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Black Chains

Auf ewig gebunden
von

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Diary~Back to Past V

Hi erstmal ^^
 

Es freut mich endlich wieder mal einen Kommie zu bekommen. Naja ich war wie gesagt selbst lange abwesend und habe es mir wohl deshalb selbst zuzuschreiben. Es freut mich, dass du noch Interesse hast und ich Jemanden hab für den ich noch posten kann. *freu*
 

Jap, du hast gut erkannt, dass Lucain nicht den besten Charakter hat.. aber schlimmer als Berith? Also ich mag bekanntlich alle meine Charaktere.. sowohl Berith als auch Lucain. Was Kira angeht.. als kleiner Trost. Ich hab ihn nicht vergessen und vielleicht.. wer weiß wer weiß.. werden wir ihn ja nochmal treffen. Who knows.

Die Sache mit den Schäfchen kam mir so spontan, ich denke die Anregung hab ich mir aus God Child (Band 4 war das glaub ich) geholt. Kaori verwendet auch immer so schöne Vergleiche, da wollte ich das auch mal machen.
 

Einen Vorteil, weil ich nicht so lange geposted habe.. es giebt viiiel Vorrat, und wenn ich meine viel, dann meine ich seehr viel. Einen schönen langen Teil vorweg als Einstimmung ^^
 

Here we go!
 

~~~
 

"Aufstehen Miss Salina!", riss sie eine tiefe Stimme aus ihren Träumen. Sie richtete sich langsam auf und stellte fest, dass es nicht mal hell war. Die Tür schloss sich wieder und Salina stieg aus dem Bett. Sie hatte sich seit gestern nicht mehr umgezogen, doch es hatte ohnehin keine Bedeutung. Da klopfte es wieder an der Tür, sie fuhr herum. "Ich soll Euch zum Bad führen, wenn ihr Euch frisch machen wollt. Wir brechen bald auf.", sagte einer der Männer, die seit gestern ihre Tür belagerten und sie nur zum Toilettengang herausließen. Aufbrechen? Wohin denn diesmal? In den Krieg.. wie es die anderen erzählt haben? Der Krieg, der gegen die dämonischen Armeen geführt werden würde.. gegen Beriths Armee. Ich muss fort! Ich will nicht wieder zwischen die Fronten geraten.. nein! Berith wird alles daran setzen mich zurück zu holen. Der Mann stand immer noch wartend im Türrahmen. Das war die beste Möglichkeit zu fliehen! Eine letzte Chance.. "Ich komme..", antwortete sie und ging langsam los. Aus dem Zimmer hinaus, auf den Flur. Es herrschte reges Treiben, aus den Zimmern könnte sie Geräusche hören und manchmal öffnete sich eine Tür und jemand kam mit schnellem Schritt heraus und ging in ein anderes Zimmer. Alle machten sich bereit zum Aufbruch.. Kaito wohl auch? Es schmerzte sie zu wissen, dass sie ihn bei ihrer Flucht zurücklassen musste, doch jetzt gab es keinen Weg mehr zurück.
 

Als sie den Korridor entlang gingen und an dem Abgang zur Taverne kreuzten, sprang sie los und jagte die Treppe hinunter. Etwas belämmert sah die Wache zurück und fluchte. Perplex jagte er ihr hinterher. "Wartet Miss Salina!", schrie er ihr hinterher, doch sie dachte nicht im Geringsten daran auf ihn zu hören. Sie rannte an den großen Tischen vorbei, die von noch recht müden Gestalten besetzt waren, auf den Ausgang zu. Ja! Gleich habe ich es geschafft! Am letzten Tisch war plötzlich jemand aufgestanden und hielt sie am Arm fest. "Salina! Was tust du denn hier unten?" Sie erkannte Kaitos Stimme, doch sah schon die Wache in die Taverne stürmen sehen, nicht unweit von ihr. Schnell riss sie sich los und zog ruckartig die Tür auf. Es war immer noch dunkel draußen und sie rannte ziellos nach rechts. Schon hörte sie hinter sich die Tür schlagen. Sie musste ihren Abstand vergrößern! Sie hetzte kreuz und quer durch die kleinen Gassen, bis sie ihn nicht mehr hören konnte. Schnaufend lehnte sie sich an eine alte Häuserwand und versuchte ruhig zu atmen. Hatte er aufgegeben? Nein, das konnte sie sich nicht vorstellen. Nach einer sehr kurzen Verschnaufpause schlich sie weiter, sich immer im Schatten verbergend.
 

Lautes Hufgetrappel ließ sie aufhorchen. Nein, das konnte er unmöglich sein, er war schließlich zu Fuß unterwegs. Das Pferd kam immer näher und in ihre Richtung. Sie drückte sich an die Wand und hielt den Atem an. "Salina Schätzchen, wo bist du?" Lucain! Wie hatte er sie gefunden?! Ohne nachzudenken, stieß sie sich ab und lief wieder los. Sie hörte das Pferd sich aufbäumen und hinterher donnern. Sie bog in eine kleine Gasse ein, in die das Pferd unmöglich gelangen konnte. Das Beben der Hufe immer noch im Ohr drängte sie sich durch die Gasse. Fiebernd überlegte sie, wohin sie flüchten könnte. Sie kannte sich weder besonders gut aus, noch kannte sie jemanden, bei dem sie hätte Zuflucht suchen können. Die Gasse endete abrupt und Salina lugte vorsichtig hinter der Mauer hervor. Es war still und niemand war auf der Straße. Sie wagte sich aus der Dunkelheit der Gasse und bog links in die Straße ein. Langsam wurde es hell, die völlige Schwärze wich und ließ Platz für ein schönes Marineblau. Salina blieb stehen, etwas stimmte nicht. Es war zu ruhig. Sie hielt den Atem an. Nichts zu hören, nicht einmal in der Ferne.. Plötzlich sprang das große Tier vor ihr aus dem Schatten, als sie gerade losstürmen wollte, sie wich erschrocken zurück. "Wohin des Wegs Prinzessin?", schallte die Stimme zu ihr runter. Sie wollte in die andere Richtung rennen, doch das Pferd schnitt ihr mit einem großen Satz den Weg ab. "Deine Flucht ist hier beendet, komm mit mir." "Nein, das werde ich nicht!", setzte sie ihm entgegen und suchte an ihrer Hüfte nach ihrem Dolch. "Ich habe mir erlaubt dich deiner Waffen zu erleichtern. Das ist kein passender Umgang für dich. Du könntest dich noch verletzen." Er hatte Recht! Der Dolch war nicht mehr an seinem abgestammten Platz! Es musste auch anders gehen.. sie schlug seinem Pferd kräftig auf die Hinterhand und hob scheuchend die Arme, dann rannte sie wieder los. Das Tier bäumte sich kurz auf und tänzelte galoppierend seitwärts. Er schüttelte seufzend den Kopf, bevor er ihr nachsetzte. In fünf großen Galoppsprüngen hatte er sie eingeholt und zog sie am Arm ruckartig zu sich aufs Pferd, welches sein Tempo wieder verlangsamte. "Eine sinnlose Idee, Kleines." Eine verzweifelte Idee.. ein Kampf den ich nicht gewinnen kann. Widerspenstig grub sie ihre Zähne in seinen Arm und versuchte sich an der Seite herunterzulassen. Seltsamerweise reagierte er nicht, wie erwartet. Im Gegenteil, sein Arm legte sich mit unangenehm starken Druck um ihren Bauch. "Wir müssen uns beeilen. Alle warten nur noch auf dich."
 

Er lenkte das Pferd durch die Straßen zurück zur Taverne. Sie hörte die lauten Männerstimmen schon von weitem. Sie lachten , stampften mit den Füßen und auch das Klirren von Schwertern war zu hören. Als sie um die Ecke bogen, verstummten die Geräusche etwas und alle sahen zu Lucain. Die ganze Horde hatte sich zusammengefunden, sie hätte nicht erwartet, dass es doch so viele waren, die diese Taverne beherbergte. Sie schätzte sie auf etwa 200 Mann, die nun ihre Sachen bündelten und sich erhoben. Lucain hob die Hand und bedeutete der Menge ruhig zu sein. "Nun ist es endlich soweit! Wir werden diese Stadt verlassen und in den Kampf ziehen!", donnerte seine Stimme zu seinen Soldaten herunter, nervös tänzelte der silbergraue Hengst unter ihm hin und her. "Jetzt werden wir den Dämonen mal kräftig in den Arsch treten!" Grölend und tobend sprang die Menge auf. Salina versuchte unter den vielen Männern Kaito auszumachen, doch gerade als sie ihn entdeckt hatte, riss Lucain die Zügel rum und trabte in Richtung der Stadttore.
 

Salina sah Kaito den ganzen Vormittag während ihres Auszugs aus der Stadt nicht mehr. Mit Lucain redete sie nur das Notwendigste, auch wenn er es immer auf eine Unterredung anlegte. Sie wich seinen Fragen geschickt mit Gegenfragen aus und ließ auch alle Provokationen an sich abprallen. Die Zeit, als sie auf diese ansprang ware schon lange vorbei. Dank Beriths großer Fürsorge war sie schlimmeres gewohnt, wenngleich sie Lucain auch nicht sonderlich mochte.
 

"Wir rasten hier!" Lucain stoppte sein Pferd und Salina sprang schneller, als er es tat, ab. Die Männer ließen ihre Rucksäcke auf den grünen Rasen fallen und entluden ihre Lasten. Das Heer wirkte zu unübersichtlich, Kaito hier zu finden dürfte schwerer werden, als sie sich das ausgemalt hatte. "Hier geblieben, Kleines!" Eine Hand die sie am Arm packte hielt sie zurück und sie sah hinter sich. Der Schwarzhaarige war ebenfalls abgestiegen und hatte wohl weniger Interesse daran Salina zu Kaito laufen zu lassen. "Du wirst dich doch nicht etwa gegen meinen Befehl hinweg setzten?" Sie riss mit einer schnaubenden Bewegung ihren Arm los und lief zu einem großen Baum, dessen Wurzeln hoch hinaus ragten. Dort ließ sie sich nieder, legte ihre Arme auf die Wurzeln und ihren Kopf darauf. Ihr war so elend zu Mute, den ganzen Weg über. Seltsame Gefühle der Schuld und Pein suchten sie heim, doch wenn sie sie zu ergründen versuchte, war dort nichts als Leere.
 

"Passt auf sie auf und sorgt dafür, dass sie in meiner Nähe und alleine bleibt.", wies er zwei Männer an, die nickten und sich dem jungen Mädchen näherten. Er selbst wollte sich nun für etwas Zeit nehmen, was er schon seit dem gestrigen Tage vorhatte. Er öffnete die Satteltasche des silbergrauen Tieres und zog Salinas Tagebuch heraus. Die Niederschrift eines kleinen, dummen Mädchens und doch von so unschätzbarem Wert.. Er schlug wahllos eine Seite auf, die gleich am Anfang war.
 

Liebes Tagebuch

Ich musste wieder den ganzen Tag an meine Mum denken.. ich sehe zum Himmel hinauf und kann nicht glauben, dass sie nun nicht mehr bei mir ist. Ich vermisse sie ja so sehr.. warum nur musste sie sterben?! Warum nur?!
 

Lucain sah auf die von Tränen leicht verschwommene Schrift. Es trug kein Datum und auch sonst keine Merkmale. Der Schrift nach, konnte ihr Alter nicht sehr fortgeschritten sein. Da dies eine der ersten Seiten war, deutete alles darauf hin, dass sie es erst führte, seit sie bei Berith lebte.
 

Alles hier ist so anders.. das Schloss ist beängstigend. Es ist so groß und dunkel. Ich habe oft Angst wenn ich alleine im Zimmer bin. Dann wünsche ich mich zurück zu meiner Mama.
 

Lucain schmunzelte. Arme kleine Salina.. von allen verlassen. Gefallen aus allen Wolken hinab in das tiefste Verlies der Hölle.
 

Vater ist ja so anders als Mutter. Ich habe..
 

"Lucain!"

Lucain hob verärgert über die Störung den Kopf. "Was willst du denn?", seufzte er und klappte das Buck zu, als er Kaito vor sich erkannte. "Gib ihr sofort das Buch zurück!" Kaito hatte den Grund, weshalb er eigentlich gekommen war, schon fast vergessen, als er ihr Tagebuch in seinen Händen sah. Das rief ihm jedoch auch ins Gedächtnis zurück, dass er selbst nicht besser gewesen war.. "Was geht dich das an?", erwiderte Lucain mürrisch. "Schon mal was von Privatsphäre gehört?! Das ist nicht rechtens.."
 

Durch das Wortgefecht von Kaito und Lucain aufmerksam geworden, sah Salina rüber. Als sie Kaito erkannte, sprang sie sofort auf und lief ihnen entgegen. "Kaito!", rief sie glücklich darüber ihn endlich wieder zu sehen.
 

Auch Kaito und Lucain bemerkten ihre Anwesenheit schnell. "Salina! Bleib wo du bist!", befahl Lucain, doch sie dachte erst gar nicht daran auf ihn zu hören. "Dann wäre ja alles geklärt.", sagte Lucain lächelnd und drehte sich zu Salina um. Kaito spürte wie sein Arm schmerzhaft zurückgerissen wurde. "Du weißt wo dein Platz ist.." Er selbst stoppte Salina in ihrem Lauf, als Kaito hinter ihm von seiner Leibgarde abgeführt wurde. Salina sah traurig mit an, wie Kaito wieder unter den Soldaten verschwand. "Kaito.." Ihr war zum Heulen zu Mute. Warum durften sie sich nur nicht sehen?! "Geh jetzt zurück Kleine." Ihr Blick fiel auf seine Hand, wo er immer noch einen großen Gegenstand trug, der sich bei näherer Betrachtung, als ihr Tagebuch herausstellte! "Warum hast du.. wie hast du..", stammelte sie wütend und beschämt. "Gib es mir wieder!" Sie griff nach dem schweren Einband, doch er zog zurück. "Nein.. später vielleicht. Noch ist es ein zu wichtiges Item für meine.." Lucain stöhnte auf, als Salina ihm mit voller Wucht in den Unterleib trat, sich das Buch schnappte und damit davon lief. Die Wachen stutzten wohl ebenso wie ihr Herr und folgten ihr.
 

Salina hatte nicht vor zu flüchten. Sie wollte lediglich ihr Buch in Sicherheit bringen. Eigentlich war jegliche Gewalt Salina fremd, doch konnte sie es ebenso wenig dulden, dass er ihr Tagebuch und somit all ihre Geheimnisse, ihre Vergangenheit in den Händen hielt. Wie er da ran gekommen war, war ihr ohnehin ein Rätsel, ihr war nicht mal aufgefallen, dass es fehlte, bei all der Aufregung. Trotzig ließ sie sich wieder zwischen den Baumwurzeln nieder und drückte das Buch an sich. Beruhigt ließen die Wachen sie dort sitzen und einer von ihnen kehrt zu Lucain zurück.
 

Seltsamerweise kam Lucain nicht zurück zu ihr, um sie zurechtzuweisen, wie sie es vermutet hätte. Er wandte sich ganz von ihr ab, lediglich die Wache ließ sie das Gefühl haben immer noch beobachtet zu sein. Auch Kaito sah sie nicht wieder. Sie wusste, dass er sicherlich gerne wieder bei ihr gewesen wäre, wie sie ihn gerne um sich gehabt hätte, doch wusste sie ebenso, dass es ihm verboten war, aus welchem Grund auch immer. Die Stunden schlichen nur so vor sich hin. Salina kannte nun schon jedes kleinste Detail, jede Einkerbung und jede Verwurzelung des Baumes wo sie saß. Nichts, aber auch wirklich nichts tat sich. Seufzend stand sie auf und streckte sich. Dadurch aufmerksam geworden sah der Mann, der ihr zur Wache zugeteilt war herüber. Sie mussten wohl gewechselt haben, der alte verwetterte Wachhund hatte sich in einen jüngeren Genossen verwandelt. Sie schätzte ihn auf Mitte 20, vielleicht etwas älter. Sie sah auf das freie Feld hinaus. Das Gras war hoch gewachsen und es gab viele Bäume und Blumen. Sie ging auf den jungen Mann zu und lächelte ihn lieb an, er erwiderte es sofort. "Ich würde gerne etwas spazieren gehen und mir die Füße vertreten.", fragte sie ihn lieblich und strich sich durchs Haar. Es fiel dem jungen Mann schwer seine Standhaftigkeit zu bewahren ohne seinen Befehl anzuzweifeln. "Ihr solltet in der Nähe von Master Lucain bleiben.. sein ausdrücklicher Befehl.", sagte er so sanft wie möglich und schüttelte den Kopf. "Ach komm schon, ich werde nicht abhauen und außerdem bist du ja dabei. Ich trage keine Waffen bei mir und sowieso bist du viel stärker als ich, der alte Sklaventreiber kann sich doch in Sicherheit wiegen." Der junge Soldat musste lachen, besonders über die Bezeichnung seines Vorgesetzten. "Ich möchte doch nur etwas spazieren gehen.. was soll schon passieren?" Immer noch zögerlich, begann er langsam zu schwanken. "Denkst du ich würde dich anfallen?" Sie lachte und hüpfte ein paar Schritte zurück. "In Ordnung." Nachgiebig lächelte er und folgte dem glücklichen Mädchen in den Feldweg.
 

Unbeschwert hüpfte sie durch das hohe Gras und lachte herzlich. Seit geraumer Zeit hatte sie sich nicht mehr so frei gefühlt, so befreit von allen Sorgen. Selbst als sie bei Kaito war nicht. Immer hatte irgendjemand oder irgendwas der Situation die Ruhe genommen, die sie so sehr brauchte. Doch hier, an diesem freundlichen Tag durch die Gräser zu streifen fühlte sie sich sicher und frei, obwohl eine Wache direkt an ihrer Seite lief. Sie ließ sich mit einem glücklichen Seufzer ins Gras fallen und sah hinauf in den Himmel, der von einem dunklen lila überzogen war. "Hach ist das schön..", hauchte sie und streckte ihre Arme zu ihren Seiten aus. Der junge Mann setzte sich neben sie. "Wie heißt du eigentlich?", fragte sie nun an ihn gewand. "Ich darf nämlich nicht mit Fremden mitgehen.", lachte sie und schlug mit ein paar Halmen nach ihm. "Ich darf doch meine gute Kinderstube nicht vergessen. Da wäre Be.." Sie unterbrach sich selbst, als sie bemerkte was sie da gerade sagen wollte. ,..da wäre Berith ziemlich sauer..' "Mein Name ist Sandro junges Fräulein.", sagte er ohne Zögern. Er hatte es wohl nicht gehört. "Und es ist sehr lobenswert, dass Ihr Euch wenigstens daran zu halten versucht." Auch er lachte, das lockerte die Situation wieder auf und sie war ihm sehr dankbar dafür, auch wenn er es wohl unbewusst getan hatte. "Wollen wir weiter?", fragte sie ihn mit einem Grinsen. Er stand auf und hielt ihr seine Hand hin. "Darf ich bitten?"
 

Schweigsam liefen sie nebeneinander den Feldweg entlang und Salina genoss einfach die frische Luft, die Ruhe und den Frieden. Alles schien perfekt. Nur der Abendgesang der Vögel und das leise Rauschen der bewegten Ähren begleitete sie auf diesem Weg. Salina begann Blumen vom Wegrand zu sammeln und summte dabei eine alte Melodie vor sich hin, die ihr gerade in den Sinn kam. Geschickt verknüpfte sie die Blumen ineinander, bis ein wunderschön angeordnetes Diadem hervor kam. Zufrieden mit ihrer Arbeit legte sie sich das Blumenkrönchen auf den Kopf. Als Sandro gerade weitergehen wollte, bückte sie sich erneut, als hätte sie etwas vergessen. Er sah interessiert herab und versuchte auszumachen, was sie zu hantieren versuchte, was ihm nicht gelang. Nach wenigen Minuten kam sie wieder hoch und steckte ihm ihr Arbeitsergebnis ums Handgelenk. Ein Zweifachgeflochtenes Armband aus gelben und roten Blümchen. "So siehst du nicht mehr ganz so bedrohlich aus.", sagte sie lachend und hüpfte vor ihm auf den Weg zurück, wo sie sich wieder umdrehte und strahlend auf ihn wartete. Sandro schmunzelte und folgte ihr. "So ein liebliches Geschöpf wie Euch noch einmal zu finden wäre unmöglich." Er begutachtete sein geblümtes Armband erneut. "Bei Eurem Lachen geht die Sonne auf, den der sich nicht davon bezaubern lässt, möchte ich gerne mal kennen lernen." Geschmeichelt strahlte sie den jungen Soldaten an. Es war keine dieser penetranten Anmachen, nicht vergleichbar mit den Männern in der Taverne, sondern ein lieb gemeintes Kompliment. "Eure Augen strahlen heller als jegliche Sterne am Himmel wenn Ihr lächelt. Verliert es bloß nicht, Euer Lachen und Euren Frohsinn.. eine Nacht ohne Sterne wäre schrecklich." Salina brauchte einen Moment, bis sie den Sinn seines Satzes erfasste und schubste ihn kichernd ins Feld. "Es ist für mich kaum vorstellbar, dass Ihr mit Berith verwandt seid.." Das Lächeln gefror augenblicklich auf ihrem Gesicht und sie versteinerte in ihrer Bewegung. "Ihr seid das genaue Gegenteil von diesem sadistischen Monster." Was als Kompliment gemeint war, verfehlte seine Wirkung auf ganzer Linie. "Lass uns zurück gehen.", hörte sie sich selbst monoton sagen und spürte ihre Beine kehrt machen. Der Stimmungsumschwung hätte größer nicht sein können. So sehr Sandro sich auch bemühte sie wieder aufzumuntern, es gelang ihm nicht ihr auch nur ein Lächeln zu entlocken, also schwiegen sie den ganzen Weg über.
 

"Wo zum Teufel seid ihr gewesen?!", fuhr er Sandro aufgebracht an, als sie wieder im Lager eintrudelten. Wie es aussah, war es ihm keineswegs entgangen, dass sie Beide fort waren. Als Sandro schon fieberhaft überlegte, welche Antwort wohl am klügsten wäre, übernahm Salina das schon für ihn. "Ich bin geflohen.. leider ohne Erfolg, wie man sieht." Lucain hob zweifelnd eine Augenbraue. "Jetzt muss ich dein arrogantes Getue wohl doch noch länger ertragen." Damit machte sie kehrt und schlenderte zurück zu ihrem Sitzbaum. "Pass demnächst besser auf sie auf, dass so was nicht noch einmal vorkommt!", knurrte er wütend über Salinas spitze Bemerkung und stampfte davon.



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