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Zwei Schicksale, ein Weg 1

Geknüpfte Bande (One-Shot zu Hinata & Neji in meiner One-Shot-Sammlung bitte lesen^^)
von

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Prolog

Zwei Schicksale, ein Weg
 

Prolog
 

Den ganzen Tag verbarrikadierte ich mich in meinem Zimmer.

Den ganzen Tag sprach ich mit niemandem ein Wort.
 

Wieso taten sie mir das an?
 

Mein Vater, Hiashi Hyuga, angesehenes Clan Oberhaupt, hatte mich doch tatsächlich mit Neji, meinem Cousin, verlobt. Gerade mit demjenigen, der mich nicht ausstehen konnte, ja regelrecht hasste.

Unsere Verlobung war noch nicht bekannt gegeben worden. Die Haupt- und Nebenfamilie wusste schon Bescheid, aber meine restlichen Verwandten und mein Heimatdorf Konoha sollten es schon am nächsten Tag erfahren.
 

Warum passierte mir ein Unglück nach dem anderen?

Habe ich so viel verbrochen, dass man mich derart bestraft?

War es nur deshalb, weil ich schwach bin?
 

Ich verstand es nicht. Tränen vergoss ich keine, diese Genugtuung gönnte ich meinem Vater nicht.

Meine kleine Schwester, Hanabi, hielt sich von mir fern, da sie wusste, dass ich nicht über die Verlobung von Neji und mir sprechen wollte.
 

Mein Name ist Hinata Hyuga.

Flucht

Flucht
 

Stumm sah ich an meine weiße Zimmerdecke.

Meine Augen schimmerten glanzlos, das lebhafte Funkeln, das sonst in ihnen zu sehen war, fehlte.

An solchen schweren Tagen kam mir mein Zimmer noch kleiner vor als sonst.

Ich hatte dann den Anschein als würden meine Wände näher rücken und mich vollends in den Wahnsinn treiben. Doch jedes Mal, wenn ich mich von neuem umblickte, war alles in seinem alten Zustand.

Tief in Gedanken versunken bemerkte ich zunächst nicht das Klopfen, was an meiner Zimmertür erklang. Flüchtig wandte ich meinen Kopf in die Richtung meiner Tür, haftete meinen Blick an den Türknauf. Keine Stimme ertönte von außen. Kurz überlegte ich, ob ich öffnen stollte, entschied mich aber dagegen.

Warum auch? Das Leben hatte für mich keinen Sinn mehr.

Schließlich ließ das nervtötende Gehämmer nach.

Endlich, seufzte ich in Gedanken. Die Person hatte es anscheinend begriffen, dass ich nicht gestört werden wollte.

Ohne weiter über den störenden Unbekannten nachzudenken wendete ich meinen Blick wieder an die Decke.

Wie trostlos das Leben doch war, wenn man wusste, dass seine Freiheit in einigen Wochen für immer fort war und nicht zurückkehrte.
 

Ich musste hier weg.

Wie ganu, daran überlegte ich noch.

Aber eines stand fest: Ich musste hier auf jeden Fall weg!

Weg von meinen Peinigern...

Weg von meiner Familie...

Weg von meiner Heimat...

Und weg von ihm...meinem Verlobten und zukünftigen Ehemann...
 

Ohne weiter zu überlegen stand ich auf und schritt zu meinem Schrank.

Ich öffnete ihn und zerrte grob meinen großen Rucksack hinaus, der in einem dunklen blau, wie meine Haare, gehalten war.

Eiligst suchte ich die nötigsten Kleidungsstücke heraus, die ich benötigte. Auf Ordnung legte ich keinen Wert, als ich die verschiedenen Hemden, Hosen und Pullis in den Rucksack stopfte. Mit rasenden Gedanken füllte ich meine Kunaitasche mit neuen Waffen auf, ehe ich sie mir fest um den Oberschenkel schnürte, damit sie nicht rutschte. Leise schloss ich meinen Kleiderschrank und schulterte mein Gepäckstück.

Durch das Haus konnte ich nicht gehen, aber im Garten wuchsen viele Büsche, hinter denen ich mich leicht verstecken konnte. Ich eilte zu meinem Fenster, das nach draußen führte. Geräuschlos zog ich dieses auf und stellte mich mit beiden Füßen aufs Fensterbrett. Kurz blickte ich über meine Schulter zurück in mein Zimmer.
 

Tat ich hier das Richtige?

War es klug Konoha, meine Familie, meine ganzen Freunde zu verlassen?

Alles zurücklassen, was mir lieb und teuer war?
 

Meine Entscheidung geriet ins schwanken.

Jedoch gab ich nicht nach. Niemand konnte mich dazu zwingen jemanden zu heiraten, mit dem ich nicht einmal ein Wort wechselte.

Ich bin ein freier Mensch.

Ich entscheide selbst.
 

In Gedanken ermutigte ich mich selbst.

Ohne noch einmal zurück zu schauen beugte ich mich nach vorne und ließ mich ein Stockwerk in die Tiefe fallen. Geschickt landete ich auf meinen Füßen, versteckt hinter einem Busch. Da es bereits spät war musste ich mein Byakugan aktivieren, um mögiche Personen in meinem Umfeld wahrzunehmen.

Die Sonne hatte sich bereits am Horizont verabschiedet, ein tiefer Blauton erstreckte sich am Himmel. Es herrschte eine angenehme Abendtemperatur, sodass ich nicht fror. Kein Lüftchen wehte, jedes Blatt stand still. Die Umgebung schien die Luft an zu halten, die Luft vor dem großen Sturm, der hier bald toben würde, wenn man meine Abwesenheit bemerkte.

Durch das Byakugan, das Bluterbe meines Clans, konnte ich Menschen mit Chakramengen in meiner Umgebung ausspähen. Das erleichterte mir meine Flucht ungemein.

Aufmerksam sah ich mich um. Außer dem Chakra meine Schwester konnte ich kein anderes wahrnehmen. Anscheinend hatten die Bediensteten bereits Dienstschluss und waren schon bei ihren Familien Zuhause. Mein Vater war bestimmt noch bei einem wichtigen Meeting. Mein unfreiwilliger Verlobte befand sich beim Training, wo anders traf man ihn fast nie an.

So stand meiner Flucht nichts im Wege.

Geräuschlos schlich ich unter den Fenstern des Anwesens hindurch, geschützt vor Blicken von Büschen. Mühelos gelang ich zum Haupteingang.

Immer noch schossen mir Fragen durch den Kopf, die ich nicht beantworten konnte.
 

War ich bereit dazu?

Würde ich alleine zurecht kommen?
 

Genaustens beobachtete ich meine Umgebung, um nicht doch noch auf den letzten Metern erwischt zu werden.

Als mein Weg frei war rannte ich schnell auf die offene Straße.

Mein Atem verschnellerte sich automatisch durch die Anstrengung. Am Eingangstor von Konoha hielt ich inne. Flüchtig schaute ich zurück, bis ich ging.
 

Weg von meinem Heimatdorf...

Weg von meinen Freunden...

Weg von meiner Familie...

Weg von meinem zukünftigen Ehemann...
 

Mein Weg führte mich in den dunklen Wald, weitab meiner Heimat, dort wo mich niemand finden würde. Mit gemächlichem Tempo spran ich von Ast zu Ast, meinem Ziel immer näher kommend.

Der Wind wehte durch mein kurzes, blauschimmerndes Haar. Durch den Wind bildeten sich Tränen in meinen Augenwinkeln, die sich später lösten und lautlos auf den feuchten Waldboden tropften.

Nie wieder würde ich Tränen vergießen und wenn, nicht für dieses Dorf.

Unfall

Der Unfall, Überlegungen
 

Stundenlang bewegte ich mich von Baum zu Baum, sprang rasch von Ast zu Ast.

Ich wollte nur noch weg. Weg von diesem Ort.

Je tiefer ich in den Wald kam, desto finsterer wurde er. Aber er blieb hell genug, sodass ich die Umrisse meine Umgebung noch erkennen konnte.

Ich rastete nicht einmal. Ich verspürte weder Hunger noch Durst. Nur Angst, dass sie mich doch noch fanden.

Auf meiner Stirn bildete sich Schweiß, von der Anstrengung, aber ich beachtete es nicht. Ich setzte ungerührt meinen Weg fort.

Der Wald war still. Nur ab und an erklang das Geschrei eines Vogels. Die Äste fühlten sich feucht unter meinen Füßen an. Die Temperatur nahm deutlich ab. Unbeirrt setzte ich meinen Weg fort, bis ich plötzlich das Gleichgewicht verlor. Ich hatte meinen rechten Fuß auf den nächsten Ast gesetzt, als ich den Halt verlor. Das Geäst war zu nass, mein Fuß rutschte aus.

Ich fiel nach hinten. Während meines Falles streifte ich andere Äste und Blätter, die mir schmerzvoll blutige Kratzer zufügten. Unter mir sah ich bereits den Waldboden heransausen. Kurz bevor ich aufschlug wendete ich mich so in der Luft, dass ich auf meinen Füßen landete.

Durch die Wucht des Aufpralls knickte ich mit meinem rechten Fuß um. Stark biss ich mir auf die Unterlippe, um einen Schmerzenslaut zu unterdrücken. Ich hätte vorhin mein Lager schon aufbauen sollen. Jetzt wusste ich, dass es eine Fehlentscheidung war, bei Nacht weiter zu reisen.

Seufzend setzte ich mich vernünftig hin, ohne meinen Fuß zu belasten. Provisorisch untersuchte ich ihn und stellte erfreut fest, dass es nicht mehr als eine Verstauchung war.

Trotzdem, diese einfache Verstauchung konnte mir momentan gefährlich werden. Ich würde an Tempo verlieren auf meiner Reise, um eine Schonung zu ermöglichen. Innerlich seufzte ich. Warum stellte ich mich auch so ungeschickt an? So etwas passierte natürlich nur mir.

Mir blieb nichts anderes übrig, als die Nacht hier zu verbringen. Suchend sah ich mich nach einem geschützten Plätzchen um. Ich entdeckte einen hohlen Baumstamm, indem ich mich unbeschwert niederlassen konnte.

Ich nahm meinen Rucksack und humpelte zu ihm. Bei jedem Fehltritt spürte ich den Schmerz deutlich im Knöchel, der sich meinen Fuß hochzog. Im Baum angekommen setzte ich mich gemütlich hin und wickelte eine dicke Decke um mich, damit ich nicht fror und mir auch keine Erkältung wegholte.

Allmählich kehrte Ruhe ein. Da ich notdürftig dazu gezwungen war hier zu übernachten, wollte ich das auch direkt ausnutzen. Der gebrauchte Schlaf wartete aber auf sich. Innerlich war ich noch viel zu aufgewühlt, von meiner Flucht aus Konoha.

Ich fragte mich, ob man meine Abwesenheit schon bemerkt hatte. Wenn ich wirklich Glück hatte, dann blieb sie bis morgen Früh ungesehen. Da die Dienstboten bereits nach Hause gegangen waren konnte nur noch Hanabi mein Fehlen bemerken. Sie würde es als Spaziergang oder so etwas in der Art abtun.

Ich war die meiste Zeit unterwegs, hielt mich nur selten im Haus auf. Meine Familie mied ich, da wir uns nicht unbedingt gut verstanden.

Der Schlaf überkam mich beim Grübeln.

Ohne es zu registrieren schloss ich meine Augen. Innerhalb weniger Minuten hatte sich mein Herzschlag verlangsamt. Meine angespannten Glieder verloren ihre Steifheit. Der Schmerz in meinem Knöchel wich einem angenehmen Pochen. Ruhig atmete ich. Mein Gehirn setzte sich auf Dämmerfunktion.

Danke, den erholsamen Schlaf brauchte ich momentan, sonst würde ich am nächsten Tag zu gar nichts mehr fähig sein.
 

Das Zwitschern eines Vogels erweckte die Aufmerksamkeit meines Gehirns. Blinzelnd öffnete ich die Augen. Verschlafen streckte ich mich, um meine tauben Glieder wach zu bekommen. Während ich allmählich richtig wach wurde erklang der Gesang des kleinen Lebewesens.

Angetan lauschte ich der feinen Stimme. Vögel waren schon besondere Tiere. In ihrem Gesang machte ihnen niemand etwas vor. Meine Decke, die ich während der Nacht um mich gewickelt hatte, verstaute ich in meinem Rucksack. Vorsichtig erhob ich mich.

Prüfend trat ich mit meinem Fuß auf. Es tat noch leicht weh, aber er hatte sich weitestgehend erholt. Um ihn weiterhin zu schonen schnallte ich meinen Schuh fester, damit war die Stütze gewehrleistet.

Ich ging aus meinem improvisiertem Nachtgemach hinaus in den freien Tag. Kräftig sog ich meine Lungen mit der frischen Morgenluft ein. Ausnummsweise war meine Laune am Höchstpunkt.

Ein lautes Knurren ließ mich aus meinen Gedanken aufschrecken. Da ich gestern nichts mehr zu mir genommen hatte, musste ich das jetzt nachholen. Gut gelaunt sprang ich auf den erstbesten Baum.

Ich musste mir erst mal ein morgendliches Frühstück gönnen, ehe ich meinen Weg fortsetzte. Mit einem leichten Lächeln auf dem Gesicht machte ich mich auf den Weg mein Frühstück zusammen zu stellen.

Mein Frühstück war recht schlicht gehalten. Ich ernährte mich von Früchten, hauptsächlich Äpfeln. Sie sättigten zwar nicht besonders, aber was sollte ich in einem Wald schon erwarten?

Nach meiner Mahlzeit reiste ich weiter Richtung Tanzaku Gai. Tanzaku Gai ist ein weiteres Dorf in Konoha Gakure. Es liegt nur zwanzig Kilometer weiter als Konoha, für mich also zu erreichen. Dort wollte ich meine Vorräte aufstocken ehe es weiter nach River Country gehen sollte.

An der Küste hatte ich nämlich vor einem Jahr auf einer Mission ein Fischerunternehmen kennengelernt. Mit der Tochter des Chefs freundete ich mich auf Anhieb an, auch der Chef war mir sehr sympathisch. Ich konnte bestimmt für ein paar Tage bei ihnen bleiben und nachdenken, wo ich als nächstes hingehen sollte.

Ich beschleunigte mein Tempo. Hastig sprang ich durch die Baumkronen. Mein Verschwinden war bestimmt schon aufgeflogen und ich lag auch gar nicht so falsch.

Etwas zehn Kilometer weiter in meinem alten Heimatdorf war die Hölle in Gange. Mein Vater hatte am Morgen bei der Verlobungsfeier mein Verschwinden bemerkt. Sofort rief er die Oberhäupter unseres Clans zusammen und erklärte die jetzige Situation. Mein Verlobter war natürlich auch anwesend.

Es wurde entschieden, dass nach mir gesucht werden sollte. Einige erfahrene Ninjas stellten eine Suchtruppe zusammen, inklusive meines Vaters und meines Verlobten. Zusammen begannen sie die Suche nach mir. Nicht mehr lange und sie würden mich finden, wenn ich mich nicht beeilte.

Die Uhr tickte.
 

tick, tack, tick, tack, tick, tack, tick, tack

Verfolgung

Verfolgung
 

Seit ich am Morgen erwacht war, hatte ich nicht gerastet. Ich konnte es mir momentan nicht erlauben.

Mein Verschwinden war bestimmt bereits aufgefallen, ich musste schleunigst Abstand zu Konoha gewinnen.

Meinem verletzten Fuß ging es bereits besser. Er ließ es zu, dass ich mühelos auftrat. Bei jedem Sprung ins Ungewisse ließ ich einen Teil meiner Heimat zurück, meines alten Lebens. Ich fühlte mich befreit.

Keine Verantwortung, nur für dich selbst, keine Erwartungen, die ich erfüllen musste. Kein dämliches Hochzeitsritual, für das ich sowieso noch zu jung war. Keine Sorgen, außer der, entdeckt zu werden.

Der Wald verhielt sich endlich wieder normal. Am vorherigen Tag hatte ich kaum Tiere und Geräusche wahrgenommen.

Doch heute erstrahlte der Wald mit seinen Tieren und Bäumen in alter Pracht. Das dicke Blätterdach schützte mich vor der sengenden Hitze der Sonne des Nachmittags.

Unterwegs griff ich mir Früchte, um so Nahrung und Flüssigkeit zu mir zu nehmen. Mein Byakugan hielt ich aktiviert, damit ich rechtzeitig auf feindliche Gegner aufmerksam wurde und um meine Widersacher zu bemerken, die mich ins Dorf zurückholen wollten.

Ich hatte Angst, dass gab ich gerne zu. Ich wusste nicht, wie mein Vater reagierte. Er wäre bestimmt sehr sauer, ich könnte mir eine Predigt anhören und hätte wahrscheinlich Stubenarrest, jedoch beunruhigte mich Neji mehr. Ich kannte ihn zwar schon sehr lange, aber über seine Wut wusste ich nicht viel Bescheid. Im letzten Teil der Chounin-Prüfung hatte ich seine Wut auf mich zu spüren bekommen. Damals landete ich für einen Monat im Krankenhaus.

Mit Mühe und Not hatte Tsunade, die Hokage unseres Dorfes, mich gerettet. Mein Leben hing an einem seidenden Faden. Damals erlitt ich durch Nejis schwere Hiebe innere Blutungen und spuckte Blut. Beinahe hätte es mich mein Leben gekostet, deshalb verspürte ich einen kleinen Stich der Angst in meinem Herzen, wenn ich an ihn dachte.

Das Geschrei eines Tieres ließ mich sofort am nächsten Ast stoppen und mich schützend hinter einem Baum verstecken. Vorsichtig spähte ich aus meinem improvisiertem Versteck. Meine Augen wanderten in den hinteren Teil des Waldes, mit meinem Byakugan war ich in der Lage jedes Lebewesen, was Chakra in sich hatte, zu sehen. Aber ich sah nirgends das Chakrasystem eines Menschen. Kurz presste ich mich noch an den Baumstamm, ehe ich mich aus meinem Schlupfloch herauswagte.

Wenn es kein Mensch gewesen war, was das Tier aufgeschreckt hat, was dann? Nervös blickte ich mich weiter um. Ich erkannte aber nur Käfer, Kleintiere und Vögel.

Anscheinend war das Tier bereits verschwunden, was für Angst und Schrecken gesorgt hatte. Ein surrendes Geräusch riss mich aus meiner Beobachtungsphase. Entsetzt weiteten sich meine Augen, eiligst drehte ich mich um.

Schnell stieß ich mich vom Baumstamm ab und verschwand in der Baumkrone. Dort wo ich zuvor noch stand, bohrte sich jetzt ein Shuriken in die dicke Rinde des Baumes.

Gerade noch konnte ich mich vor dem Angreifer schützen. Schweigend rührte ich mich nicht in der Baumkrone. Ich saß sicher auf einem stabilen Ast und versuchte meinen Feind zu orten.

Mein Byakugan schaute in die Richtung, aus der das Shuriken geflogen war. Dieser miese Mistkerl hatte mich von hinten angegriffen. Bekanntlich hatte ein Mensch hinten keine Augen. Er musste genau gewusst haben, dass ich dort verweilte. Nach einigen Minuten entdeckte ich meinen Feind.

Er saß ca. 20 Meter entfernt ebenfalls in einer Baumkrone und versuchte meine Position aus zu machen, da ich ihm zu schnell entschlüpft bin, als hätte er meine Bewegungen gesehen.

Sein Stirnband erschreckte mich viel mehr.
 

Es war das Zeichen von Konoha Gakure.
 

Angst machte sich in mir breit. War das bereits ein Ninja, der mich zurückholen sollte. Waren sie wirklich so schnell?

Ich hatte mehr als einen Tag Vorsprung gehabt, aber sie konnten mir mühelos folgen.

Mein Knöchel, schoss es mir durch den Kopf. Durch die Verstauchung am vergangenen Tag war ich in meiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Dadurch habe ich auch nicht gemerkt, wie langsam ich unterwegs war.

Jedoch besaß ich vielleicht noch eine Chance. Er war alleine. Wenn ich es schaffte in aus zu schalten bevor er die Anderen rufen kann, konnte ich fliehen. Ich war wahrlich noch nicht fit genug um einen längeren Kampf zu überstehen, aber ich musste es versuchen, sonst wäre meine neue Freiheit dahin.

Ich griff in meine Kunaitasche und zog ein einzelnes Kunai heraus. Fest umklammerte ich es mit einer Hand. Ich würde alles versuchen.
 

Ich werde kämpfen.
 

Präzise warf ich es in die Richtung meines Feindes. Mit scharfen Kanten schnitt es im Flug Blätter von den Bäumen. Ich verfolgte genau den Flug meiner Waffe. Das Kunai traf die Stelle exakt.

Aber ich hatte mir das zu einfach vorgestellt. Der Ninja wich mit einer flinken Bewegung aus, sodass nur sein Stirnband von seinem Kopf gefegt wurde.

Säuerlich biss ich mir auf meine Unterlippe. Der Kerl war gut.

Er traute sich aus seinem Versteck heraus. Provokant setzte er seine Wenigkeit auf einen Baumstamm, von dem man ihn genau sah.

Mistkerl, zischte es durch meine Gedanken. Solche arroganten Idioten konnte ich nicht ausstehen. Plötzlich sah ich etwas aufblitzen. Ruckartig schnellte ich in die Höhe. Mit meinem Gewicht holte ich aus und machte ein Rad zur Seite. Die Waffe, die ich vorher gegen ihn verwendet hatte, prangte jetzt an der Stelle, an der ich eben noch verharrt hatte.

Ohne zu zögern kam ich aus meinem Versteck heraus und stellte mich auf einen gut erkennbaren, stabilen Baumstamm. Meine Augen verengten sich gefährlich. Innerlich brodelte ich vor Wut.

Was dachte sich der Kerl? Dass das alles ein albernes Spielchen war?

Geduldig wartete ich ab, ob er irgendetwas unternahm, doch nichts geschah. Allmählich fing ich an zu glauben, dass er nur Zeit schinden wollte. Meine Stimme erhob sich laut und deutlich über den Wald, sodass manches Tier zusammenschrak.

"Wer seid Ihr?", fragte ich den Fremden.

"Das ist nicht von Bedeutung. Viel wichtiger ist, wer du bist."

Meine Nackenhaare stellten sich auf. Es deutete alles darauf hin, dass dieser Ninja genau wusste, wer ich war.

"Hinata Hyuga, Clanerbin der Hyugas, Verlobte von Neji Hyuga. Du bist gerissen. Du hast gewartet, bis deine kleine Schwester alleine im Haus war, um dich dann davon zu stehlen." Mühelos zählte er diese Fakten auf. Bei jedem Wort verstärkte sich mein Angstgefühl. Er war hier, um mich zurück zu holen, momentan noch alleine, aber wenn seine Kameraden zu uns stießen, dann gebe es für mich kein Entkommen mehr.

"Dein Vater möchte, dass du wieder zurückkommst. Folgst du mir freiwillig?", fragte er ruhig. Ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Ich griff mir meine zwei Metallfächer, die an meinem Rucksack befästigt waren. Ich nahm sie in die Hand und legte meine Tasche ab.

Auf einen Kampf aus stellte ich mich in Position, einen Fächer schützend vor meiner Brust, den anderen zum Hieb erhoben.

"Wenn Sie mich hier wegbringen wollen, kommen wir bedauerlicherweise an einem Kampf nicht vorbei. Nie mehr werde ich zurückkehren."

Seine Miene wurde hart. Entschlossen zog er zwei Kunais.

"Wenn du es so willst, junge Dame. Dann werde ich dich erst besiegen müssen."

"Versuchen Sie´s doch."
 

Der Kampf konnte beginnen.

Kampf

Kampf
 

Angespannt stand ich in Kampfposition dem fremden Ninja gegenüber. Er schwieg, genau wie ich. Wir beide warteten, bis derjenige sich verriet. Das Treiben der Tiere verstummte, die Geräusche das Waldes hielten inne, man konnte glauben der Wald hielt die Luft an.
 

Die bekannte Stille vor dem Sturm, der anschließend hereinbrach.
 

Kurz verharrten wir auf unseren Plätzen, bis wir beide gleichzeitig zuschlugen. Ich aktivierte mein Byakugan, um seinen Chakrafluss im Auge zu behalten. Er streckte seine Arme aus und warf seine zwei Kunais mit einer unheimlichen Geschwindigkeit direkt auf mich.

Schnell verlagerte ich mein Gewicht auf das hintere Bein und breitete die Fächer vor mir auf. Mit einem klirrenden Geräusch prallten die Waffen aufeinander, dass Funken flogen. Die Flugbahn der Kunais veränderte sich um einige Grad, als sie auf meine Fächer prallten.

Sie zischten eng an meinem Gesicht vorbei, schlugen tiefe Kerben in den Baum hinter mir. Kurz schluckte ich über die Kraft, die sich in den Hieben verbarg. Ohne mit der Wimper zu zucken, stellte ich mich in meine alte Kampfposition zurück.

"Du bist geschickt mit den Fächern. Dein Vater hat gelogen, was deine Kampfkünste anbelangt."

Ein bitteres Lächeln schlich sich auf meine Lippen. "Nein hat er nicht. Ich habe diese Kunst von meinem Sensei erlernt, heimlich. Weder mein Vater, noch ein anderer Teil der Familie wusste davon."

Überrascht zog er eine Augenbraue hoch. In diesem Mädchen steckte mehr, als man auf den ersten Blick sah. Ihre Kampftechnik war beinahe zu perfekt. Sie bewegte sich grazil und mit einer Leichtigkeit, die ihn neidisch machte. Er verstand nicht, warum sie in ihrem eigenen Clan gehasst wurde. Sie konnte so vieles besonderes.

Plötzlich verschwand er vor ihren Augen. Ungläubig riss sie ihre Augen auf. Der Typ war schnell, verdammt schnell. Konzentriert ließ sie ihren Blick durch die Umgebung wandern, doch nirgends entdeckte sie sein Chakrasystem. Sie dachte angestrengt nach.

Ein Chakrasystem konnte man nicht so einfach unterdrücken. Das erforderte jahrelanges Training und die Schulung des Geistes. Ein "Puff" hinter mir machte mir klar, dass der Mann es geschafft hatte unbemerkt hinter mich zu treten. Eiligst fuhr ich herum und überkreuzte meine Fächer über meinen Kopf. Haarscharf wich ich einem Kunai aus, das auf meinen Kopf zielte.

Kniend fand ich mich am Boden wider. Die Hände über meinem Kopf gekreuzt und seinen Arm mit der Waffe dazwischen eingeklemmt. Blut sickerte aus seinem Arm, da meine Metallwaffen tief in seine weiche Haut schnitten.

Ein einzelner Blutstropfen tropfte an meinem Gesicht hinunter. Mit kalten Augen hob ich meinen Blick.

Er sah mich unbeirrt an. Keiner seiner Gesichtszüge deuteten auf seine Schmerzen. "Wer sind Sie? Ich habe Sie noch nie in Konoha gesehen." Trotz der heiklen Situation gelang es ihm zu lächeln.

"Das stimmt, wertes Fräulein. Ich wurde vor einem Monat nach Konoha versetzt, darum kenne ich nur wenige."

"Warum nehmen Sie eine solche Mission an, wenn sie die Beteiligten kaum kennen?", fragte ich stur. Er kannte mich nicht. Weder mich, noch meine Familie, wahrscheinlich nur ihren Ruf.

"Ich habe diese Mission angenommen, da ich gewusst habe, dass ich dich als erstes finde. Ich habe Hunde, die deinem Geruch bis hierher gefolgt sind. Ich wollte mit dir reden, bevor deine Familienmitglieder uns entdecken und dich einschüchtern."

Stille senkte sich über uns. Immer noch schwirrten mir die neuen Fakten durch den Kopf. Irgendwie kam es mir so vor, dass er sich Sorgen um mich machte, gerade wegen meiner Familie. Um das Leben im Wald scherte er sich nicht. Er wusste, dass ich auch alleine klar kam.

Leise erklang meine Stimme, ein Zittern konnte ich dabei nicht verbergen. "Lassen Sie mich gehen, hier hält mich nichts mehr. Was glauben Sie was passiert, wenn meine Familie mich findet? Sie wären beschämt. Ich würde in meinem Ruf noch weiter absacken, als ich es ohnehin schon tue."

"Das glaube ich nicht Hinata. Sie haben eine selbstbewusste Art, die mich verblüfft. Zeigen Sie diese, lassen Sie sich nicht von ihrer Familie einschüchtern, denn sobald Sie ihnen glauben, verschwindet diese Art, die Sie sich mühevoll aufgebaut haben. Seien Sie mutig. Geben Sie nicht nach!", sagte er überzeugt. "Warum helfen Sie mir eigentlich?", fragte ich schüchtern. "Weil ich es nicht mit ansehen kann, wie schon ein junges Glück kaputt geht, ehe es erst entstanden ist."

Sein Sitz ging mir durch den Kopf. Er meinte es gut. Ich konnte diesem Mann vertrauen. Bewusst löste ich den starken Griff um meine Fächer und gab sein blutendes Handgelenk frei. Er quittierte es mit einem Lächeln. Ich erhob mich, um ihm direkt in die Augen sehen zu können.

"Sie verstehen es, jemanden auf zu muntern, der schon alles aufgegeben hat."

Bestätigend nickte er. "Das ist mein Job. Tsunade hat mich nicht umsonst geschickt."

Tsunade also, dachte ich. Sie war des Amts des Hokage wirklich würdig. Jedoch fragte ich mich, wie ich meiner Familie gegenüber treten konnte. Ich wollte Neji immer noch nicht heiraten, er mich bestimmt auch nicht.
 

Aber...vielleicht entwickelt sich da ja noch was?
 

Ich verspürte ein leichtes Angstgefühl, als wir auf die andere Truppe warteten. Ich hatte beschlossen zurück zu gehen, aber nicht um den Willen meines Clans. Es war mein Wille.

Zusammen mit meinen kurz gewonnenen Freund, Jaldin, wartete ich. Meine Fächer hatte ich von dem Blut befreit und zurück auf meinen Rucksack geschnallt. Mit einer Bandage verarztete ich die geschundene Hand von Jaldin.

"Ich hab ein ganz ungutes Gefühl.", sagte ich, verlieh meiner Angst einen Ausdruck.

"Das wird schon.", munterte mich Jaldin auf. "Konoha ist ein freies Dorf, Sie können dir nicht alles verbieten."

"Das meiste schon.", nuschelte ich. "Am meisten habe ich Angst vor meinem Vater und Neji. Hanabi würde mich, glaube ich zu mindestens, verstehen." "Keine Sorge, ich bin ja auch noch da. Zu Not schreite ich ein, allerdings wirst du dir auch einen Vortrag von Tsunade anhören müssen.", legte er mir nahe. "Das macht nichts. Mit Tsunade komme ich gut klar. Ihre Predigten sind gut gemeinte, freundschaftliche Räte.", beschwichtigte ich.

"Da hast du Recht. Wir haben genau die richtige Hokage erwischt."

"Die Sache wegen deiner Hand tut mir Leid." Gelassen winkte er ab. "Du hast dich nur verteidigt und gegen Verteidigung spricht nichts dagegen. Wenn du irgendjemanden zum Reden brauchen solltest..." "Werde ich auf dich zurückkommen.", beendete ich den Satz meines Gegenübers. Er stimmte mit einem Nicken ein.

"Es wird Zeit.", bemerkte Jaldin. Zustimmend nickte ich. Wir erhoben uns aus unserer sitzenden Position, in der wir uns begeben hatten, als unser Kampf endete. Entschlossen reckte ich den Kopf in die Richtung, aus der ich Chakra wahrnahm. Wenige Sekunden vergingen, da er schien auch schon die Ninjatruppe. Vorne an standen mein Vater, der mich mit einem eiskalten Blick strafte und mein Verlobter, direkt neben ihm.

Ohne mit der Wimper zu zucken sah ich beide an. Mein Mut frischte von neuem auf, als ich mir die verärgerten Gesichter meiner restlichen Verwandten besah.
 

Das Spiel konnte beginnen.
 


 

Halli hallo^^

Vielen Dank für die weiteren Kommis, ich habe mich super mega doll darüber gefreut

Ich hoffe mein Kapitel gefällt euch

Rückkehr

Rückkehr
 

Eine gespannte Stille herrschte zwischen beiden Seiten. Ich wusste, was mich erwartete. Mein Vater trat mit einer verschlossenen Miene vor. Die Anderen blieben zurück.

Laut erhob er seine Stimme über die Gegend. Seine gesprochenen Worte trieften vor unterdrücktem Hass und Wut. Von außen her zeigte ich mich ausdruckslos, aber innen erschrak über die scharfen Worte.

Ich hatte meine Angstvolle Art noch nicht ganz abgelegt bekommen.

"Hinata. Wie immer hast du Schande über unser Haus gebracht. Und so was habe ich als Tochter.", seufzte er. "Beende dein Hirngespenst, dann können wir nach Hause. Du hast meine Nerven für diese Tage genug strapaziert."

Diese Worte, verletzende Worte, genervte Worte. Ich hasste es wenn er mit mir sprach, als wäre ich ein kleines ungezogenes Kind.

Mein Satz der Erwiderung brachte einige dazu, verwundert zu schauen. "Vater, wenn du den Grund meines Gehens kennen möchtest brauchst du nur in deinem Gedächtnis kramen. Sie liegt gar nicht so weit entfernt oder hast du gedacht, ich würde ohne erlesenen Grund, als Kinderstreich, das Dorf verlassen?", fragte ich spöttisch.

Auf der Stirn meines Vater´s bildete sich eine leichte Wutfalte. Ich widersprach ihm sonst nie, dass gefiel ihm nicht. "Treib es nicht zu weit, Fräulein." Ich wich nicht zurück, stark hielt ich gegen seine Wortbarriere an.

"Streich das Fräulein. Ich bin längst nicht mehr so klein, als das du das Recht hättest mich so zu nennen. Ich entscheide selbst." Dabei betonte ich das selbst sehr genau.

Neji hatte die Diskussion die ganze Zeit mit angehört und war erstaunt. Seine Cousine hatte sich stark verändert. Sonst zuckte sie bei jedem bösen Wort, das ihr Vater spie, zusammen. Manchmal weinte sie sogar. Aber dieses Mal war es anders. Er sah zum ersten Mal ihre starke, unnahbare Seite. Die Seite, die sein Interesse weckte.

Wutentfaltet aktivierte mein Vater sein Byakugan. Zuerst weiteten sich meine Augen entsetzt, doch schnell verengte ich sie zu Schlitzen. Eine Sekunde später erschien bei mir auch das Bluterbe des Hyuga Clans.

Angriffslustig blitzte ich ihn mit meinen Augen an. Wenn er einen Kampf wollte, es darauf anlegte, konnte er ihn haben.

Meine Verwandten räusperten sich, um die Lage zu entschärfen. Vorsichtig legte der Schwiegervater von Neji´s verstorbenem Vater die Hand auf die Schulter von Hiashi. "Beruhige dich Hiashi. Das ist nicht der richtige Augenblick dafür." Ich hob meine Arme und verschränkte sie vor meiner Brust.

Genau diese Art kannte ich nur zu gut. Der Schwiegervater, Kanbu, wollte die Situation entschärfen, sodass ich meine Bestrafung erst erhielt, wenn wir wieder Zuhause in Konoha waren. Dann konnte ich mir etwas anhören und vor allem Dingen fühlen. Mein Vater würde keine Gnade zeigen und mich verprügeln, es wäre nicht das erste Mal gewesen.

Gereizt senkte mein Vater seine Schultern. Er war noch Mal bereit Gnade vor Recht zu zeigen.

Als er sein Byakugan deaktivierte tat ich es ihm gleich. Fürs erste drohte mir keine Gefahr. Hiashi drehte sich zu den anderen Ninja´s um. "Wir werden direkt zurückkehren. Wir machen erst am Abend Pause." Bestätigend nickten viele der Anwesenden.

Ich stöhnte innerlich. Anscheinend konnte er es gar nicht erwarten, mich zu Recht zu weisen. Ich drehte mich halb zu Jaldin um, um seiner Meinung Gehör zu schenken. Beschwichtigend lächelte er mich an. "Das wird schon. Fürs erste bist du sicher." "Fürs erste.",murmelte ich leise.

Als ich mich wieder zu meinem Vater umwandte fing ich Neji´s forschenden Blick. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und sah mich aus seinen fliederfarbenen Augen an. Wie immer trug er seinen beigen T-Shirt-Pulli. Seine dunkle Hose schmiegte sich eng an seine Beine, sodass man die Muskeln spielen sehen konnte. Seine langen Haare hielt er mit einem Zopf zusammen und sein Konoha-Stirnband prangte auf seiner Stirn, um sein Tatoo zu verbergen, das ihn als Nebenfamilie kennzeichnete.

Automatisch verfinsterte sich mein Blick. Ich konnte den Kerl noch nie leiden, er tat aber auch nichts, um an dieser Situation etwas zu ändern. Meine, noch vor der Brust verschränkten Arme, nahm ich hinunter und stemmte sie in die Hüften. Kurz glaubte ich Überraschung in seinen Augen aufblitzen zu sehen, doch er wandte sich bereits von mir ab.

Dieser arrogante Schnösel!, brüllte ich in Gedanken. Ich wusste, warum mir nichts an ihm lag. Und das war auch noch der Kerl, den ich heiraten sollte. Für ihn gab es bestimmt nichts Schöneres. Er hatte schon immer davon geträumt der Hauptfamilie an zu gehören, durch unsere Heirat würde er das auch tun. Er war bestimmt überglücklich.

Es schmerzte allerdings, dass sich niemand darüber Gedanken machte, wie es mir dabei ging. Niemand scherte sich um meine Gefühle oder Empfindungen. Absolut Niemand.

Nach wenigen Minuten brachen wir auf. Ich wurde dabei von vier Ninja´s bewacht. Vier! Als könnte ich die alleine umhauen, um zu fliehen. Mein Vater führte unsere große Truppe an. Neben mir bewachte mich Jaldin, wofür ich unendlich dankbar war, hinter und vor mir meine zwei Großonkel, mit denen ich noch nie viel am Hut hatte und links neben mir Neji.

Am liebsten hätte ich mir selber ins Bein gebissen. Gerade mein Verlobter achtete auf mich, da sanken meine Chancen zu fliehen auf gute null. Neji galt im ganzen Dorf als der talentierteste Ninja. Früher lag er hinter Sasuke Uchiha, doch dieser verließ uns vor einigen Jahren und trat Orochimaru bei. Jeder achtete meinen Cousin, seine Ninja-Karriere ging schnell voran und war noch längst nicht an ihrem Limit angekommen.

Ich dagegen war gerade mal Chounin, meine Prüfungen zum Jounin war in ein paar Wochen, wenn ich die bestand war ich fähig zu unterrichten. Ich konnte Lehrerin an der Akademie werden oder Medic-Nin. Fürs kämpfen konnte man mich nicht begeistert. So oft wie möglich vermied ich es.

Wir reisten ununterbrochen, bis in den Abend hinein. Ab und an ertappte ich meinen Cousin dabei, wie er mich musterte. Ich reagierte nicht darauf, schaute weiterhin gerade aus.

Manchmal fragte ich mich, ob ich Zucker am kleben hatte. Seine Blicke waren mir unangenehm. Ich spürte sich förmlich auf meinen Körper entlang wandern. Typisch Männer!, zischte ich in Gedanken. Die hatten auch immer nur das Eine im Kopf.

Die Sonne warf ihre letzten Strahlen über das Land, als die Tore von Konoha in Sicht kamen. Wir waren schneller gewesen, als auf dem Hinweg. Trotz meines verletzten Knöchels hielt ich mit.

Wir betraten gemeinsam das Dorf, es wurde sofort eine Meldung für die Hokage geschrieben, das die vermisste Konoichi Hinata Hyuga, meine Wenigkeit, zurückgekehrt war.

Die Nachricht wurde sofort von einem Anbu überbracht. Am nächsten Tag würde ich wahrscheinlich vorgeladen werden. Die Familienmitglieder, die nicht in unserem Haus mit wohnten, verabschiedeten sich von meinem Vater und gingen ihrer Wege, zurück zu ihren Familien. Mein Vater schwieg kurz, eher er Neji und mir bedeutete ihm zu folgen. Zu meinem Leidwesen musste ich mich von Jaldin trennen, der mir bereits ans Herz gewachsen war.

Aufmunternd lächelte er mich an. "Wir sehen uns wieder, eher als du denkst.", sagte er und schnippte mir spielerisch gegen die Stirn. "Hoffentlich lässt dieses Treffen nicht zu lange auf sich warten.", flüsterte ich ihm leise zu, damit mein Vater und Neji es nicht hörten. Bestätigend nickte er und verschwand mit einem Puff. Nur eine Rauchwolke blieb übrig, die sich nach wenigen Sekunden auflöste.

Seufzend folgte ich meinem Vater, der mit Neji schon ein paar Meter vorgegangen war. Wir benötigten nur Rund zehn Minuten, da erblickte ich schon das Haupthaus. Es befand sich nur drei Blocks entfernt. Am Eingang wartete schon ungeduldig Hanabi, die mich auch sofort in ihre Arme schloss.

Perplex schaute ich auf ihren braunen Haarschopf, der sich an meiner Brust ausweinte. Ein schlechtes Gewissen breitete sich in mir aus. Sie hatte sich viele Sorgen gemacht. Über sie hatte ich gar nicht nachgedacht, als ich gegangen war. Beruhigend fuhr ich mit einer meiner schmalen Hände über ihren Kopf. Da sie mich nicht von der Stelle ließ, löste ich ihre Finger von meiner Jacke und nahm sie Huckepack. Sofort krallte sie sich wieder an mir fest. Hiashi und Neji waren bereits im Haus verschwunden, als ich ebenfalls eintrat. Ich schloss die Tür hinter Hanabi und mir und zog meine Schuhe aus.

Vorsichtig ließ ich Hanabi hinunter, die sich wieder gefasst hatte. Hanabi überhäufte mich mit Sätzen, die ihre Traurigkeit überspielten. "Ich bin so froh, dass du wieder da bist. Wo warst du denn? Wir hatten uns Sorgen gemacht. Du kannst doch nicht einfach gehen, was soll ich denn alleine mit diesen zwei Männern machen? Die würden mich ohne dich in den Wahnsinn treiben.", schmollte sie.

"Entschuldige Hanabi. Ich mach es nicht wieder.", versprach ich ihr. Zu mindestens nicht, wenn sie mir keinen guten Grund geben. Wir waren in unser Gespräch vertieft, sodass wir unseren Cousin als erstes gar nicht wahrnahmen. Er räusperte sich kurz, ehe er sich mir zuwandte. "Hiashi-sama möchte dich im Trainingsraum sehen." Neutral nickte ich ihm zu.

Ich strich noch einmal über das Haar meiner kleinen Schwester, bevor ich mich auf den Weg zum Trainingsraum machte.

Mein Herzschlag beschleunigte sich bei jedem Schritt, dem ich den Trainingsraum näher kam. Ich ahnte was mir blühte. Mit noch ein bisschen Mut zog ich die Schiebetür auf und trat ein. Sorgfältig verschloss ich sie hinter mir, damit kein Geräusch nach draußen hallte.

Ich stellte mich in die Mitte des Raumes, zwei Meter entfernt von meinem Vater, der seinen Blick unbeirrt auf mir ließ. Kaum wahr zu nehmen schluckte ich meine Angst hinunter. Jetzt war nicht der Zeitpunkt zurückhaltend zu sein. Ich beobachtete jeden einzelnen seiner Schritte, als er näher kam.

Er erhob die Hand. Vor Schreck blieb ich wie gelähmt stehen. Meiner Angst gelangte die Oberhand. Ich spürte den Schmerz, als seine Hand auf meine Wange raste und mir eine heftige Ohrfeige verpasste. Der Schlag hatte so eine Wucht drauf, dass ich mein Gleichgewicht verlor und zu Boden fiel. Ich konnte mich noch auf den Knien abfangen, sodass ich mich mit meinen Händen stützen konnte. Meine geschundene Wange färbte sich rötlich, seine Finger waren auf ihr zu erkennen.

Ich hob meine linke Hand und legte sie auf meine gerötete ebenfalls linke Wange. Keine Tränen brannten in meinen Augen. Kurz herrschte Leere in mir, als unerklärlicher Hass aufkeimte.

Hass für das, was er mir all die Jahre antat.

Hass für das, dass er mich mit Neji verlobte.

Hass für das, dass sein Clan wichtiger als seine Kinder war.

Hass dafür, dass ich in seinen Augen nicht mehr als ein lästiges Insekt war, was nach seiner Meinung der Familie nur Schande brachte.

Ich hob meinen Kopf und funkelte ihn wütend an. Ich stand auf, mit geballten Fäusten. Meine nächsten Worte bereute ich nicht im Geringsten.
 

"Du hast es übertrieben Vater. Seit Mutter´s Tod übertreibst du es schon. Doch jetzt ist Schluss damit. Ich lasse mich nicht mehr länger wie eine Marionette von dir benutzen und schikanieren. Das hat ein Ende. Entweder du oder ich!", zischte ich ihn vor Wut an.
 

Niemand konnte mich aufhalten. Ich würde meiner Wut Luft machen und dann würde nicht ein Stein auf dem anderen stehen bleiben.
 


 

Danke für die Kommentare^^

Habe mich dieses Mal bemüht mehr zu schreiben

hoffe es gefällt euch

Entscheidung

Entscheidung
 

Spöttisch hob mein Vater eine Augenbraue. "Glaubst du wirklich, du bist in dir Lage mich zu besiegen? In den ganzen Jahren in denen du trainierst, bist du nicht einmal Neji gefährlich geworden."

Meine Wut verstärkte sich durch seine vor Sarkasmus triefenden Worte. "Oh Vater, du weiß einiges nicht. Auch ich bin stärker geworden, stärker als du glaubst.", schmiss ich ihm deshalb an den Kopf.

"Na gut meine Tochter. Ich gebe dir eine Chance. Solltest du gewinnen, gebe ich dich frei. Solltest du allerdings verlieren, heiratest du Neji, so wie es vorhergesehen war."

Einverstanden nickte ich. "So möge es sein." "Mach dich bereit, wir kämpfen auf dem Trainingsplatz.", wies er mich mit scharfer Stimme, wie einen seiner Feinde, an.

Endlich bekam ich die Gelegenheit mich für alles zu rächen. Für die ganzen Demütigungen, für den Jahrelanges Hass, den er mir entgegen brachte. Mit mutigen Schritten verließen wir beide das Dojo und begaben uns zum Trainingsplatz. Auf dem Trainingsplatz angekommen stellten wir die Regeln auf.

"Du darfst die Waffen bestimmen. Es sind maximal zwei Waffen erlaubt. Unser Bluterbe dürfen wir jederzeit einsetzen. Verloren hat, wer nicht mehr kämpfen kann oder außerhalb des sandigen Platzes ist.", erklärte er. "Ich akzeptiere."

Meine kleine Schwester tauchte aus einem anderen Gang auf und sah uns fassungslos an. Sie wusste anscheinend, was los war, da ich sonst nie um diese Tageszeit mit Vater trainierte und auch nicht freiwillig.

"Hanabi, sei doch bitte so lieb und gib mir meine zwei Fächer aus meinem Rucksack, der noch im Eingangsbereich steht." Stumm nickte sie und ging. Ich band mein Stirnband von meinem Hals und warf es auf den Holzboden, der ein paar Meter von uns entfernt war. Meine dicke Jacke folgte kurz danach.

Nun stand ich in einer dunkel blauen Hose, die sich eng an meine Beine schmiegte, einem ebenso dunklen Shirt mit Netz vor meinem Vater. Er legte nur nichts ab, obwohl er lange Klamotten trug.

Meine Wut schürte das ungemein. Wenn er glaubte, dass der Kampf so leicht wurde, irrte er sich gewaltig.

Tapelnde Schritte meldete Hanabi an. Mit einem besorgten Ausdruck auf dem Gesicht reichte sie mir die Fächer. "Danke Hanabi. Geh jetzt lieber.", schlug ich ihr vor. Hier ging es gleich nicht mehr harmlos zu. "Aber..." "Nichts aber.", beschwerte ich mich. "Hier wird es gleich gefährlich. Ich kann nicht kämpfen, wenn ich weiß, dass du in der Nähe bist und verletzt werden könntest.", argumentierte ich. Mit einem schmollenden Gesicht gab sie schließlich nach. Im Stillen bedankte ich mich bei ihr.

Ich konnte nicht kämpfen, wenn ich wusste, dass meine kleine Schwester verletzt werden könnte. Sie entfernte sich rasch von uns und bog in den Gang ein, wo die Schlafzimmer lagen.

Bereit klappte ich meine Fächer auf und stellte mich in Kampfposition. Das Gewicht ließ ich auf dem hinteren Bein, um einen Angriff vor zu beugen, der sich aufs Gleichgewicht bezog.

Mein Vater verwendete als Waffen, nur zwei Kunais. Allmählich fing ich wirklich an zu glauben, dass er mich nicht ernst nahm. So dämlich konnte doch keiner sein. Meine Jonin-Prüfung war zwar erst in ein paar Wochen, doch trotzdem erfüllte ich schon die Voraussetzungen dafür.

Meine Augen verengten sich. Mit wenig Anstrengung aktivierte ich mein Byakugan. Sofort veränderte sich meine Sicht und ich konnte die Chakraströme meines Vaters genau erkennen. Er tat es mir gleich.

"Ich werde dich nicht schonen.", sagte er. Anscheinend wollte er mich einschüchtern. "Das will ich auch gar nicht.", gab ich bissig von mir. "Wenn ich gewinne, dann aus Gerechtigkeit." Ich sah Wut aufflackern im Blick meines Vaters. "Du leichtsinniges Kind.", zischte er. Ein kleines Lächeln bildete sich auf meinen Lippen. Ich hatte ihn soweit, das er all seine Prinzipien über Bord warf und sich nur auf den Kampf konzentrierte.

Er folgte meinem Beispiel und aktivierte ebenfalls sein Byakugan. "Möge der Kampf beginnen.", sagte er. "So sei es.", stimmte ich zu.
 

Sofort schoss er auf mich zu. Die zwei Kunais gefährlich gezückt. Treffsicher stach er mit ihnen nach mir.

Ich bewahrte die Ruhe und setzte meine Fächer ein, um die tödlichen Hiebe ab zu wehren. Minimal Korrektion, ich sparte immense Kraft.

Mein Vater hatte eins nicht bedacht. Sobald er wütend war, wurde er unkonzentriert. Er verbrauchte dabei immense Kraft, wenn er blindlings auf jemanden einstach, ich dagegen parierte jeden Angriff von ihm und verbrauchte minimale Kraft.

Einmal zielte er auf meine Brust und ich sah meine Chance kommen. Ich drehte mich zur Seite und klemmte seine Hand mit meinen zwei Fächern ein. Er zog an seiner Hand und versuchte sie frei zu bekommen, doch vergebens. Er stach mit dem anderen Kunai nach mir, doch auch damit verfehlte er mich, sodass es mir gelang, beide Arme von ihm einzuklemmen.

Ehe er einen reinen Kampf der Kraft anzetteln konnte, bei dem ich haushoch verlieren würde, entwand ich eine Hand, die ihn festhielt und zielte auf seine Brust. Ich legte eine minimale Chakramenge in meine Handfläche und traf ihn frontal damit.

Er keuchte kurz auf, ehe er sich mit einem kräftigen Ruck aus meiner Umklammerung befreite. Mit einem großen Sprung landete er drei Meter von mir. Ich erkannte auf seinem Gesicht, wie er nachdachte. Meine Metallfächer klapperten, als ich meine gewohnte Position wieder einnahm.

In der Ruhe liegt die Kraft, beruhigte ich mich. Ich darf nichts Voreiliges machen.

Unser Kampf blieb nicht unbemerkt. Hanabi war brav in ihr Zimmer gegangen, jedoch war Neji noch auf den Beinen. Er ging den direkten Weg zum Trainingsplatz, da er selbst trainieren wollte. Als er jedoch meinen Vater und mich sah, hielt er sich im Schatten. Interessiert beobachtete er unseren Kampf. Über meine Waffen war er verwundert, da er diese noch nie zuvor gesehen hatte. Auch die Tageszeit fand er unpassend. Schließlich war es schon abends. Die Sonne war bereits untergegangen, nur noch ihre letzten Strahlen drangen über die Erde und bedeckten sie in einem Dämmerlicht.

"Du bist gut geworden.", lobte mein Vater mich. "Deine ach so lieben Worte kannst du dir sparen." Ich fall darauf nicht mehr hinein, versicherte ich mir in Gedanken. Mit diesem Spruch hatte er mich schon einmal dran bekommen, als ich nicht vorsichtig genug war.

Niemals sagte er mir ein gutes Wort ohne Hintergedanken.

Auf einmal warf er seine Kunais von sich. Kaum merklich weiteten sich meine Augen. War er wirklich so unvorsichtig? Nein, natürlich nicht. Im nächsten Moment stellte er sich in die Siegelposition. Durch unser Siegel war es erlaubt verschiedene Techniken ein zu setzen, z.B. 32-Hände oder 64-Hände.

Mit einem Klick schloss ich meine Fächer. Ich steckte sie in ihre Halterungen, die sich an meinen Oberschenkeln in Form einer kleinen Tasche befanden. Ich stellte mich auch in diese Position.

Jetzt kam es darauf an. Wir kämpften mit bloßen Händen.

Gleichzeitig rannten wir los, eine Hand zum Angriff bereit. Er zielte auf meinen Kopf, um mich mit einem gezielten Schlag außer Kraft zu setzen. Flink duckte ich mich unter dem mächtigen Hieb durch und verpasste ihm eine volle Breitseite.

Ich lächelte leicht, als ich das kleine Keuchen der Erschöpfung hörte.

Ich drehte mich auf der Achse um, damit ich ihm wieder ansehen konnte. Ich brauchte nicht mehr viel.

Ein weiterer Schlag auf die Brust würde seinen Kreislauf außer Gefecht setzen. Diesen einen Schlag musste ich noch schaffen. Dann war ich frei.

Gespannt sah ich ihn an. "Du lässt mir keine andere Wahl Hinata.", drohte er mir. "Du mir auch nicht." Gleichzeitig schossen wir beide los und ein Handgemenge entstand. Er setzte mich starken Hieben aus, denen ich ausweichen musste. So gut es ging, zielte ich auf seine Brust, wurde aber immer wieder abgewehrt. Unser Tempo steigerte sich von Sekunde zu Sekunde. Ich merkte schon bald, dass ich das nicht mehr lange aushielt.

Jeder Hieb setzte eine Entscheidung frei. Ich musste mir etwas einfallen lassen, wenn ich gewinnen wollte.

Ich dachte scharf nach, als mir auch schon die Erleuchtung kam. Wenn ich mich mit meinen beiden Händen auf seine Brust konzentrierte und meine Deckung weg ließ, konnte ich ihn treffen. Andererseits würde er mich frontal treffen, jedoch nur mit einer Hand, da er die andere als Deckung benutzte. Das Risiko war hoch, dass ich doch noch verlor, aber ich ging es ein.

Ich streckte meine Hände nach ihm aus. Sein Schlag traf mich in der Bauchdecke, stoppte mich aber nicht den letzten, entscheidenden Schritt auf ihn zu zumachen und ihm meine Hände auf die Brust zu klatschen. Deutlich merkte ich, wie er unter meinen Stößen erzitterte.

Sein Körper beugte sich nach vorne und sank schließlich auf die Knie. Weg von mir. Ich stand als Einzige noch. Ich hatte gewonnen.

Der plötzliche Schmerz in meiner Bauchdecke weckte mich aus meinem Siegesgefühl. Ich nahm meine Hände aus der Luft zurück.

Ein komisches Gefühl befiel mich, als müsste ich mich übergeben. Ich sank in eine sitzende Position und hielt die Hand vor meinen Mund. Kurz atmete ich tief durch, ehe ich einen Schwall Blut spuckte. Das Blut ran durch meine Hand. Es lief über mein Handgelenkt, ehe es zu Boden tropfte.

Mein Vater war bewusstlos, aber nicht in Lebensgefahr. Ich hatte auf den empfindlosesten Chakrapunkt im Körper eines Menschen gezielt. Sein Kreislauf hatte sich nur verabschiedet und würde sich auch erst in ein paar Stunden wieder melden, wenn er auf wachte.

Er allerdings hatte mitten auf meine Bauchchakrapunkte gezielt. Mir war spei übel. Wieder und wieder musste ich Blut spucken.

Neji, der uns die ganze Zeit beobachtet hatte, war schon längst verschwunden. Er war bereits eine Gruppe von Medic-Nin holen, zusammen mit Hanabi.

Unter mir hatte sich bereits eine kleine Blutlache gebildet. Mit verschwommenem Blick sah ich auf, als mir jemand die Hand auf die Schulter legte. Mein Blick war aber so verschwommen, dass ich die Person nicht erkannte. Ich spürte noch, wie die Person mich hochhob, ehe ich das Bewusstsein verlor und in den Armen meines Retters zusammensackte.
 

Schwärze umfing mich. Ich fühlte mich schwerelos. Ich trieb in einem schwarzen Meer. Ich schaute mich um, erblickte aber nur dasselbe.

Schwärze.

Unendliche Schwärze.

Schwer.

Erdrückend.
 

Die Schwärze verschwand, als ich langsam zu mir kam. Mein Körper schmerzte, ganz besonders mein Bauch. Ich öffnete blinzelnd die Augen, schloss sie aber direkt wieder, da mir Licht entgegen schien.

Mein Hals war trocken. Ich sprach nicht, da ich meiner Stimme nicht traute. Als das gleißende Licht abnahm, wagte ich es mich um zu sehen. Ich erkannte, dass ich an einem Tropf angelegt war. Mein Zimmer war leer. Keine andere Person befand sich darin.

Mit Mühe ordnete ich meine Gedanken. Ich wusste nur noch, dass ich nach dem Kampf meines Vaters bewusstlos geworden war, an mehr nicht mehr.

Das Aufschieben meiner Zimmertür ließ mich auf blicken. Zwei Personen traten ein. Als ich jedoch sah, wer, wünschte ich mich an einen ganz anderen Ort. Meine kleine Schwester Hanabi zeigte mir ein glückliches Lächeln und kam schnell zu meinem Bett gehuscht.

Freudig umarmte sie mich. Beruhigend streichelte ich ihr den Kopf. Ich richtete mich ein wenig auf, um die Person besser zu erkennen, die mit meiner Schwester gekommen war.

Neji kam aber nicht zu uns herüber, sondern blieb im gebührenden Abstand zu meinem Bett stehen. Vorsichtig sah ich in seinen Augen. Er verblüffte mich doch immer wieder. Ich sah weder Hass, Wut, noch Verachtung. Beinahe glaubte ich Fürsorge und Besorgnis zu erkennen.
 

Was für ein Neji war das, der vor mir stand?
 

"Würdest du uns bitte alleine lassen, Hanabi?", fragte er meine Schwester. Diese sah Stirn runzelnd auf, nickte dann aber. "Kann ich dich nachher noch Mal besuchen, onii-chan?", fragte sie schüchtern.

"Natürlich kannst du mich nachher besuchen.", erlaubte ich ihr. Ich wusste ja nicht, wie lange ich noch hier bleiben sollte, da war Gesellschaft nicht abwegig.

Als Hanabi aus dem Zimmer getippelt war, blieb ich ganz ruhig, den Blick auf meine Decke gerichtet, die auf mir lag. "Was willst du von mir?", fragte ich monoton.

"Mit dir reden.", antwortete er. Er kam die wenigen Schritte zu mir herüber und setzte sich auf den Hocker, der sonst für den Arzt war. "Und worüber?", fragte ich desinteressiert. "Über uns." "Ich wüsste nicht, was es da zu reden gibt.", sagte ich spöttisch.

Was sollte dieses Geleier von ihm?

"Wir sind verlobt, da gibt es viel zu reden." "Für dich vielleicht, für mich nicht. Wie geht es Vater?" Ich musste einfach nachfragen, ob es ihm gut ging. Ich konnte ihm zwar nicht verzeihen, was er mir all die Jahre antat, aber er war trotzdem noch mein Vater.

"Es geht ihm gut. Er schläft noch." Erleichtert atmete ich meinen angehaltenen Atem aus. "Du hast auf die nicht lebensbedrohlichen Chakrapunkte gezielt.", bemerkte er plötzlich.

Kurz stockte ich. Woher wusste er das? Uns hatte doch niemand beobachtet. Ich hob meinen Blick zu seinen Augen. "Woher weißt du davon?" Ein spitzbübisches Lächeln erschien auf seinen Lippen. "Du bist unvorsichtig geworden, liebe Hinata. Man hat deutlich gesehen, dass du dich mit der Menge deines Chakras deutlich zurückgehalten hast, was man von deinem Vater nicht behaupten kann. "Du hast uns beobachtet!", fuhr ich ihn wütend an.

Wie konnte ich nur so blöd sein und ihn nicht bemerken? Ich war doch sonst nicht so unachtsam.

Bestätigend nickte er. "Ja, ich habe euch beobachtet und muss sagen, dass du dich enorm verbessert hast." "Selbst wenn, was geht es dich an, ob ich mich verbessert habe? Ich habe mit dir nichts mehr am Hut.", gab ich schnippisch wieder.

"Das glaube ich weniger." "Das glaube ich nicht.", widersprach ich. "Ich habe mit meinem Vater unter der Bedingung gekämpft, dass ich alleine entscheiden darf. Das heißt, keine Verlobung, keine Hochzeit und was sonst noch gefolgt wäre."

"Du irrst dich leider, Cousinchen. Die Verlobung bleibt arrangiert." Stumm biss ich mir auf die Unterlippe. Hatte mein Vater gelogen, als ich diese Bedingung stellte? Neji schien meine Zerissenheit zu spüren, da er mir den wahren Grund nannte.

"Dein Vater kann die Verlobung nicht lösen, selbst wenn er es noch wollte. Der Rat wurde einberufen, während du gestern bewusstlos warst. Sie haben entschieden, dass die Verlobung bestehen bleibt. Tsunade hat ihr Einverständnis schon erteilt."

Der Schock saß tief. Verwirrt, dass jetzt alles auf einmal kam, strich ich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Das ging zu schnell, viel zu schnell. Ich dachte nach, doch mir fiel einfach keine Lösung ein.

Beruhigend strich Neji mir über den Handrücken. Ich zuckte merklich bei dieser Berührung zusammen und entzog ihm meine Hand. Verwirrt sah ich ihn an. "Was soll das?", fragte ich mit schwacher Stimme. "Nichts.", gab er zurück und erhob sich. Ehe er aus meinem ging, wünschte er mir eine gute Genesung. Ich blieb allein zurück.

Allein mit meinen Gefühlen.

Allein mit den neuen Erkenntnissen.

Allein mit meinem neuen Schicksal.

Das fing ja alles genial an.

Klärendes Gespräch

Klärendes Gespräch
 

An diesem Tag durfte ich noch nicht das Krankenhaus verlassen. Ich würde noch ein paar Tage warten müssen, da ich noch ziemlich angeschlagen war.

An dem Tag, an dem ich mit Neji sprach, hatte mich noch später Hanabi besucht, mein Vater lag immer noch bewusstlos in seinem Bett.

Am nächsten Tag dachte ich wirklich, ich würde wahnsinnig werden. Mittlerweile hatten mich schon alle möglichen Leute besucht. Sakura mit Ino, Naruto, Shino, Kiba mit Akamaru, meine Schwester, Tsunade und jede Menge andere. Nur mein eigener Clan meldete sich nicht.

Weder besuchten sie mich, noch ließen sie mir eine Nachricht der Besserung zu schicken. Keine Ahnung, warum sie so beschäftigt waren.

Neji hatte mich auch nicht mehr besucht, was mir einen kleinen Stich der Enttäuschung bescherte, den ich aber wieder schnell vertrieb. Als würde der Kerl mir irgendwas bedeuten.

Gerade las ich ein paar Seiten meines Buches, was Hanabi mir mitgebracht hatte, als meine Tür sich öffnete. Verwundert, wer um diese Zeit störte, richtete ich mich in eine sitzende Position und sah zur Tür.

Einen Moment wünschte ich mir, ich hätte es nicht getan. Im Türrahmen stand tatsächlich mein Vater. Er war also endlich aufgewacht. Mit grimmiger Miene betrat er mein Zimmer. Er schien auf etwas sauer zu sein, aber ich war es anscheinend nicht.

Sein Blick war auf den Boden gerichtet. Er schloss die Tür und setzte sich zu mir ans Bett. Verwirrt klappte ich mein Buch zu und legte es neben mich auf den Nachttisch.

Es vergingen Sekunden der Stille, bis er anfing zu sprechen. Seine Tonlage wunderte mich. Sie war...anders als sonst. Nicht mehr so herrisch. "Ich wollte mit dir sprechen, wenn es nicht Ungelegen kommt."

"Du kommst nicht Ungelegen.", wider sprach ich ihm. "Sag, was du sagen willst." Beschämt wandte er den Blick ab, ehe er sein Haupt neigte.

Die deutliche Verwirrung stand mir ins Gesicht geschrieben. Warum verneigte er sich vor mir? Er beugte sich niemals. Wer ist das? Das ist definitiv nicht mein Vater!, sprach ich in Gedanken zu mir selbst.

"Ist irgendetwas passiert, Vater?", fragte ich mit ruhiger Stimme.
 

"Es tut mir Leid."
 

Ich erstarrte unter seinen Worten. Ungläubig blickte ich ihn an.

"Was soll das?", fragte ich mit zittriger Stimme. Ich wollte meine Gefühle unterdrücken, aber ich konnte es nicht.

"Es tut mir Leid, um die letzten Jahre, in denen ich dir das Leben schwer gemacht habe.", entschuldigte er sich.

Um meine zitternden Hände zu verbergen, vergrub ich sie in der Bettdecke, die über meinen Körper lag. "Warum entschuldigst du dich? Das hast du noch nie gemacht. Und gerade nicht bei mir.", sagte ich ängstlich. Ich erkannte meinen Vater gar nicht wieder.

"Ich hätte mich schon viel eher bei dir entschuldigen, weil ich an dir meine ganze Wut ausließ.", brachte er geknickt von sich.

Er hat seine Wut an mir ausgelassen? Warum das denn?

"Warum?", brachte ich heißer heraus, bevor meine Stimme brach. Ich spürte einen heftigen Kloß im Hals, der mich verstummen ließ.

Seufzend richtete er sich wieder auf, schaute aber auf meine weiße Bettdecke und mir nicht ins Gesicht.

"Ich habe dich so hart behandelt, weil ich nicht wollte, dass dir das gleiche widerfährt, wie damals deine Mutter. Es wird Zeit, dass ich dir über deine Mutter die Wahrheit sage. Es sei denn, du möchtest sie nicht hören." Stumm wandte er sich mir zu. Seine Augen drückten diese Bitte deutlich aus. Mit einem kleinen Nicken stimmte ich an.

"Ich möchte dir von dem Tag berichten, an dem deine Mutter starb. Hanabi war erst wenige Monate alt, du dagegen schon vier. Deine Mutter und ich waren damals alleine abends spazieren. Kurz bevor wir nach Hause kamen, begegnete uns eine schwarz verhüllte Gestalt. Ich war damals in der Anbu-Einheit und wusste sofort, um wen es sich handelte. Orochimaru, die Schlange des Nordens. Um diese Zeit versuchte er alle mächtigen Clane unter sich zu vereinen. Unser war da keine Ausnahme. Wir waren später dran als bedacht und ihr ward alleine Zuhause, da ihr schon in euren Betten lagt. Orochimaru zückte ein Kunai. Deine Mutter, Saki, blickte ängstlich zum Haus. Ich sagte ihr leise, dass sie vorsichtig zurückkommen soll, da euch keine Gefahr drohte. Aber sie hörte nicht auf mich und stürmte ins Haus rein. Orochimaru wollte ihr direkt nachsetzen, doch ich hinderte ihn daran. Ich versuchte ihn, so gut wie es ging in Schach zu halten, bis Saki und ihr außer Reichweite ward. Doch er überraschte mich von hinten und spritzte mir ein Gift, was mein Gedächtnis löscht. Ich wurde ohnmächtig."

Aufmerksam lauschte ich den Worten meines Vaters.

Von dieser Geschichte hatte ich noch nie etwas gehört. Mir hatte man erzählt meine Mutter sei an einer Krankheit gestorben. Man hatte Hanabi und mich all die Jahre angelogen.

Mit belegter Stimme fuhr er fort. "Ich erwachte erst am nächsten Morgen. Sofort ging ich ins Haus. Ich suchte das gesamte Haus nach Saki und euch ab. Schließlich fand ich euch. Dich und Hanabi wohl auf. Ihr lagt in euren Betten und habt miteinander gespielt. Saki allerdings..."

Er setzte aus und rang nach Worten. Ihm ging das alles sehr schwer von der Hand. Ich wusste nicht warum, aber ich hatte das plötzliche Bedürfnis ihn in den Arm zu nehmen. Er sah so verletzlich aus. Ich streckte meine Hand aus und legte sie beruhigend auf seine, die auf meinem Bett ruhte. Er spähte kurz zu mir rüber, ehe er fort fuhr.

"Saki hatte euch mit einem Schutz-Jutsu gerettet. Für sie kam jede Hilfe zu spät. Sie lag auf dem Boden, unter ihr eine Blutlache. Ich versuchte noch sie zu retten, aber es war bereits zu spät.

Ich löste das Jutsu und brachte euch ins Krankenhaus, um auf Nummer sicher zu gehen. Im Krankenhaus gab ich dann schließlich der Anbu-Einheit Bescheid. Seit diesem Tag sind jetzt fast zwölf Jahre rum.", beendete er seine Geschichte. Mir stiegen Tränen in die Augen.

Die Trauer, die mich jedes Jahr an Mutters Todestag beschlich, nahm wieder die Überhand. Angestrengt schluckte ich. Das war momentan nicht der richtige Zeitpunkt, für einen Zusammenbruch.

"Ich hoffe ihr könnt mir verzeihen. Du und Hanabi. Irgendwann.", gab er ehrfürchtig von sich. Ich nahm meine Hand von seiner. Verletzt darüber sah er mich an. Ich rückte näher und legte meine Arme um seinen Hals. Schluchzend vergrub ich mein Gesicht an seiner Schulter. "Es gibt nichts zu verzeihen. Du hast es nur zu unserem Schutz getan.", sagte ich mit weinerlicher Stimme. Jetzt ergab für mich alles einen Sinn.

All die Jahre hatte ich mich gefragt, warum ich diesen Hass entgegen bekam. Aber er sah nicht mich hasserfüllt an, sondern Orochimaru, für das, was er uns angetan hatte. Das harte Training und die vor Spott triefenden Sprüche waren nur dafür da, um uns an zu spornen stärker zu werden, damit wir uns später selbst verteidigen konnten.

Er legte ebenfalls seine Arme um mich. Die erste Umarmung seit Jahren, erinnerte ich mich.

Heute sah ich meinen Vater auch das erste Mal weinen. Er weinte mehr als ich. Vor Trauer, Wut und Angst, Angst um uns, Hanabi und mich. Die kalte Fassade war die letzten Jahre so verletzend gewesen und seine fies gesprochenen Worte würden auch nicht vergessen.

Nein, die Wunden brauchten Zeit zum Heilen. Und diese Zeit war lang. Aber für mich zählte jetzt erst Mal, dass ich meinen Vater in den Arm nehmen konnte, ohne weggestoßen zu werden. Diese Nähe war ein wenig fremd, aber auch angenehm. Ich war glücklich und gerührt zugleich, dass er mir die Wahrheit erzählte. Das bewies Vertrauen.

Vertrauen in mich.

Ich wusste nicht, wie lange wir dort saßen, aber eine Ecke durfte es schon sein. Wir weinten viele Tränen. Mein Vater aber am meisten. Nachdem wir uns beruhigt hatten, wollte er, dass ich mich weiterhin ausruhte. Ohne mich weiter zu stören, verließ er mein Zimmer. Im Stillen wusste ich warum. Er wollte, dass ich Zeit zum Nachdenken hatte.

Über meine jetzige Situation.

Über meine Beziehung zu ihm, zu Hanabi und Neji.

Über alles.

Jedoch ließ mich ein Satz von ihm erröten. Er war am Türrahmen stehen geblieben und sagte:"Du bist stark geworden, Hinata. Ich bin stolz auf dich." Danach verließ er ohne weiteres mein Zimmer.

Innerlich jubelte ich. Ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Ehrfürchtig hauchte ich ein "Danke." Es war das erste Mal gewesen, dass er etwas Nettes zu mir gesagt hatte. Irgendwie zum Weinen.

Um die neuen Eindrücke zu verarbeiten, beschloss ich schlafen zu gehen. Glücklich kuschelte ich mich in meine Decke. Innerhalb weniger Minuten schlief ich ein.
 

Eine sanfte Berührung an der Wange erregte meine Aufmerksamkeit. Ich wurde aus dem Tiefschlaf in den Dämmerzustand geholt. Es hätte nicht viel gefehlt und ich wäre gänzlich aufgewacht.

Jemand strich mir mit einer Hand eine nervende Strähne aus dem Gesicht. Es war merkwürdig. Irgendwoher kannte ich diese Hand, sie fühlte sich bekannt an. Kannte ich die Person, die an meinem Bett saß?

Die warme, kräftige Hand wanderte meinen Hals entlang zu meiner Schulter. Ehrfürchtig streichelte sie darüber und streifte den einen Träger meines Krankenhauskittels ab.

Okay, nun beschloss ich doch wach zu werden. Mein Körper spannte sich an, als ich in die Wirklichkeit zurückkehrte. Sofort verschwand die Hand und ich wurde zu gedeckt. Ich hörte sich rasch entfernende Schritte. Ich riss die Augen auf und richtete mich sofort auf meine Ellbogen auf. Leider sah ich nur noch, braunes, langes Haar um die Ecke verschwinden, ehe sich die Tür mit einem Klick schloss.

Verwirrt schlug ich die Decke zurück. Ich hatte das nicht geträumt oder? Nein, ich täuschte mich nicht. Mein Träger war herunter gestrichen. Ich platzierte ihn wieder ordentlich auf meiner Schulter.

Aber wer war das eben? Ich überlegte angestrengt. Lange, braune Haare...

Ne oder? Einen Moment hielt ich wirklich daran fest, dass es Neji war. Aber warum sollte er heimlich herkommen? Schließlich war er ja mein Verlobter, auch wenn es noch nicht verkündet wurde.

Ich spürte genau, wie mir die Röte ins Gesicht schoss. Wenn es wirklich Neji gewesen war, war das mehr als peinlich.
 

In den darauf folgenden zwei Tagen musste ich noch im Krankenhaus bleiben. Tsunade hatte mir absolutes Bett-Geh-Verbot erteielt, um meinen Körper noch zu schonen.

Ich hatte während der zwei Tage viel Zeit zum Nachdenken. Am meisten dachte ich über meinen Vater nach. Er hatte all die Jahre Angst gehabt, dass Hanabi und mir dasselbe passieren könnte. Ich bekam ein gänzlich anderes Bild von ihm.

Meinen unbekannten Besucher konnte ich leider nicht enttarnen. Neji besuchte mich kein einziges Mal. Wahrscheinlich hatte er zu viel mit seiner Prüfung der Jonin zu tun.

Ich nahm es ihm ein bisschen übel, aber aktzeptierte es.

Ich bekam einmal die Gelegenheit mit dem Rat zu sprechen. Sie erklärten mir, wann die Verlobungsfeier und die darauf folgende Hochzeit war. Es ging mir ein bisschen eilig mit der Verlobung, aber den Hochzeitstermin suchten Neji und ich aus, an unserem Verlobungstag.

Es klingt komisch, aber ja, ich hatte die Verlobung zwischen Neji und mir akzeptiert, irgendwie. Hanabi freute sie bereits riesig darüber. Sie wollte unbedingt unsere Trauzeugin sein.

Ihre Freude teilte ich nicht. Mir bangte vor der Hochzeit, sogar die Verlobung bereitete mir Sorgen. Sie fand in drei Tagen statt.

Aber was ich am meisten nicht leiden konnte war die Tatsache, dass ich einen Verlobungskimono tragen musste. Einen weißen. Ich fand das doch etwas übertrieben. Schließlich war unsere Hochzeit noch nicht.
 

Seelisch bereitete ich mich auf die Verlobungsfeier vor, die in drei Tagen angesagt war.

Verlobungsfeier

Verlobungsfeier
 

Schon am frühen Morgen wurde ich von meiner kleinen Schwester geweckt. Sie riss laut meine Zimmertür auf und war sich auf mich ins Bett.

Ich keuchte erschrocken und schmerzerfüllt auf. Geschickt sprang ich auf und fing sie in meiner Bettdecke ein. Wie einen Sack hing ich sie mir über den Rücken und ging aus meinem Zimmer.

Sie strampelte wild herum, doch ich hielt sie mühelos fest. Kräfte mäßig war sie mir weit unterlegen. Im Flur angekommen, marschierte ich geradewegs in ihr Zimmer. Mit etwas Schwung warf ich sie samt Decke auf ihr Bett und sah zu, dass ich aus ihren Räumen kam, bevor sie mir hinterher hetzte. Gerade noch rechtzeitig schloss ich die Tür und sprach ein Versiegelungs-Jutsu.

Ich hasste es so stürmisch geweckt zu werden, dass wusste sie ganz genau. Wer nicht hören will, muss fühlen. Zufrieden betrachtete ich mein Werk und hörte ihr fluchen von innen.

Ohne auf sie zu achten drehte ich mich um und machte mich auf zurück in mein Zimmer. Unterwegs begegnete mir mein Vater, der mich mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen begrüßte.

"Hat Hanabi dich wieder geweckt?", fragte er mit amüsiertem Ton. "Ja.", murrte ich. "Und sie weiß ganz genau, dass ich IHRE Weckart hasse, deshalb hat sie auch gleich die Quittung dafür bekommen. Lass sie bitte nicht raus, bevor ich wieder in meinem Zimmer bin.", bat ich. "Na gut.", ergab er sich. "Aber zieh dich rechtzeitig um. Die Feier beginnt um elf Uhr." Einverstanden nickte ich. "Ich werde da sein."

Wir verabschiedeten uns voneinander und gingen unserer Wege.

Seit dem Tag an dem Vater mir alles gebeichtet hatte, verstanden wir uns prächtig. Er war sanfter und verständnisvoller geworden. Diese rasche Veränderung hatte mich überrascht. Seit er sich die Geschichte mit unserer Mutter von der Seele geredet hatte, war er komplett umgekrempelt.

Als er erfuhr, dass ich die Verbindung mit Neji durchzog, war er damit einverstanden. Um ehrlich zu sein, ich wusste auch nicht, was mich da geritten hat, ein zu stimmen.

Neji bereitete mir Sorgen. Er redete nicht viel mit mir. Keine Ahnung warum. Beim gemeinsamen Essen schwieg er lieber. Der Typ war ein Rätsel für mich. Ich grübelte auch noch über den unbekannten Besucher nach, aber wer es letztendlich war, fand ich nicht heraus.

Am gleichen Tag an dem ich aus dem Krankenhaus kam, wurden meine Maße für den Kimono genommen. Ich würde viel zu schleppen haben, da dieser aus mindestens vier Lagen Stoff bestand. Wie war dann erst mein Hochzeitskleid? Am Besten nicht drüber nachdenken.

Noch etwas verschlagen kam ich an meinem Zimmer an. Da es noch Sommer war, fror ich nicht in meinem Schlafanzug nicht. Dieser bestand nur aus einer dunkelblauen Hose, die bis Mitte der Oberschenkel reichte und einem dunkelblauen Top, das meinen Bauch ein wenig zeigte. Ich machte meine Zimmertür auf und bekam ein Kissen ins Gesicht geknallt.

Von der Wucht des Kissens fiel ich nach hinten auf den Holzboden. Mit einem dumpfen Geräusch sagte es mir, dass ich auf den Boden der Tatsache angekommen war.

Das gab es nicht. Da war ich gerade in meinem Zimmer und was ist? Hanabi steht schon wieder in diesem und bewirft mich mit Kissen. Anscheinend hatte Vater sie raus gelassen. Aber ich hätte nicht damit gerechnet, dass sie das Jutsu der Teleportation benutzt, nur um mich ab zu fangen.

Grummelnd entfernte ich das Kissen von meinem Kopf und richtete mich auf die Ellbogen auf. Finster blickte ich in ihre Richtung. Sie quittierte es nur mit einem erheiterten Lächeln.

"Hanabi, wenn du nicht sofort aus meinem Zimmer verschwindest, dann gnade dir Gott.", drohte ich ihr. Sie machte ein unschuldiges Gesicht. "Heute ist deine Verlobung mit Neji onii-chan und du verpennst den halben Tag. Auf, auf, sonst kommst du noch zu deiner Verlobung zu spät. Schließlich kommt man doch nicht jeden Tag unter die Haube!", grinste sie mich an.

"Na warte, du kleine Nervensäge." Ich packte das Kissen und warf es in ihre Richtung. Sie kreischte gespielt auf und duckte sich drunter hindurch. Schnell rannte sie aus meinem Zimmer den Gang entlang. Schnell sprang ich auf und setzte ihr nach. "Wenn ich dich in die Finger bekomme!"

Unsere schnellen Schritte schallten laut im Gang wider. Hanabi hatte einigen Vorsprung, doch der würde ihr auch nichts nützen. Sie bog um eine Ecke, da begegnete sie Neji. Eiligst rannte Hanabi an ihm vorbei und schrie noch ein: "Bitte halt sie auf.", ehe sie um die nächste Kurve verschwand. Er schaute kurz irritiert, wusste dann aber was sie meine, als ich um die Ecke kam, wie ein geölter Blitz.

Ich wäre beinahe in Neji hineingerannt, doch ich rette mich mit einer Drehung auf meinem linken Fuß. Ich veränderte meine Laufbahn so, dass ich nicht gegen ihn rennen würde. Ich rannte an ihm vorbei, zu mindestens hatte ich das vor, er jedoch schlang einen Arm um meinen Bauch.

Allerdings hatte er nicht meine Geschwindigkeit berechnet.

Er wurde von mir mitgerissen. Da er sich mir mit einem Fuß in den Weg gestellt hatte, stolperte ich mit dem zusätzlichen Gewicht über ihn. Mit einem Aufschrei von uns beiden knutschten wir den Boden.

Da Neji noch versucht hatte unseren Fall zu bremsen, lag er jetzt auf mir und drückte mich mit seinem Gewicht bäuchlings zu Boden. Danke, dass hatte mir gerade noch gefehlt!, seufzte ich in Gedanken. Erst spreche ich so selten mit ihm und dann geraten wir auch noch in so eine unangenehme Situation. Keiner von uns beiden rührte sich, nur unser Atem verriet uns. Okay, dann würde ich das in die Hand nehmen müssen.

"Würdest du bitte von mir runter gehen?", gab ich etwas erstickt von mir, da sein Gewicht wirklich nicht gerade leicht war. Er stützte sich ein wenig in die Höhe. Erfreut dachte ich, dass er sich erhoben wollte, doch leider tat er dies nicht. Warum?, fragte ich mich.

"Neji, würdest du jetzt bitte von mir runtergehen?", versuchte ich es noch einmal. Ich hörte nur, wie ein leichtes "Nein" erklang. Ich stockte. Was sollte das jetzt? Ich versuchte mich selbst hoch zu stemmen, aber er drückte mich zurück auf den Boden. Da er auf meinem Rücken lag, konnte ich nicht in sein Gesicht blicken. Gerne hätte ich es getan, um darauß lesen zu können. Er klang nicht verärgert. Das war schon Mal ein gutes Zeichen.

Plötzlich merkte ich, wie seine Hände auf Wanderschaft gingen. Seine linke fasste unter mein Top und streichelte meinen Bauch. Ein Kribbeln machte sich in meiner Magengegend breit. Das fühlte sich so komisch an, ungewohnt. Seine rechte Hand streifte mir meinen Träger herunter. Zuerst dachte ich mir nichts dabei, bis mir eine Strähne seines langen Haares ins Gesicht fiel, da er sich über mich beugte.

Ein Blitz durchzuckte mich, als mich die Erkenntnis traf. Die dunklen, langen, braunen Haare. Er war mein Besucher im Krankenhaus gewesen, von dem ich immer noch nichts wusste. Mit meiner ganzen Kraft stemmte ich mich auf und beförderte ihn von mir runter. Er landete neben mir auf dem Boden, von meiner Attacke überrascht. Ich krabbelte eilig ein paar Schritte weg, sodass er erst näher kommen musste um an mich ran zu kommen.

Irritiert setzte er sich auf den Boden. Ich saß ebenfalls auf meinen vier Buchstaben und ordnete schnell meine Klamotten, vor allem den Träger richtete ich wieder. Wahrscheinlich war ich knall rot im Gesicht, so heiß war mir geworden. "Du warst das im Krankenhaus.", stotterte ich nervös. "An dem Tag, an dem ich mit Vater sprach.", vollendete ich meine anklagende Rede. Er gab nur ein desinteressiertes "Ja" von sich, sein Gesicht zur Wand gedreht. Wäre die Situation nicht so ernst gewesen, hätte ich laut los gelacht. Ich glaubte nämlich, dass er beschämt drein guckte, weil ich ihn erkannt hatte und eine leichte Röte zierte seine Wangen. Man musste zwar genau hinschauen, aber sie war da.

"Du solltest dich umziehen.", wies er mich an. "Sonst hat Hanabi noch Recht, dass du zu deiner eigenen Verlobung zu spät kommst." Die Stimmlage hatte sich enorm verändert, als er diesen Satz sagte. So sehr, dass es mir einen Schauer über den Rücken jagte. Ohne noch was zu sagen, sprang ich auf und ging. Allerdings hatte ich eher das Tempo eines verschreckten Kaninchens, das vor seinem Jäger davonrannte.

Neji blieb mit einem Grinsen bei meiner Reaktion zurück.

Da Hanabi sich heimlich verzogen hatte, konnte ich ihr keine Lektion erteilen. Die musste ich auf später verschieben. Da es erst acht Uhr war, hatte ich genügend Zeit mich fertig zu machen.

Um mich selbst zu beruhigen und Neji aus meinen Gedanken zu verbannen stieg ich in die Badewanne. Das heiße Wasser fühlte sich gut an. Entspannt lehnte ich mich zurück. Meine Gedanken sperrte ich, solange ich im Wasser war. Als das Wasser zwanzig Minuten später anfing ab zu kühlen, stieg ich aus der Wanne und wickelte mir ein Handtuch um. Da ich mein Verlobungskleid anziehen würde, huschte ich schnell in mein Zimmer, nur mit dem Handtuch bedeckt. Zum Glück begegnete mir niemand. Vor allen Dingen Neji, den konnte ich im Moment echt nicht gebrauchen.

Mein Kimono hing auf einem Ständer. Ich trocknete mich ab und zog mir frische Unterwäsche an. Meine kurzen Haare brauchte ich nicht zu trocknen, da ich mit ihnen nicht untergetaucht war.

Da mein Kimono aus sechs Lagen bestand, zog ich jede einzelne Lage vom Ständer und breitete alles auf dem Bett aus. Ich zog mir mein dünnes Untergewand an, das weiß, aber fast durchsichtig gehalten wurde. Das war das einzige Kleindungsstück, was ich mir allein wickeln konnte und durfte. Bei dem Rest half mir eine treue Freundin aus dem Clan. Ihr Name ist Nefitiri. Sie wollte um halb neun kommen, also müsste sie gleich eintrudeln.

Ein Klopfen riss mich aus meinen Gedanken. Ich erhob mich und bedeutete der Person ein zu treten. Ein freudiges Lächeln schlich sich auf meine Lippen, als ich Nefitiri erkannte, die eintrat. Ebenso glücklich trat sie auf mich zu und wir umarmten uns. "Es ist schön dich wieder zu sehen.", begrüßte ich sie. "Dich auch, ganz besonders nach diesem Trubel. Ich hab mir irre Sorgen um dich gemacht." "Ich weiß, und das tut mir furchtbar Leid.", entschuldigte ich mich. "Schon okay.", winkte sie ab. "Jetzt müssen wir erst Mal eine Braut aus dir zaubern.", lächelte sie mich an.

Zögerlich nickte ich und setzte mich auf einen Stuhl. Sie stellte ihren Schminkkoffer neben mir auf einen kleinen Tisch und betrachtete mich im Spiegel. "Dezentes Make-up oder auffälliger?", fragte sie mich. "Dezentes bitte.", antwortete ich leise. Über meine Antwort lächelte sie. Ich war nicht der Typ, der gerne auffallen wollte.

Meine Augenlider schminkte sie in einem leichten weiß, hellblau und Flieder, damit sich die Farben mit meinen Augen vertrugen. Meine Wangen puderte sie mit einem leichten Rosa, was nur zu erkennen war, wenn man genau hinsah. Bei meinen Haaren musste sie improvisieren. Da ich Recht kurze hatte, überdeckte sie die später mit dem Schleier meines Kleides. Als wir mit dem Schminken fertig waren half sie mir in den Kimono hinein. Ich weiß nicht, was man(n) daran so toll fand. Die untersten drei Schichten wurden so eng geschnürt, dass ich glaubte keine Luft mehr zu bekommen.

Die restlichen drei Lagen wurden mir locker übergezogen. Die oberste war die kürzeste, sodass man bei den Ärmeln die restlichen Stofflagen sehen konnte. Mein Schleier war komplett durchsichtig und in einem schimmernden Stoff gehalten. Als Nefitiri ihn mir überwarf wurde mir doch allmählich mulmig zu mute.

Stolz betrachtete sie ihr Werk. Kurz setzte sie mir noch eine Brosche ins Haar, die kreisförmig ausfiel und mit Perlen bestickt war, als sie verkündete, dass ich fertig sei.

"Alle Blicke werden heute nur auf dir liegen und ich schwöre dir, sollte Neji das nicht beachten, kann er was erleben." Ich drehte mich zum Spiegel und betrachtete mich kurz. Durch die Schminke sah ich älter aus, sowie 17. Nervosität kam in mir auf. Wie spät war es? Nefitiri trat an mein Fenster heran und öffnete es.

Die Sonne stand bereits am Himmel und schickte ihre wärmenden Strahlen auf die Umgebung. "Es ist gegen halb elf.", verkündete sie, da sie meinen Blick genau gespürt hatte. "Bin ich für jeden ein offenes Buch?", gab ich genervt von mir. "Nein, aber ich würde auch nach der Uhrzeit fragen, wenn ich kurz vor meiner Verlobung stehen würde." Ermutigend klopfte sie mir auf die Schulter. "Und nun komm. Wir müssen noch zu deinem Vater. Hanabi möchte sicher auch einen Blick auf dich werfen."

Mit einem leichten Lächeln verließen wir beide mein Zimmer. Unterwegs mussten wir aufpassen, dass Neji uns nicht begegnete. Es brachte vor der Verlobung und der Hochzeit Unglück, wenn der Bräutigam die Braut vorher schon zu Gesicht bekam. Mein Kimono war so lang, dass ich ihn anheben musste, um nicht zu fallen. Das Ding war aber auch mörderisch.

Die Feier fand in der hinteren Halle des Hauptgebäudes statt. Erst bei unserer Hochzeit würden Neji und ich in die "Große Halle" beordert werden. Innerhalb von fünf Minuten waren wir da ohne, dass uns irgendjemand sah. Die kleine Halle war bereits geschmückt worden. Für die engeren Verwandten, die mit uns feierten, stellte man Tische auf, die mit weißen Tischdecken bedeckt waren. Kleine Blumenkränze prangten in der Mitte der Tische mit zwei Teelichtern. Die Decke dekorierte man mit kunstvollen Gillanden und Lampen, damit am Abend noch genug Licht herrschte. Zwei Tische am oberen Ende waren für Neji, Hanabi, Hiashi und mich gedeckt. An denen würden wir nach der Verlobung sitzen.

Weit und breit waren noch keine Gäste zu sehen, die mussten draußen warten, bis Neji und ich nachher rein marschierten. Meine Aufregung steigerte sich, als ich meinen Vater und meine Schwester auf mich zu halten sah.

Hanabi umkreiste mich mit offenem Mund. "Der Kimono sieht wahnsinnig toll aus!", rief sie aus. Sie amüsierte mich, wie immer. Heute Morgen noch fies und jetzt so zahm wie ein Lamm. Und ich dachte ich hätte Gefühlsschwankungen. Mein Vater legte mir fürsorglich den Arm um die Schulter.

Seine neue Art gefiel mir tausend Mal besser, als die Andere, die ich noch vor ein paar Monaten zu Gesicht bekam. "Bist du bereit?", fragte er mich. "Ja, ich bin zwar ein wenig nervös, aber das legt sich bestimmt noch." "Du siehst sehr hübsch aus.", bemerkte er. "Danke." Ich war positiv erfreut, dass er mich hübsch fand.

Früher hatte ich so oft versucht seine Aufmerksamkeit zu bekommen.

"Gleich geht es los. Geh schon Mal nach hinten. Neji wartet bereits.", gab er mir an. Einverstanden nickte ich. Jetzt ging es also los. Ich verabschiedete mich von den dreien, ehe ich die Halle durchquerte und in einen Nebengang einbog. Nach ein paar weiteren Schritten stand ich auch schon vor dem Raum, in den ich sollte. Ich atmete noch einmal kräftig durch, bevor ich die Tür beiseite schob und eintrat.

Neji saß auf einem Sitzkissen an der Wand gelehnt. Gelangweilt studierte er das Zimmer, indem sich nicht mehr als ein Tisch und Sitzkissen befand. Es war nur als vorübergehender Aufenthaltsraum gedacht.

Neji sah auf, als jemand den Raum betrat. Er erkannte seine schüchterne Cousine kaum wieder. Der Verlobungskimono stand ihr hervorragend. Der Kimono besaß mehrere Lagen Stoff, dass erkannte er an den Ärmeln. Sie war dezent geschminkt, nicht zu auf fällig und nicht zu schlicht. In ihrem Haar war eine Brosche befestigt und der Schleier verdeckte ihr gesamtes Gesicht. Auf ihrem Kimono waren an den Ärmeln und am Lagen besondere Wappen aufgenäht, die für den Schutz und die Fruchtbarkeit standen.

Da sie kurz vor der Zeremonie standen, durften sie sich sehen, ansonsten nicht. Er durfte sie auch nicht berühren, die kleinste Berührung galt schon als entehrt.

Schweigend setzte ich mich an die andere Seite des Zimmers, den Blick zum Boden gerichtet. Ich traute mich nicht in seine Augen zu sehen. Ich ließ mich auf ein Sitzkissen nieder und beruhigte mich. In wenigen Minuten würden wir aufgerufen werden und diesen Gang entlang gehen, als Paar.

Stumm erduldete ich seine Blicke auf mir. Ich fühlte genau, dass er mich beobachtete. Die anhaltende Stille war wechselhaft. Es lag nichts Angespanntes in ihr, aber auch nichts ruhiges. Flüchtig beobachtete ich Neji aus den Augenwinkeln und musste zugeben, dass er auch sehr gut aussah. Anders als bei mir trug er ein weißes, feines T-Shirt, mit zwei Lagen und eine seidene Hose. Das Familienwappen befand sich auf den Ärmeln. Er trug, genau wie ich, weiße Halblinge mit Sandalen. Lässig stützte er einen Arm auf sein angezogenes Bein ab.

Wir warteten an die zehn Minuten, als leise Musik erklang.

Gleichzeitig sahen wir beide auf zur Tür. Diese schwang sogleich auf und der Priester trat ein, der uns verloben sollte. Er nickte uns zu, was wir erwiderten, eher er uns bedeutete ihm zu folgen. Vorsichtig stand ich auf und ging mit Neji zusammen zur Tür.

Er ließ mir den Vortritt. Wir folgten dem Priester in die Halle. Der breite Gang erstreckte sich vor uns, der zu unserem Tisch führte. Der Priester sprach die heiligen Worte, während er voran Schreitete. Wir mussten warten, bis das traditionelle Ritual verzogen wurde.

Gebannt starrten alle Anwesen zu uns herüber. Es waren nur ca. dreißig Leute, trotzdem fand ich, dass das schon reichte.

Der Priester beendete seine heilige Rede und stellte sich hinter unseren Tisch. Die Musik, zu erst leise, nahm jetzt einen lauteren Klang an. Nun waren wir an der Reihe. Ich fragte mich im Stillen, ob Neji und ich uns die Hand reichen sollten, aber das erledigte sich von allein, als wir zusammen losgingen. Er ergriff sie nicht.

Im Takt erklommen wir den uns dargebotenen Weg. Das kam mir wie eine Ewigkeit vor, als wir endlich an unserem Tisch ankamen und uns setzten. Der Priester erhob seinen Stab und hielt ihn über unsere Köpfe. Neji bot mir seine Hand und ich legte meine in seine. Kurz war ich überrascht, da er es vorhin nicht getan hatte. Die starken Worte des Priesters hallten durch die Halle.
 

"Wir sind heute hier zusammen gekommen, um diese zwei jungen Menschen miteinander zu verloben. Gratulieren wir ihnen zu diesem großen Schritt und wünschen ihnen alles gute, bis zur Vermählung."
 

Jubel erklang. Es wurde ordentlich geklatscht. Schließlich forderte uns der Priester auf, die Ringe an zu legen.

Ohne zu zögern streifte Neji mir meinen über. Bei ihm hatte ich ein paar Probleme beim Anstecken, da meine Hände etwas zitterten, aber schließlich gelang es mir doch.

Sobald die Ringe angesteckt waren, brach Tumult aus. Es wurde laut geklatscht und gepfiffen. Man bewarf uns mit Reis, Blumen bekamen wir erst bei unserer Hochzeit. Der Priester wünschte uns Gottes Segen, ehe er aufbrach. Meine kleine Schwester musste natürlich noch einen Kuss fordern. Laut schrie sie die Bitte in den Raum. "Und jetzt bitte noch einen Kuss oder soll Hinatas Schleier für immer auf ihrem Kopf bleiben?"

Ich hätte sie köpfen können für diese Behauptung, hielt mich aber zurück. Spätestens nach der Hochzeit würde mein Schleier fallen.

Behutsam griff Neji nach dem Schleier und streifte ihn über meinen Kopf. Vorsichtig griff er nach meinem Kinn und drehte meinen Kopf zu sich. Widerstrebend blickte ich in seine Augen, die meinen so ähnlich war. Langsam beugte er sich zu mir und legte seine Lippen auf meine. Automatisch schlossen sich meine Augen, was ihn schmunzeln ließ. Es war ein komisches Gefühl seine Lippen auf meinen zu spüren. Er war nicht fordernd und ließ mir genug Zeit, mich daran zu gewöhnen. Doch als er weiter gehen wollte, musste ich ihm Einhalt gebieten und löste den Kuss.

Er nahm es gelassen hin, während die Menge anerkennend pfiff. Mir dröhnten schon die Ohren davon. Zu meiner eigenen Verwunderung errötete ich nicht.
 

Es wurde ein schöner Tag. Wir feierten bis in den Abend hinein. Wir spielten Spiele, machten Fotos und alberten herum. Ich war glücklich, selbst Neji machte mit, was man sonst nicht von ihm kannte.

Ich lachte das erste Mal seit Tagen, was man mit einem Lächeln wahr nahm. Neji und ich tanzten zusammen, was gar nicht mal leicht war, in meinem langen Kimono. Als es spät war erleuchteten nur noch die Lampen an der Decke die Halle. Einige waren schon gegangen, auch ich wurde langsam müde.

Neji schien es zu bemerken und zog mich auf seinen Schoß. Ein bisschen rot im Gesicht lehnte ich mich gegen ihm. Sein Atem blies meinen Nacken entlang, meine feinen Nackenhaare stellten sich dabei auf.

"Wir sollten ins Bett gehen.", flüsterte er mir zu. Zustimmend nickte ich, bis mir etwas auffiel. Ich hatte total vergessen, dass wir ab heute in einem Bett schliefen. Meine Reaktion beobachtend, grinste er vor sich hin. Er setzte mich wieder neben sich und erhob sich. Mit Leichtigkeit zog er mich zu sich hoch. Ich wurde einfach von ihm mit gezogen, während meine Familie und Verwandten weiter feierten.

Vor unserer Zimmertür blieb er stehen und sah mich eindringlich an, wovon ich rot wurde. Er zog die Tür auf und ließ mir den Vortritt. Zögerlich trat ich in den Raum und hörte wie er nachkam. Die Tür schloss sich hinter ihm. Was würde jetzt wohl passieren?

Nacht zu zweit

Nacht zu zweit
 

Stille herrschte. Ich wusste genau, dass er hinter mir stand. Keiner von uns beiden schien die Initiative ergreifen zu wollen. Nur unser Atemgeräusch verriet uns.

Ich war verdammt angespannt. Irgendwie hatte ich wahnsinnige Angst, was er vor hatte wusste ich ja nicht, ich konnte es nur erahnen.

Seine Schritte ließen mich aufhorchen. Er ging langsam, bedacht zu mir. Nach wenigen Schritten stand er direkt hinter mir, sodass ich seinen Atem im Nacken spürte.

Es verursachte bei mir eine Gänsehaut, die man aber nicht sah, da sie von dem Kimono verdeckt wurde. Neji hob seine Hand und löste den Schleier. Dieser fiel lautlos zu Boden, als hätte es ihn überhaupt nicht gegeben. Seine Hand streifte kurz mein blaues Haar, ehe sie zu meiner Schulter wanderte. Seine andere Hand folgte und behutsam strichen sie die oberste Jacke von mir ab. Mit einem Rascheln fiel das Gewand auf den Holzboden.

Das zweite und dritte Gewand folgte kurze Zeit später.

Er trat näher an mich heran und drückte sich von hinten gegen mich. Da mir mittlerweile nicht so gut war, lehnte ich mich leicht gegen ihn.

Seine Arme griffen um meinen Bauch und verstärkten den Druck zwischen uns. Er vergrub sein Gesicht an meiner Halsbeuge, über die er kleine Küsse verteilte. Ich spürte, wie Hitze in mir aufstieg. Diese Hitze war ungewohnt, nicht mit meiner sonstlichen Röte zu vergleichen, wenn mir etwas unangenehm war. Er verharrte so, anscheinend wartete er, dass ich auch etwas tat.

Leider war ich das Unschuldslamm überhaupt. In solchen Angelegenheiten kannte ich mich überhaupt nicht aus.

Ratlos streichte ich mit meinen Fingern über seinen Handrücken. Er blieb ruhig stehen, ich glaubte sogar fast, dass er diese kleine Geste mochte. Ermutigt drehte ich mich in seiner Umarmung, sodass seine Hände jetzt knapp über meinem Po verschränkt waren. Scheu hob ich meinen Blick und sah in seine fliederfarbenen Augen, die meinen so ähnlich waren.

Er blickte mich durchdringend an, bis er mich plötzlich an der Hüfte packte und hoch hob.

Überrascht befand ich mich eine Sekunde später auf seiner Schulter. Empört atmete ich auf. Er trug mich, als wäre ich ein Sack Kartoffeln, den man sich einfach über die Schulter hob!

Er reagierte nicht auf mein Widerstreben, obwohl ich genau wusste, dass er es merkte. Mit einem kleinen Plumps landete ich auf dem Bett. Wütend wollte ich mich aufrichten, als Neji auch schon über mir war und mich zurückdrückte. Er legte sich mit seinem ganzen Gewicht auf mich, damit ich nicht entkommen konnte. Ich merkte, dass meine Angst sich schürte.

Angestrengt versuchte ich die aufkommende Panik zu unterdrücken und ruhig ein und aus zu atmen.

Nejis Kopf lag auf meiner linken Schulter, dass Gesicht von mir abgewandt. Seine Arme lagen locker neben ihm, er schien in keinster Weise angespannt zu sein. Warum also ich?

Ich fühlte seinen Herzschlag an meiner Brust. Im Gegenzug müsste er auch meinen deutlich wahrnehmen können. Vielleicht schraubte er deswegen sein Tempo runter und wartete, bis ich mein okay gab.

Ich biss mir auf meine Unterlippe, als ich meinen Arm hob und über seinen Rücken fahren wollte. Seine zischende Stimme ließ mich erschrocken inne halten. "Tu nichts was du später bereuen könntest. Ich werde mich dann nicht zurückhalten.", raunte er mir zu.

Schweigend senkte ich meinen Arm zurück aufs Bett. Gründlich dachte ich über seinen Satz nach.

Wollte ich es schon? Konnte ich noch bis zur Hochzeitsnacht warten? Ich entschied mich für ja. Ja, ich konnte noch warten und wollte auch warten. Aber...wie stand es bei Neji?

Prüfend wandte ich den Kopf zu ihm. Er blieb liegen, obwohl ich genau wusste, dass er es bemerkt hatte, als ich mich zu ihm drehte. Er ahnte meine Entscheidung und akzeptierte sie. Um es nachdrücklich aus zu drücken, sprach er noch kurz mit mir. "Ist schon okay. Ich zwing dich nicht dazu."

Also war ich bis zur Hochzeit erst Mal noch sicher.

Stumm nickte ich. Aber uns umziehen sollten wir doch irgendwie. Da ich nicht vor hatte die ganze Nacht in dem engen Kimono zu verbringen. Das nächste Problem war einfach, ihn von mir runter zu bekommen. Ich bewegte mich Probeweise, um ihm zu signalisieren, dass ich auf stehen wollte. Aber er blieb stur auf mir liegen. Nun doch gereizt stellte ich mein linkes Bein auf und drückte mich gegen ihn, sodass ich mit ihm rumrollte.

Er war verblüfft, als er sich nun auf dem Rücken befand und ich provokant auf seiner Hüfte saß. "Ich wollte mich nur umziehen gehen.", gab ich mürrisch von mir und stieg von ihm aus dem Bett. "Vergiss nicht das Wiederkommen, sonst muss ich dich noch holen.", rief er mir hinterher, bevor ich leise aus dem Zimmer verschwand.

Mit geröteten Wangen und schnellen Atem lehnte ich mich an die Wand neben der Tür. Ich musste erst Mal verschnaufen, so viel Stress war einfach nicht gut. Mit gemächlichen Schritten machte ich mich dann auf den Weg in mein Zimmer. Trautes Heim, Glück allein.

Mein Zimmer lag zu meiner Verwunderung gar nicht weit entfernt von unserem gemeinsamen Räumen. Ich ging hinein und zog mir schnell meinen Schlafanzug an, bevor Neji noch auf die Idee kam seine Drohung wahr zu machen.

Ich zögerte, als ich den Weg zurückging, den ich vorher kam. Es war ein seltsames Gefühl zu wissen, dass Neji auf mich wartete.

Als ich ins Zimmer trat, war niemand da. Verwirrt zog ich eine Augenbraue hoch. Hatte ich was verpasst? Vielleicht zieht er sich ja auch um, schoss es mir in den Kopf. Ich glaube auch nicht, dass er in den Klamotten bleiben wollte. Seufzend zog ich die Bettdecke weg und legte mich auf meine Bettseite. Schnell zog ich die Decke wieder zu mir auf und kuschelte mich in die Lacken. Erst jetzt registrierte ich wirklich, wie müde ich doch war.

Der Tag hatte mich komplett geschafft. Ich brauchte nur ruhig da liegen und driftete bereits in Land der Träume ab. Im Hintergrund hörte ich noch, wie die Tür auf und zuging. Kurze Zeit später spürte ich das Bett neben mir einsinken. Ein Gewicht hatte sich darauf gelegt.

Neji!, ging es mir durch den Kopf. Aber ich war bereits zu müde, um ernsthaft über ihn nach zu denken. Ich spürte noch, dass er sich neben mich legte und mit einem Arm meinen Bauch umfasste. Ich wurde mit dem Rücken sanft an ihn gepresst. Ich spürte seinen Atem in meinem Nacken, bis alles in den Hintergrund geschoben wurde und ich seelenruhig einschlief.
 


 

Entschuldigt, dass das Kapitel so kurz geworden ist T-T

Ich verspreche das nächste länger zu machen

Annäherungsversuche

Annäherungsversuche
 

Ich erwachte am nächsten Morgen Recht spät. Ich schlug die Augen auf und blickte mich im Raum um. Kurz war ich überrascht, da ich ihn zunächst nicht erkannte. Dann kehrten die Erinnerungen an gestern Nach zurück und mir wurde bewusst, dass ich nun mit Neji verlobt war.

Es war ein eigenartiges Gefühl es mit Gewissheit zu wissen. Als ich bei klarem Verstand war, registrierte ich die Hand an meinem Bauch. Stimmt ja., ging es mir durch den Kopf. Mein Verlobter hatte gestern noch seinen Arm um mich gelegt. Sein Griff war locker. Ich blickte über meine Schulter in sein schlafendes Gesicht.

Ich wunderte mich schon ein bisschen. Sonst war er es ja, der früh aufstand und nicht ich. Ich fuhr mir mit einer Hand durch mein Haar, ehe ich mich versuchte auf zu richten, ohne Neji zu wecken. Wie gesagt, es blieb bei einem Versuch. Neji verstärkte anscheinend im Schlaf seinen Griff um mich und drückte mich wieder gegen sich.

Genervt verdrehte ich die Augen. Das war Mal wieder typisch für ihn. Vorsichtig wand ich mich aus seiner Umklammerung, was gar nicht so einfach war. Leise rutschte ich an die Bettkante und stand auf. Schnell machte ich meine Bettseite, bis ich den Raum verließ. Am Türrahmen blieb ich kurz stehen und sah zurück. Ich gab es nicht gerne zu, aber ich fand mich mies, ihn so zurückzulassen, auch wenn er manchmal ein Idiot war.

Seufzend ging ich noch Mal zurück und drückte ihm einen kleinen Kuss auf die Wange. Bis nachher., dachte ich in Gedanken. Lautlos verließ ich unser gemeinsames Schlafzimmer. Im Anwesen war es merkwürdig still. Niemand war bereits auf, obwohl es schon fast neun Uhr war. Normalerweise müsste es hier vor Leuten wimmeln. Mit verdrehten Gedanken ging ich duschen. Nach der Dusche trocknete ich mich ordentlich ab und schlüpfte in meine frischen Sachen. Ich trug ein hellblaues Top kombiniert mit einer weißen Hose.

Da weder Hanabi noch Vater auf waren machte ich mich daran, dass Frühstück herzurichten. Ich deckte den Tisch für Vater, Neji, Hanabi und mich. Anschließend ging ich ins Dorf zum Bäcker, um Brötchen zu holen. Es war beim Bäcker relativ voll, sodass ich etwas länger benötigte. Als ich dann schließlich Zuhause war, hörte ich bereits stimmen in der Küche. Anscheinend war schon jemand wach. Leise ging ich in die Küche und stellte die Brötchen auf den Tisch. Mein Vater Hiashi und Neji unterhielten sich bei der Spüle. Sie bemerkten mich nicht, da die eigentliche Küche und die Essküche voneinander getrennt waren. Unbeabsichtigt hörte ich ihrem Gespräch zu, da sie nicht gerade leise miteinander sprachen.
 

„Die Hochzeit von euch beiden ist in zwei Wochen. Ihr geht danach in die Flitterwochen nach Tagigakure. Bis ihr wieder zurück seid dürfte das meiste geklärt worden sein.“, erklärte Hiashi. Neji unterbrach ihn nicht und hörte aufmerksam zu. Den letzten Satz hätte er aber am liebsten überhört. „Der Rat möchte, dass Hinata bald schwanger wird. Also halte dich nicht zu lange zurück.“, hängte Hiashi anschließend dran. Der Sohn seines Bruders nickte nur schweigend dazu.
 

Ich vernahm die Worte laut und deutlich. Gegen den ersten Teil mit der Heirat und den Flitterwochen hatte ich nichts gegen, aber als mein Vater dieses Thema anschnitt bildete sich ein Kloß in meinem Hals. Ich war doch noch viel zu jung für ein Kind.

Ich wusste genau, dass mein Vater dies nicht bestimmt hatte. Er sprach vom Rat, vom Rat der Hyugas. Um nicht weiter zu lauschen ging ich zielstrebig aus dem Küchenbereich. Ich musste mich beruhigen, bestimmt sah ich blass im Gesicht aus.

Aber ich würde nicht los weinen. Das nahm ich mir fest vor, auch glaubte ich gar nicht in der Lage für Tränen zu sein. Zu sehr schmerzte diese Information. Ich spürte deutlich einen Stich im Herzen. War das eine Debakel beendet, kam das nächste. Neji würde sich nicht zurückhalten, wenn man es ihm befehligte und das hatte mein Vater gerade veranlasst. Ich hasste ihn nicht dafür. Er konnte genau so wenig daran ändern, wie mein Verlobter. Seufzend ging ich in mein Zimmer.

So gut es möglich war verdrängte ich diese Information für den Rest der Woche.

Ich hielt mich ein wenig distanziert zu meinem Verlobten, was meine Schwester kritisch beäugte. Jeden Abend lagen Neji und ich zusammen in unserem Bett und schwiegen uns an. Aber eins verwunderte mich doch.

Er suchte immer meine Nähe. Er legte jedes Mal einen Arm um mich und kuschelte sich an meinen Rücken. Warum er das tat, verstand ich nicht, ich hinterfragte nicht und ließ ihn gewähren.

Über die Woche nervte es aber, wie er sich gegenüber mir benahm. Er ließ keine Gelegenheit aus mir näher zu treten, als ich mochte. Entweder warf er mir Sprüche an den Kopf, bei denen ich knallrot anlief oder er ließ seine Hände wandern. Ich musste ihn jedes Mal dezent zurückweisen, da mir das einfach nicht behagte.

Zu allem Überfluss schien sich meine Schwester mit ihm verbündet zu haben. Sie brachte mich in die unmöglichsten Situationen. Ein Mal hatte sie es sogar geschafft mich im Badezimmer ein zu sperren. Unter dem Vorwand, dass keine Handtücher mehr im Bad waren, lockte sie mich ins Bad, da ich neue Handtücher in die Kommode legen wollte. Nur blöd das Neji zu der Zeit im Bad war und duschte. Sie schuppste mich heimtückisch hinein und schloss die Tür ab. Als ich das fliesende Wasser hörte, konnte ich mir denken, was gespielt wurde. Natürlich lief ich knallrot an und versuchte die Tür wieder auf zu bekommen, aber es funktionierte nicht. Ich musste solange warten, bis Hanabi es für richtig hielt, mich raus zu holen und das dauerte. Ich hatte den Blick stur auf die Tür gerichtet, um Neji nicht beim Umziehen zu sehen zu müssen. Er unterhielt sich nebenbei mit mir, der belustigte Ton seiner Stimme entging mir nicht. An dem Tag hätte ich Hanabi am liebsten erwürgt.

Ich vermied es mit Neji allein zu sein. Abends im Bett ging das natürlich nicht. Ich verschwand immer früher als er im Bett und stellte mich schlafen, doch er bemerkte es, wenn ich nur so tat.

Mein rasender Puls verriet mich. Er nahm mich wie gewohnt in den Arm, blieb mit seiner Hand aber nicht auf meinem Bauch, sondern streifte mein Schlafanzugsoberteil ein Stück nach oben. Es jagte mir einen Schauer über den Rücken. Die Worte meines Vaters hallten weiterhin in meinem Kopf, sodass ich mich verspannte. Er registrierte es jedes Mal und ließ schließlich von mir ab.

Ich wusste nicht, ob ich ihm damit wehtat, aber mein Grund war auch verständlich. Da wir nebenbei Missionen mit unseren Teams erfüllen zu hatten, war ich froh aus dem Haus zu meinem Teamkollegen Shino und Kiba mit Akamaru zu kommen. Unser Sensei Kurenai schien von meinen Problemen nichts mit bekommen zu haben, was mich im Stillen freute. Im ersten Moment waren alle geschockt, als ich ihnen von der Verlobung und dem Hochzeitstermin von Neji und mir berichtete. Ich freute mich auch darüber, dass sie vorbei kommen wollten, um mir zu gratulieren.

Die bevorstehende Heirat von meinem Cousin und mir verbreitete sich innerhalb weniger Tage im Dorf, wie ein Laubfeuer, das nicht zu bremsen war. Viele Dorfbewohner kamen zu uns nach Hause und gratulierten uns, wünschten uns alles Gute. Mich interessierte das nicht viel, Neji anscheinend auch nicht, da wir kurz vor unseren Prüfungen standen.

Zwei Tage vor unseren Prüfungen finden wir an unsere Kampftechniken zu perfektionieren, um sie erfolgreich nutzen zu können. Das Training zahlte sich aus. Ich wurde endlich in den Rang des Jonin aufgenommen und Neji trat der Anbu-Einheit bei, was mir allerdings Sorge bereitete.

Die Anbu-Einheit war die Ranghöchste, jedoch gefiel es mir nicht, dass er auf Missionen Tagelang nicht da war und vielleicht sogar getötet werden konnte. Es bereitete mir Unbehagen. Zu Recht.

Als uns dann nur noch eine Woche zur Hochzeit bevorstand, begann die Hetze. Haufenweise wurden Dinge geplant, die Einladungskarten wurden verschickt und die Brautjungfern bestimmt.

Da ich jemanden vertrauten an meiner Seite haben wollte, überredete ich Hanabi meine Brautjungfer zu werden. Zuerst war sie nicht gerade begeistern, da sie nicht gerne Kleider trug, aber sie gab nach. Tsunade hatte auch der Feier zu gesagt und würde unserer Trauung bei wohnen.

Viele von unseren Freunden würden zur Hochzeit erscheinen, alle hatten zu gesagt. Ich war glücklich darüber, dass alle Zeit fanden. Neji anscheinend auch, da er einen entspannten Eindruck machte. Um uns näher kennen zu lernen unternahmen Neji und ich viel zusammen. Wir gingen gemeinsam spazieren oder einkaufen. Das Einkaufen war für ihn aber eher langweilig. Wir redeten über alles Mögliche. Über unsere Kindheit, die nicht wirklich berauschend war, über unsere derzeitigen Gefühle, wobei Neji da aber erheblich mehr Probleme hatte, und über anderes.

Wir wollten in diese Ehe als zwei Menschen gehen, die nichts zu verbergen hatten. Aber wir kamen nie auf das Thema Schwangerschaft. Ich traute mich nicht es an zu schneiden und er wollte es anscheinend auch nicht.

Einen Tag vor unserer Hochzeit wurden wir quasi von unseren Freunden entführt. Ich las gerade ein Buch, als es an der Tür klopfte. Neugierig geworden legte ich das Buch zur Seite und machte die Tür auf. Eine lächelnde Hanabi und Sakura standen vor der Tür. Ich wünschte ihnen einen guten Abend und fragte, was sie um diese Uhrzeit noch wollten, da es schon abends um sieben war. Sie winkten fröhlich ab und fragten mich, ob ich Zeit hätte. Kurz ging ich meine Liste im Kopf durch, ob ich irgendetwas vorhatte.

„Nein.“, antwortete ich wahrheitsgemäß. Auf ihren Gesichtern breitete sich ein Lächeln aus. „Hast du noch Lust zu mir zu kommen?“, fragte Sakura mich. Einverstanden willigte ich ein und wurde auch gleich von den Beiden mitgezogen. Ich konnte nicht einmal Neji Bescheid sagen, dass ich weg ging, aber dieser war auch bereits verschwunden. Er wurde von Naruto und Lee abgeholt. Ich fragte die Beiden, was wir denn machen wollten, aber sie antworteten nicht.

Ein Gefühl der Aufregung bildete sich in meiner Magengegend. Was sie wohl vorhatten? Als ich vor der Haustür von Sakura stand, ahnte ich schon bereits, was auf mich zukam. Sie forderten mich auf, die Tür zu öffnen.

Zögernd streckte ich die Hand nach dem Türgriff aus und drehte ihn soweit, bis die Tür sich langsam öffnete. Plötzlich wurde mir der Türknauf aus der Hand gerissen und mir schossen jede Menge Luftschlangen ins Gesicht. Verwirrt blinzelte ich. Meine ganzen Freundinnen standen in der Tür und kreischten erfreut.

Ich bekam von Ino eine Kette aus Blumenbestecken um den Hals. Hanabi und Sakura nahmen mich unter die Arme und führten mich rein. Innerlich schmunzelte ich. Sie hatten eine Junggesellenabschiedsparty arrangiert. Das fand ich so süß von ihnen.
 


 

Danke für die schönen Kommis^^

Ich werde weiterin fleißig weiter schreiben

Junggesellenabschiedsparty

Junggesellenabschiedsparty
 

Womit hatte ich solche guten Freundinnen nur verdient? Jetzt konnte ich mir auch erklären, warum Hanabi noch so spät aus dem Haus verschwunden ist.

Als wir das Wohnzimmer betraten konnte ich nur staunen. Alles war herrlich geschmückt, auf dem Esstisch befand sich selbst gekochtes Essen und Getränke. Jede Menge Luftballons zierten die Wände.

Ich war ergriffen. Ich dachte schon ich müsste den Abend allein verbringen, da ich Neji bis Morgen vor dem Altar nicht mehr sehen durfte. In meinen Augenwinkeln bildeten sich Tränen der Freude. „Habt ihr das alles für mich gemacht?“, fragte ich mit zittriger Stimme. „Natürlich!“, sagte Hanabi. „Oder siehst du hier noch jemanden, der Morgen heiratet?“ Glücklich schüttelte ich den Kopf.

„Lasst euch Mal drücken.“, sagte ich, ehe ich schon meine kleine Schwester in den Arm nahm. Herzlich knuddelte ich jeden der Anwesenden Mädchen. Alle waren sie gekommen, sogar Temari, die eigentlich in Suna stationiert war.

Nachdem wir uns begrüßt hatten, setzten wir uns an den Tisch. Es gab Pizzasuppe mit Armen Ritter und Brötchen. Zum Trinken gab es Mineralwasser, Apfelschorle, aber auch alkoholische Getränke. Ich nahm bewusst Mineralwasser als Getränk, da ich Alkohol nicht gut abkonnte. Wir füllten uns gegenseitig die Teller auf und begannen dann zu Essen. Zwischendurch alberten wir immer rum.

Entweder wurden Witze über die Jungs erzählt oder peinliche Sachen, die wir am liebsten aus unserem Leben strichen. Als wir dann fertig waren, begann die große Fragerunde. Da ich der Ehrengast war, war ich auch gleichzeitig das erste Opfer. Ich wurde mit Fragen über Neji und mich bombardiert, die nicht immer Jugendfrei waren.

Natürlich war Ino die Erste, die mich fragte.

„Habt ihr es schon getan?“, fragte sie ohne rot zu werden. Verlegen räusperte ich mich. „Nein, haben wir nicht.“ „Das wird sich ja spätestens Morgen ändern.“, erwiderte Ino schelmisch grinsend. „Und wie sieht es mit eurem Familienleben aus?“, fragte Sakura. „Du kamst doch nicht immer klar mit deinem Vater. „Das hat sich mittlerweile geändert.“, sagte ich leicht lächelnd.

„Unsere Differenzen sind zum größten Teil aus der Welt geschafft.“ „Das freut mich.“, antwortete die junge Frau mit den rosa Haaren.

„Ich frage mich, was die Jungs gerade machen.“, überlegte TenTen laut. Fragend sah ich sie an. „Die Jungs schmeißen für Neji auch eine Party. Sie haben ihn ein paar Minuten vor dir abgeholt.“, bemerkte sie. „Wir können froh sein, dass sie am anderen Ende des Dorfes feiern.“, warf Temari ein. „Was glaubt ihr, was da für Alkohol fließt. Ich hoffe dein Bräutigam ist Morgen so nüchtern, dass er gerade ausgehen kann.“

Ich dachte kurz über ihre Worte nach, nickte dann aber kurz. „Das wird schon.“, gab ich leise von mir. Freudig klatschte Sakura in die Hände. „Wer hilft mir beim Abwaschen?“ Wir stimmten alle mit ein und gemeinsam machten wir uns daran, dass Esszimmer vom schmutzigen Geschirr zu befreien. Wir wuschen den Schmutz von den Tellern und trockneten sie ab. Anschließend verstauten wir sie in die für sie vorgesehenen Schränke. Nach getaner Arbeit setzten wir uns in die Wohnstube und beratschlagten über einen Film.

Sakura hatte die Filme Scream, The Grudge und American Pie 2 Jetzt wird geheiratet. Da am morgigen Tag eine Hochzeit war entschieden wir uns für American Pie 2. Der Film ging fast zwei ganze Stunden. Es lohnte sich. Dieser Film war wieder so peinlich, dass es lustig war. Wir gaggerten uns bei dem Film ein ab.

Abwechselnd wurden Getränke und Chips herumgereicht, die jeder gerne verputzte. Vom Alkohol rührten die TenTen, Ino und Temari etwas an. Sakura und ich waren die Einzigen, die Nüchtern blieben. Nur für den Fall der Fälle.

Nach dem Film zeigte die Uhr bereits zehn Uhr an. Um nicht so spät ins Bett zu gehen, musste ich mich leider auf den Weg machen. Die Anderen waren darüber natürlich tot traurig, aber sie wussten, dass ich sehr früh aufstehen musste. An der Tür verabschiedeten sie mich alle, drückten mir aber noch eine Schachtel in die Hand. Mit einem auffordernden Blick sahen sie mich an.

Nun doch neugierig geworden öffnete ich die kleine Schachtel und zog eine Flasche Parfüm und eine Kochschürze heraus. Okay, dass Parfüm verstand ich noch, aber was bedeutete die Schürze?

Fragend sah ich meine besten Freundinnen an. Ino schob sich vor und flüsterte mir die Bedeutung der zwei Sachen ins Ohr. „Das Parfüm hat einen Duft, der jeden Kerl weich werden lässt, da wird selbst Neji nicht widerstehen können und die Schürze auf deinem nackten Körper stachelt ihn zusätzlich an.“ Wie immer spürte ich die gewohnte Röte in meinem Gesicht. Das war so typisch für die Mädels.

Mit einem breiten Grinsen beobachteten sie meine Reaktion, bis sie sich nicht mehr halten konnten und anfingen zu lachen. Ich nahm es ihnen nicht übel, da ich bestimmt wie eine überreife Tomate aussah. „Ihr seit die Besten.“, sagte ich und umarmte jeden. Hanabi stellte sich neben mich in die Startlöcher.

„Wir wünschen dir alles Glück dieser Welt und auf eine gesunde und glückliche Ehe.“, sagten sie. Mit einem Lächeln auf den Lippen verabschiedete ich mich mit Hanabi und wir machten uns auf den Weg zurück nach Hause.

Unterwegs waren wir seltsam still. Anscheinend traute sie sich nicht mich an zu sprechen. Ich sagte nichts zu ihrem Verhalten, dazu war ich mit meinen eigenen Gedanken zu sehr beschäftigt. Ich fragte mich innerlich, wie meine Ehe mit Neji werden würde. Wir sprachen beide nie besonders viel, geschweige, dass wir etwas zusammen unternahmen.

Die meiste Zeit des Tages bekamen wir uns nicht zu Gesicht. Wir verbrachten meistens nur die Nacht zusammen, ich hoffe das änderte sich dann. Ob ich Neji liebe oder nicht konnte ich auch nicht sagen. In der letzten Woche hatte ich mir oft diese Frage gestellt, aber keine Antwort darauf gefunden.

Still gingen Hanabi und ich zu unserem Haus. Es war dunkel im Haus, als ich aufschloss und wir eintraten. Wir streiften im Eingangsbereich unsere Schuhe ab. Ich wollte gerade mich auf den Weg auf mein eigenes Zimmer machen, als Hanabi mich zurückhielt.

Schüchtern zupfte sie an meinem T-Shirt, was ich trug. Überrascht wandte ich mich wieder zu ihr um und blickte sie an. „Was hast du denn Hanabi?“, fragte ich freundlich. „Du heiratest doch Morgen oder?“, fragte sie unnötigerweise. „Ja, dass tue ich.“, bestätigte sie mir. „Du darfst Neji bis Morgen ja nicht mehr sehen, würde es dir dann was aus machen, wenn ich heute bei dir schlafe?“ Lieb lächelte ich sie an. Sie hatte sich früher schon oft in mein Bett verzogen, wenn sie Angst hatte oder ich ihr eine Gute-Nacht-Geschichte erzählen sollte. „Nein, habe ich nicht. Du kannst heue ruhig bei mir schlafen.“, stimmte ich zu.

Lächelnd sah sie mich an und spurtete sofort in Richtung ihres Zimmers, um sich Bett fertig zu machen. Ich schaute ihr kurz Kopf schüttelnd nach, ehe ich dasselbe tat. Nach zehn Minuten war ich fertig für die Nacht und wartete, bereits in die Lacken gekuschelt, auf Hanabi, die kurze Zeit später blitzartig in mein Zimmer kam. Freudig sprang sie aufs Bett und kuschelte sich an mich.

„Gute Nacht, Schwesterchen.“, nuschelte sie müde.

„Gute Nacht.“, bestätigte ich und zog die Decke richtig über uns. An diesem Abend schlief ich relativ schnell ein, da ich müde von der ganzen Aufregung war. Am morgigen Tag würde mein Eheleben losgehen. Der Gedanke allerdings, dass ich schnell schwanger werden sollte, behagte mir noch immer nicht. Schließlich war ich noch ein halbes Kind, aber das würde ich einen anderen Tag ansprechen.
 


 

Leider ist es ein bisschen kurz geraten^^

*geht in Deckung*

Seid mir bitte nicht böse

Dafür mache ich die Hochzeit viel länger

*vorsichtig aus ihrem Versteck späh*

Danke für euer Verständnis^^

*entschuldigendes Lächeln drauf hat*

Hochzeit

Hochzeit
 

Seit ich einen Faustschlag von Hanabi ab bekommen hatte, konnte ich nicht mehr einschlafen. So lag ich bereits Stunden wach und wartete auf Nefitiri, die mir beim Ankleiden helfen sollte.

Meine kleine Schwester schlief weiterhin, während ich vorsichtig aus dem Bett stieg, um sie nicht zu wecken. Heute war also der große Tag, dachte ich. Morgen brachen Neji und ich schon zu unseren Flitterwochen auf. Die Zeit verging schnell.

Leise schlich ich aus meinem Zimmer nach nebenan, wo mein Hochzeitskleid hing. Lange dachte ich darüber nach, ob ich auch das Richtige tat. Als es schließlich halb acht war, beschloss ich duschen zu gehen. Im Bad zog ich mir meinen Schlafanzug aus und packte ihn in den Wäschepuff.

Ich nahm mir ein großes Handtuch und hängte es griffbereit an den für ihn vorgesehenen Halter. Nackt stieg ich in die Dusche. Ich stellte die Wassertemperatur ein und drehte das Wasser auf. Angenehm floss das Wasser über meinen Körper. Meine angespannten Muskeln entspannten sich allmählich. Nass hing mein Haar an meinem Gesicht hinunter. Nachdenklich richtete ich den Blick auf den Ring, den ich an der rechten Hand trug, mein Verlobungsring. Heute wurde er durch den Ehering abgelöst werden.

Ich suchte in Ruhe Ende. Anschließend stieg ich aus der Duschkabine und schlang das Handtuch um meinen Körper. Ich beschwor ein Windjutsu hinaus, dass meine Haare trocknete. Um keine Knoten entstehen zu lassen bürstete ich es danach. Nur mit einem Handtuch bekleidet ging ich aus dem Badezimmer zum Ankleideraum. Meine bloßen Füße erzeugten tappende Geräusche auf dem Holzboden. Ich sah niemandem auf dem Gang, was mich beruhigte. Im Zimmer trocknete ich mich vernünftig ab und schlüpfte in weiße Spitzenunterwäsche. Mein Hochzeitsgewand bestand aus vier Lagen. Mein Untergewand, was fast gänzlich durchsichtig war, konnte ich alleine anziehen. Bei dem Rest half mir nachher Nefitiri.

Dieses Mal trug ich keine Socken, ich bekam Ballerinas, in denen ich keine anziehen brauchte. Schweigend setzte ich mich auf den einzigen Stuhl im Raum und sah aus dem Fenster der Sonne beim Aufgehen zu.

Um halb neun klopfte es scheu an der Tür. Ohne auf zu blicken rief ich ein „Herein“. Zögerlich wurde die Tür geöffnet. Ich schaute zur Schiebetür und erkannte Nefitiri, die hereinkam. „Guten Morgen, Nefitiri.“, begrüßte ich sie. Freundlich erwiderte sie meine Begrüßung. „Wie geht es dir?“, fragte sie. „Gut.“ „Schön zu hören. Bist du sehr aufgeregt?“ „Nein, bin ich nicht.“ Zur Bestätigung schüttelte meinen Kopf. Es war eher so, als überkam mich eine unvergleichliche Ruhe. Ich fürchtete mich nicht vor meiner Eheschließung. Wir sprachen kaum miteinander, als sie mir beim Anziehen und danach beim Make-up half. Ich hielt die ganze Zeit still, damit nichts verlief oder sie abrutschte.

Nach einer dreiviertel Stunde stand ich komplett fertig vor dem Spiegel und begutachtete mich. Mein Kimono erstrahlte in einem reinen weiß. Die kunstvollen, silbernen Stickereien symbolisierten Schutz, Glück, eine lange Ehe und die Fruchtbarkeit, die Familienwappen waren ebenfalls drauf genäht worden.

Um meinen Hals trug ich eine Perlenkette meiner Mutter, die ihr viel bedeutet hatte. Auf meinem Kopf zeichnete sich deutlich der Schleier ab. Im Gegensatz zu meinem Verlobungsschleier war dieser weiß und ließ keine Blicke auf mein Haar zu, dazu verdeckte er beinahe die Hälfte meines Gesichtes. Ich sah zwar aus wie eine Braut, aber ich fühlte mich nicht so. Ich konnte das Gefühl gar nicht beschreiben, was mich befiel. Aufmunternd reichte mir Nefitiri meinen Brautstrauß, den ich entgegen nahm.

Er bestand aus weißen Rosen, die kreisförmig mit Ahornblättern gebunden waren. In der Mitte blitzte eine Perle hervor. „Wir sollten gehen.“, wies ich die andere Frau an. „Mein Vater wartet bestimmt schon.“ Zustimmend nickte sie. Zusammen verließen wir das Zimmer und begaben uns zur Großen Halle.

Die Sonne schien bereits hoch am Himmel. Es waren nicht mehr viele Minuten bis zur Hochzeit. Kurz bevor wir den abgeschiedenen Nebengang betraten, tauchte Hanabi vor uns auf, in ihrem Brautjungfernkleid, was in einem leichten lila gehalten wurde.

Ihre Augen wurden Tellergroß als sie mich sah.

„Du siehst traumhaft aus.“, brachte sie entsetzt hervor. „Danke Hanabi, du aber auch.“, bemerkte ich. Sie wurde leicht rot um die Nase, ehe sie mir mitteilte, dass Vater bereits wartete. Ich verabschiedete mich mit einem entschuldigenden Lächeln von Nefitiri, die davon ging, um sich einen Platz zu suchen, aus der sie mich nachher am Altar auch genau sehen konnte.

Zusammen betraten Hanabi und ich den Seiteneingang an dem ich am Ende eine vertraute Gestalt ausmachte, die an der Wand lehnte. Als Hiashi mich erblickte bildete sich ein schmales Lächeln auf seinen Lippen. Er stieß sich von der Wand ab und schlenderte zu mir herüber. Kurz vor mir blieb er stehen und musterte mich erfreut. „Du siehst wunderschön aus.“, sagte er. Mit einem einfachen Danke bedankte ich mich. „Bist du sehr aufgeregt?“, fragte er. „Nein, ich bin sogar ziemlich ruhig.“, konterte ich. Ich wusste, was auf mich zukam. „Wann geht es los?“ „In wenigen Minuten. Die Blumenkinder werden schon zusammengerufen, danach kommen die Brautjungfern. Erst dann führe ich dich zum Altar.“ Verwundert zog ich die Augenbrauchen hoch.

„Du führst mich zum Altar“, fragte ich leise. Meine Frage ließ ihn leicht zusammenzucken. „Ja.“, antwortete er unsicher. „Ich bin kein guter Vater gewesen, dass weiß ich. Aber trotzdem möchte ich meine älteste Tochter zum Altar führen, es sei denn du hast etwas dagegen.“, sagte er betrübt. Fürsorglich legte ich meine Hand auf seinen Arm und lächelte ihn warm an. „Natürlich habe ich nichts dagegen.“, beteuerte ich.

Seine Stimmung hob sich wieder, als er in mein lächelndes Gesicht sah. Mittlerweile hatten alle Gäste, die zu der Hochzeit eingeladen wurden, und dass waren nicht wenige, Platz genommen.

Die Blumenmädchen erschienen am Eingang und leise erklang die melodische Hochzeitsmusik. Aus meinem Versteck heraus konnte ich sehen wie Neji auf der Bildfläche erschien und langsam über den Teppich zum Priester ging. Es war derselbe Priester, der Neji und mich verlobt hatte.

Neji sah gut aus, fand ich zu mindestens. Er trug weiße Hosen und T-Shirt. Das weiße T-Shirt wurde durch ein Übergewand, was meinem ähnelte zum größten Teil verdeckt. Ich erkannte genau dieselben Schutzsymbole, die mit dem feinen silbernen Fäden gestickt worden waren. Plötzlich ging alles ganz schnell.

Mein Vater nahm mich an der Hand und führte mich zum Eingang, da bereits meine Brautjungfer Hanabi auf der Bildfläche erschien. Elegant ging sie über den ausgelegten Teppich und stellte sich auf die Seite der Braut. Hiashi und ich standen bereit am Eingang. Er bot mir seinen Arm an, den ich auch ergriff.

Die gesamten Blicke der Gäste richteten sich auf mich. Einige sogen scharf die Luft ein, während andere mich stolz anblickten. Neji, der bereits vorne wartete, musste kurz schlucken als er seine Cousine das erste Mal seit gestern Abend zu Gesicht bekam. Er fand sie wunderschön. Der Kimono stand ihr vorzüglich und unterstrich ihre Weiblichkeit. Ihr Schleier verbarg zum Teil ihr Gesicht, jedoch konnte er diese verführerischen Lippen noch sehen. Sie war einfach perfekt, fand er. Das Beste war, sie würde ihm gehören.

In wenigen Minuten.

Ich setzte mich mit meinem Vater in Bewegung. Behutsam setzte ich einen Fuß vor den anderen. Ich spürte die Blicke auf mir ruhen, jedoch konzentrierte ich mich auf Neji. Mein Cousin hatte sich zu mir um gewandt und ich glaubte so etwas wie Annerkennung in seinem Blick zu lesen.

Es kam mir vor wie eine Ewigkeit, als ich bei ihm angelangte und Hiashi meinen Arm los ließ. Mein Vater entfernte sich und gesellte sich zu meiner jüngeren Schwester. Ich war angenehm überrascht, als mein Cousin nach meiner Hand griff.

Ich legte meine in seine und zusammen blickten wir unserem Schicksal entgegen. Der Priester trat vor und bedeutete uns, einander an zu sehen. Wir folgten seiner Aufforderung und wandten uns einander zu. Wir sahen uns gegenseitig an. Kurz war ich versucht in seinen Augen zu versinken, so tiefsinnig sahen seine Seelenspiegel aus. Erst die Rede des Priesters riss mich aus meinen Gedanken.

„Wir haben uns heute hier versammelt, um diesen Mann und diese Frau miteinander zu vermählen. Wer Einwände gegen diese Verbindung erheben will, möge jetzt sprechen oder für immer schweigen.“ Stumm blickte der Priester in die Runde, da niemand seine Stimme erhob, fuhr er zufrieden fort.

„Möchtest du, Neji Hyuga, diese Frau zu deiner dir angetrauten Ehefrau nehmen? Sie hüten und beschützen, bis an dein Lebensende? So antworte mit: Ja, ich will.“

„Ja, ich will.“, stimmte er ein.

Mein Herz fing an schneller zu schlagen. Jetzt war ich an der Reihe.

„Und möchtest du, Hinata Hyuga, den hier anwesenden Mann zu deinem Ehemann nehmen? Ihn ehren und lieben, bis das der Tod euch scheidet? So antworte mit: Ja, ich will.“

Mit fester Stimme sagte ich: „Ja, ich will.“

Der Priester nickte uns zu. „Dann tauschen sie bitte die Ringe.“ Uns wurden die Eheringe gereicht, die wir unserem Partner am Ringfinger anstecken durften. Ein leichtes Lächeln umspielte die Mundwinkel des Priesters, als er die letzten Worte seiner Rede sprach und einen Schritt zurücktrat. „Sie dürfen die Braut jetzt küssen.“

Angespannte Stille breitete sich in der Halle aus. Alle schienen vor Spannung die Luft an zu halten. Ich spürte, wie Neji meinen Schleier hoch hob. Ich hatte meine Blickkontrakt mit ihm unterbrochen und ihn gesenkt, da ich ihm irgendwie nicht in die Augen schauen konnte. Es war merkwürdig zu wissen gleich mit ihm verheiratet zu sein.

Sanft umfasste er mein Kinn und hob meinen Kopf an. Widerstrebend musste ich ihn ansehen. Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. Neji zog ich näher zu sich, automatisch kniff ich meine Augen zu. Ich spürte wie sein Atem mein Gesicht streifte. Merklich spannte ich mich an und bebte etwas. Einerseits hatte ich Angst geküsst zu werden, andererseits wollte ich es. Es war mir bloß unangenehm, dass vor versammelter Mannschaft zu machen, da ich ihn ja sonst erst einmal geküsst hatte.

Ich war auf diesem Gebiet noch Recht unerfahren.

Er beugte sich weiter vor, kurz vor meinen Lippen hielt er inne. Flüsternd sagte er mich, ich solle mich nicht so sträuben, ehe er seine Lippen mit meinen versiegelte. Meine Angespanntheit fiel von mir ab, wie eine zweite Haut. Ich registrierte selbst nicht, dass ich meine Hände auf seine Brust legte. Er entließ mein Kinn aus seiner Umklammerung und strich mit seiner Zunge über meine Lippen.

Ich fühlte, wie die Röte mir ins Gesicht stieg. Vor den Anderen war mir das doch etwas zu unangenehm. Es war ein schöner Kuss, aber ich musste ihn trotzdem unterbrechen, schließlich befanden sich noch andere im Raum.

Ich trat einen kleinen Schritt von ihm zurück, um ihm zu demonstrieren, dass er momentan nicht mehr als einen Kuss bekam. Er blickte zwar mürrisch drein, blieb ansonsten aber ruhig. Lautes Klatschen ließ uns beide aufschauen. Wir drehten uns zu der Menge um, die lauthals begeistert war.

Nun waren wir also Mann und Frau. Es fühlte sich aber nicht anders an, als wir vorher nur Cousin und Cousine waren. Wir nahmen an unserem Tisch Platz, wo unsere engsten Familienmitglieder, die fünfte Hokage, unsere Senseis und Freunde saßen. Alle hatten ein freudiges Lächeln auf dem Gesicht. Wir empfingen von allen Glückwünsche. Alle schienen begeistert zu sein, nur Neji und ich selber nicht. Wir verhielten uns nicht wie ein Brautpaar, das frisch verliebt und jetzt verheiratet war. Schließlich heirateten wir nicht von uns aus, wir hatten uns nur damit abgefunden.

Nachdem die meisten Gespräche verklungen waren wurde das Büffle eröffnet. An den Seiten der Halle waren jeweils große Tische aufgestellt worden, auf denen das Essen stand. Neji und ich eröffneten das Festessen, indem wir unsere Hochzeitstorte gemeinsam anschnitten und sie an die Gäste verteilten, die ein Stück haben wollten.

Ein kribbelndes Gefühl breitete sich in meiner Magengegend aus, als Neji und ich gemeinsam das Messer umfassten und das erste Stück anschnitten. Er stand dabei hinter mir und griff behutsam unter mir hindurch.

Wir aßen in Ruhe miteinander. Ich glaubte mich verguckt zu haben, als es bereits drei Uhr war. Bei einer Hochzeit verflog die Zeit rasend schnell. Es entstanden Gesprächsgruppen und wir wurden förmlich mit Fragen bombadiert. Wo wir denn unsere Flitterwochen verbrachten, wie wir uns momentan fühlten und andere Fragen Auf eine gewisse Frage reagierte ich jedoch allergisch. Naruto, der ebenfalls an unserem Tisch saß, fragte spaßeshalber, wann wir denn planten Nachwuchs zu bekommen.

Durch diese Frage kam mir wieder das Gespräch von Hiashi und Neji in der Küche in den Kopf. Neji machte ein ausdrucksloses Gesicht und ich starrte geistesabwesend auf meinen Teller. Sakura, die die plötzlich bedrückte Stille wahrnahm, verpasste Naruto eine Kopfnuss. Dieser meckerte sie natürlich sofort an, aber sie behielt die Oberhand und lockerte die Stimmung wieder.

Zu mindestens bei fast allen. Um vier Uhr Nachmittags begann dann die richtige Party. Laute Musik wurde angemacht und die ersten jüngeren Paare gesellten sich auf die Tanzfläche. Ich unterhielt mich angeregt mit Sakura, als die ersten Paare anfingen zu tanzen. Hanabi hatte sich Kiba geschnappt und tanzte freudig mit ihm. Die älteren Anwesenden hielten sich eher im Hintergrund, was typisch war.

Da ich einen langen Kimono trug konnte ich schlecht bei einem schnellen Lied mit tanzen, außerdem machte Neji keine Anstalten mich auf zu fordern. Und da der Mann bekanntlich die Frau aufforderte und nicht andersrum, fand ich mich halt damit ab.

Das Gespräch zwischen Sakura und mir endete, als gerade ein langsames Lied angestimmt wurde.

Eine leichte Berührung an meiner Hüfte schreckte mich auf. Ich sah neben mich und erkannte Nejis Hand. Fragend wandte ich mich zu ihm um. Er sagte nichts, musterte mich stumm und zog mich dann mit sich hoch. Zielstrebig begab er sich zur Tanzfläche. Die anderen Paare sahen uns näher kommen und machten uns auch sogleich Platz.

Einen Moment fragte ich mich wirklich was mit Neji los war, denn er legte die Arme um meine Hüfte und zog mich näher an sich heran. Einige Paare starrten uns kurz an, ehe ein Lächeln sich auf ihren Gesichtern ausbreitete. Damit meine Überraschtheit nicht auffiel legte ich meine Hände um seinen Hals. Ich schaute auf seine Brust, ehe er seine Stirn gegen meine lehnte und ich so aufblicken musste. Ich war irritiert von seinem Gefühlsspiel. Er sah mich bedauernd an. Warum?, fragte ich mich.

War es deshalb, weil ich bald schwanger werden sollte? Das konnte es natürlich durchaus sein. Er bestätigte meine Vermutung, als er kaum wahr zu nehmen gegen mein Unterleib drückte.

Ich verstand seine Geste und strich beruhigend über seinen Nacken. Es war schließlich nicht seine Schuld, dass der Clan bald einen Erben erwartete. Wir blieben eng aneinander gelehnt so stehen und wiegten uns leicht hin und her, bis die Musik verklang.

Wir lösten uns voneinander und gingen zurück zu unseren Plätzen. Da ich noch immer meinen Brautstrauß hatte forderte ich die unverheirateten Damen auf sich auf zu stellen. Selbst Tsunade konnte ich überreden. Ungefähr 20 Frauen standen hinter mir. Ich konnte sie nicht sehen, da ich mit dem Rücken zu ihnen stand. Mit Schwung holte ich aus und warf den Strauß hoch über meinen Kopf. Als ich mich umdrehte, um heraus zu finden wer ihn denn gefangen hatte, stellte ich lächelnd fest, dass es die Hokage Tsunade selbst war. Diese sah völlig fassungslos auf den Brautstrauß in ihren Händen. Sie hatte sich nicht Mal einen Zentimeter bewegt. Er war ihr direkt in die Arme gefallen.

Anerkennend fingen die Gäste an zu klatschen. Das erste Mal in ihrem Leben war Tsunade völlig aus der Bahn gerissen. Um sie nicht weiter zu verunsichern führte Sakura ihre Meisterin zurück an ihren Tisch.

Es wurde noch viel gelacht und gefeiert. Am Abend verschwanden zuerst die Mütter mit ihren noch jungen Kindern, die bereits schon eingeschlafen waren. Auch einige meiner Freunde verabschiedeten sich bereits, da sie vom Tanzen und Feiern müde waren. Gegen acht Uhr abends, als nur noch ca.25 Personen der ursprünglich 100 eingeladenen Gäste vorhanden waren, begaben sich auch Neji und ich zur Ruhe.

Unser Zimmer war sauber, wie am vorherigen Tag, jedoch war die Bettwäsche gewechselt worden. Sie hatte die Farbe eines hellen rot und zierliche Kraniche und Seerosen waren auf dem feinen Stoff abgebildet. Wir betraten das Zimmer, hinter uns rauschte die Tür leise zu. Wir standen ein paar Minuten im Raum herum. Ich erwartete, dass er den ersten Schritt unternahm, aber er tat nichts, was ich dazu deuten könnte.

Ich wusste, dass wir diese Nacht nicht einfach ruhig hinter uns lassen können. Es würde auffallen. Zögerlich begab ich mich zum Bett und setzte mich provozierend auf meine Betthälfte. Ja, ich wollte ihn provozieren. Ich wollte es einfach hinter mir haben. Seit Tagen hatte ich mir bereits darüber den Kopf zerbrochen. Neji blieb unentschlossen. Warum?, fragte ich mich. Er war sonst auch nicht der Typ dafür.

„Warum zögerst du?“, fragte ich leise, ohne ihn an zu sehen. Seine Augen verengten sich leicht zu Schlitzen. Schließlich gab er doch nach und setzte sich in Bewegung. Die wenigen Schritte zu mir zurücklassend, stand er vor mir. Mit einem seltsamen Ausdruck in den Augen sah er mich an. Ich hob meinen Kopf an, um ihm ins Gesicht sehen zu können.

Eine stumme Entschuldigung murmelnd beugte er sich zu mir herunter und küsste mich auf den Mund. Jetzt gab es kein zurück mehr.
 


 

Vielen Dank für die netten Kommis^^

Hier ist wieder ein neues Kapitel meiner FF

Ich hoffe es gefällt euch^^

Hochzeitsnacht

Hochzeitsnacht
 

Nejis Kuss war kein fordernder, zu mindestens jetzt noch nicht. Mein weißer Schleier fiel entgültig von meinem Kopf und landete auf dem Bett. Neji legte seine Hände auf meine Schultern und strich unter den Stoff meines Obergewandes.

Seine kühlen Finger erzeugten eine Gänsehaut bei mir. Mit einer schnellen Bewegung zog er mir mein Obergewand samt dem Hemd mit den vielen Stickereien aus.

Der Stoff raschelte, als er auf dem Boden aufkam. Nur noch das dicke Baumwollgewand und mein Unterkleid verdeckten meinen Körper. Zaghaft erwiderte ich seinen Kuss. Seine Zunge strich über meine Lippen und forderte Einlass. Ich war im Zwiespalt, da mir diese Berührungen unbekannt waren.

Zögerlich öffnete ich meinen Mund einen Spalt breit, sodass Nejis Zunge in meine Mundhöhle eindringen konnte.

Seine warme Zunge fuhr über meine Zähne und stuppste anschließend meine Zunge an. Ich zuckte etwas zurück, da er ein bisschen zu schnell für mich war. Langsam löste Neji seine Lippen von meinen und begann meinen Hals zu küssen.

Mein Herzschlag beschleunigte sich wegen seiner Berührung. Es war auf jedenfall angenehmer als der Kuss. Unbeabsichtigt reckte ich den Hals, damit er besser herankam.

Plötzlich hob Neji mich hoch. Ich musste mich an ihm festhalten, um nicht ab zu rutschen. Er legte sich mit mir aufs Bett und beugte sich über mich. Ich spürte die weichen Lacken in meinem Rücken. Mein Mann sah mir in die Augen, wobei mir nicht ganz wohl war. Ich löste meine Hände aus seinem Nacken, die ich dazu verwendet hatte, um mich festzuhalten und legte sie stumm neben mich. Mein Gegenüber hielt inne, was mich verwunderte. Er hielt sich gut im Zaum, obwohl ich mich ihm anbot.

Vorsichtig legte er sich mit seinem Gewicht auf mich. Ich keuchte kurz auf, ehe ich mich an das Gefühl gewöhnte. Es war schon verrückt. Früher hätte ich nie gedacht, dass ich mal mit ihm mein Leben verbringen würde.

Er löste geschickt die Tücher, die meinen Kimono zusammen hielten. Mit seinen Armen stemmte er sich kurz hoch, um meinen Kimono mit Untergewand zu öffnen. Er zog die zwei Stofflagen unter mir hinweg und besah sich meine weiße Spitzenunterwäsche.

Ich wandte meinen Kopf in eine andere Richtung, da ich nicht unbedingt seinen lüsternen Blick ertragen wollte.

Neji fand das Benehmen seiner Frau leicht missbilligend. Anscheinend zeigte sie überhaupt kein Interesse an ihrer beider Hochzeitsnacht.

Murrend griff Neji nach meinen Handgelenken und drückten sie neben meinem Kopf ins Kissen. Ich biss mir auf die Lippe, um jeden Laut von mir zu ersticken. Desinteressiert sah ich zum Fenster, dass geschlossen war.

Draußen schimmerte bereits der Mond, auf den Straßen war es dunkel.

Aufreizend rieb er sich an meinem Unterleib, sodass ich mir stärker auf die Unterlippe biss, die fast blutete. Er wollte mich auf diese Art aus der Reserve locken.

Probeweise wandt ich mich in seinem Griff, musste aber feststellen, dass er stärker war als ich, bei weitem. Bevor ich reagieren konnte rollte er sich mit mir herum.

Nun saß ich auf seinem Schos und blickte ihn verwundert an. Ein kleines Lächeln bildete sich auf seinen Lippen und er ließ meine Handgelenke los. Iritiert musterte ich ihn. Was brütete der Kerl jetzt schon wieder aus?, fragte ich mich in Gedanken.

Seine Hände wanderten zu meinem Po und verschrenkten sich hinter ihm. Ich zog meine Stirn kraus und überlegte, was diese Geste bedeuten sollte. Er erbarmte sich meiner und drückte mein Becken fester an seins. Ich fühlte, wie mir die Röte in die Wangen stieg. Ich schluckte, bevor ich den Mut fand und meine Hände unter sein Hemd schob. Leicht fuhr ich mit meinen Fingerkuppen seine Bauchmuskeln nach, was ihn erzittern ließ. Neji starrte konzentriert an die Decke, warum wusste ich nicht.

Als ich ihm sein T-Shirt ausziehen wollte, half er mir dabei, weil das schwieriger war, als ich gedacht hatte. Seine Hose folgte wenig später. Ein mir unbekanntes Gefühl breitete sich in meinem Körper aus, als ich ihn halb nackt sah.

Ich näherte mich seinem Gesicht und verwickelte ihn in einen sanften Kuss. Ein süffisantes Lächeln schlich sich auf seine Lippen und er zog mich zu sich runter, sodass ich gänzlich auf ihm lag.

Neji schob eins seiner Beine zwischen meine leicht gespreizten. Sein Unterleib verstärkte den Druck, als er mit mir die Positionen tauschte. eine großen Hände fuhren über meinen Rücken zu meinem BH-Verschluss, während er mein Schlüsselbein entlang küsste. Ich fing schneller an zu atmen, mein Herz klopfte hart gegen meine Brust.

In einer fließenden Bewegung öffnete er meinen BH und streifte ihn mir ab. Ich war beschämt und wandte mein rot gewordenes Gesicht ab. Er spottete darüber, ehe er seine Hände auf meine Brust legte. Sanft drückte er sie. Zart hauchte er weitere Küsse auf mich, bis ich erstickt keuchte. Nun konnte ich das unbekannte Gefühl benennen, was mich schon seit geraumer Zeit befiel. Erregung, aber auch Angst.

Angst, dass es schmerzte.

Ich löste sein Zopfgummi aus seinem Haar und strich durch seine dunkle Mähne, während er über meinen Bauchnabel mit seinen Lippen fuhr. Wenig später lagen ebenfalls meine Unterhose und seine Boxershort am Boden. Seine Erregung drückte an meinen Oberschenkel.

Seine Augen suchten meine, bevor er langsam in mich eindrang. Ich spürte etwas in mir reißen, als Neji unsere Körper vereinte. Es zog leicht in meinem Unterleib, jedoch war es nur von kurzer Dauer. Er war so loyal und wartete, bis ich mich an das Gefühl gewöhnt hatte und keine Schmerzen empfand.

Mit einem leichten Beckenstoff signalisierte ich ihm, dass ich bereit war. Ich schlang meine Arme um seinen Hals, als er begann sich in mir zu bewegen. Mein Gesicht vergrub ich an seiner Schulter, um ihn nicht ansehen zu müssen, da es mir unangenehm war.

Ich hörte sein tiefes Stöhnen und fühlte seine Berührungen auf mir. Eine seltsame Wärme erfüllte mich, dich ich nicht zu deuten vermochte. Ich unterdrückte jeglichen Laut von mir. Mein Herz schlug hart gegen meine Brust, mein Körper war von Schweiß bedeckt. Es strengte an, obwohl Neji den aktiven Part übernahm. Nach wenigen Minuten bewegte Neji sich nicht mehr. Schwer atment legte er seinen Kopf am meine Brust. Er blieb weiterhin in mir. Etwas warmes, flüssiges erfüllte mich, aber ich war zu müde um darüber nach zu denken. Vorsichtig strich ich mit meinen Fingern über Nejis dunkelbraune Haare, die sich auf meinem Oberkörper erstreckten.

Sein Gewicht nahm ich nur noch nebenbei wahr. Ich hörte seinem Atem zu, wie er sich beruhigte. Als er sich wieder vollends unter Kontrolle hatte, entzog er sich mir. Da für mich damit die Sache gegessen war, drehte ich mich auf die Seite, ihm den Rücken zu gewandt.

Schläfrig schloss ich meine Augen und zog die Bettdecke über meinen nackten Körper. Der plötzliche Arm um meiner Taille erschreckte mich, sodass ich mich verspannte.

Der Körper meines Ehemannes schmiegte sich an meinen. Neji legte seinen Kopf an meine empfindliche Halsbeuge, an der er atmete. Zu meiner eigenen Verwunderung fühlte sich diese Nähe angenehm warm und vertraut an. Ich ließ ihn gewähren und konzentrierte mich weiter darauf ins Land der Träume zu fallen.

Das Kuscheln half mir enorm dabei. Innerhalb weniger Minuten war ich abgedriftet und schlummerte ruhig vor mich hin. Neji streichelte mit seiner Hand, die um meine Hüfte lag, beruhigend meinen Bauch.

Zufrieden entspannte er sich an meiner Seite, bis auch er einschlief. Ich war froh, dass diese Nacht so ausgegangen war. Ich hatte sie mir schlimmer ausgemalt. Nur behagte mir der Gedanke nicht, dass Neji dies öfter mit mir machen wollte.

Flitterwochen

Flitterwochen
 

Murrend schlug ich die Augen auf. Ich lag auf der Seite und konnte einen anderen Körper dicht hinter mir spüren.

Müde sah ich mich im Raum um und stellte fest, dass es erst früher Morgen war. Der Klang von Vogelgezwitscher drang durch das Fenster. Angetan von der schönen Melodie lauschte ich in die Stille.

Nejis Arm lag weiterhin locker um meine Taille, genau wie gestern Abend. Vorsichtig, ohne ihn zu wecken, drehte ich mich in seiner Umarmung um. Schweigend betrachtete ich ihn und musterte sein schlafendes Gesicht. Wenn er so ruhig vor mir lag, sah er wirklich friedlich aus, richtig entspannt.

Zögerlich hob ich meine Hand an und strich ihm ein paar Strähnen seines dunklen Haares aus dem Gesicht.

Sein grünes Tattoo auf der Stirn stach mir ins Auge. Wehleidig lächelte ich. Ich war ihm doch völlig egal, es ging ihm nur darum zur Hauptfamilie zu gehören, mehr nicht.

Leise stieg ich aus dem Bett. Sofort spürte ich die kühlere Zimmerluft, was eine leichte Gänsehaut bei mir verursachte. Auf dem Boden lagen noch im ganzen Zimmer verstreut unsere Klamotten von gestern. Mit gemischten Gefühlen hob ich sie auf und legte sie auf einen Stuhl. Anschließend ging ich zu meinem Schrank, um mir ein Nachtgewand raus zu suchen, da ich nicht länger nackt durchs Zimmer streifen wollte.

Durch das einzige Fenster unseres Zimmers schien die Morgensonne. Ich trat an es heran und öffnete es. Die Sonne schien nicht stark, sodass ich mühelos in den Himmel blicken konnte. Das helle Licht wärmte angenehm meine Haut. Es versprach ein schöner Tag zu werden.

Ich ließ das Fenster weiterhin offen, als ich mich ins Zimmer zurückzog. Unschlüssig stand ich im Raum herum. Sollte ich mich wieder zu Neji legen? Oder sollte ich mich duschen und dann nach draußen gehen? Ich fühlte mich seltsam schmutzig, dass stimmte. Wortlos zog ich mir eine dünne Jacke über, nahm mir neue Kleidung mit und verließ den Raum. Leise schloss ich die Tür, um Neji nicht zu wecken. Mit tapsenden Schritten auf dem Holzboden näherte ich mich dem Badezimmer. Ich begegnete niemandem. Wahrscheinlich war bis zum frühen Morgen gefeiert worden, sodass noch alles tief schlief, was mein Vorteil war. In aller Ruhe duschte ich.

Das angenehm warme Wasser fühlte sich erfrischend auf meiner Haut an, es wusch den Schmutz fort, den ich verspürte.

Als ich fertig gewaschen war trocknete ich mich vernünftig ab, um mir keine Erkältung ein zu fangen. Die Kleidung, die ich anlegte bestand aus meinem normalen Trainingsanzug.

Ich wollte am Morgen trainieren, um meinen Stress ab zu bauen, der mir demnächst bevorstand.

Meine Fächer klirrten, als ich sie surrend durch die Luft sausen ließ. Sie reflektierten die helle Sonne und warfen sie in die Finsternis des Hauses. Hauptsächlich konzentrierte ich mich auf die grundlegenden Übungen, um die Basis der Fächertechnik im Kopf zu behalten.

Nach meinem Zeitgefühl trainierte ich über eine Stunde. Ab und an bemerkte ich einen Bediensteten, der den Gang entlang eilte, sonst aber niemandem. Hunger hatte ich keinen, obwohl es schon später Vormittag war.

Nachdem ich meine Übungen beendet hatte, beschloss ich ins Schlafzimmer zurück zu gehen. Ich nahm ein Handtuch mit, damit ich mir den Schweiß vom Gesicht wischen konnte. Ein Glas frisches Wasser tat sein übriges.

Wenig später stand ich vor der Schlafzimmertür. Ich wusste nicht ob Neji schon wach war oder nicht. Wenn doch würde er wütend sein, weil ich ohne ein Wort gegangen war? Seufzend fasste ich den Entschluss einfach rein zu gehen. Wäre ich innerlich nicht so nervös gewesen, hätte ich mir genügend Zeit genommen, auf die Geräuschkulisse in meiner Umgebung zu achten.

Ich zog die Tür auf, prallte aber sogleich mit etwas zusammen. Durch die Wucht des Zusammenpralls verlor ich das Gleichgewicht und landete mit meinem Hintern auf dem Boden.

Verwirrt sah ich auf und blickte direkt auf Neji, der in der Tür stand. Dieser schien genauso überrascht zu sein, mich zu sehen. Er trug bereits seine normalen Trainingssachen, jedoch waren seine Haare noch offen gehalten.

Verwirrt blickte ich ihn an, er erwiderte meinen Blick überrascht. Da ich mich nicht vom Boden weg rührte, kniete er sich zu mir runter, sodass er mit mir auf Augenhöhe war. Er legte den Kopf schief und musterte meine Gestalt, sodass es mir schon fast unangenehm war. Dann hielt er mir auf einmal die Hand hin. Ich war angenehm überrascht, da er mir früher nie aufgeholfen hätte. Kurz zögerte ich, bis ich seine Hand ergriff. Mit wenig Kraftaufwand zog er mich hoch.

Da ich rot angelaufen war, nuschelte ich schnell ein „Danke“ und verschwand im Zimmer. Neji dagegen lehnte sich völlig gelassen an den Türrahmen und beobachtete mich dabei, wie ich das Fenster, das ich vorhin aufgelassen hatte, schloss.

Er schmunzelte wie sooft über meine Schüchternheit. „Du bist immer noch verlegen.“, bemerkte er. „Wie kommst du jetzt auf das Thema?“, fragte ich. „Warum wohl?“, fragte er süffisant und stieß sich vom Türrahmen ab. Ich hörte seine leisen Schritte hinter mir, während ich am Fenster stand und nach draußen blickte.

Gestern Nacht schoss mir wieder in die Gedanken. Den ganzen Tag versuchte ich bereits vergeblich diese Erinnerungen zu verdrängen. Sie holten mich immer wieder aufs Neue ein. Neji stand direkt hinter mir, registrierte ich in Gedanken versunken.

Seinen Kopf bettete er auf meine linke Schulter und sah ebenfalls hinaus. Ich wandte meinen Kopf in seine Richtung und suchte seinen Augenkontakt. Er wandte sich zu mir um. Nachdenklich sah ich in seine lavendelfarbenen Augen, die meinen so ähnlich waren. Ohne Vorwarnung beugte er sich weiter zu mir, um mir einen kurzen Kuss auf meine Lippen zu drücken. Wie versteinert hielt ich still, mit Schock geweiteten Augen. Ein Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit und spielerisch tippte er mir an die Stirn. „Genau deshalb hab ich gesagt du bist verlegen.“, warf er mir entgegen, da ich spürte wie mir die Röte in die Wangen schoss.

Störrisch, dass er kann nicht so Unrecht hatte, drehte ich meinen Kopf demonstrativ in eine andere Richtung. „Und da sagt man Frauen sind einfach.“, seufzte Neji theatralisch. Wütend ballte ich eine Hand zur Faust. Er überstrapazierte meine Nerven bereits schon am späten Morgen.

Beruhigend legte er seine beiden Arme um meinen Bauch. Da ich ihm nicht einfach nachgeben wollte, versuchte ich mich aus seinem Griff zu winden. Dieser war aber stärker als ich annahm. „Lass mich los!“, zischte ich ihm zu. „Wer wird denn gleich so widerspenstig sein?“, fragte er belustigt. Mit einem gezielten Hacken schlug ich ihm aus reiner Wut heraus das Standbein weg, jedoch bedachte ich nicht, dass ich mit ihm fiel. Neji fand sein Gleichgewicht nicht mehr rechtzeitig und wir stürzten zu Boden, er mit den Rücken auf das Holzparkett und ich rücklings auf ihn drauf.

Beide starrten wir gegen die Zimmerdecke. Da Neji keine Anstalten machte mich los zu lassen, löste ich seine verschränkten Hände von meinem Bauch. Dieses Mal ließ er es zu, sodass ich mich von ihm runter rollen konnte. Er blieb weiterhin liegen, während ich komplett aufstand. Ich sah ihn kurz ratlos an. Für mich war ein Buch mit sieben Siegeln. Ich verstand seine ganze Art nicht. Er schaute nicht in meine Richtung, aber er spürte meinen Blick auf sich, dass wusste ich. Für so etwas besaß er einen sechsten Sinn.

Leicht bedrückt ging ich hinaus, ließ ihn mit seinen Gedanken alleine. Mittlerweile waren die meisten im Anwesen wach. Meinem Vater und meiner kleinen Schwester begegnete ich auf den Weg in die Küche. Hanabi konnte natürlich nicht anders und hängte sich an mich, wie eine Klette. Ich musste sie halb tragen, um vernünftig gehen zu können. Hiashi begrüßte mich mit einem nüchternden „Morgen“, anscheinend war er gerade erst aufgestanden, obwohl es fast zwölf war.

„Hanabi, lass dich doch bitte nicht so hängen.“, bat ich meine Schwester, die allmählich echt schwer wurde. „Warum denn?“, schmollte sie. „Schließlich gehst du heute schon mit Neji-kun in die Flitterwochen und das für eine ganze Woche!“ Angestrengt seufzte ich. „Du tust gerade so als würde ich ausziehen.“, warf ich ihr vor.

Sie antwortete nichts darauf, hängte sich nur noch mehr an mich. Mein Vater beobachtete diese Szene mit einem heiteren Lächeln. Die schlimmste Zeit war vorbei, dachte er, doch noch ahnte er nicht, was sich demnächst zusammenbrauen sollte.

In der Küche bereiteten Hanabi und ich zusammen das Frühstück, da mir auch der Magen in den Kniekehlen hing. Wann Neji genau dazu kam konnte ich nicht sagen, aber er saß nachher mit uns zusammen am Esstisch und frühstückte.

Das Essen verlief häufig ruhig, nur ab und an wurde etwas gefragt oder in den Raum geworfen. Mein Mann und ich erfuhren, dass uns um drei Uhr ein Trupp Anbus abholen sollte, damit wir auf den Weg in unsere Reiseziel nicht in Gefahr gerieten. Uns wurde auch mitgeteilt, dass die Reise nicht länger als eineinhalb Tage dauern sollte, wenn nicht sogar weniger.

Nachdem wir in Ruhe zu Ende gegessen hatten, deckten meine Schwester und ich ab. Unsere kleine Gruppe löste sich kurze Zeit später auf, um noch die Vorbereitungen für die Reise zu treffen.

Neji und ich gingen getrennt auf unsere Zimmer, um das nötigste an Sachen ein zu packen. Meine Schwester sah mir dabei überaus interessiert zu. Hauptsächlich verstaute ich in meinem Reiserucksack Kleidung, aber auch meine Metallfächer, Shuriken und Kunais, nur für den Fall. Aus einem Impuls heraus bereitete ich Lunchpakete für Neji und mich, so genau wusste ich selbst nicht warum.

Die restliche freie Zeit die mir bis zur Ankunft der Anbu blieb verflog im Nu. Hanabi und ich redeten noch über belanglose Dinge aus unserer Kindheit, bis Hiashi in mein Zimmer trat und mich nach vorne zum Eingang des Hauses bat. Ich gehorchte ihm und nach meinen Rucksack mit. Mein Mann wartete bereits, als ich kam. Er musterte mich kurz, ehe er sich wieder unseren Besuchern zuwandte. Der Hauptmann der Anbu begrüßte uns mit einem knappen Nicken, das wir erwiderten. Der Abschied verlief schnell von statten, da wir unverzüglich aufbrechen wollten, um das Dorf nicht zu lange ohne Verstärkung zu lassen. Hanabi konnte nur schwer von mir los lassen, aber schließlich musste sie sich geschlagen geben. Mit einem traurigen Lächeln winkte sie uns, als wir bereits auf offener Straße waren.

Ich war ein wenig bedrückt, als wir die Dorftore passierten. Es war zwar nur eine Woche, die ich von Konoha getrennt sein würde, aber der Gedanke behagte mir gar nicht überhaupt woanders zu sein. Unsere Reise verlief größtenteils ruhig. Wir trafen auf keine feindlichen Gegner oder sonst irgendwelchen anderen Leuten.

Das Tierreich verhielt sich ebenfalls still, was uns schon erstaunte. Wir zogen das Tempo so an, dass wir nur einen halben Tag benötigten. Nach Sonnenuntergang rasteten wir und richteten unser Nachtlager her. Die Nachwache übernahmen vier Leute der Anbus. Wir sprachen nicht viel beim Abendbrot am Feuer, nur unsere weitere Vorgehensweise. Ich saß neben Neji, der an einem großen, stabilen Baum lehnte. Ab und zu schielte ich zu ihm rüber, unterließ dies aber bald, da er es sehr wohl bemerkte.

Als ich schläfrig wurde, lehnte ich mich aus reinem Reflex an die Wärmequelle neben mir, Neji. Die Anbu belächelten es. Fürsorglich deckte mein Mann mich mit einer dicken Wolldecke zu. Weder hatte er mich geküsst, noch irgendetwas Unanständiges gemacht, mein Glück für den Abend. Das leichte rütteln meiner Schulter weckte mich am nächsten Morgen. Die Sonne war noch nicht lange aufgegangen und auch das Tierreich erwachte erst jetzt. Ich murrte kurz, ehe ich blinzelnd die Augen aufschlug und nach der Gestalt suchte, die mich aufgeweckt hatte.

Ich fand sie auch prompt sitzend neben mir. Erst einige Sekunden später registrierte ich, dass ich an seiner warmen Schulter lag. Er blickte weg, als ich zu ihm sah. Ich hinterfragte seine Art nicht weiter, momentan war es mir sichtlich egal, wie er sich gegenüber mir benahm. Wir brachen unser Lager ab und legten den restlichen Weg unserer Reise zurück.

Die großen Tore des Schutzwalls ragten über dem Blätterdach der letzten Bäume empor. Am Eingang des Dorfes verabschiedeten sich unsere Leibwächter, da sie umkehren mussten. Wir bedankten uns für den Begleitschutz, ehe die Männer in den Baumkronen verschwanden. Nun standen Neji und ich alleine vor der Torwache. Na das konnte lustig werden. Zusammen machten wir den ersten Schritt in unsere turbulenten Flitterwochen.
 


 


 

Entschuldigt, dass ich so lange gebraucht habe >_<

Mir ist nicht wirklich was eingefallen

Das Kapitel könnte etwas langweilig sein,

also bitte nicht böse sein

Schwieriger Anfang

Schwieriger Anfang
 

Die Hoteldame hatte Neji und mich in Zimmer 402 verfrachtet.

Der einzige Nachteil, wie ich empfand: eine Hochzeitssuite. Ich wusste selbst, dass ich verheiratet war, sie brauchten mich nicht jede Minute daran erinnern.

Die Dame ließ uns alleine, nachdem sie uns die ganze Suite gezeigt hatte. Während ich mich daran machte aus zu packen, setzte Neji sich auf einen Stuhl und beobachtete mich dabei. Ich ließ mich davon nicht stören und machte weiter. Wieder einmal fiel mir auf, wie verschieden wir waren, selbst jetzt als Mann und Frau.

Ich verstaute in wenigen Minuten meine gesamte Kleidung im gemeinsamen Kleiderschrank. Unsere Räume waren in einem hellen gelben Ton gehalten, nur das Badezimmer koppelte sich mit seinem weiß ab. Unser Schlafzimmer war mit dem Wohnzimmer und der Küche verbunden. Ihm aus zu weichen war demnach extrem schwierig. Ich würde ihn jede Minute sehen, es sei denn er schlief.

Da es noch recht früh am Tag war ging ich hinaus auf den Balkon, der Teil unserer Suite war. Ich schloss säuberlich die Glastür hinter mir, damit mein Mann nicht alles von mir mit bekam. Unser Balkon zeigte Richtung Meer. Das fand ich am Besten des ganzen Urlaubs. Ich war bisher nur einmal am Meer gewesen, damals fand ich es schon wunderschön, geradezu faszinierend, so blau und unscheinbar. Der Strand befand sich nicht einmal fünfzig Meter vom Hotel entfernt. Ich war wirklich versucht hinunter zu gehen und meine Füße in das kühle, erfrischende Nass zu tauchen. Die Temperaturen ließen es locker zu. Ich legte überlegend meine Stirn in Falten. Sollte ich das Risiko eingehen oder nicht?

Die Entscheidung fiel mir leicht und sprach sich für den Ozean aus. Leise schlüpfte ich wieder in die Wohnung. Sie lag leise und still da. Misstrauisch schlich ich ins Schlafzimmer. Ich brauchte mich nicht lange umschauen, bis ich Neji entdeckte. Er saß noch immer auf dem Stuhl, auf dem er sich vor gut zehn Minuten gepflanzt hatte, mit einem Unterschied: Er schlief, oder tat zu mindestens so. Sein dunkles Haar fiel ihm Strähnenweise ins Gesicht, ein süßer Anblick fand ich. Da ich ihm nicht mehr Beschied sagen konnte, dass ich zum Strand ging, nahm ich eine Decke und legte sie ihm behutsam um die Schultern, damit er nicht fror. Lautlos verließ ich die Suite, jedoch nicht ohne mir einen der zwei Schlüssel mit zu nehmen, die uns die Dame vorhin gebracht hatte.

Das Hotel entpuppte sich als Labyrinth. Ich musste mehrere Gänge probieren, bis ich nach draußen kam. Das Hotel bewohnte zur Zeit anscheinend wenig Gäste, da ich kaum eine andere Menschenseele entdeckte. Am Strand schien die Sonne. Die gelben Strahlen ließen den Sand in einem matten Gold erscheinen. Meeresrauschen war zu vernehmen, das angenehm in den Ohren klang. Einige Seemöwen flogen am Horizont und kreischten über die Gegend.

Das Meerwasser war tief blau, fast durchsichtig. Ich konnte bis zum Grund klar gucken. Vereinzelt spazierten Menschen am Strand entlang, für die Jahreszeit war der Strand regelrecht leer gefegt.

Ich ging bis zum Ufer und tauchte meine Füße ins Wasser, die ich zuvor von meinen Schuhen befreit hatte, um den Sand deutlich auf meiner Haut zu spüren. Mit langsamen Schritten watete ich den Grad zwischen Meer und Strand entlang. Ein Lächeln umspielte meine Mundwinkel, vielleicht würden diese Flitterwochen doch nicht so schrecklich werden, wie ich angenommen hatte.

Die Gegend gefiel mir schon mal sehr gut. Eine sanfte Brise herrschte hier, die mein Haar auf und ab wippen ließ. Ich ging den Strand entlang, bis ich mich bereits außerhalb des Hotelgeländes befand. Ich bemerkte es erst, als ich fast, tief in Gedanken versunken, gegen einen Baum lief.

Ich blickte den Strand hoch, dass Hotel konnte ich noch sehen, aber nur noch relativ klein. Ich war schon ganz schön weit gewandert. Bevor ich noch weiter ging, beschloss ich um zu drehen, nicht das Neji sich noch Sorgen machte und ich mir später, wenn ich zurückkam, eine Strafpredigt anhören durfte. Darauf hatte ich echt keine Lust.

Ich benötigte fast eine komplette Stunde im Marschtempo zum Hotel. Es war bereits Nachmittag. Was Neji und ich heute wohl noch machen?, überlegte ich. Vielleicht ließ er sich ja heute Abend zu einem Spaziergang überreden.

Ein Versuch war es zu mindestens Wert, mehr als nein sagen konnte er eh nicht. Oben im Zimmer versuchte ich so leise wie möglich zu sein, da ich dachte mein Mann schliefe noch. Als ich jedoch ins Schlafzimmer kam, fand ich nur noch den Stuhl mit der Decke wieder. Suchend sah ich mich um und entdeckte die gesuchte Person in der Wohnstube auf einem der hell gehaltenen Sofas sitzen, in meine Richtung blickend.

Sein Ausdruck in den Augen gefiel mir überhaupt nicht, sie sahen so dunkel aus, als wären sie voller Zorn. „Wo warst du?“, fragte er mich, noch in einem ruhigen Tonfall. „Ich war draußen spazieren.“, antwortete ich wahrheitsgemäß. „Das Wetter war so schön.“ „Warum hast du mir nicht Bescheid gesagt, wo du hingehst?“, hielt er mir vor. „Du hast geschlafen.“, entgegnete ich. „Ich wollte dich nicht wecken.“

„Das nächste Mal sagst du mir Bescheid, wo du hingehst.“, sprach er weiter. Ich glaubte mich verhört zu haben. „Warum sollte ich das machen? Du sagst mir schließlich auch nicht immer, wo genau du hingehst, also was soll das?“, fragte ich aufgebrachter. „Du bist meine Frau.“, gab er lässig zurück. „Und du mein Mann. Trotzdem hast du nicht das Recht über mich zu bestimmen. Ich weiß selbst, was ich mache und was nicht.“ „Hinata,“, warnte er mich. „Du bist meine Frau und hast mir auch zu gehorchen.“ „Genau, deine Frau, aber nicht deine Leibeigene. Nur weil du etwas sagst, habe ich nicht gleich zu springen.“, zischte ich ihm aufgebracht zu.

Er erhob sich vom Sofa und stellte sich bedrohlich mir gegenüber hin. Er überragte mich um gut einen Kopf, aber davon ließ ich mich nicht einschüchtern. „Ich bin dein Mann und du hast mir als Frau zu gehorchen.“, stellte er mich vor vollendete Tatsachen. „Hörst du dir eigentlich mal selbst beim Reden zu?“, fragte ich in provokant. „Jedes Mal, aber du lehnst dich zu weit aus dem Fenster raus.“, gab er zurück. Leicht dränge er mich an die Wand zurück und stemmte eine Hand neben meinem Kopf ab.

„Wenn du glaubst, dass du mir so Angst machst, unterliegst du einem fatalen Irrtum.“ Ein kleines Lächeln erschien auf den Lippen meines Mannes. „So vielleicht nicht.“, sagte er. „Aber ich hätte da etwas anderes im Sinne.“, hauchte er mir in mein Ohr, als er sich zu mir runterbeugte. „Wag es ja nicht!“, drohte ich ihm. Ich wusste mit Sicherheit, dass er nur das eine wollte. „Was solltest du dagegen tun, wenn ich es will? Ich glaube kaum, dass du die Kraft dazu hast.“, spottete er und legte seine andere Hand an meinen Bauch, wo er mein Oberteil leicht hochschob.

Ich stemmte mich gegen ihn, indem ich meine auf seine Brust legte und ihn versuchte von mir zu schieben. Er tat es mit einem amüsierten Lächeln ab, bevor er anfing meinen Hals entlang zu küssen. „Was bezweckst du damit?“, fragte ich ihn. Ich war darauf aus, ihn mit der Wahrheit zu konfrontieren. Schließlich wusste ich schon seit einigen Tagen davon, dass ich so schnell es möglich war, schwanger werden sollte. „Was meinst du?“, entgegnete er, während er seine Hand unter mein Oberteil gleiten ließ und über meinen Bauch strich.

„Bist du wirklich nur auf das Eine aus? Geht es dir nur um die Befehle, die dir unser Clanoberhaupt gegeben hat?“, fragte ich mit gekränkter Stimme.

Abrupt ließ er von mir ab, sah mich mit erstaunten Augen ab. „Verwundert wie? Ihr wart nicht gerade leise, als ihr darüber gesprochen habt.“, äußerte ich mich, senkte dabei betreten meinen Blick.

„Wie lange hast du uns belauscht?“, fragte er mit Unterton in der Stimme, den ich nicht deuten konnte. „Ich…ich soll so schnell wie möglich Schwanger werden. Wolltest du das hören?“, fragte ich mit unterdrücktem Zorn in der Stimme. „Bin ich für euch nichts anderes? Nur eine minderwertige Frau, die eine Gebärmaschine sein soll?“, fuhr ich ihn an und stieß ihn von mir.

„Ich bedeute dir doch nichts! Du willst nur meinen Körper!“, warf ich ihm vor.

Mittlerweile hatten sich Tränen in meinen Augen gebildet, die sich einen Weg über meine Wangen suchten.

„Hinata…“, sprach Neji beruhigend und kam langsam auf mich zu. Ich stolperte ein paar Schritte zurück. Er sollte einfach weg von mir bleiben! „Tu nicht so, als würde ich eine Irre sein, die es zu beruhigen galt!“, schrie ich. Energisch wischte ich mir die Tränen aus dem Gesicht. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, um zu heulen. Es galt meinem Mann die Leviten zu lesen, die längst überfällig waren.

Ich sprang zur Seite, als Neji wieder auf mich ansetzte. Elegant machte ich mehrere Räder hintereinander, bis ich zum stehen kam. Zufälligerweise landete ich neben einer Kommode, auf die ich zuvor zufällig meine Kunaitasche abgelegt hatte. Schnell schnallte ich sie mir um den Oberschenkel und zog ein Kunai heraus. Mit ernstem Blick taxierte ich mein Gegenüber, eine falsche Bewegung oder ein falsches Wort und ich würde ihm sonst etwas antun, das schwor ich mir. Ich war längst nicht mehr das kleine, schüchterne, unsichere Mädchen von früher und ein Kind ließ ich mir nicht einfach mal so andrehen, nur weil es irgendein Oberhaupt so wollte.

Neji erkannte die momentane Lage sofort. Seine Frau war wütend, aber mehr wütend auf ihre Verwandtschaft, als auf ihn, er würde jedoch ihre Wut zu spüren bekommen. Er musste sie stoppen, bevor sie sich etwas tat. Er könnte sie als Gegner stoppen, aber nicht ohne die Einrichtung der Wohnung erheblich zu verändern.

„Kanns ruhig Hinata.“, sprach er versöhnend. „Leg das Kunai weg und lass uns in Ruhe darüber reden.“ Ich umschloss das Kunai noch fester, sodass es schon schmerzte. Mit einer schnellen Bewegung schleuderte ich es in Nejis Richtung, der es gerade noch mit einem anderen abwehren konnte.

„Na gut, Hinata, wie du willst, dann machen wir es auf die komplizierte Art.“ Kampfbereit stellte er sich in Position. „Aber ich garantiere für nichts.“, gab er noch von sich, bevor er mich musterte, was ich als nächstes tat. Langsam zog ich ein weiteres Kunai aus meiner Waffentasche, bevor ich losrannte. Er tat es mir gleich, sprang aber über mich hinweg, ich duckte mich extra und schlitterte auf dem Boden entlang.

Meine Waffen schloss ich auf ihn ab, er blockierte sie aber. Meinen langen Pulli zog ich eiligst aus, da dieser nur beim Kämpfen störte.

„Hinata, beruhige dich doch. Wir können doch darüber reden.“, versuchte es Neji wieder. „Können wir nicht!“, zischte ich. „Es war ein Fehler diese Ehe ein zu gehen, hätte ich nicht an meine Familie gedacht, wäre ich jetzt besser dran.“ „Ich hab dich nicht drum gebeten meine Frau zu werden.“, sagte Neji, nun auch deutlich verärgert, dass ich unser Eheversprechen in Frage stellte. „Hätte ich dich doch bloß nicht geheiratet!“ „Bitte, du kannst ja gehen, wenn du so scharf darauf bist weg zu kommen!“, sagte mein Mann zu mir, wütend. Schweigend steckte ich meine Kunais zurück, was ihn verwundert aufsehen ließ. „Gut. Dann gehe ich.“, gab ich von mir und marschierte geradewegs ins Schlafzimmer. Eiligst holte ich meine Reisetasche hervor und stopfte meine Klamotten in sie.

Neji kam ebenfalls zu mir, hinderte mich allerdings am Packen, da er mich von hinten am Bauch packte und von meiner Tasche wegzog. Ich strampelte mit den Beinen und versuchte mich von ihm zu befreien, vergebens. Ich schlug mit den Armen nach ihm, doch er hielt meine mit seinen in einem eisernen Griff fest. Er drückte mich mit seinem gesamten Körpergewicht nach unten auf den Boden. Viel rühren konnte ich mich nicht mehr.

„Jetzt sei mal vernünftig Hinata.“, redete Neji auf mich ein. „Mir gefällt diese Vorstellung auch nicht, aber es nützt nichts, wenn du das jetzt mit mir diskutierst, wenn dann solltest du das mit dem Oberhaupt des Clans besprechen.“

Es stimmte. Er hatte ja Recht, nur war er grad der Einzige in der Nähe, an dem ich meine angestaute Wut auslassen konnte. Ich konnte mich mit der Rolle bald Mutter zu sein, einfach nicht abfinden. Ich fand mich noch zu unreif dafür.

„Lass mich los.“, bat ich ihn, meine Stimme wieder unter Kontrolle. „Hast du dich beruhigt?“, fragte er mich noch Mal zu seiner eigenen Sicherheit. Schweigend nickte ich. Langsam ließ er mich los. Ich blieb weiterhin auf dem Boden liegen, als er sich von mir erhob. Ich drehte mich zur Seite und blieb so liegen.

„Tolle Flitterwochen.“, murmelte Neji, ehe er mich im Schlafzimmer allein ließ, damit ich meine Gedanken und Gefühle ordnen konnte. Irgendwie tat es mir in meinem Inneren weh, ihm mit meinen Worten verletzt zu haben, aber ich fühlte mich einfach benutzt, wie ein Stück Fleisch, das nur für einen Zweck lebte.

Im Endeffekt siegte mein schlechtes Gewissen, wie sooft. Ich ging zögerlich in die Wohnstube, sah aber niemanden. Erst als ich beim Sofa stand, entdeckte ich Neji auf dem Balkon, beide Arme aufs Geländer gestützt. Lautlos schlich ich hinter ihm, beobachtete ihn eine Weile, wie er angestrengt aufs Meer starrte. Vorsichtig berührte ich ihn an der Schulter, er zuckte dabei leicht zusammen und drehte sich überrascht zu mir. „Ähm…ich…“ Ich versuchte einen vernünftigen Satz aus mir heraus zu bringen, doch es wollte mir nicht wirklich gelingen.

„Schon gut.“, sagte er. „Ich weiß, dass du nicht mich gemeint hast.“ Er setzte eine kurze Pause dazwischen, bedeutete mir dann aber, mich mit ans Geländer zu stellen. Ich folgte seiner stummen Geste. Er trat hinter mich, während ich aufs Meer hinaussah. Leicht lehnte sich Neji an mich, als wollte er sich mit dieser stummen Geste bei mir entschuldigen. Wir sahen uns zusammen noch lange die offene See an.

Es war zwar ein schlechter Start in den Urlaub, aber weiß, was am Ende darauß wurde.
 


 

Es tut mir super sorry leid, dass ich so lange mit dem Kapi gebraucht habe, mir ist einfach nichts eingefallen >-<

Meine Schreibblockade müsste aber jetzt eigentlich behoben sein

Viel Spaß beim Lesen^^

Ausflug

Ausflug
 

Am Nachmittag schlug Neji vor, was mich ziemlich überraschte, dass wir einen Ausflug machen könnten.

Schön und gut, aber ich fragte mich wohin, da er mir nicht verriet, wo er mich hinbrachte, ich wusste nur, dass es sich außerhalb des Hotelgeländes befand.

Neji zog sich nicht um, ich erlaubte mir ausnahms weise mal ein anderes Outfit, welches aus einer kurzen dunkelblauen Hose und einem hellblauen Top mit Spaghettiträgern bestand. Seit dem Streit vor ein paar Stunden hatten wir uns beide abgeregt, obwohl ich immer noch leichte Schuldgefühle hatte, da ich ihn für meine Probleme verantwortlich machte, obwohl er genauso betroffen war wie ich.

Still ging ich neben ihm her, als wir das Hotel zusammen verließen. Die Sonne schien weiterhin und es herrschten angenehme Temperaturen.

Die Straße, die in die Stadt führte, war belebter, als das ganze Hotel. Kleine Kinder liefen durch die Gegend und jagten über die Straßen einem kleinen Ball hinterher.

Einmal polterte der Ball gegen eins meiner Beine und blieb vor mir liegen. Ich hob ihn auf und sah erwartungsvoll zu einem der Kinder, doch diese rührten sich nicht von der Stelle, anscheinend trauten sie sich nicht sich ihren Ball wieder ab zu holen.

Leicht lächelnd sah ich ein Kind an, das allmählich näher trat. Ein paar Schritte vor mir blieb es endlos stehen. Bedeutungsvoll streckte ich ihm den Ball entgegen, damit er ihn mir abnahm. Schnell tippelte es zu mir und nahm mir den Ball ab. Fröhlich lachend wandte es sich um und rannte zu seinen Freunden zurück, die dann weiter rum tollten. Lächelnd sah ich ihnen hinterher. Kinder waren schon etwas Wunderbares.

Als ich wieder aufrecht stand schlang Neji seine Arme um mich, als er hinter mich trat. „Was ist?“, fragte ich ihn, als er keine Anstalten machte mich los zu lassen. „Du würdest bestimmt eine gute Mutter abgeben.“, flüsterte er in mein Ohr, was mich leicht erröten ließ. „Hör auf so einen Mist von der zu geben und lass mich los!“, forderte ich ihn auf. Er kicherte leise, befreite mich aber aus seiner Umarmung.

„Gehen wir weiter?“, fragte er mich. „Meinetwegen.“, sagte ich und setzte mich in Bewegung. Unterwegs legte mein Mann einen Arm um meine Taille, was ich vorerst skeptisch betrachtete. „Wo gehen wir eigentlich hin?“, fragte ich, nun doch neugierig geworden, wo er mich hinführte. „Das ist ein Geheimnis.“, sagte er provokant und stupste mir frech auf die Nase. „Hey!“, beschwerte ich mich, doch Neji tat es mit einem Lächeln ab und führte mich weiter.

Wir spazierten durch das Einkaufsviertel, indem viele Stände und Läden aufhatten. Viele Menschen erledigten ihre täglichen Einkäufe dort, mittlerweile drängte sich Mensch an Mensch, was beim Hotel das komplette Gegenteil war, dort musste man Ausschau halten, um überhaupt einen anderen Menschen zu erspähen.

Als wir bereits quer durch die ganze Stadt gelaufen waren, blieb ich entnervt stehen, da mein Begleiter immer noch einen Arm um meine Taille hatte, damit auch jeder merkte, dass ich mehr als nur eine Freundin war, musste er natürlich auch stehen bleiben, es sei denn er wollte mich von den Socken reißen. Genervt verschränkte ich die Arme vor der Brust und sah Neji mit einem stechendem Blick an. Beschwichtigend hob er die Hände. „Wir sind gleich da, gedulde dich noch etwas.“, sagte er ruhig zu mir.

„Entweder sagst du mir jetzt wo genau es hingeht oder ich weigere mich auch nur einen weiteren Schritt zu machen.“, drohte ich ihm. „Wenns sonst nichts ist.“, sagte er gespielt gelangweilt. Verwundert sah ich ihn an. „Was?“, fragte ich ihn überaus intelligent, als ich mich auch schon eine Sekunde später auf seiner Schulter wieder fand, die sich in meinen Bauch drückte. Fröhlich pfeifend setzte er seinen Weg fort.

„Was erlaubst du dir eigentlich?“, warf ich ihm an den Kopf. „Lass mich sofort runter!“, forderte ich, doch er ignorierte mich gekonnt.

Ich zappelte, wand mich, aber sein eiserner Griff ließ einfach nicht nach. „Ich tu dir schon nichts.“, sagte er beschwichtigend. „In dieser Hinsicht kannst du mir schon vertrauen.“, sagte er in einem veränderten Ton, ich glaubte Gekränktheit aus seiner Stimme zu hören, verwarf diesen Gedanken aber schnell wieder. Seit wann konnte Neji bitte gekränkt klingen? Ich kannte ihn nur von seiner kalten Seite, die manchmal Sonnenschein durchließ.

Doch seit unserer Ehe hatte er sich verändert, zwar erst in kleinen Schritten, aber auch dort, wo es auffällt. Deswegen geht er jetzt auch so zahm mit mir um.

Ein paar Minuten gingen wir durch den angrenzenden Wald, der das Dorf umgab. Auf einer großen Lichtung ließ er endlich von mir ab und setzte mich auf den Boden. Stirn runzelnd sah ich ihn an, als er sich von mir abwandte, um auf irgendetwas hinter mir zu schauen. Irritiert drehte ich mich ebenfalls um. Was war denn da so interessantes, was seine Aufmerksamkeit erregte?

Als ich mich umdrehte, blieb mir zunächst die Luft weg. Ein riesiger See erstreckte sich vor mir. Das Wasser war fast gänzlich durchsichtig und glitzerte silbern durch das Sonnenlicht, welches auf es fiel. Eine kleine Wiese erstreckte sich am See entlang, auf der die verschiedensten Blumenarten wuchsen. Gänseblümchen, Veilchen, Tulpen, wie gesagt alles Mögliche. Im See sah man einzelne Fische schwimmen, man konnte ihren Weg mit den Augen verfolgen. Es war herrlich hier.

Überrascht warf ich Neji einen kleinen Seitenblick zu. Woher wusste er, dass mir so etwas gefiel? Hatte Hanabi ihm das irgendwann gesteckt oder kam er von selbst darauf? Neji und ich waren die Einzigen, die sich momentan hier befanden, zu mindest sah ich niemanden außer uns beiden, Tiere außer Acht gelassen.

Ein leichter Wind wehte, der mir leicht die Haare zerwühlte. Eine meiner kurzen Strähnen hing mir danach im Gesicht herum, die ich mir aus dem Gesicht streichen wollte, als eine andere Hand dies für mich übernahm, die sich anschließend auf meine Wange legte. Okay, allmählich spürte ich doch, wie mir die Röte ins Gesicht schoss.

„Warum das alles?“, fragte ich ihn, um von meiner Röte ab zu lenken. „Einfach nur so.“, gab er zurück und strich mir mit dem Daumen über die Lippen, um mich zum Schweigen zu bringen. Wortlos beugte er sich zu mir hinunter und drückte mir einen Kuss auf die Lippen, den ich erwiderte. Bereits nach kurzer Zeit löste er sich wieder von mir und fasste mich an der Hand. Gemeinsam gingen wir näher an den See heran, um ihn besser betrachten zu können. Wir setzten uns gemeinsam in Mitten der Blumen und genossen die entspannte Atmosphäre, die momentan zwischen uns herrschte.

Neji schloss dabei seine Augen und so glaubte ich natürlich, er schliefe, was er aber keineswegs tat. Vorsichtig, um ihn nicht zu wecken, rutschte ich näher an ihn heran und betrachtete sein friedliches Gesicht.

Im Schlaf konnte er so unschuldig auswirken, irgendwie niedlich. Bedacht darauf ihn nicht zu wecken, strich ich ihm über die Wange. Er hatte die Arme hinter seinem Kopf verschränkt, damit das Sonnenlicht nicht direkt in sein Gesicht schien. Ich glaube ich liebe ihn, ging es mir durch den Kopf, was mich doch verwunderte. Ich dachte ich konnte ihn nie lieben, auch wenn er mein Cousin war. Es wirkte so suspekt.

Neckisch fuhr ich ihm mit der Nasenspitze über seine eigene. Jetzt konnte ich auch wieder lachen, schon komisch, wie schnell bei einem Menschen sich die Stimmung änderte. Vor ein paar Stunden hätte ich ihm noch am liebsten den Hals umgedreht. Ich spürte seinen warmen Atem über mein Gesicht strechen, als ich in meiner Position über ihm gebeugt verharrte. So richtig entspannt sah ich ihn nur selten, er wirkte in jeder Situation ein wenig angespannt, außer bei einer, die ich nicht erwähnen möchte.

Kurz schweifte mein Blick zu seiner Stirn, auf der sein Mahl war, welches von seinem Konoha Stirnband verdeckt wurde. Was hatte es für eine Qual für ihn sein müssen in die Nebenfamilie geboren worden zu sein? Manchmal fragte ich mich was besser gewesen wäre: Er geboren in meine Position und ich in seine Position. Unsere beider Mütter hatten wir früh verloren, aber Neji hatte auch seinen Vater einbüßen müssen. Ich kannte die Geschichte nur vom Hören, aber erinnern tu ich mich kaum noch, ich war damals schließlich erst vier junge Jahre alt.

Ein feindlicher Ninja hatte mich aus meinem Zimmer entführt, ich hatte zu der Zeit geschlafen. Lautlos stahl er sich mit mir davon. Er hatte mir extra einen Klebestreifen auf den Mund geklebt, damit ich nicht schreien konnte. Es geschah in voller Dunkelheit, er hatte gewartet bis alle im Anwesen schliefen. Die Wachen hatte er mit Leichtigkeit außer Gefecht gesetzt.

Nejis Vater jedoch hatte den Überfall mitbekommen und stellte sich dem Ninja entgegen. Mit seinem weit ausgebildeten Byakugan rettete er mir das Leben, er wurde allerdings schwer von einem Kunai getroffen, das mit Gift versehen war. Er starb wenige Tage später, da man nicht herausfand welches Gift ihm genau verabreicht wurde. Für Neji brach eine Welt zusammen, erst Mutter, dann Vater. Als er mich das erste Mal gesehen hatte, hatte er mich noch niedlich gefunden, doch ab diesem Moment hasste er mich. Er trainierte wie ein Irrer, um seinem Vater alle Ehre zu machen und mich zu übertrumpfen und ich war damals einfach zu schwach, um ihm entgegen treten zu können, doch das war nun vorbei. Er war vielleicht etwas weiter als ich, aber ich blieb ihm dicht auf den Fersen.

Tja und nun bin ich mit dem Sohn der Nebenfamilie verheiratet und betrachtet ihn gerade, wie er schläft, peinlicher ging es echt nicht mehr.

In Gedanken versunken streichelte ich ihm weiter die Wange, wie bei einem kleinen Kind, das beschützt werden musste. Er hatte schon so viel Leid durchmachen müssen, jeder von uns. Aber im Gegensatz zu ihm besaß ich noch Familie, er nicht mehr.

„Über was denkst du nach?“, fragte Neji flüsternd und öffnete seine Augen, sodass er mir in meine blicken konnte. Erschrocken darüber, dass Neji doch wach war setzte ich mich richtig hin, nicht das er noch etwas Falsches dachte. Oh man war das peinlich! „Hinata was ist denn mit dir los?“, fragte Neji nun eindringlicher und setzte sich ebenfalls auf. „Gar nichts.“, sagte ich leise und wandte mich von ihm ab. Seit wann fiel es mir so schwer, ihm zu widerstehen? Ist ja schlimm!

Eine Kopfnuss riss mich aus meinen Gedanken. Ich hielt mir die schmerzende Stelle und sah entgeistert zu Neji, der meine Reaktion abwartete. „Was soll das?!“, fuhr ich ihn an. Er schaute mir direkt in die Augen, die ruhig und gelassen wirkten. „Worüber hast du nachgedacht? Und behaupte nicht das Gegenteil, ich weiß was ich sehe, mittlerweile kenn ich dich besser als du dich selbst.“, versuchte er mir ein weiteres Mal eine Antwort zu entlocken, „Warum willst du das unbedingt wissen?“, fragte ich leise. „Es interessiert mich halt was meine Frau in ihrem Hinterstübchen denkt.“, gab er zurück.

Mit hochgezogener Augenbraue schaute ich zu ihm.

„Nein.“, sagte ich entschieden. „Ich sags dir nicht.“ „Und warum nicht?“, fragte Neji hartnäckig. Er ließ einfach nicht ab und ich dachte, ich wäre hartnäckig. Mit einem Ruck stand ich auf und ging ein paar Schritte von ihm weg. Langsam drehte ich mich zu ihm um und streckte ihm die Zunge raus, ehe ich los rannte, von ihm weg. „Hey!“, rief er mir hinterher und setzte zur Verfolgung an. Mit einem riesigen Satz landete er direkt vor mir, sodass ich scharf bremsen musste, um nicht in Neji hinein zu laufen.

„Nun sag schon.“, bat er mich. „Ich hab doch gesagt nein! Belassen wir es dabei.“, sagte ich genervt und drängte mich an ihm vorbei.

Neji reagierte instinktiv und hielt mich ab Ellbogen fest. Eindringlich sah er mich an. „Warum hast du Geheimnisse vor mir?“ „Habe ich nicht und jetzt lass mich los!“, forderte ich mit laut gewordener Stimme auf. „Will ich aber nicht.“, sagte er betont gelassen und zog mich näher zu sich, sodass ich fast in seinen Armen lag. Seine andere Hand strich mir eine Strähne hinters Ohr, die mir in der Hektik ins Gesicht gerutscht war. Beschämt senkte ich den Blick und musterte das Blumenfeld auf dem Boden. „Sieh mich an.“, flüsterte Neji mir ins Ohr, was mir eine Gänsehaut über den Rücken jagte. Ich biss mir auf die Unterlippe, bevor ich aufsah. Ein Lächeln zierte die Lippen meines Mannes, als er sich zu mir nach vorne lehnte. Nur noch wenige Zentimeter trennten unsere Gesichter voneinander. „Was stellst du da mit deinen Lippen an?“, fragte er hauchend. „Die gehören immer noch mir.“, endete er und küsste mich wieder auf den Mund, jedoch viel intensiver als vorhin.

Nekisch fuhr er mit seiner Hand meine Seite entlang und kitzelte mich Stellenweise, sodass ich lachen musste und damit den Kuss unterbrach. Nachdem ich mich beruhigt hatte, befreite ich mich aus seinem Griff. „Du bist gemein! Du weißt ganz genau, dass ich kitzlig bin.“, beschwerte ich mich. „Das ist ja der Spaß an der Sache. Wo wäre denn sonst die Herausforderung?“, sagte er belustig.

Gespielt gekränkt stemmte ich die Hände in die Hüften. Jungs und ihre Sprüche! „Bist du jetzt beleidigt?“, spielte er mit. „Ja, und tu nicht so als wüsstest du den Grund nicht.“, gab ich Kontra. „Oh man, dabei hatte ich schon versucht mich zu ändern.“, fluchte er und stapfte mit dem Fuß. „Aber du bist auch nicht ganz übel.“, sagte ich leise mit einem roten Schimmer um die Nase herum.

„War das gerade ein Kompliment?“, fragte er ungläubig, während ich mich zum Gehen wandte. „Ja, war es.“, sagte ich im Gehen. Kommst du jetzt endlich?“, fragte ich ihm beiläufig über die Schulter und lächelte ihn an. Er erwiderte es und folgte mir dann in einem kleinen Abstand.

Allmählich bereute ich es nicht im Geringsten mit ihm im Urlaub zu sein.
 


 

Hier nun wieder ein neues Kapi meiner FF^^

Hoffe es hat euch gefallen^^

Auf Kommis würde ich mich freuen, um zu erfahren, ob euch der Verlauf der Story gefällt oder eher nicht^^

Tage des Sonnenscheins

Tage des Sonnenscheins
 

Langsam erwachte ich aus meinem tiefen Schlummer. Es war wohlig warm, dort wo ich lag. Eine kuschelige Decke war um mich gewickelt.

Ich öffnete meine Augen einen Spalt breit und sah mich um. Ich erkannte das Schlafzimmer, indem Neji und ich zusammen wohnten. Es war bereits später Vormittag, die Sonne schien direkt ins Schlafzimmer.

Seufzend drehte ich mich um und tastete nach Neji, der jedoch nicht bei mir lag. Die Stelle, auf der er vor kurzem noch lag, war noch ein wenig warm, er konnte also noch nicht lange auf sein. Ich beschloss auch auf zu stehen. Ich schwang die Füße aus dem Bett und streifte die Decke von meinem Körper.

Ein eisiger Luftzug ließ mich frösteln, sodass ich die Decke wieder um mich zog. Ich spürte die Bettdecke deutlich auf meiner Haut. Warum war ich bitte schön nackt? Seufzend fasste ich mir an die Stirn und ging den letzten Tag noch einmal durch. Neji und ich waren am Nachmittag auf der großen Blumenwiese bei dem See gewesen. Anschließend besuchten wir ein Restaurant, wo wir den restlichen Abend zusammen verbrachten, bis bereits die Sonne unterging.

Wir kamen erst spät in unsere Suite zurück, das Hotel lag ruhig da. Das Nachtpersonal begrüßte und verabschiedete uns auch wieder. In unserem Hotelzimmer war es dann halt passiert. Ich wusste selbst nicht warum ich mich wieder darauf eingelassen hatte. Es war einfach über mich gekommen. Seine Berührungen hatten sich anders angefühlt, irgendwie liebevoller und zärtlicher, ich hatte eine richtige Gänsehaut bekommen.

Mit der Decke um mich geschlungen ging ich die wenigen Schritte zum Kleiderschrank und suchte mir ein geeignetes Kleidungsstück aus. Der Tag war heißer als der gestrige, darum fiel meine Wahl auf ein weißes Kleid, welches mir über die Knie reichte. Es hatte kurze Ärmel, wie bei einem T-Shirt und der Ausschnitt besaß die Form eines Vs.

Ich zog mich rasch um, bevor Neji noch hereinplatzte und machte mich danach auf die Suche nach ihm. Leise schlich ich aus dem Schlafzimmer in die Wohnstube, aus der gedämpftes Licht drang. Ich entdeckte Neji in einen der Sessel. Er schien zu schlafen, dachte ich zu mindestens, als ich näher trat. Seine Augen waren geschlossen. Sanft strich ich ihm eine Strähne seines dunklen Haares aus dem Gesicht, die störend in seiner Stirn hing.

Er wachte durch meine Tat nicht auf. Warum aber war er nicht im Bett geblieben? Es war gemütlicher als der Sessel. Ratlos zuckte ich mit den Schultern und ging in die Küche. Außer einigen Getränken hatten wir leider nicht viel Essbares im Haus.

Darum beschloss ich Einkaufen zu gehen. Damit Neji sich nicht schon wieder sorgte und ich nachher Ärger von ihm bekam, der sowieso nur in einem Streit ausartete, obwohl wir uns schon näher gekommen waren, hinterließ ich ihm eine Nachricht auf der stand, dass ich mich auf dem Wochenmarkt befand.

Bevor ich ging nahm ich noch den Ersatzschlüssel mit, um eventuell aufschließen zu können, wenn Neji noch schlief. Fröhlich spazierte ich durch die Straßen, durch die bereits Händler marschierten und ihre Läden aufbauten, kleine Kinder mit ihren Müttern einkaufen gingen. Im Kopf überlegte ich, was ich denn heute kochen konnte. Ich entschied mich für ein einfaches Gericht. Gebratener Fisch mit Reis, Salat und Gemüse. An einem Gemüseladen kaufte ich Gurken, Karotten, Tomaten, Kopfsalat, Radieschen und Mais. Daraus konnte ich einen hervorragenden Salat machen.

An einem Fischstand besorgte ich zwei Fische und einen Beutel Reis, der ca. 500g enthielt. Zufrieden machte ich mich auf den Rückweg. Ich wollte gerade um die Kurve biegen, als ich mit jemandem zusammenstieß.

Ich prallte an dem anderen Körper ab und ließ meine Einkäufe fallen. Ich bereitete mich auf den harten Aufprall vor, der allerdings ausblieb. Verwirrt öffnete ich meine Augen, die ich zuvor zusammen gekniffen hatte und schaute einem jungen Mann mit blauen Augen an, der einen Arm um meine Hüfte gelegt hatte, um meinen Fall zu stoppen.

Er besaß weißes Haar, eine recht seltene Haarfarbe. Von den Klamotten hätte ich ihn eher für einen Geschäftsmann gehalten. Er trug eine schwarze Hose mit weißem Hemd und dunkler Krawatte. Eine Brille prangte auf seiner Nase.

„Entschuldige, ich hab nicht aufgepasst.“, erklärte mein Gegenüber und ließ mich los, als ich mein Gleichgewicht wieder gefunden hatte. Sofort kniete ich mich hin und sammelte meine Einkäufe ein, die verstreut um uns lagen. Der junge Mann, etwa in Nejis Alter, half mir dabei. Als ich alles in den Tüten verstaut hatte, stand ich auf und musterte den Mann. „Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen, ich bin auch nicht gerade aufmerksam gewesen.“, entschuldigte ich mich anstandshalber auch.

Lächelnd sah er mich an. „Darf ich dich zur Entschädigung zu einem Drink einladen?“, fragte er mich hoffnungsvoll. Okay, dass ging mir nun doch ein bisschen zu schnell und vor allem Dingen zu weit. Irgendwie war er ja schon süß, aber ich war verheiratet und würde Neji nicht ohne jeglichen Grund betrügen. So ehrenvoll war ich schon. „Tut mir Leid, aber ich kann nicht.“, wehrte ich ab. „Mein Mann wartet Zuhause auf mich.“, gab ich nüchtern von mir. Ein „Oh“ ertönte aus dem Mund des jungen Mannes. Bestätigend nickte ich und senkte meinen Blick.

„Ich muss jetzt wirklich gehen.“, gab ich leise von mir und drängte mich an ihm vorbei. „Mein Name ist Kuriko und wer bist du?“, rief er mir laut hinterher. „Hinata.“, sagte ich gedämpft, aber noch so, dass Kuriko es hörte. Eiligst schritt ich davon. Was hatte ich getan? Warum hatte ich ihm meinen Namen verraten? War ich denn verrückt? Wenn Neji dahinter käme würde er sonst was mit mir anstellen. Merkwürdiger Weise schlug mein Herz bis zum Hals und ich glaubte auch rot im Gesicht zu sein, obwohl ich mir das die letzten Monate abgewöhnt hatte.

Ich lehnte mich an eine Hausmauer, um erst mal zu mir selbst zu finden, bevor ich meinem Mann wieder unter die Augen trat. Entweder war mir die Situation oberpeinlich gewesen oder ich konnte mir mein Verhalten selbst nicht mehr erklären. Ich hatte schließlich Neji. Innerlich verpasste ich mir eine Ohrfeige. Jetzt werd endlich normal Mädchen! Mit abwesenden Gedanken ging ich die restliche Strecke zum Hotel zurück. Ich durchquerte die leeren Gänge, bis ich an Nejis und meiner Suite ankam. Kurzer Hand schloss ich auf und schlüpfte in die Wohnung.

Diese lag still da, sehr still. Neji war anscheinend schon auf den Beinen, da der Sessel, indem er vorher geschlafen hatte, leer war. Stirn runzelnd ging ich in die Küche und lud meine Einkäufe auf der Arbeitsplatte ab. Summend verstaute ich die Lebensmittel in ihre jeweiligen Schränke sowie Kühlschrank. Meine Gedanken waren auch wieder bei mir angekommen, sodass ich den jungen Mann schnellstens wieder aus meinem Gedächtnis löschte. Es war eine Begegnung gewesen, nicht mehr und nicht weniger.

Da ich Neji noch nicht weiter suchen wollte, beschloss ich Mittagessen zu machen, da die Zeit gerade passte. Um mein Kleid nicht dreckig zu machen band ich mir eine Kochschürze um. Zunächst holte ich das Gemüse aus dem Kühlschrank und wusch es unter Wasser ab. Sorgfältig trocknete ich es ab und schnitt Gurken, Karotten, Tomaten und die Radieschen in Scheiben. Den Kopfsalat schälte ich und trocknete ihn mit Hilfe einer praktischen Salatschleuder. Den Mais sowie alle anderen Zutaten, außer die Gurken und Karotten, gab ich in eine Schüssel und verrührte alles sorgfältig miteinander. Die Salatsoße zauberte ich aus Kräutern, ein wenig Joghurt, Zucker und Essig. Den Fisch briet ich in einer Pfanne, nachdem ich ihn von jeglichen Gräten befreit hatte. Als er braun gebraten war nahm ich ihn heraus und servierte ihn auf einen Anlegeteller. Die Salatsoße bekam ihre eigene kleine Schlüssel, neben der der eigentliche Salat stand und die Gurken und Karotten bekamen eine eigene Schüssel. Den Reis behielt ich zum warm halten einfach im Reiskocher, sodass ich aus diesem immer wieder neuen holen konnte.

Nachdem der Tisch gedeckt war räumte ich noch kurz die Küche auf, bevor ich Neji suchen ging.

Ich suchte im Wohnzimmer und Schlafzimmer, fand ihn jedoch nicht, also blieb nur noch das gemeinsame Bad. Vorsichtig klopfte ich an dieses an, doch es kam keine Reaktion zurück. Um mich zu überzeugen, dass Neji sich wirklich nicht im Bad befand, sah ich nach. Bereits als ich die Tür einen Spalt öffnete schlug mir Wasserdampf entgegen. Er musste also geduscht haben oder so was ähnliches.

„Neji, es gibt essen.“, rief ich in den Raum hinein. „Ich komm gleich.“, ertönte es zurück. Zufrieden zog ich mich zurück und wusch noch ein paar Arbeitsutensilien ab, die ich zuvor gebraucht hatte. Ich trocknete gerade das letzte Teil ab und verstaute es im Schrank, als ich Neji aus dem Bad kommen hörte.

Mit geübten Handgriffen löste ich die Schleife der Schürze und nahm sie ab. Neben dem Kühlschrank befand sich ein Hacken, an der ich sie auf hing. Gerade drehte ich mich um, als ich wieder rücklings gegen den Kühlschrank gedrückt wurde.

Ich sah Neji, der nur mit einem Handtuch bedeckt, gegen mir lehnte. Ich schaute ihm direkt in die Augen, die nichts über seine Gefühle preisgaben. Seine Haare lagen nass um sein Gesicht herum und erstreckten sich auf seinem Rücken. Eine Strähne klebte ihm im Gesicht. Zögernd streckte ich meine Hand aus und strich sie ihm hinters Ohr. Neji ließ mich dabei nicht aus den Augen und musterte mein Kleid. Ich lief schließlich nicht jeden Tag in einem Kleid herum, das kam äußerst selten vor.

„Das Kleid steht dir.“, flüsterte er mir ins Ohr, was mir eine Gänsehaut versetzte. Mit seiner Hand strich er meinen Oberschenkel lang und zog das Kleid ein wenig höher, sodass es mehr von meinen Beinen zeigte.

Leicht drückte ich ihn von mir weg, damit er mich wieder ansah und nicht der Versuchung wieder lag mir Sachen ins Ohr zu flüstern. „Mir gefällt zwar was ich sehe, aber du solltest dir trotzdem etwas anziehen. In der Gegenwart einer jungen Frau gehört sich so etwas nicht.“, belehrte ich ihn und konnte ein kleines Lächeln nur spärlich verdecken.

„Das sagt die Richtige.“, entgegnete Neji schelmisch, ließ aber trotzdem von mir ab und tat mir den Gefallen sich im Schlafzimmer etwas an zu ziehen.

Vollends bekleidet kam er zurück und setzte sich mit mir an den gedeckten Tisch. Das Mittagessen verlief weites gehend still, zu meinem Bedauern. Ich wusste ja, er war noch nie der Gesprächigste gewesen, aber trotzdem. Ein Gespräch hätte ich nicht ausgeschlagen. Stattdessen schwiegen wir uns an und konzentrierten uns auf unser Essen. Es schien ihm zu Schmecken. Jedenfalls hatte er sich nicht beklagt oder gemeckert. Meine Kochkünste reichten also aus.

Nach dem Essen wusch ich das schmutzige Geschirr ab. Zu meiner Verwunderung half mir Neji dabei, er trocknete die Gegenstände ab, die ich zuvor reinigte. Zu meinem Ausflug von heute Morgen sagte er nichts, anscheinend hatte er es akzeptiert, dass ich auch ohne ihn raus ging, das beruhigte mich dann doch etwas.

Er musterte mich die ganze Zeit, während wir zusammen den Abwasch erledigten. Ich spürte deutlich seine Blicke auf mir liegen. Ob er mich vielleicht etwas fragen wollte? Ich traute mich nicht ihn das zu fragen, ich konnte ja auch falsch liegen. Darum beließ ich es einfach dabei, wenn er etwas wollte kam er bestimmt zu mir. Außer wenn es um das eine ging, da fragte er nicht immer.

Als wir den Abwasch beendet hatten, standen wir etwas unschlüssig in der Küche herum. Ich wusste genau, dass ihm etwas auf der Seele brannte, doch er fragte nicht. „Was ist los Neji?“, versuchte ich den Anfang zu machen. „Du bist heute schon so eigenartig still.“ Er legte den Kopf schief und musterte mich von der Seite. Da ich seinen bohrenden Blick nicht deuten konnte, ging ich an ihm vorbei ins Wohnzimmer und ließ mich auf der Couch nieder.

Er ging mir hinterher, blieb aber vor mir stehen, anstatt sich zu setzen.

„Leg dich bitte einmal hin.“, forderte er mich auf. Verwirrt sah ich ihn an. „Warum?“, fragte ich. „Mach es einfach.“, entgegnete er nüchtern.

Na gut, dann spielte ich eben mit.

Ich legte mich auf den Rücken und sah ihn dann auffordernd an. Was er wohl vorhatte? „Mach deinen Bauch frei.“, wies er mich an. Kurz hielt ich inne, um zu überlegen was er von mir erfahren wollte. Schließlich schob ich mein Kleid bis über den Bauch hoch, damit er machen konnte, was immer er auf vorhatte.

Zu meiner Verblüffung kniete sich Neji vor dem Sofa hin und legte seinen Kopf auf meinen Bauch, den Blick zu mir gerichtet. Nun doch beunruhigt richtete ich mich ein Stück auf. „Was soll das Neji?“, fragte ich mit besorgtem Unterton. „Es ist alles okay. Leg dich bitte wieder hin.“, versuchte er mich zu beruhigen und drückte mit einer seiner Hände meinen Brustkorb zurück aufs Sofa.

Still blieb ich liegen. Neji strich ab und an mit seiner Hand über meinen Bauch, doch am meisten lauschte er nach etwas oder wem. War ich vielleicht…? Nein, dass hätte ich gemerkt. Sonst würde ich nicht so locker hier herumhängen, sondern eher auf dem Klo hocken und mich dauernd durch meine Gefühlsschwankungen mit Neji streiten.

Ich konnte es mir nicht nehmen lassen meinem Mann durch sein seidiges Haar zu streichen. Er quittierte es mit einem leichten Lächeln ab und fuhr meinen Bauch weiter entlang, bis er auf einmal weiter zu meinem Brustansatz strich. Dieser…!!!

Ich setzte mich auf, sodass er von mir ablassen musste. Ich zog die Beine an, damit er nicht mehr so leicht an mich herankam und beobachtete ihn misstrauisch. Manchmal fragte ich mich wirklich was in seinem Schädel vorging. Aber das war mal die perfekte Gelegenheit ihn zu fragen, warum er nicht bei mir im Schlafzimmer geschlafen hatte. Ich richtete den Blick in eine andere Richtung, als ich ein neues Gespräch anfing.

„Warum hast du eigentlich nicht im Schlafzimmer geschlafen?“, fragte ich leise, erwartete aber keine Antwort. „Warum fragst du?“, entgegnete er. Weil es mich interessiert? Ob er mich so abstoßend fand, dass er nicht bei mir schlafen wollte? Mal wieder überspielte er Fragen mit Gegenfragen. Seufzend sagte ich: „Vergiss es einfach, was ich gefragt habe.“ Und machte Anstalten auf zu stehen.

Er hielt mich an meinem Arm fest, als ich gehen wollte. Überrascht drehte ich mich zu ihm um. Gerade wollte ich ihm etwas entgegnen, als er mir den Gesprächsanfang nahm. „Ich hab extra nicht bei dir geschlafen.“, sagte er mit einem merkwürdigen Unterton zu mir. „Ich kann mich so schlecht in deiner Gegenwart beherrschen.“, endete er. Mit tellergroßen Augen sah ich ihn an. Bitte? War das jetzt wieder einer seiner blöden Scherze oder meinte er es ernst? ICH war der Grund warum er nicht im Schlafzimmer schlief?

Sanft legte Neji seine Hand auf meine Wange und fuhr diese entlang. Ich spürte wie ich rot anlief. Das war allerdings ein Problem, wenn er wegen mir nicht blieb. „Ich könnte natürlich auch bei dir bleiben.“, sagte er mit amüsiertem Unterton. „Aber dann würdest du Gefahr laufen, dass ich dich…“ Schnell hielt ich ihm den Mund zu. Perplex schaute er auf mich hinab. „Schon gut. Ich weiß, was du sagen willst, brauchst es nicht gleich aus zu sprechen. Ist mir egal. Ich würde trotzdem gerne neben dir aufwachen und nicht auf einer leeren Bettseite herumtasten, bis ich merke, dass du gar nicht da bist.“, sagte ich mit fester Stimme. Dann lief ich eben Gefahr, dass er öfters wollte, ich fand die Vorstellung einfach schön, ihn am nächsten Morgen neben mir schlafen zu sehen. War ja auch nicht verboten, oder?

„Wenn du das so willst.“, stimmte Neji mit ein. Glücklich lächelte ich ihn an. Er konnte so süß sein, wenn er selbst es nur wollte. „Was wollen wir heute noch machen?“, fragte ich ihn neugierig. Ich wusste nicht, ob er vielleicht noch etwas vorhatte.

„Ich dachte“, sagte er und verschränkte seine Finger mit meinen, „dass wir vielleicht an den Strand gehen könnten. Der ist momentan sowieso total leer und das Wetter passt.“, schlug er vor. Kurz überlegte ich, stimmte dann aber fröhlich ein. Das Meer war eine willkommene Abwechslung. Wir brauchten ein paar Minuten um unsere Badesachen zu packen. Im Bad zogen wir uns nacheinander unsere Badesachen an. Ich packte noch zwei Flaschen Getränke und Sandwishes ein, falls wir Hunger bekamen. Die Handtücher und Sonnencreme durfte da nicht fehlen.

Hand in Hand gingen wir durch das Hotel und anschließend die wenigen Meter zum Strand. Der Sand fühlte sich angenehm warm unter den Fußsohlen an. Die Sonne schien hell am Himmel und wärmte die Erde. Eine sanfte Brise wehte am Strand, die einen guten Kontrast zu der Hitze, die die Sonne warf, bildete.

Neji und ich breiteten unsere Handtücher ca. fünf Meter vom Ufer des Meeres auf dem Sand aus. Wir cremten und gegenseitig mit Sonnencreme ein, wobei wir uns immer einen Spaß darauß machten, den anderen zu ärgern. Neji kitzelte mich dann zur Strafe durch, was ich nicht ganz mit ihm teilen konnte. Schließlich war ich in körperlichen Sachen immer die Unterlegene von uns beiden, aber heute ließ ich es mir gefallen, mit ihm rumalbern zu können, da uns in ein paar Tagen wieder der Alltag einholte.

Danach ging er direkt ins Wasser, während ich mich noch ein wenig sonnte. Nach einigen Minuten kam er wieder und hatte doch tatsächlich die Frechheit seine nassen Haare auf mir aus zu wringen, dass Wasser war eiskalt! Zur Strafe warf ich ihn mit meinem Gewicht in den Sand, dadurch bekam er eine schöne Sandkur verpasst.

Über seinen Anblick musste ich loslachen wie schon lange nicht mehr. Doch plötzlich hob er mich hoch und trug mich mit zum Wasser. Ich zappelte so viel herum wie überhaupt möglich, doch er warf mich trotzdem mit sich ins Wasser. Prustend tauchte ich mit ihm zeitgleich auf und eine wilde Wasserschlacht begann. Wir bespritzten uns so lange mit Wasser, bis wir beide schon ein Sauerstoffzelt benötigten. Schwer atmend setzten wir uns in das seichte Wasser am Ufer. Da es dort kaum tief war, war das Wasser auch dementsprechend warm. Ich sah auf die Wasseroberfläche, die in der Sonne glitzerte.

So ruhig. Dieser Moment hätte ewig andauern kann. Ich wurde allerdings wieder auf den Boden der Tatsachen geholt, als eine bekannte Stimme hinter mir ertönte. „Nanu, hallo Hinata.“, ertönte eine Stimme direkt hinter mir. Ein Schatten legte sich über mich. Neji bedachte den Besucher mit einem kalten Blick. Was wollte dieser Typ hier?, fragte er sich in Gedanken. Mit einer Vorwarnung in der Magengegend wandte ich mich dem Besucher zu und Tatsache, Kuriko stand hinter Neji und mir und lächelte mich an.

Nejis giftigen Blick wollte ich mir gar nicht ausmalen. Jetzt hatte ich einen Haufen Probleme am Hals.
 


 

Ich hoffe mein Kapi hat euch gefallen^^

Werde mich bemühen bald weiter zu schreiben^^

Eure Lesemaus

Tage des Regens

Tage des Regens
 

Perplex starrte ich Kuriko an, der hinter mir im Sand stand. „Hallo Hinata.“, begrüßte er mich freundlich. „Was machst du denn hier?“, fragte ich verwundert. „Ich war gerade am Spazieren gehen, als ich dich sah. Da dachte ich mir ich sag mal hallo.“, sagte er ruhig, ehe er einen Seitenblick zu Neji warf, der direkt neben mir im seichten Wasser saß. „Ist das dein Mann, von dem du mir erzählt hast?“, fragte er interessiert, doch ich glaubte einen sarkastischen Unterton kurz gehört zu haben, als mache Kuriko sich über Neji lustig.

„Ja, das ist mein Mann Neji.“, sagte ich und deutete auf Neji. „Neji, das ist Kuriko. Wir haben uns heute Morgen auf dem Markt kennen gelernt.“, versuchte ich Nejis Zweifel weg zu machen. Neji konzentrierte sich vollkommen auf Kuriko. Äußerlich hatte er eine gefühlslose Maske aufgesetzt, doch innerlich kochte er.

Er mochte diesen Kuriko schon jetzt nicht. Deutlich spürte ich die angespannte Atmosphäre zwischen den Beiden. Irritiert warf ich beiden einen Blick zu, warum waren sie denn so giftig aufeinander? Sie kannten sich doch schließlich überhaupt nicht.

Auf einmal stand Neji auf und trat näher auf Kuriko zu. Im ersten Moment dachte ich wirklich die Beiden würden sich anfangen zu prügeln, doch ich stellte erleichtert fest, dass Neji Kuriko nur seine Hand zum Händeschütteln hinstreckte. „Angenehm.“, presste Neji hervor. „Freut mich ebenfalls.“, antwortete Kuriko mit süßlicher Stimme und beide ergriffen die Hände ihres Gegenübers und schüttelten diese langsam. Erleichtert atmete ich auf. Ich dachte schon das würde schief gehen, aber anscheinend hatte ich mich getäuscht. Es war doch alles in Ordnung. Fest drückten sich Neji und Kuriko die Hände, sodass man glauben konnte sie wollten sich gegenseitig die Hände brechen.

Nach einer Weile ließen sie sich gegenseitig los und traten einen Schritt zurück. Mit einem aufgesetzten Lächeln musterten sie sich, als wollten sie das Motto „Wenn Blicke töten können“ verdeutlichen. Ich bekam davon nicht viel mit, ich wusste nur, dass sie unterkühlt zu einander waren und das wahrscheinlich auch so blieb, fürs erste. „Und was mach ihr beiden?“, fragte Kuriko in die Runde, obwohl die Frage eher an mich gerichtet war.

„Wir genießen das schöne Wetter.“, antwortete ich wahrheitsgemäß. „Es wäre viel zu schade heute nicht draußen zu sein. Das Wetter lädt einen geradezu dazu ein.“ „Ja das stimmt, deswegen bin ich auch hergekommen. Wohnt ihr in dem Hotel dort drüben?“, fragte Kuriko und zeigte zum fünfzig Meter entfernten Gebäude.

Bestätigend nickte ich. „So ein Zufall!“, strahlte Kuriko. „Ich auch. Ich bleibe noch bis Ende nächster Woche und ihr?“ „Wir auch.“, sagte ich mit einem leichten Lächeln. „Und in welchem Zimmer wohnt ihr? Ich wohne im Zimmer 430. Wir könnten uns regelmäßig sehen.“, schlug er vor.

Gerade wollte ich ihm antworten, als Neji mir plötzlich den Mund zu hielt, sodass ich nicht mehr reden konnte. Perplex sah ich zu Neji rüber, was hatte er denn auf einmal? Er warf mir einen drohenden Blick zu, der mir bedeutete, weiterhin den Mund zu halten. Schweigend nickte ich, dann nahm Neji endlich seine Hand von mir. Prüfend schaute Kuriko zu Neji hinüber, welcher giftig den Blick erwiderte.

„Falls ich euch vergrault habe, tut es mir Leid. Das war durchaus nicht meine Absicht.“, erklärte Kuriko, um die Situation etwas auf zu lockern.

Plötzlich ergriff Neji meine Hand und zog mich mit sich hoch. „Wir gehen Hinata. Pack deine Sachen.“, forderte er mich mit herrischen Ton auf. „Wieso das denn?“, fragte ich verwirrt, da ich mir seinen abrupten Stimmungswechsel nicht erklären konnte. Vor wenigen Minuten war doch noch alles okay gewesen. War es wegen Kuriko? Aber er war doch nur ein flüchtiger Freund.

Bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, packte ich mit Neji unsere Strandsachen zusammen, um ihn nicht noch wütender zu machen, als er eh schon war. Ehe ich überhaupt ein entschuldigendes Wort zu Kuriko sagen konnte, zog Neji mich bereits mit Richtung Hotel. Ich sah kurz hinter mich und erkannte wie Kuriko mir lächelnd nachwinkte.

Irgendwie musste ich zurücklächeln, warum wusste ich selbst nicht. Doch nach einigen Minuten traten mein Mann und ich bereits durch die Strandeingangstür des Hotels. Nejis Griff war hart und unnachgiebig. Stur zog er mich bis zu unserem Zimmer weiter. Ich ließ es zu, falls er es übertrieb wusste ich mich zu verteidigen, wenn er es übertrieb…

Er schloss die Tür auf und schubste mich grob in die Wohnung.

Nur meinen Ninjareflexen hatte ich es zu verdanken nicht gleich der Länge nach hin zu schlagen. Donnernd fiel die Tür hinter ihm zu, ich dachte sie würden aus den Angeln gerissen. Der Lärm war bestimmt im ganzen Gang zu hören.

Ich stützte mich an der Rücklehne eines Sofas der Sofagarnitur ab und blickte irritiert zu ihm. Achtlos warf Neji die Badesachen in die Ecke, ehe er einige Schritte auf mich zu trat. Ich konnte wegen des Sofas nicht zurückweichen, nur nach rechts oder links abhauen oder mich ihm entgegenstellen. Selbstsicher stützte er seine Hände rechts und links jeweils neben mir am Sofa ab, sodass ich nicht entkam.

Ehe ich überhaupt etwas sagen oder mich auch nur rechtfertigen konnte, küsste er mich hart auf den Mund. Da lag keine Zärtlichkeit in dem Kuss, sondern nur Kälte, aber auch eine Art Verzweiflung.

Ich verwehrte mich ihm, als er mit seiner Zunge in meinen Mund eindringen wollte. Diese ganze Situation würde uns beiden erspart bleiben, wenn er nur nicht so rasend eifersüchtig wäre. Kuriko sah zwar schon anziehend aus, aber nur deswegen würde ich Neji nicht einfach fremdgehen, so viel Ehre besaß selbst ich im Leib.

Ich konnte ihm mein Missfallen nicht sagen, darum stemmte ich meine Hände gegen seine Brust, damit er von mir abrückte. Während des Kusses blickten wir uns gegenseitig in die Augen, die sich doch so ähnlich sahen. Seine Gesichtszüge waren deutlich angespannt und seine lavendelfarbenen Augen blickten traurig, so unendlich traurig, doch es gab doch gar keinen Grund dafür! Lass mich in Ruhe!, wollte ich schreien, doch noch immer versperrte er meinen Mund.

Ich keuchte erschrocken auf, als Neji mir auf einmal ohne Vorwarnung zwischen die Beine fasste. Dabei machte ich aus versehen, aus reinem Reflex, meinen Mund auf, sodass er den Kuss vertiefen konnte. Er drängte sich näher an mich heran, aber sehr weit abrücken konnte ich nicht mehr, da hinter mir immer noch das Sofa stand und garantiert nicht wie ein Wunder auf einmal verschwand.

Meine Hände auf seiner Brust änderten kaum etwas an der Situation. Er nahm seine Hände vom Sofa weg, packte dafür aber meine, um sie zur Seite zu ziehen. Ich trat ihm stark auf den Fuß, doch es interessiert ihn überhaupt nicht. Energisch biss ich ihm auf die Lippe, da mir kein anderer Ausweg einfiel. Neji zuckte zusammen, ließ aber trotzdem keinen Millimeter nach.

Ich schmeckte einen metallischen Geschmack im Mund, ich hatte ihm so doll auf die Lippe gebissen, bis sie blutete. Wenn er so weiter machte hatte ich leise andere Wahl mehr, als mein Byakugan zu aktivieren. Er versuchte mich auf ein Zungenspiel ein zu laden, doch ich blockte ab und hielt einfach still, hoffte das es bald vorbei war.

Sein Oberkörper drückte gegen meine Brust.

Wäre die Situation nicht eskaliert, hätte ich sie vielleicht auch schön oder anziehend gefunden, beinahe sexy, doch sein Griff um meine Handgelenke fing an weh zu tun. Ich versuchte sie frei zu bekommen, doch leider vergebens. Mit einiger Mühe schaffte ich es meinen Kopf ab zu wenden, sodass Neji den Kuss unterbrach. Mein Puls raste, aber nicht vor Erregung, nein, ich verspürte das vertraute Gefühl von Angst, welches ich in der Vergangenheit oft vernommen hatte.

„Lass mich los Neji!“, forderte ich, sah dabei aber zur Seite, damit er nicht noch mal einen Kussversuch startete. Gewissentlich überging er meine Forderung und küsste stattdessen meinen Hals entlang. Ich wollte gerade wieder zu einem Protestruf ausholen, als ich etwas Feuchtes am Hals spürte. Neji hatte aufgehört mich zu küssen, lehnte stattdessen an meiner Schulter und vergrub seinen Kopf in meiner Halsbeuge.

„Du gehörst mir.“, flüsterte Neji. „Weinst du etwa?“, fragte ich verwundert. Eine Antwort jedoch bekam ich nicht. Ich merkte nur wie mein Mann noch näher an mich rückte und seine Arme weiter um meine Taille schlang. Sein Gewicht lastete schwer auf mir, dass ich ihn nicht halten konnte und wir beide an der Sofalehne herunter rutschten.

Ich musste meine Beine spreizen, damit Neji sich weiterhin an mich drücken konnte. Das Nasse an meinem Hals stellte sich als Tränen heraus, wie ich vorher schon vermutet hatte. Ich legte zögerlich eine Hand auf seine Schulter und schüttelte leicht an ihr. „Neji…“, versuchte ich ihn an zu sprechen. „Halt mich einfach eine Weile so.“, hauchte er mir ins Ohr. Ich ließ ihn gewähren. In dem Moment kam er mir so hilflos vor, für die nächsten Minuten verzieh ich ihm, doch sobald sich die Möglichkeit erbot, würde ich ihn auf sein vorheriges Verhalten ansprechen.

Schließlich waren diese Berührungen, die grob und hart ausgeübt wurden, die Vorboten einer Vergewaltigung. Irgendwie waren wir doch schon ein komisches Pärchen.

Wir saßen bereits einige Minuten da, als Neji sich abrupt von mir löste und aufstand. Ich sah ihn kurz überrascht an, ehe ich seinem Beispiel folgte.

Ich sah deutlich wie mein Mann sich etwas aus dem Gesicht wischte, wahrscheinlich die bereits angetrockneten Tränen. Er wandte mir den Rücken zu und schien mich zu ignorieren, doch so leicht ließ ich mich nicht mehr abspeisen, dieses Mal nicht. Er war mir mehr als eine Antwort schuldig. Provokant stellte ich mich ihm in den Weg, die Hände in die Hüften gestemmt.

Neji wich meinem Blick gekonnt aus. „Wir müssen reden.“, forderte ich ihn zu einem Gespräch auf. Jedoch blockte er weiter ab. „Neji!“, donnerte ich, nun langsam ernsthaft genervt. „Was?“, zischte er mir finster zu, sodass ich beinahe zusammenzuckte, doch ich konnte mich noch beherrschen. „Wir müssen reden.“, wiederholte ich in einem ruhigen Ton. „Ich wüsste nicht worüber.“, wehrte er ab. „Du weißt ganz genau worüber.“, tadelte ich ihn. „Über die Sache am Strand und über die Aktion hier im Haus. Seit wann wirst du so rasend eifersüchtig? Du hast überhaupt keinen Grund dazu!“ „Ach, hab ich das wirklich nicht?“, erwiderte Neji sarkastisch.

„Ihr versteht euch ja blendend.“ „Wir sind Bekannte. Und nur weil wir uns gut verstehen, heißt das noch lange nicht, dass irgendetwas zwischen uns laufen würde!“, gab ich erborst von mir. Was dachte Neji sich eigentlich? Das ich x-beliebig mit irgendwem ins Bett steigen würde? „Ach und wer soll mir das garantieren? Er zieht dich ja förmlich schon mit seinen Blicken aus! Was soll ich da deiner Meinung nach denken?!“ Meine Augen verengten sich. „Du könntest mir etwas mehr Vertrauten entgegen bringen! Du müsstest mich lang genug kennen, um genau zu wissen, dass ich DAS ganz sicher nicht machen würde! Ich kenn ihn noch nicht einmal lang genug, als das ich überhaupt auf die Idee kommen würde!“, keifte ich zurück.

Hörte sich der Kerl selbst mal zu? Vielleicht würde er dann registrieren, wie abstrakt sich das alles anhörte!

„Aber du könntest auf die Idee kommen!“, entgegnete Neji mit spitzer Stimme. Aufseufzend fasste ich mir an den Kopf. Dieser Kerl war aber auch schwierig. Ich hatte mich ein wenig von ihm angewandt, als er mich plötzlich wieder zu sich drehte. „Sieh mich an, wenn ich mit dir rede!“, knurrte Neji mich an. Gleich platzte mir der Kragen. Was erlaubte er sich bitte? Ich war seine Frau und seine Liebhaberin, ja, aber nicht sein Eigentum.

Er konnte mich nicht andauernd herumkommandieren wie es ihm gefiel. Ohne, dass ich es bemerkte, aktivierte ich mein Byakugan und konnte somit deutlich seine Chakraströme in seinem Körper sehen. Neji, der meine unbedachte Reaktion sah, beschwor ebenfalls sein Bluterbe hervor. Neben unseren Augen traten nun auf jeder Seite kleine Adern hervor, die es uns ermöglichten, das Chakra des jeweils anderen zu sehen.

Ich wusste ja, dass diese Auseinandersetzung nicht leicht werden würde aber, dass sie so ausartete verletzte mich ein wenig. Ich dachte wir kannten uns allmählich gut genug, um einander zu vertrauen.

„Ich sehe dich an.“, erwiderte ich nun ruhiger, rückte aber von ihm ab. „Doch was sehe ich? Einen verbitterten jungen Mann, einen eifersüchtigen Mann? Sag du es mir.“ „Hör auf vom Thema ab zu lenken!“, fuhr er mich an. „Es geht hier um dich.“ „Ach und was deiner Meinung nach habe ich denn getan? Ist unterhalten nun auch schon eine Straftat für dich?“, schrie ich ihn sauer an. Immer machte ich irgendwelche Fehler, er ja nie! „Du hast dich ihm förmlich angeboten! Soll ich dir noch ein Schild umhängen mit „Bitte fick mich“, bis du es endlich begreifst?!“

Ein lautes Klatschen war im Raum zu vernehmen. Meine Hand pochte leicht. Nejis Kopf war leicht zur Seite geneigt und seine Wange färbte sich rot. Mit Tränen in den Augen sah ich ihn an. Wie konnte er nur so etwas Erniedrigendes sagen? War ich irgendeine Bordschlampe, der man das einfach an den Kopf werfen konnte? Verdammt noch Mal! Ich war immerhin noch seine Frau, da konnte ich doch wohl ein bisschen Respekt erwarten!

Ich senkte leicht den Blick samt Hand. „Du bist das Letzte.“, zischte ich ihm zu während ich aus dem Raum stürzte. Nur noch weg von hier! Keine Minute wollte ich noch länger bleiben! Laut fiel die Tür ins Schloss, als ich aus unserer Wohnung rannte.

Ich beeilte mich in den nächsten Gang des Hotels zu kommen, damit Neji meine Spur nicht aufnahm. Der Schockmoment würde gerade bei ihm nicht besonders lange anhalten. Mittlerweile unterdrückte ich die Tränen kaum noch, sie liefen mir bereits in Sturzbächen über mein Gesicht und tropften lautlos zu Boden. Ich fand den Weg ins Freie. Die Abendsonne verbreitete ihre letzten Strahlen über das Land.

Ich war etwas außer Atem, aber vor allem neben der Spur. Ziellos wanderte ich durch die schmalen Straßen des kleinen Dorfes, machte mir nicht extra die Mühe meine Tränen weg zu wischen. Es herrschte zu dieser Zeit nur sehr spärlicher Betrieb auf dem Marktplatz.

Vereinzelte Händler waren dabei ihre Stände zu schließen.

Ich setzte mich stumm auf eine Holzbank am Straßenrand und beobachtete das letzte Treiben für diesen Tag. Eine gähnende Leere herrschte in meinem Inneren, die einerseits ruhig war aber auch andererseits aufgewühlt war. Am liebsten hätte ich Neji fertig gemacht! Er war zwar mein Mann, doch auch dieser Rang hatte seine Grenzen, die er längst überschritten hatte. Eine abrupte Bewegung in meinem Blickfeld ließ mich erschrocken aufsehen, was völlig unnötig war.

Kuriko stand direkt vor mir, die Hände in den Hosentaschen vergraben und einen gelangweilten Blick aufgesetzt. „Was machst du denn hier?“, fragte er mich leicht verwundert, zeigte aber keine Regung im Gesicht. „Ich sitze hier.“, sagte ich überflüssigerweise, da er es deutlich sehen konnte.

Innerlich hoffte ich er würde die Tränenspuren auf meinem Gesicht nicht sehen. Warum musste er überhaupt hier sein? Solche Zufälle trafen auch nur mich. „Das du hier sitzt erkenne ich gut, ist kaum zu übersehen.“, gab er zynisch von sich. Kritisch musterte er mich von oben bis unten.

Ein Seufzen war von ihm zu hören. Also wirklich, wenn hier jemand was zum Seufzen hatte dann jawohl ich! Schließlich hatte ich einen eifersüchtigen Ehemann. „Komm mit.“, forderte Kuriko mich auf und sah dabei schon fast gelangweilt aus. „Mein Mann ist auf dich eifersüchtig, deswegen hatten wir Streit. Du glaubst doch wohl nicht, dass ich dann noch zu diesem Besagten gehen werde.“, gab ich schnaubend von mir.

Ein forscher Blick traf mich von ihm. „Besser, als hier mit verheultem Gesicht zu sitzen, wo alle Welt einen anstarren kann.“, konterte Kuriko verärgert. Beruhigend legte der junge Mann eine Hand auf meine Schulter. „Na komm schon. Allen sein macht doof.“ Vorsichtig half er mir von der Bank auf. Eigentlich wollte ich nicht mit, doch irgendwem musste ich den Streit erzählen, auch wenn es in dem Fall Kuriko war.

Wir gingen zusammen ins Hotel zurück, auf sein Zimmer. Ich war zu naiv, dass bereute ich noch. Er kochte uns jeder einen Tee, während ich meinen Blick durchs Zimmer liefen ließ. Die Wohnung an sich unterschied sich nicht viel von Nejis und meiner. Als wir unser Gespräch anfingen, hielt ich die Tasse mit beiden Händen umschlungen.

„Was ist zwischen dir und Neji passiert, dass du so aufgelöst auf der Bank saßt?“, fragte Kuriko im sachlichen Ton.

Ich starrte in die heiße Flüssigkeit, ehe ich zu sprechen anfing. „Neji und ich haben uns gestritten. Als es mir zu viel wurde bin ich gegangen.“, seufzte ich deprimiert. Aufmerksam beobachtete mich Kuriko, dass es mir beinahe kalt den Rücken runter lief. „Er ist ziemlich eifersüchtig.“ „Ja, obwohl er gar keinen Grund dafür hat. Schließlich…“ Weiter sprechen konnte ich nicht, da Kuriko mich mit einem kalten Blick bedachte.

„Ach, hätte er wirklich keinen Grund dafür?“

Die Raumtemperatur schien extrem kühler geworden zu sein. Der Junge gegenüber von mir sprach mit deutlicher Kälte in der Stimme. Langsam stand er auf und umkreiste den Tisch, der uns trennt. Dicht blieb er vor mir stehen. Ich ließ meine Tasse auf den Tisch fallen, sodass sie umkippte und sich die Flüssigkeit über den Tisch erstreckte.

Kuriko beugte sich zu mir runter, ich sah ihn mit geweiteten Augen an, da ich seinen plötzlichen Stimmungsumschwung nicht verstand. Er kam mir plötzlich wie ein anderer Mensch vor. Ich spürte seinen Atem über mein Gesicht streichen, als er sich weiter über mich beugte, um mir etwas ins Ohr zu flüstern. „Bald hast du genug Zeit, um über dich und deinen Mann nach zu denken.“ Plötzlich merkte ich wie mir schwindelig wurde.

Mit verschwommenem Blick hielt ich mich an der Tischkante fest, da ich das Gefühl hatte, als würde mein Stuhl mich nicht mehr halten. Irritiert sah ich zu Kuriko empor, dieser grinste höhnisch. „Ein starkes Betäubungsmittel, wirkt selbst bei einem Nashorn in Sekunden. Man sieht sich Hinata.“ Diese letzten Worte vernahm ich, ehe ich bewusstlos im Stuhl zusammensackte. Ich war zu naiv gewesen, ich hatte ihm zu schnell vertraut, dass bezahlte ich jetzt vermutlich mit meinem Leben.

Es tut mir Leid Neji.
 

Nur ein paar Zimmer weiter hatte Neji sich Luft gemacht. Er hatte sich eingestanden zu hart reagiert zu haben, Hinata war zu naiv, um einer anderen Person zu misstrauen, bis ihr selbst etwas passierte.

Gedanken verloren saß Neji im Schlafzimmer auf dem Boden im Schneidersitz. Überlegend stützte er seinen Kopf auf seinem Arm ab. Wie hatte er ihr so etwas bloß an den Kopf werfen können? Vermutlich hasste sie ihn jetzt und wollte nichts mehr mit ihm zu tun haben, verständlich wäre es.

Ja, er war eifersüchtig gewesen, sogar rasend, aber er hätte seine Wut nicht an ihr auslassen sollen und vorhin hätte er sonst etwas mit ihr angestellt, wenn er seelisch nicht so angeschlagen wäre. Tja, er hatte sich in sie verliebt. Schon in der Kindheit, als sie sich das erste Mal trafen, er hatte es bloß bis vor ein paar Wochen geheim gehalten. Was hätte man auch davon gehalten, wenn er, gerade er aus der Nebenfamilie in die Tochter der Hauptfamilie verliebt war?

Sie hätte ihn verspottet und ausgelacht. In seiner alten Position wäre er sowieso nicht an sie ran gekommen, sie hätte mit irgendwem verheiratet werden können, doch es hatte ihn getroffen. Er war überglücklich darüber gewesen, als er es von seinem Onkel erfahren hatte, zeigte dies äußerlich natürlich nicht.

Es hätte nicht zu seinem Wesen gepasst.

Doch jetzt hatte er Hinata vergrault und sie würde bestimmt nicht freiwillig zu ihm zurückkommen. Er vermisste sie jetzt schon, wenn er ehrlich war. Es war ohne sie so langweilig. Mit ihr konnte er reden, konnte sie heimlich beim Aufräumen und Kochen beobachten, beim Schlafen, halt bei allem.

Wie konnte er sie zurückgewinnen, bei seinem Benehmen? Eine Entschuldigung war untypisch von ihm, aber nötig und angebracht. Er hatte genug Schaden angerichtet, hoffentlich verzieh sie ihm auch.
 

Während Neji mit sich selbst beschäftigt war, konnte er noch nichts davon ahnen was seiner Frau in dem Moment geschah. Jetzt wurden Zahnräder in Bewegung gesetzt, die nicht mehr angehalten werden können. ER wird die Hyuga aufsuchen und sie versuchen, genau wie ihre Mutter zu töten. Ob Hinata und Neji es gemeinsam mit ihrer Familie und ihren Freunden schaffen, die drohende Gefahr noch ab zu wenden? Erfahrt es in den nächsten Kapiteln.
 

Entschuldigt, dass ich so lange gebraucht habe >-< *in Deckung geh*

Ich hatte in letzter Zeit keine Lust zu schreiben *hinter einem Kissen verstecken, dass die

fliegenden Kekse aufhält*

Ich werde mich in Zukunft bemühen weiter zu schreiben, versprechen kann ich leider nichts, da bald wieder die Prüfungen anfangen.

Viel Spaß^^

Inneres Feuer

Inneres Feuer
 

Allmählich erwachte ich aus meinem Schlaf, die wirken des Medikaments, welches mir Kuriko durch meinen Tee eingeflößt hatte, schien seine Wirkung zu verlieren.

Der schwarze Schleier, der mich gefangen hielt, entknotete sich ein bisschen, sodass ich wenigsten auf die Geräusche meiner Umgebung achten konnte.

Mein eigener Herzschlag dröhnte in meinen Ohren wie ein Presslufthammer.

Angestrengt versuchte ich die Augen zu öffnen, was mir im ersten Moment allerdings nicht gelang, zu schwer lag noch der traumlose Schlaf auf mir, der mich unfreiwillig übermannt hatte.

Wenigsten nahm ich meinen Körper wahr. Ich lag auf der Seite, meine Arme waren auf meinem Rücken gefesselt und ein Tuch war um meinen Mund gebunden, damit ich nicht schreien konnte oder womöglich die Außenwelt verständigte.

Ich musste auf dem Boden liegen, da es nicht gerade bequem war und mir sonst auch nichts einfiel, auf das ich lag.

Innerlich knurrte ich, konnte ich doch meine Gedanken wieder messerscharf ordnen, nur mein eigener Körper wollte mir noch immer kaum gehorchen.

Ich war zu leichtsinnig gewesen! Und ich hatte wirklich geglaubt Kuriko wäre nett, wie naiv war ich wieder einmal? Wenn ich jemandem vertraute, wurde ich immer gleich verraten. Das gleiche war mir ja bei Neji schon passiert…Neji, wie lange hatte ich nicht mehr an ihn gedacht?

Seit ich weggelaufen war…Hatte ich ihm Unrecht getan? Er wollte immer nur das Beste für mich, auch wenn wir nicht immer einer Meinung waren. Aber im Fall von Kuriko hatte er von Anfang an Recht behalten, er war ein mieses, freches, taktloses, hinterhältiges, gemeines, niederträchtiges….egal, ich konnte noch sonst wie viele Sachen aufzählen für diese Schlange, aber aus meiner Situation half mir das auch nicht.

Wohl oder übel musste ich mir dieses Mal selbst helfen. Neji wusste nicht, dass ich hier war. Er würde vielleicht auf den Gedanken kommen nach mir zu suchen, aber hier würde er mich bestimmt nicht vermuten und selbst wenn, Kuriko würde an der Tür garantiert lügen, so wie ich nun sein wahres Wesen kannte.

Ich zwang mich selbst dazu meine Augen einen Spaltbreit zu öffnen, um meine Lage etwas in Erfahrung zu bringen. Obwohl mir nur gedämpftes Licht in die Augen schien, musste ich sie wieder schließen, dass Licht war einfach zu hell. Augenempfindlichkeit, vielleicht eine Nebenwirkung des Betäubungsmittel, ich wusste ja nicht, was an Giften da drin alles zusammengemischt worden war. Konnte ja alles Mögliche sein.

Nach einem weiteren Versuch gelang es mir schließlich meine lavendelfarbenen Augen offen zu halten, ohne so kräftig von der Sonne geblendet zu werden. Zuerst sah ich nur verschwommen, nur grobe Umrisse von Möbeln ließen sich erkennen und unscharf den Raum einrichten. Ich blinzelte ein paar Mal, um diesen Blick loszuwerden, ich wollte unbedingt wissen, wo ich mich befand.

Ich musste mich immer noch in der Wohnung von Kuriko befinden. Dieses Zimmer glich den anderen Zimmern des Hotel sehr, doch genau erkennen, ob ich im Wohnzimmer oder Schlafzimmer lag, konnte ich nicht. Dieses Zimmer war anders eingerichtet.

Probeweise bewegte ich mich, versuchte mit einiger Anstrengung mich in eine sitzende Position zu begeben, was wirklich schwierig war, wenn einem der Schädel dröhnte, als hätte sich ein Elefant vorher drauf gesetzt.

Mit Mühe schaffte ich es, bereute es aber im nächsten Moment, da mir leicht schwarz vor Augen wurde, dass merkte ich daran, dass vereinzelte Punkte in meinem Sichtfeld erschienen. Innerlich fluchte ich, was das Zeug hielt.

Nie wieder so leicht vertrauen, schwor ich mir in Gedanken.

Das war das erste und das letzte Mal!

Nach einigen ruhigen Momenten und tiefem Durchatmen hatte ich meinen Körper wieder unter Kontrolle, ohne halb in Ohnmacht zu fallen.

Probeweise bewegte ich meine Arme auf meinen Rücken, ließ es allerdings sofort nach, als die Fesseln nur noch enger an meinen Handgelenken zogen, die roten Striemen, die ich jetzt schon hatte, da die Fesseln ziemlich grob und eng angebracht waren, reichten mir schon. Mutlos ließ ich meine Arme hängen.

Ich musste doch irgendwie freikommen, und das möglichst schnell, ich wusste nicht, wie lange Kuriko noch abwesend sein würde. Suchend sah ich mich im Raum nach etwas scharfem um und entdeckte tatsächlich ein Messer im kleinen Schrank, der in der hintersten Ecke des Raumes stand.

Okay, einen Moment fragte ich mich wirklich wie man so dämlich sein konnte oder das war ne wirklich fiese Falle, um mich in die Irre zu locken.

In robbenden Bewegungen kroch ich zu dem kleinen Schrank hinüber, machte das so ruhig wie möglich, damit die Fesseln nicht noch mehr Raum zum Schäuern bekamen und damit ich eventuelle Schritte im Nebenraum hören konnte, falls mein Entführer doch eher zurückkommen sollte, als ursprünglich geplant.

Am Schrank, was eher einem offenem Regal glich, lehnte ich mich mit dem Rücken dagegen. Der Dolch befand sich im letzten Fach, sprich ganz unten, also auf der Höhe meiner Hände. Ich musste mich etwas verrenken, um meine Arme weiter ins Regal schieben zu können, doch lieber kugelte ich mir etwas aus, als weiter bei diesem Verräter zu bleiben!

Endlich bekam ich den Dolch zu packen, er steckte Gott sei Dank in keiner Scheide, sodass ich direkt rumprobieren konnte, wie ich meine Fesseln löste.

Ich wusste überhaupt wie schwierig so etwas sein konnte, ohne etwas zu sehen! Es kam mir vor, als würde ich eine Ewigkeit dafür brauchen und nebenbei hackte ich mir selber dabei beinahe die Hand ab!

Grummelnd löste ich meine Handfesseln, die ich achtlos in eine Ecke des Raumes warf und begann eiligst damit auch meine Fußfesseln zu lösen, bei denen es durchaus schneller ging, da ich freien Blick auf meine Füße hatte.

Schnell stand ich auf. Ich verschwendete keinen weiteren Gedanken hier zu bleiben, ich wollte nur noch in mein Zimmer, zu meinem Mann, obwohl er mir diese Gemeinheiten an den Kopf geworfen hatte.

Reflexartig griff ich nach der Türklinke, als ich erschrocken inne hielt, da ein leises Poltern aus dem Nebenzimmer zu mir rüberschallte. Ich wollte gerade zurückweichen, als sich bereits die Türklinke senkte, die ich ebenfalls noch in der Hand hielt und aufgezogen wurde. Da ich immer noch meine Hand mit am Türgriff hatte, fiel ich nach vorne, da die Tür nach außen aufgezogen werden musste.

Halber schaffte ich es mich am Türrahmen ab zu stützen, sah dann allerdings mit geweiteten Augen auf, als ich Kuriko direkt vor mir stehen sah. Warum war er wieder hier? Hätte er nicht ein paar Minuten länger wegbleiben können? Dann wäre ich schon über alle Berge geflüchtet und müsste nicht mehr seine miese Visage ertragen!

Missmutig trat ich einen Schritt zurück, als er ins Zimmer reinschlüpfte und somit den Ausgang versperrte. Wütend über mich selbst biss ich mir auf meine Unterlippe und ballte eine Hand zur Faust. Mir lagen so viele Beleidigungen auf der Zunge, die ich ihm liebend gerne an den Kopf geworfen hätte, so dreist, wie er vor ein paar Stunden zu mir war. Ich hasste solche Typen abgrundtief, von mir konnte er nicht das Beste erhoffen.

Sobald sich die Möglichkeit bot, würde ich ihm davonlaufen, aber nicht, ohne ihm vorher noch mal eine rüber zu hauen für seine Ignoranz und Arrogantheit.

Gespielt empört schüttelte Kuriko den Kopf. „Ts, ts, ts. Wer will denn da abhauen? Hinata, gefällt es dir hier etwa nicht?“, fragte er mit triefendem Sarkasmus in der Stimme, dass mein Magen sich schmerzvoll zusammen zog. Das unangenehme Gefühl der Furcht stieg in mir auf, das ich aber so gut es ging unterdrückte. Das wäre die Krönung gewesen, dass ich diesem Idioten auch noch meine Angst offenbarte.

Dann versuchte ich mich mal im seinem eigenen Gebiet zu schlagen. Mal sehen, wie ihm seine eigenen Waffen schmeckten.

Ein süffisantes Lächeln bildete sich auf meinen Lippen, was Kuriko mit einer hochgezogenen Augenbraue quittierte. „Natürlich nicht, Kuriko. Ich finde es hier sogar sehr hübsch, aber leider muss ich dir sagen, dass ich deine Gastfreundschaft doch nicht einfach weiter beanspruchen kann, du hast sicherlich noch anderes zu tun, als auf mich kleines Mädchen aufzupassen.“, richtete entschlossen das Wort an ihn.

Es überraschte mich selbst, wie überzeugend ich klang und sogar ohne Zittern in der Stimme, obwohl ich innerlich vor Angst zurückwich, da ich den Mann nicht einschätzen konnte, wozu er fähig war.

„Eins muss ich dir lassen Hinata, du kannst dich ziemlich gut in die Art deines Gegners integrieren.“, lobte Kuriko mich, ohne seinen Blick von meinen Augen abzuwenden. Irgendwann würde ich ihm diese ganze Demütigung zurückzahlen. „Und du musst wissen lieber Kuriko, dass ich nicht so unfähig bin, wie ich auf den ersten Blick aussehe.“, entgegnete ich, nun jedoch mit einem harten Ausdruck im Gesicht.

Ein Kichern entwich meinem Gegenüber und er trat näher in das Zimmer, sodass ich Schritte zurück weichen musste, damit er mich nicht berührte oder gar angrabschte.

Meine Faust zuckte bereits gefährlich. Mach so weiter und ich hau dir eine in die Fresse, tobte ich innerlich. Diese dämlichen Vorurteile gegenüber Mädchen regten mich ja so was von auf! Jungs!

Mit einem Mal veränderte sich die Mimik von Kuriko und änderte sich in eine Wutverzerrte Grimasse, die Hohn und Ärgernis aussprach.

„Tja, aber leider ist mein Auftraggeber anderer Dinge mit dir, kleine Hinata.“, hauchte er mir gefährlich zu, ehe er grob mein Kinn packte und mich somit zu sich zog.

Sein Griff war hart wie ein Schraubstock, ich musste mich stark zusammenreißen, um nicht Schmerzenslaute von mir zu geben, diese Genugtuung wollte ich im nicht gönnen. Schmunzelnd sah er mir ins Gesicht. „Mein Auftraggeber will dich nicht entführen, keine Sorge, es soll nur eine Drohung werden, die aber trotzdem ernst sein muss und er ließ großzügiger Weise mir die Wahl.“, eröffnete er mir mein Schicksal.

Kurze Zeit verschwand seine Hand in seiner Jackentasche, ehe er eine Packung Tabletten und zu meinem kleinen Erschrecken ein Klappmesser herausnahm.

Mit einer kraftvollen, einzigen Bewegung schlug er mir die Beine weg, sodass ich das Gleichgewicht verlor und auf dem Boden landete und setzte sich mit seinem gesamten Gewicht, was nicht gerade leicht war, auf mein Becken. Viele Möglichkeiten zum Rühren blieben mir nicht, meine Beine konnte ich kaum bewegen, nur noch mit den Händen rumfuchteln.

Doch auch diese Möglichkeit nahm Kuriko mir, als er meine Hände mit einem Jutsu im Boden versinken ließ. Mein Herz schlug schnell in meiner Brust, ich wusste nicht, ob ich aus dieser Sache noch heil herauskam. Doch wenn Kuriko mich hätte töten wollen, dann hätte er das doch schon längst getan, oder irre ich?

Er nahm die Tablettenpackung zur Hand und öffnete sie, wenig später hielt er eine Tablette in der Hand, die mich stutzen ließ. Was die wohl für eine Wirkung hatte? Ich wollte es lieber nicht herausfinden. Auffordernd hielt er sie mir vor den Mund. „Schluck sie.“, herrschte er mich an, ich jedoch behielt meinen Mund fest zusammengepresst und schüttelte stark den Kopf. Sollte er sich doch die Zähne an mir ausbeißen! So schnell würde ich nicht nachgeben. Plötzlich schlug er mir mit voller Wucht in den Magen.

Es tat höllisch weh und ich musste vor Schmerz keuchen. Mit Leichtigkeit bekam er so die Tablette in meinen Mund und hielt diesen weiterhin zu, damit ich sie nicht ausspucken konnte, bis ich sie vollends geschluckt hatte.

So ein Mistkerl, fluchte ich in Gedanken.

Meine Magengrube tat jetzt schrecklich weh, dass wenn er nicht auf mir gesessen hätte, ich mich bestimmt gekrümmt hätte.

„So ist´s brav, meine Kleine.“, höhnte er mir zu, strich mir dabei über meine Wange. Ich funkelte ihn aus meinen Augen zornig an. Wenn ich hier erst mal los kam, würde er mich von einer ganz anderen Seite kennen lernen.

Kuriko lächelte mich nur amüsiert an, ihm schien das alles wahnsinnig zu amüsieren.

Sein Gesicht kam mir gefährlich nah, ich drückte mich so stark ich nur konnte an den Boden, dieser Idiot sollte mich nicht so berühren, dass durfte nur einer!

Anstatt mich aber zu küssen oder weiter zu belästigen, stand Kuriko einfach von mir auf und löste sogar das Jutsu. Kurz fragte ich mich wirklich, ob er so dämlich war, wie er gerade tat. Er bemerkte meinen Blick und lächelte mich finster an.

„Ich habe nicht vor dir etwas an zu tun, das war die Bedingung meines Auftraggebers. Du solltest mir dankbar sein, vielleicht festigt sich deine Ehe mit Neji durch meine Hilfe wieder. Ich sollte dich lediglich warnen, kleine Hinata. Wieg dich nicht in Sicherheit, mein Meister wird sich schon bald zu erkennen geben und das wird für dich dann unangenehmer, als ich es momentan bin.“, drohte er mir mit einem gefährlichen Unterton in der Stimme, wandte sich dann aber schwungvoll von mir ab.

„Aber jetzt muss ich gehen. Denk an meine Worte, wir werden uns schon bald wieder sehen.“, endete sein letzter Satz, ehe er mit einem Tausch-Jutsu in einer Dampfwolke verschwand. Oft konnte man mich nicht sprachlos machen, aber ich wusste einfach nicht, was ich dem noch entgegenbringen sollte.

Zuerst entführte er mich, gab mir irgendeine Pille und dann verschwand er einfach ohne jeglichen Grund, als würde ihm die ganze Sache überhaupt nichts angehen oder als hätte er nur einen dummen Jungenscherz gemacht.

Ich wollte mich erheben, doch etwas zuckte durch meinen Körper, wie ein Blitz. Mein Herz raste auf einmal, ohne das ich mich ernsthaft bewegt hätte. Was war das?, fragte ich mich innerlich, Angst stieg in mir auf. Was hatte er mir für eine Tablette gegeben? Unerträglich Hitze stieg in mir auf und ließ mich keuchend zusammensinken. Diese Hitze war schmerzhaft, sie übernahm meinen Körper, ohne das ich etwas dagegen tun konnte.

Mein Verstand verklärte sich, ich nahm kaum noch meine Umgebung war. Selbst mein Blick verschwamm vor meinen eigenen Augen und mein Körper zitterte unkontrolliert, als würde ich frieren.

Krampfhaft fasste ich mir mit einer Hand in mein Shirt und presste sie zusammen, um den Schmerz zu unterdrücken. Was zum Teufel war hier los?

Ich saß am Boden und kämpfte mit meiner Selbstbeherrschung. Meine Wangen waren unnatürlich gerötet, als wäre ich einen Marathon gelaufen, mein Körper schwitzte. Was geschah hier, ohne mein Wissen?

Es waren ungefähr fünf Minuten gegangen, seit ich um meine Beherrschung rang, als schlagartig die Tür zu Kurikos ehemaligen Räumen aufgezogen wurde.

Ich wandte mich verwundert zu dieser Stelle hin, hatte ich dieses laute Geräusch doch gerade noch durch meinen vernebelten Verstand hören können.

In der Tür stand zu meiner Überraschung und Erleichterung Neji, mit einigen Hotelangestellten, die anscheinend nach mir gesucht hatten.

Mein Mann sah verspannt aus und hektisch, zeigte aber auch ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen, ehe er die letzten Schritte zu mir überbrückte und sich neben mich setzte. Ich konnte nicht anders, als ihm um den Hals zu fallen, doch gerade bei dieser Aktion zuckte ich stark zusammen, die Hitze in mir stieg weiterhin an.

Ich glaubte beinahe zu platzen. Was war hier nur los?

Meine Schultern bebten, als ich mich an Neji schmieg, der das alles mit Beunruhigung zur Kenntnis nahm.
 

Jetzt war etwas im Rollen, was nicht auf zu halten war. Und vielleicht, nur vielleicht, erblickte bald ein neues Leben die Welt.
 


 


 

Entschuldigt, dass ich so lange gebraucht habe >-<

Hatte irgendwie keine Lust zum Schreiben^^

Ich hoffe trotzdem, dass ihr mir treu bleibt^^

Lesemaus

Flammen, die mich verzehren

Flammen, die mich verzehren
 

Vorsichtig hob Neji mich auf seine Arme, mein Zittern ließ keine Minute nach, spielte meine Gefühlswelt doch völlig durcheinander.
 

Hatte er Angst um Hinata gehabt! Er hatte noch einige Minuten im Zimmer von ihm und seiner Frau verbracht, bis er sich selbst hätte erschlagen können. Er war rasend eifersüchtig gewesen, ja, aber er hätte niemals so mit seiner Frau reden dürfen, die doch so zart und empfindlich war.

Direkt nachdem er sich das klargemacht hatte, ging er Hinata im ganzen Hotel suchen, fand sie jedoch nirgends, egal ob im Restaurant, am Strand, selbst in den Hotelgängen nicht, was für sie dann doch schon recht komisch war.

Da die Suche in der Stadt, in der sie vor zwei Tagen spazieren waren, genauso wenig brachte, entschied er sich die Hotelrezeption ein zu schalten. Er kannte das Gebäude nicht und würde nur immer wieder dieselben Gänge ablatschen, es mussten Leute her, die das Hotel wie ihre eigene Westentasche kannten.

Eine kleine Gruppe von Hotelangestellten erklärte sich dazu bereit und zusammen durchforsteten sie jeden noch so kleinen Winkel des Hotels. Sie hatten eine Sondergenehmigung vom Hotelmanager erhalten, dass sie in den Hotelzimmern der Gäste nachsehen durften, ob sich die junge Frau dort vielleicht aufhielt.

Sie durchsuchten die untersten Etagen, keine Hinata.

Weiter oben, keine Hinata.

Schließen blieben nur noch die Räume auf demselben Gang von den Zimmern von Hinata und Neji. Neji konnte sich schon denken, wer seine Hände im Spiel hatte. Er hatte diese Person von Anfang an schon nicht leiden können: Kuriko. Kuriko strahlte etwas mysteriöses, bösartiges aus, was ihn stutzig werden ließ, da er sich sofort mit Hinata anfreundete, die das überhaupt nicht zu bemerken schien.

Seine Zimmernummer kannte Neji noch, sodass er vorschlug, dort zu suchen und sie wurden fündig. Sie lag mitten im Raum auf dem Boden! Er ging sofort zu ihr, kniete sich neben sich, um ihr auf zu helfen, doch etwas an ihr war anders, dass erkannte er sofort. Sie schien mit ihren Gedanken völlig woanders zu sein, auch zitterte sie so stark, dass er beschloss sie auf ihr gemeinsames Zimmer zu bringen.
 

Ich lag noch immer in Nejis Armen, als er sich bei den Hotelangestellten für die Suche bedankte, ehe er sich mit mir zusammen in unsere Suite zurückzog, um sich um mich zu kümmern.

Mir war noch immer warm, aber mittlerweile schien die Hitze konstant zu bleiben und nicht noch weiter an zu steigen. Innerlich atmete ich erleichtert auf, konnte ich doch jetzt versuchen die Kontrolle über meinen Körper endlich zurück zu bekommen.

Sanft betete mich Neji auf unser großes Bett, um mir ein wenig Ruhe zu gönnen, sprechen konnte er auch noch nachher mit mir, erst einmal musste ich mich ordnen.

Ich blickte zu ihm auf, versuchte ihm zu sagen, dass er mich jetzt nicht alleine lassen sollte, doch meine Lippen blieben fest aufeinander verschlossen, als hätte ich zu viel Kaugummi im Mund, das mir nun den Mund zum Sprechen versperrte. Mein Blick auf seine zarten, rosa Lippen, die irgendwelche Worte von sich gaben, als er seine Hand hob und mir über die Wange mit dieser strich.

Böser Fehler. Eine neue Welle der Hitze überrollte mich, die meinen Verstand so sehr benebelte, dass ich kaum noch klar denken konnte. Wie von selbst griffen meine Hände um seinen Nacken und ich zog ihn mit einem Ruck zu mir herunter. Neji war so überrascht davon, dass er nicht einmal sein Gleichgewicht halten konnte und mitten auf mir landete, mich dabei hart gegen die Matratze drückte, doch es war mir egal.

Für mich zählte momentan nur diese Nähe, ich wollte so gerne weiterhin seine Nähe spüren. Sanft aber bestimmt versiegelte ich seine Lippen mit meinen. Ich wollte ihn näher bei mir spüren, so nah wie noch kein Mensch vorher. Er gehörte mir. Mein Gott, was dachte ich da eigentlich?! Ich war selbst über meine eigenen Gedanken verwundert, so etwas hatte ich sonst nie zugelassen, so über meinen Mann innerlich zu sprechen. Aber irgendwie war es ja auch angemessen. Schließlich wusste ich nicht, was genau mit mir los war, also konnte ich mich auch mal gut treiben lassen, um meinen Empfindungen freien Lauf zu lassen.

Mehr als nur verwirrt, drückte Neji sich wieder von mir, aber ich hielt ihn auf, ich wollte nicht, dass er ging. „Hinata, ist alles in Ordnung?“, fragte er mich leise, aber noch so, dass ich es verstand. „Ich weiß auch nicht.“, brachte ich mit zittriger Stimme hervor. Mein Körper bebte leicht, obwohl mir Neji Wärme spendete, da er noch auf meiner Hüfte saß.

Ich streckte sehnsüchtig meine Hand nach ihm aus, tastete dabei nach seinem Hemd, in das ich mich krallte. Geh nicht, betete ich in Gedanken. Das Alleinsein vertrug ich gerade jetzt nicht, ich wollte ihn in meiner Nähe haben, wollte ihn spüren, sowohl auf mir, als auch in

mir.

Nejis Hand fuhr über meine, damit ich losließ. Wieder zuckte ich zusammen und verspannte mich, selbst diese leichten Berührungen brannten auf meiner Haut wie Feuer. Ich verzehrte mich nach dieser Person. Mein Atem ging schnell, sodass mein Mann sich stirnrunzelnd zu mir runterbeugte. Er hatte wirklich Angst um mich, ich kam mir dabei ein bisschen schäbig vor, wollte ich doch etwas ganz anderes von ihm, was nur er mir geben konnte.

Seine kühle Hand legte sich auf meine Stirn, um meine Temperatur zu messen.
 

Erschreckend stellte Neji fest, dass seine Frau glühte.

Es schien ihr überhaupt nicht gut zu gehen. Sie benahm sich auch so komisch, berührte ihn, wo sie sonst scheu vorhätte. Was zum Teufel hatte ihr dieser Mistkerl gegeben?

Ihr bebender Körper drückte sich an seinen, was ihn auch nicht ganz kalt ließ, doch er unterdrückte seine Gefühle eisern, da dies jetzt in dieser Situation völlig unangebracht war und sie sonst etwas von ihm dachte. Gerade jetzt wollte er ihr eine tröstende Person sein und nicht jemand, der sie als Frau sah und ihren Körper begehrte.
 

Erregung machte sich in mir breit, wie ein kribbelndes Lauffeuer in meinem Magen. Ohne weiter darüber nach zu denken zog ich Neji endgültig zu mir herunter, seine Lippen mit meinen verschließend. Er wollte sich aufbäumen, um von mir runter zu kommen, doch ich ließ es nicht zu, festigte so sehr meinen Griff um ihn, dass er sich gewalttätig von mir hätte lösen müssen und ich wusste nur zu genau, dass er das nie machen würde, zu groß die Angst, er könne mir aus Versehen etwas tun.

Absichtlich schob ich mein Knie zwischen seine Beine, hörte daraufhin nur ein ersticktes aufkeuchen, was von Überraschung und Schock ausgelöst wurde.

Begierig fing ich an, an seinem Hals kleine Küsse zu verteilen, rollte mich dabei mit ihm herum, sodass ich jetzt auf seiner Hüfte saß und mein Becken provozierend gegen seins bewegte, was ihn abermals ein Keuchen entlockte. Ich musste leicht darüber grinsen, Männer waren wirklich leicht zu erregen. Eiligst versuchte Neji meine Hände einzufangen, damit er mich von sich schieben konnte, doch ich verhinderte es indem ich ihm reizend in den Hals biss, was dieses Mal sogar ein unterdrücktes Stöhnen hervorbrachte.

Verzeih mir Neji, aber ich kann nicht anders, entschuldigte ich mich per Gedanken bei ihm. Allmählich konnte ich die Tablette richtig zuordnen, es musste etwas sein, was jemanden dazu brachte zu fühlen, was er sonst tief in sich verborgen hielt, ein Art Reizmedikament. Kurikos letzter Satz ging mir durch den Sinn.
 

>Du solltest mir dankbar sein, vielleicht festigt sich deine Ehe mit Neji durch meine Hilfe wieder.<
 

Hatte er das damit gemeint? Das ich so beschwipst war, dass ich Neji verführte? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, auf jeden Fall wusste ich, dass ich niemals mehr jemandem so leicht vertrauen würde, dass war mir wahrlich eine Lehre gewesen.

Ich richtete mich kurz auf, um mir mein Shirt über den Kopf zu ziehen, ließ es dabei achtlos auf den Boden neben den Bett fallen, ehe ich mich wieder zu Neji runterbeugte, um ihn weiter zu verwöhnen. „Jetzt warte mal Hinata, du bist ja überhaupt nicht bei Sinnen!“, sagte Neji mit entschiedener Stimme. Er hatte etwas dagegen, es gerade jetzt zu wollen, doch die Reaktionen seines Körpers konnte selbst er nicht unterdrücken, auch wenn er mich noch so kalt zur Besinnung bringen wollte.

„Warum willst du nicht?“, fragte ich mit gefährlichem Unterton in der Stimme, als ich mich halb aufrichtete, um ihm in seine hellen Augen sehen zu können, die meinen zum Verwechseln ähnlich sahen. „Nicht so. Du bist nicht richtig bei Sinnen.“, erklärte mir in ruhigem Ton. „Du solltest dich ausruhen, wer weiß, was dieser Mistkerl Kuriko dir alles verabreicht hat.“, zischte er nun ungehaltener als zuvor, die Wut auf diesen Mann nicht weiter unterdrückend.

„Ich weiß, was er mir verabreicht hat.“, antwortete ich resigniert, strich dabei mit meiner Nase über seine Wange. Seine Augen weiteten sich merklich. „Wie bitte? Sag das doch gleich, dann kann ich dir gleich ein Gegenmittel holen!“, beschwerte er sich und richtete sich mit mir in eine sitzende Position auf. Ich streckte dabei meine angezogenen Beine auf der Kopfseite aus, damit sie nicht einschliefen. „Ich brauch kein Gegenmittel.“, beschwichtigte ich ihn. Neji setzte zu einem „Aber“ an, doch ich legte zwei Fingerspitzen an seine Lippen, damit er mir zuhörte.

„Es ist nichts Lebensbedrohliches.“, sagte ich ruhig, sah ihn mit meinen Augen an, die schon leicht glänzend in seine blickten, was ihn leicht schlucken ließ. „Was ist es dann?“, fragte er mich hauchend, während ich seinem Gesicht immer näher kam. Ich konnte noch einen vernünftigen Satz herausbringen, ehe mich die innere Hitze dazu bewegte, gierig seine Lippen erneut in Beschlag zu nehmen: „Es ist etwas, was mir helfen wird, dich zu verstehen.“ Keine Sekunde später fanden meine Lippen die seinen. Gierig nahm ich sie in Besitz, leckte dabei leicht über sie, um Einlass zu bekommen, den Neji mir zwar nur mit Zögern gewehrte, da er immer noch mit sich rang.

Warum zögerte er noch, wenn ich schon freiwillig auf ihn zu kam, damit der Wirkung des Medikaments nachgab, mich komplett fallen ließ, um ab zu warten, was geschehen würde? Dann gab ich ihm einen kleinen Schubs in die richtige Richtung.

Meine zierlichen Hände legten sich auf seinen Rücken, damit ich mich besser abstützen konnte. Ich weiß, was ich jetzt machte war wirklich fies, aber was sein musste, musste sein. Ich erhob mich nur ein winziges Stück, ließ mich dann aber direkt auf ihm nieder, sodass ich leicht durch den Stoff meiner Hose seine Erregung spürte.

Hemmungslos stöhnte ich in den Kuss, der von Minute zu Minute leidenschaftlicher wurde. Ich merkte deutlich wie Neji sich unter mir verspannte, sich schwer zusammenrieß, wenn ich mich provozierend gegen ihn bewegte und noch dazu halb nackt auf ihm saß.

Seltsamer Weise gefiel mir der Gedanke, er würde momentan leicht hilflos unter mir sitzen, sonst war es schließlich andersrum. Auch versuchte ich überhaupt zum ersten Mal Neji zu verführen, dass Mittel tat den Rest, da er ansonsten genau das bei mir tat. Dann konnte ich auch mal sagen, ich hatte meinen Mann flach gelegt.

Ich konzentrierte mich nur noch auf meine Empfindungen, die wie kleine Blitze durch mich fuhren und mir dabei eine angenehme Gänsehaut über den Rücken jagten, die Neji auf meinen Armen sehen konnte, da ich mich meines Shirts ja schon entledigt hatte. Schwerfällig löste Neji den heißen Zungenkuss, um mir eine entscheidende Frage zu stellen. „Willst du das wirklich?“, fragte er mit erregtem Unterton in der Stimme, die mich berauschte. Außer Atem, durch den eben noch anhaltenden Kuss, schaute ich ihn an, brachte nur ein Nicken zu Stande. Ich wollte es, jetzt und hier.

Egal, was ich mir nachher für Vorwürfe machen würde, mich von meinen Gefühlen leiten zu lassen. Ich wollte diesen Mann, der mir schon seit Jahren, seit unserer Kindheit, so vertraut war und den ich jetzt Ehemann nennen durfte. Besser hätte es mich überhaupt nicht treffen können.

Noch nicht wirklich überzeugt, verwickelte Neji mich in einen erneuten Kuss, der süß schmeckte, genau wie er. Ich spürte, wie Nejis Hände zu meinen Busen hinwanderten, sie massierten, leicht zukniffen. Die Röte auf meinen Wangen störte mich nicht, ich schob sie auf das Medikament. Wie viel Glück hatte ich mit diesem Mann bekommen?

Mein BH fand den Weg in eine Ecke. Neji hatte ihn ohne weitere Umstände von meinen Schultern gestrichen und auf meinem Rücken ganz leicht den Verschluss geöffnet. Nun etwas mutiger, da er mir nachgab, schob ich sein Shirt am Bauch hoch, kraulte sanft seinen Bauch, wo sich seine Muskeln anspannten. Ohne weitere Umschweife fand auch sein Hemd den Weg auf den Boden.

Meine Gänsehaut vertiefte sich, als mein Mann seine Hände über meinen zarten, zerbrechlichen Körper gleiten ließ, bedacht, als würde er jede Berührung meiner Haut tief in sich einsaugen. Ich genoss es, streckte mich diesen Berührungen entgegen, die mich um den Verstand brachten und mein Herz schnell zum schlagen brachten. Es schien gleichzeitig falsch aber auch unglaublich gut zu sein, die pure Sünde.

Meine Erregung stieg an, aber auch bei Neji blieb nicht alles ruhig, da ich ja auch gerade auf ihm saß, spürte ich es mehr als deutlich, dass ihn meine Berührung nicht kalt ließ. Um den Oberkörper herum waren wir beide bereits nackt, doch die Hosen erwiesen sich als schwierig, da wir unsere Position, die wir beide gut fanden, nicht unterbrechen wollten.

Das kalte Metall eines Kunais streifte meine Beine, ehe es Stück für Stück, mit einem ratschenden Geräusch den Stoff von meiner Haut schnitt. Zunächst war ich erschrocken, was er mit der Waffe denn vorhatte, schaltete mich dann aber selbst, er würde mir nichts tun, dafür kannte ich ihn zu gut. Ich musste mir zwar eine neue Hose kaufen, aber das war für mich nur das geringere Übel, das ich gerne in Kauf nahm.

Nejis Hose allerdings fand einen ganz anderen Weg von seinem Körper. Mit dem Teleport-Jutsu konnte ich die Hose ganz schnell entfernen, ohne dass es Neji oder mir unangenehm war. Reizend drückte ich mich fest an Nejis Körper. Er war so schön warm, bei diesem Vergleich fühlte ich mich ausgekühlt. Nur noch in Unterwäsche und Boxer bekleidet schmiegten wir uns hauteng aneinander, um etwas von der Wärme des anderen zu bekommen.

Neji wartete nicht mehr lange, ich sah deutlich, wie seine Augen vor Erregung leuchteten, er musste sich schon stark zusammenreißen, seine Muskelpartien spielten unter seiner Haut, schnell rollte er sich mit mir rum, fand seinen Platz zwischen meinen Beinen, die leicht angewinkelt waren.

Er verteilte weitere Küsse auf meinem Körper, die ein prickelndes Gefühl hinterließen. Ein Seufzen entwich meinen Lippen. Konnte Liebe einen umbringen? Mittlerweile glaubte ich das wirklich, so viele verschiedene Emotionen, die ich in mir ordnen musste.
 

Seit wann war Hinata so…offen? Schon fast….naja…mehr als sexy, ich hätte nicht gedacht, dass sie sich so etwa jemals traut.

Ich hasste Kuriko dafür, dass er ihr etwas gegen ihren Willen verabreicht hatte, aber noch glücklicher war ich darüber, dass dieses zierliche Wesen, der einen Engel gleichkam, wieder bei mir war.

Ihre Offensive überraschte mich, verunsicherte mich aber in keinster Weise. Sollte sie sich an mir ausleben, lieber an mir, als an sonst irgendwelchem. Ihr Haar war so weich, es viel ihr locker über ihre Schultern, als ich durch es strich. Sie hatte wirklich lange Haare bekommen, vielleicht konnte ich sie überzeugen, sie genau wie ich selbst, lang wachsen zu lassen, dass würde ihr bestimmt sehr gut stehen.

Ihr schmaler Körper schmiegte sich perfekt an meinen, als wären wir füreinander geschaffen, schon seit Anbeginn der Zeit. Durfte ich dieses heilige Wesen wirklich besitzen? So rein, dass ich in dem grellen Licht zu ertrinken drohte? Ich genoss jede Minute mit ihr, selbst wenn ich sie ärgerte. Mir schoss der Streit in den Sinn. Ob sie mir jemals diese harten Worte verzeihen konnte? Ich hoffte, irgendwann, wenn wir alt sind oder unsere Kinder ausziehen, oder wenn ein uns geliebter Mensch von uns ging, ja, vielleicht dann.

Ich lag auf ihr, konnte deutlich ihren Körper spüren, der so verführerisch unter mir lag, ich musste mich anstrengen nicht laut zu stöhnen. Da sie die Initiative ergriff war selten, sie sollte bestimmen, wie es weiterging.
 

Als Neji über mir inne hielt, sah ich nachdenklich zu ihm auf. Er musterte mich ohne eine Regung im Gesicht, dass beherrschte er nach wie vor sehr gut.

Ich fragte mich, was er wohl fühlte. Lag es an mir? Nein, dass glaubte ich nicht. Vielleicht…gab er mir ja die Führung und das war wirklich ziemlich ungewöhnlich. Mir war zwar immer noch warm, aber nicht so sehr wie vorhin. Ein zartes Rosa bildete sich auf meinen Wangen, als dieser Gedanke sich in mir festigte. Ob wir wohl jemals glücklich wurden? Jedenfalls war das ein weiterer Schritt dahin.

Mehr als vorsichtig legte ich meine Lippen auf die seinen und zog ihn ganz eng an mich. Wie sehr ich ihn doch liebte, den Streit zuvor hatte ich schon wieder völlig vergessen. Wir hatten beide mit Eifersucht gesprochen, ich wusste genau, er hatte es nicht so gemein, er würde mir nie absichtlich wehtun.

Ich keuchte erregt in den Kuss, als Neji mir die Seite entlang strich, als wäre es das Normalste der Welt. Verdammt, er wusste doch genau, dass ich an der Stelle besonders empfindlich war! Irgendwann zahl ich ihm das Ganze heim.

Aufreizend hob ich mein Becken an, entlockte damit ihm ein Keuchen. Selbstsicher blickte ich ihn an. Sein Blick, der meinen begegnete, sagte nur so viel wie: Noch einmal so was und ich werde nicht mehr so freundlich sein! Ein Knurren entwich seiner Kehle, als er meinen Hals in Beschlag nahm, auf dem er stellenweise Knutschflecke hinterließ. Was konnte ich denn dafür, wenn er dort sehr empfindlich war? Er spielte dasselbe Spielchen schließlich auch mit mir.

Es war kühl im Zimmer, dass merkte ich, als das letzte Stück Stoff meinen Körper verließ. Neji hatte mir ohne Umschweife den Rest ausgezogen, aber auch er selbst hatte keinen einzigen Fetzen mehr am Körper. Betörend drückte Nejis Körper sich an meinen, bat mich um stumme Erlaubnis, die ich ihm nur zu gerne gab.

Er drückte mir einen Kuss auf, damit es nicht weh tat und ich mich auf etwas anderes konzentrierte, als er vorsichtig in mich eindrang, was sich ein wenig unangenehm anfühlte, doch längst nicht so schlimm war, wie bei meinem ersten Mal. Sein Körper drückte auf meinen, doch er hielt sich diskret zurück, damit ich mich an dieses Gefühl gewöhnte, was durch meinen Körper schoss. Ich vergrub mein Gesicht an seiner Halsbeuge, damit mein Mann nicht meine geröteten Wangen sah, da das Medikament allmählich nachließ und ich wieder klar denken konnte. Mein Atem, der erhöht war, streifte seinen Nacken, was ihm einen Schauer verpasste, den ich mit einem Schmunzeln bemerkte.

Meine Hände umklammerten Nejis Rücken, damit ich Halt hatte.

Dieses Gefühl ihn tief in mir zu spüren, war zwar nicht neu für mich, doch berauschte es mich jedes Mal. Wenn wir allein waren, war Neji so fürsorglich und zärtlich zu mir, nur ich bekam diese sanfte Seite an ihm zu sehen, sonst niemand.

Mit einem leichten Beckenstoß meinerseits signalisierte ich ihm, dass ich soweit war. Neji beugte sich tiefer über mich, sodass er seine Arme neben meinem Kopf abstützen konnte. Ich biss mir stark auf die Unterlippe, als er sich kurz aus mir zurückzog und dann tiefer in mich eindrang. Sein heißer Atem verschlug mir die Sprache. Seine Mund suchte den meinen und verwickelte mich in einen Zungenkuss, zog meine Aufmerksamkeit wieder auf ihn, da ich kurz mit meinen Gedanken abgedriftet war. Verlangend fielen wir übereinander her, als hätten wir uns Monate nicht gesehen, obwohl es mal gerade ein Tag war, den wir getrennt voneinander verbrachten.

Ich hörte sein tiefes Stöhnen, konnte nicht anders und grinste dabei in den Kuss hinein. Mein Pulsschlag dröhnte in meinen Ohren, dass Blut rauschte durch meinen Körper, um alles zu versorgen und die Berührungen zu registrieren. Es war wunderschön. Neji war weder brutal noch zu sanft, eben genau richtig.

Nach einer Weile musste ich ebenfalls stöhnen, da er einen Punkt in mir berührte, der mich Sterne sehen ließ. Ich klammerte mich an ihn, wie eine Ertrinkende, wollte diese Berührungen nie enden lassen. Ich vergaß Zeit und Raum, andere Dinge riefen nach meiner Aufmerksamkeit. Nackte Haut auf Haut, den Geräuschen in der Luft und der Gedanke, wie behaglich es war, sich an den Menschen zu schmiegen, der einem die Welt bedeutete und den man niemals weggeben wollte.

Ich spürte, wie sich eine Welle in mir entwickelte, die mich zu übermahnen drohte. Neji machte mich einfach verrückt. Ich bäumte mich unter ihm auf, als ich kam, bis mir dabei stark auf die Unterlippe, um nicht zu laut zu sein, wer wusste schon wie dick die Wände hier waren. Nejis Druck auf mich erhöhte sich, er vergrub dabei sein Gesicht an meinen Hals, als er tief in mir kam. Ich hatte mich bereits entspannt in die Kissen zurückgelehnt, während er erst mal zu Atem kam. Er blieb noch ein paar Minuten in mir, bevor er sich mir entzog. Ich liebte dieses Gefühl, wenn er mir so nahe war, wie es gar nicht mehr näher ging. Man fühlte sich dann wie eine Person, war dann enttäuscht, wenn man in seine eigene Welt zurückkatapultiert wurde.

Ich murrte auf, als er sich von mir runter rollte, schmiegte mich aber im selben Augenblick wieder an seine Seite. Die Wirkung der Tablette hatte in den letzten Minuten stark nachgelassen und die Hitze nahm stetig ab, machte mir nicht mehr schwer zu schaffen. Neji amüsierte meine Art.

„Bist wohl heute Liebe bedürftig, mhm?“, schmunzelte er, strich mir dabei eine verschwitzte Haarsträhne aus dem Gesicht, während er nach der Decke angelte und sie über unsere nackten Körper zog, damit wir später nicht froren, wenn wir uns beruhigt hatten.

Er leckte einen Arm locker um meine Taille, sah dabei aber entspannt zur Zimmerdecke, während ich gegen seine entblößte Brust schaute. Ich merkte schnell, wie die Müdigkeit über mich hereinbrach. Ich versuchte zwar noch krampfhaft meine Augen offen zu halten, verlor aber gegen den Schlaf und driftete ins Reich der Träume.

Mein Körper erschlaffte an seiner Seite, doch Neji blieb noch einige Zeit wach.
 

Sachte drehte ich mich auf die Seite, zog Hinata dichter zu mir heran, während sie bereits schlief.

Ihr Atem ging ruhig und verdeutlichte mir, dass sie sobald nicht mehr aufwachen würde. Enger schob ich sie an mich, wollte ihren Körper hautnah an meinen spüren, der mir Sicherheit vermittelte. Womit hatte ich diese Frau nur verdient?

Sie war für mich das reinste Wesen der Welt, so unschuldig, als wäre sie gerade erst auf die Welt gekommen. Ihr flacher Atem blies über meinen Hals und jagte mir eine Gänsehaut über den Rücken. Sie war so warm. Gierig sog ich diese Wärme in mich auf, die ich zum Leben brauchte. Mein ganzes Leben drehte sich nur noch um sie, auch wenn ich es ihr nicht immer auf die netteste Weise beibrachte.

In meinen Gedanken blitzte ein allzu bekanntes Bild auf. Ich erinnerte mich noch genau an das Gespräch mit Hiashi, Hinatas Vater, in der Küche, welches Hinata mitbekommen hatte. Mir behagte der Gedanke noch immer nicht, dass sie so schnell wie möglich schwanger werden sollte, da ein Clanerbe benötigt wurde. Ich fand es mehr als ungerecht, hatte sie doch schon genug durchgemacht in ihrem Leben, genau wie ich selbst.

Meine kühle Hand strich über ihren Bauch in kreisenden Bewegungen, bis er weiter hinunter wanderte und bei ihrem Unterleib Halt machte. Ob sich da demnächst neues Leben bildete? Einerseits hoffte ich, es würde nicht so sein. Aber ein kleiner Teil meines Kopfes hoffte es inständig, da ich den Begriff „Vater“ gar nicht mal so übel fand und Hinata würde eine gute Mutter abgeben, dass wusste ich genau.

Dann würde bald Kindergeschrei das Anwesen erfüllen und es lebendiger machen, als es jetzt war. Wie Hiashi sich wohl bei seinem Enkel oder seiner Enkelin benahm? Ob er wohl genauso streng zu ihnen war oder ob er den fürsorglichen Großvater spielte?

Wie Hanabi wohl reagieren würde? Sie würde wahrscheinlich Freudensprünge machen und Hinata nicht mehr von der Seite weichen, nur um die Schwangerschaft hautnah miterleben zu können.

Ich glaube ich würde ihr keine einzige Sekunde von der Seite weichen. Wusste ich doch, wie tollpatschig meine Frau manchmal sein konnte. Ich war gespannt darauf, wie die Schwangerschaft verlaufen würde, ganz besonders, wenn sie einen dicken Bauch bekam. Aber bis dahin war es noch ein weiter Weg, den wir gehen mussten.

Geschlagen ergab ich mich meiner Müdigkeit, vergrub dabei mein Gesicht in ihren Haaren, die sanft über ihre Schulter und ihren Rücken lagen.
 


 


 

So, hallo alle miteinander^^

Hiermit melde ich mich bei dieser FF ab, ich weiß ist eine fiese Stelle, aber dafür habe ich auch das Kapi extra lang geschrieben. Meine FF geht übrigens weiter, also wenn ihr weiterlesen wollt, müsst ihr demnächst einfach nur darauf achten, wenn bei mir die FF Zwei Wege, ein Schicksal 2 mit dem Untertitel Neues Leben anfängt.

Wieder geht es natürlich um Neji und Hinata, doch dieses Mal wird alles anders, denn Hinata muss neun Monate ihres Lebens durch die Hölle gehen und nichts ist dabei schlimmer, als nachher ein paar Kilo mehr mit sich rumschleppen zu müssen^^

Naja, mehr erzähle ich euch nicht, wenn ihr sonst noch irgendetwas wissen wollt, fragt mich einfach, ihr wisst ja wo ihr mich findet.^^

Eure Lesemaus
 

PS: Der Epilog folgt natürlich noch, aber ich sage schon mal im Voraus, dass er nicht besonders lang wird. Ich werde ihn sehr kurz halten.

Die Zukunft steht uns bevor, es liegt bei uns, sie zu akzeptieren

Epilog
 

"Die Zukunft steht uns bevor, es liegt bei uns, sie zu akzeptieren"
 

Am nächsten Morgen erwachte ich in unserem gemeinsamen Ehebett, zur Abwechslung hatte Neji neben mir gelegen, darüber war ich sehr glücklich, dass war nämlich erst um umbei zwei bis drei Mal passiert, ansonsten stand er immer nachts auf und mied meine Nähe.

Ich lag auf der Seite und er hatte einen Arm um meine Taille geschlungen, um mich so näher zu sich ran ziehen zu können.

Einige meiner Haarsträhnen fielen mir ins Gesicht, die ich aber wieder zur Seite strich. Das Zimmer lag noch still da, nur die Geräusche unseres Atems erfüllte es und ließ mich jedes Mal erschaudern, wenn ich eine erneute Atemwolke von Neji an meinem Hals spürte.

Ich war glücklich, so wie es jetzt war. Nur wir zwei alleine, ohne die hyperaktive Hanabi, ohne Hiashi und ohne irgendwelchen Zwang von unserem Clan.

Heute war unser letzter Tag, am späten Vormittag mussten wir schon wieder abreisen, ich fand es traurig, wo wir doch gerade erst unsere Beziehung etwas gefestigt hatten, aber es lag nicht in meiner Macht etwas daran zu ändern.

Vorsichtig wand ich mich aus Nejis Umarmung und tapste nackt ins Badezimmer, um duschen zu gehen. Das Wasser war angenehm warm. Beruhigend floss es meinen Körper herab, ehe es im Abfluss versank. Damit ich nicht fror, wickelte ich mir ein perlweises Handtuch um, was fast meinen ganzen Körper bedeckte. Mit einem anderem Handtuch rubbelte ich mir durch die kurzen, dunklen Haare, die mir nass im Gesicht und auf den Schultern klebten, während ich ins Schlafzimmer zurückging, wo noch immer Neji friedlich schlief.

Ich musste schmunzeln, beherrschte mich aber und suchte mir neue Anziehsachen aus unserem gemeinsamen Schrank, bevor ich eine kleine Weckaktion startete. Ich zog mir ein dunkelblaues, eng anliegendes Top mit einer passenden Hose, kombiniert mit meinem Konohahalsband um den Hals und meinem Ehering an meiner linken Hand auf dem Ringfinger.

Leise schlich ich zu dem noch Schlafendem hinüber und kniete mich vor ihm hin. Er sah so niedlich aus, wenn er schlief, so entspannt, als hätte er nie schwere Lasten tragen müssen. Zart ließ ich meine Hand über seine Wange gleiten. Unglaublich wie viel Wärme er jedes Mal speicherte er, er fror nie und ich dagegen? Mir wurde immer verdammt schnell kalt.

Seine Augen zuckten leicht, doch er regte sich noch nicht.

Ich biss mir leicht auf die Unterlippe, um der Versuchung zu widerstehen, als ich ihm über die Lippen strich, die so verführerisch aussahen. „Neji, aufstehen.“, sagte ich mit weichem Ton in der Stimme, erhielt aber keine Antwort.

Na gut, entweder war er wieder wach, ohne dass ich es bemerkte oder er schlief wirklich noch. Ich beugte mich ein wenig vor, hielt noch kurz bei seinen Lippen inne, um doch noch mal einen Blick in seine Augen zu werfen, die sich nicht geöffnet hatten, bevor ich ihm einen Kuss auf die Lippen gab. Nur kurz, hauchfein, bevor er bemerkte, dass ich etwas im Schlaf mit ihm angestellt hatte.

Ich wollte mich wieder von ihm erheben, als sich plötzlich eine Hand um meinen Hals schlang und einer um meine Taille. Ohne auf irgendwelche Widersprüche von mir zu achten, zog Neji mich ins Bett, direkt auf ihn drauf. Ich sah ihn mit geweiteten Augen an, als er seine öffnete und fies in den Kuss grinste. Hab ich´s doch gewusst!, polterte ich in Gedanken. Er war die ganze Zeit wach gewesen und hatte anscheinend abgewartet, wie ich ihn den wecken wollte.

Eine tiefe Röte bildete sich in meinem Gesicht, als er den Kuss löste und mir eine Strähne meines Haares hinters Ohr strich. Ich sagte nichts dazu, sah betreten auf seine Brust. Wie schaffte er es immer, mich so aus der Fassung zu bringen? „Guten Morgen.“, sagte Neji in die Stille hinein, die sich um uns ausgebreitet hatte. „Du bist gemein“, entgegnete ich mit motzendem Unterton. „Ich weiß, meine Liebste.“, sagte er leise zu mir, ehe er mich ganz zu sich runter zog.

Mein Kopf lag auf seiner nackten Brust, die Decke war ihm bis zum Bauch runtergerutscht. Gespannt lauschte ich dem gleichmäßigem Herzschlag von ihm, der mir Geborgenheit vermittelte, glatt zum wieder Einschlafen. „Seit wann bist du wach?“, fragte Neji mich, ohne den Blick von meinem Haarschopf ab zu wenden. „Noch nicht lange.“, erwiderte ich. Wieder breitete sich Stille um uns.

Irgendwie war es heute schwieriger miteinander zu sprechen, als gestern. Okay, gestern galt eher als Ausnahmesituation, weil ich gedanklich nicht ganz ich war.

„Wollen wir noch irgendetwas zusammen machen, bevor wir gehen?“, fragte Neji mich leise, sein Arm wanderte dabei über meinen Rücken und blieb kurz vor meinem Hintern stehen. Das auf jeden Fall nicht, beschloss ich schon mal gedanklich. Ich liebte zwar seine Nähe, aber wir mussten es ja auch nicht jeden Tag machen.

„Wie wäre es mit einem entspannten Frühstück auf dem Balkon?“, fragte ich stattdessen und wartete gespannt auf seine Antwort. „Damit geb ich mich auch zufrieden.“, antwortete er gelassen. Er entließ mich aus seiner festen Umarmung, als ich aufstand und wieder ins Bad huschte, um meine Haare zu föhnen. Mit nassen Haaren einkaufen gehen, war mir da doch zu riskant, bevor ich mir noch etwas wegholte.

Allerdings musste ich auf Neji warten, da er mich nicht mehr alleine in diesem fremden Dorf aus dem Haus ließ. Während er also duschte, verstaute ich bereits meine Geldbörse im Einkaufskorb und wartete etwas ungeduldig auf ihn, da mein Magen langsam anfing zu rumoren. Eigentlich fand ich es ja süß, wenn wir wie ein verliebtes Pärchen, was wir ja auch waren, durch die Straßen gingen, aber ich fand heute übertrieb er es wieder maßenlos, nur wegen Kuriko.

Völlig in Gedanken vertieft bemerkte ich Neji nicht, der angezogen hinter mich trat und seine Arme um meinen Bauch schlang. Durch den Schwang stolperte ich einen kurzen unkoordinierten Schritt nach vorne, doch fing ich mich schnell wieder. Ich musste schmunzeln, warum Neji nur wieder so anhänglich war? Ich konnte nicht anders, als meine zierlichen Hände ebenfalls auf seine großen zu legen, die auf meinem Bauch lagen und ihn angenehm wärmten. Warum zum Teufel strahlte er immer so eine Wärme aus, während ich mir manchmal wie der reinste Kühlschrank vorkam?

„Wir wollten los.“, erinnerte ich ihn wohl wissend. Ich konnte mir förmlich vorstellen, wie sich seine Lippen zu einem Lächeln verzogen. „Meinetwegen können wir auch hier bleiben.“, flüsterte mein Mann mir ins Ohr, als er seinen Kopf an meiner Halsbeuge vergräbt.

Da ich dieses Spiel schon kannte, konnte ich mich gut darauf einspielen.

„Ich wollte Frühstück machen, dazu muss ich einkaufen gehen. Nicht, dass mir später noch vorgeworfen wird ich würde meine Pflichten als Hausfrau vernachlässigen.“, konterte ich und nahm den Einkaufskorb in die Hand, was Neji deutlich zeigte, dass ich mich nicht umstimmen ließ.

„Na gut.“, seufzte er und nahm seine Hände von mir, gab mich damit frei. Glücklich über die neu gewonnene Freiheit lächelte ich ihn an und ging die wenigen Schritte zur Haustür. Er folgte mir und zusammen verließen wir unsere Suite.

Als wir uns dann auf den Weg zum Markt machen konnte ich nicht anders und nahm seine Hand in meine. Es war so, also würde mein Körper nach seinem schreien, sich nach diesem verbotenen Mann verzehren. Und in dieses Gefühl ließ ich mich sehr gerne fallen.

Es interessierte mich nicht, was Neji dabei empfand, da ich es sowieso schon wusste oder zu mindestens erahnen konnte. Selbst wenn, hätte er auch ganz leicht seine Hand aus meiner winden können, da mein Griff längst nicht so fest war.

So schlenderten wir zum Marktplatz.

Ich genoss die Zeit mit ihm. Irgendwie verstand ich mich noch besser mit ihm, seit gestern. Ich konnte es nicht beschreiben, als hätten Neji und ich einen Teil unserer Seele dem anderen gegeben.

Für die Tageszeit war viel los. Menschen tümmelten sich an den Ständen und die Verkäufer versuchten so viel wie nur möglich los zu werden. „Was möchtest du zum Frühstück?“, fragte ich Neji, als wir bereits an den Ständen angelangt waren, wo die verschiedensten Sachen angeboten wurden. Gemüse, Obst, Küchengeräte, Kleidung, Schmuck, Werkzeug, Gerichte, ja es gab hier so gut wie alles.

Ich wusste genau, er stand dicht hinter mir und sah über mich hinweg zu den vereinzelten Ständen. Langsam beugte er sich zu mir herunter, sein Haar streifte dabei meine Schulter, als er mir ins Ohr flüsterte. „Du weißt, was ich mag. Such du aus.“, hauchte er mir leise zu, wobei ich wieder versucht war eine Gänsehaut zu bekommen. Konnte er diese betörende Stimme nicht einmal ablegen? Da konnte man sich ja kaum auf etwas Vernünftiges konzentrieren!

Na gut, dann suchte ich halt die Sachen aus, die wir zum Frühstück aßen. Ich wählte sie bedacht, dachte an Zuhause, was ich dort immer kochte. Natürlich hatte ich Neji nie erzählt, dass ich ihn heimlich beim Essen beobachtete, sowie was er auf seinem Teller ließ oder nicht, all das viel ihm bestimmt gar nicht auf. Ich besorgte frische Brötchen, Aufschnitt und Obst, etwas Vitamine konnten nie fehlen.

Neji sah mir dabei aufmerksam zu, ich spürte seine Blicke im Nacken und irgendwie jagte es mir einen angenehmen Schauer über den Rücken. Ich wusste er sah mich nicht mehr als Cousine an, nein, als richtige Frau, die er respektierte und die er liebte. Ich freute mich darüber. Aber noch mehr freute ich mich, dass ich meine Nervosität langsam in seiner Gegenwart verlor, wenn ich so an früher dachte, konnte ich nie ein richtiges Wort herausbringen, aber jetzt? Was war mit uns in den paar Wochen unserer Ehe passiert? Wir waren so verändert, nicht mehr dieselben.

Der Einkauf hatte seine Zeit gedauert, als wir endlich den Markt verließen. Doch zu meiner Verwunderung griff Neji sich plötzlich den Korb, den ich noch in Händen hielt, als er zu mir aufholte. Seine schlanken, eleganten Finger strichen dabei über meine und hätte er den Korb mir nicht so schnell entwendet, ich hätte ihn garantiert fallen gelassen. Selbst diese kleine Berührung löste in mir tausend Blitze aus, die auf meiner Haut brannten.

Mein Herz pochte mir bis zum Hals, als er mir einen Seitenblick zuwarf, der mir die Beine weich werden ließ. Warum verdammt noch mal konnte er so charmant schauen? Ein leichtes Lächeln von ihm und ich schmolz wie Butter in der Sonne.

Ich ließ mir nichts anmerken, obwohl ich genau wusste, dass ich rot im Gesicht war. Das sagte mir das hauchzarte Kribbeln auf meinen Wangen. Schnell holte ich zu ihm auf und fasste wieder zur Seite schauend nach seiner Hand, die er bereitwillig um meine schlang und beruhigend drückte. Er war so lieb, gar nicht so wie früher und ich war froh darüber. Meine Mundwinkel zogen sich automatisch nach oben. Er gab mir Halt in Zeiten, die mich schwarz sehen ließen, nur er.

Gleichmäßigen Schrittes schlenderten wir zum Hotel zurück, um unser Frühstück zu genießen, dass letzte unseres Urlaubs.

Kaum waren wir in der Wohnung entführte ich den Einkaufskorb schon in die Küche und band mir eiligst eine Schürze um, damit ich meine Kleidung nicht besudelte. Ich nahm aus den Schränken in der Küchennische Besteck, Teller sowie Tablett, auf dem ich alles abstellen konnte. Mit voll beladenem Tablett ging ich Richtung Terrasse, auf der wir zusammen essen wollten und ich stellte überraschte aber auch glücklich fest, dass Neji so lieb war und die Stühle schon aufgestellt hatte.

Breitbeinig saß er auf eben genanntem und ich stellte das Tablett auf seinem Schoß ab, was er mit einem prüfendem Blick beobachtete, damit ich den Tisch abwischen konnte, denn der stand nur so vor Dreck.

Anschließend brachte ich den dreckigen Lappen in die Küche, wo ich ihn gründlich ausspülte, ehe ich zurückkam und den Tisch weiter deckte.

Ich wollte mir nichts anmerken lassen, doch ein kleines Lächeln konnte ich nicht unterdrücken, so interessiert, wie Neji mir beim Decken zusah, ich spürte förmlich seine Blicke auf mir, welche ein angenehmes Kribbeln bei mir hervorriefen. Was er wohl gerade dachte? Manchmal wünschte ich mir wirklich, ich könnte bei ihm Gedankenlesen, aber das ging leider nicht so leicht.

Als wir endlich anfangen konnten zu frühstücken, glaubte ich, dass eine Ewigkeit vergangen war. So gut es möglich war, unterdrückte ich dieses Kribbeln in mir und setzte mich auf den anderen Stuhl, der neben Nejis stand.

Wir beide griffen gleichzeitig nach den Brötchen, doch wir hatten es auf dasselbe abgesehen und stießen mit den Händen aneinander. Sofort zog ich meine Hand wieder zurück, Nejis blieb noch über dem Brotkorb, ehe er sie nach mir ausstreckte und sanft meine umfasste. Ich spürte wie mir die Röte ins Gesicht schoss, seine Hand war angenehm warm.

Ohne, dass ich es verhinderte, zog er meinen Arm zu sich und hauchte einen Kuss auf meinen Handrücken, dabei immer den Blick auf mich gewandt, um meine Reaktion ab zu warten. Noch röter konnte ich definitiv nicht mehr werden!

Er hielt mich weiterhin an der Hand, als wäre es das selbstverständlichste. Es war ungewohnt, aber fühlte sich gut an, ihn so glücklich zu sehen, als wäre er aus einem langen, eisigen Schlaf erwacht, der nun auch ihn zum Tauen brachte. Lächelnd musste ich in den Himmel schauen, aus dem uns die Sonne entgegen schien. Ja, jetzt endlich, glaubte ich an Wunder. Ich hatte eins vor mir sitzen.

Wir können die Zeit nicht zurückdrehen, doch wir können die Zeit, die uns noch bleibt, die wir mit lieben Menschen um uns herum verbringen möchten, Spaß, Trauer und Ängste durchleben, Streit haben, neue Freundschaften schließen, sich verlieben und eine Familie gründen, genießen, denn sie ist das Kostbarste, was uns auf der Welt verbindet, aber auch das, was uns am schnellsten entrinnt, ohne, dass wir es aufhalten können, es wäre wie Sand, der durch die Hand rieselt, Sekunde, für Sekunde, immer weiter.
 

„Jemand hat mir mal gesagt, die Zeit würde uns wie ein Raubtier ein Leben lang verfolgen. Ich möchte viel lieber glauben, dass die Zeit unser Gefährte ist, der uns auf unserer Reise begleitet und uns daran erinnert, jeden Moment zu genießen, denn er wird nicht wiederkommen. Was wir hinterlassen ist nicht so wichtig wie die Art, wie wir gelebt haben. Denn letztlich sind wir alle nur sterblich.“
 


 


 

So^^

Hiermit schließe ich den ersten Teil meiner FF Zwei Schicksale, ein Weg, erfolgreich ab und hoffe, ihr bleibt mir auch in der Fortsetzung treu, die bald starten wird^^

Die Fortsetzung wird natürlich länger, aber auch witziger und tragischer, also müsste für jeden etwas dabei sein^^

Habe noch ein Zitat reingebaut ( über meinem eigenen Kommentar), was ich zum Thema Zeit sehr passend finde^^

Lesemaus



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Kommentare zu dieser Fanfic (92)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Maso-Panda
2011-11-20T17:08:10+00:00 20.11.2011 18:08
Oha das tat sicher weh.... Aber das würde mir auch passieren xD Bin total nachtblind xD
Tja keine Ahnung warum Papa so'n Vollarsch gibt, aber Hina schafft das schon wenn sie niemals aufgibt ^^

Wieder ein tolles Pitel~
Von:  Maso-Panda
2011-11-20T17:00:21+00:00 20.11.2011 18:00
Gut so Hina, hau ab und lass alles zurück!!! Lass dir nicht alles gefallen ^^
Ein echt gutes Kapitel~ Freue mich echt schon darauf weiter zu lesen~
Lg Missy
Von:  Maso-Panda
2011-11-20T16:49:04+00:00 20.11.2011 17:49
Ein vielversprechender Anfang~
Bin gespannt wie es weitergeht ^^
Von:  Nika93
2011-09-30T21:02:36+00:00 30.09.2011 23:02
jemand hat eine scene aus diesem kapitel gezeichnet. ich kann es nicht mehr finden, hat vllt wer den link für mich?

Von:  Chiwabchichi
2011-06-21T21:34:03+00:00 21.06.2011 23:34
XD du hast eine gute schreibweise dieauch schön zur story passt ^^
ich habe paar ein zwar gramatik und rechtschreibfehler gefunden aber ich denke das passiert jedem mal ;P
bis jetzt hatte ich ziemlich viel spaß beim lesen und hoffe das es auch weiterhin so bleibt ^^

lg chiwab
Von:  MissBloodyLuna
2010-07-25T19:49:01+00:00 25.07.2010 21:49
Also mir gefällt die Story unglaublich gut!
Allerding würde ich niemals mit Keksen werfen!
Das wäre viel zu schade!
Im übrigen ist es nicht schlimm wenns mal ein bisschen länger dauert!
Ich schreibe an meinem Buch seit über einem Jahr und habe jetzt seit ungefähr 6 Monaten eine schreibblockade!!!T.T
Lg Luna
KEKSE!
Von: abgemeldet
2010-04-28T17:42:03+00:00 28.04.2010 19:42
Hallo ^^

Normaler weise hinterlasse ich kein Kommi bei einem FF =)
aber bei dir kann ich einfach nicht anders ^^

Die Geschichte ist einfach fantastisch geschrieben.
Du hast unglaublich schöne umschreibungen und Wörter benutzt.
Es kam mir so for als hätte ich das FF in einer Bücherrei als Buch gekauft ^^

es viel mir echt sehr sehr schwer nicht das ganze FF an einem Abend durch zu lesen =) ich wollte es mir so lange es geht aufbewaren ^^ was aber irgendwie nicht so klappte wie ich wollte XDD ich hab es trozdem in 2 Tagen durch gehabt (-.-)

eigentlich sehr schade ich hätte echt noch Jahre dran weiter lesen können ^^ ich liebe das Pairing Neji und Hinata =) (neben Sasuke und Sakura aber ich glaube das es schon standart ist XDD )

Es gibt leider nicht sehr viele FFs von Neji und Hinata =) weswegen die Chance auf ein langes und gutes FF sehr schwer sind ^^ aber bei dir..hab ich ein langes und sau gutes FF gefunden =)

Es würde mich sehr sehr freuen wenn ich noch ganz viele Neji und Hinata FFs von dir lesen könnte =)

ich hab gesehen du hast nen zweiten Teil von dieser Geschichte gemacht ^^ würde mcih echt freuen wenn du die auch abschließt =) aber noch mehr freuen würde mcih wenn das nicht dein letztes FF von diesem Pairing war =)

Ich bin definitiv ein Fan von dir geworden ^O^
mach weiter so =D

glg
Honey_Honey
Von: abgemeldet
2009-09-09T13:27:35+00:00 09.09.2009 15:27
och mensch jetzt hörste auf wie gemeinxD
naja egal^^
tolles kappi hab mir schon gedacht das mit dem was net stimmt=P

hdl ShyHinata
Von: abgemeldet
2009-09-09T13:11:28+00:00 09.09.2009 15:11
hay

ulala jetzt hat hina en problemxD

hdl ShyHinata
Von: abgemeldet
2009-08-15T14:09:52+00:00 15.08.2009 16:09
schönes kappi bin gespannt.....

ggglg ShyHinata


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