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Ein neues Leben

von

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Shopping

Am nächsten Morgen wachte Ino früher als normal auf. Genüsslich streckte sie sich und sah dann aus dem Fenster. Heute schien es ein trüber Tag zu werden, denn schwere Wolken hingen über dem Dorf. Ob es regnen würde, wusste das Mädchen nicht, aber sie hoffte, dass die Tropfen noch bis morgen warteten. Schließlich wollte sie mit Deidara heute wieder ein wenig umher streifen und ihn auch Hinata vorstellen, die sie gestern Abend noch dazu überredet hatte. Es war nicht wirklich einfach gewesen, da ihre Freundin dem Künstler nicht wirklich traute, verständlicherweise. Aber dann hatte sie doch nachgegeben und sie wollte ihr besser keine Gelegenheit geben, ihre Meinung wieder zu ändern.

Nachdem sich die Blonde an den Wolken satt gesehen hatte, schlüpfte sie schnell in ihre frischen Kleider hinein und machte sich noch ihre Frisur. Danach verschwand sie aus dem Haus, ohne vorher gefrühstückt zu haben. Am Morgen nahm sie überhaupt nur selten etwas zu Essen zu sich. Sie brauchte so etwas nicht, auch wenn einige behaupteten, es sei die wichtigste Mahlzeit des Tages. Das interessierte sie nicht. Viel wichtiger war es jetzt, Hinata abzuholen und dann Deidara einen Besuch abzustatten. Wer weiß, vielleicht würde er mit ihr noch einmal ein paar Läden abklappern.

Den Tag in ihrem Kopf schon vorausplanend schlenderte sie zum Anwesen ihrer Freundin, wo Hinata bereits vor dem Tor wartete. Sie wirkte nach wie vor etwas verunsichert, aber das würde sich sicher legen, sobald sie den Künstler besser kennen gelernt hatte, das hoffte Ino zumindest.

Freundlich begrüßten sich die beiden Mädchen und machten sich dann auf den Weg zu Narutos Haus.
 

Als die beiden schließlich vor dem Gebäude standen, begann Hinata aber zu zögern. Das bemerkte Ino auch sofort, woraufhin sie leise seufzte. Sie konnte ihr deswegen schlecht einen Vorwurf machen, da sie sich in ihrer Situation wahrscheinlich nicht einmal überreden hätte lassen. Trotzdem fand sie diese ganze Unsicherheit der Schwarzhaarigen langsam lächerlich.

„Du brauchst dir wirklich keine Sorgen zu machen, er ist eigentlich ganz nett.“, versuchte es Ino erneut, ihr die Scheu zu nehmen, was allerdings nicht sehr viel Wirkung zeigte.

Hinata konnte über diese Aussage innerlich nur seufzen. Ino konnte wirklich leicht reden, sie kannte Deidara ja bereits. Für sie war der Blonde aber neu und sie konnte sich halt nicht so schnell daran gewöhnen, mit jemandem ein normales Gespräch zu führen, der sie vor einigen Wochen noch bedroht hatte. Ihre Freundin war da ganz anders. Sie schien solche Sachen schnell zu vergessen. Manchmal beneidete Hinata sie dafür.

Nachdem sich Hinata noch kurz gesammelt hatte, betraten die beiden nun das Gebäude. Schnurstracks führte Ino ihre Freundin zu Deidaras Zimmer, wo sie zuerst sachte an die Tür klopfte. Danach trat sie ein, ohne vorher auf eine Zustimmung zu warten.

Verwundert sah der Künstler von der Leiter herunter, als es unerwartet an der Tür klopfte und diese im nächsten Moment auf ging. Herein kam ein blondes Mädchen, das ihn freundlich anlächelte.

„Morgen, Ino.“, begrüßte er sie sofort und stieg von der Leiter herab, „Du bist früh hier, yeah.“

„Tsja, immer schlafe ich nicht bis Mittag.“, meinte sie und sah dann zu der Leiter hinauf, „Was hattest du denn auf der Leiter zu suchen?“ Neugierig betrachtete die Blonde die Wände und bemerkte dabei, dass die Ritzen bereits alle verschlossen worden waren. Anscheinend war Deidara schon fleißig am Werken gewesen. Sie wollte gar nicht wissen, wie viel Zeit diese Arbeit in Anspruch genommen haben musste.

„Ich habe überprüft, ob der Mörtel schon trocken ist, un.“, antwortete er ihr und sah dabei kurz zu einer grauen Stelle, an der sich gestern noch ein Riss befunden hatte. Allerdings wurde er sogleich wieder abgelenkt, als er das zweite Mädchen bemerkte, das noch im Flur stand. Verwundert sah er die Schwarzhaarige an, die sich sogleich schüchtern hinter der Wand versteckte. War das nicht Inos Begleiterin an jenem Tag? Zumindest kam es ihm so vor.

„Und du bist..?“, fragte er schließlich, als die Fremde keine Anstalten machte, sich vorzustellen.

„Das ist meine Freundin, Hinata.“, antwortete Ino für sie und zerrte die Eingeschüchterte hinter der Wand hervor.

„Warst du nicht auch damals dabei, als ich Ino verschleppt habe, hm?“, meinte er nachdenklich, woraufhin Hinata zaghaft nickte. Sie hätte nicht gedacht, dass er sie noch erkannte. Immerhin hatte er sie kaum eines Blickes gewürdigt.

„Steh nicht wie angewurzelt im Gang herum und komm rein. Ich fresse dich auch nicht, versprochen, un.“, unterbrach der Blonde nun ihre Gedanken, doch immer noch blieb sie unschlüssig stehen. Die Situation war ihr irgendwie unangenehm. Am liebsten hätte sie sich jetzt in Luft aufgelöst.

Deidara hingegen wusste nicht, was er mit ihr anfangen sollte. Wenn sie sich so sehr vor ihm fürchtete, dann hätte sie Zuhause bleiben sollen. Mehr würde er ihr nun wirklich nicht entgegen kommen. Einen lautlosen Seufzer von sich gebend sah er zu Ino, die anscheinend auch nicht wusste, was sie nun tun sollte.

„Ich habe noch etwas zu besorgen. Habt ihr Lust, mitzukommen, un?“, fragte der Mann schließlich, nachdem ihm die Stille zu unangenehm wurde, woraufhin das blonde Mädchen begeistert nickte. Sie hatte sowieso vor, mit ihm noch ein paar Geschäfte anzusehen. Dabei würde Hinata auch sicher ihre Scheu verlieren, dass hoffte Ino zumindest.

Deidara nahm noch schnell seinen Geldbeutel und dann machten sich die drei bereits auf den Weg.
 

Vergnügt schlenderte Ino durch die Straßen und hielt ab und zu vor einem Laden an, um in das Schaufenster zu sehen. Dabei summte sie fröhlich eine leise Melodie, während Deidara sich suchend nach einem Kunst- oder Bastelgeschäft umsah. Dort würde er wohl noch am ehesten das finden, was er brauchte.

„Sehen wir uns dort drinnen einmal um?“, fragte das blonde Mädchen plötzlich und zeigte auf ein Geschäft, in dem man allesmögliche an Schmink- und Badezeug kaufen konnte.

„Wenn es unbedingt sein muss, un.“, meinte Deidara daraufhin aber nur. Eigentlich hielt er nicht viel von Schminke, weshalb er die große Begeisterung dafür bei den meisten Mädchen nicht ganz nachvollziehen konnte. Allerdings musste er ja nur einen bestimmten Sand besorgen und sie würden garantiert nicht den ganzen Tag dort drinnen verbringen, also konnte er ihnen diesen Gefallen ja tun.

„Und ob das sein muss. Mir ist mein blauer Liedschatten ausgegangen.“, antwortete die Blonde und stürmte sogleich in das Geschäft, gefolgt von ihren beiden Begleitern.

Bei einigen Regalen voller Schminksachen angekommen, durchstöberte sie sofort die verschiedenen Liedschatten und wurde auch sogleich fündig. Sie nahm sich den Blassblauen heraus und überlege sogleich, ob sie den Silbernen und den in blassrosa nicht auch nehmen sollte. Dabei fiel ihr auch ein schwarzer Liedschatten auf, der anscheinend gerade neu auf den Markt gekommen war. Neugierig nahm sie ihn heraus und betrachtete ihn genauer. Schwarz war nicht gerade ihre Farbe, besonders was Schminkzeug anging, doch irgendwie fand sie diesen Liedschatten interessant. Sie versuchte sich selbst damit vorzustellen, allerdings gefiel ihr das Bild nicht wirklich. Trotzdem wollte sie zumindest eine zweite Meinung hören und so ging sie zu Deidara und Hinata, die ein wenig abseits von ihr standen. Der Blonde durchstöberte gerade eher desinteressiert die verschiedenen Düfte, als das Mädchen zu ihm gerannt kam.

„Seht mal, was ich gefunden habe.“, meinte sie und zeigte ihnen den schwarzen Liedschatten.

Ungläubig hob der Mann eine Augenbraue, als er das kleine Döschen sah. Das war doch hoffentlich nicht ihr Ernst. Alleine schon die Vorstellung tat weh. Innerlich schüttelte er den Kopf über diese Frage.

„Und? Was meint ihr?“, bohrte das Mädchen weiter, als sie keine Antwort bekam.

„Wenn du in nächster Zeit als Hexe herumlaufen willst, dann kaum ihn dir, un.“, meinte Deidara darauf, während Hinata nicht genau wusste, was sie sagen sollte. Sie verstand nicht ganz so viel von Mode wie Ino, doch der schwarze Liedschatten gefiel auch ihr nicht. Nach kurzem Überlegen meinte sie schließlich: „Ich würde ihn nicht nehmen.“

Ino nickte. Sie hatte diese Antworten erwartet, aber sie wollte die beiden zumindest einmal gefragt haben.

Sie legte den schwarzen Liedschatten wieder zurück und ging dann zu den Lippenstiften über. Seufzend beobachtete Deidara, wie sich die Blonde immer wieder einen Stift herausnahm und seine Farbe begutachtete. Danach sah er zu Hinata hinab, die noch immer neben ihm stand. Eigentlich hatte er gedacht, dass sie Angst vor ihm hatte, so wie sie sich in der Früh benommen hatte. Außerdem hätte er erwartet, dass sie sich ebenfalls umsah. Stattdessen blieb sie aber stur neben ihm stehen.

„Willst du dir nicht auch etwas aussuchen, hm?“, fragte er die Schwarzhaarige, die daraufhin erschrocken zusammenzuckte. Seit der Wohnung war das das erste Mal, das Deidara sein Wort an sie richtete. Schüchtern schüttelte sie den Kopf, woraufhin der Blonde mit den Schultern zucke. Er wollte sie schließlich nicht zwingen, irgendetwas zu kaufen.

Nach einiger Zeit hatte Ino endlich alles gefunden, was sie haben wollte und ging damit zur Kasser. Deidara hielt von dieser einige Meter Abstand, denn der Verkäufer hatte ihm immer wieder besorgte Blicke zugeworfen. Anscheinend wussten viele in dem Dorf noch nicht, dass er im Moment keine Bomben erschaffen konnte. Vielleicht war das auch der Grund, warum Inos Freundin sich ihm gegenüber so seltsam eingeschüchtert benahm, oder sie war schon immer so, das könnte natürlich auch sein.

Als Ino mit dem Zahlen fertig war, verließen sie den Laden und wanderten wieder durch die Straßen Konoha-Gakures.
 

Eine ganze Weile gingen sie durch das Dorf, bis Deidara endlich das Geschäft fand, was er suchte. Neugierig blieb er stehen und sah durch das Schaufenster, in dem Puppen, Teller, Schnitzereien und anderes ausgestellt waren. Eigentlich müsste es hier den Sand geben, den er brauchte, zumindest wurde dieser manchmal zum Basteln verwendet.

„Ino, ich hätte eine Bitte an dich, un.“, meinte er Mann und wendete sich an seine blonde Begleiterin, die ihn mit großen Augen anstarrte. Es kam nicht oft vor, dass Deidara sie um etwas bat. Das letzte Mal war, als sie noch bei ihm in der Höhle gelebt hatte und ihm geholfen hatte, die Leute zu verarzten. Ein breites Lächeln bildete sich auf ihren Lippen. Irgendwie freute es sie, von ihm wieder einmal um etwas gebeten worden zu sein, darum wollte sie dem auch gleich nachkommen. „Was möchtest du?“

„Könntest du in den Laden gehen und nachfragen, ob es dort Kristallsand gibt, hm? Wenn ja, nimm mir bitte einen Sack voll davon mit, un.“

Das Mädchen nickte und nahm das Geld von Deidara entgegen. Eigentlich wunderte sie sich, warum er nicht selbst ging. Da er ja ein Künstler war, müsste ihn dieser Laden doch brennend interessieren. Allerdings fragte sie nicht nach. Er würde schon seine Gründe haben. Sie würde nur schnell diesen Sand besorgen, den er haben wollte.

Ohne Umwege marschierte sie daher zu dem Verkäufer und fragte nach. Dieser überlegte kurz und sah dann in seinem Handbuch nach.

„Ja, diesen Sand haben wir.“, meinte er schließlich, „Aber wozu brauchst du denn so einen teuren?“

„Tut mir leid, aber das ist meine Sache.“, antwortete das Mädchen lächeln, was der Verkäufer seufzend zur Kenntnis nahm. Er füllte ihr einen Sack mit diesem Sand an und nahm dann das Geld entgegen. Ino steckte noch schnell das Restgeld ein und verschwand dann mit dem Sack aus dem Laden.
 

Draußen übergab das Mädchen ihrem Freund den Sack und das Restgeld, der sich daraufhin bedankte.

„Wofür brauchst du ihn denn?“, fragte Ino schließlich, woraufhin Deidara aber nur geheimnisvoll lächelte.

„Das ist eine Überraschung, un.“

„Ich hoffe doch, dass du damit keine Bomben bastelst.“, antwortete das Mädchen darauf scherzhaft. Sie wusste, dass Deidara im Moment sowieso nicht in der Lage war, Bomben aus solchen Materialien herzustellen.

„Aus diesen Sand kann ich keine Bomben schaffen, yeah.“, meinte er daraufhin weiter lächelnd. Er hatte bemerkt, dass Ino das nur scherzhaft gemeint hatte, war er im Moment doch verhindert. Eigentlich wollte er mit ebenso einer scherzhaften Antwort kontern, doch ihm war aufgefallen, das Hinata bei Inos Aussage leicht zusammengezuckt war. Darum entschied er sich lieber, wahrheitsgetreu zu antworten. Die Schwarzhaarige unnötig zu verängstigen könnte Probleme verursachen und von denen hatte er im Moment sowieso genug.
 

Sie setzten ihren Weg wieder fort, wobei Ino immer wieder in Geschäfte hineinspazierte und ihre beiden Begleiter gleich mit hineinzog. Es war fast schon Nachmittag, als sie sich von Deidara verabschiedete, der meinte, endlich sein Zimmer fertigstellen zu müssen.



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