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What means more, Friendship or Love?

von

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Das Leben ist nicht gerecht

In der Zeit als Dominic mit seinen Freunden im Imbiss saß, hatte Gregory seine Schwester abgeholt. Angelique ging auf eine andere Schule als ihre beiden Brüder. Denn Angie hatte es nicht so einfach, sie war zwar genauso alt wie Dominic, da sie ja Zwillinge waren, aber sie war krank. Sie brauchte einfach länger für alles und war nun auf dem Stand von Greg, der ja drei Jahre jünger war wie sie. Aus diesem Grunde ging sie auf eine andere Schule. Dort wird sie so gefördert wie es geht und sie ist mit Leuten zusammen, die gleich sind wie sie. Die Lehrer auf die Lernbehinderten Kinder ausgerichtet und können daher besser mit ihnen umgehen, gehen auf viel mehr auf die Wünsche und Belange ein, lassen manches Mal für ein Thema ein wenig mehr Zeit als nötig, damit auch alle Schüler gleichauf sind. Auf einer normalen Schule wäre es ihr anders ergangen. Sie käme mit dem Stoff nicht mit und würde dann nicht mit gleichaltrigen in eine Klasse gehen. Manchmal hatte sich Angelique gewünscht auf dieselbe Schule zu gehen wie alle anderen, doch es wäre untragbar – für das Mädchen und die Familie. Vielleicht nicht einmal die Lernbelastung und das hohe Niveau, es wäre viel mehr die mentale Belastung durch die anderen Schüler, die sich durch sie zurückgeworfen fühlten, auch Lehrer hätten kaum Zeit sich darum zu kümmern, ob es schaffbar für die junge Dame war.

Angie war so aufgewachsen und sah die gesamte Angelegenheit als normal an. Greg und Dominic versuchten ihr immer so weit zu helfen wie es ginge. Und auch ihre Eltern bemühten sich es so auszusehen zu lassen, als wäre es normal. Sie wollten ihr einfach nur ein schönes Leben und vor allem eine sorgenfreie Kindheit bieten. Und auch wenn Angie nicht alles auf anhieb kapierte, so stellte sie doch oft sehr kluge Fragen, wo auch ihre Eltern grübeln mussten. Angie war es zwar schon oft aufgefallen, das in den anderen Familien der Großteil anders ablief als bei ihnen doch nahm sie das alles als selbstverständlich hin und wollte nicht nachfragen.

Nebeneinander gingen die beiden her, sahen für andere vielleicht wie ein Pärchen aus, denn Gregory trug sogar die Tasche seiner Schwester. Erst als jene ihn ansprach, schaffte es der Junge seinen Kopf zu heben und sie anzublicken, denn seit er sie abgeholt hatte, war noch nicht ein Wort zwischen den beiden gefallen.

„Greg? Wo ist Dominic?“

„Er...ist...mit seinen Freunden... unter-wegs“, brachte er irgendwann heraus, ehe er abermals frisch Luft geholt hatte, was jedoch kaum viel brachte, denn das Stottern schien dieses Mal nicht verfliegen zu wollen.

Innerlich tat ihm diese Frage sogar ein wenig weh, denn jeden Tag fragte seine Schwester nach Dominic. Sie musste anscheinend sehr an ihm hängen und Greg musste sie immer vertrösten. Wobei ihm das doch auch lieber war. Denn er dachte nicht, dass sein großer Bruder ein guter Umgang war. Und seine Freunde erst Recht nicht! Dann musste er eben damit leben, das sie jeden Tag fragen würde.

„A-ber…ich bin do-ch hier…“, merkte er stotternd an. Anders konnte er nicht reden. Er stotterte immer und brauchte auch viel länger für einen Satz als alle anderen. Doch Angie hatte sich daran gewöhnt. Seit sie sich daran erinnern konnte, hatte Gregory gestottert. Als er noch kleiner war, hatte sie es als richtig niedlich empfunden, deswegen störte sie sich auch jetzt nicht mehr daran.

„Ich weiß. Aber er könnte doch wieder öfters kommen! Warum kommt er mich denn nie abholen? Ich mein, er ist doch mein Bruder!“, sie war traurig, das er nie da war oder eben nur selten. Angie wollte ihn doch bei sich haben, immerhin war es ihr Bruder. Dominic hatte Angie fast alles beigebracht und er erklärte ihr alles. Wahrscheinlich wünschte sie sich so die Stunden, die sie zusammen verbracht hatten, zurück. Sie wollte wohl, dass alles wie früher wurde, als die beiden noch viel zusammen unternommen hatten. Aber es würde leider nie mehr so werden. Denn Dominic hatte sich zu sehr verändert und versuchte sich mehr und mehr von allen Familienbanden zu lösen. Er achtete nicht darauf, wie es für seine Schwester war. Er dachte dabei nun mal nur an sich!

„Wir…kön-nen ihn…do-ch fragen…ob er di-ch…mal wieder ab-holt…“, Greg wollte seine Schwester nicht so traurig sehen. Nein, er mochte es im generellen nicht, wenn Mädchen traurig waren. Er sah sie lieber lachen und lächeln. Dann wirkten sie doch um einiges hübscher und niedlicher. Von Angie bekam Greg auch ein fröhliches Nicken und sie liefen den Weg weiter nach Hause.
 

Zuhause wartete dann schon ihr Vater auf die beiden. Freundlich setzen sich alle drei an den Tisch und begannen zu essen. Dominic würde nicht zum Essen nach Hause kommen und ihre Mutter war wohl doch wieder arbeiten. Wenigstens war Logan, ihr Vater, für sie da.

Logan arbeitet viel von zuhause, weswegen er auch immer ein Auge auf die beiden werfen konnte. Er war Musiktherapeut und das nicht nur für Kinder, sonder für Kinder, die genauso waren wir Angie. Die länger brauchten für alles.

Angefangen hatte es bei ihm damit, dass er mehr für seine damals noch kleine Prinzessin machen wollte und ihr durch so eine Therapie auch geholfen hatte. Logan hatte nicht Mitansehen können, wie Dominic immer größer wurde, alles gelernt hatte und Angie nicht auf der Strecke blieb. Deswegen wollte er es selber in die Hand nehmen und nun wusste er in vielen Situationen besser Bescheid als zuvor. Er beschäftigte sich ja nun viel mit den Kindern und es machte ihm Spaß. Viel lag es auch deshalb daran, das Angie sich sehr gut entwickelte.

„Na wie war die Schule bei euch? Gut?“, blickte Logan die beiden an, bekam von Greg nur ein Nicken während er aß und Angie antwortete ganz fröhlich, das es ihr wirklich Spaß machte und das sie heute wieder ganz tolle Sachen gelernt hatte. Angie erzählte nun ihren ganzen Tagesablauf und von all den Sachen, die sie heute angestellt hatten. Ob sie nun wichtig waren oder unwichtig war vollkommen gleich. Logan hörte aufmerksam zu und Greg war in Gedanken auch nur wieder ganz wo anders.

Greg schien in seiner Traumwelt zu sein oder einfach nur geistig abwesend, auf jeden Fall bekam er rein gar nichts mehr von dem mit, was um ihn herum passierte. Wenn Angie über ihn sprach merkte er es nicht und wahrscheinlich würde er es auch erst merken, wenn sie ihn anschreien würde. Doch das tat seine Schwester nicht und seinem Vater viel das anscheinend auch nicht auf, das er mit den Gedanken ganz wo anders war. Greg konnte mal wieder nur an SIE denken. Sie war das Mädchen, in das er sich verliebt hatte. Und da war es ihm vollkommen gleich, dass sie ihn niemals haben wollte. Das Mädchen, das er schon von klein auf kannte, mit der er schon viele Stunden verbracht hatte und doch sah sie nicht mehr als einen Freund in ihm. Vielleicht war er ihr auch schon peinlich, weil er nicht so gut reden konnte. Aber das kannte sie doch schon, sie kannte ihn nur so oder war er etwa früher anders. Das glaubte Greg nicht. Er konnte sich auch nicht erinnern, dass seine Eltern jemals einen Ton darüber fallen gelassen hatten. Nein, er musste schon immer so gesprochen haben. Und nun ging es nicht mehr anders? Er konnte nicht mehr reden, er stotterte nur noch. So sehr wünschte er sich das es anders wäre, aber das war nicht einfach. Dennoch dachte Greg, dass, wenn er normal sprach, dass er dann auch beliebter sein würde, dass er mehr Freunde hätte und dass er DAS Mädchen hätte bekommen können. Konnte er dies oder machte er sich da etwas vor? Redete er sich das ein, weil er nicht sehen wollte, dass sie einen ganz anderen Jungen im Kopf hatte? Er wusste es doch selbst nicht. Er wusste im Augenblick nur, das er sich vorhin mal wieder blamiert hatte, dass er es einfach nicht schaffte mit ihr zu reden, besser zu stottern. Er hatte bei ihrer Begegnung vorhin fast keinen Ton heraus gebracht. Was machte sie denn nur mit ihm? Verdrehte sie ihm so den Kopf? Warum konnte er sie auch nie vergessen? Sie schwebte immer in seinen Gedanken. Für Greg war es bald eine Qual sie nur zu sehen.

Es war, wie es kommen musste, Kylie war das Mädchen! Und Kylie hatte bekanntlich nur Augen für Dominic. Es war erschütternd, dass Greg doch so gerne mehr mit ihr unternehmen wollte und Dominic mal wieder alles vermasselt hatte. Greg gab seinem Bruder auch dabei wieder die Schuld. Dominic war an so vielem Schuld, was in Gregs Leben nicht richtig lief. Er hatte einfach zu viel angestellt, ihn in zu viele Sachen hineingezogen. Dominic machte sich mit seinen Freunden über ihn lustig und stellte ihn bloß. Das natürlich vor der ganzen Schülerschaft und Greg wollte sich am liebsten nie wieder in der Schule blicken lassen doch er ging trotzdem immer wieder hin. Er wollte sich nicht von seinem Bruder unterdrücken lassen, das hatte Dominic schließlich daheim genug geschafft. Er wollte ihm zeigen, dass er anders sein konnte. Das Dominic es eben nicht schaffte alle Leute einzuschüchtern. Das er vor allem nicht über alle Menschen die Kontrolle hatte.

Für Greg war das Leben nicht einfach, aber für wen war es das schon? Schließlich hatte auch jeder von ihnen seine Probleme. Greg mit Kylie. Kylie mit Dominic. Dominic mit sich selbst. Jeder Mensch hatte seine Probleme und mit denen musste er lernen umzugehen, auch wenn es oft nicht sehr einfach war.



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