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Playing with fire

von

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Disclaimer: Alles nur bei Minami Ozaki geliehen.
 

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Playing with fire 10
 

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Das erste was Takasaka auffiel als er nach seiner unfreiwilligen Mittagspause zurückkehrte, waren die betretenen Gesichter der anwesenden Bandmitglieder.
 

"Was ist passiert?!"
 

Takafumi zuckte mit den Schultern und wickelte unbehaglich eine Haarsträhne um seinen Finger. "Wir wissen es nicht. Koji und Katsumi sind vorhin hier rausgestürmt und es schien ganz so, als würde Katsumi nicht freiwillig mitgehen. Sie schienen sich wieder gestritten zu haben."
 

Takasaka fühlte, wie ihm das Herz schwer wurde. Er hätte Katsumi niemals allein lassen dürfen. Dennoch würde es nichts nützen, jetzt den anderen alles zu erzählen. Das konnte er schon Katsumis wegen nicht tun und überhaupt, wer würde ihm glauben? Alle wußten doch, dass Koji nur Interesse an Izumi hatte.
 

"Vielleicht ist etwas mit Izumi," sagte er schließlich und stellte zufrieden fest, dass die anderen sich dieser Meinung anschlossen.
 

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Koji lehnte rauchend an seinem Wagen. In der Ferne rauschte der Verkehr vorbei, doch seine Aufmerksamkeit war auf das Wageninnere gerichtet. Leise wimmernde Laute drangen an seine Ohren und zufrieden stellte er fest, dass sein Freund aufgewacht war.
 

Mit einer lässigen Bewegung schnippte Koji seine Kippe in das hohe Gras des einsamen Rastplatzes und stieg ins Auto.
 

Katsumi lag nackt auf der Rückbank, die Hände auf den Rücken gefesselt. Sein ganzer Körper war mit Striemen und Blutergüssen übersät, während an der Innenseite seiner Schenkel eine dünne, mittlerweile getrocknete Blutspur hinablief.
 

Koji schüttelte seinen Freund vorsichtig und sah zu seiner Beruhigung, wie die Lider des Jungen zu flattern begannen. Kaum hatte er die Augen geöffnet, legte Koji ihm eine Hand unter das Kinn und zwang ihn mit sanfter Gewalt zu ihm aufzusehen.
 

"Du hättest mich nicht mit Hirose vergleichen sollen, Katsumi." Koji streichelte beruhigend über Katsumis zerzauste Haare. "Du hast mich jetzt verstanden, nicht wahr? Du wirst nie wieder von Hirose sprechen und du wirst mich nie wieder hintergehen."
 

"Ich habe dich nie betrogen." Flüsterte Katsumi so leise, dass Koji Mühe hatte, ihn zu verstehen.
 

"Nun, vielleicht habe ich wegen Izumi ein wenig überreagiert, aber laß es dir eine Lehre sein." Koji tätschelte aufmunternd seine Haare, dann zog er den wehrlosen Jungen in seine Arme und löste seine Fesseln, bevor er den Wagen nach Katsumis Kleidung abzusuchen begann.
 

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Es dämmerte bereits, als Koji seinen Freund einfach mitten in der Stadt absetzte und davonbrauste. Katsumi starrte ihm noch einige Sekunden hinterher, nicht sicher ob sich freuen oder vor Angst schreien sollte, denn es ging ihm alles andere als gut.
 

Mit tränenden Augen sah er sich um und zu seiner Erleichterung erkannte er, dass er in der Nähe von Takasakas Wohnung war. Wenn er Glück hatte, dann war er zu Hause.
 

Katsumi stolperte durch die dunklen Straßen und ignorierte die seltsamen Blicke, die andere Passanten ihm zuwarfen. Krämpfe schüttelten seinen schmalen Körper, seine Haut brannte von den Schlägen, die Koji ihm verpaßt hatte.
 

Würgend blieb er stehen, hatte das Gefühl, sein Magen stülpe sich nach außen. Endlich ließen die Schmerzen so weit nach, daß er weitergehen konnte.
 

Als die nächste Schmerzwelle heranwogte klappte er stöhnend zusammen. Es dauerte Ewigkeiten, bis er weitergehen konnte.
 

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Takasaka hatte es sich gerade auf seinem Sofa gemütlich gemacht, da klingelte es heftig an seiner Tür. Seufzend stand er auf und öffnete.
 

"Katsumi!"
 

"Taka, bitte! Kann ich...kann ich...!" Takasaka erkannte den Jungen kaum wieder. Blutige Kratzer liefen durch sein Gesicht, an seinem Hemd fehlten sämtliche Knöpfe und dort wo seine Haut zu sehen war, prangten unzählige Blutergüsse. Die Hose war ebenfalls zerrissen und voller Flecken. "Ich möchte...bitte...kann ich reinkommen?!"
 

Takasaka konnte den Jungen gerade noch auffangen, als dieser ohnmächtig in seine Arme fiel. Erschrocken trug er ihn ins Schlafzimmer. Rasch legte er ihn auf dem Bett ab und öffnete hastig die Kleidung des Jungen.
 

Wie er bereits vermutet hatte, zogen sich die Verletzungen über Katsumis gesamten Körper. Takasaka schüttelte sich entsetzt. Er konnte sich lebhaft vorstellen, was geschehen war.
 

"Katsumi!" Er streichelte vorsichtig über Katsumis weiche Haare und sah erleichtert, wie der Junge wieder zu sich kam.
 

"Was ist passiert?!"
 

"Du bist ohnmächtig geworden!" Takasaka wurde sich auf einmal bewußt, wie intim ihr Zusammensein war und lief knallrot an. Er wußte nicht, wohin er seinen Blick wenden sollte, alles war besser, als den halbnackten Jungen vor ihm zu betrachten.
 

"Entschuldige!" Katsumi richtete sich auf und zog sein Hemd über seiner Brust zusammen. Er mochte Takasaka viel zu sehr, um ihn unnötig in Verlegenheit zu bringen. "Ich wußte nicht, wo ich hin sollte...!" Seine Stimme erstarb. Er versuchte erfolglos, die Tränen hinunterzuschlucken, die in seinen Augen aufstiegen.
 

Takasaka handelte zum ersten Mal in seinem Leben impulsiv. Er zog den zitternden Jungen in eine heftige Umarmung, drückte den schlanken Körper an sich und strich beruhigend über seine Haare.
 

Katsumi presste sein Gesicht gegen seine Brust und langsam ließen seine erstickten Schluchzer nach. Takasaka hielt ihn einfach fest, beruhigte ihn durch seine Nähe. Er ertappte sich dabei, wie er unsinnige Koseworte murmelte und hielt entsetzt inne. Was zum Teufel tat er da?
 

Katsumi drückte sich immer noch an ihn und Takasaka war sich seiner Nähe mehr als bewußt. Dennoch wich er der Berührung nicht aus, obwohl ihm immer unbehaglicher wurde.
 

"Katsumi?! Was ist passiert?!" Gleich darauf hätte er sich für diese dumme Frage am liebsten geohrfeigt. Katsumi versteifte sich und rückte hastig von ihm ab. In seinen blauen Augen spiegelte sich reine Panik.
 

"Nichts!"
 

"Ich weiß von Koji!" Noch so ein dummer Satz! Takasaka wußte, er hätte besser den Mund gehalten, doch nun war es zu spät. Das Entsetzen in Katsumis Blick schnitt ihm ins Herz.
 

"Woher?!" Katsumi atmete einige Male tief ein und aus.
 

"Ich habe gemerkt, wie sehr du dich verändert hast in den letzten Wochen! Und vor ein paar Wochen, da hatte ich einige Unterlagen vergessen. Du und Koji...ich habe euch zusammen gesehen!" Takasaka wurde rot, als er an die Szene dachte, die er unfreiwillig mitangesehen hatte. Katsumi wurde ebenfalls rot.
 

"Ach so!" Mehr brachte er nicht heraus. Er schwang die Beine über die Bettkante und stand auf. "Entschuldige die Störung! Es geht mir schon wieder besser! Ich denke, ich sollte gehen!"
 

Takasaka griff nach seinem Handgelenk und hielt ihn fest. "Katsumi, warte! Ich will nicht, dass du gehst! Ich mache dir keine Vorwürfe, ich habe nur Angst um dich!"
 

Der Junge sah ihn einige Sekunden traurig an, dann ließ er sich mit einem leisen Seufzer neben Takasaka nieder. "Ich dachte heute, er würde mich umbringen!"
 

Takasaka bemerkte, dass er immer noch Katsumis Hand hielt. Als er losließ, ertasteten seine Finger einige Unebenheiten. Er sah genauer hin.
 

"Was ist das denn?!" Er starrte auf die roten Striemen, die Katsumis Handgelenke umspannten.
 

"Er hat mich festgebunden!" erklärte der Junge leise. Irgendwie war es ihm peinlich, darüber zu reden. Schon der Gedanke, daß Takasaka ihn und Koji gesehen hatte, reichte völlig aus, ihn vor Verlegenheit sterben zu lassen.
 

"Festge...?!" Takasaka war fassungslos.
 

Katsumi zog seine Hand zurück und verbarg seine Hände hinter dem Rücken. "Ich danke dir, Taka! Für alles, was du in der letzten Zeit für mich getan hast!" Er versuchte vergeblich, sein zerrissenes Hemd wieder zusammenzufügen. Schließlich gab er seufzend auf. "Ich muß nach Hause!"
 

Ohnmächtig fiel er in Takasakas Arme.
 

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Einige Minuten kämpfte Takasaka mit widerstreitenden Gefühlen, doch dann riß er sich zusammen und klopfte drei Wohnungen weiter bei einem seiner Nachbarn. Dieser war Arzt und konnte Katsumi vielleicht helfen. Der Junge war immer noch nicht wieder zu sich gekommen und das machte Takasaka Angst.
 

Der Arzt befahl Takasaka draußen zu warten und schloß sich im Schlafzimmer ein. Als er nach langen Minuten wieder heraus kam, war seine Miene finster.
 

"Wie geht es ihm?!" Takasaka war immer nervöser geworden und schluckte hastig einige seiner Pillen.
 

"Den Umständen entsprechend!" entgegnete der Arzt mit eisiger Stimme. "Wissen Sie, daß Sie dafür im Gefängnis landen können?!"
 

"Ja, nein! Doch, das weiß ich!" Erst langsam kam Takasaka zu Bewußtsein, dass der Arzt ihn im Verdacht hatte, über Katsumi hergefallen zu sein. Hysterisch wedelte er mit den Händen. "Nein, ich war das nicht! Ich habe ihn nicht angefaßt! Er war schon in diesem Zustand, ich meine er wollte meine Hilfe...!"
 

Der Blick des Arztes wurde immer kälter. Takasaka gab es auf. Er machte alles nur noch schlimmer. In diesem Augenblick öffnete sich die Schlafzimmertür und ein benommener Katsumi taumelte auf den Flur.
 

"Taka-chan?! Ich fühle mich nicht wohl!" Er stolperte und fiel in die Arme seines Freundes. Dieser sah den Arzt erschrocken an.
 

"Was hat er denn?!"
 

"Er müßte eigentlich in ein Krankenhaus!" Der Arzt wies auf das Bett und Takasaka trug den Jungen rasch wieder in sein Schlafzimmer. Vorsichtig legte er ihn ab.
 

"Nein! Kein Krankenhaus!" Katsumi griff nach der Hand seines Freundes und umklammerte sie heftig. "Bitte, laß das nicht zu! Ich will nicht, dass irgendjemand mich so sieht!"
 

"Es wäre aber besser für dich!" Der Arzt machte Takasaka ein Zeichen und dieser verließ trotz Katsumis Protest das Zimmer. Als die Tür einrastete, setzte der Arzt sich neben das Bett. "Hör zu, mein Junge! Er hat dich wirklich schlimm zugerichtet! Weißt du, was alles hätte passieren können?! Nein, wahrscheinlich nicht!"
 

Er schüttelte mitleidig den Kopf. "Wie ist das denn geschehen?!"
 

Katsumi biß sich auf die Lippen, unentschlossen, ob er sich dem Fremden anvertrauen konnte.
 

"Ich habe dich behandelt, soweit ich es vermochte! Hör auf meinen Rat! Geh in ein Krankenhaus und dann zeig den Bastard an!"
 

Katsumi sah ihn erschrocken an. "Das kann ich nicht!"
 

"Natürlich kannst du das! Ich kann dich auf der Stelle mitnehmen! Er wird es nicht wagen, dich noch einmal anzurühren, solange ich in der Nähe bin!"
 

In diesem Augenblick verstand Katsumi, dass der Arzt Takasaka im Verdacht hatte. "Nein! Sie irren sich! Taka-chan hat nichts damit zu tun! Ich bin doch nur zu ihm geflüchtet, weil ich nicht wußte, wo ich hinsollte! Ich habe niemanden sonst, dem ich das hätte anvertrauen können!"
 

"Du brauchst ihn nicht zu schützen!"
 

"Das tue ich doch gar nicht! Er war es wirklich nicht!" Katsumi richtete sich mühsam auf. "Ich danke Ihnen für alles, was Sie getan haben, aber ich möchte niemanden anzeigen. Und ins Krankenhaus gehe ich auch nicht!"
 

Der Arzt seufzte. "Ich hoffe, du weißt was du tust, Junge! wenn du Hilfe brauchst, ich bin in Wohnung 423. Das ist nur ein paar Türen weiter!"
 

"Ja. Danke." Katsumi verfolgte unruhig den Abgang des Arztes. Hoffentlich kam der Mann nicht auf die Idee, Takasaka anzuzeigen.
 

Auf dem Flur wartete Takasaka voller Unruhe. Er kam nicht dazu, dem Arzt seinen Dank auszusprechen. Der Mann wischte seine Worte mit einer unwilligen Handbewegung beiseite und reichte ihm ein Rezept.
 

"Hier. Besorgen Sie diese Medikamente." Er warf Takasaka einen verächtlichen Blick zu. "Ich werde den Jungen im Auge behalten. Wenn Sie so etwas noch einmal versuchen, zeige ich Sie an! Verlassen Sie sich darauf!"
 

Takasaka schloß die Tür hinter seinem aufgebrachten Nachbar und lehnte sich müde dagegen. Irgendetwas sagte ihm, dass seine Schwierigkeiten gerade erst angefangen hatten.



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