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Warum Ezio plötzlich einen Bart hatte

...oder was nach den Attentaten auf die Orsi-Brüder geschah
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo und willkommen zu meinem (eigentlich) One-Shot, den ich dann doch lieber in drei Kapitel geteilt habe und nacheinander hochladen werde.
Erinnert sich noch jemand von euch an diese spezielle Cut-Scene nach dem Attentat auf Checco Orsi, bei dem Ezio verletzt wird und wo er dann, plötzlich mit sexy Bart, bei Caterina Sforza wieder aufwacht? Tagelang ging mir die Frage nicht aus dem Kopf, warum Ezio plötzlich diesen Bart hatte und wie ich hörte, wird das nur in zwei DLCs näher beleuchtet. Da ich diese nicht besitze, hat sich mein yaoi-begeistertes Hirn einfach seine eigene Version dessen, was passiert sein könnte, zusammengesponnen. Ich finde die Freundschaft zwischen Ezio und Leonardo einfach so wunderbar, dass ich mir nicht einmal das „Sherlock“-Zitat verkneifen konnte. Wer es findet, kriegt ´ne Flugmaschine!
Wenn ihr Fehler jedweder Art findet oder einfach nur eure Meinung zu dieser kleinen Story kundtun wollt, sind Reviews natürlich immer gern gesehen.

Ich wünsche euch beim Lesen genauso viel Spaß, wie ich ihn beim Schreiben hatte ;)
LG Mine
P.S. Diese Story ist auch auf meinem FF.de Profil zu finden ;) Komplett anzeigen

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Kapitel 1

Zufrieden betrachtete Leonardo da Vinci seine endlich fertig eingerichtete, neue Werkstatt. Es hatte Stunden gedauert, allein die ganzen Kisten mit seinen Zeichnungen und Entwürfen auszuräumen, dazu kamen noch verschiedenste Modelle und seine Werkzeuge. Salai war keine wirklich große Hilfe gewesen, da er sich wahrscheinlich wieder in irgendeiner Taverne herumtrieb, anstatt seinem Meister zu helfen.
 

Jetzt war vorerst alles fein säuberlich in diversen Regale und Ablagen verstaut und die Staffelei stand geputzt und bestückt mit einer neuen Leinwand vor dem Fenster. Der Künstler und Erfinder wusste allerdings, dass diese Ordnung nicht von langer Dauer sein würde, spätestens wenn ihm ein neuer Geistesblitz kam, verteilte er alle Stifte, Blätter und Werkzeuge meist quer in der ganzen Werkstatt.
 

Es war wirklich nett von Caterina Sforza gewesen, ihm diese Werkstatt zur Verfügung zu stellen. Ezio hatte ihn irgendwann einmal mit der Herrin von Forlì bekannt gemacht und diese war daraufhin so begeistert von Leonardo gewesen, dass sie ihm eine temporäre, möglicherweise auch dauerhafte Anstellung in Forlì angeboten hatte. Die Gräfin Sforza war eine wirklich beeindruckende Frau und Leonardo verehrte sie, allerdings weniger auf romantische Weise, das war nicht so ganz sein Gebiet…
 

Jedenfalls war der Blonde zwar etwas überrascht gewesen, hatte dem Angebot aber mit Freuden zugestimmt. Eine neue Umgebung war immer aufregend und inspirierend, nicht anders stand es mit Forlì. Die Stadt lag nahe am Meer und es gab viele kleine Nebenflüsse, die bis nach Forlì reichten. So viel Wasser! Leonardo spürte, wie er jetzt schon ganz hibbelig vor Kreativität wurde. Außerdem war sie, trotz ihrer relativ geringen Größe, schon ziemlich beeindruckend, mit ihren hohen Mauern und der nahezu uneinnehmbaren Festung. Der Leuchtturm am Meer ergab eine wunderbare Möglichkeit, seine Flugmaschine weiter zu verbessern. Bei Gelegenheit musste er Ezio mal darum bitten, sie zu testen. Vielleicht schaffte er

es sogar, eine Maschine zu konstruieren, die den Transport den Turm hinauf vereinfachte...
 

Der Gedanke an Ezio lenkte ihn ab.

Wo sich sein bester Freund jetzt wohl herumtrieb? Das letzte Mal hatten sie sich in Venedig gesehen, als er Leonardo die letzte Kodex-Seite vorbeigebracht hatte und entgegen seiner üblichen Erscheinung hatte sich der Assassine wortkarg und grüblerisch gegeben, doch auf Nachfragen Leonardos hin schüttelte er nur den Kopf und verschwand genauso schnell, wie er gekommen war. Soweit Leonardo es von Caterina Sforza erfahren hatte, befand sich Ezio derzeit auf einer Mission irgendwo in der Romagna und brachte mal wieder böse Leute um.
 

Leonardo seufzte.
 

Sein Freund war ein Mensch, der immer und überall verbissen für seine Ziele kämpfte und für seine Ideale einstand. Dies ließ ihn leider auch ziemlich oft in Schwierigkeiten und gewaltreiche Auseinandersetzungen geraten. Leonardo war nie wohl bei der Vorstellung gewesen, wie sich Ezio trotz seiner guten Kampfkünste immer wieder in Gefahr brachte und ernsthaft verletzt werden könnte. Seit sie sich vor einigen Jahren durch Ezios Mutter kennengelernt hatten, war zwischen ihnen eine tiefe Freundschaft erwachsen und obwohl sie sich relativ selten sahen, war Ezio zu einem der wichtigsten Menschen im Leben des Künstlers geworden. Er vertraute ihm, fühlte sich geborgen und geschützt in seiner Gegenwart, manchmal inspirierte ihn Ezios Enthusiasmus sogar ein wenig.
 

Und dann war da noch dieses winzige Kribbeln, wann immer Ezio ihn in eine seiner festen Umarmungen zog. Der vertraute Geruch, die braunen Haarsträhnen, die ihn an der Nase kitzelten und der sanfte Ausdruck in den dunklen Augen, wenn sie sich wieder voneinander lösten, trugen ihr Übriges dazu bei. Leonardo hatte schon öfter darüber nachgedacht, ob er möglicherweise in Ezio verliebt war... Vielleicht ein winziges Bisschen. Trotzdem konnte er es nicht leugnen, dass sein Herz jedes Mal einen freudigen Hüpfer tat, wenn das kräftige Pochen an der Tür, gefolgt von einem lauten „Leonardo!“ erklang. Vielleicht sollte er sich lieber mit etwas Arbeit ablenken…
 

Just in diesem Moment hörte Leonardo ein lautes Pochen an der Tür, gefolgt von einem „Leonardo!“. Wie er jedoch feststellen musste, gehörte die Stimme nicht, wie im ersten Moment erhofft, Ezio, sondern, wenn Leonardo sich nicht ganz irrte, Caterina Sforza.
 

„Signore da Vinci, seid ihr da? Bitte macht auf, es ist dringend!“ Wieder Caterina.
 

Verwundert eilte Leonardo zur Tür und öffnete sie, da stürzte sie ihm auch schon entgegen.
 

„Oh mein Lieber, es ist schrecklich! Ezio wurde schwer verletzt in den Bergen gefunden und der Arzt meinte, er habe momentan keinen Ort um ihn zu behandeln. Die Orsi-Brüder haben Teilen der Stadt ganz schön zugesetzt, selbst in die Festung können wir ihn momentan nicht bringen. Der einzige Mensch der mir noch eingefallen ist, wart Ihr. Ihr seid doch sein bester Freund, bitte helft uns! Habt Ihr einen großen Tisch oder eine anderweitige Möglichkeit, Ezio abzulegen?“
 

Etwas überrumpelt von dieser Flut an Informationen spähte Leonardo an der aufgebrachten Gräfin vorbei und bei dem Anblick, der sich ihm bot, wurde ihm übel. Niccolò Machiavelli und ein Arzt stützten einen blassen, über und über mit Blut besudelten und offenbar bewusstlosen Ezio. Der rationale Teil in Leonardos Gehirn sorgte dafür, dass er zur Seite trat und auf seinen großen Arbeitstisch wies. „Mio dio, natürlich. Ihr könnt diesen Tisch dort verwenden.“ Der emotionale Teil hingegen stand unter Schock. Gerade vorhin hatte er sich noch Sorgen um seinen Freund gemacht und nun war tatsächlich das eingetreten, wovor er sich am meisten gefürchtet hatte.
 

Verzweifelt lächelnd nickte ihm Caterina zu und die Männer hievten Ezios momentan wahrscheinlich mehr toten als lebendigen Körper auf den Tisch. Dann befreite der Arzt ihn von der Rüstung und dem blutgetränkten Hemd, sodass er mit entblößtem Oberkörper auf dem Tisch lag. Unter anderen Umständen hätte Leonardo dieser Anblick vielleicht gefreut, doch im Moment konnte er seinen Blick nicht von den zahlreichen Blutergüssen, Schnitten und vor allem der tiefen Wunde in Ezios Bauchraum abwenden. Sie sah ziemlich lebensbedrohlich aus und es sickerte unaufhörlich Blut daraus. Der Arzt begutachtete die Verletzung und gab Leonardo die Anweisung, ihm heißes Wasser und saubere Tücher zu bringen. Eilig trug Leonardo das Erfragte herbei und der Arzt begann, die Wunde zu reinigen und zu nähen. Caterina und Niccolò waren schon längst vor diesem grausigen Anblick in ein anderes Zimmer geflüchtet, doch Leonardo war als Anatom an das Herumwerkeln an menschlichen Körpern gewöhnt. Außerdem wollte er überwachen, dass der dottore Ezio auch gut behandelte.
 

Nachdem der Arzt dem Verwundeten einen Verband angelegt hatte, verabreichte er ihm noch einige schmerzlindernde und betäubende Mittel. Dann gab es das Problem, wie sie Ezio am besten in ein Bett bugsierten, ohne seine Wunde wieder aufreißen zu lassen. Schließlich entschieden sie sich, den ganzen Tisch mitsamt Ezio in Leonardos Schlafzimmer zu tragen und ihn dann vorsichtig in das Bett zu ziehen. Diese Angelegenheit erforderte eine Menge Kraftaufwand, sodass sogar die Gräfin mit anpacken musste, aber schließlich schafften sie es doch, ohne seinem Freund weiteren Schaden zuzufügen. Der Arzt sagte Leonardo noch, dass der Patient vermutlich noch ein bis zwei Tage schlafen würde und sein Körper eine lange Zeit zur Regeneration brauchen würde. Glücklicherweise waren seine inneren Organe nicht ernsthaft verletzt worden, aber wenn sein Zustand schlechter wurde, er Fieber bekam oder Blut spuckte, sollte er ihn erneut holen. Leonardo dankte ihm und die Caterina Sforza bezahlte ihn mit einem erleichterten Lächeln auf den Lippen, dann machte sie sich mit Niccolò wieder auf den Weg zur Festung.
 

An der Tür hielt Leonardo sie noch kurz auf.

„Wisst Ihr, was passiert ist, dass er so zugerichtet wurde?“
 

Niccolò zuckte mit den Schultern. „Wir wissen nur, dass es bei einem seiner Attentate passierte. Den Rest wird er Euch schon selbst erzählen müssen.“
 

Leonardo nickte nachdenklich und verabschiedete die beiden.



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