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Dolphin's Cry

Eine Orlando Bloom Fanfic
von

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Kapitel 11 (Normalversion, ab 16 Jahre)
 

this crazy fog surrounds me

you wrap your legs around me

all I can do to try and breathe

let me breathe so that I

so we can go together!
 

The Dolphins Cry - LIVE
 

Wir lachten so stark, daß wir ewig brauchten, um die Tür zu öffnen. Ich erinnere mich nicht einmal mehr, was uns dazu gebracht hat, wahrscheinlich hatte es damit zu tun, wie ich in diesen albernen Absätzen, die ich trug, die Treppen zu unserer Wohnung hoch stolperte. Gott, warum haben Männer sich dies angetan? Kein Wunder, daß wir uns davon losgesagt und es den Frauen überlassen haben, diese übertrieben hohen Schuhe zu tragen. Unsere Heiterkeit könnte auch von einer Bemerkung stammen, die Torrie über Elijah in seinem Tarzankostüm gemacht hatte. Ja, Elijah ging auf der Kostümparty als Tarzan. Das an sich ist schon komisch, aber Torrie nannte ihn Jungle Boy, bis ihn gegen Ende des Abends jeder so nannte, und Elijah schmollte. Und er ist entzückend, wenn er schmollt. Schon okay. Ich bin sicher, Becca hat sich um ihn gekümmert.

Es gab viel Champagner. Ich hatte ziemlich früh entdeckt, daß der Champagner Torrie direkt in den Kopf stieg. Sie war ziemlich angeschickert, als ich sie hinausgeschleppt habe. Mir erging es nicht besser, aber zumindest hatte ich nicht versucht, wie Madonna auf dem Tresen zu tanzen. Fuck. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so stark gelacht habe. Oh ja, den Kostümwettbewerb haben wir auch gewonnen. Go us. Wie hätten wir auch anders - Torrie war absolut atemberaubend in ihrem Marie Antoinette-Gewand. Sie zog alle Register - große, weiße Perücke, ein irres blaßgrünes Satinkleid mit silbernen Schnürungen und diesem Korsett, das ihre Brüste bis zu ihrem Hals hoch drückte, und ich schwöre, die Hälfte der Typen auf der Party wetteten, wann sie herausfallen würden. Taten sie nie, verdammt. Ich glaube, sie hat sie festgeklebt. Sie zickte ziemlich herum, wie teuer die Verkleidung gewesen sei und der erste, der seinen Drink darauf verschüttete, würde seinen Porsche verkaufen müssen, um es zu bezahlen. Keine Drinks würden verschüttet. Zumindest nicht auf ihr Kleid.

Ich verlor meine dumme Perücke irgendwann am frühen Abend. Irgendwann glaubte ich, daß Dracula sie trug. Oder vielleicht war es Gandalf. Scheiße. Es gab dort haufenweise 'Ringe'-Charaktere. Auch einige ziemlich schlechte Legolas'. Irgendwann tanzte Torrie mit einem von ihnen - keinen blassen Schimmer, wer das war - aber ich mußte mich bei Torrie wegen ihres schlechten Geschmack, was Elben anging, beschweren.

"Hilf mir aus diesem gottverdammten Kleid!" brüllte Torrie aus dem Wohnzimmer.

Ich hatte es kaum durch die Tür geschafft. Ich zog diese dummen Schuhe aus und folgte ihren grummelnden Geräuschen, um zu sehen, daß sie den halben Rock über ihrem Kopf hatte und sich in Unmengen von Stoff verloren hatte, und ich lachte, als ich zu ihr ging, um ihr zu helfen. "Du dumme Kuh, du mußt erst die Schnürungen öffnen, damit du es ausziehen kannst."

"Ach, leck mich!"

Ich kicherte, tat, wie sie verlangte und biß sie in die Schulter, als ich die Verschnürungen auf ihrem Rücken aufband. Sie quietschte und wand sich unter meinen Händen - sie war schon den ganzen Abend aufgedreht gewesen. Wir verbrachten fünf Minuten mit dem Versuch, das Kleid über den Reifrock zu kriegen, als wir erkannten, daß es leichter war, es einfach über den Kopf zu ziehen. Duh. Unser beider Denkfähigkeit war an diesem Abend ziemlich eingeschränkt. Als sie aus dem Kleid raus war, befreite ich sie schließlich von den Verschlüssen der Reifen und Torrie trat mit einem dankbaren Seufzer aus ihnen heraus. Ich starrte sie einfach nur an, gekleidet in dem Korsett, dem Unterhemd und den Unterhosen, die sich an ihre wohlgeformten Figur zu schmiegen schienen. Sie trug noch ihre Perücke und hatte ihre Haut mit hell gepudert, es schien, als wäre irgendeine kranke Phantasie von einer Kurtisane aus dem achtzehnten Jahrhundert wahr geworden. Gott, hoffentlich hatte ich das nicht laut gesagt.

Hatte ich offenbar nicht, denn sie schien mir keine Aufmerksamkeit zu schenken, als sie Richtung Küche ging und die gerade Linie nicht mehr so ganz hinbekam, worüber ich lächeln mußte, als ich mich auf die Couch fallen ließ.

"Willst was trinken?" hörte ich sie aus der Küche rufen.

"Hast du nicht genug gehabt?" antwortete ich, als ich mich aus dem langen, schwarzen Samtmantel meines Kostüms schälte.

"Nein, Papi. Hab ich nicht." Sie kam wieder ins Wohnzimmer, warf mir ein Bier zu und kletterte neben mir auf die Couch, Wine Cooler in der Hand. "Was läuft im Fernsehen?"

"Wen kümmert's?"

"Mich." Sie wühlte zwischen den Polstern nach der Fernbedienung, quietschte, als sie sie gefunden hatte und zappte herum, während ich mich um mein Bier kümmerte.

Die Looney Tunes sind am besten, wenn man sie betrunken anschaut. Dann sind sie verdammt lustig. Torrie schien das auch zu denken.. Daffy veranlaßte sie immer wieder zu Lachanfällen und mußte dafür noch nicht einmal sprechen. Ich lehnte mich an die Lehne der Couch zurück und betrachtete sie nur. Mein Blick schweifte immer wieder zu diesem gottverdammten Korsett und wie ihre Brüste daraus hervorquollen. Dafür, daß sie so viel Zeit in der Sonne verbrachte, war ihre Haut überraschend blaß, aber durch die Unmengen von Sonnencreme, die sie benutzte, schien sie ihre Haut mit dem Duft von Kokosnuß eingefärbt zu haben. Es ist unglaublich, was diese Korsetts aus einer Taille machen konnten. Ich glaubte, daß ich ihre wahrscheinlich mit meinen Händen umfassen könnte, aber ich habe lange Finger und deshalb bedeutete es nicht viel. Finde nur ich das, oder sind Schlüsselbeine unglaublich sexy?

Fuck. Da sprach der Alkohol aus mir. Ich richtete meinen Blick wieder auf den Fernseher und nahm noch einen tiefen Schluck von meinem Bier. Den Fehler würde ich nicht nochmal machen. Nie im Leben. Torrie hat mir absolut klar gemacht, daß sie auf diese Weise nicht an mir interessiert war. Aber warum sie Elijah gut genug fand, um mit ihm zu schlafen, das versuchte ich immer noch herauszufinden. Oh ja, wenn ich darüber zu lang nachdachte, machte mich diese Sache immer noch ohne Ende wütend. Das sollte sie nicht. Das hatte nichts mit mir zu tun. Was vielleicht der Grund war, warum es mich so ärgerte.

Ich sollte wirklich aufhören, mich nach meiner besten Freundin zu verzehren. Bei Gott, ich war so hart wie Granit.

Irgendwann wurde der Fernseher aus- und der CD-Player angeschaltet und wir begannen, uns zu unterhalten, immer noch trinkend, immer noch in diesen albernen Klamotten, immer noch auf der Couch. Ich lehnte entspannt an der Armlehne, mein Arm hinter meinen Kopf gesteckt, Torrie saß am anderen Ende, die Beine unter sich verschränkt, mit einer langen Locke ihrer Perücke lose auf der Schulter. Ja, noch eine Sache, die meinen Blick dorthin zog, wo er nicht hingehen sollte. Es war ungefähr zwei Uhr morgens wir waren betrunken, die Musik sorgte für den Hintergrund und wie üblich wurde die Unterhaltung nachdenklich und tief. Denn nur diejenigen, die betrunken oder stoned sind, können wirklich brillante philosophische Gespräche haben. Ich weiß nicht, warum. Aber so ist die Regel.

Ich wurde nach und nach mürrisch. Dazu neige ich, wenn ich zu betrunken bin. Plötzlich erscheint mir mein Leben total beschissen und ich fragte mich, was ich damit anstellen sollte. Ich jammerte über unglückliche Beziehungen und den plötzlichen Ruhm, von dem ich wußte, daß er nicht anhalten würde, weil es sowas nie gab, nicht, wenn er aus dem Nichts kam wie bei mir. Und dann begann ich von meiner Beziehung zu Julie und dann von meinen Fans, wobei ich immer noch Probleme hatte, zu begreifen, daß ich welche hatte und die mir, laut meiner Agentin, Bilder und Unterwäsche und so ein Zeug schickten. Es war erschreckend und ich verstand es nicht und hatte Angst, daß ich eines Tages den ganzen Hype glauben würde. Irgendwann würde ich diese Dinge glauben, die die Zeitschriften schrieben, daß ich hübsch und sexy war.

Ich hörte auf, als ich plötzlich bemerkte, daß Torrie über mich lachte. Das machte mich sauer. "Was zum Teufel?" blaffte ich.

Sie hielt sofort inne und wandte ihren Blick zu mir. "Nichts."

Ich runzelte die Stirn. "Sag nicht 'Nichts'. Du wolltest was sagen. Tu es."

Torrie schüttelte den Kopf, schneller als üblich. Vielleicht wegen dem fünften Wine Cooler in ihrer Hand. Sie seufzte. "Orli, der einzige Grund warum sie diese Dinge schreiben ist, weil es das ist, wie sie dich sehen. Wie deine Fans dich sehen. Zur Hölle, wie jede Frau dich sieht." Sie machte eine Pause. "Vielleicht auch viele Männer."

"Erzähl mir nicht so einen Scheiß. Du bist betrunken."

"Betrunken, ja. Blind, nein." Sie stelle die leere Flasche auf den Kaffeetisch und sah mich noch einmal an. "Sicher hörst du es oft genug von Julie, wie eine Frau dich überall berühren will, wenn sie dich nur ansieht?"

Ich zog eine Grimasse. Tatsache war, daß ich mich zu fragen begann, ob Julie mich überhaupt attraktiv fand. Ich sagte ihr ständig, wie schön sie war. Sie schien es von mir zu erwarten. Ich glaube, sie hat mir vielleicht zwei Mal gesagt, ich sei niedlich. Niedlich. Wie ein Welpe oder so. Ich setzte mich auf, genervt von dieser Unterhaltung und mehr als ein bißchen durcheinander - weshalb, wußte ich nicht - und wollte mich einfach nur ins Bett fallen lassen und den üblichen Kater, den ich haben würde, verschlafen. Aber Torries Hand auf meiner Schulter stoppte mich und ich drehte mich um und sah ihr in die Augen.

"Sagt sie dir das nicht?" fragte sie sanft und musterte mit ihrem Blick mein Gesicht. "Du siehst es wirklich nicht, nicht wahr?"

"Was sehen?" An diesem Abend roch Torrie nach Rosen. Sie hatte gemeint, daß sie bezweifeln würde, daß Marie Antoinette nach dem Meer riechen würde.

Ihre Hand fuhr über meine Wange und durch mein Haar. Ich schloß die Augen, wollte sie nicht mehr ansehen, wollte mich nicht der Tatsache stellen, daß ich mich nach meiner Mitbewohnerin verzehrte, nach ihren Berührungen, ihren Küssen, danach, mich in ihr zu vergraben. Ich wollte es so sehr, daß es schmerzte und ich wollte einfach nur, daß sie mich zur Hölle in Ruhe ließ.

"Wie schön du bist," flüsterte sie.

Ich schüttelte den Kopf. "Torrie, bitte..."

Ich öffnete meine Augen, um sie erneut anzusehen, und sie saß wieder auf ihren Fersen, sah aber nicht weg. Ich konnte ihren Gesichtsausdruck nicht deuten, wobei ich sie normalerweise doch so leicht lesen konnte. Ihr Mund war leicht geöffnet, als ob sie wachsam oder von etwas überrascht war. Und diese dumme Perücke... Ich langte aus und riß sie von ihr runter und ihr dunkles Haar fiel ihr über die Schultern und da war sie wieder, meine Torrie, nur erschien sie in diesen Unterkleidern so lüstern und verlockend. Und ich wand mich und zitterte und hielt mich davon ab, so nach ihr zu greifen, wie mein Körper danach schrie. Ich drehte mich wieder weg, kämpfte mit mir selbst, befahl mir selbst, aufzustehen, wegzugehen und nicht einfach dazusitzen und mich verleiten zu lassen.

Und dann waren ihre Finger an meinem Kiefer und sie zog meinen Kopf zurück und mit Panik in ihrem Blick flüsterte sie, "Jesus, Orli, stopp es," bevor sich ihr Mund über meinen legte und ich mich verlor. Wir beide taten das.

Ihr Mund war weich und warm an meinem, sie drückte mich zurück in die Couch und ich ließ sie gewähren, obwohl ich tief in mir wußte, daß ich hätte vernünftig sein sollen. Ich hätte Stop sagen sollen. Ich hätte sie an Sean und das Schuldgefühl, daß sie am Morgen haben würde, erinnern sollen, aber ich tat es nicht. Ich konnte nicht. Weil sich ihre Lippen auf meinen so unglaublich anfühlten, sie so süß schmeckte und ihre Zunge meine neckte und sie über meinen Gaumen und meine Zähne strich, und dann schob sie mir das T-Shirt über den Kopf und ihre Hände waren auf meiner Brust und alle vernünftigen Gedanken verließen mich.

Eine Nacht. Eine Nacht war alles, was ich brauchte, und dann wäre diese seltsame Besessenheit, die ich für meine Mitbewohnerin hegte, aus und vorbei.

Torrie bewegte ihren Mund von meinem fort und küßte auf einmal meinen Hals, knabberte ab und zu an der Haut und dann war ihre Zunge auf meiner Brust und umspielte eine Brustwarze und ich zitterte bei der Berührung, flüsterte ihren Namen, vergrub meine Hände in ihrem Haar. Sie ging über zu meinem Bauch, verweilte bei meinem Sonnentattoo, fuhr es mit ihrer Zunge nach, während ihre Finger über die Vorderseite der Satinhosen tanzten. Und dann hielt sie mich in der Hand, streichelte mich und dann verlor ich die Kontrolle und wollte verzweifelt ihre Wärme um mich spüren.

Ich schoß nach vorn und meine Hände zerrten an dem gottverdammten Korsett, kämpften mit den Schnüren, die es zusammenhielten bis ich fluchte und Torrie lachte sanft bei mir während sie meinen Nacken küßte und an meinen Ohrläppchen saugte. Fuck. Ich bezweifelte, daß wir es überhaupt bis ins Schlafzimmer schaffen würden.

Schließlich fiel das Korsett von ihr ab und ich riß das Unterhemd fort - Torrie nannte mich dafür einen Idioten und ich sagte ihr, sie solle den Mund halten - und ich stürzte mich auf eine Brustwarze, knabberte daran mit meinen Zähnen und sie hielt den Mund, zumindest für einen Moment, bevor sie meinen Namen flüsterte und nach mehr bettelte. Ihre Beine wickelten sich um meine Taille und sie faßte mich am Haar und zog mich zu ihrem Mund hoch und wir küßten uns wieder und ich schwöre, ich hätte für immer so bleiben können, die Zungen ineinander verschlungen, sie auf meinem Schoß balancierend und sich an meiner Erektion reibend. Ich konnte nicht genug davon bekommen, sie zu berühren, meine Hände schienen ein Eigenleben zu führen, als sie über ihre Haut fuhren und ihre Brüste umfaßten, als sie sich meinen Berührungen entgegenwölbte. Ich wühlte mich durch den Stoff ihrer Hosen, meine Finger erforschten ihre Nässe und Wärme und spielten mit ihrer bereits verhärteten Knospe.

"Orli," wimmerte sie und drückte sich gegen mich. "Bitte..."

"Ich weiß, Engel." Ich küßte ihren Mundwinkel, meine Zunge fuhr ihre Lippen nach, die nach Wildberry Cooler schmeckten. "Ich weiß."

Ich faßte sie bei den Hüften und stand ruckartig und leicht stolpernd auf, da ich vergessen hatte, wieviele Stunden und Biere vergangen waren, seit ich das letzte Mal gestanden hatte, und schaffte es nur bis zum Eßtisch. Fuck. Ich stieß sie darauf zurück, riß die Hosen von ihren Hüften und Beinen und drang dann in sie ein, keuchte vor Wonne, als ich fühlte, wie sie mich umschloß, dicht um mich war und mich noch tiefer in sich zog, als sie ihre Beine wieder um meine Hüfte legte. Und ich tauchte in ihr ein, immer und immer wieder und sie wölbte sich unter mir, rief meinen Namen, bohrte ihre Fingernägel in meine Arme und dieser Schmerz fühlte sich exquisit an und sie begann unter mir zu zittern, ihre Muskeln spannten sich an und wurden wieder locker, und meine Erlösung kam schnell und hart und ich fiel gegen sie, mein Mund forderte ihren abermals. Und es war nicht vorbei. Es war sowas von nicht vorbei.

Irgendwie schafften wir es ins Schlafzimmer, obwohl wir den Weg durch den Flur nur gestolpert und gelacht hatten, unfähig, davon abzulassen, einander zu berühren und zu schmecken. Aber irgendwann hatten wir uns von allen Kleidern befreit, nur Haut an Haut, und diesmal zwang ich mich, es langsam anzugehen und jeden Zentimeter von Torrie zu erforschen, um herauszufinden, was sie dazu brachte, meinen Namen auszurufen - Gott, ich liebte es, das zu hören -, wo sie kitzlig war, und ich konnte sie mehrmals zum Kichern bringen, bevor ich sie wieder in Ekstase versetzte. Ich liebte ihren Geschmack, das Gefühl ihrer Finger in meinen Haaren, wie sie mich zu sich zog, ihr Wimmern, ihre Schreie, ihre langen Beine um mich gewickelt. Als wir wieder zusammen kamen, saß sie rittlings auf mir und ich setzte mich auf und wir hielten uns bei den Händen, die Finger verflochten und wir starrten einander nur in die Augen, als wir uns miteinander wiegten und uns in dem Gefühl verloren, zusammen zu sein, sowohl in dem Wissen als auch in der Ahnung, das dies nur zwei Menschen konnten, die sich so nahe standen, wie wir es taten. Die Erlösung kam für uns beide gleichzeitig, unsere Blicke schweiften nicht ab, und sie war so unglaublich schön als sie über mir zitterte, meinen Namen immer und immer wieder aussprach und ich zog sie zu mir und küßte sie und hielt sie fest und wollte mit ihr für immer in ihr bleiben.

Irgendwann in der Nacht weinte Torrie. Ich verstand nicht, warum, und ihre Tränen zerrissen mich und ich versuchte, sie zum Reden zu bringen, aber sie vergrub nur ihr Gesicht an mir und ich hielt sie fest und sang zu ihr und bemerkte, daß auch ich weinte. Ich wußte, was passiert war, aber ich konnte es nicht wahrhaben. Würde es nicht wahrhaben. Die Nacht würde niemals enden, sagte ich mir immer und immer wieder. Die Sonne würde niemals aufgehen und wir müßten uns nie der Wahrheit stellen.

Aber dann ging die Sonne auf und der Morgen kam.

Meine Kopfschmerzen waren weniger schlimm als ich erwartete hatte. Natürlich hatte ich meine Augen noch nicht geöffnet und wollte das auch nicht wirklich. Das Bett war angenehm und mein Körper fühlte sich schlaff an. Ich wollte mich nicht bewegen. Ich rollte mich hinüber, auf der suche nach Torries weichem Körper, aber ich fand nur kalte Laken unter meiner Hand. Ich öffnete die Augen starrte auf den leeren Platz neben mir. Ich haßte den Gedanken, daß sie zurück in ihr eigenes Bett gegangen war. So eine Tat hätte sehr weh getan. Ich sah auf die Uhr und bemerkte, daß es schon nach elf war. Ohne Zweifel war sie schon vor langer Zeit aufgestanden. Ich hatte sie noch nie länger als bis neun schlafen sehen, egal, wie verkatert sie war.

Ich setzte mich auf und fuhr mir mit der Hand über die Augen, wischte mir den Schlaf weg und streckte mich dann gähnend. Ich glitt aus dem Bett, schlüpfte in meine Boxershorts und schlurfte aus meinem Zimmer Richtung Küche. Als ich das Wohnzimmer betrat, hielt ich abrupt an, mein Herz klopfte wild in meiner Brust und meine Augen glaubten nicht, was sie das sahen.

Torrie sah auf, als ich eintrat, und wir standen eine lange Zeit einfach nur da und starrten uns an. Ich wußte nicht, was ich sagen sollte.

"Morgen," sagte sie schließlich, bevor sie anfing, auf ihrer Unterlippe zu kauen.

Ich hatte keine Stimme, um zu antworten. Ich starrte einfach nur weiter auf die Koffer, die sich zu ihren Füßen stapelten. Ich wußte, daß sie nicht verreisen wollte.

Torrie folgte meinem Blick und seufzte. "Orli - "

"Nein." Ich schüttelte den Kopf. "Nein. Sag mir, daß das hier nicht passiert."

"Kannst du mir sagen, daß die letzte Nacht nicht passiert ist?"

"Da war nichts falsches an letzter Nacht!" stieß ich hervor. Ich fühlte, wie der Schmerz und die Wut über mich hereinbrachen.

"Nein," stimmte sie mir zu. "Nichts war falsch an letzter Nacht. Es war schön und perfekt und ich werde keinen einzigen Moment davon vergessen."

"Aber warum - " deutete ich hilflos auf ihre Taschen. "Ich verstehe nicht. Du und Lij - ."

"Als Lij und ich Sex hatten, wurde dabei keiner verletzt, Orli," sagte sie leise. "Ich hätte es niemals getan, wenn es so gewesen wäre. Aber wir müssen an Sean und Trophy denken."

"Weil du Sean liebst." sagte ich fast anklagend.

"Sowas in der Art," zuckte sie mit den Schultern.

Ich schüttelte den Kopf. "Wir können einfach vergessen, daß es jemals passiert ist. Sie müssen es nie erfahren."

"Orli," begann Torrie. "Kannst du da stehen und mir sagen, daß es nie wieder passieren wird?"

"Es wird nie wieder passieren." Ich war davon fast selbst überzeugt.

Torrie schaute weg und ich legte die Arme um mich, plötzlich schmerzlich kalt. Gott, das konnte einfach nicht passieren. Die Ängste, die ich die letzten paar Monate gehegt hatte, gingen schließlich in Erfüllung. Ich verlor sie.

"Ich hab's vermasselt, nicht wahr?" Meine Augen brannten von den Tränen, die mir kamen.

"Was? Nein!" Torrie ging auf mich zu und ich wollte nicht, daß sie mich anfaßte, aber sie barg mein Gesicht in ihren Händen und zwang mich, sie anzusehen, und ich sah, daß sie ebenfalls den Tränen nah war. "Ich habe gestern Nacht den ersten Schritt gemacht, nicht du. Wir hätten beide Stop sagen sollen, aber wir haben es nicht getan. Hier sind wir also. Und wir können es nicht noch einmal geschehen lassen. Verstehst du das? Ich werde das niemandem mehr antun - nicht Sean, niemandem. Und ich will sicherlich auch nicht die andere Frau sein."

Ich sah weg. Ich wollte nicht zugeben, daß sie Recht hatte. Und ich wollte nicht, daß sie ging. Ich wollte nicht wieder alleine sein. Sie war meine andere Hälfte, die ich nicht gehen lassen konnte. Ich wußte, daß da etwas sein mußte was ich sagen könnte, um ihre Meinung zu ändern, um sie zum bleiben zu bringen. Aber mir fiel nichts ein. Keine Entschuldigungen. Es war vorbei.

Du bist ein großer Junge, Orli, sagte ich mir. Nimm es hin. Geh damit um.

Ich drehte mich wieder zu ihr. "Ich weiß nicht, ob ich mich wieder daran gewöhnen kann, ohne dich zu leben."

Torrie lächelte weich und liebkoste meine Wange. "Laß Trophy bei dir einziehen. Das würde sie glücklich machen, oder? Und sie käme endlich aus ihrem Elternhaus weg."

Ich wollte Julie nicht hier haben. Aber ich lächelte. "Yeah. Vielleicht."

Sie wandte sich ab und ich wollte sie zurückhalten, aber ich stand einfach nur da und sah zu, wie sie ein paar CDs von dem unordentlichen Stapel griff, der unsere Sammlung geworden war. Gott, wenn das schon schwer war, wie war dann eine Scheidung? Ich biß die Zähne zusammen und suchte nach Worten.

"Wo wirst du bleiben?"

"Bei Myra, bis ich eine eigene Wohnung gefunden habe."

Myra. Eine gute Freundin von ihr, die ich ein paar Mal getroffen hatte. Sie war nett, intelligent, es machte Spaß, mit ihr wegzugehen. Nicht wie Traci.

Bitte verlaß mich nicht. "Läßt du ihre Nummer da? Ich meine... nur für den Fall."

"Ich werde nur einen Anruf entfernt sein," antwortete sie mit einem Lächeln.

"Manchmal bedeutet das um die halbe Welt," bemerkte ich ruhig und ließ meinen Blick wieder über ihre Taschen schweifen.

Stille. Dann, "Orli, wir sind immer noch Freunde."

"Sind wir das?" Ich fühlte mich verbittert und betrogen und in diesem Moment schmerzte es so sehr, daß ich nicht klar sehen konnte. Ich wußte nichts außer dem Verlangen, das nicht mehr zu fühlen. Ich wollte, daß es sie genauso schmerzte, wie mich.

"Ich hoffe es," flüsterte sie.

Eine erneute lange Pause.

"Ich wünschte, die letzte Nacht wäre nie passiert," sagte ich ihr.

Ich meinte es nicht so. Ich würde die Erinnerung an letzte Nacht für immer bewahren. Aber ich wollte, daß sie dachte, ich würde es bereuen. Ich wollte, daß sie wußte, daß mir ihre Freundschaft alles bedeutete.

Torrie wich meinem Blick aus. "Nun, das ist es aber. Und wir können es nicht rückgängig machen."

Geh nicht aus dieser Tür.

"Es wird nicht wieder passieren." Ich bemerkte, daß ich fast bettelte. "Engel, ich verspreche, daß es nicht wieder passieren wird."

Sie flüsterte etwas, aber ich konnte es nicht verstehen. Es hörte sich fast an wie "Aber ich nicht" aber ich war mir nicht sicher, und dann wandte sie sich zu mir und sagte, "Du kannst nicht uns beide haben, Orli. So funktionieren Beziehungen einfach nicht. Julie hat unser Zusammenleben solange hingenommen und jetzt würdest du sie verlieren, und wo wärest du dann? Ich dachte, du wolltest diese Beziehung am Laufen halten?"

"Wollte ich - will ich!" korrigierte ich schnell.

Ich fühlte mich frustriert und verwirrt. Es hatte eine Zeit gegeben, da hatte ich gedacht, daß Julie alles war, was ich wollte. Jeder sagte, wir wären ein schönes Paar und ich hatte mir vorgestellt, den Rest meines Lebens mit ihr zu verbringen. Jetzt wußte ich nicht, was ich wollte. Und wenn Jungs verwirrt sind, sind wir dumm.

Und so öffnete ich meinen Mund und sagte, "Wenn ich Julie aufgeben müßte, um dich bei mir zu behalten, dann wäre es das vielleicht wert. Freundinnen gibt es wie Sand am Meer. Aber Freundschaften wie unsere gibt es nur einmal im Leben, Tor."

Sie starrte mich nur an. Schon mal so gefühlt, als hättet ihr vielleicht was Falsches gesagt?

Schließlich schüttelte sie den Kopf. "Ich muß jetzt gehen."

"Torrie - " Ich ging einen Schritt nach vorn, aber ihr Blick stoppte mich.

"Nein, Orli. Nichts, was du sagst, wird meine Meinung ändern. Das ist besser. Für uns beide."

Sie sammelte ihr Taschen zusammen und ich stand nur da und starrte, ohne eine Idee, was ich tun oder sagen sollte. Torrie ging zu mir und küßte mich auf die Wange und ich schloß die Augen, ich wollte nicht zusehen, wenn sie aus der Tür ging.

Sie öffnete sich.

"Ich rufe dich an," hört ich sie sanft zu mir sagen.

Sie schloß sich.

"Bitte, geh nicht," flüsterte ich in die Stille, die mich plötzlich und gänzlich umgab.



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