Prolog
Prolog
Scorpius Malfoy konnte sich noch an seinen ersten Tag als Schüler erinnern. Verängstig und überfordert hatte er den Hogwarts Express betreten und war in das erste Abteil getreten, welches nicht völlig überfüllt gewesen war.
Nur Rose Granger-Weasley und Albus Potter saßen dort. Zu dem Zeitpunkt hatte er sie noch nicht einmal in seinem Leben gesehen und doch hatte Rose, sobald er sich gesetzt hatte, das Abteil verlassen, da sie meinte er sein kein guter Umgang. Scorpius hatte dies sehr verletzt und er konnte sich noch genau an Albus Worte erinnern. »Mach dir nichts daraus, sie kommt etwas zu sehr nach ihrem Vater. Der ist auch nicht gut darin seine Gefühle auszudrücken und er hat ihr auch eingetrichtert, dass du böse bist. Und das nur, weil er was gegen deinen Vater hat.«
Es war der Beginn ihrer Freundschaft, auch weil das Frettchen von Albus, mit dem Namen Murphy, dem Blonden sofort vertraute und sich auf dessen Schoß gemütlich machte. Scorpius mochte Albus vom ersten Moment an und dem jungen Potter schien es ähnlich zu gehen. Erst bei der bevorstehenden Häuserwahl hatte Scorpius wieder Angst. Er wollte seinen gerade gefundenen Freund nicht sofort wieder verlieren. Umso erleichterter war er, als er wenig später neben Albus am Slytherin Haustisch saß. Rose hingegen war nach Gryffindor einsortiert worden. Und Darius Zabini, den er durch seinen Patenonkel Blaise kannte, war nach Ravenclaw gekommen.
Scorpius konnte sich noch genau erinnern, wie er an diesem Abend, den ersten Abend in Hogwarts, seinen Vater glücklich anlächelte, der immer wieder besorgte Blicke vom Lehrertisch zu ihm geworfen hatte. Einige Zeit blieb Scorpius so glücklich, doch dann starb seine Mutter am Ende seines zweiten Schuljahrs. Er zog sich völlig zurück. Sein Vater, der selbst von Trauer gezeichnet war und Albus brachten ihn zurück ins Leben und doch war nichts mehr wie zuvor. Denn Scorpius liebt seine Mutter und vermisst sie mit jeder Sekunde.
Die Jahre flogen dahin und Albus blieb sein einziger richtiger Freund. Einige Bekannte, mit denen er keine Probleme hatte, kamen dazu und doch vertraute er nur Albus vollkommen. Der Schwarzhaarige hatte, dank seinen vielen Verwandtschaften mehrere Freunde und doch störte es Scorpius nicht, denn Albus hatte einmal gesagt, dass nur er ihn verstehen konnte. Sie teilten eine gewisse Abneigung gegen die Bewohner von Hogwarts, da diese Albus und ihn nur wegen ihren Eltern verurteilten.
Mit Rose hatte er in diesen Jahren nicht viel zutun. Nur durch gelegentliche Treffen in den Gängen und gemeinsamen Unterrichtsstunden bekam er mit, wie sie sich langsam zu einer Frau entwickelte. Und mit ihrer Entwicklung entwickelte auch er sich.
Im sechsten Schuljahr hatte er endlich seine gewisse Lethargie abgelegt und fing an mit anderen Schülerinnen auszugehen. Doch schnell stellte er fest, dass er es nicht mochte. Mit keiner Einzigen hatte er mehr als ein Date. Albus hatte gelacht, denn ihm ging es ähnlich.
Und jetzt im siebten und letzten Schuljahr lauschte er der Eröffnungsrede von Professor McGonagall und hatte gleichzeitig Rose im Blick. Sie redete mit Lily, die ebenfalls in Gryffindor war, und sah dabei mehr als bezaubernd aus.
»Alles in Ordnung?«, fragte Albus ihn skeptisch. »Du grinst die ganze Zeit.«
»Ich denke schon«, murmelte Scorpius ohne den Blick von Rose zu nehmen. Dieses Jahr würde sein Jahr werden, das wusste er. Er würde endlich versuchen, sein Glück zu finden.