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Erin Erik

Buch Eins: Im Schatten des Wolfes
von

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Unerwünschtes Wiedersehen!

Erin wälzte sich hin und her. Sie träumte. Träumte von einem riesigen Gebäude, dessen Äußeres, ihr seltsam vertraut vorkam. Ein unbekanntes Gefühl, breitete sich in ihr aus. Sie glaubte, dem Gebäude näher zu kommen. Als würde sie darauf zu laufen. Nein, rennen.

Wieso rannte sie auf dieses Gebäude zu?

Erin wusste nicht, was das alles zu bedeuten hatte. Als sie, wie ein geist durch die Wänden flog und einen Gang entlang raste, spürte sie, wie sich ihr Innerstes verkrampfte. Es fühlte sich so an, als würde sie diesen Gang kennen.

Ihn schon hunderte Male gesehen haben. Aber das konnte doch nicht sein. Dann tauchte eine Tür auf. Durch diese ging sie ebenfalls, als wäre diese nur ein Trugbild und befand sich in einem Raum. Er war völlig düster und schien eine Gardrobe, von jemanden zu sein. Sie sah einige verwelkte Blumen. Rosen!

Ihr stieg der süßliche Duft der Blumen in die Nase.

Aber halt, seit wann kann man im Traum riechen. Erin merkte, wie die Angst in ihr aufstieg. „Das ist kein Traum!“, sagte sie sich und schaute sich um. Plötzlich wurde es noch finsterer im Raum und Erin vermeinte, Schatten von unheimlichen Kreaturen, würden über die Wände kriechen. Ihre Krallen nach ihr ausstrecken. Erin wich zurück. „Was sind das nur für Viecher!“, fauchte sie und blickte sich zu allen Seiten um. Sie waren überall!

Hatten sie umzingelt. Da hörte sie etwas. Es klang wie ein Lachen. Erin schaute nach vorne, wo sie das Lachen zu hören vermeinte und sah in den Spiegel. Dieser war pechschwarz. Minuten lang sah sie nichts darin, doch dann schälte sich etwas daraus hervor. Ein Gesicht!

Die Augen waren geschlossen und ohne es zu wollen, trat Erin näher an den Spiegel. Etwas Unheimliches ging von diesem Spiegel aus. Minuten lang stand sie vor dem Spiegel und schaute zu dem Gesicht. In ihren Ohren glaubte sie das Rauschen ihres Blutes zuhören und ihre Augen würden schmerzen. Sie wischte sich über die und als sie sie wieder öffnete, waren immer noch die Augen des Gesichts geschlossen. „Was ist das nur?“, fragte Erin sich und streckte eine Hand aus, um den Spiegel zu berühren. Und da schlug das Gesicht die Augen auf. Erin stieß einen erschrockenen Schrei aus und wich einen Schritt zurück. Das Gesicht grinste böse und erst da sah Erin, dass dieses bleiche Gesicht in Wahrheit eine Maske war. Die Augen jedoch waren keine aus Glas, sondern die eines Menschen. Aber in ihnen war etwas, dass Erin kalte Schauer über den Rücken laufen lief. Selbst ihr, die dutzende von Dämonen ausgeschaltet hatte und Dinge gesehen hatte, die einem normalen Menschen den Verstand rauben würde. Dennoch war dies hier etwas anderes. Erin glaubte, das Gesicht würde in die tiefsten Winkel ihrer Seele schauen und sie mit purer Angst, erfüllen. Erin schüttelte den Kopf, um diesen Gedanken loszuwerden und schaute das Gesicht trotzig an. „Wer bist du?“, fragte sie und straffte die Schultern. Das Grinsen des Gesichtes schien noch breiter zu werden. „ Na los, sag mir wird du bist!“, herrschte Erin es nun an, doch das Gesicht sagte nichts. Wütend schlug sie gegen das Glas. Zarte Risse zogen sich über den Spiegel und über das Gesicht. Dennoch zersprang dieser nicht. Das Gesicht lachte hässlich und Erin spürte den Zorn in sich aufsteigen. „Du bist wirklich würdig!“, sagte das Gesicht plötzlich und Erin erstarrte. „Würdig, für was?“, fragte sie, doch das Gesicht sagte nun nichts mehr. Alles um sie herum schien zu verschwimmen und aufzulösen.
 

Die Strahlen der Sonne brannten ihr in den Augen und Erin drehte sich murrend herum. „Würdig!“, wisperte eine leise Stimme und Erin öffnete dann die Augen. Der Traum kam ihr wieder in den Sinn. Sie richtete sich auf und rieb sich die Stirn. „Mmm, man. Was für ein Traum!“, dachte sie sich und stand dann auf. Als sie die Tür öffnete und zum Bad wollte, sah sie auf dem Tisch etwas liegen. Ein Zettel!

Neugierig ging Erin zu dem Tisch hin, nahm den Zettel in die Hand und las.
 

„Guten Morgen, Erin

Leider muss ich ein paar Besorgungen machen. Komme so gegen Mittag wieder zurück. Hoffe du bist mir nicht böse. Kannst solange Fernsehen schauen und etwas frühstücken. Brötchen und andere Sachen sind im Kühlschrank

Gruß Chris!“
 

Erin lächelte etwas. „Dieser Chris!“, dachte sie sich und ging erstmal ins Bad. Nach der üblichen Pflege ihrer Zähne und dem Waschen des Gesichts, ging sie in die Küche, die hinter einer Theke lag. Sie öffnete den Kühlschrank und holt sich eine Flasche Milch, Butter, zwei Scheiben Brot und Marmelade raus. Dann ging sie an den Tisch und frühstückte erstmal. Rafael saß neben ihr und schaute sehnsüchtig zu seiner Herrin hoch. Winselnd, ließ er dabei seinen Schweif über den Boden wischen. Erin lächelte und gab ihm das andere Stück Brot. Nach dem Frühstück machte Erin den Abwasch. Dabei musste sie immer an Chris denken. In der Zeit, wo sie nun bei ihm war, war er ihr sehr sympathisch geworden. Er ist nett, hilfsbereit und sieht auch verdammt gut aus. „Er hat mir immer so oft geholfen, und mich bei sich aufgehoben, obwohl er mich nicht kennt. Dabei ist er auf der Suche nach mir!“, dachte sie, während sie einen Teller abwusch. „Ahnt er überhaupt, wer ich bin?“

Gerade wollte sie den Teller aus der Spüle nehmen und ihn auf der Anrichte ablegen, als ihre Finger, sich wie von selbst öffneten und den Teller fallen ließen. Das laute Klirren ließ sie zusammen zucken und Erin schaute erschrocken auf den Boden. „Oh nein!“, jammerte sie und kniete sich vor den Scherbenhaufen. Kurz schaute sie auf den Haufen und seufzte schwer. „Das gibt sicher sieben Jahre Pech!“, meinte sie dann und machte sich daran, die Scherben aufzuheben. Sie fragte sich, ob Chris wütend sein würde, wenn erfuhr, dass nun ein Teller fehlte. Erin schüttelte den Kopf. „Erin sei nicht albern!“, dachte sie sich und sammelte die Bruchstücke weiter auf. Dennoch war sie mit den Gedanken an Chris. Noch nie hatte ein Mann sie so beschäftigt wie er. Für sie waren Männer einfach nur Idioten, die einer schönen Frau das Blaue vom Himmel lügen, nur um sie ins Bett zu bekommen. Deswegen hatte sie sich niemals auf diese Idioten eingelassen. Aber hris schien nicht so sein. Erion lächelte. „Vielleicht, werden ich und er ein Paar!“, überlegte sie und kicherte. „Autsch!“

Erin zuckte zusammen, als sie sich an einer Scherbe schnitt. Missmutig und sauer, über ihre eigene Ungeschicktheit, schaute sie sich die Schnittwunde an. Es war nur ein kleiner Schnitt, der quer durch ihren Zeigefinger fuhr, aber dennoch brannte er. „Mist, auch das noch!“, meckerte sie und steckte sich den Finger ind en Mund. Sie lutschte das Blut, ab, während sie mit der freien Hand, weiter aufräumte. „Da passt man einmal nicht auf und…!“

Ehe sie ihre Gedanken fertig denken konnte, hörte sie auf einmal wie ein Schlüssel in das Schloss gesteckt wurde und richtete sich auf. Die Tür ging auf und Chris kam rein. Überladen mit Einkaufstüten. „Oh!“, gab Erin von sich und lief schnell zu ihm. Chris seufzte erleichtert, als sie ihm einige Tüten abnahm. „Danke dir!“, sagte er und streckte sich, als die Tüten abgestellt waren. Erin lächelte. „Ach keine Ursache!“, sagte sie bescheiden. Chris musste lachen. „Und, schon was gegessen?“, fragte er dann und Erin nickte. Dann schaute er zur Spüle, sah das abgewaschene Geschirr. „Wow, und Abwasch hast du auch gemacht!“, staunte er. „Ähm, ja!“, sagte Erin nun etwas verlegen und musste an ihr kleines Missgeschick denken.

Chris legte den Kopf schief und hob eine Augenbraue. „Was ist, wieso wirst du auf einmal so rot?“, fragte er dann und verschränkte die Arme vor der Brust. Erin stockte. „Rot, ich. Nö!“, lachte sie nervös und trat von einem Fuß auf den anderen. Chris schaute sie ein kurzen Moment an, dann hob er die Schultern und wandte sich zur Küche. „Frauen!“, murmelte er. Erin folgte ihm. „Wo warst du denn?“, fragte sie, um das Thema zu wechseln. Chris hatte sich eine der Tüten geschnappt und stellte alles in den Kühlschrank. „Einkaufen. Ich dachte mir, wenn ich schon einen Gast habe, sollte der Kühlschrank auch voll genug sein, oder?“, erklärte er. Erin schaute ihn nur an. Dann legte sich ein Lächeln um ihre Lippen. „Ja, das wäre schon gut!“, musste sie zugeben. Zwar war sie nicht so Nimmersatt, aber dass Chris nur wegen ihr einkaufen geht, rührte sie. „Er ist so lieb!“, dachte sie.

Chris schloss dann den Kühlschrank und stellte ein paar Kartons, mit Cornflakes und kleinen Tüten mit Mehl und Zucker auf die Theke. Erin bliebe neben ihm stehen. Und schaute ihn an. „Er ist so süß und er war nur für mich einkaufen!“, dachte sie sich und lächelte. Auch wenn sie sich wie ein verliebter Teenager benahm, war ihr das egal. Denn wie gesagt, hatte sie noch was für einen Mann empfunden.

„So, fertig!“, sagte Chris und riss sie aus seinen Gedanken. „Wollen wir dann fernsehen schauen?“

Da Erin nicht wusste, was sie darauf erwidern sollte nickt sie nur. Zusammen mit Chris machte sie ess sich auf der Couch bequem und Chris schaltetet den Fernseher an. gerade liefen die Nachrichten und handelten, wie konnte es anders sein, über die schwarze Bestie. Erin verzog das Gesicht. „Chris können wir bitte was anderes schauen?“, fragte sie. Chris schaute sie kurz an. „Wieso?“

Erin hob die Schultern. „Ich will nicht sehen, wie sie eine wahre Hexenjagd nach ihr starten!“, meinte sie nur. Sie musste ihm ja nicht unbedingt den wahren Grund nennen. „Ach komm schon. Bist du nicht neugierig, was deine Lebensretterin macht?“, stichelte er und grinste breit. Erin verzog das Gesicht. In diesem Punkt allerdings mochte sie ihn gar nicht. Aber sie dürfte sich nicht verraten. Wer weiß, was dann passieren würde. Also blieb ihr nichts anderes übrig, als sich diesen Bericht anzutun.

„Seit einigen Wochen kam es nun nicht mehr zu irgendwelchen Morden, die der schwarzen Bestie zulasten fielen. Die Polizei rätselt um das mysteriöse Verschwinden, der gefürchteten Killerin, seid Jack, The Ripper!“, erzählte der Nachrichtensprecher und Erin lächelte verbittert. „Seid Jack, The Ripper. Als ob ich irgendwelche Huren abschlachte!“, dachte sie. „Und außerdem bin ich nicht verschwunden. Ich bin nur bei einem Polizisten!“

Dabei schaute sie zu Chris. „Der mich reinzufällig schnappen will und obendrein noch richtig süß aussieht!“

Chris schaute mit ernstem Blick auf den Fernseher. Dann schaltete er um. „Junge junge. Es wäre zu schön, wenn sie für immer verschwindet!“, meinte er. „Meinst du etwa, sie soll auf den Stuhl?“, fragte Erin trocken, immer noch den Blick auf ihn gerichtet. Chris schüttelte den Kopf. „Nee, so nicht. Ich meine sie einfach wegsperren!“, meinte er. „Auch wenn sie eine Killerin ist, verdient sie nicht den Tod!“

Erin lächelte. „Na immerhin will er mich nicht tot haben!“, sagte sie sich und lehnte sich an ihn. Chris sah sie erst verwundert, doch dann lächelnd an. Er legte ihr den Arm um die Schulter und zog sie etwas näher an sich heran. Ein breites Grinsen umspielte ihre Lippen und sie schloss die Augen. Tief sog sie seinen Duft ein und hielt den Atem inne. „Er riecht so gut!“, schwärmte sie und kuschelte sich an ihn.

Minuten lang sagten sie nichts, als Chris dann das Wort ergriff. „Sag mal!“, begann er und Erin öffnete die Augen. Auch wenn es sie freute, seine Stimme zu hören, so war sie dennoch etwas traurig, dass dieser Moment, für sie viel zu kurz war. Aber sie wollte es sich nicht anmerken lassen, so schaute sie zu ihm hoch und machte ein fragendes Gesicht. Chris lächelte. „Hast du nicht Lust, mit mir übermorgen in die Oper zugehen?“, fragte er.
 

Erin schaute Chris erstmal verwirrt an, doch dann, als sie sich bewusst wurde, was er sie gefragt hatte, lächelte sie über das ganze Gesicht. „Ja, natürlich!“, sagte sie. Chris Grinsen wurde nun breiter. „In welches Stück denn?“, fragte nun Erin gespannt. Sie wollte schon immer mal in die Pariser Oper gehen. Genauso gerne, wie sie nach Paris selbst gehen wollte. Und endlich sollte sie die Gelegenheit dazuhaben. Die Freude auf darauf schien sie geradezu zu überwältigen. Chris legte kurz die Stirn in Falten und machte dann einen Vorschlag. „Wie wäre es mit Faust?“

Erin hätte am liebsten einen Hüpfer gemacht. Faust faszinierte sie schon immer. Auch wenn Kardinal Gregor nicht gerade viel von ihrer Vorliebe, für dieses Stück hielt, ließ er es dennoch zu. Erin hatte schließlich genug, mit Dämonen und den dunklen Mächten zutun. Da dürfte das ja auch nicht schaden.

„Oh ja…da wollte ich schon immer mal rein!“, sagte sie begeistert und Chris glaubte, ein fünfjähriges Mädchen vor sich zuhaben, dem er gerade das schönste Geschenk der Welt gemacht hatte.

Erin erging es nicht anders. Sie fühlte sich wirklich wie ein Kind, besann sich jedoch, nicht zu kindlich zu wirken. Sondern sich nur zu freuen. Doch die Freude hielt nicht lange. „Ja aber, was ziehe ich denn an. Ich habe nur diese Klamotten. Die sind nicht gerade für einen Opernbesuch ideal!“, meinte sie und zeigte auf ihre Hose und ihr Top. Chris winkte ab. „Das ist kein Problem!“, meinte er nur. „Wir werden schon was für dich finden!“

Erin blickte ihn verdutzt an. „Wir?“, fragte sie. „Heißt das, wir gehen morgen einkaufen?“

Chris grinste stolz und nickte. Nun konnte sich Erin nicht zurückhalten und fiel ihm um den Hals.
 

Erin tänzelte glücklich und summend ins Zimmer und stellte sich dann vor den mannshohen Spiegel. „Hm, wie soll ich mich wohl stylen?“, fragte sie sich und drehte sich einmal um die eigene Achse. Rafael schaute sie, von seinem Platz aus nur stumm an. „Was meinst du, Rafael?“, fragte sie ihn dann und hielt sich ihre langen Haare hoch. „Soll ich meine Haare elegant hochstecken?“

Dann ließ sie sie hinab fallen und schüttelte sie. „Oder einfach nur hinunter hängen lassen?“

Rafael legte den Kopf schief und seine Nase begann zu zucken.

Erin verzog das enttäuscht das Gesicht. „Danke, du bist mir wirklich eine große Hilfe!“, meinte sie nur. Beschämt senkte Rafael den Kopf und gab ein leises Winseln von sich. „Och, das war doch nicht böse gemeint!“, sagte Erin tröstlich, nahm das Gesicht des Wolfes in ihre Hände und küsste den Wolf auf die pelzige Stirn.
 

Erin staunte, als Chris sie zu einem der schönsten Kaufhäuser lotste du wie sie empfangen wurden. Ein Mann, gekleidet in einem eleganten Anzug und perfekter Frisur kam auf sie zu und verneigte sich. „Bonjour Monieur!“, sagte er an Chris gewandt und verneigte sich auch vor Erin. „Bonjour Mademoiselle!“

Erin merkte wie sie rot wurde, versuchte jedoch gelassen zu wirken. Sie nickte nur. „Was wünschen Sie?“, fragte er nun wieder an Chris und Erin konnte deutlich den französischen Akzent in der Stimme des Mannes hören. „Wir suchen ein Kleid, für meine...Freundin!“

Erstaunt und etwas perplex riss Erin die Augen auf und blickte Chris für Sekunden überrascht an. Dieser schien jedoch ihren Blick nicht zu bemerken. „Hat er gerade gesagt, für seine Freundin?“, schallte es ihr durch den Kopf. Sie hatte zwar nichts dagegen, sich als seine Freundin zu nennen, aber dass er das gleich so öffentlich macht, war ihr doch etwas unangenehm.

Der Verkäufer schaute Erin kurzen Blickes an, dann nickte er. Er hob die Hand und reichte sie Erin. Folgen Sie mir, Mademoiselle!“ bat er sie und Erin folgte.

Chris machte es sich in einem der schwarzen Sessel bequem und schenkte sich ein Glas Rotwein ein.
 

Erin stand vor den vielen Kleidern und bewunderte jedes einzelnen von ihnen. Sie hatten jegliche Farben. Von Rot bis Schwarz und in verschiedenen Ausführungen. Manche waren mit edler Spitze verzieht, andere wiederum hatten einen tiefen Ausschnitt. Manche waren langärmelig, und andere hatten entweder nur kurze Ärmel oder Spagettiträger. Der Mann an ihrer Seite zog ein weißes Kleid aus der Sammlung und strich geradezu liebevoll über den Stoff. „Echte Seide. Schmiegt sich an Sie, wie eine zweite Haut!“, schwärmte er und machte mit seinen Fingern en Zeichen dafür, dass dieses perfekt sei. Erin schaute sich das Kleid an und schüttelte den Kopf. So schön das Kleid auch war, es sah viel zu schwer aus. Mit ganzen Spitzen und perlen. Mal abgesehen von dem Rock, der viel zu wuchtig aussah.

Der Verkäufer hängte das Kleid wieder zurück und ging dann einige Schritte weiter. „Wie wäre es mit diesem hier. Ein Traum in rot!“

Dieses Mal zog er ein Kleid hinaus, das Blutrot war und, Erin war kurz davor zu lachen, kurze Ärmel hatte, die wie Petticoats aussahen. „Nein danke, aber ich glaube das ist auch nichts für mich!“, bemerkte Erin und konnte ein leises Lachen nicht unterdrücken. Der Mann runzelte die Stirn. „Irgendwie tut er ja mir leid!“, dachte sie sich. „Aber wer solche Klamotten hier hat, dem ist wirklich nicht zu helfen. Und das soll Paris, die Stadt der Mode sein!“

Auch Chris musste etwas grinsen. „Diese Frau weiß was sie will!“, dachte er sich und nippte an seinem Glas.

Der Mann wischte sich über die Stirn. Er wusste einfach nicht, was er dieser Frau noch zeigen sollte. Erin sah ihm das an und lächelte charmant. „Hören Sie, ich finde es sehr nett von Ihnen, mir die Kleider zu zeigen, aber ich möchte mich mal selber umschauen!“, sagte sie und der Mann schien damit einverstanden zun sein. „Gut, schauen Sie sich nur in aller Ruhe um. Wenn Sie Fragen haben, rufen Sie einfach!“, sagte er und war weg. Erin atmete erleichtert. So nett und freundlich der Man auch war, er ging ihr etwas auf die Nerven. Und war nun erleichtert, dass sie sich selbst mal anschauen konnte, was sie noch so hier hatten.

Der Mann entdeckte eine Blondharrige Frau, die sich anscheinend selbst umschaute und schöpfte neue Hoffnung. „Bonjour Mademoiselle!“. grüßte er sie höflich und die Kunden drehte sich um. „Bonjour!“, grüßte sie zurück und schaute den Mann, mit einem abschätzenden Blick an. „Was...was kann ich für Sie tun?“, fragte er etwas zitternd. Er kannte diese Frau. Sie war schon öfters hier und jeder Angestellte wusste, dass diese Frau nicht so einfach zufrieden zustellen war. Dennoch gab er sich Mühe, ihr das Beste zu bieten. Die Frau schaute sich kurz um. „Ich suche nach einem Kleid für morgen Abend!“, sagte sie nur. Der Verkäufer nickte. „Kommen Sie!“

Als die Frau dem Mann folgen wollte, sah sie eine andere. Eine braunhaarige Frau, in Hosen und mit einer Bluse stöberte in den vielen Kleidersammlungen und ein spöttisches Grinsen huschte über das Gesicht der Blonden. „Tse, das sich hier so eine rein wagt, grenzt ja schon an Beleidigung!“, dachte sie und folgte dann dem Mann.

Chris hatte sich eine Zeitung geschnappt und blätterte darin. Hin und wieder blickte er zu Erin, die immer noch auf der Suche zu sein schien. Ein Lächeln machte sich auf seinem Gesicht breit. „Typisch Frauen!“, dachte er sich, schaute sich um und blickte plötzlich erschrocken drein. „Oh scheiße!“, schrie er innerlich und hob schnell die Zeitung, um dem Blick der Blonden zu entgehen. Auf keinen Fall wollte er, dass sie ihn hier sieht. „Was zum Teufel macht die denn hier?“, fragte er sich und schielte über den Zeitungsrand.
 

Er atmete erleichtert aus, als er sah, wie die Frau in die hinterste Ecke ging. „Gott sei Dank!“, sagte er und legte die Zeitung beiseite. Chris sank tiefer in den Sessel. Dieser schock hatte ihn so richtig mitgenommen und er griff zum Glas und leerte diese in einem Zug. Dann schaute er sich nach Erin um. Sie war weg!

Chris schluckte und musste die aufkommende Panik unterdrücken. Wenn die Blonde ihn und Erin zusammen sah, wird sie ihnen garantiert die Augen auskratzen. Besonders ihm. Er musste sie suchen, finden und so schnell wie möglich aus diesem Haus verschwinden, ehe noch ein Unglück passierte.

Schnell stand er auf und ging zu den Umkleideräumen. Einen Vorhang nach dem anderen zog er auf, in der Hoffnung Erin zu finden.

Als er den nächsten Vorhang öffnete, stand ihm eine Frau gegenüber. Aber es war nicht Erin. Doch das sah Chris viel zu spät und konnte nur eine Entschuldigung stammeln, doch die Frau war so wütend, dass sie ihm eine Ohrfeige verpasste.
 

Endlich hatte sie das Kleid gefunden, was sie wollte.

Bewundert und stolz betrachtete sie sich im Spiegel und nickte dann. „Das nehme ich!“, sagte sie. Da hörte sie einen Schrei und Chris Schmerzensschrei. Erin runzelte die Stirn. „Was ist denn da los?“, fragte sie sich und hörte sogleich die Stimme von Chris. „Erin,...bist du noch da?“, fragte er. „Äh, ja ich bin hier!“, rief sie zurück und öffnete den Vorhang einen kleinen Spalt. Sie steckte den Kopf aus der Öffnung schaute ihn an. Chris machte ein schmerzhaftes Gesicht und hielt sich seine schmerzende Wange. „Was ist denn mit dir passiert?“, fragte sie ihn und Chris grummelte. „Unwichtig!“

„Aha…naja!“, Erin hob die schultern. „Ich zumindest habe endlich was Passendes gefunden!“

„Oh gut...zeig mal!“, verlangte er dann und schaute sich dann nervös um. Im jeden Moment konnte diese Blondine wieder auftauchen und dann würde es sicher ziemlich ungemütlich werden. Erin schüttelte den Kopf. „Äh-äh, das ist eine Überraschung!“, sagte sie grinsend und verschwand wieder hinter dem Vorhang.
 

Gelangweilt schaute die Frau zu, wie der Verkäufer einige Kleider holte, und sie vor ihr ausbreitete. Eines nach dem anderen schaute sie sich an und warf dem Mann dann einen enttäuschten und zugleich unzufriedenen Blick an. „War das etwa alles?“, fragte sie und stemmte die Hände in die Hüfte. Der Mann schluckte. „Nun...wir...ähm...wir haben dahinten noch etwas!“, sagte er und deutete auf die andere Seite. Doch die Kundin hatte kein Interesse. „Nein, ich...!“, wollte sie sagen, als ihre Stimme abrupt abbrach. Sie starrte zu der anderen Seite, wo gerade ein Mann stand. Mit schwarzen Haaren. Sie erkannte ihn sofort. Chris!

Vor ihm, aus der Umkleidekabine schauend, war die Frau, die sie vorhin schon gesehen hatte. Dann war sie verschwunden.

Die Kundin fletschte die Zähne und wandte sich an den Mann. „Wer ist diese Frau da, in der Umkleidekabine?“, fragte sie und deute auf den Mann und die besagte Kabine. Der Verkäufer runzelte die Stirn. „Hm, das ist die Freundin von dem werten Herren!“, erklärte er und die Frau schien noch wütender zu werden. „Seine Freundin!?“, fauchte sie und krallte ihre Hände in ihr Handtäschchen.
 

Erin hatte das Kleid sorgfältig zusammengelegt und zur Kasse gebracht. Gerade wollte sie zahlen, als Chris meinte, sie könnte sich nochmal umsehen. „Wieso sollte ich?“, fragte sie ihn. Chris hob nur die Schultern. „Naja, falls du dir noch ein Täschchen holen willst, oder Handschuhe!“, schlug er vor und Erin überlegte kurz. „Hm, ja. Paar Handschuhe, kann ich vielleicht gebrauchen!“, sagte sie. „Bin gleich wieder da!“

Schon war sie weg und schaute sich nach den passenden Handschuhen um. Chris lehnte an der Kasse und wandte der Kassiererin den Rücken zu. In Gedanken versunken blickte er hinaus und fragte sich, was sich Erin da wohl für ein Kleid ausgesucht hatte. Er blickte über seine Schulter und sah auf das schwarze Bündel. „Hm, auf jeden Fall ein schwarzes Kleid...aber wieso macht sie nur ein Geheimnis daraus?“, fragte er sich und spielte mit dem Gedanken, sich das Kleid genauer anzusehen, ließ es jedoch. Wenn Erin meinte es sei eine Überraschung, dann sollte er sich diese nicht vermasseln. Immerhin liebte er Überraschungen. Aber diese Überraschung, wo er diese Blondine sah, gefiel ihm überhaupt nicht. und so war er bemüht, seinen Blick nur auf das Kleid zu lenken und nicht in den Laden hinter ihm.

„Entschuldigung, aber dieses Kleid. Ist das schon verkauft?“, hörte er dann hinter sich sagen und ein Schauer rann ihm über den Rücken. Drehte sich jedoch nicht um. „Nein, die Dame sucht noch gerade, die das Kleid kaufen wollte!“, erklärte die Frau an der Kasse.

„Gut, dann möchte ich es kaufen!“

„Das geht nicht. Die Fau wollte es kaufen!“

„Hören Sie mal Herzchen. Wenn ich das Kleid kaufen will, dann will ich es auch kaufen. Sie bekommen auch das Doppelte!“

„Bedaure, aber das geht nicht!“

„Ich glaube, Sie haben mich nicht verstanden. Ich will dieses Kleid!“

Das reichte Chris und er drehte sich um. „Das Kleid ist nicht zu verkaufen, bist du taub oder was!“, brüllte er und die blonde Frau wich zurück. Verwundert schaute sie ihn an, doch dann verzog sich ihr Gesicht. „Oh, hallo Chris. Lange nicht mehr gesehen!“, sagte sie trocken. Chris schaute sie genauso finster an. „Tja, wie klein die Welt doch ist, Ramona!“, behauptete er und stemmte die Hände in die Hüfte. Auch wenn er dieser Konfrontation am liebsten vermieden hätte, aber es reichte ihm, wie Ramona sich benahm. Es hatte ihn schon immer gestört.

Ramona grinste dann abfällig. „Hast dir wohl einen Notnagel gesucht, wie?“, fragte sie ihn und Chris musste dem Drang wiederstehen, ihr eine zuknallen. „Von wegen, sie ist meine neue Freundin!“, gab er stattdessen zurück. Ramona hob die Schulter. „Wie ich schon sagte. Ein Notnagel!“, erwiderte sie nun.

Wie auf ein Stichwort, kam Erin herbei und hatte ein paar schwarzer, langer Handschuhe in der Hand. „Ich habe welche gefunden, Chris!“, sagte sie und schien Ramona gar nicht zu beachten. Chris nickte. „Gut, dann lass uns zahlen und gehen!“, meinte er und beachtete Ramona nochmal mit einem grimmigen Blick. Erin folgte diesem und erst da bemerkte Erin sie. Romana machte ein Gesicht, als wollte sie sich gleich auf Erin stürzen. „Diese kleine schäbige Maus ist ihm zusammen?“, fragte sie sich nochmals und konnte einfach nicht den Blick von ihr lassen. Ohne frage, Erin war sehr hübsch und hatte eine tadellose Figur, aber sie sicher nicht so wohlhabend, wie sie selbst. „Und mit so einer armen Maus, ist er nun zusammen. Wie tief er doch gesunken ist!“, dachte sie verbittert.

Chris machte schnell, dass er und Erin rauskamen. So zahlte er und schob Erin in Richtung Ausgang. Zurück blieb eine kochende Ramona.
 

„Wer war denn das?“, fragte Erin und deutete mit dem Daumen nachhinten. Chris verzog angewidert das Gesicht. „Das war...meine Ex!“, murrte er und schüttelte sich. „Aha!“, gab Erin zurück. „Ziemlich zickig, die Gute!“

„Du solltest sie mal näher kennenlernen!“

„Nee, danke!“



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Von:  Hidan_1975
2015-08-13T23:50:01+00:00 14.08.2015 01:50
DAT IST TYPISCH NE GELDGEILE EX DIESE RAMONA.TYPISCH WEIBER,DAS SIND GENAU DIE,DIE IHRE FELLE DAVON SCHWIMMEN SEHEN.WOLLT SICH WOHL IHREN EX CHRIS WARM HALTEN.
FIND CHRIS COOL,ALS ER ZU RAMONA SAGTE DAS ERIN JETZT SEINE NEUE FLAMME WÄR.YEAH...STRIKE...TJA RAMONA JETZT STEHST WOHL ALLEINE DA.

WOW I LIKE YOUR FF


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