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Leaving a Sign that I was there

私がいた証拠を残して
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19. Oktober 2000 - Hakone, Japan

Und der neue Morgen kam. Ihre Mutter war schon wach als ihr Vater früh aufstand. Er frühstückte hastig ein Brot, gab seiner Frau einen Abschiedskuss, rief den Kindern eine Verabschiedung zu und begab sich dann zur Arbeit. Die beiden Kinder der Familie richteten sich nacheinander im Bad und dann frühstückten sie gemeinsam mit ihrer Mutter. Danach hatten sie noch etwas Zeit bis der Unterricht begann, also half Alexandra ihrer Mutter die Teller zu spülen und aufzuräumen.

"Heute bist du aber fleißig" merkte diese an.

"Na ja, ich hab ja noch Zeit bis der Unterricht beginnt. Ich dachte, die nutze ich heute mal sinnvoll" flunkerte Alexandra. Sie wollte nicht zugeben, dass sie sich etwas für ihre Selbstsucht der letzten Wochen schämte.

"Kein Problem, Kleines", antwortete ihre Mutter lächelnd und stieß sie sanft mit dem Ellbogen in die Rippen, "ich schaff das schon."

"Klein? Pah!" Empörte sich ihre Tochter gespielt, "Gestern haben wir doch festgestellt, dass ich größer bin als du, also ..." sie ließ den Satz unbeendet und grinste ihre Mutter an.

"Freches Ding!" Sie warf mit dem Geschirrtuch nach ihrer Tochter und diese fing es lachend auf. "Es ist schön, dass du wieder gute Laune hast", fügte sie hinzu und freute sich aufrichtig für ihre Tochter, "Eine Weile lang wirktest du so betrübt, dass ich mir ernsthaft Sorgen gemacht hab."

"Tut mir leid, Mama", murmelte sie und schulterte betroffen das Geschirrtuch.

"Schon gut", gab diese verständnisvoll zurück, nahm das Geschirrtuch wieder an sich und trocknete den Rest der Teller ab.

Danach machten sich Alexandra und Thomas auf zum Unterricht. Der dafür vorgesehene Raum war mit einigen Tischen und Stühlen, wie in einer Schule, ausgestattet worden. Ein Whiteboard war als Tafel aufgestellt worden und auf jedem Tisch lagen ein Block und Kugelschreiber. Es war wirklich alles etwas provisorisch, aber keines der anwesenden Kinder meckerte darüber. Als die Zwillinge den Raum betraten waren Hana und Yuriko schon da, außerdem noch ein paar andere Kinder in jüngerem Alter, die Alexandra nicht kannte; Ritsuko fehlte jedoch und Alexandra spürte darüber eine leichte Enttäuschung. Die jüngste des Buchclubs kam jedoch direkt auf sie zu und begrüßte sie freudig, was ihre Laune etwas hob.

Als eine der ältesten im Raum setzte sich Alexandra nach hinten, mit dem Rücken zur Tür; die kleineren Kinder sollten ruhig vorne sitzen, damit sie auch genug sahen. Thomas setzte sich links von ihr, der Tisch rechts blieb verwaist zurück.

Als sich von den neun Tischen acht gefüllt hatten und die Kinder bereits in Erwartungshaltung da saßen, betrat eine Frau das Zimmer und begrüßte sie. Sie stellte sich vor und erklärte, dass sie ihnen Unterricht in Japanisch und Englisch geben würde. Später würde dann ein anderer Lehrer kommen, der für Mathematik und Geografie zuständig war und eine weitere Lehrerin würde sich ihnen die Tage noch vorstellen und für Sport und Geschichte sorgen. Es war ein provisorischer Stundenplan erstellt worden, der die Schüler tagsüber etwas beschäftigte und natürlich auch förderte, schließlich sollten sie hier unten nicht den Anschluss verlieren.

Die Lehrerin wollte gerade mit dem Unterricht beginnen und rief die Schüler namentlich auf, als sich die Tür noch ein weiteres Mal öffnete und jemand hereintrat.

"Entschuldigen Sie die Verspätung", hörte Alexandra von hinten und vernahm das Rascheln der Kleidung, als sich die Person verbeugte. Als sie sich umdrehte erblickte sie Ritsuko, die sich eben wieder aufrichtete und pflichtbewusst ihre Schuluniform trug. Die Blicke der beiden Mädchen begegneten sich und ein leicht roter Schimmer trat auf ihre Wangen.

"Ah, Akagi-san, schön, dass du es noch geschafft hast", sagte die Lehrerin freundlich und wies mit der Hand auf den freien Tisch.

Mit einem gemurmelten Dank ließ sich Ritsuko an dem Tisch nieder und warf einen schüchternen Blick zu dem Mädchen neben ihr hinüber, diese lächelte sie glücklich an und richtete ihren Blick dann schnell wieder nach vorne, bevor sie all zu rot wurde.

Es wurden je eine Stunde Japanisch und Englisch unterrichtet, doch Alexandra fiel es schwer sich darauf zu konzentrieren. Immer wieder glitt ihr Blick zu dem Mädchen neben sich hinüber und in ihrem Bauch kribbelte es wohlig dabei. Ritsuko schien es nicht zu bemerken, oder ignorierte es gekonnt aus eigener Schüchternheit. Alexandras Bruder beobachtete sie, auf eine Hand gestützt, und als sie es bemerkte grinste er ihr wissend zu, was sie wieder leicht zum erröten brachte.

Nach den beiden Stunden gab es eine Pause mit Lehrerwechsel und Alexandra nutzte die Gelegenheit. Sie beugte sich zu dem anderen Mädchen hinüber und sprach sie halblaut an, "Schön, dass du auch da bist. Wie geht es dir?" Dabei merkte sie, wie ihr Herz wieder heftig zu schlagen anfing und ihr Kopf ganz heiß wurde; sicher war sie wieder rot bis über beide Ohren. Sollte das jetzt jedes Mal so sein, wenn sie das andere Mädchen ansah? Es fühlte sich an, als würde sie Extremsport betreiben, weil sie das Gefühl hatte schwerer Luft zu kriegen, gleichzeitig war es aber ein schönes Gefühl, das sie genoss. Sie fragte sich, ob es Ritsuko auch so erging, denn diese wirkte im Vergleich immer viel ruhiger, wenn sie aufeinander trafen. Als diese sie auch noch anlächelte war es wie ein Hammerschlag auf ihren Kopf - ihre Umgebung wirkte wie in Watte gepackt, alles klang dumpf und ihr Blick verschwamm leicht. Mit Mühe konnte sie das Mädchen vor sich scharf stellen und musste sich konzentrieren um ihre Antwort zu erhaschen.

"Es geht mir gut, danke. Ich hoffe, dir auch", Alexandra nickte bestätigend, bevor Ritsuko fortfuhr, "Es ist schön, dass wir jetzt wieder Unterricht haben, das lenkt uns etwas ab, nicht wahr?"

"Ja, a-außerdem ... können wir uns jetzt hoffentlich täglich sehen", murmelte sie eine schüchterne Antwort und errötete sicher schon wieder. Nervös spielte sie mit dem Kugelschreiber in ihren Händen und plötzlich rutschte er ihr aus den Fingern und landete auf dem Boden zwischen ihnen. Die beiden Mädchen blickten sich wissend an und Ritsuko hatte ein leichtes Grinsen auf dem Gesicht, weil sie sich an eine ähnliche Szene in der Schule erinnerte.

"Lässt du deine Stifte öfter fallen?" Sie kicherte und bückte sich danach, nachdem Alexandra sich verlegen den Pony aus dem Gesicht gepustet hatte. Ritsuko hielt ihr den Stift hin, doch das andere Mädchen zögerte kurz. Warum war sie jetzt so nervös? Sie hatten sich doch schon öfter unterhalten, ihre Hände hatten sich bereits mehrfach berührt und - wie ihr eben schlagartig bewusst wurde - sie hatte sie ja sogar schon geküsst. Bei dem Gedanken daran lief sie feuerrot an und streckte dann endlich zitternd die Hand nach dem Stift aus. Ritsuko schien ihre Gedanken erahnen zu können, wurde selbst etwas rot, lächelte und hielt ihr geduldig die Hand mit dem Stift hin. Alexandra griff schließlich danach und als sich ihre Finger berührten verharrte sie für einen Moment. Obwohl es nur so eine kleine Berührung war, wollte sie es genießen. Sie starrte das andere Mädchen dabei schon fast unverhohlen an und Ritsuko sah schließlich verlegen weg, bevor sie den Stift los ließ und sich wieder nach vorne wandte.

"Danke" brachte Alexandra schließlich hervor und erkannte, dass Ritsuko ebenfalls rot war; jetzt war es ihr unangenehm, dass sie das andere Mädchen so angestarrt und vermutlich damit in Verlegenheit gebracht hatte. Sie versuchte, sich mehr zusammen zu nehmen.

Der Lehrer, der sie in Mathematik und Geografie unterrichten sollte, kam in diesem Moment herein und der Unterricht begann erneut für zwei Stunden. Danach war es erst mal genug für den ersten Tag. Morgen sollte es weitergehen und auch Sport sollte es dreimal die Woche geben um die Schüler auszulasten und ihnen die Möglichkeit zur Abwechslung zu geben. Alexandra fragte sich, wo es in diesem Bunker die Möglichkeit für sportliche Aktivitäten gab, außer in dem Fitnessraum, aber das sollte sie am nächsten Tag erfahren.

Der Buchclub durfte sich ab jetzt auch wieder seiner Leiterin erfreuen, was die anderen Mädchen ebenfalls glücklich stimmte, wenn auch nicht in dem Maße, wie es bei Alexandra der Fall war.

"Schade, dass Satoshi-kun nicht mehr bei uns ist", sagte Hana bedrückt. Er war fast ihr Nachbar gewesen und sie kannten sich schon seit Kindertagen, "Ich hoffe, es geht ihm und seiner Familie wenigstens gut ..."

"Keine Sorge", sagte Ritsuko sanft zu ihr, "so weit ich weiß, ist seine Familie rechtzeitig vor dem Umbruch aus der Stadt gezogen. Vielleicht kann ich über meine Mutter ja was in Erfahrung bringen."

Das Mädchen strahlte sie an, "Ja, wirklich? Das wäre großartig, vielen Dank Ritsuko-senpai!"

Ritsuko nickte sie aufmunternd an und zog dann ihre Aufschriebe für den Buchclub hervor, "Nun, ihr wart während meiner Abwesenheit nicht untätig, hab ich gehört?" Als die anderen bejahten fuhr sie fort, "Was habt ihr denn so gelesen in der Zwischenzeit?"

Yuriko hob stolz ihre Aufschriebe hoch, "Ich habe zuletzt Faust I gelesen, ein sehr interessantes Buch mit einem noch interessanteren Charakter."

"Oh, nicht schlecht", Ritsuko nickte ihr anerkennend zu und wendete sich dann an Hana, "Und was gab es bei dir zu lesen?"

"So einiges. Ich hatte auf der Krankenstation Nichts besseres zu tun, also habe ich mich durch die meisten Romane von Murakami gelesen und wurde recht gut unterhalten", antwortete diese.

"Die stehen auch noch auf meiner Liste, für irgendwann", gab Ritsuko mit einem leichten Grinsen zurück und wandte sich dann an Alexandra, "Und du, Kaiser-san?"

"Ich ähm ... hab mich an einem Buch über den Maler Hiroshige versucht, aber manche Kanji kann ich noch nicht lesen, also musste ich viel mit dem Wörterbuch arbeiten", gestand sie etwas peinlich berührt, "Für richtige Romane reicht es nur selten, ich sollte wohl mehr lernen" sie grinste verlegen.

"Keine Sorge, du kannst jederzeit fragen, wenn du was nicht verstehst" gab Ritsuko lächelnd zurück. "Und hey, bei Hiroshige betrachtet man doch vermutlich sowieso lieber die Bilder, oder?" Fügte sie mit einem Zwinkern hinzu.

"Ja das stimmt" gab Alexandra lachend zu und entspannte sich wieder etwas.

Nach der Besprechung bat Ritsuko die beiden jüngeren Mädchen schon mal vorzugehen und warf Alexandra einen vielsagenden Blick zu. Hana und Yuriko verabschiedeten sich darauf und die jüngste begleitete das andere Mädchen zu ihrem Wohnraum, damit sie nicht alles alleine tragen musste.

"Ich fühle mich ein bisschen wie eine Verschwörerin", meinte Alexandra grinsend, als sie alleine waren und klemmte ihr Notizbuch unter den Arm.

Ritsuko lächelte seicht und meinte dann leise, "Ich würde dich gerne um was bitten."

"Hm, was denn?"

"Würde es dir was ausmachen, wenn wir das mit uns erst mal für uns behalten?" Alexandra blickte sie leicht fragend an, woraufhin Ritsuko fortfuhr, "Ich meine, unsere Eltern wissen ja Bescheid, was ich auch gut finde, aber... na ja, ich möchte die anderen nicht in eine unangenehme Situation bringen."

"Was meinst du damit?" Fragte Alexandra, "Weil wir ... zwei Mädchen sind?"

Ritsuko nickte langsam, "Ja, ich habe die Befürchtung, das könnte einigen unangenehm sein und das möchte ich einfach nicht. Außerdem fände ich es gut, wenn es den Unterricht und den Buchclub nicht beeinflusst. Ich hoffe, du bist mir deswegen nicht böse."

"Aber nein", sagte Alexandra schnell und wollte schon nach ihrer Hand greifen, ließ es aber bleiben, nachdem sie sich hier ja an einem öffentlichen Platz befanden und jederzeit jemand reinkommen könnte, "ich versteh' das schon. Es ist ja auch nicht so ... normal, dass zwei ...", sie brach ab und überlegte, weil sie die richtigen Worte nicht fand. Sie verstand Ritsuko durchaus, aber sie wollte sich auch nicht verstellen müssen, "So lange es nicht für immer ist, ist das okay. Ich akzeptiere das, aber ich möchte mich nicht nur heimlich mit dir treffen können, das käme mir ... verlogen vor. Vielleicht können wir ja erst mal Hana-san und Yuriko-chan darauf vorbereiten", sie lächelte das andere Mädchen an und hoffte, das sie auch ihre Sicht verstand.

Ritsuko legte den Kopf leicht schief, überlegte und nickte dann, "Ja, du hast recht. Ich möchte die anderen auch nicht anlügen müssen, aber wir sollten nicht vorschnell sein."

Alexandra schürzte die Lippen und in ihr verkrampfte sich etwas, "Falls das mit uns doch Nichts wird, oder wie?" Sie klang unbewusst etwas vorwurfsvoll.

Ritsuko brauchte einen Moment, bis sie verstand, was das andere Mädchen ihr sagen wollte. Dann war sie es, die ihre Hand trotz allem ergriff, "Nein, das meinte ich nicht. Ich ... ich möchte nur niemanden vor den Kopf stoßen und mir deswegen überlegen wie wir es ihnen am Besten beibringen, das ist alles."

"Na gut, dann überleg es dir", Alexandras Herz klopfte direkt wieder schneller und sie zog ihre Hand mit sanfter Gewalt zurück um sie in die Hosentasche zu stecken und weitere Berührungen zu verhindern. Sie war diejenige, die sich etwas vor den Kopf gestoßen fühlte und eine Berührung zwischen ihnen sorgte nur dafür, dass sie mehr davon wollte. "Ich werde Nichts sagen oder tun, was uns verrät, bis du so weit bist." Sie atmete tief durch und ließ die Schultern sinken, die sie angespannt hatte, dann murmelte sie, "Ich gehe jetzt", damit drehte sie sich um und verließ die Bibliothek. An der Tür wendete sie sich noch einmal zurück, weil sie ein schlechtes Gewissen hatte. Sie blickte das andere Mädchen verlegen an, "Es ... tut mir leid, ich ... mag dich wirklich sehr, deswegen ...", sie sah zur Decke, "Ich musste ja erst mal lernen mit meinen eigenen Gefühlen klar zu kommen und war deswegen einfach überschwänglich. Ich bemühe mich geduldig zu sein."

Ritsuko lächelte erleichtert. Sie hatte schon gedacht, dass dies ein erster Streit zwischen ihnen wurde. Dann meinte sie halblaut "Danke. Ich weiß, ich verlange viel, aber sieh es einfach erst mal als kleines Geheimnis zwischen uns an."

Alexandra nickte, "Das mache ich. Bis morgen ... Ritsuko-san", dann grinste sie das andere Mädchen verlegen an und ging nach Hause.

Sie schämte sich, dass sie Ritsukos Verhalten missinterpretiert hatte. Sie verstand ja, dass es ein heikleres Thema war, aber sie wollte einfach nur Zeit mit ihr verbringen und sich um die anderen keinen Kopf machen müssen. In Japan tickten die Uhren etwas anders, das wusste sie, und sie wollte auch keinen Unmut heraufbeschwören, aber ihre Gefühle wollten sie nun mal anders leiten. Sie war froh, dass sie am Ende die Kurve noch mal bekommen hatte, sonst wäre das Gespräch beim nächsten Mal vermutlich unangenehm zwischen ihnen gestanden.

Zuhause wurde sie von ihrer Mutter erwartet und diese fragte sie neugierig, wie ihr Tag gewesen war. Sie erzählte kurz vom Unterricht, was ihr Bruder sicher auch schon getan hatte, und auch vom Buchclub, den Rest behielt sie wieder für sich. Auch ihrer Familie gegenüber würde sie kleine Geheimnisse in dieser Form haben; wobei sie es nicht als Geheimnis, sondern als Intimsphäre betrachtete, schließlich gaben ihre Eltern auch nicht alles preis.

Der Rest des Tages verlief wie immer und am nächsten Morgen stand sie voller Vorfreude auf. Sie versuchte zu beherzigen, dass Ritsuko sie darum gebeten hatte, das Ganze erst mal vertraulich zu behandeln, aber sie vermutete, dass es ihr nicht leicht fallen würde. Da heute Sport anstand, war jedem Schüler am vorigen Tag Sportkleidung ausgehändigt worden. Alexandra hatte nicht rechtzeitig reagiert und musste nun in den knappen Shorts, die eher an ein Badehöschen erinnerten, und einem T-Shirt teilnehmen, was ihr sehr missfiel. Ihr Bruder grinste sie wissend an, als sie die Kleidung sichtete; er hatte die typische Ausstattung für Jungs bekommen und durfte sich immerhin über normale Shorts freuen.

"Nein, ich geh so nicht vor die Tür!" Alexandra schüttelte entschieden den Kopf und warf das knappe Höschen auf ihr Bett, "Das ist doch Sexismus pur!" Sie schnaubte wütend und wühlte in den von GEHIRN gestellten Klamotten nach etwas brauchbarem. Und tatsächlich stieß sie auf eine normale Shorts, die sie kurzerhand einpackte. Auf der Schule hatte sie keine Wahl gehabt, aber hier würde sie sich die Wahl einfach nehmen.

Mit den Schulsachen im Gepäck machten sich die Zwillinge nach dem Frühstück auf und gingen zum Unterrichtsraum. Zuerst standen heute Geschichte und Geographie an, Sport wäre später an der Reihe. Inzwischen war Alexandra auch den Verband an ihren Händen wieder losgeworden. Die Hände waren noch etwas gerötet, aber ansonsten gut verheilt.

Im Unterrichtsraum wimmelte es bereits vor jüngeren Schülern, die pflichtbewusst - und auch vermutlich aus Langeweile - bereits da waren. Ritsuko, Hana und Yuriko waren ebenfalls schon da. Sie grüßte die drei und versuchte sich Ritsuko gegenüber so normal wie möglich zu verhalten. Während den Unterrichtsstunden vermied sie es zu dem Mädchen neben sich zu schauen und konzentrierte sich vermutlich mehr denn je auf den Schulstoff.

Als der Sportunterricht auf dem Plan stand wurden die Jungs und Mädchen separiert und sollten sich umkleiden. Alexandra erinnerte sich daran, dass das auch auf der bisherigen Schule für sie ein kleines Problem dargestellt hatte. Sie hatte sich in der knappen Bekleidung sehr unwohl gefühlt und versucht so wenig wie möglich daran zu denken wie wenig die anderen Mädchen anhatten; denen schien das Nichts auszumachen, oder sie ließen es sich zumindest nie anmerken. Auch um Ritsuko hatte sie in dieser Zeit einen großen Bogen gemacht und sich stur auf den Sport konzentriert. So wollte sie es wieder halten.

Schnell hatte sie sich in einer Ecke des Raumes umgezogen und vermied Blicke nach links und rechts.

"Hast du gestern keine Sportbekleidung bekommen, Kaiser-san?"

Sie zuckte zusammen, als sie plötzlich von hinten angesprochen wurde und als sie sich umdrehte erblickte sie die Lehrerin vor ihr, die sie musterte.

"Ähm ... doch, aber ...", sie kratzte sich am Kopf und überlegte wie sie die Situation am besten erklären sollte, ohne dass ihr die unliebsame Kleidung erneut aufgedrückt wurde.

"Sensei", mischte sich Ritsuko in die Unterhaltung ein, "Wir sind hier doch nicht wirklich in einer Schule, ist es da nicht egal was wir tragen? Hauptsache wir können Sport machen, oder?" Sie lächelte die Lehrerin gewinnend an.

"Hm, ja, da hast du wohl recht Akagi-san. Aber wären wir hier regulär an einer Schule könnte ich das nicht erlauben. Sei's drum", die Lehrerin seufzte und winkte den Schülerinnen zu, ihr zu folgen. Auf dem Gang warteten bereits die Jungs und gemeinsam machte sich die Gruppe auf zu einem Raum, der einer Sporthalle recht ähnlich war; zumindest war er groß, hoch genug und hatte sogar ein paar Felder für Fußball, Basketball und andere Sportarten eingezeichnet.

"Danke, du warst meine Rettung", wisperte Alexandra Ritsuko im Vorbeigehen kurz zu und diese nickte seicht zur Antwort. Alexandra vermied es das Mädchen näher zu mustern, denn ihr Herz begann sofort wieder wie wild zu klopfen. Das konnte ja heiter werden, während der Sportstunde, dachte sie sich und wandte sich schnell nach vorne um.

Die Lehrerin ließ die Schüler zum aufwärmen in der Halle ein paar lockere Runden laufen. Da Hana mit ihrem Fuß immer noch kaum laufen konnte, bestand für sie der Unterricht eher im Zeit absitzen.

Alexandra kämpfte sich in's vordere Feld vor, damit ihr Blick nicht auf eine bestimmte Person fiel. Also joggte sie neben ihrem Bruder her, der durch seine sportliche Art sowieso vorne lag.

"Na, Schwesterherz", sprach er sie auf deutsch an und trabte gemütlich neben ihr her; für ihn war ihre Geschwindigkeit keine große Anstrengung, "wie läufts so zwischen dir und ...?" Er verschluckte den Namen absichtlich und grinste sie an.

Alexandra wurde etwas rot und sah stur geradeaus, "Ganz okay, denke ich."

Er klopfte ihr auf die Schulter, "Ist ja auch noch alles ganz frisch. Lass dir Zeit und genieße es." Erneut grinste er.

Sie sah ihn mit einer Mischung aus Verwunderung und Dankbarkeit an, "Wie kommt es eigentlich, dass du immer alles so gelassen siehst und scheinbar alles weißt? Du warst doch selbst noch nie verliebt und mit jemandem zusammen, oder? Zumindest hast du bisher nie was darüber erzählt."

Sein Blick wurde ernst, "Das stimmt", räumte er ein, "aber irgendwie habe ich so eine Art Intuition, würde ich sagen. Keine Ahnung wie ich das beschreiben soll. Ich fühle manche Dinge einfach."

Ihr Blick wurde noch verwunderter, "Das klingt ja höchst ominös."

"Mach dich nicht über mich lustig", er schürzte die Lippen.

"Hab ich nicht, ich meinte das keineswegs negativ, eher ... interessant", verteidigte sie sich, "Ich ..."

"Kaiser-san! Also ... beide meine ich. Warum redet ihr dauernd? Wenn ihr so viel Luft habt, dann lauft ihr wohl noch nicht schnell genug?" Die mahnende Stimme der Lehrerin drang plötzlich an ihre Ohren.

"Verzeihung" sagte ihr Bruder und legte direkt einen Zahn zu. Es schien ihm nichts auszumachen noch schneller zu laufen und sie war sich nicht sicher, ob er damit auch ihrem Gespräch aus dem Weg gehen wollte; offenbar hatte sie ihm das Gefühl gegeben, seine Intuition nicht ernst zu nehmen, dabei war das nicht der Fall.

Alexandra war durch das Gespräch außer Puste gekommen und plötzlich kam Seitenstechen bei ihr auf. Sie scherte aus dem Tross aus, bei dem ihr Bruder sich jetzt mit einigem Abstand vorne befand, und ging zur Seite. Sie rieb sich mit der linken Hand die schmerzende Stelle, beugte sich etwas nach vorne und stützte sich mit der anderen Hand an der Wand ab.

"Alles okay?" Fragte die Lehrerin und klang nun weniger streng als eben.

Alexandra nickte, "Ja, danke. Ich hab mich wohl nur überanstrengt."

"Dann mach eine kurze Pause, wir haben uns vermutlich genug aufgewärmt" sie lächelte freundlich. Damit wandte sie sich zur Klasse um, klatschte in die Hände und rief sie zusammen. Als sich alle Schülerinnen und Schüler, bis auf Alexandra und Hana, um sie versammelt hatten erklärte sie ein paar Dehnungsübungen und ließ die Klasse diese paarweise absolvieren, selbst Hana konnte überwiegend mitmachen. Alexandra versuchte es zu umgehen, dass ihr Blick auf Ritsuko fiel, aber es ließ sich nicht vermeiden; ihre Augen wurden von dem Mädchen wie magisch angezogen und sofort legte sich ein roter Schimmer auf ihre Wangen. Sie hätte nie gedacht, dass sie mal so für jemanden empfinden könnte.

Als es ihr besser ging, stieß sie zur Gruppe. Da sie neun Schüler in der aktuellen Klasse waren, war natürlich kein Partner mehr für sie übrig, so dass die Lehrerin mit ihr die Übungen machte. Danach ließ die Lehrerin sie abstimmen, was sie machen sollten, denn die Zeit war schon fast wieder um. Die Schüler entschieden sich für etwas, das Alexandra stark an das Völkerball aus ihrer Schule in Deutschland erinnerte. Die Gruppe wurde gleichmäßig aufgeteilt und Hana machte den Schiedsrichter. Thomas und Alexandra hatten sich in unterschiedliche Gruppen setzen lassen und so hatte das Mädchen Glück, auf der Seite von Ritsuko spielen zu dürfen. Obwohl die älteren Schüler sich zurück nahmen waren die Jüngeren ziemlich schnell ausgeschieden, so dass auf Thomas Feld nur noch Yuriko war und auf Alexandras Feld, neben ihr, noch Ritsuko und ein Junge aus Yurikos Jahrgang. Nach einem gezielten Wurf schied der Junge jedoch aus und Thomas grinste seine Schwester herausfordernd an. Er ließ den Ball auf dem Finger kreiseln und meinte auf Deutsch zu ihr, "Na, dann ist jetzt deine Freundin dran" und er zielte auf Ritsuko.

Alexandra verschränkte die Finger und drückte die Handflächen nach außen, bis ein Knacken zu hören war, "Wag es ja nicht", murrte sie zurück, hatte aber ein Grinsen im Gesicht. Als er warf, hechtete sie nach dem Ball, bekam ihn zu fassen und donnerte ihn zurück, doch auch er fing ihn geschickt auf; es zahlte sich aus, dass er Basketball gespielt hatte. Alexandra zielte erst gar nicht auf Yuriko, sie sah in ihrem Bruder die größere Gefahr, außerdem hatte sie die jüngere Schülerin beobachtet und diese war ganz schön flink. Thomas war da etwas fieser, er zielte mit Absicht auf Ritsuko um seine Schwester ein bisschen zu ärgern und sie aus der Reserve zu locken. Es entsponn sich ein kleiner Ballwechsel zwischen den Geschwistern und die beiden anderen kamen sich schon etwas überflüssig vor.

"Kaiser-san, ich bin auch noch da", meinte Yuriko zu Thomas und bleckte dabei leicht die Zähne. Ihr war aufgefallen, dass ihr Teamkamerad gezielt auf Ritsuko warf und dass Alexandra alle Bälle entgegennahm. Thomas grinste sie an und warf ihr mit einer Entschuldigung den Ball zu. Sie sah zu dem anderen Zwilling und meinte verschmitzt, "Areksandora-senpai, jetzt kriegst du es mit mir zu tun!"

Unerwartet schleuderte sie den Ball auf die ältere Schülerin und diese war so perplex, dass sie den Ball nicht annehmen konnte. In dem Moment griff Ritsuko ein und übernahm die Rolle der Verteidigung. Alexandra blickte sie erstaunt an und das Mädchen neben ihr lächelte verlegen, während sie den Ball hielt.

"Dachtest du etwa, ich wäre schlecht in Sport, bloß weil ich lieber lese?" Sie grinste das langhaarige Mädchen an.

Alexandra lächelte entschuldigend, "Ich gebe zu, ich bin überrascht."

"Na dann muss ich mich wohl erst beweisen", Ritsuko nahm Maß und schleuderte den Ball in die Gegnerische Hälfte, wo ihn Yuriko geschickt annahm und direkt zurück feuerte. Ritsuko nahm den Ball erneut an und warf dann auf Thomas. Für den war es ein leichtes den Ball zu fangen und er konterte auf seine Schwester. Diesmal gelang Alexandra die Ballannahme und als sie die Chance erkannte warf sie nach Yuriko und erwischte sie am Bein, bevor sie ausweichen konnte. Die Jüngste ging leicht schmollend aus dem Feld und überließ ihrem Teamkameraden das Spiel.

Thomas begann die beiden Mädchen durch das Feld zu jagen und als sie außer Puste waren nutzte er seine Chance um Ritsuko abzuschießen.

"Sorry, jetzt liegt es an dir" meinte diese lächelnd zu Alexandra und verließ das Feld.

Das langhaarige Mädchen blicke zu ihrem Kontrahenten und sagte auf Deutsch, "Dann wird es jetzt persönlich, Bruderherz."

Er zog gespielt erstaunt die Augenbrauen hoch und meinte grinsend, "Ach, jetzt erst?"

Es entsponn sich ein erneuter Ballwechsel zwischen den Geschwistern, doch Alexandras Kondition hatte schon deutlich abgenommen und sie spürte das Seitenstechen wieder aufkommen. In diesem Moment erklang der Pfiff einer Trillerpfeife und die Lehrerin beendete das Spiel.

"Tut mir leid, wir müssen aufhören. Wir haben sogar schon etwas überzogen, doch es war ein gutes Spiel. Geht euch jetzt alle duschen und umziehen, den Rest des Tages habt ihr frei."

Die meisten Schüler waren etwas enttäuscht darüber, dass sie den Ausgang des Matches nicht sehen konnten, doch für Alexandra war klar, dass sie gegen ihren Bruder den Kürzeren gezogen hätte.

Während die anderen den Raum verließen beugte sie sich vor und rieb erneut die schmerzende Stelle, während sie versuchte zu Atem zu kommen. Sie fühlte sich verklebt, durch den Schweiß, der an ihr hinunter rann und rieb sich mit dem Handrücken über die Stirn um die lästigen Haare aus dem Gesicht zu bekommen.

"Daijoubu janai desu ka? Geht's dir nicht gut?" Sprach Ritsuko sie von der Seite an und leichte Besorgnis klang in ihrer Stimme mit.

Alexandra richtete sich mit etwas schmerzverzerrtem Gesicht auf und wurde sofort wieder leicht rot, als sie in das Gesicht des anderen Mädchens blickte, "Schon gut, ich hab mich nur etwas verausgabt. Aber es ärgert mich, dass wir ihn nicht schlagen konnten" fügte sie grinsend hinzu.

"Beim nächsten Mal vielleicht", Ritsuko grinste zurück.

"Freut euch da mal nicht zu früh", sagte Thomas hinter ihnen und dotzte den Ball leicht an den Hinterkopf seiner Schwester. Mit einem Grinsen fügte er auf Deutsch hinzu, "Ihr Turteltäubchen."

Alexandra rieb sich den Hinterkopf und blickte ihn leicht böse, aber verschwörerisch an, während sie auf Deutsch antwortete, "Behalte das bitte erst mal für dich, das soll hier nicht die Runde machen."

"Schon gut, schon gut. Ich verrate euch nicht" antwortete er auf Japanisch und zwinkerte den beiden Mädchen zu, bevor er auf den Ausgang des Raumes zuhielt und den Ball bei der Lehrerin abgab.

Ritsuko sah ihre Freundin fragend an und errötete leicht, weil sie vermutete um was es eben ging. Doch Alexandra winkte ab, "Keine Sorge, er hält sein Wort." Sie konnte nicht verhindern ebenfalls etwas rot zu werden und hoffte, dass es niemandem auffiel.

Gemeinsam verließen sie als letzte den Raum und die Lehrerin schloss hinter ihnen ab. Im Klassenzimmer angekommen packten sie ihre Sachen und machten sich auf den Weg zu ihren Wohnräumen. Es gab zwar auch Duschräume, aber die Schüler wollten lieber die Privatsphäre nutzen, die ihnen momentan durch die Nähe ihrer Wohnräume zur Verfügung stand.

Alexandra ließ sich etwas hinter den anderen zurück fallen und zupfte Ritsuko vorsichtig am Ärmel. Als diese bemerkte, dass das andere Mädchen mit Absicht etwas trödelte und passte sich ihrem Schritt an. Sie warf ihr einen fragenden Blick zu, aber als sie sah, dass Alexandra rot im Gesicht war und nervös aussah schwieg sie und blickte geradeaus. So gingen die beiden Mädchen langsam nebeneinander her und der Abstand zu den anderen wurde größer.

"Ähm ...", begann Alexandra kurz bevor sie den Trakt mit den Wohnräumen erreichten und hielt an. Ritsuko blieb ebenfalls stehen und sah sie von der Seite an. Ihr fiel auf, dass das langhaarige Mädchen regelrecht den Henkel ihrer Tasche würgte und sie musste unwillkürlich etwas lächeln. Alexandra sah verlegen zu Boden und brachte schließlich mühsam hervor, "Sehen wir uns später noch? Ich meine ... nur ... wir b-beide?"

"Ich glaube ... das lässt sich machen ...", murmelte Ritsuko verlegen, "Meine Mutter arbeitet sowieso und ... ich habe sonst Nichts vor, also ..."

"Wo bleibt ihr denn, senpai?" Tönte es zu ihnen zurück und sie bemerkten, dass Yuriko stehengeblieben war und sich zu ihnen umgewandt hatte.

"Wir kommen schon", rief Ritsuko ihr zu und setzte sich langsam in Bewegung. Alexandra tat es ihr gleich und war immer noch rot im Gesicht. Ritsuko warf ihr einen Seitenblick zu und sagte leise, "Soll ich dich später abholen kommen? Du weißt ja nicht, wo unser Wohnraum ist, oder?"

Alexandra schüttelte den Kopf und meinte, "D-das wäre nett."

"Okay, dann bis später", wisperte Ritsuko noch, bevor sie zu den anderen stießen.

"Habt ihr zwei etwa Geheimnisse?" Neckte Hana sie und lachte.

Die beiden Mädchen schwiegen, aber es schien niemanden zu interessieren, denn sie wandten sich um und gingen gemeinsam weiter. Alexandra bildete sich ein, dass Yuriko ihr kurz einen wissenden Blick zugeworfen hatte, aber das Mädchen lächelte sie breit an und ging dann ebenfalls weiter.

Sie verabschiedeten sich nacheinander und gingen in ihre Wohnräume. Alexandra duschte in Windeseile und zog sich frische Kleidung an; ihre Lieblingshose und das Shirt, die sie am Tag, als sie in den Bunker flüchten mussten, anhatte, waren frisch gewaschen und warteten nur auf ihren Einsatz. Das Mittagessen schlang sie förmlich hinunter.

"Immer langsam mit den jungen Pferde", meinte ihre Mutter lachend, "warum hast du es denn so eilig? Habt ihr nachher nochmal Unterricht?"

"N-nein", sagte Alexandra und versuchte langsamer zu essen, "aber ich ... Darf ich nachher nochmal weg?"

Ihre Mutter musterte sie ernst, "Wohin, wenn ich fragen darf?"

"Ähm ... zu ... Ritsuko" murmelte sie die Antwort und spürte, wie ihr die Röte in's Gesicht stieg. Sie hatte keine Ahnung ob sie in der Gegenwart des Mädchen überhaupt einen sinnvollen Satz zustande brachte, aber sie wollte sie dennoch sehen.

Ihre Mutter lächelte sie wissend an, "Na gut, ich erlaube es, aber komm bitte nicht zu spät heim, ja?" Alexandra nickte und strahlte.



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