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Erin Erik

Buch Eins: Im Schatten des Wolfes
von

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"Nur ein sehr, sehr guter Freund!"

Erin saß am Tisch und bekam eine Gänsehaut nach der anderen. Dieser Traum, oder diese Vision, hatte ihr mehr Angst eingejagt, als alles andere, was sie bisher, in ihrem Job, als Exorzisten gesehen hatte. Lag es daran, dass es mit ihr persönlich zu tun hatte, oder mit diesem Gefühl, dass sie in der Oper und beim Anblick diese Kreatur im Schatten verspürte und sie es nun wieder hatte?

Eine Stimme in ihr sagte ihr, dass es so war, aber etwas war anders.

Nach diesem Traum, war dieses Gefühl nun noch stärker geworden und Erin wurde das Gefühl nicht los, dass es zwischen diesem Traum und dem Vorfall, in der Oper eine gewisse Verbindung bestand.

Unruhig begann sie auf ihrem Stuhl herum zu rutschen. Sie musste unbedingt mehr davon erfahren. Auch wenn sie hoffte, dass das alles Zufall sei, wurde diese Hoffnung zunichte gemacht, als das Gefühl, das Unheil ankündigte immer unerträglicher wurde. Hart presste sie die Lippen aufeinander und stierte grimmig auf die Tischplatte. In dem polierten Holz glaubte sie die hässliche Fratze der anderen Erin zusehen. Und ihre Gedanken wirbelten umher. „Wenn es wirklich eine Verbindung gibt, dann muss ich diesem Scheusal das Handwerk legen!“, dachte sie. „Ehe es noch mehr Tote gibt!“

Chris hatte Erin die ganze Zeit über aufmerksam beobachtet und fragte sich, was sie wohl dachte. Noch nie hatte er sie so in sich gekehrt gesehen. Und irgendwie hatte er dabei so ein ungutes Gefühl. Frauen, die so ausschauten und so sehr nachdachten, hatten irgendwas zu verheimlichen. Soweit reichte seine Frauenkenntnis immerhin, geschweige denn seine Fähigkeiten, als Polizist. „Erin, was hast du?“

Es klang mehr nach einer Bitte, als nach einer Frage. Erin blickte auf und schaute zu ihm. Deutlich sah sie in seinen Augen, dass er wissen wollte, was sie so beschäftigte. Aber sie konnte, so gern sie es auch wollte, nicht sagen, was in ihr vorging. Auch wenn sie sich so wohlfühlte in seiner Nähe, sie konnte es einfach nicht. Sie würde sich und ihn, wenn es wirklich ein Dämon war in große Gefahr begeben. Sie weil sie sich dann verraten würde und er, weil er sie kannte. Dämonen konnten, wenn man sie vernichten wollte und sie entkommen ließ, ziemlich gefährlich und rachsüchtig sein.

Zwar wollte Erin nicht unbedingt in den Knast wandern, aber wenn sie daran dachte, dass Chris etwas Schlimmes passieren könnte, so hielt sie es für das Beste erstmal Stillschweigen zu bewahren. So schüttelte sie den Kopf. „Nichts, es ist nichts!“

Lügnerin!

Chris schaute sie sich nochmal genauer an und Erin glaubte, er könnte schon an ihrer Körperhaltung erkennen, dass sie log. Schnell verwarf sie diesen Glauben und er hob sich. schnell und ungeschickt. Dabei warf sie den Stuhl zu Boden und Rafael schreckte hoch. Auch er schien sie nun etwas besorgt anzuschauen und da Erin nicht noch lange diese Blicke ertragen wollte, wechselte sie schnell das Thema. „Kann ich...kann ich gerade mal telefonieren?“, fragte sie und Chris hob für einen Moment verwundert die Augen. Doch dann nickte er und reichte ihr das Telefon. Erin nahm es mit zitternden Händen an sich und ging schnell in ihr Zimmer. Hastig schloss sie die Tür hinter sich und drehte den Schlüssel herum. Nochmal kurz legte sie ihr Ohr an die Tür, um zu hören, ob Chris ihr gefolgt war und sie belauschte. Als sie ihn hörte, wie er weiterfrühstückte, atmete sie erleichtert aus und widmete sich dem Telefon. Mit zittrigen Fingern drückte sie die Tasten und hielt sich denn Hörer. Es erklang das Freizeichen und mit jedem weiteren, wurde sie noch nervöser. „Na komm schon, nimm endlich ab!“, sagte sie und schaute hinter sich. Auch wenn die Tür verschlossen war, konnte sie dennoch Chris fragende und bohrende Blicke spüren. Ein Schauer lief ihr über den Rücken, als sie daran denken musste, wie er sie mit seinen Blicken taxiert hatte.

„Hallo?“

Erin zuckte zusammen, als sie die bekannte und vertraute Stimme ihres Ziehvaters gehörte. „Kardinal Gregor...ich bin es!“, sagte sie gedämpft und blickte wieder hinter sich. das Gefühl, belauscht zu werden, schien sie immer mehr einzunehmen. „Erin?“, fragte der Kardinal verwundert. Selbst durch den Hörer konnte er ihre Furcht hören und das war für mehr als ungewöhnlich, seinen Schützling so zuhören. „Was ist denn los?“

„Kardinal Gregor. Ich brauche Ihre Hilfe. Sie müssen unbedingt meine Waffen hierher schaffen!“, sagte sie und ihre Stimme war nur noch ein leises Krächzen. „Bitte,...deine Waffen...Um Himmels willen Erin was ist los?“, fragte er aufgebracht und Erin konnte deutlich seinen Unglauben auf ihren Schultern spüren. Sie ging in die Knie. „Ich habe da so ein übles Gefühl .Bitte helfen Sie mir!“

Langes Schweigen war am anderen Ende zuhören und Erin fürchtete schon, dass Kardinal Gregor sie nicht erhören würde, doch da seufzte er. „Also gut...ich werde sehen, was ich machen kann. Leicht wird es mit Sicherheit nicht!“, sagte er und Erin atmete erleichtert aus. „Gut, dann...dann werde ich sehen, ob ich woanders unterkomme!“, sagte sie.

„Wieso? Wo bist du?“

Erin schluckte.

„Bei...bei einem Freund!“

„Etwa bei diesem Mr. X?“

Erin konnte nicht anders, als zu knurren. „Diese Mr. X hat mich verarscht. Er hat weder ein Hotel für mich gebucht, noch hat er mich kontaktiert!“

„Oh, und wo bist du dann?“

„Sagte ich schon. Bei einem Freund. Aber wenn Sie mir die Waffen schicken, muss ich von hier weg. Ich muss woanders unterkommen!“

„Wieso, was ist denn mit ihm?“

„Er ist Polizist und...sucht nach mir!“

„Bitte!?“

Erin hielt sich den Hörer etwas weiterweg, als Kardinal Gregor förmlich ins Ohr schrie. „Ja, er...er ist ein Bulle, und will mich einlochen!“

„Erin ich will ja nichts gegen deine Beziehungen sagen, aber hättest du dir nicht einen anderen Freund suchen können?“, fragte Kardinal Gregor und Erin war drauf und dran ihrem Ziehvater die Ohren vollzuschreien. Schluckte doch ihren Ärger hinunter und sagte nur kühl. „Kann ich was dafür, dass er mich jagt?“

Er seufzte wieder. „Wie auch immer. Ich werde deine Waffen schicken, sobald ich weiß, wo du unterkommst. Sie jetzt zu dir zuschicken wäre nicht gut!“

Erin nickte. „Gut, ich melde mich, sobald ich ein Hotel habe!“, sagte sie und fühlte sich etwas besser. Sie legte auf und seufzte schwer. Das wäre zumindest geklärt, aber das schlimmste lag ja noch vor ihr. Sie musste Chris klarmachen, dass sie nun nicht mehr bei ihm bleiben konnte. Schon bei diesem Gedanken, schmerzte ihr Herz. In den letzten Tagen, hatte sie ihn sehr ins Herz geschlossen und dass sie ihn verlassen musste, machte sie ungemein traurig. „Es wäre das Beste so!“, sagte eine Stimme in ihrem Kopf und Erin konnte es nicht leugnen, dass es die Stimme ihrer Vernunft war. Und sie hatte Recht. Es wäre das Beste, wenn sie Chris sofort allein ließ und ihn aus der Gefahrenzone brachte. Sie wollte es nicht riskieren, dass ihm etwas passierte. Dafür mochte sie ihn zu sehr.

Erin atmete tief ein, strich sie die Haare aus dem Gesicht und stand auf. Als sie die Hand nach der Klinke und dem Schlüssel austrecken wollte, holte sie noch einmal tief Luft. In Gedanken legte sie sich eine Ausrede zurecht und eine Erklärung, wieso sie nicht mehr bleiben konnte. Als sie eine hatte, der auch glaubwürdig war, schloss sie die Tür auf und verließ mit einem gemischten Gefühl das Zimmer.
 

Kardinal Gregor sank im Lehnstuhl zurück und wusste nicht, was er dazusagen sollte. Er kannte Erin schon seit ihrer Geburt und er wusste, wie sie war. Selbstbewusst und immer einen flotten Spruch parat. Dass er sie so ängstlich und nervös hörte, verwunderte ihn. Dennoch wollte er ihr helfen und wollte gerade nach Bruder Gilmore rufen, als es an der Tür klopfte. Kardinal Gregor schaute verwundert auf. Wer konnte das sein. „Herein?“, sagte er und die Tür wurde geöffnet. „Guten Tag!“, sagte ein Mann, dessen dunkle Hautfarbe verriet, dass er aus dem Orient kam. Er war in einer schwarzen Robe gekleidet, wirkte dennoch sehr modern und elegant. Auf seinem Kopf lag ein geschickter gewickelter Turban. Ebenso schwarz. Die Gesichtszüge des Orientalen wirkten klug und sehr fein. Seine Haltung vornehm.

Dunkle und doch freundliche Augen blickten zu dem Kardinal hin und die Lippen formten sich zu einem Lächeln. Trotz des muskelösen Körperbaus, machte er einen friedfertigen Eindruck.

Kardinal Gregor schaute den Mann mit fragenden Blicken, von oben bis unten an und fragte sich, was er wohl von ihm wollte. „Ähm...kann ich Ihnen helfen, Senoir?“

Der Orientale lächelte und machte einen Schritt auf ihn zu. „Das hoffe ich doch!“, sagte er und seine Stimme war, im starken Kontrast, sehr einfühlsam und sympathisch. Er ging auf den zu und blieb vor dem Schreibtisch stehen. Kardinal Gregor machte eine bittende Handbewegung. „Bitte setzen Sie sich doch!“

„Danke sehr freundlich von Ihnen!“, sagte der Besucher und ließ sich in den Stuhl neben ihn sinken. „Sie fragen sich sicher, wieso ich hier bin?“

Kardinal Gregor nickte nur und der Orientale lachte kurz auf. „Ich bitte Sie um Verzeihung, wenn ich einfach so reinplatze. Aber ich bin hier, weil es etwas gibt, was mir sehr am Herzen liegt!“, erklärte er. Kardinal Gregor runzelte die Stirn. Dieser Mann vor ihm schien in ihm immer mehr Fragen auszulösen und er konnte nicht anders, als eine dieser zustellen. „Und was wäre das?“

„Es geht um Erin!“

Der Kardinal riss erstaunt die Augen auf. Woher wusste der Fremde von ihr. Niemand, außer der Mönche hier, hatten eine Ahnung, dass Erin hier lebte. Und man hatte sie darauf schwören lassen, dass keine auch nur ein Wort darüber verlor. Woher also wusste er von ihr?

Er dachte nach und in ihm wurde der Verdacht geweckt, dass einer der Mönche doch geredet hatte und nun jemand geschickt wurde, um Erin festzunehmen, oder gar den gesamten Orden hochzunehmen. Aber das war unmöglich. Der Orden stand unter dem Schutz des Vatikans und keiner wäre verrückt genug, diesen auch nur im Entferntesten anzuklagen. Dennoch blieb das Gefühl des Misstrauen und so beschloss er dem Orientalen nicht alles preis zugeben. „Hier gibt es keine Erin!“, sagte er kühl. „Was macht Sie da so sicher?“

Der Orientale spürte deutlich die Skepsis und das Misstrauen des Kardinals und hob beruhigend die Hand. „Sie brauchen keine Angst zu haben. Ich habe nicht das geringste Interesse Ihren Orden zu bedrohen. Im Gegenteil ich bin sehr froh, dass es heute noch sowas gibt. Genauso das ich froh bin, dass es Erin gibt!“, erklärte er. „Wieso?“, fragte Kardinal Gregor, der immer noch den Fremden aufmerksam musterte. „Nun!“, begann er wieder und lächelte. „Weil sie die einzige ist, die das Böse regelrecht spüren kann. Sie ist sehr wichtig, müssen Sie wissen!“

Verwirrt blinzelte der Kardinal und konnte nicht so richtig verstehen, was ihm der Fremde da gerade sagte. Klar, er wusste, dass sie wichtig war. Wichtig für den Orden und auch für ihn. Immerhin hatte er sie groß gezogen und er sah sie als seine Tochter, auch wenn sie nicht sein Fleisch und Blut war.

Aber das sie das Böse spüren konnte, dass hatte er nicht gewusst. Nie hatte sie darüber ein einziges Wort verloren und er sich sicher, dass dieser Mann ihm da nur eine raffinierte Lüge auftischte, um Erins Aufenthaltsort preis zugeben.

„Ich weiß sehr wohl, dass sie wichtig ist. Für uns alle, nämlich!“

„Dann wissen Sie auch, dass das Böse, sie aus dem Weg haben will!“, sagte der Orientale. „Gerade weil sie so wichtig ist!“

„Was wollen Sie damit sagen?“

„Ganz einfach!“, begann der Fremde und alle Freundlichkeit war einem Ausdruck bitteren Ernst gewichen. „Erin hat das Böse und die damit verbundenen Mächte der Finsternis zu sehr geschwächt, als das das Böse sie noch als harmlos bezeichnen würde. Es macht nun Jagd auf sie. In Gestalt einer Frau!“

Kardinal Gregor konnte nichts anderes tun, als ihm zuzuhören. Das was der fremde ihm da erzählte, konnte nicht wahr sein. Erin soll die Mächte der Finsternis zu sehr geschwächt haben?

Das konnte doch nicht sein!

Der Fremde schien erst gar nicht darauf zu warten, dass der Kardinal ihm ins Wort fiel, sondern fuhr weiter fort. „Sie ist ihr schon ganz auf den Fersen und ich fürchte, wenn ich nicht rechtzeitig erfahre, wo sie ist, wird sie sie bald kriegen!“

Seiner Stimme war deutlich zu entnehmen, dass er das ernst meinte. Kardinal Gregor schaute ihn an und dem Mann gegenüber an, dass er Recht hatte. Vergebens sagte er sich dennoch, dass das nur daran lag, weil Erin so aufgelöst war und er sich nun um sie sorgte. Aber war es nicht gerade das, was diese Aussage zu bekräftigen schien?

Erins Aufgelöstheit und die Nachricht, dass das Böse nun Jagd auf sie machte, waren Grund genug. Er schaute kurz aus dem Fenster und sah die dunklen Wolken, die sich wie ein böses Omen über den Himmel zogen. Das Sorgengefühl in seinem Bauch wuchs zu einem Geschwür und er seufzte schwer. Dann drehte er sich wiederherum. „Was wollen Sie wissen?“

„Wo sie jetzt ist. Bitte sagen Sie mir, wo sich Erin gerade aufhält!“, bat der Orientale und hob die Hände zu einem Gebet. „Sie ist in Paris. Sie wird anrufen, sobald sie eine Bleibe gefunden hat!“, sagte Kardinal Gregor trocken. Der Besucher lehnte sich zurück und kaute nervös auf seinem Daumennagel herum. „Paris!“, murmelte er. Kardinal Gregor wurde das unbestimmte Gefühl nicht los, dass dieser Mann etwas wusste, was ihm entgangen war. „Wieso sind Sie so nervös?“, fragte er und der Orientale schaute auf. Minutenlanges Schweigen herrschte zwischen ihnen und der Besucher schaute ihn mit einem ernsten und doch besorgten Ausdruck an. „Nervös, ich bin nicht nervös!“, sagte er. „Ich bin besorgt!“

„Wieso?“

Der Orientale atmete tief ein und ließ kurz den Blick durch den Raum schweifen. Schien nach den richten Worten zu suchen. Kardinal Gregor wollte die Frage schon wiederholen, als sein Gegenüber ihn anschaute und seine Augen dunkel voller Sorge waren. „Ist Ihnen die Geschichte des Erik bekannt?“, fragte er.

Der Kardinal schien kurz zu überlegen, dann nickte er. „Ja, ich habe davon gehört. Als Erin in Boscherville war, um einen bösen Geist auszutreiben. Der dort zuständige Pfarrer hat mir davon erzählt!“, meinte Gregor und machte eine beiläufige Handbewegung. Der Fremde nickte. „Was wissen Sie darüber?“

„Nun. Dieser Erik war ein armer Junge. Gebeutelt vom Leben und hatte ziemlich viel durchmachen müssen. Mehr weiß ich nicht!“

„Dann wäre es wohl gut, wenn ich Sie über Erik aufkläre!“, meinte der Orientale und verschränkte die Arme vor der Brust. Kardinal Gregor nickte. „Bitte, erzählen Sie mir was Sie über ihn wissen!“, bat er. Auch wenn das alles ziemlich verrückt klang, wollte Kardinal Gregor dennoch wissen, was Erin mit diesem Erik zu tun hatte.

„Erik wuchs ja, wie Sie wissen in Boscherville auf. In Kinderjahren lief er jedoch von Zuhause weg, da er regelrecht eingesperrt wurde. Er lief eine Horde von Zigeunern in die Arme und wurde am Anfang als Schauobjekt vorgeführt. Dabei lernte er viele Tricks der Illusion und Taschenspielertricks. Er machte dem Zigeuneranführer ein Angebot. Er würde weiterhin als Schauobjekt dienen, wenn er verschiedene Bedingung stellen konnte. Die Einzelheiten sind nicht so wichtig. Tatsache ist, dass er dadurch schon damals berühmt wurde. Er verließ jedoch die Zigeuner, als der Anführer sich an ihm zu vergehen wollte. Erik entwischte ihm, in dem er dem Mann ein Messer in den Leib stieß. Von da an hatte er keinen festen Ort, an dem er bleiben konnte. In all den Jahren wurde er als bekannter Magier berühmt. Sein Ruf drang nach Persien und der dort herrschende Schah holte ihn zu sich an den Hof. Erik sollte für ihn einen Palast bauen. Das tat er auch...!“, sagte er und verschnaufte kurz. Kardinal Gregor, der interessiert zugehört hatte, sagte kein einziges Wort. Drängte ihn auch nicht weiterzusprechen, sondern blickte ihn nur an.

„Allerdings, was Erik nicht wusste, wollte der Schah ihn nach Abschluss der Bauarbeiten umbringen. Um die Geheimnisse des Palastes zu wahren!“

Der Orientale beendete den letzten Satz, mit einem verächtlichen Unterton und schüttelte den Kopf.

„Wie auch immer. Erik gelang die Flucht und es verschlug ihn nach Paris. Dort war er dem Architekten Charles Garnier mit der Konstruktion behilflich. Mit ihm baute er die Pariser Oper und damit sein künftiges Zuhause. Und tief in den Katakomben schuf er sich sein Reich. Er nannte sich selbst das Phantom der Oper. Die Direktion damals wollte am Anfang nicht daran glauben, dass ein geist eigentlich alle Fäden in den Händen hielt. Doch als mysteriöse Todesfälle sich ereigneten, in denen er natürlich schuld war...naja...hatte er sie fest im Griff. Er verliebte sich in die junge Sängerin Christine Daae. Naja, man kann sich ja denken, was aus ihm geworden ist!“

„Nein, tut mir leid. Bitte klären Sie mich auf. Ich weiß, wie gesagt nicht viel über diesen Erik!“

„Na gut, eigentlich ist der Rest schnell erzählt. Erik litt an einer tückischen Krankheit und starb!“

Kardinal Gregor schwieg. Die Fragen, die er sich immer wieder stellte, was das mit Erin zu tun hatte, häuften sich und noch andere. Er fragte sich, was der Orientale ihm damit sagen wollte.

„Wohin wollen Sie hinaus. Ich meine, was hat das alles mit Erin zutun!“

Kurz schien der Fremde nachzudenken und blickte den Kardinal fragend und auch etwas forschend an.

„Nun, was ist, wenn ich Ihnen nun sage, das Erin eine direkte Nachfahrin dieses Erik ist?“, fragte er dann und sah deutlich die Verwunderung im Gesicht seines Gegenübers.

„Dann würde ich Sie einweisen lassen!“

Der Orientale lachte. „Das kann ich Ihnen glauben!“, sagte er und wurde dann wieder ernst. „Aber es ist so!“, sagte er und stand auf. Er schritt neben Gregor und schaute aus dem Fenster. „Erin ist Eriks Nachfahrin!“, sagte er ernst und Gregor sah, wie ein Schatten über das Gesicht des Orientalen huschte. „Um auf ihre Frage zurückzukommen. Erin schwebt in großer Gefahr!“, sagte er dann. „Etwa weil der Jäger Erik ist?“

Der Orientale schüttelte den Kopf. „Nein, ich sagte ja dass sie von einer Frau gejagt wird. Erik ist das eigentliche Ziel. Aber auch Erin. Die beiden haben eine Verbindung. Die Finsternis!“, erklärte er und Kardinal Gregor schnappte nach Luft. „Wie bitte?“, platzte es aus ihm heraus und er schaute den Orientalen entgeistert an. Erin soll etwas mit diesem Mörder zu tun haben?

Und die Verbindung, die zwischen ihnen ist, soll die Finsternis sein?

Das konnte doch nicht wahr sein!

„Sie machen Scherze?!“, sagte er und stand auf. Er schaute seinen Gegenüber an und hoffte ein Grinsen oder etwas anderes zusehen, das hinwies, dass das wirklich ein schlechter Scherz ist. Doch er sah nichts dergleichen, sondern nur bitterer Ernst. Der Orientale drehte sich zu ihm herum und sah ihn bedauernd an. „Es tut mir leid, wenn ich Sie enttäuschen muss, aber ich mache keine Scherze. Erin und Erik sind durch die Finsternis miteinander verbunden und die Frau, die das Böse repräsentiert, hat es auf sie beide abgesehen!“, erklärte er. „Nur weil Erin die dunklen Mächte geschwächt hat?“, fragte Kardinal Gregor. Die Sorge um seine Ziehtochter wurde immer größer. „Nun, es geht eigentlich um mehr. Erin und Erik haben mehr als nur die Finsternis in sich. Man könnte meinen beide seien die Boten des Teufels. Und genau das will diese Frau beenden!“

Kardinal Gregor schüttelte den Kopf. Das wurde immer verrückter. So langsam glaubte er, dass dieser Mann da vollkommen den Verstand verloren hat und Erin schaden will. „Hören Sie, ich will und kann nicht glauben, was Sie da mir erzählen!“, sagte er. „Erin ist kein Bote des Teufels. Sie ist eine Exorzistin. Die Beste wohlgemerkt und ich kann mir schwer vorstellen, dass sie mit dem Teufel im Bunde sein soll!“

„Ich glaube das können wir uns beide kaum vorstellen. Aber so ist es nun mal!“, meinte der Orientale. „Aber ich denke mir mal, dass Erin stark genug sein wird, gegen die Finsternis in sich anzukämpfen!“

Kardinal Gregor schaute ihn nur an und innerlich wusste er, dass er Recht hatte. Erin war eine starke Frau und obwohl sie noch so jung war, war sie stets mit Stärke durch das Leben gegangen. Auch wenn diese Stärke ihn meistens in den Wahnsinn trieb. Er lächelte. „Sie haben Recht, aber Sie können sich vorstellen, dass das alles ziemlich ungläubig, geradezu verrückt klingt!“

Auch der Orientale lächelte. „Glauben Sie mir, wenn ich nicht so gut Bescheid wüsste, über die Finsternis, dann würde ich genauso darüber denken!“, sagte er und wandte sich zugehen. Kardinal Gregor blickte ihm nach. „Wohin wollen Sie?“, fragte er und der Mann blieb stehen. Kurz bevor er das Büro verließ, drehte er sich nochmal herum und sah den Kardinal wissend an. „Ich werde nach Paris gehen und werde versuchen Erin vor der Jägerin zu finden!“, erklärte er. Kardinal Gregor schaute den Mann immer noch fragend an. Seine Fragen waren nur zur Hälfte beantwortet. Er wollte noch mehr wissen. Da es ja um Erin, seine Tochter ging, Und wie jeder Vater wollte er natürlich alles wissen, was mit ihr zu tun hatte. Und besonders wollte er wissen, was dieser Mann eigentlich von Erin wollte. Beziehungsweiße, wer er war.

„Wer...wer sind Sie eigentlich?“, fragte er dann und der Mann lächelte. „Nun, wie soll ich es Ihnen am Besten sagen?“, fragte er, mehr an sich, als an Gregor. Er schien zu überlegen. Als er eine Antwort hatte, grinste er verwschörerisch. „Sagen wir es so, ich bin ein sehr, sehr guter Freund!“

Mit diesen Worten verließ er das Büro und ließ Kardinal Gregor verwirrt zurück.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Hidan_1975
2015-08-14T16:21:24+00:00 14.08.2015 18:21
HEY MAD NURSE DENTAL

TJA,SO BIN ICH HALT NUN MAL.DA ICH JA AUCH MIT OTAKUKID EINE EIGENE FANFICTION GRAD SCHREIBE -DER ANFANG VOM ENDE- DARKFIC ETC...NARUTO,NE ANIME SERIE.

JOAR,DA KOMMENTIER ICH HALT VIEL UND GERNE.BEI DIR AUCH,DAMIT DU ZU LESEN HAST ^^)))) .
Antwort von:  Mad-Dental-Nurse
14.08.2015 18:22
Lach* okay...^^
Antwort von:  Hidan_1975
14.08.2015 18:25
Grins,ich hab deinen Namen falsch geschrieben ^^((( ups
Antwort von:  Mad-Dental-Nurse
14.08.2015 18:26
Kein Problem...weiss ja, dass du mich meinst


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