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Nur wer frei ist, ist ein König

Frei zu sein bedarf es wenig [KakuzuxOC]
von

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Von Kämpfen und Rittern

Kakuzu durchschlug die Brust des Ritters mit Leichtigkeit und zog seine Hand mit einem Ruck zurück. Metall und Knochen knirschten, während ein letzter Schwall Blut folgte. Er sah der fallenden Leiche nicht hinterher, sondern sondierte seine Umgebung. Die junge Frau war verschwunden – wahrscheinlich so, wie es Shouta oft genug machte, während der Mann mit einem Schwert kämpfte. Nicht interessant, aber sie hielten die Soldaten fern und Kakuzu musste nicht unnötig Zeit verschwenden.

Leider konnte er das nicht von Shouta behaupten. Mit einem Tritt wurde dieser gegen die nächste Wand befördert und konnte sich mit einem Futon-Jutsu retten. Für kurze Zeit beobachtete er die Misere, entschloss sich aber schnell dazu, einzugreifen. Er formte einige Fingerzeichen, auf die hin Steinspeere aus dem Boden schossen und die Rüstung einfach durchbohrten.

„Was kannst du eigentlich?“ Sein Blick war spöttisch, als der Junge aus den Schatten trat und den Pfeil, den er gezogen hatte, zurück in den Köcher stopfte.

„Ich hätte ihn noch erledigt.“

Kakuzu konnte es nicht sehen, aber er war sich sicher, dass seine Ohren rot waren.

„Hättest du?“ Darauf bekam er keine Antwort und musste Shouta, der zu den anderen beiden Dieben lief, hinterhersehen. Er hatte wenig Lust, sich an dem Gespräch zu beteiligen, folgte aber, um mitzubekommen, was die Diebe nun besprachen.

„Was sollte das?“ Shoutas Stimme klang genervt, aggressiver, als sonst, war aber noch weit vom Brüllen entfernt. „Du weißt, dass deine Jutsus scheiße sind. Was sollte das?“  Er ging weiter auf Masayuki, der deutlich größer als er war – es war gut ein Kopf Unterschied – zu.

„Ist doch alles gut verlaufen“, sagte Masayuki gelassen, „du wurdest gerettet.“

Shouta schnaubte. „Ich wurde nicht gerettet und du hast dafür gesorgt, dass ich den Schatten nicht mehr nutzen konnte.“

Masayuki streckte die Hand aus, um Shoutas Kopf zu tätscheln, doch schlug dieser sie genervt bei Seite.

„Lass das.“

„Jetzt spiel' doch nicht beleidigt.“

Bevor Shouta antworten konnte, warf Azarni, deren Locken vom Blut rot gefärbt waren, etwas ein: „Könnt ihr das bitte wenigstens einmal sein lassen?“ Sie machte eine scharfe Handbewegung und trat zwischen die beiden und Kakuzu bereute es, dass er sich das alles mitanhören musste. Die Streitereien zwischen zwei Jungen interessierten ihn nicht. Er wandte sich von ihnen ab, ging von ihnen weg, blieb aber noch in Hörweite.

„Ist ja gut.“ Shouta seufzte leise. Es breitete sich ein kurzes Schweigen aus und Kakuzu konnte sich seinen Gesichtsausdruck vorstellen, mittlerweile kannte er ihn gut genug. Shouta verzog das Gesicht mit Sicherheit, guckte genervt und höhnisch, aber dieser Ausdruck verschwand kaum aus seinem Gesicht.

„Ich frage mich, wieso sie uns einfach so angegriffen haben, ganz ohne Vorwarnung.“

Kakuzu drehte sich wieder zu ihnen um, sah, wie Azarni ihre Augenbrauen zusammenkniff.

„Sie könnten die Waffen gesehen haben, das reicht als Grund.“

„Das wird es wohl gewesen sein“, murmelte Shouta und fuhr sich durch die Haare. „Oder unsere Kleidung.“

„Dann hätten sie auf Verdacht gekämpft.“ Masayuki, der gerade sein Schwert vom Blut reinigte, sah kurz auf. „Nicht, dass das verwunderlich wäre.“

„Kommt zum Punkt.“ Kakuzu hatte keine Lust weiter darüber zu reden oder dabei zuzuhören, wie andere es taten.

Während sich Masayuki und Azarni anstarrten, sehr verwirrt, reagierte Shouta äußerlich nicht. „Wir wissen es nicht“, war seine schlichte Antwort.

Kakuzu antwortete daraufhin nicht.
 

An einem anderen Ort, abseits des Feuers und in einer Seitengasse, lag Hidan aufgespießt auf dem Boden. Vor ihm einer der Ritter, tot. Es war verhältnismäßig schwer gewesen, an das Blut heranzukommen. Die Rüstungen waren stark und es brauchte viel mehr Kraft, um mit der Sense die Haut zu erreichen. Es war nicht unmöglich, das auf keinen Fall, aber der Stoff der Ninjaausrüstung war viel schneller durchgeschnitten, wenn das überhaupt nötig war. Es war interessant, gegen die Ritter zu kämpfen, anders. Es war nicht schwieriger, nicht direkt zumindest, denn die Rüstungen hatten Nachteile – die meisten, die er bisher gesehen hatte, auch, wenn es nicht sehr viele waren, schränkten die Bewegungen ein – aber es war eine neue Art zu kämpfen und er spürte, dass Jashin damit zufrieden war. Schlussendlich zählte nur das für Hidan.

Er schloss die Augen, um zu beten.

Nach dreißig Minuten, als das Ritual vollendet war und er sich den Schmutz vom Mantel geklopft und die Sense auf seinem Rücken befestigt hatte, lief Hidan in aller Ruhe weiter durch die verrußten Gassen. Die Feuer waren gelöscht und er hörte noch vereinzelte Kampfgeräusche, die jedoch stetig näher kamen. Interessant.

Er lief einfach weiter und blieb erst stehen, als er die Kämpfenden sah. Oder zumindest ihre letzten Atemzüge. Ein Mann, vermutlich ein Soldat taumelte auf die Straße, ein Pfeil im Hals. Gleich darauf folgte Shouta, der einen tiefen Kratzer an der Seite trug, ansonsten aber unverletzt schien.

Er warf einen Blick über die Schulter, Hidan vermutete, dass er zu Kakuzu sah, und sagte etwas, was er von hier aus nicht verstand.

„Ihr habt also auch gekämpft“, stellte er fest.

Shouta sah ihn an, nickte. „Ja.“

„Kämpfen konnte man das nicht nennen.“ Kakuzu klang genervter als er sonst tat – das war eine beachtliche Leistung – und Hidan erkannte schnell, wieso: sie waren nicht alleine, es waren zwei weitere Personen dabei, vermutlich ebenfalls Diebe.

„Müsst ihr jetzt alle darauf herumreiten?“ Shouta befestigte den Bogen auf seinem Rücken, schnaubte und wandte sich zum Gehen. Eigentlich wollte Hidan nicht wissen, was vorgefallen war. „Ich gehe zum Rattenspuck zurück.“

Er schwieg, sah dann zu den beiden anderen Dieben und überlegte, ob es einen Sinn hatte, sich vorzustellen. Er entschied sich dagegen, er wusste nicht, wie viel Zeit er mit ihnen verbringen musste und als Mitglied Akatsukis, selbst als unsterbliches, musste man nicht alles von sich Preis geben. Und er wollte sowieso schlafen, sich nicht weiter unterhalten. Diese Nacht hatte er noch kein Auge zugetan.

„Du warst opfern.“ Kakuzu blickte nicht zu ihm, lief aber auf gleicher Höhe, also hinter den Dieben.

„Ja“, er blickte nicht zur Seite, „weißt du, was los war? Und wieso habt ihr gekämpft?“ Er hatte es tun müssen, allerdings war er davon ausgegangen, dass Kakuzu eher darauf bedacht war, keine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.

„Wir wurden angegriffen.“

Hidan nickte. „Verstehe.“
 

Der Morgen kam zu früh. Grelle Sonnenstrahlen fielen durch die Vorhänge, die nicht vollständig zugezogen waren. Aus dem Gastraum ertönte Stimmengewirr. Kakuzu hasste es. Das Licht fiel ihm direkt in die Augen und er musste mehrere Male blinzeln, um überhaupt etwas sehen zu können.

Shouta lag direkt vor ihm, ohne Oberteil – oder wieder komplett nackt, das konnte er gerade nicht sehen – und hatte die Muskeln angespannt, schlief jedoch. Großartig. Er hatte gehofft sich nicht bewegen zu müssen, aber das konnte er nun vergessen. Er streckte seinen Arm aus, löste seine Hand und zog die Vorhänge zu.

Als er die Hand zurückholte, zuckte der Junge plötzlich zusammen, schlug die Augen auf und sah ihn direkt an. Einen Moment erschrocken, dann verwirrt. „Was is' los?“

„Ich habe die Vorhänge zugemacht.“ Kakuzu wusste nicht, was er von dieser Reaktion halten sollte, sprach für seine Verhältnisse jedoch recht entspannt. „Schlaf weiter oder verhalte dich still.“

Shouta wirkte noch verwirrter. „Okay...“ Er drehte sich um, griff nach der Decke und verschwand unter ihr. Er rollte sich zusammen und Kakuzu schloss seine Augen. Sie konnten noch ein wenig schlafen, es gab keinen Grund aufzustehen.

Es war angenehmer als gedacht, sich mit dem Dieb ein Bett zu teilen. Shouta war still, wenn er müde war und es hatte … weitere Vorteile, die er vielleicht später noch ausnutzen würde. Nachdem er weiter geschlafen hatte.

Doch daraus schien nichts zu werden. Es klopfte an der Tür. Kakuzu beschloss es einfach zu ignorieren, Shouta ebenso, wenn er nicht schon eingeschlafen war. Es schien erst zu wirken, als erneut geklopft wurde. Nun regte sich Shouta neben ihm, drehte sich auf die Seite und blickte zur Tür. Er sagte nichts, verdrehte genervt die Augen und ließ sich wieder in das Bett fallen. Sie lagen sich recht nahe, berührten sich aber nicht. Der Dieb schloss seine Augen wieder, rollte sich ein Stück zusammen.

„Jetzt steht auf.“ Es war Ochis Stimme. Kakuzu wusste, warum er ihn sofort nicht hatte leiden können. „Ich muss mit euch sprechen.“

Shouta gab einen widerwilligen Laut von sich, richtete sich aber auf. „Verdammte Scheiße, was gibt es?“
 

„Ihr müsst von hier verschwinden.“



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