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Gefangen in der Unterwelt

Nacktes Grauen
von

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Omen wird zu Urteil

Ein paar Dinge noch:

1. "Er", ich hab in diesem Kapitel nicht geschrieben um wen es sich handelt, immer nur "der Mensch" oder "er"... das bringt natürlich auch etwas Verwirrung, aber ich glaube, dass ihr das trotzdem versteht ^^"

2. Um alles gut wirken zu lassen:

a)versetzt euch in die Lage rein

b)stellt euch alles bildlich vor

c)dunkelt euren Raum total ab

d)zündet ein kleines Teelicht an oder eine sonstige Kerze

e)hört irgendeine unheimliche Musik (ich hab zum Beispiel "The World's Last Sagacious Period" von dem Hellsing-Soundtrack gehört)
 

Also ich hab dabei, ich habs ja auch noch abends geschrieben und es hat geregnet, echt Angst bekommen und Verfolgungswahn gehabt. Ich hab mir immer gedacht "Da drüben ist jemand..." Ich weiß, lacht mich nur aus. ^.-
 

In diesem Kapitel will ich mit eurer Angst spielen. Mal schauen, obs wirkt. Viel Spaß beim Lesen!! ^^
 

Keuchend und hastig rannte eine Person die Straßen entlang, suchte nach etwas, das es nicht gab. Die Dunkelheit ließ die Konturen verschwimmen, der Regen trug dazu bei, dass aus der Gestalt ein reiner Schemen wurde.

Der Atem des Menschen hinterließ einen wabernden Nebelschweif in der Luft, der sich nach kurzer Zeit auflöste und einen widerhallenden Ton von den Wänden der einsamen Gassen.

In dem unebenen Boden sammelte sich das Wasser und jedes Mal wenn er hindurch lief, spritzte es giftig zur Seite.

Ein hastiger Blick über die Schulter verriet das, was seine Gedanken so geplagt hatte und schlagartig blieb er stehen, lehnte sich gegen eine Wand. Sein Blick glitt von den engen Wänden zum Ausgang dieses Weges und hinunter auf den Boden. So verharrte er eine Weile und begann seinen Atem wieder unter Kontrolle zu bekommen, derweil plätscherte der Regen auf die Kleidung, die von der Flüssigkeit triefte.

Er zitterte, ja, das war seine einzigste Bewegung, wenn auch nicht aus Absicht. Tief atmete er aus und hob seinen Kopf um an den Himmel sehen zu können. Schwarze Wolken deckten das Himmelszelt fast gänzlich ab und nur an manchen Stellen schimmerten die Strahlen des Mondes einsam hinunter um sich dort zu verlieren. Dann schritt er weiter, er rannte nicht, nein, doch sein Schritt war unsicher.

Verkrampft lief er über die Straße, weder rechts noch links guckend. Auf der anderen Seite sah er sich flüchtig ein Schild mit den Namen der Straßen an, welches blass und veraltet hingestellt worden war. Seine Füße führten ihn auf einen kleinen Pfad, dessen Belag sich aus Erde befand. Darum rankten die Gräser und Unkraute, sowie die wenigen, schmächtigen Blumen, bereit diesen Weg zu verschlingen.

Stetig ging es vorwärts, um leichte Biegungen, wieder gerade aus. Langsam kam er von dem Weg ab und lief über das nasse Gras und den matschigen Boden. In der Ferne konnte man es schon erkennen, unförmige Brocken und Stäbe, wahllos in den Boden gesteckt, bildeten einen kleinen Platz.

Näher und näher kam er diesen Gerätschaften, von ihrem Aussehen ließ er sich nicht desorientieren, und je näher er kam, desto mehr konnte sein Auge klar erblicken. Die Brocken wurden zu einem quaderförmigen Gestell und die Stäbe zu einem Gerüst, mit jedem Schritt schienen sie sich zu verändern, wie lebendig geworden.

Erst wenige Schritte vor dem Platz konnten Unwissende sicher sagen was es war, denn die zerstreuten Lichter streiften umher, ließen sogar erkennen, was aus welchem Material war, doch in diesem Augenblick verfluchte die Person dieses Himmelsgestirn, zu viel gab er preis, zu viel konnte entdeckt werden, und genau das sollte nicht geschehen.

Abwesend lief er auf das Holzgestell zu, die Tropfen schlugen dumpf auf und das Geräusch verschwand unbemerkt in der Dunkelheit.

Nun setzte er sich. Setzte sich auf die Schaukel und hielt sich an beiden Seiten fest, mit starrem Blick zu Boden und pochendem Herzen. Erschöpft schloss er die Augen und mit einem Mal hörte sich alles anderes an. Der Regenschwall wurde zu einem kalten Gebirgsbach, der Wind zu einer warmen Umarmung, doch es waren nur die Geräusche und Gefühle, die dahinter steckten. In seinen Vorstellungen fast versunken, schreckte er wieder auf und stand urplötzlich auf den Beinen, die Augen wachsam geöffnet. Wenn er durchkommen wollte, durfte er sich nicht von Träumen und Wunschgedanken beeinflussen lassen, das wäre verheerend.

Nur seine Augen bewegten sich, blickten sich um. Niemand war zu erblicken. Am Nacken spürte er einen heißen Atem, und er hörte, wie eine Person schnaufte, auf seine Schulter tropfte etwas Warmes und er konnte am Windzug spüren, dass ihn etwas an der Backe streifte.

Schlagartig drehte er sich um und der Regen tanzte noch, der Wind blies und das Gefühl in Nacken und auf der Schulter war verschwunden. Verschrocken legte er seine linke Hand auf die rechte Schulter, aber nichts ließ darauf hinweisen, dass etwas aufgekommen war, mit Ausnahme der Regentropfen. Mit skeptischen Blicken an beide Seiten und die Hand wieder senkend, setzte er sich in Bewegung. Sein ganzer Körper schrie, er schrie danach wieder umzukehren und dort hinzugehen, wo er hergekommen war, aber er ignorierte es. Sein einzigstes Verlangen war, nicht wieder umzudrehen und zurückzurennen, er wollte etwas erreichen, was genau, war niemandem bewusst, nicht mal ihm selbst.

Zügig lief er über das Gras, auf den Weg, darauf entlang, immer schneller werdend, bis er sich wieder fing und sein Tempo verlangsamte. Er hatte das merkwürdige Gefühl verfolgt zu werden, doch niemand außer ihm war hier. Als er jedoch zur Seite schielte, meinte er ein Licht auf der anderen Seite der Wiese gesehen zu haben. Er schluckte, sah nicht hin und konzentriert schritt er weiter, bedacht darauf, dass er auf seine Schritte achtete. Wie es sich anhörte, wenn er in eine Pfütze trat, wenn der Untergrund härter wurde und wieder weich. Er sah den Weg entlang, nur noch wenige Meter weiter und er würde in den Schatten tauchen, in die völlige Finsternis. Vor ihm machte sich ein Tor der Hölle breit, wild schlugen die Äste der Bäume hin und her und der Wind heulte schrill auf, heulte weiter, verformte sich zu einem tieferen Laut, wurde stärker, und dann schlug seine Angst in Panik über, er stürmte los, in den eigentlich so freundlichen Wald.

Das Geräusch war weg. Es hatte sich in ein Nichts aufgelöst.

Er ging nun den Pfad durch den Laubwald, beunruhigt von den Lauten. Unbehaglich sah er sich um und hoffte, dass er niemanden sehen würde. Sein Blick fiel nach vorne auf den Weg, und genau seitlich davon kämpften ein Mensch und ein Tier. Ein riesiger Hund schlug den Mann und kläffte die Zähne, der andere stach mit einem Messer nach dem Vierbeiner und landete schließlich hinter dem Gebüsch. Auch der Hund verschwand und die Blätter und Zweige raschelten wild.

Er blickte angsterfüllt zu dem Ort, der nur wenige Meter vor ihm war und redete sich immer wieder ein, dass er sich das nur eingebildet hatte. Da stand die Gestalt wieder und schlug nach dem Hund, der viel größer geworden schien, und er, er lief einfach daran vorbei, wendete seine Blicke ab von dem grausamen Schauspiel, obwohl er wusste, dass es nur die Bäume waren, die im Wind und der Dunkelheit ihre Schattenspiele spielten. Der Wind lachte wegen der Angst, dessen, der auf dem Weg zitterte und dessen Augen vor Schreck geweitet waren, doch für diesen selbst gab es andere Gründe dafür.

Dichter reihten sich die Pflanzen an, nach und nach schien es, als wäre der Wald undurchdringbar und die Bäume beugten sich tief über den Pfad.

Die Haare des Menschen wurden nach hinten geweht und schlugen zeitweise auch in sein Gesicht. Vorne, links, rechts und hinter ihm, alles raschelte um ihn her. Besonders von der hinteren Partie her vernahm er dies, auch meinte er eine Art von Keuchen und Stöhnen zu hören. Dann kam ein heftiger Windzug auf und er spürte, wie jemand hinter ihm zu rennen begann. Das Herz in ihm fing an so heftig zu schlagen, wie dies es noch nie getan hatte. Nein, er musste sich nicht erst vergewissern, dass jemand hinter ihm war. Kalter Schweiß brach aus ihm aus, vermischt mit dem kalten, harten Regen, trotz dessen fühlte er sich heiß. Wieder stöhnte es, und abermals wehte eine Windböe über ihn weg. In diesem Augenblick fasste er einen Entschluss, und ohne weitere Verzögerungen spurtete er los, rannte. Jeden Moment drohten deine Füße unter dem Boden wegzurutschen und immer noch hörte er hinter sich die Schritte. Sein Atem stieg ins Unermessliche an, sein Herz drohte zu zerspringen, seine Beine schmerzten, aber er konnte nicht aufhören. Er brach in das Unterholz, kam vom Weg ab, weit in den Wald hinein. Äste schlugen ihm entgegen, Baumstämme versperrten ihm den Weg, kleine Büsche bremsten seine Geschwindigkeit, es war wie in einem Gefängnis.

Er hörte hinter sich nichts mehr, in seinen Ohren rauschte es, aber er war sich sicher, dass jemand da war. Die Pflanzen zerrten an seiner Kleidung und an ihm selbst, er riss sich die Haut auf, blieb hängen und kam wieder los.

Panisch blickte er nach hinten und erwartete das Schlimmste, aber kein Tier und kein Mensch war zu sehen. Das abstoßende Stöhnen trat wieder auf, direkt vor ihm, und er drehte sich um. In diesem Moment schrie er auf und ließ sich nach hinten fallen. Er blickte hoch, an dem, was sich vor ihm befand. Es war nur ein Baum, mächtig und fest stand er da nur den obersten Teil von ihm konnte der Wind bewegen.

Mit einem Mal spürte er seinen Atem wieder und auch spürte er, wie ihn seine Lunge stach. Ungeschickt stand er auf, seine Augen wanderten das Blickfeld ab und langsam schritt er wieder los.

Dann trat er über die Schwelle, die Schwelle zwischen dem Wald und den weiten, grünen Wiesen des Stadtparks. Vorsichtig ging er über das Gras, bei jeder ungewöhnlichen Bewegung fuhr er zusammen. Er wusste nicht, wohin er lief, aber seine Beine trugen ihn fort.

Seitdem er auf den Rasen getreten war, hatte er nicht mehr vor sich geschaut. Einzig und alleine den Seiten galt sein Blick. Immer und immer wieder fielen seine Augen nach links rüber, wo sich in einigem Abstand der Weg befand, der sich durch den Wald gewunden hatte und dahinter die sorgsam angelegten Beete des Parks. Auf der rechten Seite hingegen bedeckte die waldfreie Fläche einen Großteil von dem, was er sehen konnte. Weit hinten fing dann wieder der Wald an.

Die Geräusche des Regens waren ihm schon kaum mehr aufgefallen, aber etwas lenkte seine Aufmerksamkeit darauf. Es plätscherte, wie wenn man Wasser in einen Behälter kippen würde, in dem sich solches auch schon befand. Lauter wurde es und unablässig kamen diese Töne zum Vorschein. Er blickte nach vorne. Ein schwarzer Schatten mit dem Anhauch eines silberweißen Schimmers stand in der Landschaft, nahe dem Weg. Von dort her kam das Geräusch und er näherte sich diesem Etwas stetig. Es war ein Springbrunnen, er kannte diesen runden Brunnen mit dem kleinen Wasserspeier in der Form einer verschnörkelten Blume. Er setzte sich auf den Rand und beugte sich weit vor um diese Blume berühren zu können. Rau war der Stein und er fühlte die nassen Algen. Er musste leicht lächeln, denn er war des Öfteren hier an diesem Ort. Seine Hand ließ von dem Stein ab und er saß auf den Knien, die Hände an die Kante gelegt da und blickte hinunter in das schwarze Wasser. Die ganze Zeit über schlugen Regentropfen darauf auf und zusätzlich auch noch das Wasser aus der Blume. Er wunderte sich nicht, dass der Brunnen jetzt noch lief, seine Gedanken waren ganz wo anders. Das schmale Lächeln wurde etwas größer und in dem Wasser konnte er ansatzweise seinen Kopf und seine Schultern erkennen. Neben diesem Spiegelbild formte sich ein anderes zusammen, ein größeres und wieder begann das erschöpfte Keuchen. Die Gestalt beugte sich tiefer über den Rand und er starrte das Spiegelbild an, fühlte eine Wärme neben sich und sah, wie etwas in das Wasser fiel. Ein kleiner Gegenstand war es.

Das Stöhnen formte sich in ein grausames Lachen um und ein Donnerschlag untermalt von einem Blitz ließ die Stimme bedrohlicher klingen, doch während des kurzen Lichtblitzes verschwand das Spiegelbild des anderen wieder.

Vom Grauen gepackt stieß er sich von dem Rand, rutschte beinahe aus, als er auf dem Boden kam, sah nicht rüber und rannte Hals über Kopf wieder zurück. Schneller wurde er, immer schneller, nichts schien ihn bremsen zu können und in nur kurzer Zeit erreichte er wieder die Grenze zum Wald. Ohne weiter zu überlegen stieß er durch die Büsche und Äste, gefolgt von einem eiskalten Windzug. Wieder schlug ihm das Holz entgegen und wieder wehrte er sich dagegen, angetrieben von seiner Angst. In diesem Moment, da er durch eine Enge streifte, verlor er etwas. Es war klein und segelte mit dem Wind eine kurze Strecke, dann steckte es senkrecht im Boden, wie ein Grabstein. Es war ein Anhänger in einer quaderförmigen Gestalt, und er war geöffnet. Die eine Seite zeigte überhaupt nichts, die andere jedoch beherbergte ein Foto. Ein Foto eines Jungen in jungen Jahren. Er lächelte sanft und warm dem Betrachter entgegen und seine blauen Augen blitzten in der Dunkelheit hervor. Und um diesen Anhänger herum lagen kleine Äste und abgestorbene Blätter, bald schon würde der Wind das Bild umgeschmissen haben.
 

Auf Fehler überprüf ich später! ^^ ich hoffe, es hat euch gefallen



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Yoru_Kurayami
2004-07-17T11:29:05+00:00 17.07.2004 13:29
Los! Schreib weiter!!
Ich will umbedingt wissen, wie's weitergeht!!! >.<
bye, Yoru-chan
Von: abgemeldet
2004-06-21T19:02:20+00:00 21.06.2004 21:02
Und ich bin an zweiter Stelle...

Also, das war definitiv krank... bitte nicht negativ auffassen. Es hat sich wirklich geil lesen lassen. Aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass der eine oder andere davon Verfolgungswahn bekommt, so wie ich für einen Moment.

Ich vermute auch mal, dass es sich um Moku-chan handelt. Bitte schreib bald weiter.
Von: abgemeldet
2004-06-20T22:10:18+00:00 21.06.2004 00:10
Erste!!! *freudig in die Luft spring*

Fabie, langsam aber sicher machst du mir Angst...
Das war, wie nicht anders von dir zu erwarten, mal wieder super geschrieben. Aber auch ganz schön düster und beklemmend.

Hmm, könnte es sich vielleicht um Mokmok handeln? *dich fragend anschau*


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