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Paladin Buch 1

von

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Kapitel 61

Kapitel 61
 

Sosuke saß im Wohnzimmer auf der Couch und sah fern. Neben ihm war eine Tüte Chips, auf dem Tisch vor ihm eine Flasche Cola. Er hatte nur eine schwarze Jogginghose und ein kurzes weißes Hemd an. Beides zeigte schon Gebrauchsspuren. Sosuke schaltete durch die Sender durch, auf der Suche nach was Brauchbaren. Bei einer Talkshow zum aktuellen Weltgeschehen blieb er kurz hängen.

„... darum behaupte ich, das dieser Krieg unvermeidbar war.“ sagte einer der Gäste. Laut Untertitel war er ein Vorstandsvorsitzender der Internationalen Weltbank.

„Das wichtigste jedoch ist, wie wird die Weltbank auf diesen Konflikt reagieren?“

„Nun... Die Weltbank ist die Weltbank. Sie ist frei von JEGLICHER Nationalität. Das mag nun für unseren linken Flügel „verachtungswürdig“ sein, aber wir verhalten uns neutral. Die Konten bleiben offen. Die Zentrale ist in der Chaoszone. Wir wahren strenge Neutralität, solange keines dieser Länder die Grenzen der Chaoszone verletzt, haben wir keinen Grund, eine der Seiten zu boykottieren.“ erklärte der ältere Mann selbstsicher.

„Das ist wieder das denken, was erst diese Kriege ausmacht!“ fuhr eine Frau im Anzug ihn an.

„Wir stehen vor eine humanitären Katastrophe!“

„Ach das stehen wir nach ihren Ansichten doch immer.“ warf ein anderer ein.

„Die Armeen machen keine Rücksicht bei Zivilisten. Wir haben es in Sharaga erlebt, wir haben es in Yve gesehen. Und dann Berghöh! Wann erkennen sie end...“ doch da schaltete Sosuke um. Er konnte diese stundenlangen Debatten nicht nachvollziehen. Als ob sie durch ihr Gerede irgendwas bewegen würden. Da kam Ryo ins Zimmer.

„Du bist ja noch nicht angezogen.“ sagte sie. Sosuke schaute kurz an sich runter.

„Also ich bin nicht nackt. Was willst du von mir?“

„Wollten wir nicht noch wohin?“

„Wollten wir?“ fragte Sosuke und überlegte.

„Ja... Du meintest, wenn du das Geld hast führst du uns mal ganz fein essen. So richtig gehobene Kreise.“

„Ich nix verstehen, ich nicht sprechen Imperialisch.“ sagte Sosuke und grinste.

„Aufstehen. Du hast es versprochen.“ sagte Ryo und lächelte ihn böse an.

„Du bist doch auch noch in Gammelklamotten.“ stellte Sosuke fest.

„Ich brauch mir nur noch mein Kleid an zu ziehen.“ stellte Ryo fest, und zog ihn nach oben.

„Ja ja... ich geh ja schon.“ brummte Sosuke, als er das Zimmer verlies.

„Männer.“ fluchte Ryo.

Derweil ging Sosuke in sein Zimmer und überlegte kurz, was er anziehen sollte. Er öffnete den Schrank. Irgendwie hatte er heute keine wirkliche Lust raus zu gehen. Er würde am liebsten einfach vor dem Fernseher liegen und sich das Hirn zu dröhnen lassen. Aber ein Versprechen war ein Versprechen. Was musste er auch mit Versprechen so freigiebig sein. Er nahm den Anzug aus dem Schrank und legte ihn aufs Bett.
 

Campel stand in einen eiligst aufgebauten Zelt, das die Kommandozentrale darstellte. Etliche Offiziere brachten Listen oder strichen Dinge aus Listen.

„Das ist doch wohl eine Frechheit!“ fauchte Campel.

„Aber Subcorporal... Es herrscht immer noch Chaos...“ versuchte sich einer der Soldaten zu rechtfertigen.

„Kommen sie mir nicht auf die Tour!“ sagte Campel wütend und schlug mit der Faust auf den Tisch.

„Sie hatten nun 3 Stunden Zeit, und sie haben NOCH GAR NICHT! Ich hab nach einen Statusbericht verlangt.“ brüllte Campel. Die Männer zuckten zusammen.

„SIE HABEN EINE STUNDE UM MIR EINE LISTE ZU ERSTELLEN VON“ befahl Campel und fing an, an den Fingern aufzuzählen.

„Eine Liste der funktionsfähigen Fahrzeuge, zivil wie militärisch. Dann was ausgefallen ist. Von dem Ausgefallenen will ich wissen, was wir in einen Tag wieder flott bekommen!“ bellte Campel wütend. Die Männer salutierten.

„DAZU will ich eine Liste der Versorgungsgüter. Medizinische Vorräte, Munition, Ersatzteile, Nahrung. UND DAS ALLES IN EINER STUNDE! WEG TRETEN!“ brüllte Campel die Soldaten an. Diese salutierten und rannten aus dem Zelt in den Regen. Campel schnaubte noch vor Wut.

„Das kenn ich ja gar nicht von ihnen.“ meinte Pilot Jeansch.

„Normalerweise ist das auch Blackwells Aufgabe. Nur der ist nicht einsatzfähig. Also muss ich das tun. Und er hat recht, Schlammspringer muss man in den Arsch treten.“ stellte Campel fest.

„Wie kommen sie darauf?“ fragte Feldweben Dexter. Er war Kommandant dieser “Schlammspringer“.
 

Ryo saß im Wohnzimmer und schaltete die Programme durch. Sie hatte ein Azurblaues Kleid an. Es war Schulterfrei und hing glatt an ihren Körper hinunter. Ihr Fell war gebürstet glänzte. Zudem hatte sie lange weiße Handschuhe an, die fast bis zu den Schultern gingen. In diesen Moment kam Silvia ins Zimmer. Irgendwie hatte sie es geschafft, ihr rotes Kleid aus Yve zu retten.

„Du hast das Teil noch?“ fragte Ryo erstaunt.

„Ja... Es ist das Einzige, was ich die Zeit über retten konnte. Aber deins steht dir auch wunderbar.“ antwortete Silvia.

„Du hast es ja mit ausgesucht. Sosuke hätte sicherlich wieder was Grausames ausgesucht.“ witzelte Ryo während sie aufstand, um sich Silvia zu präsentieren. Das war das erste Mal, das Silvia das Kleid an Ryo sah. Das Braun ihres Fells passte erstaunlich gut zu dem Azurblau des Kleides.

„Ich hab nur die Handschuhe vorgeschlagen. Das Kleid hat Sosuke ausgesucht.“ erklärte Silvia.

„Wirklich?“

„Ja... Ich hätte ein dunkelblaues vorgeschlagen...“ sagte Silvia, als Sosuke die Treppe runter kam. Er machte sich noch die Manschettenknöpfe zu. Er hatte eine schwarze Jeans, ein weißes Hemd und einen anthrazitfarbenen Anzug an. Als er Ryo sah verharrte er und sah sie kurz musternd an.

„Oh... das Kleid...“ murmelte er.

„Na? Gefällt es dir?“

„Äh... Ja... Aber wie...“ stotterte Sosuke.

„Hast du was dagegen das ich es einfach genommen hab?“ fragte Ryo und grinste.

„Äh... Nein... Ich hab nur nicht damit gerechnet.“

„Ach bist du süß wenn du so sprachlos bist.“ kicherte Ryo.

„Gefällt es dir?“ fragte er leicht verlegen.

„Würde ich es sonst tragen?“

„Auch wieder wahr.“

„Gut. Dann lass uns mal gehen.“ sagte Ryo und musterte dabei Sosuke erneut. Im Anzug sah er besser aus als gedacht. Und durch den Anzug bekam er endlich ein männliches Kreuz. Sie griff sich seinen rechten Arm und umklammerte ihn.

„Siehst gut aus.“ sagte Ryo leise zu ihm.
 


 

Drei Personen in Rüstungen und mit Flügeln standen auf einen Berg am Rande von Gehenna. Bei ihnen war eine in einen Mantel gehüllte Person.

„In dieser Stadt soll sie sein, laut dem Epistolarius.“ sagte Bruder Marcus.

„Ein Schandfleck. Man sollte hier alles verbrennen.“ sagte die Frau, die im Mantel gehüllt war.

„Das mögen wir so empfinden. Jedoch sind unsere Anweisungen klar.“ wand Starus ein.

„Mir doch egal. Der alte Mann sieht bei weiten nicht alles. Und immerhin, WER hat euch wieder in diese Welt gebracht? Er hätte euch da verrotten lassen. Also wird das nach meiner Planung gemacht.“ sagte die Frau hart.

„Ja, Prinzessin Sinestra.“ sagten die drei Männer und verbeugten sich. Die Frau ging ohne Reaktion einfach los. Die Männer folgten ihr den Hang hinunter.
 

„Ich nehme den gebackenen Fisch, Was nehmt ihr?“ fragte Ryo und klappte die Karte zu.

„Hm... Ich glaub ich nehme das Wildfile.“ sagte Sosuke und machte ebenfalls die Speisekarte zu. Silvia schien noch über der Karte zu grübeln. Das Restaurant war ein sehr edles. Jeder Tisch war in einer eigenen Nische abgeschottet, so dass man fast ungestört war. Irgendwo her erklang klassische Musik, ob echt oder von Band wusste Sosuke nicht. Die Wände waren mit Marmorfiguren und edlen Holz verziert. Da kam auch schon der Ober. Er hatte ein Tablett mit Getränken in der Hand, die er ihnen hin stellte.

„Haben der Herr und die Damen gewählt?“

„Ja, ich nehme die Nummer 34. Den Gebackenen Fisch.“ sagte Ryo.

„Ich hätte gerne die Nummer 14. das Wildfile.“ antwortete Sosuke. Da blickte Silvia von der Karte auf.

„Ich nehme die Nummer 67.“ sagte sie.

„Sehr gut.“ sagte der Kellner und verschwand wieder, nachdem er die Karten eingesammelt hatte.

„Was hast du denn genommen?“ fragte Ryo.

„Ein Schnitzel mit Käse überbacken.“

„Das klingt ja auch gut.“ sagte Sosuke und lehnte sich vornehm hinten an.

„Du solltest dich öfters mal ordentlich anziehen.“ stellte Ryo fest.

„Na... Ich kann mich zwar ordentlich kleiden, und weiß mich auch entsprechend zu benehmen, aber ich mag des nicht. Alles so gestellt.“ tat Sosuke es ab.

„Wo hast du gelernt dich in solchen Kreisen zu bewegen?“ fragte Ryo ungläubig.

„Wenn du wüstest was hier an Wertgegenständen rum läuft... Aber reden wir nicht von Arbeit.“ beendete Sosuke die Fragen von Ryo und grinste sie breit an.
 

„Togusa, wenn Blackwell das liest wird er schreien... egal wie viel Morphium er intus hat.“ stellte Calla fest. Sie und Campel saßen alleine in einen Zelt und tranken eine Tasse heißen Tee.

„Wollen wir würfeln wer es ihm sagt?“ fragte Campel.

„Neee, lieber nicht. Es ist eh deine Aufgabe.“ sagte Calla und schüttelte den Kopf.

„Angelika... ich könnte es dir auch befehlen.“

„Ich kündige dir die Freundschaft.“

„Jetzt versteh ich warum Blackwell oft so gereizt ist. Die Verantwortung der Führung ist eine gewaltige Bürde. Ich meine, einen Zug KPA’s, oder zwei zu verwalten ist ja noch machbar. Aber ein ganzes Regiment? Jeder schreit in eine andere Richtung. Einige der Offiziere wollen sogar das ganze abbrechen und den Pass zurück.“

„Na ja... versteh es nicht falsch, aber gegen Blackwell mag keiner sich auflehnen. Der ist immer so schlecht gelaunt. Aber du... der schweigsame Subcorporal an seiner Seite. Da denken die wohl sie können aufmucken.“ spekulierte Calla

„Denen huste ich was. Aber es bleibt immer noch diese Liste. Blackwell meinte wir haben 1 Tag. Wir bekommen nicht mal die Hälfte unserer Fahrzeuge flott.“

„Er ist Soldat und Stratege... Er wird mit keiner kurzen Ausfallliste rechnen.“ munterte Calla Campel auf.

„Gönnen wir ihm die Nachtruhe.“ Sagte Campel und legte die Liste zur Seite.

„Warum hast du eigentlich seinen KPA ganz oben auf die Liste gesetzt? Ich meine das der hinüber ist weiß er doch.“ fragte Calla und bot dabei Campel noch etwas Tee an. Campel nahm dankend an.

„Was persönliches. Er hat nun schon 4 KPA’s zu klump gefahren.“

„Vier?“

„Ach du bist ja erst seit Shirak bei uns... einen hat er damals bei der Evakuierung in Nadalion verloren. Einen auf den Weg nach Shirak, einen in Shirak, und nu den vierten... Normalerweise hat ein Pilot einen... maximal 2 KPA’s. Er hat nun schon vier. Und der Krieg fängt doch erst an. Er benutzt die Dinger wie Einweghandschuhe.“ grummelte Campel.

„Ha... Togusa, du hast ihn dir ausgesucht. Da musst du auch mit seinen Marotten leben. Und bisher hat er sie ja anscheinend nicht aus Dummheit verloren.“ verteidigte Calla Blackwell.

„Ne... Aus Leichtsinn. Er ist so wahnsinnig und meint ganz vorne stehen zu müssen. Ich mag ihn, und ich hätte gerne noch etwas von ihm.“

„Das Los der Soldaten... Stab in der Wüste.“ antwortete Calla und legte die Füße auf den Tisch, während Campel ihre Tasse austrank.

„Ja ja... Für ihn wäre das Geilste, den glorreichen Heldentod zu streben. So er gegen den Rest der Welt.“ stellte Campel sarkastisch fest. Dabei stand sie auf und machte sich die Uniform auf.

„Nur wie ich ihn kenne, würde er sogar seinen Heldentod versauen und überleben.“ fügte sie noch hinzu, als sie sich auf ein Bett setzte und die Schuhe aus zog.

„Calla tat es ihr gleich, nachdem sie den Reisverschluss des Zelts zu gemacht hatte.

„Das wird eine herrliche kalte Nacht.“ sagte Calla, als sie ihre Uniform ausgezogen hatte und die kalte Luft ihr eine Gänsehaut aufzwang.

„Solange sie Bombenfrei bleibt ist alles in Ordnung. Ich bin nur für jede Minute Schlaf dankbar. Morgen geht es dann weiter.“



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