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Guilty Secret

von

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Disclaimer: Nicht mir.
 

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Guilty Secret 04
 

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//So eine Frechheit!// Dark grummelte immer noch wütend vor sich hin. Er hockte mit angezogenen Beinen auf dem Fensterbrett von Daisukes Zimmer und zog vorsichtig die restlichen Stacheln aus seinem Arm, den der sich bei seinem Sturz in Emikos Kakteengarten zugezogen hatte. //Kannst du mir vielleicht mal sagen, warum deine Mutter unbedingt diese exotischen Sträucher pflanzen musste? Wie wäre es denn mal mit ein paar traditionellen Bonsais? Das tut wenigstens nicht so weh!//
 

Daisuke kicherte nur verhalten und entlockte Dark damit ein weiteres wütendes Schnauben. /Nun hab dich nicht so! Immerhin haben wir es geschafft, ihn ein wenig abzulenken!/
 

//Ich glaube nicht, dass diese Ablenkung lange vorhalten wird. Satoshi ist ein sehr merkwürdiger Junge.// Dark grübelte immer noch darüber nach, warum sein Gegner sich wohl hatte umbringen wollen. Einsamkeit? Konnte er sich kaum vorstellen. So schwach schien ihm Satoshi nicht zu sein. Es musste etwas anderes, etwas schwerwiegenderes sein...
 

/Nein./
 

//Hä?//
 

/Nein, du wirst jetzt nicht zu Satoshi gehen und ihn fragen, warum er sich umbringen wollte! Das darf doch nicht wahr sein! Wie kann man nur so gefühllos sein!/
 

//Ich bin nicht gefühllos, Daisuke. Ich mache mir Sorgen.//
 

/Das ist Unsinn. Du bist nicht besorgt, sondern einfach nur neugierig./ stellte Daisuke fest und ließ sein Alter Ego deutlich spüren, wie wenig er von dieser Idee hielt.
 

//Nun ja...ein bisschen vielleicht.// gab Dark schließlich zu und ließ sich seufzend gegen den Fensterrahmen sinken. //Du hast ja recht. Es wäre unhöflich, Satoshi jetzt darauf anzusprechen. So gut kennen wir uns auch wieder nicht.//
 

"Daisuke? Komm runter! Es ist Zeit!"
 

/Zeit? Wofür?/ Dark zuckte nur mit den Schultern und verwandelte sich zurück. Stirnrunzelnd sprang Daisuke die Treppe hinunter.
 

"Wofür ist es Zeit?"
 

Emiko strahlte ihn an. "In einer Stunde ist Satoshis erste Therapiestunde! Ihr müßt jetzt los, wenn ihr pünktlich sein wollt."
 

"Ähm...wo ist denn Satoshi?" Daisuke sah sich suchend um, doch der andere war nirgendwo in Sicht.
 

"Satoshi!" Wenn Emiko es wollte, trug ihre Stimme durchs ganze Haus. Satoshi erschien auf der Treppe und sah alles andere als glücklich aus.
 

"Hier ist deine Überweisung." Emiko drückte ihm einen Zettel in die Hand, dann zog sie den widerstrebenden Jungen in eine rasche Umarmung und drückte ihm einen leichten Abschiedskuß auf die Wange. Das gleiche machte sie mit Daisuke, dann verschwand sie wieder in den Tiefen des Hauses.
 

Satoshi starrte ihr fassungslos nach, seine Hand tastete ungläubig nach seiner Wange.
 

"Macht sie das öfter?!" Er klang so geschockt, dass Daisuke nicht mehr an sich halten konnte. Hilflos lachend brach er auf dem Flur zusammen.
 

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"Warte doch, Satoshi! Ich hab's nicht so gemeint!" Daisuke kicherte immer noch vor sich hin, während er seinem Freund nachlief. Dieser hatte ihn beleidigt stehenlassen, als er sich nach fünf Minuten ununterbrochenen Kicherns immer noch nicht beruhigt hatte.
 

"Wenn du mich auslachen willst, kannst du ruhig zu Hause bleiben! Ich brauche keinen Babysitter!" Satoshi drückte wütend auf den Klingelknopf, nachdem er noch einmal die Adresse auf der Überweisung kontrolliert hatte.
 

"Hast du keinen Humor? Du hättest dein Gesicht sehen sollen!" Daisuke gelang es endlich, sich zusammenzureißen und die beiden stiegen die Treppe in den ersten Stock hinauf. In der Praxis wurden sie bereits von einer jungen Dame am Empfang erwartet, die sie freundlich musterte.
 

//Wow! Lass mich raus, Daisuke!//
 

/Nie. Im. Leben./ Daisuke fragte sich, warum er überrascht war. So hübsch wie die Arzthelferin aussah, wäre es ein Wunder gewesen, wenn der Dieb sich nicht gerührt hätte.
 

//Spielverderber.//
 

"Komm mit. Du kannst gleich in den Behandlungsraum durchgehen."
 

Satoshi folgte der jungen Frau schweigend. Daisuke schloß sich ihnen an, nicht sicher, wo sich der Warteraum befinden mochte. Zu seiner Überraschung wurde er gefragt, ob er mit hineingehen wollte.
 

"Ähm..."
 

"Nicht nötig." Satoshi drehte ihm brüsk den Rücken zu und schloß die Tür zum Sprechzimmer hinter sich, ohne seine Antwort abzuwarten. Die Arzthelferin wandte sich mit fragend hochgezogenen Augenbrauen an Daisuke, doch dieser konnte nichts weiter tun, als mit den Schultern zu zucken.
 

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Daisuke hatte sich gerade im Wartezimmer niedergelassen, als Satoshi auch schon wieder zurückkam. Verwundert blickte der rothaarige Junge auf seine Uhr. /Fünfzehn Minuten?/
 

//Vielleicht hatte die Ärztin keine Zeit?//
 

/Vielleicht./ So recht glauben konnte Daisuke dies nicht, doch er folgte Satoshi hinaus.
 

Auf der Strasse weigerte Satoshi sich, auch nur ein einziges Wort mit ihm zu sprechen. Statt dessen eilte er nach Hause und verschwand direkt in seinem Zimmer, ohne irgendjemandem einen Blick zu gönnen.
 

"Was ist passiert?" Emiko tauchte im Durchgang zum Wohnzimmer auf. Ihr Gesichtsausdruck versprach nichts gutes.
 

"Ich weiß nicht. Er ging rein und war nach einer Viertel Stunde wieder draußen."
 

"Ich weiß. Die Psychologin hat gerade hier angerufen. Satoshi hat nicht ein einziges Wort gesprochen, während er bei ihr war. Wo ist er jetzt?" Emiko wartete Daisukes gestotterte Antwort kaum ab, als sie auch schon die Treppe hinaufstürmte und ohne zu klopfen im Gästezimmer verschwand.
 

Daisuke erfuhr nie, was zwischen seiner Mutter und Satoshi besprochen war, aber als er seinen Freund einen Tag später noch einmal zur Praxis begleitete, wurde er aufgefordert, sich Satoshi im Sprechzimmer anzuschließen. Verwundert hockte er neben seinem Freund auf einem der beiden Besucherstühle vor dem Schreibtisch und wartete auf das Erscheinen der Psychologin.
 

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"Hallo! Ich bin Doktor Watari!" Eine schlanke Frau mittleren Alters reichte Daisuke die Hand und nahm hinter ihrem Schreibtisch Platz. Ihre flinken Augen huschten von Satoshis abweisender Haltung zu Daisuke offenkundiger Verwirrtheit und sie erkannte, dass der rothaarige Junge ein einfacheres Ziel für ihre Fragen bot als ihr tatsächlicher Patient.
 

"Weißt du, warum ich darum gebeten habe, dass du an unseren Sitzungen teilnimmst?"
 

Daisuke schüttelte ratlos den Kopf. Seines Wissens war seine Anwesenheit von keinem größeren Nutzen.
 

"Satoshi hat das letzte Mal völlig abgeblockt und ich hoffe, dass deine Anwesenheit ihm über seine Mitteilungsängste hinweghilft."
 

Wieder konnte Daisuke nur verwundert blinzeln. Satoshi warf der Ärztin einen kurzen Blick zu, dann wandte er sich wieder ab. Seit die Ärztin eingetreten war, sah er geflissentlich aus dem Fenster.
 

"Erzähl mir ein bisschen von Satoshi, Daisuke. Wie lange seid ihr schon befreundet?"
 

"Fr...Freunde?" Daisuke überlegte krampfhaft, welche Vorstellungen die Psychiaterin wohl haben mochte. Was hatte seine Mutter ihr erzählt? Sein Schweigen dauerte wohl zu lange, denn Doktor Watari beugte sich vor und ließ ihrer Enttäuschung freien Lauf.
 

"Willst du mich ebenfalls abblocken, Daisuke? Und ich dachte, du wolltest deinem Freund helfen?"
 

"N...natürlich will ich das." Daisuke warf einen raschen Blick auf Satoshi, der seine Aufmerksamkeit endlich dem Gespräch zugewandt hatte und der Ärztin einen eindeutig verächtlichen Blick zuwarf.
 

"Dann erzähl mir ein bisschen von deiner Beziehung zu Satoshi!"
 

/Beziehung?/ Daisuke fühlte sich, als hätte jemand einen Eimer kaltes Wasser über ihm ausgeleert. /Was für eine Beziehung?/
 

//Äh...ich glaube, du hast sie falsch verstanden. Hoffe ich zumindest.// murmelte Dark ebenso erschrocken vor sich hin. //Wahrscheinlich redet sie von eurer Freundschaft.//
 

"Oh...ja...äh..." Daisuke räusperte sich heftig, dann antwortete er rasch mit einer Gegenfrage. "Warum wollen Sie denn etwas über unsere Freundschaft wissen? Wir kennen uns jetzt seit knapp zwei Jahren. Wir gehen in eine Klasse und treffen uns ab und zu, um unsere Pause gemeinsam zu verbringen. Das ist aber auch alles."
 

"Und wieso hat deine Mutter Satoshi dann aufgenommen? So etwas tut man nicht für einen völlig Fremden. Da muss noch ein anderer Grund sein."
 

"Äh...?" Daisuke fühlte sich völlig in die Enge getrieben. Allmählich verstand er, warum Satoshi nichts gesagt hatte. Wie sollte man denn dieser Frau erklären, dass man sich in einen Dieb verwandelte, immer dann, wenn man in der Nähe der Liebe seines Lebens war?
 

//Meisterdieb.//
 

/Häh?/ Jetzt war Daisuke völlig von der Rolle.
 

//Meisterdieb. Wenn du mich noch einmal als einfachen Dieb bezeichnest, werde ich hier und jetzt eine Verwandlung herbeiführen.//
 

Daisuke ließ seinen Kopf stöhnend auf die Schreibtischplatte sinken, völlig vergessend, wo er sich gerade befand.
 

"Geht es dir nicht gut?"
 

/Oh nein. Die habe ich ja völlig vergessen./
 

"Das macht die Hitze. Er hat ab und zu Schwierigkeiten mit seinem Kreislauf," sprang Satoshi unerwartet ein und zog so die Aufmerksamkeit der Ärztin auf sich.
 

"Wie schön, dass du dich entschlossen hast, an unserem Gespräch teilzunehmen."
 

=Ha! Was für ein Gespräch denn bitte? Die Alte ist nur darauf aus, irgendwelchem schmutzigen Geheimnisse aus dir herauszulocken, damit sie ihre perverse Natur befriedigen kann.=
 

Nun war es an Satoshi stöhnend den Kopf in den Händen zu vergraben.
 

=Sehr geschickt. Und so unauffällig.=
 

-Halt die Klappe! Du machst mich völlig wuschig!- Satoshi nahm die Hände herunter und sah sich mit einer sehr interessierten Psychologin konfrontiert, die sich weit in ihrem Stuhl vorgebeugt hatte und keinen der Jungen aus den Augen ließ.
 

"Ich bemerke bei euch einen unbewußten Widerstand, mit mir über eure Gefühle zu sprechen. Vielleicht wäre es besser, wenn wir uns getrennt zusammensetzen."
 

"Auf gar keinen Fall! Warum auch? Ich bin schließlich nur zur Unterstützung hier!" Daisuke fühlte sich immer noch, als hätte ihn gerade ein Bus überrollt. Die Frau machte ihm allmählich Angst.
 

"Dem kann ich leider nicht zustimmen, Daisuke. An eurem ganzen Verhalten kann ich deutlich ablesen, dass euch sehr starke Gefühle verbinden. Darin könnte der Schlüssel liegen, den ich benötige, um Satoshi zu helfen, sein Leben in den Griff zu bekommen." Watari hätte um ein Haar gelächelt, als sie die entsetzen Blicke sah, die die beiden Jungen sich zuwarfen.
 

"Sie sehen Dinge, die gar nicht da sind. Ich weigere mich, ihnen unter diesen Umständen weiterhin zuzuhören." Satoshi ließ die überraschte Ärztin einfach sitzen. Erst an der Tür drehte er sich ungeduldig um. "Was ist jetzt, Daisuke? Kommst du endlich?"
 

Daisuke sprang erleichtert auf und rannte dem anderen rasch hinterher. Watari beobachtete ihren Abgang mehr oder minder zufrieden. Anscheinend hatte sie Recht gehabt. Zwischen den beiden bestand eine starke Bindung und sie würde alles tun, um rauszukriegen, was die beiden verband.
 

tbc



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Mayani
2005-09-26T08:03:24+00:00 26.09.2005 10:03
Die Psychaterin gefällt mir, da müssen sich die Jungs noch einiges einfallen lassen um deren Fänge zu entkommen! Sie heißt doch Watari, wenn ich mich richtig erinnere, nicht? So heißt auch ein Arzt aus dem Manga Yami no Matsuei. Charakterlich haben sie nicht viel gemeinsam. Hat mir aber Spass gemacht, es mir vorzustellen.
Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel!!
Von:  Yoru_Kurayami
2003-11-01T22:35:06+00:00 01.11.2003 23:35
SUPER!!!
Also das ist die beste D.N.Angel-FF die ich je gelesen hab. Und ich habe wirklich 'alle' bisher erschienenen gelesen. Ohne Außnahme. Dein Schreibstil ist sehr gut und die Story selbst einfach nur genial. Bin mal gespannt, ob die Psychiaterin bemerkt, dass Satoshi und Daisuke...
...nun ja...'schizophren' sind!
Schreib auf jeden Fall GANZ SCHNELL WEITER!!!
Ich lese die Fortsetzung auf jeden Fall! *schonvorComputersitzundungeduldigaufFortsetzungwart*
Also bis dann...
Cu Tami-chan^-^
Von: abgemeldet
2003-10-31T11:06:09+00:00 31.10.2003 12:06
gut FF du hast einen guten schreibart man kommt gut mit
und die geschicht isssst sehr unterhaltsam
ich freu mich so wie es weiter geht
Gruss Eulenboy


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