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Nur wer frei ist, ist ein König

Frei zu sein bedarf es wenig [KakuzuxOC]
von

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Von Lumpen und Zelten

Shouta starrte die Tür an, spürte Kakuzus Blick auf seinem Rücken und drehte sich zu ihm um. Er zog eine Augenbraue hoch, gab mit einem Schulterzucken zu verstehen, dass er keine Ahnung hatte, wieso das jetzt passierte.

„Warum? Ich habe bezahlt, noch bis morgen.“ Er hörte, wie die Decke zurück geworfen wurde und Kakuzu zu ihm trat.

„Das bekommst du wieder, aber ich will, dass ihr in zehn Minuten unten seid.“

Gleich darauf hörte man sich entfernende Schritte. Sie kamen nicht dazu, etwas darauf zu antworten und Shouta, noch verschlafen und ausnahmsweise nicht in der Laune zu sprechen, blickte zu Kakuzu hinauf, zuckte dann mit den Schultern. „Ich gehe duschen, Ochi wird länger warten können.“

Er drehte sich um, lief in das Bad und ließ die Tür einen Spalt offen. Nicht um Kakuzu die Gelegenheit zu geben, hinterher zu kommen, wenn er ehrlich war, wollte er einfach duschen und möglichst wach werden, sondern weil er das oft tat. Zu müde, um sich irgendwelche Gedanken um Ochis Gründe wegen des Rausschmisses zu machen oder überhaupt über irgendetwas nachzudenken. Es war ein Wunder, dass er daran dachte zu warten, bis das Wasser warm wurde. Er hasste es, kalt zu duschen. Gerade morgens.

Shouta schloss seine Augen, blieb für einige Momente einfach unter dem warmen Wasser stehen, bevor er nach dem Duschgel griff. Wenn er jetzt Pech hatte war es das erstmal mit duschen, zumindest unter diesen vergleichsweise angenehmen Umständen und Pläne, wie es weitergehen sollte, hatte er keine konkreten. Eigentlich gar keine. Er hatte vorgehabt hier zu bleiben, bis er wusste, wie sie am besten in das Gebirge kamen, ob sie nun wirklich den Handelsweg gehen konnten und wenn nicht, was sie sonst taten. Er konnte versuchen bei dem Händler, von dem er gesprochen hatte, vorbeizusehen, doch es war keine Garantie. Vielleicht sollte er vorher zu Azarni und-

„Junge. Beeile dich.“

Shouta schnaubte genervt, ließ die leere Shampooflasche auf den Boden fallen und stellte das Wasser ab. „Ich komme schon.“ Er seufzte noch einmal, fuhr sich durch die nassen Haare und blieb stehen. Musste wirklich alles bei dieser Mission schief gehen? Jeder Plan durchkreuzt werden, sobald er ihn erdacht hatte? Es nervte. Und nicht nur Shouta, sondern auch Akatsuki, was weitaus schlimmer war. Nicht, dass er das nicht verstehen konnte, aber es war gefährlich für ihn, wenn Massenmörder genervt von ihm (oder seinen Plänen) waren.

Shouta seufzte. Es hatte keinen Sinn sich darüber Gedanken zu machen, er würde das geregelt bekommen, irgendwie. Bis jetzt hatte er es immer geschafft. Er trocknete sich schnell ab, band die Haare zurück und lief nackt zurück in das Zimmer. Kakuzu kannte ihn so gut genug und solange er ihn nicht anstarrte, wie er es in der Nacht gemacht hat, war das in Ordnung.

„Jetzt stört es dich nicht, wenn ich glotze?“ Kakuzu beobachte ihn, wahrscheinlich jede Bewegung, das wusste Shouta, aber er ging nicht darauf ein, sondern zog sich schnell Unterwäsche und Hose an und schaute über die Schulter zu Kakuzu. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt, sich mittlerweile komplett angezogen und seine Sachen gepackt.

„Du meinst wegen der Nacht?“ Shouta schnaubte. „Das war etwas vollkommen anderes.“ Er zog sich sein Oberteil an, richtete sich nochmal seinen Zopf. Er stopfte seine restlichen Sachen in den Rucksack und hoffte, dass es sich damit erledigt hatte.

Hatte es aber nicht. War ja nicht anders zu erwarten gewesen. „War es?“ Shouta konnte es natürlich nicht sehen, Kakuzu trug die Maske, aber er war sich sicher, dass er grinste. Das spürte er.

„Ja, war es.“ Shouta kletterte auf das Bett, um nach einer Hose zu fischen, die bei den anderen Kleidungsstücken ihren Platz fand.

„So?“ Kakuzu trat näher an das Bett heran, die Arme nach wie vor verschränkt.

„So“, bestätigte Shouta und blieb auf der Matratze sitzen, „und was soll das jetzt überhaupt? Wir müssen langsam mal runter.“

„Seit wann interessiert dich das?“ Kakuzu regte sich nicht, musterte ihn.

Shouta seufzte, richtete sich auf dem Bett auf und blickte zu Kakuzu hoch. „Seitdem ich nicht mehr über das Thema sprechen will.“ Er grinste. Es war ihm  immernoch unangenehm, schließlich war er aus dem Bett gefallen, doch er sah keinen Grund dazu, rot anzulaufen. „Und seit wann interessiert du dich für meine Meinung?“

„Seitdem ich gelernt habe, dass du kleinlaut werden kannst.“ Kakuzu schien amüsiert, genervt und müde, aber eindeutig amüsiert. Shouta fiel auf, dass er Kakuzu bis jetzt nur in diesem Zustand gesehen hatte, wenn er sich über ihn lustig machte. Sehr nett. Gut, sie kannten sich nicht sonderlich lange, aber man hätte ja zumindest mal von Hässlich belustigt sein können. Oder von Dingen, die normale Menschen toll fanden. Nukenin waren seltsam.

„Ist ja gut, das ist ein Argument.“ Shouta grinste, stand mühsam vom Bett auf und schulterte seinen Rucksack. „Dennoch ist es etwas anderes, nackt vor dir auf dem Boden zu sitzen als sich vor dir umzuziehen.“

Kakuzu tat es ihm gleich. „Woran du nicht unschuldig warst.“

Shouta seufzte. „Ja, ich habe verstanden.“ Er blickte sich kurz im Raum um, ob er etwas vergessen hatte, und trat auf die Gänge des Rattenspucks. Muffige Luft, ein Geruch, der noch an das Feuer der Nacht erinnerte und an Dinge, die Shouta nicht genau definieren konnte (oder wollte) schlug ihm sofort entgegen. Er verzog das Gesicht. Es war noch schlimmer als sonst. Wie schön.
 

Er beeilte sich, um in den Gastraum zu kommen. Hidan war da, ebenso wie Ochi und dessen Hund, der seinen hässlichen Kopf auf den Pfoten abgelegt hatte. Shouta war sich nicht ganz sicher, ob er schlief oder tot war. Bei seinem Alter wäre beides wahrscheinlich.

„Was gibt es jetzt?“ Er ließ sich auf einen quietschenden Stuhl fallen und blickte Ochi mit hochgezogener Augenbraue an.

„Das würde ich auch gerne wissen.“ Hidan lehnte an der Wand, hatte eine Hand an der Sense. Mit der anderen pulte er in einem Loch im Stein. Seine Haare waren unordentlicher als sonst, sie waren nass, also hatte er ebenfalls geduscht. Wunderte Shouta nicht. Ochi war schwer ernst zu nehmen, wahrscheinlich besonders dann, wenn man ein gesuchter und gefürchteter Nukenin war.

Kakuzu, der im Raum stehen blieb, die Arme vor der Brust verschränkt und fixierte den Wirt mit den Augen.

Ochi blickte sich nervös um. „Ihr müsst verschwinden. Nach dem Feuer sind Durchsuchungen angekündigt worden um die Schuldigen zu finden. Wenn die hier Nukenin aus den Ninjareichen finden, drehen die Soldaten hohl.“

Aha. Das war es? „Bist du vollkommen übergeschnappt?“ Shouta starrte Ochi an. „Hier gehen tagtäglich die gesuchtesten Verbrecher Ōroras ein und aus und jetzt regst du dich wegen Nukenin aus einem anderen Reich auf?“

„Du weißt genau, dass sie misstrauisch gegenüber Ausländern sind.“ Ochi sah zu Shouta, vermied es, die beiden Akatsukimitgliedern anzusehen.  „Und die anderen Diebe trauen ihnen nicht.“

Jetzt ging das wieder los. Shouta erinnerte sich noch zu gut, wie er angesehen wurde, als er diesen Auftrag angenommen hatte. Natürlich war es ein Risiko. Alleine das Reisen mit den gesuchten Mördern, jedoch er war nicht der einzige Dieb, der solch einen Auftrag angenommen hatte und würde nicht der letzte bleiben. „Und wo sollen wir bitte hin? Wo anders gibt es erst recht Kontrollen.“

„Das ist mir egal. Verschwindet von hier.“ Er machte eine kurze Pause, schluckte. „Und ihr könnt mir nichts, tötet ihr mich oder droht ihr, werden die anderen davon erfahren und ich schwöre euch, ihr werdet nirgendwo mehr unterkommen.“ So sehr Shouta Ochi nicht leiden konnte, so sehr ihm das alles nervte, er hatte recht. Und das schien Akatsuki ebenfalls zu wissen. Sie schwiegen beide, durchbohrten Ochi dabei mit ihren Blicken.  Noch bevor jemand etwas sagen konnte, warf Ochi Shouta einen Beutel mit Geld zu und drehte sich um. „Tori, sorg' dafür, dass ihr in einer halben Stunde weg seid, heute Mittag soll hier kontrolliert werden.“  Dann war er durch eine Tür verschwunden.

„Scheiße“, stellte Shouta fest, „ich suche uns gleich eine neue Unterkunft. Ich weiß, wo Azarni ist, ich kann sie fragen. Sie kennt Händler und alles, vielleicht können wir heute Abend weiterreisen.“ Er sprach schnell, um Akatsuki nicht die Möglichkeit zu geben, sich über eine fehlende Möglichkeit zu beschweren. „Das wäre sogar schneller als geplant.“

„Wie toll“, murmelte Hidan und stieß sich von der Wand ab. „Bei euch läuft auch nie etwas nach Plan, oder?“

Shouta schüttelte seinen Kopf. „Gut erkannt, aber dafür kann ich nichts, nicht für diese Sache zumindest. Sonst werden hier ganz andere Verbrechen abgewickelt.“ Er zuckte mit den Schultern und stand auf. „Tut mir ja wirklich leid, wir müssen gehen.“ Doch davor ließ er sich auf die Knie sinken, direkt vor Ochis Hund und wartete ab.

Der Hund öffnete die Augen, also war er doch nicht tot. War auch besser so. Shouta kramte ein Leckerli aus seinem Mantel. „Hier, Lumpen, hab dir noch gar nichts gegeben.”  Er tätschelte ihm den hässlichen Kopf. „Und ich werde nicht dazu kommen, dir nochmal etwas zu geben, also genieße das, ja?“  Er reichte einen weiteren Hundekuchen, der mit einem Schmatzen verschluckt wurde, nach.

„Lumpen?“ Kakuzu starrte zu ihm herüber.

„Ja“, sagte Shouta, „wie sollten wir ihn sonst nennen? Du musst gestehen, dass er zerlumpt aussieht.“

Daraufhin schwieg Kakuzu, ebenso Hidan. Beide wirkten ziemlich verständnislos, was Shouta nicht  störte. Er war die seltsamen Namen der Haustiere Ōroras zwar gewohnt, konnte aber durchaus verstehen, dass man irritiert war.

Lumpen gab ein Schnauben von sich, stand auf wackeligen Beinen auf und lief zu der Tür hinaus als hätte er gemerkt, dass man über ihn sprach und es ihm nicht passen würde. Allerdings war sich Shouta nicht sicher, ob er überhaupt noch richtig hören konnte...

Er blieb noch solange auf dem Boden knien, bis der Hund verschwunden war. „Bis zu Azarni ist es nicht weit. In zehn Minuten sind wir da, ist in 'nem besseren Viertel.“ Was keine sonderliche Leistung war. Beinahe jedes Viertel war schöner als dieses hier.
 

Azarnis derzeitiger Aufenthaltsort befand sich in dem Teil der Stadt, in dem die Häuser aus Stein gebaut waren und zunehmend prunkvoller wurden. Hier und da fand man nun Verzierungen oder kleinere, jedoch umso schönere, Vorgärten. Die drei Reisenden passten hier nicht hinein. Hier, wo alles ordentlich und nett schien, waren sie, als Kriminelle, keine typischen Einwohner, doch allzu lange würden sie sich hier nicht aufhalten.

Schon nach kurzer Zeit blieben sie vor einem vergleichsweise kleinem Haus stehen. Shouta klopfte und nach einer halben Minute wurde die Tür von Azarni aufgestoßen. Ihre Locken hingen ihr wirr ins Gesicht, standen ab und waren verknotet. „Shouta? Was machst du … ihr hier?“ Sie blinzelte gegen das Licht an. „Weißt du, wie früh es noch ist?“

„Ochi hat uns rausgeschmissen, ich brauche deine Hilfe.“

Azarni kniff ihre grünen Augen zusammen. „Was hat der jetzt schon wieder für Probleme?“

„Ich erzähle es dir gleich. Jetzt lass uns rein, okay?“

Zehn Minuten später saßen sie in einer hellen Küche. Azarni hatte sich eine Strickjacke und eine Stoffhose übergezogen und saß mit einem Kaffeebecher in den Händen den Männern gegenüber.

„Und wie soll ich helfen?“  Azarni trank einen Schluck, stützte ihren Kopf auf einer Hand ab.

Shouta fuhr sich durchs Haar. „Du wohnst doch derzeit hier bei Nagori, nicht wahr?“

„Ja, und?“

„Ihr Vater ist Händler? Wir bräuchten jemanden, mit dem wir ins östliche Gebirge reisen können. Wegen der Kontrollen und so weiter, wir fallen in einer Gruppe nicht so auf.“ Hoffentlich würden sie jetzt Glück haben. Ausnahmsweise...

„Das trifft sich gut.“ Sie trank einen Schluck Kaffee. „Ich kann euch wirklich helfen.“
 

Diese Hilfe stellte sich als eine kleine Handelskarawane, die sich in das östliche Gebirge aufmachte, um Vorräte vor dem Winter dort hinzubringen. Es war dunkel, als sie sich in Bewegung setze. Es waren zwölf weitere Männer, zusätzlich zu Azarni und Masayuki, die sie ein Stück lang begleiten würden, etwa bis zum Fuße des Gebirges. Shouta kannte die Gründe nicht, hatte aber auch nicht nachgefragt. Vermutlich irgendeine Anweisung, die in der letzten Nacht gefallen war.

Zu seinem Bedauern hatte Shouta weder Kakuzu noch Hidan dazu überreden können, auf einem Pferd zu reiten und er hielt es für klüger, nicht während der gesamten Reise auf sie herunter zu gucken. Etwas sagte ihm, dass Kakuzu es gewohnt war, auf ihn herabzublicken und es auf eine gewisse Art genoss.

Erst spät in der Nacht, im Schutze einiger Felsen, hielten sie für die Nacht an. Feuer, größere als sie es alleine hätten wagen können, wurden entfacht und nachdem die meiste Zeit über geredet wurde, war es nun still geworden. Nur noch leise Wortfetzen drangen hier und da zu einem herüber.

Während einige der Händler sich in ihren Kutschen zwischen Waren zum Schlafen legten, Hidan fand ebenfalls in einer Platz, bauten die anderen Zelte auf. Auf dem Boden schlafen war unmöglich geworden, er war gefroren und mit Schnee bedeckt.  Shouta zog seine Arme an den Körper, rieb sich einmal über die Oberarme und beobachtete seinen Atem, der in kleinen Wölkchen nach oben stieg. Weiter hinten im Lager wurden die Pferde festgebunden und Decken über ihre Körper gelegt. Er erkannte noch Azarni, die ihrem einige Male über den Kopf strich, bevor sie in ihrem Zelt verschwand.

Shouta ließ seinen Blick über das restliche Lager schweifen, beobachtete, wie die ersten Männer in ihren Zelten verschwanden oder noch einmal Holz in die Feuer nachlegte. Bis zum Morgen würden sie dennoch nicht wärmen können, solange niemand Nachtwache hielt und auf die Feuer aufpasste. Allerdings war das in den Zelten nicht sonderlich wichtig, sie hielten warm genug, gerade, wenn man zu zweit in einem schlief. Kurz ging sein Blick gen Himmel. Keine Wolken. Das hieß, es würde noch kälter werden, doch wenigstens nicht schneien. Dann konnten sie morgen besser los. ss

Er hörte, wie Kakuzu näher kam und neben ihm stehen blieb. Shouta sah zur Seite, ließ seine Arme langsam sinken. „Ich schätze, es wäre besser, wenn wir ein Zelt teilen würden. Ist wärmer und wir müssen es nicht alleine aufbauen.“

Kakuzu nickte schweigend.

Das Zelt war schnell aufgebaut und Shouta versuchte sich mit den Fellen und Decken so zu arrangieren, dass sie beide genügend Platz hatten. Sonderlich groß war das Zelt nicht, Kakuzu hingegen schon. Und jetzt konnten sie noch nicht einmal sehen.

„Sollte ich die Nacht treten tut es mir leid, ignoriere das am besten einfach“, flüsterte Shouta und hatte absichtlich nicht die Option offen gelassen, zurückzutreten. Das wäre in Schmerzen geendet und er wäre aufgewacht.

Kakuzu gab ein leises Grummeln von sich, schwieg dann einige Zeit. „Solltest du das tun, schmeiße icht aus dem Zelt.“

Shouta wusste, dass Kakuzu das ernst meinte. „Du bist so nett.“ Er lachte geräuschlos auf, drehte sich auf die Seite zu ihm hin.

„Dass wir ficken ändert nichts.“

„Du zitierst mich oft.“

„Du sprichst viel.“

Shouta grinste. „Touché.“ Er rückte ein Stück von Kakuzu weg, um sich zusammenrollen zu können. „Ist dir gar nicht kalt?“ Soweit er erkennen konnte, zitterte Kakuzu nicht und er hatte weniger Decken als er selbst.

„Nein.“ Er hörte, wie Kakuzu sich kurz bewegte, konnte jedoch nicht erkennen, was genau er machte. Im Dunklen konnte man nur die Umrisse erkennen.

„Faszinierend“, murmelte Shouta amüsiert, ließ jedoch offen, wie er das meinte. „Schlaf gut.“

Natürlich antwortete Kakuzu daraufhin nicht.
 

Als Shouta erwachte, war es noch dunkel und, bis auf das gelegentliche Schnauben der Pferde und dem Wind, der an den Zelten zog, still. Er wischte sich mit einer Hand übers Gesicht, richtete sich die Decken erneut und zog sie enger um seinen Körper. Seufzend aktivierte Shouta sein Kekkei Genkai, sah zu Kakuzu, der schlief. Anscheinend ziemlich fest. Gut, dann hatte er ihn nicht geweckt.

Er deaktivierte das Takaragan, versuchte die Augen zu schließen, öffnete sie erneut nach einigen Sekunden. Plötzlich erschienen ihm die Umgebungsgeräusche und Kakuzus gleichmäßiges Atmen lauter. Unüberhörbar. Irgendwo knackte ein Holz, vielleicht im Feuer, vielleicht das einer der Kutschen. Shouta zog seine Beine näher an den Körper, legte noch eine Decke über sich. Es waren nicht seine eigenen, rochen unangenehm, aber es war besser als zu frieren.

Für einige Minuten, vielleicht auch eine halbe Stunde oder eine ganze, das konnte er nicht sagen, bewegte sich Shouta nicht. Dann rutschte er näher an Kakuzu heran, nur ein kleines Stück, aber nahe genug, damit es wärmer wurde. Er wusste, dass es kindisch war und Kakuzu das besser nie herausfinden würde, aber soweit musste es nicht kommen. Es könnte genauso gut sein, dass er ihm näher gekommen war. Es gab keine Beweise und so schlimm war es nicht, ein wenig dichter zusammenzuliegen. Würde ihn schon nicht stören und er hatte andere Dinge im Kopf, über die er nachdachte. Wenn auch nicht freiwillig.

Shouta schloss seine Augen, versuchte die Gedanken, die sich in sein Bewusstsein schlichen, zu verdrängen.
 

Er wünschte sich nur, dass er wenigstens diese Nacht weiterschlafen konnte.



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