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Reflections

Hinter der Fassade
von

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Stay!

Bonjour!
 

Da bin ich wieder...früher als zunächst geplant, aber irgendwie konnte ich aus einigen Kommis die Bitte um schnelle Fortsetzung nicht ignorieren...*unauffällig zu euch rüberschiel*.

DANKE dafür!!! Ich hatte schon überlegt, die story auf Eis zu legen, aber Ihr habt mich dazu ermutigt weiterzumachen und dadurch habe ich meinen Spaß und meine Leidenschaft wiedergefunden...ich danke Euch von ganzem Herzen (Widmungen im Epilog...versprochen!!!)!

Allerdings ist das Chappie nicht allzu lang, aber ich hoffe trotzdem, dass es Euch gefallen wird, und bitte hier wie immer um eure Meinung.

Ich hab mir Mühe gegeben die Spannung und Dramatik zum Ende hin noch etwas rauszukitzeln, denn nach diesem Kapitel wird es nur noch eines und den Epilog geben, und vielleicht lasse ich mich zu der früher geplanten Fortsetzungsstory hinreißen, weil ich noch nicht weiß, ob es ein Sad - oder ein Happy End wird...Eure Hilfe ist hier gefragt!

So, des war's ma wieda...^_^!

Diesmal gehört mir hier wer...und zwar Rays Vater (Rays Bruder wurde übrigens nach seinem Vater benannt...deswegen heißen die Beiden gleich...sehr gut aufgepasst!)...Beschwerden wie immer an mich...^-^!

Geld krieg ich auch nicht dafür...und jetzt wünsche ich Euch viel Spaß beim Chapter!

Ich hab' Euch lieb!

Eure Jessi ;))

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Kapitel 7: Stay!
 

Von draußen her drang Vogelgesang und das vertraute Rauschen des Meeres an sein Ohr. Es klang wie Musik. Wie eine Melodie aus längst vergangener Zeit, an die er sich plötzlich wieder erinnern konnte. Das Holz der Veranda knirschte geräuschvoll. Er konnte hören, wie der Wind die Vorhänge vor dem geöffneten Fenster leise hin und her bewegte. Und hätte die Sonne eine Stimme gehabt, so war er sich sicher, dass er auch sie soeben, als sie seine Nasenspitze gekitzelt hatte, mit ihm sprechen hören konnte.

In seinen Armen lag Ray, und er konnte hören, wie der junge Chinese atmete. Wie sich sein Brustkorb hob und wieder senkte. Wie er tief die frische Meeresluft einsog und mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen wieder entfliehen ließ. Es war, als ob sein Glück zum ersten Mal in seinem Leben mit ihm sprechen würde. Als hätte es ihm zugeflüstert, dass jetzt der richtige Augenblick zum Augen öffnen gekommen war.

Kai wachte mit dem Gedanken auf, dass gerade ein Traum in Erfüllung gegangen war. Er drehte sich zur Seite und ein nahezu sanftes Lächeln legte sich auf die sonst so ernsten und stets stillen Lippen. Zärtlich strich er dem neben ihm Liegenden eine seiner pechschwarzen Haarsträhnen aus dem Gesicht.

"Weißt du eigentlich wie schön du bist?" murmelte er leise, während seine Hand nun an der weichen Wange des Chinesen hinunter glitt.

Ray lächelte, hielt aber die Augen geschlossen. Wie lange war er wohl schon wach gewesen und hatte dem Russen einfach nur beim Schlafen zugehört? Ray wußte es nicht, er hatte jegliches Gefühl für Zeit verloren.

"Ja, das hast du mir heute Nacht schon gesagt. Weißt du nicht mehr? Kurz bevor wir ins Bett gegangen sind." Er seufzte zufrieden und blieb einfach reglos liegen.

"Ach ja, ich vergaß. Darf ich's dir noch mal sagen?" Kai grinste verschmitzt und beugte sich dabei zum Ohr des Schwarzhaarigen hinunter.

"Wenn du unbedingt willst." Kai küsste Ray auf die Stirn. Die Stille war wunderbar. Von draußen drangen die Sonnenstrahlen mittlerweile bis in das Zimmer durch die leichten hellblauen Vorhänge hinein. Es musste wohl schon bald Mittag sein. Wie hatten Lee und Mariah es geschafft, dass Tyson noch nicht längst in ihr Zimmer gestürmt gekommen war?

"Du bist wunderschön. Und jetzt mach endlich die Augen auf."

"Nein."

"Warum nicht?"

"Ich will weiterträumen."

"Dann mach die Augen auf." Ray gehorchte Kais Aufforderung und öffnete die Augen einen kleinen Spalt. Die helle Sonne blendete ihn und das Einzige, was er zwischen all dem Licht ausmachen konnte, war ... Kai.

"Siehst du? Ist doch gar nicht so schlimm, oder?" Ray öffnete die Augen nun vollends und betrachtete den Grauhaarigen eingehend.

"Ich hatte Angst, dass du nicht mehr da bist." Kai runzelte die Stirn.

"Ich hab geträumt, wie du mir gesagt hast, dass du mich liebst. Auf Russisch." Der Schwarzhaarige kuschelte sich noch ganz verschlafen enger an seinen Freund und schloss die Augen wieder.

"Stell dir vor, ich hatte den gleichen Traum." Kai konnte die Augen nicht von dem jungen Chinesen lassen. Dessen Gesichtszüge waren so unglaublich fein. Jede Partie ein Kunstwerk für sich. Die süße Nase, der kleine Mund und nicht zu vergessen diese unglaublichen Augen. Kai hatte sich noch nie so von etwas angezogen gefühlt wie von diesem unschuldigen, traurigen Gesicht, das ihm vor eineinhalb Jahren zum ersten Mal auf einem Turnier in Tokio begegnet war. Wie hatte er damals nur glauben können, dass auch nur ein Mensch auf dieser Welt schöner als der junge Chinese hätte sein können?

"Und wie ging der Traum weiter?" fragte er schließlich. Seine Hand fuhr schmetterlingshaft leicht und stetig die Gesichtszüge des Chinesen nach. Ganz langsam und zärtlich. Wie über Porzellan. Rays Haut war weich. Weich wie Seide. Er war ein Engel. So zerbrechlich und wunderschön.

"Dann hast du mich in deinen Arm genommen und ich bin neben dir eingeschlafen. Ich habe dich lächeln gesehen. Und es war das Wundervollste, was ich je gesehen habe." Ray schlug die Augen wieder auf und blickte direkt in die von Kai. Wie konnte man nur so eine faszinierende Augenfarbe haben? Es war die Farbe von Rubinen. Blutroten Rubinen. Reiner als alles andere. Tiefer und unergründlicher als alles, was er sich vorstellen konnte. Die Welt schien ihm in diesem Moment so unendlich fern und mit ihr alle seine Probleme. Es war einer der wenigen Momente im Leben eines Menschen, die man am liebsten bitten würde, dass sie für die Ewigkeit verweilen. Ganz still und unbemerkt würde er die Zeit anhalten. Nur für Kai und für sich.

"Du siehst aus wie ein Engel, wenn du schläfst, Ray." stellte Kai fest, bevor sich seine Lippen denen Rays näherten und sie schließlich mit einem vorsichtigen Kuss versiegelten.

"Wo ai ni, Kai. Wo ai ni. Ai shiteru." flüsterte Ray, als Kai wieder von ihm ließ. Er packte den Grauhaarigen im Nacken und zog ihn wieder zu sich.

Ihre Lippen trafen aufeinander und ihre Zungen umspielten sich sanft und voller Leidenschaft. Weder Kai noch Ray konnten sich erinnern, je etwas so Wundervolles erlebt zu haben wie diesen Moment. Wie diesen Kuss.

Kai umarmte den Jüngeren noch fester und drückte den kleinen, warmen Körper näher an seinen. Voller Verlangen strich seine Hand den Rücken des Chinesen immer wieder auf und ab. Er hatte sich noch nie so geborgen und aufgehoben gefühlt wie in diesen Armen. Er konnte Rays Herzschlag spüren. Ruhig und gleichmäßig schlug es gegen dessen Brust und gelang schließlich in Einklang mit seinem eigenen. Er erkannte, welche Magie von diesem Augenblick ausging. Er konnte mit einem Mal alles spüren, was er zuvor nur hören oder gar nur ahnen konnte. Wie die Wellen sacht gegen die Brandung schlugen. Wie die Sonnenstrahlen die Blüten in den Gärten kitzelten. Wie der leichte Wind die Wipfel der Bäume unmerklich bewegte.

Ray verschränkte seine Arme hinter Kais Kopf und richtete sich weiter auf. Er drückte Kai nach hinten ohne eine Unterbrechung ihres Kusses zuzulassen. Langsam ließ er sich auf Kais Brust nieder und begann schließlich durch dessen Haare zu streichen, während er sich weiter zu Kais Hals hinunter beugte.

Kai drückte Rays Körper noch fester an den seinen. Er stöhnte kaum hörbar auf, als Ray seinen Hals zu liebkosen begann. Er hielt in seinen Bewegungen inne. Er spürte Rays Zunge auf seiner nackten Haut. Oh Gott, wie konnte Liebe eine Sünde sein? Ray berührte ihn mit so einer Zärtlichkeit, dass es seine Seele erschütterte.

Ray war wieder an Kais Mund angelangt und hauchte ihm einen leichten Kuss auf die Lippen und auf die Nasenspitze, bevor er sich wieder an Kais Seite schmiegte und einschlief.

Als Kai die Augen öffnete, war sein Blick glasig.

"Ray?"

"Hm?"

"Ich möchte, dass du weißt, dass mein Herz dir gehört. Ich schenke es dir."
 

"Oh Mann, ob die heute noch mal aus ihrem Zimmer kommen?" Mariah gähnte demonstrativ und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Reg' dich ab. Die Beiden haben eine Menge nachzuholen." Lee legte den Kopf in den Nacken und ließ sich von der freundlichen Sonne wärmen.

"Lee!" Entrüstet richtete sich die Pinkhaarige auf. Lee ließ sich auf den Rücken fallen.

"Was denn? Wenn er doch Recht hat!" Kevin lag ebenso wie Lee auf dem Rücken und genoss die Ruhe und die Sonne. Tyson und der Rest waren zum Flughafen gefahren, um die AllStarz und den Rest von Olivers Team abzuholen. Das konnte noch eine Weile dauern. Und außerdem ... na ja ... außerdem konnte er deutlich lesen, wie der Fahrer der Limousine gerade panisch darum betete, dass die Tankfüllung noch bis zum Flughafen reichen würde. Glück musste man haben. Oder einfach nur Geschick und kein Gewissen seinen Freunden gegenüber. So wie er. Manchmal erschien es sogar Lee praktisch, dass sein kleiner Freund so ein Schlitzohr war. Das wußte Kevin. Es war herrlich, alles wissen zu können, was man wissen wollte. Er hatte einen außerordentlich entspannten Tag vor sich. Doch auf Mariah konnte man sich wie immer verlassen.

"Wenn er doch Recht hat!" äffte Mariah den Grünhaarigen lauthals nach und erhob sich schließlich vom Boden.

"Bist ja nur neidisch! Was Alexo wohl dazu sagen würde?"

Lee grinste und schloß die Augen, als seine Schwester sich auf den Grünhaarigen stürzte und die Beiden sich im Gras zu rangeln begannen. Kevin hatte in dieser Hinsicht Mariah absolut gar nichts entgegenzusetzen. Und so nagelte die Pinkhaarige Kevin erneut am Boden fest.

"Hah! Festgenagelt!" triumphierte Mariah.

"Als wenn das was Neues wäre! Gegen dich Dampfwalze hat ja noch nicht mal dein Bruder eine Chance!"

Spätestens jetzt würde Mariah anfangen, den äußerst empfindlichen Kevin von oben bis unten durchzukitzeln. Lee kannte das Spiel der Beiden, das wohl nie ein Ende haben würde. Kevins spitze Zunge trieb Mariah immer wieder in den Wahnsinn. Allerdings war diese um einiges stärker und kampferprobter als der Telepath.

Lee gähnte herzhaft. Schon von Kindesbeinen an konnten die zwei Streithähne nicht voneinander lassen. Angefangen vom ersten Mal, als Mariah als dem nur ein halbes Jahr Älteren die Flasche geklaut hatte, bis zum heutigen Tag an hatte sich nichts verändert. Und doch fühlte Lee, dass er diese kleinen Kindereien unter Freunden bald vermissen würde.

"Hör auf, Mariah! Ich hab's doch nicht so gemeint!" keuchte Kevin unter Tränen und Lachen.

"Erst, wenn du dich entschuldigt hast!" stellte Mariah mit boshafter Miene als Bedingung und richtete sich auf, um Kevin zu Wort kommen zu lassen.

"Tut mir leid." versuchte der so ernst wie möglich sich zu entschuldigen und zog eine flehende Schnute.

"Und was ist mit Alexo?" hakte Mariah misstrauisch nach.

Lee wußte, was jetzt kommen würde und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Die Wintersonne hier am Mittelmeer war genauso angenehm wie die bei ihm zuhause.

"Ja, ja, um Blondie tut's mir auch leid." kicherte Kevin und hob schützend die Arme vor sein Gesicht. Doch die Reaktion seitens Mariah blieb ungewohnterweise aus. Kevin senkte die Arme und musterte seine Freundin prüfend.

Mariahs Augen waren weit aufgerissen und ihr Atem stockte. Lee fuhr ruckartig hoch. Derselbe Ausdruck in seinen Augen, als er sich hektisch im Garten umblickte. Erst jetzt konnte Kevin es auch spüren. Wie hatte er das übersehen können?
 

Schweißgebadet schreckte Ray aus seinem Schlaf hoch. Er keuchte und bemühte sich krampfhaft seinen Atem unter Kontrolle zu bringen. In Windeseile sprang er aus seinem Bett, ließ Kai dort zurück und zog sich schnell etwas an.

Kai wachte nur langsam auf. Als seine tastende Hand dann aber Ray nicht finden konnte, ließ er sich endlich dazu hinreißen seine Augen zu öffnen. Ray stand vor dem Spiegel und band sich fast panisch seine Haare neu zusammen. Warum hatte der Chinese es denn plötzlich so eilig?

"Was'n los?" nuschelte Kai und setzte sich im Bett auf. Seine Haare standen zu allen Seiten ab. Seine blauen Streifen auf den Wangen waren leicht verschmiert und seine Augen waren noch ganz klein. Er glaubte, noch nie besser geschlafen zu haben als hier in Rays Armen.

Ray schien endlich mit sich und seinem Aussehen zufrieden zu sein und eilte zur Tür.

"Bleib' liegen. Ich bin gleich wieder da." Doch da war Kai schon aus dem Bett gesprungen und hatte sich ein Shirt übergezogen und seine restlichen Sachen vom Boden aufgesammelt.

"Nichts da. Ich komme mit." Kai ließ keine Widersprüche dulden und zog sich schnell seine Hose und Schuhe an. Ray wartete mit gesenktem Blick an der Tür. Er war mit einem Mal so angespannt.

"Was ist los?" fragte Kai und zog sich sein Sweatshirt über den Kopf.

"Sei jetzt bitte ganz normal, ok? Verhalt dich so wie immer? Ich regel das schon. Keine Angst." sagte Ray bestimmt und hauchte dem äußerst verwirrtem Kai einen flüchtigen Kuss auf die Stirn, während er die grauen Haare glatt strich.

"Ich liebe dich." Kai schluckte hörbar. Irgendwie war ihm gar nicht wohl zumute und eine unbestimmte Nervosität zog vom Bauch aus seinen Körper hinauf und ließ ihn kurz frösteln. Was kam denn jetzt?
 

"Kai, darf ich vorstellen, das ist mein Vater. Zen Kon. Vater, das ist Kai Hiwatari. Der Teamcaptain meines alten Teams, der Bladebreakers. Ein Freund von mir."

Kai war kaum fähig ein Wort zu sagen, als er die Hand des Mannes schüttelte. Das war Rays Vater? Der Mann von den Bildern aus dem Fluß? Der Vater, den er auf den ersten Blick für liebevoll und freundlich gehalten hatte? Er wußte nicht, was ihn mehr erstaunte. Die überdimensionale Größe dieses Menschen oder das grimmig dreinschauende Gesicht. Hinzu kam, dass Ray sich neben ihm vor seinem Vater geradezu unterwürfig auf die Knie geschmissen hatte. Dieser Mann konnte locker mit seinem Großvater mithalten, was das Erscheinungsbild betraf! Er war mindestens genauso angsteinflößend, auch wenn er nicht diesen manischen Ausdruck in den Augen hatte. Die stechend grünen Augen musterten ihn auf's Genauste, was Kai absolut nicht behagte. Er zwang sich zu einem Lächeln.

"Sehr erfreut,...ähm...Sir." Oh Mann, seine Stimme hatte auch schon mal selbstsicherer geklungen. Das stand fest!

"Ja, mich auch." Die tiefe, nüchterne Stimme rundete das Bild vollkommen ab - dieser Mensch war angsteinflößend! Und das konnte Kai wirklich nicht von vielen Menschen, die ihm begegnet waren, behaupten. Aber dieser Mann schüchterte ihn ein. Definitiv!

"Ich weiß natürlich, dass du es ihm gesagt hast, Sohn." Sohn? Konnte er seinen eigenen Sohn nicht beim Vornamen nennen?

Ray erhob sich nur zögerlich und strich sich eine widerspenstige Strähne hinters Ohr.

"Natürlich." bekräftigte er seinen Vater leise.

"Sprich gefälligst lauter! Lin kann das schließlich auch. Du sollst ihr ein Vorbild sein." Kai verglich Zen Kon insgeheim mit einem äußerst verstimmten Bären.

"Natürlich." wiederholte Ray diesmal lauter.

Verstohlen schielte Kai zu Lee, Mariah und Kevin hinüber, die bisher noch gar nichts gesagt hatten. Die drei standen wie Soldaten aufgereiht an der rosenbewachsenen Mauer und rührten sich nicht. Den Blick stur geradeaus gerichtet.

"Lee?" wandte sich nun der Riese direkt an den Captain der ,White Tigers'.

"Ja?" Rays Vater hielt inne, senkte den Kopf und blickte den Boden an. Die Finger verknotete er hinter seinem Rücken.

"Ich habe von eurem Ausfall Bericht erhalten." Kais Nackenhärchen stellten sich auf. Er versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Ray hatte ihn gebeten, sich so wie immer zu verhalten. Kühl und distanziert. Eigentlich dürfte das kein Problem darstellen.

"Wenn ich dazu etwas sagen darf? Es war nicht Lees Schuld, ich habe ..." begann Ray zögerlich.

"Und ich habe dich nicht um deine Antwort gebeten." Ray zuckte kurz zusammen und verstummte.

"Ich weiß, dass es deine Schuld war. Das hätte ich mir auch so denken können. Ist schließlich nicht das erste Mal." Kai musste die Zähne zusammen beißen und seine Lippen aufeinander pressen. Kühl und distanziert. So wie immer.

Zen Kon wandte sich wieder Lee zu, der seinem Blick ernst und standhaft erwiderte. Rays Vater lächelte grimmig. Warum konnte sein Sohn nicht so sein wie Lee?

"Vergessen wir den Vorfall. Ihr werdet sofort wieder mit nachhause kommen."

Ray spürte wie ihm schlecht wurde, als er die Worte seines Vaters vernahm.

"Nein! Das kannst du nicht machen! Du hast es mir versprochen!" Der Kloß in Kais Hals wurde zunehmend größer und schnürte ihm die Luft ab, als sich die ersten Tränen den Weg über Rays Wangen bahnten, während er aus Leibeskräften seinen Vater anschrie. Die Verzweiflung, die in Rays Stimme mitschwang, verursachte einen kurzen schmerzhaften Stich in seinem laut pochendem Herzen. Ihm ging das alles irgendwie viel zu schnell.

"Das war keine Bitte, das war ein Befehl! Wir haben Berichte über..."

"Ich sch*** auf deine Berichte! Sie sind mir egal! Ich werde hier bleiben! Du kannst dein Versprechen nicht so einfach brechen!" Rays Stimme zitterte. Er verspürte das Bedürfnis sich zu übergeben und danach einfach ohnmächtig zu werden.

"Ich erwarte dich, Sohn." Kai musste sich bemühen flach zu atmen und nahm all seinen Mut zusammen. Einen Versuch war es wert!

"Warum nehmen Sie ihm das hier weg?" Seine Stimme hatte glücklicherweise die gewohnte Kälte wieder, was es ihm einfacher machte, seine Haltung und Fassung zu bewahren.

Rays Vater wirbelte herum.

"Was hast du gesagt?" Die dunkle Stimme bebte gefährlich.

<Benimm dich so wie immer, Kai!>

"Ich denke, sie haben mich verstanden." Kai konnte aus dem Augenwinkel erkennen, wie Kevin den Kopf schüttelte, Mariah regelrecht weiß wurde und Lee weiterhin teilnahmslos nach vorne starrte.

"Einen rechten Freund hast du, Sohn. Die Tatsache, dass du ihn eingeweiht hast, verzeihe ich dir, weil ich denke, dass er anständig und gewissenhaft ist. Verabschiede dich von ihm und dann pack deine Sachen." Und damit verschwand Zen Kon wieder. Direkt vor Kais Augen hatte er sich aufgelöst. Lee löste sich aus seiner Starre und nahm seine Schwester bei der Hand. Kevin trottete mit gesenktem Kopf hinter den beiden in Richtung Haus hinterher.

Ray fühlte sich mit einem Mal schwach und ohnmächtig. Die Welt schien sich plötzlich viel zu schnell zu drehen. Sie holte das auf, was sie heute Morgen verpasst hatte. In rasender Geschwindigkeit nahm sie ihm alles wieder, was sie ihm heute Morgen in einem kurzen Augenblick geschenkt hatte. Sie nahm ihr kostbarstes Gut, die Zeit, wieder in ihre eigenen emsigen Hände.

Der Schwarzhaarige sackte in Kais Armen immer noch leise weinend zusammen und Kai schloß seinen Geliebten in die Arme. Er wußte nicht, was er hätte sagen können.

Ray durchbrach die Stille.

"Es tut mir leid, Kai. Ich hätte nicht kommen dürfen. Ich hätte dir das nie erzählen dürfen! Ich hätte dich nie kennenlernen dürfen! Ich...ich..."

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Bitte nicht schlagen!

Nächstes Chapter: "I will always you" -> Tränen, Abschied und eine Reise.
 

Noch einmal ganz lieb um Kommis fleh *sich ehrfürchtig vor euch verbeugt*.

Bis dann!

Eure Jessi ;))



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2004-02-17T20:03:45+00:00 17.02.2004 21:03
weiter^^
Von:  Kilya
2004-02-17T17:28:37+00:00 17.02.2004 18:28
Der Vater ist ja reizend ... fast wie Kai Opi (oder doch schlimmer?) Naja, jeden Falls hätte ich nichts gegen eine Fortsetzung einzuwenden. Lass dich bloß nicht aufhalten.
Der Teil war ... traurig und süß zugelich. Armer Ray. Da hat er ja nix zu lachen. Wieso hasst sein Vater ihn so?? Hoffe, dass du schnell weiterschreibst.
kizz Kilya
Von: abgemeldet
2004-02-17T00:25:53+00:00 17.02.2004 01:25
Ey das ist jeze nicht dein ernst einfach aufzuhören!
da isses gerade dramatisch und du hörst auf!
*heul*
mach ja schnell weiter!
Von: abgemeldet
2004-02-16T19:14:14+00:00 16.02.2004 20:14
wow..ist echt geil...Ich finde du drückst du gefühle durch genau die passenmden worte aus! echt klasse! *nick* genug vom fachmännischen: weitaaaaa büüüüüdde *anfleh*
*besessen is* *-*
Beachy
Von:  Hayan
2004-02-16T17:16:35+00:00 16.02.2004 18:16
möp! bei dem vater würd ich mich ja auch erschießen! ><
voltaire is ja schon stulle aba der setzt neue maßstäbe! XD
aba sonst...muss schon sagen, geil! Oo"
schreib büdde ganz schnell weiter!
*knuffel*
bye Thinka


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