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Guilty Secret

von

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Disclaimer: Alle aus DN Angel bekannten Charaktere gehören ausschließlich Yukiru Sugisaki.
 

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Guilty Secret 24
 

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„Bist du sicher, dass du tatsächlich Krad nach Hause gebracht hast?!“, wollte Emiko mit skeptisch hochgezogenen Augenbrauen wissen und konnte sich ein zufriedenes Grinsen nicht verkneifen, als Dark ihr einen gekränkten Blick zuwarf.
 

„Natürlich ist es Krad. Blonde Haare, weiße Flügel. Er sieht ganz genauso aus wie früher, mit dem kleinen Unterschied, dass seine Gegenwart in meiner Seele sich jetzt anders anfühlt als früher.“ Dark hatte den Schock immer noch nicht verwunden, nach so langer Zeit wieder seinem früheren Erzfeind zu begegnen und wenn es eine Sache gab, die Dark noch mehr haßte, als von jemandem hereingelegt zu werden, dann war es eine unangenehme Überraschung.
 

Emiko warf ihrem Mann einen fragenden Blick zu, doch Kosuke hatte die Augen geschlossen und schien angestrengt nachzudenken.
 

„Du kannst ihn also nicht spüren?“ Daisukes Vater klopfte leicht mit dem Zeigefinger gegen seine Lippen. „Dann ist es vermutlich Satoshi, der jetzt in der Gestalt von Krad in unserem Gästezimmer liegt.“
 

„Satoshi?“ Dark blinzelte ungläubig. „Wie soll das möglich sein? Satoshi ist doch bisher nichts weiter gewesen als ein körperloser Gedanke. Wie kann er da auf einmal in Krads altes Selbst schlüpfen?“
 

„Vermutlich war der Auslöser eine starke emotionale Reaktion. Du müßtest doch selbst am besten wissen, wie sehr deine und auch Krads DNA auf Gefühle reagiert.“
 

„Gefühle, ja. Aber normalerweise reagieren wir nur auf Liebe...“, Dark unterbrach sich mitten im Satz und schien über etwas nachzudenken. Doch schließlich schüttelte er benommen den Kopf, ganz so, als wolle er einen unangenehmen Gedanken loswerden. „Es ist unmöglich.“
 

„Ist es nicht“, sagte eine leise Stimme von der Tür her. Gleich darauf löste sich die weißgekleidete Gestalt des Eisdämonen aus den Schatten und trat über die Schwelle.
 

In das schockierte Schweigen hinein fragte Emiko ungläubig: „Krad?!“
 

Der blonde Dämon schüttelte den Kopf. Kosuke warf ihm einen faszinierten Blick zu. „Satoshi?“
 

Der Junge nickte knapp und ließ sich vorsichtig auf einem Sessel nieder. Irgendwie schien er sich im Augenblick alles andere als wohl zu fühlen, doch das überraschte niemanden, denn der Körper in dem er gerade steckte war schließlich nicht sein eigener.
 

/Wow./
 

//Ganz meine Meinung.// Dark blinzelte mehrmals, um das benommene Gefühl abzuschütteln, das sich in seinem Kopf breitgemacht hatte und beugte sich interessiert vor. „Du bist Satoshi? Aber wie um alles in der Welt hast du es geschafft, dich zu verwandeln?“
 

„Ich weiß es nicht. Ich kann mich nur noch daran erinnern, dass ich mich furchtbar aufgeregt habe und dann war ich auf einmal draußen und frei und... und jetzt kann ich nicht mehr zurück. So sehr ich es auch versuche, ich kann mich nicht mehr zurück verwandeln.“
 

„Oh, das ist großartig!“, höhnte Dark und stieß ein verächtliches Schnauben aus. „Da gelingt dir etwas absolut einmaliges und dann bist du noch nicht einmal in der Lage...“
 

„Halt den Mund!“, schnappte Satoshi wutentbrannt und atmete mehrmals tief durch, um sein allmählich überschäumendes Temperament unter Kontrolle zu behalten. „Ich wünschte, ich hätte dich umgebracht, als ich die Gelegenheit dazu hatte! Du hast nichts getan, um uns zu helfen! Im Gegenteil! Deinetwegen hat Krad die letzten Wochen die Hölle auf Erden durchgemacht!“
 

„Bitte! Streitet euch nicht! Du hast nicht viel Zeit, Satoshi“, mahnte Kosuke ihn auf einmal eindringlich. Die Panik in den goldenen Augen seines Gegenübers war kaum auszuhalten und er hatte wirklich Verständnis, dass die Anspannung, unter der der andere gerade stand, irgendein Ventil brauchte, aber jede Verzögerung würde das unausweichliche nur beschleunigen.
 

„Bitte, Satoshi. Denk nach. Wenn du dich an irgendetwas erinnerst, dann sag es uns!“
 

„Ich weiß nicht...“
 

„Satoshi...“, drängte Kosuke leise und fuhr erschrocken zurück, als der andere mit einem unterdrückten Aufschrei auf die Füße kam.
 

„Ich weiß es nicht! Ich kann mich nicht erinnern! Und jetzt laßt mich in Ruhe!“, brüllte Satoshi ihn verzweifelt an und stürzte hinaus.
 

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„Was machen wir denn jetzt?“ Daisuke hatte wieder die Kontrolle übernommen und starrte deprimiert seinem Freund hinterher, der gerade die Treppe hinauf verschwand. Gleich darauf knallte oben eine Tür zu.
 

Betroffenes Schweigen breitete sich aus.
 

//Anscheinend wars das.//
 

Daisuke hatte beschlossen, die Kommentare seines Alter Ego weitestgehend auszublenden, was allerdings nicht viel half, da der Dieb entschlossen war, sich nicht ignorieren zu lassen.
 

//Wenn wir bis jetzt keine Lösung gefunden haben, dann wird das auch nichts mehr. Wir sollten uns damit abfinden, dass zumindest einer der beiden nicht mehr lange zu leben hat.//
 

„Wir müssen doch irgendetwas tun können! Ich will Satoshi nicht verlieren!“, jammerte Daisuke auf einmal los und Dark wurde ungewöhnlich still.
 

„Uns läuft die Zeit davon“, stellte Kosuke mit trauriger Stimme fest. Er schien entgegen seiner sonstigen freundlichen und stets optimistischen Art auf einmal ebenso niedergeschlagen wie alle anderen. „Wir sollten uns auf das schlimmste gefasst machen.“
 

//So weit ist es noch lange nicht!//, fauchte der Dieb überraschend los und an der Heftigkeit dieser Reaktion konnte Daisuke ablesen, dass Dark keineswegs so gelassen war, wie er im Augenblick schien. Also machte auch der Dieb sich Vorwürfe, war aber zu stolz, dies einzugestehen. Daisuke seufzte.
 

/Leider fühle ich mich dadurch kein bisschen besser. Ich bin nun einmal verantwortlich für Satoshis Unglück. Ich habe sein Leben ruiniert./
 

//Du konntest nicht wissen, was passieren würde. Ich selbst hatte auch keine Ahnung. Ich kannte zwar die unmittelbare Wirkung der Glocke, aber ich wusste nicht, welche Veränderungen durch ihr Läuten sonst noch eintreten.// Der Dieb lächelte traurig und streichelte Daisuke kurz durch die Haare. //Und ganz sicher hatte ich keine Ahnung, welche Auswirkungen die Zerstörung der Glocke haben würde.//
 

„Können wir denn überhaupt nichts tun?“ Daisuke wollte es nicht glauben. „In dem Buch, das du gefunden hast, muss doch noch mehr drinstehen!“
 

„Leider war der Eintrag nicht vollständig. Er endet mit dem Satz: „Sollte die Glocke jemals zerstört werden...“ Der Rest ist fehlt. Es scheint fast so, als wäre Soren Niwa mitten in dem Eintrag unterbrochen worden und nicht mehr dazu gekommen, ihn zu beenden.“
 

//War ja klar.// Dark fand das überhaupt nicht lustig. //Soll das jetzt heißen, wir haben tatsächlich alle Möglichkeiten ausgeschöpft? Wir haben verloren?//
 

Daisuke gab die Frage des Diebes an seine Eltern weiter. Kosuke zuckte hilflos mit den Schultern. „So leid es mir tut, ja. Es sei denn, Dark fällt noch etwas ein. Kann er sich noch erinnern, wann die Glocke geschaffen wurde? Oder war das vor seiner Zeit?“
 

//So alt bin ich auch nun wieder nicht//, schmollte der Dieb in Daisukes Gedanken.
 

/Laß den Blödsinn. Dafür haben wir jetzt keine Zeit! Denk lieber nach!/, drängelte Daisuke ungeduldig. Der Dieb kaute nachdenklich auf seiner Unterlippe und schüttelte schließlich entmutigt den Kopf.
 

//Leider gibt es da nicht viel. Ich war nicht dabei, als die Glocke geschaffen wurde. Dein Vorfahre hat sie mir nur gegeben und mir erklärt, wie sie funktioniert. Allerdings habe ich sie selbst nur ein einziges Mal ausprobiert. Die Glocke war immer schon eine Sache deiner Familie, Daisuke.//
 

Nachdem Daisuke die Antwort des Diebes weitergegeben hatte, erreichte die Stimmung im Wohnzimmer den absoluten Tiefpunkt.
 

In die Stille erklang das Geräusch eines Schlüssels, der energisch im Schloss umgedreht wurde und wenige Sekunden später betrat Daichi Niwa den Raum. Als er die bedrückte Stimmung wahrnahm, stellte er rasch sein Gepäck ab und kam näher.
 

Mit hochgezogenen Augenbrauen blickte er von einem zum anderen und fragte schließlich: „Was ist denn mit euch los? Ist jemand gestorben?“
 

„Noch nicht. Aber es fehlt nicht mehr viel“, begann sein Schwiegersohn niedergeschlagen und setzte den alten Mann mit knappen Worten ins Bild.
 

„Also ist die Glocke von Haram zerstört.“
 

Daisuke nickte und ließ den Kopf hängen. „Es tut mir so leid.“
 

„Völlig zerstört, nehme ich an.“
 

„Ja, es sind nur noch Splitter übrig.“
 

Gleich darauf sahen die anderen Daichi Niwa fassungslos an, denn der Alte war hysterisch lachend in den nächsten Sessel gesunken.
 

tbc



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Mayani
2006-12-16T09:12:15+00:00 16.12.2006 10:12
Ganz still und heimlich kommen da weitere Kapitel... hmm... finde ich toll! ^.^ Endlich gehts weiter.
ich hoffe sie finden noch eine Lösung. und was ist jetzt mit Daichi los? ich lese mal weiter.


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