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Dominosteine

Die Dritte im Bunde
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hier ein etwas längeres Kapitel in dem ihr eine neue reizende Person kennenlernt.
Viel Spaß! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Und da bin ich wieder! Ist ne Weile her...Ich hoffe ihr habt mich noch nicht abgeschrieben.
Viel Spaß beim neuen Kapitel! Komplett anzeigen

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Kagome schlug die Augen auf und sah in Inuyashas besorgte Augen. „Du bist wach“, sagte er leise und lächelte sie an. Sie drehte den Kopf ein wenig, um auf ihre miteinander verschränkten Finger zu blicken und biss sich auf die Lippe, als ein stechender Schmerz ihren Kopf durchzuckte. Wie klein und mager ihre Hand in seiner aussah! Und war sie schon immer so bleich gewesen…Nein, natürlich nicht. Sie hatte verfolgen können wie ihr Körper wie in Zeitraffer Woche für Woche schwächer geworden war. Inuyasha streichelte mit dem Daumen ihren knochigen Handrücken. „Alles wird gut, Kagome, hörst du? Wir kriegen das wieder hin!“ Sie antwortete nicht. Sie wollte nicht laut aussprechen, was sie beide doch eigentlich schon wussten. Dass es vorbei war.
 

Sie schenkte ihm nur ein trauriges Lächeln. Die Tränen stiegen ihr hoch. „Kagome!“, rief Inuyasha erschrocken. „Bitte, wein doch nicht!“, er wischte sanft die salzigen Tropfen von ihren Wangen. „Glaub mir, es wird alles gut werden! Ich verspreche es…“ Sie wusste nicht, wen er dringender überzeugen wollte. Sie oder sich selbst? Plötzlich überkam sie eine große Ruhe wie eine Welle. Aber die Ruhe war zu groß, ein schwarzes Meer, das sie überschwemmte. Sie würde darin verloren gehen, würde untergehen… „Kagome?“ Inuyashas Stimme war so weit entfernt…Inuyasha! Sie kämpfte und tauchte auf. Sie zwang ihren Blick nach oben zu seinem Gesicht. „Inuyasha…“ Wie leise und heiser ihre Stimme klang, wunderte sich Kagome. „Ja? Wie kann ich dir helfen?“
 

„Hol…die Kinder…bitte…ich möchte sie…sehen“, flüsterte sie. Ein letztes Mal…, fügte sie ihn Gedanken hinzu. Sie sah zu Inuyasha hoch und las in seinem Gesicht, dass er die unausgesprochenen Worte dennoch wahrgenommen hatte. Manchmal hatte sie das Gefühl, er könne mit seinen feinen Ohren selbst ihre Gedanken hören…Immer schien er Dinge zu merken die für andere unmöglich zu erkennen waren. Er hatte immer vor ihr gewusst, dass sie schwanger war… Inuyashas Stimme holte sie aus ihren Gedanken. „Na gut“, meinte er. Es widerstrebte ihm offensichtlich sie alleine zu lassen. „Ich bin sofort zurück!“ Er verließ die Hütte.
 

Das dunkle Wasser schlug über ihr ein. Sie würde sich in den Mengen verlieren, vielleicht würde sie sich auflösen… Sie spürte wie sie begann, zu treiben…Ihre Lider wurden schwer…Nein! Sie zwang ihre Augen, offen zu bleiben. Sie baute sich ein Floß. Sie baute es aus den Menschen die sie liebte: Aus Sota, und Mama, aus Großvater und Kaede, Sango, Miroku, Shippo…Ihren Kindern…Inuyasha…Sie würde den Wellen standhalten, für immer…auf ihrem Floß...

Sie wusste, dass das nicht wahr war. Aber es musste wahr sein. Sie konnte Inuyasha nicht verlassen! Sie musste bleiben, unbedingt bleiben…bleiben…

Die Dunkelheit verschluckte sie.

Schatten der Vergangenheit

Inuyasha saß am Brunnen. Er wusste, dass es eigentlich sinnlos war, aber er hatte es sich angewöhnt. Hier fühlte er sich Kagome nahe, nicht wie bei ihrem Grab. Er konnte sie dort nicht spüren. Hier konnte er sie sich vorstellen und manchmal erwartete er immer noch halb, dass sie gleich aus dem Brunnen steigen würde. Manchmal riet Miroku ihm umzuziehen und es hinter sich zu lassen. Aber Inuyasha konnte nicht. Es wäre, als würde er Kagome verlassen.
 

Plötzlich nahm er einen Geruch wahr. Er erstarrte. Ihr Geruch. Das konnte nicht sein. Wie von selbst erhob er sich und folgte dem Duft. Dort vorne! Da war sie. Er konnte sie deutlich erkennen. Er wurde unwillkürlich schneller. Gleich hatte er sie erreicht!

Er griff nach ihrem Arm. „Kagome!“ Sie wandte sich zu ihm um, lächelte ihn an. „Inuyasha…“
 

„Inuyasha!INUYASHA!“
 

Inuyasha schreckte hoch. Wieder dieser Traum. Immer wieder träumte er ihn seit Kagome fort war. Und jedes Mal fiel er darauf herein.
 

„Inuyasha! Steh endlich auf!“ Shippo sah ihn ungeduldig an. „Was ist denn?“, fragte der Hundedämon müde. Der Traum erschöpfte ihn. „Im Nachbardorf ist wieder ein Dämon aufgetaucht. Nichts großartiges, wahrscheinlich wieder ein Wiesel. Miroku ist schon dort und wartet auf dich. ALSO BEWEG DICH!"
 

Murrend stand Inuyasha auf und machte sich auf den Weg. Als ob Miroku das nicht alleine hinkriegen würde. Und überhaupt könnte man das auch später erledigen. Die Sonne war gerade erst aufgegangen und niemand außer ihm war auf den Wegen. „Klar“, murmelte Inuyasha verdrießlich. „Die schlafen alle noch“ Falsch! Da vorne war eine junge Frau unterwegs. Sie trug einen kurzen orangefarbenen Kimono und trug ihr schwarzes Haar zu einem lockeren Zopf zusammen gebunden.
 

Moment mal… das war Kagome! Ihre Haare waren anders und er kannte diese Kleider nicht, aber es war eindeutig Kagome. Träumte er denn noch immer? So musste es sein. Aber diesmal war es anders. Er wusste sonst nie, dass er träumte. Und überhaupt…Vielleicht wäre diesmal alles anders. Eigentlich könnte er einfach an ihr vorbei gehen, jetzt da er wusste, dass es nicht wirklich war. Dann überlegte er es sich anders. Er wollte ihr Gesicht sehen, ihre Stimme hören. Vielleicht konnte er sie diesmal halten, sodass der Traum nicht sofort endete. Vielleicht…

Er lief auf sie zu und drehte sie zu sich um. „Kago…“ Er stockte. Das hier war schlimmer, viel schlimmer als sonst.
 

Sie war es nicht.

Hoffnungen

Sie musterte den Mann, der sie entsetzt anstarrte. Er hatte weißes langes Haar und goldene Augen. Außerdem Hundeohren. Ein Dämon? Er sah etwa wie 18 oder 19 aus, aber wer mochte das bei denen schon genau wissen? Und warum schaute er so komisch?
 

Die Augen von Nicht-Kagome wurden schmal und misstrauisch. Das war es. Die Augen, die bei Kagome einen warmen Kastanienton hatten, waren bei diesem Mädchen fast schwarz. Aber abgesehen von der Farbe waren es ganz eindeutig Kagomes Augen. Es war ihr Gesicht, in das Inuyasha sah. Er war unfähig, sich zu rühren, unfähig auch nur ein Wort zu sprechen.
 

„Kann ich Ihnen irgendwie helfen?“
 

Der Bann war gebrochen. Es war nicht ihre Stimme.
 

„Wer bist du?“
 

Der Ton des Hundemannes verunsicherte sie. Es klang nicht wie „Wie heißt du“ Es schien, als wollte er irgendwie mehr hören. Aber was sollte sie sagen?
 

Das Mädchen antwortete ihm nicht. Sie starrten sich weiter an. Keiner von beiden schaffte es den Blick abzuwenden. Würden sie ewig so stehen?

„Inuyasha“
 

Die Augen des Mannes wurden groß. „Du weißt, wer ich bin? Du kannst dich…erinnern?

Sie war überfordert. Warum hatte sie das gesagt? Sie hatte nicht mal gewusst, dass Inuyasha ein Name war, geschweige denn das dieser Typ so hieß. Der sah sie weiterhin erwartungsvoll an. Es war zwar völlig irrational, aber sie wollte ihn auf keinen Fall enttäuschen.

„Du kannst dich an meinen Namen erinnern. Weißt du noch mehr? Über mich, über die Kinder…Kaede…“

Langsam entglitt ihr die Situation. Sie hatte keine Ahnung, wer all die Leute waren, von denen er sprach.
 

Sie erinnerte sich! Sie wusste es! Es war egal, dass sie nicht dieselbe Stimme hatte, solange sie sich erinnerte. Nach und nach würde ihr alles wieder einfallen und es würde so sein, als hätte es diesen Giftzahn in Kagomes Schulter nie gegeben.
 

„Es tut mir leid“
 

„Wieso, was denn?“
 

„Ich…erinnere mich nicht. An gar nichts. Ich hab dich noch nie zuvor gesehen.“
 

Und für einen kurzen Augenblick starb Kagome ein zweites Mal.

Wer sie ist

Inuyasha beobachtete das Mädchen, während es den Eintopf, den Kaede ihr gemacht hatte, aß. Sie schien es nicht zu merken, anscheinend war sie wirklich hungrig. Kaede wartete bis sie aufgegessen hatte, bevor sie das Wort an sie richtete. „Sag, meine Kleine, wie heißt du?“ „Kyoko“, antwortete sie. „Aber könnt ihr mir vielleicht sagen, warum der da sich so komisch benimmt?“ Sie zeigte auf Inuyasha. „Weißt du… du siehst jemanden, den wir einmal kannten, sehr ähnlich. Sehr, sehr ähnlich. Du könntest ihr Zwilling sein.“
 

Kyoko wusste nicht, was sie darauf erwidern sollte, also griff sie ein neues Thema auf. „Ich wollte zu Euch, werte Kaede. Ich wollte Euch um Hilfe bitten“ Die Priesterin sah sie fragend an. „Ich…“ Es war ihr so peinlich. „Sie sagen, entweder bin ich verrückt oder ich bin von einem Dämon besessen. Ein Reisender sagte, Ihr könntet mir helfen.“
 

Besessen…verrückt… So sah das Mädchen eigentlich nicht aus und sie benahm sich auch völlig normal. Inuyasha versuchte eine Dämonenaura ausfindig zu machen, aber da war nichts. Nur ihr Geruch, der Kagomes so ähnelte… Kaede riss ihn aus seinen Gedanken. „Was ist denn das Problem?“, fragte sie sanft.
 

Jetzt kam das schlimmste. Kyoko hasste es, hasste es so sehr. Wieso konnte sie nicht normal sein? Sie schwieg, seufzte dann und ergab sich ihrem Schicksal. „Ich höre Stimmen und sehe Schatten“ Sie beobachtete das Gesicht der alten Miko, wartete auf den befremdeten, vielleicht sogar geekelten Blick. Doch in Kaedes Zügen war nichts als Interesse zu lesen. Entweder war sie die toleranteste Person, die Kyoko je getroffen hatte oder eine brillante Schauspielerin.
 

Sie wurden unterbrochen, als ein Mann und eine Frau hereinkamen. Anscheinend ein Mönch und…eine Kriegerin oder so was. „Inuyasha!“, begann der Mönch, „wieso bist du nicht gekommen, ich habe eine ganze Stunde auf dich gewartet!“ Dann fiel sein Blick auf Kyoko und seine Augen wurden groß.
 

„Sie sieht genauso aus wie sie!“ „Das ist unmöglich!“ „Wie…wie..?“ Der Mönch kam aus dem Staunen nicht heraus, während die Kriegerin Kyoko nur stumm anstarren konnte.

Kyoko wurde der Wirbel um ihre Person zu dumm. „Wer ist SIE denn?“ Alle schwiegen plötzlich betreten und sahen Inuyasha an.
 

„Sie war meine Frau“, erklärte er leise mit rauer Stimme. „Kagome“
 

Unvermittelt fiel Kyoko in Ohnmacht.

Ausbrüche

Es gelang Inuyasha sie aufzufangen, bevor sie auf dem Boden auftraf. „Was ist denn passiert?“, fragte er erschreckt, doch bevor jemand antworten konnte, schlug Kyoko die Augen wieder auf.
 

Sie schaute sich verwundert um, und ihr Blick traf Inuyashas. Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. „Inuyasha!“, rief sie. Inuyasha machte Anstalten sie loszulassen, aber sie hielt seine Hände fest.

Langsam hob sie die Hände und legte sie Inuyasha auf die Wangen. Sie sah ihm tief in die Augen. „Inuyasha.“, flüsterte sie. „Ich hab es geschafft.“ Ungläubiges Entzücken breitete sich auf ihrem Gesicht aus. „Ich hab es geschafft.“ Sie fiel Inuyasha um den Hals. „Ich hab es geschafft, ich hab es geschafft! Oh, Inuyasha, ich liebe dich!“
 

Inuyasha wand sich. Er stotterte und versuchte sich loszumachen. Was machte sie denn da? Er kannte sie doch gar nicht! Das sie Kagome so ähnlich war, machte es zusätzlich unangenehm. Sie war ein Vorwurf in Person, eine, die ihn umarmte , eine, die nicht Kagome war…
 

Kyokos Augen klappten wieder zu und sie sackte in seine Arme zurück. Ihr Gesicht zuckte und ihre Augenlider flatterten. Dann richtete sich mit einem Ruck auf und brachte sofort einige Schritte Abstand zwischen sich und Inuyasha. Ein leicht unterkühlter Ausdruck beherrschte nun ihr Gesicht und harter Blick stand in verwirrendem Gegensatz zu dem weichen Ausdruck, den man eben noch in ihrem Gesicht sehen konnte. „Es ist ihr also tatsächlich gelungen.“, sagte sie mit leicht säuerlicher Stimme. „Wie unangenehm für mich. Und für die Kleine. Nun, wir werden und wohl oder übel damit arrangieren müssen. Oh, und Inuyasha? Ich wollte dir nur sagen, dass ich dich NICHT mehr liebe.“
 

Plötzlich zuckte und zitterte sie. „Was ist denn jetzt?“, fragte Inuyasha beunruhigt. Da kreischte sie plötzlich markerschütternd los. „NEIN!“, schrie sie, die Augen panisch aufgerissen, und hielt sich den Kopf. „NEIN, HÖRT AUF! GEHT WEG! AAAAAHHHHHHHHHHH!“ Sie warf sich vor und zurück, das Gesicht schmerzvoll verzogen. Sie brach zusammen.
 

Inuyasha wollte zu ihr aber Kaede hielt ihn zurück. „Das ist etwas IN IHR SELBST. Wir können ihr nicht helfen.“
 

Das Schreien wurde zu einem Schluchzen, das in ein Weinen überging, bis sich Kyoko am Ende leise wimmernd hin und her wiegte.
 

Dann hob sie den Kopf und sagte mit heiserer Stimme:
 

„Jetzt sind sie wieder fort. Jetzt bin ich wieder da.“
 

Sie schwieg einen Moment.
 

„Aber sie sind immer noch da drin“

Legende und Realität

„Wer sind SIE?“, fragte Inuyasha. „Ich habe das nicht für möglich gehalten“, murmelte Kaede indes. „Was meinst du?“, fragte Sango. Miroku trat auf Kaede zu. „Meinst du etwa…“ „Genau das“ In Mirokus Gesicht breitete sich Ehrfurcht aus. „Ich dachte immer, es wäre nur eine Legende…“, murmelte er.
 

Inuyasha schaute von der Priesterin zum Mönch. Hin und her. „Jetzt sagt es uns endlich!“, verlangte er ungeduldig. „Spuck’s aus, Kaede!“

Kaede bedachte Inuyasha mit einem tadelnden Blick, fing aber an zu sprechen.
 

„Es gibt eine uralte Geschichte, die man sich unter Priestern erzählt. Sie handelt von einer Frau, einer mächtigen Miko. Eines Tages verliert sie, als sie in den Bergen Kräuter pflückt, den Halt und droht abzustürzen. Doch ein junger Mann kam ihr zu Hilfe. Sie verliebten sich und heirateten.

Doch eigentlich war die Miko einem anderen schon lange versprochen. Ihr Verlobter verfiel in rasenden Wahnsinn, als er von der Hochzeit der beiden hörte.

Er reiste zum Haus der Miko. Als diese in sah, blieb sie ganz ruhig. Sie sagte, sie liebte ihren Mann und es täte ihr leid, dass sie ihrem früheren Verlobten Kummer bereitet hatte. Jener aber behauptete keinen Groll zu hegen und sie glaubte ihm. Er reichte ihr die Hand, vermeintlich um ihr zu gratulieren und stach ihr einen versteckten Dolch ins Herz. Dann verschwand er.

Als der Ehemann der Miko von der Jagd zurückkehrte war sie schon tot. Er durfte ihr nicht in den Tod folgen, da sie sich gegenseitig ein versprechen diesbezüglich gegeben hatten. So trauerte er Jahr um Jahr.

Doch der Miko war es gelungen nicht nur wiedergeboren zu werden, sondern in dem verzweifelten Wunsch ihren Geliebten wiederzusehen, hatte sie einen Zauber gewirkt, der nie zuvor und auch später nie wieder jemandem glückte: Sie schaffte es in ihrer Reinkarnation weiterzuleben. Als eigenständige Persönlichkeit mit allen Erinnerungen fortzubestehen. Ob sie ihren Geliebten aber je wieder sah, ist nicht bekannt.“
 

„Und du glaubst, dass Kagome…“ Sango konnte ihren Blick nicht von Kyoko wenden, die die ganze Zeit schweigend da saß. „Ich bin mir ziemlich sicher“, antwortete Kaede. „Aber warum hat sie dann beim zweiten Mal so anders reagiert und gesagt, dass sie dich nicht mehr liebt? Oder warst du das, Kyoko?“

Kyoko schüttelte wild den Kopf. „Ich war in mir drin gefangen. Als ich die Kontrolle zurückbekommen hab, war ich panisch und hab bloß rumgeschrien. Sowas hab ich nicht gesagt. Ehrlich gesagt, weiß ich überhaupt nicht, wovon ihr da redet, also könntet ihr mir erklären, was passiert ist, als-“ „Später“, versetzte Inuyasha. „Also, Kaede, was war das?“
 

Kaede seufzte.
 

„Das war meine Schwester. Das war Kikyo.“

Beste Freundinnen

Kyoko saß auf einer Lichtung und starrte auf den alten Brunnen. Meditieren sollte sie. Den fremden Gegenwarten in ihrem Körper nachspüren. So zumindest der Plan. Leider hatte Kyoko keine Ahnung, was das bedeuten sollte. Also hockte sie bloß rum und langweilte sich.
 

„Ich weiß, es ist schwierig. Aber versuch’s doch mal so: Fixiere einen bestimmten Punkt und konzentriere dich auf deine Atmung.“ Zuerst war Kyoko zu verdutzt, um zu antworten. „Ka…gome?“ „Ja, ich bin’s.“ Hey, jetzt hatte Kyoko es ja doch geschafft Kontakt zu ihnen aufzunehmen! „Naja“, fing Kagome an, „was das betrifft, eigentlich hätten wir seit diesem Erlebnis in der Hütte die ganze Zeit miteinander reden können, aber… ich wusste nicht… ich meine… ich wollte erschrecken…“ „Soll das etwa heißen, ich sitze hier seit zwei Stunden VÖLLIG UMSONST RUM?!“ „Ähähähä“, lachte Kagome unangenehm berührt.
 

„Gewöhn dich lieber daran“, meinte eine neue Stimme genervt. „Kagome meint es zwar nicht böse, aber durch ihre Gedankenlosigkeit ist sie eine echte Plage.“ „Hör auf über mich zu reden als wär ich ein Kleinkind, Kikyo!“, verlangte Kagome verstimmt. „Dann benimm dich eben erwachsener.“, antwortete Kikyo gelangweilt. „Du blöde-“ „AUFHÖREN“, schrie Kyoko. „HÖRT SOFORT AUF! IHR SEID BEIDE EINE PLAGE!“
 

Schweigen. Ob betreten oder beleidigt, konnte Kyoko nicht ausmachen, aber sie hatte keine Lust sich jetzt darüber Gedanken zu machen, ob sie die Gefühle der beiden verletzt hatte. Sie hatte genug eigene Probleme.
 

„Da ich jetzt mit euch reden kann, muss ich ja wohl nicht weiter hier rumsitzen, oder?“ Keine Antwort. „Dann halt nicht!“, rief Kyoko verärgert. Wenn sie daran dachte, dass die zwei Streithähne für den Rest ihres Lebens ihren Kopf als Schlachtfeld für ihre Zankereien missbrauchen würden…Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken. „So schlimm sind wir auch wieder nicht!“, meldete sich Kagome empört. „Klappe, Kagome.“ Die Miko schwieg eingeschnappt.
 

„Ich weiß ja nicht, was ihr vorhabt“, sagte Kyoko, „aber ich geh jetzt ins Dorf und sehe mich ein bisschen um. Und ihr“ Sie machte eine Pause, um die zwei im Geiste streng anzusehen. „Ihr werdet gefälligst still sein, klar?“
 

Sie deutete das Schweigen als ja.

Einblicke

Inuyasha polierte gerade sein Tessaiga, als er Kyoko ins Dorf kommen sah. Er sprang auf und lief zu ihr. „Du hast es also geschafft? Du kannst mit Kagome reden? Hast du mit ihr gesprochen? Geht es ihr gut? Ist sie-“ „Ja, es geht ihr gut“, antwortete Kyoko sichtlich genervt. Sie sah müde aus. „Geht es dir gut?“, fragte er. „Soll ich dir etwas Wasser holen? Oder möchtest du dich lieber ausruhen?“
 

Kyoko sah ihn misstrauisch an. Warum war er so besorgt um sie? „Er ist nicht besorgt um dich“, beantwortete Kikyo ihre Frage. „Er sorgt sich um unsere kleine Kagome“ Obwohl Kyoko es nicht sehen konnte, war sie sicher, dass die Miko die Augen verdrehte. „Er macht sich Sorgen!“, seufzte Kagome selig. „Klar macht er sich Sorgen um dich. Aber steigere dich bitte nicht da rein.“, bat Kyoko. Zu Inuyasha sagte sie: „Danke, aber mir geht es gut. Wir sehen uns später.“ „Wohin gehst du denn?“, fragte der Hundedämon. „Ich möchte mir das Dorf ansehen.“ „Ich kann dich rumführen“, schlug er vor. „Nein, danke.“, antwortete Kyoko. Das war zu viel Aufmerksamkeit für ihren Geschmack. „Wieso denn nicht?“ „Genau, Kyoko! Lass ihn doch. Bitte, wir haben uns so lang nicht gesehen!“, flehte Kagome. „Nein“ Kyoko blieb hart. „Es tut mir leid, aber du lässt mir keine Wahl.“ „Was meinst du…Kagome? Kagome!“
 

Kyoko spürte wie sie die Kontrolle über ihren Körper verlor. „KAGOME!!!“ Doch die ignorierte ihre Reinkarnation beflissentlich. Zumindest konnte Kyoko diesmal hören und sehen, sodass sie mitbekam was vor sich ging.
 

„Ich komme gern mit, Inuyasha!“, rief Kagome strahlend. „Ich möchte so gern alle wiedersehen…Vor allem die Kinder! Wie geht es ihnen? Sie müssen jetzt ja schon…wie alt sind sie jetzt?“
 

Inuyasha starrte Kyoko an. Oder das Mädchen, das aussah wie Kyoko. „Kagome? Bist du das?“ „Klar, bin ich ‘s!“ Inuyasha griff sich seine Frau und wirbelte sie durch die Luft. Endlich hatte er sie wieder! Endlich! Er trug sie auf dem Arm, während er weiter ging. Kagome kicherte. „Hast du mich vermisst?“
 

Kyoko stöhnte. Das war ja nicht auszuhalten! Sie sah sich um. Das war also der Ort, an dem sich Kikyo und Kagome immer aufhielten. Es war nicht sehr spektakulär. Es war vor allem dunkel und ein bisschen nebelig.
 

„Willkommen am schönsten Ort der Welt! Kagomes Kopf!“, sagte eine sarkastische Stimme hinter ihr. Sie drehte sich um. Eine junge Frau im Kleid einer Miko, die ihr ziemlich ähnlich sah, schaute sie finster an. „Kikyo?“ „Ja, ich bin Kikyo.“ „Du bist nicht besonders gut drauf, was?“, fragte Kyoko. „Wärst du es denn, wenn du deine ganze Zeit hier verbringen müsstest? Ganz allein mit KAGOME?“ „Sooo schlimm ist sie auch wieder nicht.“, meinte Kyoko. „Du kennst sie noch nicht lange. Warte einfach ab.“ Darauf erwiderte Kyoko nichts, weil sie wirklich keine Lust hatte, in diesem Streit zwischen die Fronten zu geraten. Sie sah also wieder durch Kagomes Augen.
 

Anscheinend hatte sie irgendwas verpasst, denn Sie standen am Rand eines Lehmplatzes, auf dem Sango gerade gegen eine junge Frau kämpfte. Sie schien um die 19 zu sein und trug eine ähnliche Rüstung wie die ältere Dämonenjägerin. Das Haar war zu einem strengen Dutt zurückgebunden.

„Mach eine Pause!“, rief Sango ihr zu. Das Mädchen wischte sich den Schweiß von der Stirn und kam dann auf Inuyasha und Kyoko/Kagome zu. Als sie direkt vor ihnen stand, konnte Kyoko auch ihr Gesicht genauer betrachten. Sie erschrak. Das Mädchen sah ihr, Kyoko, ungewöhnlich ähnlich. Nicht so ähnlich wie Kikyo, aber doch ziemlich. „Was gibt’s, Vater?“, fragte sie. VATER?! War sie etwa Inuyashas Tochter? Stimmt, aus ihrem Gesicht schauten die Augen des Halbdämons. Aber Inuyasha sah kaum ein Jahr älter aus als seine angebliche Tochter, wie also…Kikyo half ihr mal wieder aus. „Inuyasha altert anders, weil er ein Halbdämon ist. Seine Tochter hat nur noch recht wenig Dämonenblut in sich und altert anscheinend normal.“
 

Kyoko wandte sich wieder dem Geschehen außerhalb ihres Kopfes zu. Die Sicht war aber merkwürdig verschwommen… „Wie süß.“, kommentierte Kikyo. „Sie hat Tränen in den Augen“
 

„Oh, Yumi-schatz!“, rief Kagome und umarmte das Mädchen. Die schaute befremdet zu ihrem Vater. „Wer…?“
 

„Mayumi, es ist bestimmt verwirrend, aber das hier ist deine Mutter.“, antwortete dieser.
 

Mayumi starrte ihn bloß an.

Erklärung und Entscheidung

Jetzt war es soweit. Ihr Vater war gänzlich verrückt geworden. Zugegeben das Mädchen sah ihrer Mutter, soweit Mayumi sich an sie erinnern konnte, schon ähnlich, aber sie war erstens viel zu jung und zweitens war ihre Mutter schon lange tot. Mayumi hatte es schon lange kommen sehen. Ihr Vater hatte den Tod ihrer Mutter nie verwunden und jetzt versuchte er ganz offensichtlich den Verlust ungeschehen zu machen.
 

Mayumi seufzte. Es würde schwer sein es den anderen zu erklären. Besonders ihre jüngere Schwester Kaori würde es nicht wahr haben wollen. Sie würde jetzt versuchen ihn in die Wirklichkeit zurück zu holen, solange es noch ging.
 

„Vater, unsere Mutter ist tot. Dieses Mädchen ist nicht sie.“ „Hör zu, es ist kompliziert, also-“ „Lass mich es ihr erklären, Inuyasha“, bat Kagome. „Yumi, ich bin wiederge-“ „Sein Sie still!“, fauchte Mayumi wütend. „Wie können sie ihn in dieser Wahnvorstellung auch noch bekräftigen? Das ist grausam! Wer sind Sie wirklich und was wollen Sie?“
 

Plötzlich war Kyoko wieder im Hier und Jetzt, Auge in Auge mit einer sehr aufgebrachten Mayumi. „Kagome, was soll das?“ Aber von ihr war nur ein Schluchzen zu hören. „Sie erkennt mich nicht…und ich kenne sie nicht mehr…ich hab ihr Leben verpasst…ich war nicht da…“ Kikyo seufzte genervt und meinte entschuldigend zu Kyoko: „Es ist schwer für sie. Versuch, es hinzubiegen und ich versuche, sie zu beruhigen.“ Kyoko nickte. Dann mal los!
 

Sie saßen Kaedes Hütte, weil Mayumi es sich von der Miko und außerdem von Sango und ihrem Mann bestätigen ließ, bevor sie bereit war es zu glauben. „Und was jetzt?“, fragte sie. „Bleibst du jetzt hier oder gehst du wieder nach Hause? Und wenn du wieder gehst, sollen wir es Hiroki und Kaori dann sagen oder es lieber vergessen?“ „Was redest du denn da?“, rief Inuyasha verärgert. „Kagome bleibt natürlich hier!“ „Aber, Vater, das ist nicht deine Entscheidung, sondern Kyokos.“, antwortete seine Tochter ruhig.
 

Alle Augen richteten sich auf Kagomes Wiedergeburt.

Kikyos Kummer

Kyoko wurde rot. Sie mochte es nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen. „Ähm…also…ich weiß nicht…“ „Da gibt es nichts zu wissen! Kagome bleibt hier.“ Wut stieg in Kyoko hoch. „Kagome, Kagome, Kagome, es tut mir leid, aber das ist ursprünglich immer noch MEIN Körper und MEIN Leben!“ „Und Kagome ist MEINE Frau und deshalb bleibt sie auch bei MIR!“ Inuyasha und Kyoko starrten sich feindselig an. „Ich gehe.“ Das war alles, was Kyoko sagte, bevor sie zur Tür hinausstampfte.
 

Inuyasha saß auf einem Baum und ärgerte sich. Diese blöde kleine – Sie würde ihn nicht von seiner Kagome trennen! Was fiel ihr ein?! Fünfzehn Jahre, fünfzehn endlose Jahre hatte er um Kagome getrauert. Er würde sie nicht noch einmal gehen lassen. „Das ist ursprünglich immer noch MEIN Körper und MEIN Leben“ Pah!
 

Dieser blöde Inuyasha! Kagome hier, Kagome da. Niemand interessierte sich dafür was Kyoko wollte. „So ist das nun mal mit Kagome.“, sagte Kikyo. „Sie kommt, mir nichts, dir nichts daher und stiehlt dir dein Leben.“ Mühsam unterdrückter Schmerz klang aus der Stimme der Miko. Kyoko fasste sich ein Herz und stellte die Frage, die ihr schon die ganze Zeit auf der Zunge brannte: „Wieso könnt ihr euch eigentlich nicht ausstehen?“
 

Kikyo seufzte. „Ich hatte alles. Ein Zuhause, eine Schwester, das Shiko no tama…und…Inuyasha.“ „Inuyasha?“ „Ich war früher mit ihm zusammen“, erklärte Kikyo mit bitterer Stimme. Kyoko war baff. „Aber Kagome ist doch…“ „Ja, sie ist jetzt seine Frau. Meine Wiedergeburt. Eine süße Kopie von mir. Tja, ich bin gestorben und da kam sie. Sie hat sich alles genommen, was mir gehörte. Und durch meine Wiederbelebung durfte ich auch noch dabei zusehen.“ „Kikyo…es tut mir so leid“, sagte Kyoko unbeholfen. Kikyo lächelte sanft. „Das muss es nicht. Du bist genauso ihr Opfer wie ich.“ Hass wallte in ihrer Stimme auf. „Ihr sollte es leid tun. Nicht dir. Aber sie hat sich nie bei mir entschuldigt.“ Dann schwieg sie.
 

„Wo ist Kagome überhaupt?“, fragte Kyoko. „Ach, die kriegt nichts mit.“ Kikyos Stimme triefte vor Verachtung. „Sie hat sich in einem Kokon aus Selbstmitleid eingesponnen und glaubt, dass sie übel dran ist.“ Kikyo lachte bitter, dann verzog sie das Gesicht in leisem Schmerz.
 

„Und ich darf alles nochmal erleben.“

Kriegserklärung

Kaedes Hütte war proppenvoll, da jeder, der bis jetzt die Sache mit Kyoko mitgekriegt hatte, auf ihre Entscheidung wartete. Inuyasha wartete natürlich nur der Form halber. Er würde nicht zulassen, dass diese Kleine sich einfach aus dem Staub machte und Kagome mitnahm! Es war also völlig egal, wie sie sich entschied.
 

Plötzlich ging die Tür auf. Alle Köpfe wandten sich zur hereinkommenden Kyoko. Sie hielt den Kopf gesenkt und setzte sich nahe der Tür auf den Boden. Alle schauten sie erwartungsvoll schweigend an.
 

„Jetzt sag endlich, wie du dich entschieden hast!“, rief Mayumi. „Das ist ja nicht auszuhalten…“ Leise begann Kyoko zu sprechen: „Ich…ich möchte euch zuerst danken. Dafür, dass ihr mich so lieb aufgenommen und nach Kräften unterstützt habt. Ich bin froh, dass ich jetzt mehr über mich weiß und ich möchte auch noch mehr über Kagome und Kikyo erfahren. Ich glaube, ich muss mich sehr intensiv mit den beiden beschäftigen, um mein Leben auf die Reihe zu bekommen.“ Sie schwieg einen Moment, dann hob sie den Kopf. „Aber ich werde das nicht hier tun.“

„Was?! Nirgends kannst du mehr über die beiden herausfinden als hier!“, protestierte Inuyasha. „Das stimmt.“, antwortete Kyoko ruhig. „Außerdem wissen wir, was mit dir los ist und kennen Kagome und Kikyo gut“ „Ja, du hast recht.“, erwiderte sie, immer noch die Ruhe selbst. „Was ist also das Problem?!“ Sie lächelte leise. „Ihr kennt mich nicht. Und die zwei Mikos kennen mich auch nicht. Wir müssen uns erst kennenlernen…auf neutralem Gebiet. Das hier ist alles ziemlich…aufwühlend für die beiden. Und das macht es auch für mich komplizierter. Also werde ich nach Hause gehen.“
 

Sie stand auf und ging, ohne sich um Inuyashas Beschimpfungen zu kümmern, nach draußen.

„Oh, die krieg ich!“, rief Inuyasha. „Sie wird nicht einen Fuß aus dem Dorf setzen!“

Neue alte Methoden

Kyoko nahm das Bündel mit ihren Sachen, das sie schon vorher bereitgelegt hatte und marschierte los. Keine fünf Minuten später stand sie vor einem ernstzunehmenden Hindernis. Vor ihr stand Inuyasha mit verschränkten Armen. „Inuyasha, lass mich vorbei.“ „Ich denke gar nicht dran!“ „Du musst meine Entscheidung akzeptieren.“ „Nein, das muss ich nicht, denn ich bin ein Halbdämon und du nur ein schwacher Mensch. Versuch doch mich aufzuhalten“ Er sah sie herausfordernd an. Kyoko seufzte schwer. „Inuyasha.“ „Ja? Ergibst du dich?“, feixte er. „Inuyasha!“ „Mhm?“ „MACH PLATZ!“
 

Kyoko sah mit aufgerissenen Augen zu, wie Inuyasha von einer unsichtbaren Macht zu Boden geworfen wurde. „Es hat funktioniert!“ Eigentlich hatte sie nicht damit gerechnet. „Natürlich hat es funktioniert“, sagte Kikyo. „Das hab ich dir doch gesagt. Du hättest zwar nicht so schreien müssen, aber ich sehe keinen Grund, warum es nicht hätte klappen sollen.“
 

Derweil hatte sich Inuyasha wieder aufgerichtet. Er schaute ziemlich ungemütlich drein. „Du miese kleine…Dir werd ich’s zeigen!“ Er stürmte auf Kyoko zu. „Das machst du nie wie -“ „Mach Platz!“ Er fiel ihr mit einem lauten Knall vor die Füße. „So“, sagte Kikyo, „und jetzt einfach zehn, fünfzehn Mal. Das sollte reichen, damit er uns nicht mehr belästigt.“ „Meinst du wirklich? Ich will nicht, dass er irgendwelche Schäden davon trägt.“ „Ach, mach dir keine Sorgen. Kagome hat es schon auf dreißigmal gebracht.“ Kyoko knabberte skeptisch an ihrer Unterlippe. „Na gut“ „Wa-was hast du vor?“, fragte Inuyasha nervös. Kyoko holte tief Luft. „Wir können darüber reden! Wirklich…Kagome! Hilf mir!“ „Inuyasha?“, hörte man Kagomes verschlafene Stimme. „Los, beeil dich!“, zischte Kikyo.
 

„Mach Platz! Mach Platz! Mach Platz! MACHPLATZMACHPLATZMACH PLATZMACHPLATZPLATZPLATZPLATZPLATZ!“
 

Kyoko schnappte nach Luft. Sie war völlig außer Atem. Dann schaute sie zu Inuyasha. Zuerst lag er nur stumm und bewegungslos da. „Oh mein Gott, Kikyo, er ist tot“, flüsterte Kyoko entsetzt. Kikyo schnaubte bloß. Da stieß Inuyasha einen ohrenbetäubenden Schrei aus.
 

„AAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHHH!!!!!“
 

Kagome war anscheinend wieder wach geworden, denn sie fragte: „MUSSTEST du ihr das unbedingt beibringen, Kikyo?“ „Sie muss sich gegen ihn wehren können.“ „Inuyasha würde nie-“ Sie schien ihre Aussage noch mal zu überdenken. „Ähm, worum ging’s überhaupt?“

Unstimmigkeiten

„WAAAAAS?!“ „Kagome, beruhige dich doch“ „ICH WILL MICH NICHT BERUHIGEN! ICH GEHE NIRGENDWOHIN, HÖRST DU KYOKO, NIRGENDWOHIN!!!“ „Kagome, du machst ihr Angst“, schaltete sich Kikyo ein. Kagome atmete tief durch. „Okay. Es tut mir leid, dass ich dich angeschrien habe, aber WIE KOMMST DU AUF DIE IDEE MICH VON INUYASHA ZU TRENNEN!?!“
 

Kyoko fühlte sich von Minute zu Minute unwohler. Vielleicht sollte sie einfach zum Dorf zurückkehren… „Nein, das machst du nicht.“, unterbrach Kikyo ihren Gedankengang. „Du darfst dich nicht von ihrem Temperament einschüchtern lassen, denn die Wahrheit ist doch, dass sie nichts tun kann.“ „Ich kann nichts tun? ICH KANN NICHTS TUN? Na, das werden wir ja sehen!“
 

Kyoko spürte wie sie mit einem Ruck in das Innere ihres Kopfes befördert wurde. Schnell rappelte sie sich auf und warf einen Blick aus den Augen, die sich nun wie der Rest des Körpers unter Kagomes Kontrolle befanden. Sie konnte sehen, dass Kagome den Weg entlang marschierte, den sie gerade hinter sich gebracht hatte. „HEY!“ Das würde sie ihr nicht durchgehen lassen! Sie hatte es so satt, bei all ihren Entscheidungen auch noch auf die beiden Mikos achten zu müssen. Sie nahm all ihre Kräfte zusammen.
 

Kagome fand sich an dem weißen Ort wieder. Wie hatte die Kleine das gemacht? „Ich hab mit ihr geübt.“, sagte Kikyo und Kagome meinte, einen Hauch Selbstzufriedenheit in ihrer Stimme zu hören. „So ist das also. Sie verschwört sich mit dir gegen mich.“ „Mach es doch nicht so dramatisch. Ich helfe ihr eben und gebe ihr die Antworten, die sie eigentlich von dir verdient hat. Schließlich ist es deine Schuld, dass ihr Leben so kompliziert ist.“ Kagome hätte gern etwas erwidert, aber ihr fiel nichts ein. Diese Kikyo war einfach unglaublich!
 

Was ihr aber einfiel, war, dass es höchste Zeit war, zu schauen, was Kyoko anstellte. Ein Blick aus deren Augen genügte, um zu erkennen, dass sie ein ganzes Stück vorangekommen war.
 

Mist.

Ruhmreiche(?) Rückkehr

Als Mayumi die Reinkarnation ihrer Mutter endlich gesichtet hatte, blieb sie erst mal stehen. Das war schon ein sehr interessanter Anblick, der sich ihr da bot. Kyoko marschierte entschlossen einige Schritte voran, nur um abrupt stehenzubleiben, und ebenso nachdrücklich zurückzugehen. Immer hin und her, hin und her. Ein Streit zwischen Kagome und Kyoko? Dann schien Kyoko die Oberhand zu gewinnen. Sie ging gut zehn Meter, wobei sie die ganze Zeit „HALTET MICH AUF!“ brüllte. Dann klammerte sie sich an einen Baum von dem sie anscheinend nicht mehr loskam.
 

Mayumi entschied, dass es nun Zeit war einzugreifen. Sie schlenderte auf die an ihrer rechten Hand zerrenden Kyoko zu. „Kann ich dir irgendwie behilflich sein?“, fragte sie höflich. Das andere Mädchen sah hoch. Sie sah völlig fertig aus. Sie lächelte schief. „Ich glaube nicht, dass du da was ausrichten kannst.“ „Vielleicht – nur vielleicht – solltest du deinen Aufbruch etwas verschieben, meinst du nicht?“, fragte Mayumi vorsichtig. „Auf keinen Fall!“, rief Kyoko entschlossen. „Sie wird nicht gewinnen!“ „Nein, natürlich nicht!“, beeilte sich Yumi das Mädchen zu beruhigen. „Du gewinnst. Aber du solltest vielleicht nicht in dem Zustand nach Hause gehen…“

Wo sie Recht hatte, hatte sie Recht. Kyoko hatte auf ihrem Weg schon einige entfremdete Blicke auf sich gezogen… „Na gut“, seufzte sie. „Wir verschieben das.“ „JAAAAAAAA!!!“, kreischte Kagome. „Ich komm zurück zu Inu-ya-sha, Inu-ya-sha, Inu-ya-sha, lalalalala!“ „Übertreib’s nicht!“, knurrte Kyoko.
 

Im Dorf zurück schaute Kyoko sich die ganze Zeit um. Sie wollte auf keinen Fall Inuyasha begegnen. Sie war so damit beschäftigt paranoid hinter sich zu blicken, dass sie prompt mit jemandem zusammenstieß. Sie riss den Kopf herum und starrte in zwei grimmige, goldene Augen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Zu melodramatisch? Bitte Stellung nehmen!
Außerdem: Welchen namen solldas mädchen haben? Hier die drei namen unter denen ihr entscheiden könnt:
Kyoko
Kazumi
Kumiko
Schreibt's in die Kommentare!
*vor Entscheidung drück* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Sorry, dass es nur so ein kurzes kapitel ist diesmal, aber ich bin lang nicht zum schreiben gekommen und muss mich erst wieder reinfinden. Ich hoffe ihr hattet trotzdem Spaß.

LG
LadyRamen Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (13)
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Von:  Inuyasha20
2014-06-24T15:52:34+00:00 24.06.2014 17:52
Hi ich finde alle deine FFs klasse, besonders diese hier.
Hoffe das sie ein Ende bekommt, würde nämlich voll gerne weiter lesen :)
Von:  Mimiteh
2013-11-06T12:50:41+00:00 06.11.2013 13:50
Die Idee ist wirklich nicht schlecht. Ein flotter äh, zerstrittener Dreier mal ganz anders, hm? Ich bin ja mal gespannt, was da sonst noch alles passiert. Das die Teams Koyko-Kikyou und Kagome sich aussöhnen steht ja nicht so schnell zu erwarten, oder?
Aber du hast es gut rübergebracht, Kikyou so vielschichtig erscheinen zu lassen, wie sie ist und nicht nur als Gegenspielerin. Das gefällt mir wirklich gut.
Von:  RizaElizabethHawkeye
2013-08-26T17:56:03+00:00 26.08.2013 19:56
:'D Sehr gut. Das ist etwas, was jeder beherrschen sollte :D Hihi
Lustiges Kapi :) Ich bin schon ganz kribbelig aufs Nächste :D
Von:  CheyennesDream
2013-08-26T15:20:41+00:00 26.08.2013 17:20
Ich liebe dieses Kapitel.
Damit bringst du altes Serienfeeling rüber und es wird dem sturen Hanyou gezeigt, das es eine wirksame Gegenwaffe gibt.
Schade das Kagome alles verschlafen hat.
Freut mich das deine FF immer noch so unterhaltsam ist.

Chris


Von:  RizaElizabethHawkeye
2013-08-25T23:26:05+00:00 26.08.2013 01:26
Oh mein Gott. Die Kapis sind kurz, aber die Story ist geil und spannend :O
Ich freu mich auf das nächste Kapi!
Von:  CheyennesDream
2013-08-06T16:29:16+00:00 06.08.2013 18:29
trotz deiner kurzen kapitel schaffst du es die Spannung zu halten.
Jetzt weiß nun auch eines der Kinder darüber bescheid.
Nun wird von Kyoko eine schwierige Entscheidung abverlangt, die zwei Geister in ihn ihr sind da sicherlich keine Hilfe.

Mal sehen wie es weitergeht

Chris

Von:  CheyennesDream
2013-08-03T16:24:04+00:00 03.08.2013 18:24
Kann man das jetzt als postiv bezeichnen, das sie mit den zweien reden kann.
So einfach wird die neue Beziehung der drei Sicherlich nicht werden.
Aber mal ganz interessant

Freue mich auf die nächsten spannenden Momente, die du deinen Lesern zaubersrt

Chris
Von:  CheyennesDream
2013-07-30T20:14:43+00:00 30.07.2013 22:14
Das habe ich schon etwas befürchtet. Kikyo ist auch mit von der Partie. Das wird sicherlich problematisch, arme Kyoko.

Mir gefällt deine FF weiterhin, finde es richtig spannend.

Chris
Von:  CheyennesDream
2013-07-21T21:32:22+00:00 21.07.2013 23:32
Obwohl es nur ein kurzes Kapitel ist, geht die Geschichte voran.
Wenn Kaede noch lebt, dann werden Kagome und Inuyasha nicht viel Glück miteinander genossen haben.
Tippe mal auf ein paar Jahre.

Schön das du den namen Kyoko gewählt hast. Er passt am besten, denke ich. Die Ähnlichkeit zu dem namen Kikyo, ist damit auch gegeben. Kaedes Schwester sah Kagome ja auch ähnlich( oder anders herum.)
Ich schreibe in meinen FFs immer die Bedeutung eines Namens mit über die Kapitel, habe ich mir so angewöhnt

Ich muss sagen diese Geschichte fesselt mich richtig.

Chris
Von:  CheyennesDream
2013-07-17T17:37:34+00:00 17.07.2013 19:37
Nichts mit melodramatisch. Ich finde es interessant..
Für Inuyasha ist das ein großer Schock. erst die Träume, seine Erinnerungen, die sicherlich ebenso lebendig sind und dann plötzlich eine Fremde, die recht vertraut erscheint.

Gutes Kapitel, lesenswert.

Der Name, ganz ehrlich ich denke am besten passt Kyoko ( Bedeutung: Spiegel)

Chris


Antwort von:  LadyRamen
19.07.2013 14:44
Hab ich mir auch gedacht, war mir aber nicht sicher, ob es Kikyo zu ähnlich klingt...


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