hindernis überwinden. Als er die Stufen nach oben erklomm, war er mit jeder Sekunde mehr von der Höhe berauscht, sein Herz pumpte das Blut mit solcher Kraft durch seinen Körper, wie er sie noch nie gespürt hatte. Oben angekommen kehrte er dem Herbstwind noch einmal herausfordernd lächelnd sein Gesicht zu. Noch nie hatte er sich so lebendig gefühlt. Dann machte er den letzten Schritt nach vorn. Und fiel.

'Cause nothing shines as bright as your smile

Autor:  YamatoIshida

Er ging zu ihr und fragte:
Das Licht wie vieler Sterne kann man mit Händen fassen?

Und sie antwortete ihm:
Öffne deine Arme und du wirst das Licht von hunderten von Sternen fassen.
Aber öffne dein Herz und du wirst die Helligkeit eines ganzen Universums spüren.


Sternschnuppe

Autor:  YamatoIshida

Ein freier Wunsch,
für einen sterbenden Stern?
Der Aberglaube
liegt mir fern.

Doch sehe ich dann
die Schnuppe fallen,
höre ich doch,
Gedanken in mir hallen.

Die erzählten bisher,
voll Ehrgeiz und Streben,
von Eifer und Zielen,
im weiteren Leben.

Doch als ich vorhin,
in den Nachthimmel schaute,
wo eine Sternschnuppe,
ihr Leben aushauchte …

War alles, was ich wollte,
ich wünschte, ich sah,
dein Herz für immer
an meinem, so nah.


Niedergeschlagen

Autor:  YamatoIshida
Eiskalte Hände

Man sagt, dass wir mit unseren Händen viel mehr ausdrücken können, als mit allen Worten der Welt.
Man sagt, dass die Kreativität eines Menschen in seinen Fingern fließe und nur darauf warte, sich in die Kunst zu ergießen.
Man sagt, dass wir mit unseren Händen Liebe schenken, und einem anderen Menschen das Gefühl der Geborgenheit und Wärme geben können.

Was aber, wenn die Hände eines Menschen kalt wie Eis sind – egal, ob er durch die endloseste Einsamkeit der Welt wandert, oder Zuhause mit den Menschen, die er liebt, am Feuer sitzt?

Ich bin ein solcher Mensch. Jeder, der versuchte, meine Hände zu erfassen, zuckte zurück, überrascht von ihrer Kälte. Jeder reagierte auf seine Weise, ob nun mit einem entschuldigendem Lächeln, schamloser Verwunderung, oder leisem Spott.

Jedoch hat keiner von ihnen je versucht meine Hände zu wärmen – und so werde ich mich auf die Suche machen und das Geheimnis meiner kalten Finger lüften.


Kälte

Autor:  YamatoIshida

Eine kurze Sekunde, ein kleiner Rumpler, ein zerbrochenes Schicksal. Ich drehe mich um, sehe ihn neben der Straße liegen, die Hinterläufe nutzlos geworden, die Augen ängstlich, fragend, anklagend.
Der Mann steigt aus: „Er ist mir einfach rein gelaufen, da konnte ich nichts tun.“ und wendet sich ab.
Ich löse mich aus meiner Erstarrung: „Und, was wollen sie jetzt machen?“
Er nickt in Richtung des Katers, als sei er nicht mehr als ein kleines Insekt: „Dem ist doch eh nicht mehr zu helfen.“
Und endlich, endlich erwacht in mir die nachdrückliche Stimme, die von nun an mein Handeln bestimmt: „Sie können den armen Kerl nicht einfach liegen lassen, bevor er sich quält sollte er eingeschläfert werden!“
„Meine Kinder müssen zur Schule, ich hab keine Zeit!“ Zeit, ja Zeit wollte er wohl auch sparen als er in der 30-er Zone 50 fuhr.
„Mir auch scheißegal was sie jetzt machen – ich fahr ihn zum Tierarzt!“, knurre ich und versuche das Tier einzufangen. Er zieht sich auf den Vorderläufen weiter, wehrt sich verbissen, ein Sträuner, ein Kämpfer, stark und stattlich mit rötlich getigertem Fell. Doch schließlich halte ich ihn, seine Zähne in meiner Jacke, sein aufgeregtes Herz nah an meinem. Meine Nachbarin war plötzlich neben mir: „Ich fahr dich zum Tierarzt!“ Der Mann ist längst weg.
Auf der Fahrt röchelt er, versucht zu begreifen. Seine Blick triff blickt meinen, verletzt, ungläubig, fragend: „Wieso das alles?“ – „Wenn ich das wüsste mein Kleiner, wenn ich es nur wüsste.“
Der Mann untersucht ihn routiniert, stellt sofort fest, dass nichts mehr zu machen ist. Überrascht bin ich von dieser Prognose nicht. Er verreicht ihm eine Narkose er wird ruhiger, ich kann nur neben ihm stehen und sein Fell streicheln. Mit meiner Untätigkeit kommen die Tränen. Ich kenne diesen Kater nicht, sehe ihn zum ersten Mal. Vielleicht ist es nicht einmal seinen Tod, den ich beweine, sondern diese schreckliche Unsinnigkeit, die sich dahinter verbirgt. Er bäumt sich noch einmal auf, bevor er einschläft und ich bin beinahe stolz auf ihn – ein Kämpfer bis zum Schluss.
Der Mann sieht mich fragend an: „Ich gebe ihm die Spritze, wollen sie dabei bleiben?“ „Ja“, antworte ich, er traut es mir wohl nicht zu, hält mich für eine Heulsuse. Es sind nur meine Augen, denen das Ganze so Nahe geht, mein Inneres ist ruhig. Verstehe was vorgeht und eine trotzdem - Tränen genau so sinnlos wie der Tod des Kleinen.
Schließlich dürfen wir ihn mitnehmen, in einer Kiste. Wir fahren nach Hause, ich packe meine Sachen und laufe zur Schule. Du hattest nicht mal einen Namen mein Kleiner, ich werde dich Sträuner nennen, denn deine Freiheit hast du bis zum Schluss nicht aufgegeben.

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Die Geschichte ist wahr und geschah mir vor einer Woche, als ich morgens zur Schule lief. Der kleine Sträuner ist längst begraben ... der Mann fährt jedoch immer noch 50 in unserer 30er Zone. Ich habe selbst eine katze und sollte sie diesen unsinnigen Tod sterben, werde ich nicht so ruhig bleiben ...


Fasse dich Kurz!

Autor:  YamatoIshida

Fasse dich kurz – über den Verlust unserer Sprache

Eine Liste, die all die Dinge enthalten würde, die es schaffen mich auf die Palme bringen, hätte wohl die Länge eines Romans. Ein neuer Punkt auf dieser Liste sind seit kurzem nun auch die Menschen, die es sich anscheinend zur Aufgabe gemacht haben die deutsche Sprache bis zur vollständigen Unkenntlichkeit zu verstümmeln.
Schon jede Handy Nachricht enthält unzählige, bis auf wenige Buchstaben gekürzte Wörter, deren Einsatz Zeit sparend sein sollte. Nicht, auf meiner Seite der Leitung, denn wenn ich solch eine sms erhalte, bin ich gezwungen diesem Buchstabenkauderwelsch einen Sinn abzugewinnen. Die Tatsache, dass seit Neustem Wörterbücher erscheinen, die sämtliche dieser Kürzel in fachgerechtes Deutsch übersetzen, sollte uns eigentlich zeigen, wie weit verkümmert der Sprachgebrauch vieler Menschen ist.
Auch als ich vor einigen Wochen seit langer Zeit wieder einen öffentlichen Chat besuchte, war ich geschockt. Sämtliche Regeln deutscher Grammatik und Rechtschreibung in den Wind schlagend unterhält man sich hier auf primitivste Art und Weise, gerade so als sei man nicht vor Millionen von Jahren sondern vor 5 Minuten von den Bäumen geklettert. Die Weisheit „Fasse dich kurz“ ist hier anscheinend gewaltig missverstanden worden.
Der aktuellen Situation nach zu urteilen wird es also in wenigen Jahren eine Kunst sein, sich in vollständigen Sätzen zu unterhalten.
All diejenigen, die jetzt jedoch denken das Problem sei damit gelöst so viel Worte wie möglich zu verschwenden, kann ich auch nicht ungeschoren davon kommen lassen.
Werfen wir beispielsweiße einen Blick in die Medien: Im Fernsehen werden in allerlei Talk Shows jegliche Themen in alle möglichen Richtungen breitgetreten. Ohne Punkt und Komma wird geschwatzt und geschwafelt. Selbst Radiomoderatoren, die ihr tägliches Brot mit dem Gebrauch der Sprache verdienen, palavern und labern gnadenlos, ohne Rücksicht auf schwache Gemüter zu nehmen. Wenn unsere Ohren Beine hätten wären sie schon längst weggelaufen, um dieses Trauerspiel nicht länger ertragen zu müssen.
Es ist auch unglaublich, was wir uns selbst zumuten: Für nichts und wieder nichts tun wir uns die schrecklichsten Wortverunstaltungen und manchen endlosen, nichts sagenden Wortschwall an – ohne jedoch hinterher schlauer als zuvor zu sein.
Das einzige, was man aus diesem Grauen lernen kann, ist, die Sprache wie einen kostbaren Schatz zu hüten und sie vor diesem Verunstaltungs-Virus zu retten.
Wichtig ist es natürlich, sich selbst zuzuhören und sich der Worte, die man verwendet und der Dinge, die man sagt, bewusst zu werden.
Es scheint außerdem immer nötiger zu werden den Mut zu haben „Nein, danke“, zu sagen und einfach wegzuhören. Deine Ohren werden es dir sicher danken!


Okay, vielleicht alles eeetwas übertrieben ^^ Aber ich hab den text für Literatur geschrieben ... mein Lehrer war begeistert ... xD

Ein Zitat Goethes

Autor:  YamatoIshida

Ein Zitat Goethes

Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.
So sprach es einst Goethe,
doch fehlt vielen der Mut,
diese Zeilen zu leben,
und so bewundere ich die,
die wirklich alles geben,
voll Hoffnung und Phantasie,
und für die, die sie lieben,
alles riskieren.

Denn was wäre denn Lyrik,
was zählte Poesie,
wäre es nicht irreführend,
beachte man sie nie,
wies man ihre Ratschläge,
wiederholt einfach ab,
und ereiferte sich jedoch,
beim philosophieren nicht zu knapp,
wie nötig es wäre,
Moral zu erhalten,
die Tugend zu wahren,
und Liebe zu entfalten.

Ich halte euch nun,
einen Spiegel vors Gesicht,
ja, das seid ihr da drinnen,
nun erschreckt doch nicht!
Voll Habgier und Neid,
von Ich-Sucht zerfressen,
egoistisch und einsam,
vom Zweifel besessen,
so könnt ihr wohl kaum,
zu schätzen wissen,
was es bedeutet,
so manches zu missen,
um anderen zu helfen,
um Liebe zu schenken,
für euch ist’s wohl nicht mehr,
als Zeit zu verschwenden.

Noch ist nichts zu spät,
das möcht ich euch sagen,
seid von nun an ehrlich,
und versucht ohne zu klagen,
euer Bestes zu geben,
und Geld mein ich nicht,
sondern Aufmerksamkeit, Liebe,
was ein Lächeln verspricht.

Also versucht euch zu ändern,
seid beherzt und habt Mut,
und vergesst einfach nie:
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.