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Erben des Blutes

von

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Warum ich dich nicht leiden kann!

Aloha^^

Jaaa, shame on me...

Ich hab es einfach vergessen... es tut mir leid^^' aber nun gibt es wieder was zu lesen.
 

Viel Spaß dabei.
 


 

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12. Kapitel Warum ich dich nicht leiden kann!
 

Verena saß alleine in ihrem Zimmer.

Sie lauschte auf die Geräusche der Anderen. Wann immer sie mitbekam, dass sie alleine war, verließ sie ihr Zimmer, um nach etwas zu Essen zu schauen. Manchmal räumte sie sogar im Wohnzimmer etwas auf. So konnte sie ihrer Freundin mit dem Haushalt helfen.

Jetzt gerade saß sie stumm weinend auf ihrem Bett. Sie hatte eine Kiste mit Muscheln, einer Muscheldose und Fotos vor sich. Ein Fotoalbum lag daneben.

Sie hatte kaum Erinnerungen an damals, an ihre Kindheit, an ihre Familie. Dennoch tat es weh, nun nicht zu ihnen zu können. Nicht zu wissen, wo sie hin sollte. Gleichzeitig bemerkte sie, dass sie ihre Seelenfamilie sehr vermisste. Aber sie glaubte, dass es besser war, wenn sie diese nun erst einmal meiden würde. So konnte sie zumindest Vergil nicht weiter auf die Nerven gehen.

Doch so richtig konnte sie dennoch damit nicht umgehen. Sie fragte sich die ganze Zeit, WARUM er so empfand. Warum er sie nicht leiden konnte.

Verena wusste, dass sie anstrengend und nervig sein konnte. Sie stritt sich ja auch immer mal wieder mit Nero. Aber der ging ihr deswegen ja auch nicht aus dem Weg.
 

Es war schon knapp eine Woche her, dass Vergil ihr gesagt hatte, dass er sie schlicht und ergreifend nicht leiden konnte und dass er sie nervig fand. Aber warum? Warum empfand er so?

Natürlich, im Turm hatte sie sich echt heftig in den Kampf zwischen ihm und Dante eingemischt. Shiku aber genau so, und die wurde ganz normal behandelt.

Kurz spürte sie so etwas wie eine schmerzende Eifersucht und Neid auf die Vampirin. Im nächsten Moment schüttelte sie den Kopf. Was dachte sie denn da? Sie musste ganz sicher nicht eifersüchtig oder neidisch auf die Andere sein. Sie war einfach nur sie und da sie nicht ganz so nervig war wie Verena selbst, war es ja schon irgendwie logisch, dass Vergil ihr gegenüber neutraler, fast schon normal war.

Dennoch… sie musste wissen, was genau los war. Sonst würde sie wahnsinnig werden.
 

Verena stand auf und ging zur Tür, welche sie etwas öffnete. Sie lauschte auf die Geräusche. Sie konnte Niemanden hören, auch nicht riechen. Sie nahm nur Vergils Geruch ganz deutlich wahr.

Sie verließ ihr Zimmer, ging leise den Flur entlang. Ein kurzer Blick über das Gelände ließ sie wissen, dass wirklich Niemand da war. Sie konnte auch Vergil nicht sehen, weswegen sie sich sicher war, dass er in seinem Zimmer war.

Rena ging hin und klopfte an. Bei den Anderen ging sie auch gerne einfach mal ohne Anklopfen ins Zimmer. Bei Vergil jedoch war sie sich sicher, dass das keine so gute Idee war. Besonders, wenn sie etwas Wichtiges von ihm wissen wollte.

Das ruhige, monotone „Herein!“ ließ sie leicht zusammen zucken. Sie hatte nicht mit einer Reaktion gerechnet.

Sie öffnete die Tür und betrat das Zimmer. Vergil saß an seinem Schreibtisch und las ein Buch. Zumindest ging sie davon aus, dass er eines las. Denn so weit sie wusste, tat er nichts anderes als lesen.

„Können wir… reden?“

Sie rechnete nicht mit einer Reaktion und entsprechend überrascht war sie, als er sich mit dem Stuhl umdrehte. Er sah sie einfach nur schweigend an.

„Warum… kannst du mich nicht leiden?“

„Das sagte ich dir bereits.“

„Da ist noch mehr, ganz sicher. Du musst zugeben, Shiku hat sich im Turm auch echt heftig eingemischt. Zu ihr bist du aber normal.“

„Du stellst deine Freundin also vor den Pranger?“

„Verdreh mir nicht die Worte im Mund.“ Sie zog kurz einen Schmollmund. Dann sah sie ihn wieder bittend an. „Erkläre es mir, bitte. Ich will doch nur den Grund erfahren.“

Vergil verschränkte die Arme vor der Brust, legte die Beine übereinander.

Ein Blickduell entstand. Niemand sagte etwas und keiner von ihnen wollte den Blickkontakt als erster abbrechen.
 

Der ältere Zwilling war es schließlich, der zumindest die Stille durchbrach: „Du hast mir meinen Bruder weggenommen.“

„… was? Wann?“

„Damals wie heute.“

„Wie meinst du das?“

Er seufzte auf. Er kam sich vor, als würde er mit einem dummen Kind reden, was einfach nicht in der Lage dazu ist, selbst nachzudenken.

„Als ihr mich als Gilver kennen gelernt habt. Egal was war, du hast dich immer eingemischt. Sei es ein Wetttrinken oder ein kleiner Kampf. Letztlich hat Dante eher auf dich gehört als sich auf den Spaß zu konzentrieren. Lediglich auf einem Auftrag warst du halbwegs angenehm. Ansonsten hast du dich immer eingemischt.“

„Aber ich wollte doch nicht, dass du gehst, weil er so aufdringlich ist. Weil er dich immer zu einem Kampf anstachelt.“

„Schon einmal darüber nachgedacht, dass auch ich mit den Sticheleien begonnen hab?“

„Das ist… was?“ Über diese Möglichkeit hatte sie wirklich noch nie nachgedacht. Sie hatte immer geglaubt, dass Dante es gewesen ist, der mit den Streitereien und allem angefangenen hatte.

„Deshalb ging ich schließlich auch. Dante hatte sich für dich entschieden, für mich war in diesem Team kein Platz. Auch jetzt entschied er sich wieder für dich.“ Vergil wusste nicht, warum er ihr das erzählte. Warum er ihr nun den wahren Grund nannte, warum er sie nicht leiden konnte.

„Tut mir leid… und danke, dass du so ehrlich warst.“ Sie drehte sich um und verließ Vergils Zimmer wieder.

Vergil wandte sich wieder dem Tisch und damit dem Buch zu.
 

In Renas Kopf begann sich etwas zusammen zu setzen. Es würde nicht leicht werden, ganz sicher nicht, aber sie würde es durchziehen.

Dann würde Vergil seinen Bruder zurück bekommen…
 


 

Die Tage vergingen, es war relativ ruhig im Devil May Cry. Zwischendurch kam mal ein Auftrag rein, oft aber nichts Großes. Vergil hatte sich sogar darauf eingelassen, auf einen der Aufträge mitzugehen. Er und Dante hatten ihn übernommen.

Vergil war mit zum Bowlen gegangen, hatte sogar mitgespielt.

Nero allerdings fiel etwas auf, was Dante wohl hinnahm und Shikura noch gar nicht bewusst bemerkt hatte. Das war ungewöhnlich für die Blondine, wie Nero fand. Ihr fielen solche Dinge sonst immer direkt auf. Dieses Mal war es nicht der Fall und genau deswegen hatte er beschlossen, die Andere darauf anzusprechen.
 

„Shiku?“

„Mh? Ja?“

„Fällt es dir nicht auf?“ Er lehnte mit verschränkten Armen an der Arbeitsfläche und sah die Andere an.

Die Vampirin probierte von der Soße, machte ein paar Gewürze hinein und rührte um, um schließlich noch einmal zu probieren. Dann blickte sie Nero an. „Was meinst du?“

„Na… Rena und Vergil…“

Oh fuck, und da war der Blick, den er nicht so gerne bei ihr sah. Sie war betrübt, fühlte sich noch immer schuldig an dem, was passiert war. Außerdem sah sie aus, als würde sie sich noch immer den Kopf darüber zerbrechen, wie die Beiden sich anfreunden konnten.

„… Vergil ist mehr dabei, Rena zieht sich immer mehr zurück. Sie wollte auch nicht zum Bowlen mitkommen oder gar nachkommen. Stattdessen hat sie hier aufgeräumt und geputzt. Keine Ahnung, ob sie inzwischen den wahren Grund dafür kennt, dass er sie nicht leiden kann, aber ich glaube, dass es damit zusammen hängt.“

Sie wandte sich wieder dem Essen zu. „Das… wird schon wieder. In ein paar Tagen sitzen beide bei uns am Tisch. Sicher hat Rena einfach nur Heimweh und ist viel am Meer.“

Er sah sie an, konnte nicht glauben, was sie sagte. Glaubte sie wirklich, was sie sagte? War sie so optimistisch?

Er bemerkte, wie angespannt sie wirkte.

Der Silberhaarige wollte etwas sagen, als er etwas bemerkte. Sie blutete plötzlich an der Lippe. Als er sie genauer ansah, bemerkte er, dass sie sich fest auf die Unterlippe biss.

„Hey…“ Er legte eine Hand auf ihre Schulter. Sie sah ihn an.

Bevor Nero selbst wusste, was er nun tat, beugte er sich bereits vor und leckte das Blut von ihrer Lippe. „Mach das nicht, tu dir nicht selbst weh. Das tut auch mir weh.“

Sie wurde etwas rot im Gesicht. Das war etwas, was sie nicht von ihm kannte. Von ihm nicht erwartet hätte.

„J-ja, okay…. Ich passe auf.“ Sie schenkte schnell dem Essen wieder ihre Aufmerksamkeit.

Nero konnte selbst nicht verhindern, etwas rot geworden zu sein. Er räusperte sich. „Wir geben ihnen noch ein paar Tage und wenn sie dann nicht beide am Tisch sitzen, machen wir Nägel mit Köpfen. Was wir machen, entscheiden wir dann kurzfristig.“

„… okay…“
 

Doch es wurde nicht besser. Tagein, tagaus fehlte nach wie vor eine Person mit am Tisch. Aber Rena hielt es dann schließlich nicht mehr aus, auch noch ihre beste Freundin komplett zu ignorieren. Immer wieder bekam sie etwas von ihr vor die Tür gestellt oder etwas unter der Tür hindurch geschoben. Manchmal schrieb sie ihr auch per WhatsApp.

Schließlich fand sich Rena mit der Anderen in einer Eisdiele wieder und hatte einen großen Erdbeereisbecher vor sich.

Es tat ihr leid, dass sie Shiku solange alleine gelassen hatte. Dass sie auch ihr aus dem Weg gegangen war.
 

Während sie ihr Eis aß, hörte sie ihr zu. Die Blondhaarige vergas völlig, dass sie selbst einen Eisbecher vor sich stehen hatte. Schokolade, Vanille und Pistazie begannen sich schon zu einer Einheit zu verbinden, aber das störte die Andere vermutlich nicht.

Irgendwann tauchte Nero bei ihnen auf. Er war einfach nur durch die Gegend gegangen, da es besser war, als noch einmal einen ganzen Tag nur zu Hause herum zu hocken, weil es nichts zu tun gab.

Mit ihm dabei spürte Verena noch mehr, dass sie ihre Familie vermisste. Nach diesem Tag würde es noch viel härter werden, an ihrem Vorhaben festzuhalten.
 


 

Shikura hatte geglaubt, dass nun auch Rena wieder mehr bei ihnen sein würde. Doch so war es nicht. Wieder zog sie sich zurück, mied sie alle.

Entsprechend überrascht war sie, als eines Morgens die Schwarzhaarige in der Küche auftauchte und sich mit den an den Tisch setzte. Sie freute sich sehr.

Dante und Nero tauchten auch recht schnell in der Küche auf und setzten sich.

Sie hatten bereits mit dem Frühstück angefangen, als Vergil in die Küche kam. Kurz glaubte Shikura, dass er nun einfach wieder gehen würde. Schließlich hatte er deutlich gesagt, dass er Rena nicht mochte und auch kein Interesse daran hatte, groß in ihrer Nähe zu sein. Jedoch setzte er sich mit einem „Guten Morgen“ und begann ebenfalls zu frühstücken.
 

Zuerst hatten Nero und Shiku geglaubt, dass es nur Zufall war, dass sie beide zusammen am Tisch gesessen hatten. Aber es kam von Tag zu Tag häufiger vor. Auch dass Vergil mehr aß und nicht einfach nur mit dabei saß.

Endlich ließ sich Vergil auf diese Familie ein. Sie alle wuchsen mehr zusammen…
 


 

Fast schon beleidigt saß Verena auf dem Sofa. Sie hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Ihr gegenüber saßen Shikura und Nero. Während Nero neutral aussah, wirkte Shiku neben ihm traurig und deprimiert. Dante saß an seinem Schreibtisch und man konnte nicht sagen, was er dachte und fühlte.

Auf dem Wohnzimmertisch lag ein Zettel.
 

Ich brauche meine Freiheit. Die habe ich schon immer gebraucht. Vielleicht komme ich eines Tages wieder zurück.

Vergil
 

„Idiot!“, schimpfte Rena.

Niemand antwortete, allerdings war sich die Blondine sicher, dass Vergil wirklich irgendwann zu ihnen zurück kommen würde. Nun hatte er einen Ort, an den er wirklich zurück kehren konnte, an dem er Zuhause und Willkommen war.
 

//Bis demnächst…//



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