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A ever changing Life

von

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Am Strand Part II (Miami Beach)

Nicky kann noch die Blutlache nicht weit von sich entfernt sehen, als jemand ihn am Arm packt und wie in Trance aus dem Wasser hinauszerrt, bleibt sein Blick auf das Blut im Wasser gerichtet. Seitdem sind Sekunden vergangen, aber er bekommt das Zittern nicht los. Wieso hat er nur nicht auf Sophie gehört? Er ist daran schuld, dass… Nein er darf nicht das allerschlimmste denken.

„Niclas! Hör mir endlich zu!“ Benommen wird er aus den Gedanken gerissen und kassiert im nächsten Moment eine Ohrfeige, sodass er sich die Wange hält und seinen Onkel entgeistert ansieht. „Beruhige dich, okay?“

„Wie sollte ich das? Sophie ist wahrscheinlich,…“ Er kann seine Angst um Sophie nicht weiter aussprechen, als Scott ihn an den Schultern schüttelt. „Denk nicht einmal sowas!“

Wie kann sein Onkel nur so optimistisch sein, wenn seine Tochter doch … erneut wird er aus den Gedanken gerissen, als sein Onkel an ihm vorbei ins Wasser geht. „Scott!“

„Ich gehe sie holen, sie ist schon viel zu lange unter Wasser.“ Im nächsten Moment ist Scott in den Wellen untergetaucht. Er kommt sich so schuldig vor. Hätte Nicky nur gewusst, was die Flaggen deuteten oder das hinter ihm ein Hai war, nun weiß er eines, er hat Angst um Sophie. „Sie darf nicht…“ Und dabei hat er auch noch Geburtstag, den kann er nun ja wohl vergessen.
 

Hartnäckig versucht Sophie ihren eingeklemmten Knöchel aus der Spalte zu befreien, aber bei jedem ihrer Versuche und je mehr sie ihren Fuß dreht jagt ihr erneut der Schmerz vom Knöchel hinauf. Verbissen sieht sie zur Seite, sie schafft es nicht freizukommen, da sieht sie die Bewegung, vielleicht fünf Meter von sich entfernt, als sie genauer hinsieht, erkennt sie die Person, die auf sie zu schwimmt. Im nächsten Moment ist Scott neben ihr und sie sieht seine vielen Fragen in seinen Augen, daher versucht sie es ein letztes Mal ihren Knöchel aus der Felsspalte zu befreien, bevor sie innehält und beobachtet, wie er ihren Fuß umfasst und befreit. Der folgende Schmerz raubt ihr die Kraft und der Schrei ihre letzten Reserven, die als Luftblasen nach oben steigen, so würde sie es nicht mehr bis zur Wasseroberfläche schaffen. In nicht einmal einer Minute würde ihr die Luft ausgehen, ihre gesenkten Lider sehen zu ihrem Vater, sie deutet ihm mit der flachen Hand an, dass ihr die Luft ausgeht und weiß das er das Zeichen versteht. Ihr Bewusstsein schwindet bereits, als sie näher an Scott gezogen wird, spürt so kaum, wie er ihr Gesicht in seine Hände nimmt, seine Lippen auf ihre legt und ihren Mund öffnet, um etwas von seiner eigenen Luft ihr zu geben. Verblüfft über sein Handeln hält sie sich an ihm fest, während er sie festhält und nach oben bringt, dabei versucht sie so wenig Luft zu verbrauchen, wie möglich.

Als ihr Kopf nach einer gefühlten Ewigkeit die Wasseroberfläche durchbricht, atmet sie mehrmals hustend ein und aus unterdessen wird sie noch immer an Scott gedrückt, welcher selbst zu Atem kommt. „B-Bitte sage mir, dass es dir gut geht.“

Sie versucht ihm zu sagen, dass sie okay sei, aber mehr als ein Nicken bekommt sie im ersten Moment nicht heraus, neben dem Schmerz in ihrem Knöchel spürt sie ein leichtes Schwindelgefühl aus Sauerstoffmangel. „Mir ist n-nur… e-etwas schwindelig.“ Ihre Stimme ist kaum ein Flüstern, während die Wellen um sie herum dieses Gefühl verstärken, sie beschließt sich mehr auf ihre Atmung zu konzentrieren.

„Das vergeht gleich, ich bringe dich erstmal zum Strand.“

„O-Okay.“ Bei den Bewegungen ihres linken Fußes verzieht sie vor Schmerzen das Gesicht, da ihr Dad sie in Richtung Strand bringt, sieht erst einmal, wie weit draußen sie sind, als ein Rettungsschwimmer den beiden mit einem Surfbrett entgegen schwimmt, soll sie sich darauf legen, widerwillig tut sie es. Ihr Blick schweift von Scott, der sie immer wieder mustert, aber so auf den ersten Blick sieht sie selbst keine weitere Verletzung, nur den geschwollenen Knöchel, schließlich blickt sie zum wolkenfreien blauen Himmel über sich.

Die Minuten bis zum Strand fühlen sich träge und mehr Stunden, als Minuten an, dort angekommen bekommt sie mit, wie Scott mit dem Rettungsschwimmer spricht, bevor er sie vom Board hebt und dem Rettungsschwimmer zum Wachturm folgt. Dabei hinterlässt sie im Sand eine ordentliche Wasserspur, während sie in den Armen ihres Vaters liegt, der sie im Inneren des Wachturms auf eine Liege legt. Mehrmals wird sie gefragt, ob sie Schmerzen hat oder verletzt ist. Sie will erst verneinen, setzt sich mühsam auf und tastet sich den Kopf ab, aber da hat sie keine Schmerzen, ihre Hand wandert zu ihrem Rücken, der noch ein wenig zwiebelt, ihr Blick wandert hinab zu ihrem linken Knöchel, der blauviolett und geschwollen gegen den Boden baumelt. Ihr Blick hebt sich seufzend zur Seite, sodass sie zu Scott sieht, der sich neben ihr gegen die Liege lehnt. „Ich bin okay, hab mir nur den Knöchel gequetscht.“

Seinem skeptischen und besorgten Blick zufolge überprüft er selbst, ob sie wirklich in Ordnung ist, aber auch bei seinen Berührungen am Kopf und Rücken zuckt sie kaum merklich zusammen. „Tut dir wirklich nichts weh?“

„Nur der Knöchel, ansonsten bin ich okay.“

Als er seine Stirn gegen ihre lehnt, spürt sie bei seinem Seufzen die warme Luft an ihrer Wange. „Tue das nie wieder! Ich hatte Angst um dich.“

Etwas zögernd umarmt sie ihn und versucht sich selbst zu beruhigen, ihr wird erst jetzt richtig bewusst, wie knapp und waghalsig das Ganze war. „Tut mir Leid, Daddy.“

Schließlich löst sich Scott von ihr und fragt nach Verbandszeug, damit er sich um ihren Knöchel kümmern kann.

Den Blick vom bandagierten Fuß hebend, legt sie den Kopf schief und schmunzelt ihn an.

„Nimmst du mich Huckepack?“ Ihr entgeht sein Augen verdrehen und glucksen nicht, bevor er sich umdreht und sie Huckepack nimmt, sodass sie sich an seinen Rücken schmiegt.

Draußen neben dem Wachturm hebt sie den Kopf und blickt über Scotts Schulter hinweg zu Paolo und Niclas, die näherkommen. Nur ballt sie für Sekunden ihre Hand zur Faust, als ihr einfällt, wieso sie das getan hat und nun verletzt ist.

„Sophie, es tut mir l-.“ Im nächsten Moment trifft Sophies Hand Nickys linke Wange, sogleich beißt sie sich auf die Unterlippe, sie mag es nicht Gewalt auszuüben, aber bei dieser Dummheit von ihm, konnte sie sich nicht zurückhalten. „Du Vollidiot! Wenn ich dir nochmal sage, komm aus dem Wasser, tue, was ich dir sage und sei nicht dickköpfig. Ich … ich hatte Angst um dich. Das war ein verdammter Tigerhai, die sind aggressiv und greifen willkürlich Menschen an, und beinahe auch dich! Ich bin froh, dass dir nichts passiert ist. Es tut mir wegen der Ohrfeige Leid.“

Bereits, während ihrer Worte beobachtet sie den gesenkten Blick ihres Cousins, der sich die gerötete Stelle von der Ohrfeige hält und sich auf die Unterlippe beißt und die Tränen zurückhält. Ebenso tut es ihr leid, dass sie ihm eine Ohrfeige gegeben hat. Mit einem Seufzen schüttelt vor ihr Scott den Kopf und legt einen Moment seine Hand auf Niclas Kopf, bevor er weitergeht und Sophie sich wieder an seinen Schultern festhält, bei den Jüngeren sieht sie, die ängstlichen Blicke der beiden, sodass sie leise gegen Scotts Schulter seufzt. „Sagst du den beiden bitte, dass es mir gut geht.“

Wenig später setzt er Sophie auf ihr Strandlaken, unbewusst bewegt sie dabei ihren verletzten Knöchel und verzieht sogleich das Gesicht, während sie scharf die Luft zwischen den Zähnen einzieht. Sie will gar nicht wissen, wie sie im Moment aussieht, immer mehr fängt ihr Körper an zu zittern, sicher sind ihre Lippen bläulich vor Kälte. Kurz mindern Scotts warme Hände an ihren Wangen die Kälte, aber sie bemerkt seinen besorgten Blick, wie er sie wieder mustert. „Du musst aus den Sachen raus, nicht das du eine Unterkühlung bekommst.“

Ihr war nicht bewusst gewesen, welche Kälte sie erfassen würde. „H-Haben die hier irgendwo K-Kabinen, um sich umzuziehen?“

Im nächsten Moment sieht sie zu Paolo und Nicky, die sich zu ihr setzen. Sophie weiß ja selbst, dass sie aus den nassen Sachen raus muss. Ihr Shirt klebt an ihr, der Jeansstoff der Hose engt sie ein, und sie will sich aufrichtig etwas Warmes und Trockenes anziehen.

Beinahe schon flehend sieht sie zu ihren Liebsten vor und neben sich, während diese sie besorgt ansehen, sie zittert immer heftiger. „M-Mir ist es e-egal, wer m-mir hilft, ich w-will nur aus den n-nassen Sachen r-raus. Mir ist e-eiskalt.“ Ihr entgehen die Blicke der drei nicht, während ihre Geschwister wohl ratlos zu ihr sehen.

„Hast du einen Pullover eingepackt?“ Knapp nickt sie auf die Frage, ihre Lippen zittern genauso heftig, wie ihr Körper. Bei ihrem nächsten Atemzug beugt sich Paolo über sie und zieht ihr das nasse Shirt aus, und lässt es hinter ihr auf das Laken fallen, als er ihr ein Handtuch umlegt, sieht sie zitternd, wie Nicky sich ein paar ihrer Sachen nimmt. Sekunden später hebt Paolo sie hoch, und trägt sie an sich gedrückt in die ausgewiesene Richtung in denen sich die Umkleiden befinden, während Nicky neben Paolo geht, sieht sie nur kurz zu ihrem Dad, dessen Blick sie nicht ganz deuten kann. Bei den Umkleiden, beobachtet Sophie, wie sich die Jungs umsehen, bevor sie zu dritt in eine größere Umkleide verschwinden und diese verriegeln. Ihr Blick schweift in der leeren Umkleide hin und her, das einzige was sie sieht sind Haken an der Wand, dabei wäre ihr ein Hocker zur Entlastung ihres Knöchels lieber gewesen, aber das gleiche freche Grinsen der beiden macht sie misstrauisch.

„W-Wagt es euch i-irgendwas mit m-mir anzustellen.“

Das Kichern der beiden verunsichert Sophie, unterdessen stellt Paolo sie vorsichtig auf den harten Boden, hält sie fest, aber als Sophie merkt, dass sie sowohl von ihm, als auch von Niclas festgehalten wird, landet schon der Jeansstoff zwischen ihren Beinen auf dem Boden.

„P-Paolo!“ Nervös schluckt sie, als sie die Balance verliert und ihren verletzten Knöchel belastet wird sie von Nicky, der hinter ihr steht stärker gestützt und festgehalten. „Autsch. Doofer Knöchel.“ Wenige nervöse und schmerzerfüllte Atemzüge später, ist sie bis auf das festumgelegte Handtuch, nackt. Mit Herzklopfen und roten Wangen muss sie es über sich ergehen lassen, dass ihr Paolo trockne Unterwäsche über die Beine zieht. Immer wieder belastet sie unbewusst ihren Knöchel, sodass sie stärker von Nicky festgehalten wird. „Ganz ruhig, ich halte dich.“ Sie grummelt ihr Ärgernis hinaus und beißt die Zähne zusammen, der bandagierte Knöchel schmerzt immer mehr, zur selben Zeit spürt sie an ihren Beinen eine lange und bequeme Stoffhose. Hingegen ist sie obenrum noch immer bis auf das Handtuch entblößt. Sie richtet ihren Blick direkt an Paolo. „Erspar mir wenigstens die Peinlichkeit und lass mich den Rest anziehen.“ Es macht sie nervös, dass ihr Freund sie anzieht und beide nun nicht nur wissen, was sie drunter trägt. Nein dabei beobachtet zu werden, wie sie sich ihre Brüste mit dem Büstenhalter zu verdecken versucht, macht die ganze Sache noch peinlicher. Sophie nimmt sich das hingehaltene Top und Büstenhalter, zieht sich beides überm Kopf und Handtuch und lässt dieses sinken, bevor sie sich die Verschlüsse schnappt und das Teil verschließt, kurz richtet sie noch die Träger. Dennoch blickt sie nervös zu den beiden, die allerdings irgendwo zur Seite und an die Decke sehen. Nun gluckst sie darüber, weil sie die beiden falsch eingeschätzt hat. „Andere hätten ihr Mädchen nicht an-, sondern ausgezogen und sonst etwas angestellt, dagegen seid ihr beide gar brav, … zahme Kätzchen.“

Anhand der Blicke der beiden, scheinen ihre Worte die Jungs zu irritieren. „Wieso denn Kätzchen?“ Grinsend sieht sie auf, in Ruhe zieht sie sich den grauen Pullover über. „Ihr seid beide vom Sternzeichen her Löwe und ich bin, wie du weißt Fische. Ich kann also froh sein, wenn ihr mich nicht fresst.“

Der irritierte Blick von Nicky weicht einem Grinsen. „Na das könnten wir uns ja mal überlegen, nicht wahr?“ Im nächsten Moment beißt sich Sophie auf die Unterlippe, hätte sie doch nur nichts gesagt. Nickys Hände wandern im nächsten Augenblick unter ihre Sachen, ebenso wie die von Paolo. Nun ist sie zwischen den beiden in einer verriegelten Kabine am Miami Beach gefangen, während sie ihren Cousin im Rücken und ihren Freund vor sich spürt, fragt sie sich wieso nochmal auf diese Idee mit den Umkleiden gekommen ist? Durch die Nähe zu den beiden spürt sie trotz Kleidung deren Wärme. „J-Jungs… ihr vergesst, dass ihr nur in Badeshorts hier drin seid, also benehmt euch, sonst wandern meine Hände bei euch mal dahin, wo ihr in die Knie geht.“ Als ihre Worte draußen sind würde sie diese am liebsten zurückzunehmen.

„Du traust dich das ja doch nicht.“ Bei dieser Aussage ihres Cousins grinst sie fies und lässt sogleich ihre linke Hand nach hinten zu Nicky wandern, der bei ihrer Berührung nervös schluckt. „Du denkst doch nicht, dass ich ein braves Mädchen bin, oder?“ Unterdessen streicht ihre rechte Hand bei Paolo zärtlich von Brust und Bauch hinab. „Ihr solltet nicht vergessen, dass ich auch weiß, was ich will und was nicht.“ Zumindest will Sophie nicht die ganze Zeit zwischen den beiden stehen, ihr Knöchel braucht Ruhe, aber die Jungs werden durch ihre Berührungen ziemlich nervös.

„Soll das heißen du willst uns beide?“

Bei beiden spürt sie, das Zittern der Bauchmuskeln, wie diese unter ihren Berührungen zucken und sich die Jungs zusammenreißen, dabei bleibt sie noch über der Gürtellinie. Und dennoch zeichnet ein fieses Lächeln ihre Lippen, während sie in den grünen Augen von Paolo dieses Funkeln sieht. Ihr Lächeln wird zu einem schiefen Grinsen, als sie bei ihm unter den Gummizug der Badeshorts wandern will, hält er sie davon ab. Der Ausdruck in seinen Augen verrät ihr, dass er hier nicht von ihr so berührt werden will, schon gar nicht, wenn sie im Rücken noch ihren Cousin hat.

Als sie hört, wie jemand näher komm, löst sie ihre Hände von ihren Jungs, bevor sie die Balance verlieren kann hält Nicky sie fest und drückt sie an sich. Hingegen ist Nicky nervöser und zittert stärker als Paolo, während sein Kopf auf ihrer rechten Schulter ruht, liegt ihre Stirn an der von Paolo, welcher tief durchatmet.

„Ich habe meine Ritter wohl ein wenig durcheinander gebracht.“ Ein kurzes Glucksen entweicht ihren Lippen, als ein Klopfen gegen die Umkleidewand zu hören ist. „It´s inside allright?“

„Sure.“ Sophie kann sich ein erneutes Glucksen nicht verkneifen, während sie hören kann, wie sich derjenige vor der Kabine entfernt und die Schritte verklingen.

Für den Augenblick nutzt sie die Chance und küsst Paolo sanft, bevor sie sich schmunzelnd von ihm löst und auch Niclas sanft küsst, der daraufhin grinst und seinen Griff um sie verstärkt. Wenigstens entlastet sie ihren verletzten Knöchel und kann nicht umfallen. Ihre Hände legt sie bei beiden in den Nacken und krault ihre beiden Jungs. Innerlich seufzt sie, dabei hat es Nicky ihr schon vor Wochen gesagt, dass sie es nicht schaffen würde sich nicht auch noch in ihren Cousin zu verlieben, aber ihm das zu gestehen wird sie ganz sicher nicht! Vor allem nicht, wenn sie doch ihren besten Freund über alles liebt.

„Sind wir wirklich deine Ritter?“ Über diese Frage von Paolo gluckst sie und haucht ihm einen sanften Kuss auf die Lippen. „Ja, ihr seid meine Ritter, meine Knights, ihr habt so viel schon für mich getan und damit meine ich nicht nur, dass ihr mich vor einem knappen Monat gerettet, wiederbelebt habt, sondern weil ihr beide mich liebt, was spricht also dagegen, wenn ich euch meine Ritter nenne? Es stimmt ja auch, ihr behaltet mich immer im Auge, sogar im Unterricht und wenn ein anderer Typ mir zu nahe kommt, seid ihr schon da und stellt euch dazwischen.“ Ihr Blick schweift kurz von Paolo zu Niclas, der sich auf die Unterlippe beißt, als sie genauer hinsieht, kann sie Tränen in den Augen ihres Cousins sehen. „Bin ich dennoch ein Vollidiot?“

Ihr Blick bleibt auf Nicky gerichtet, dem sie sanft eine Träne vom Augenwinkel wischt. „Nur, wenn du zu dickköpfig bist und nicht auf mich hörst, ansonsten bist du kein Vollidiot.“

Anscheinend bringen ihre Worte neue Tränen zum Vorschein, wie einem kräftigen Griff, sodass sie nach Luft japst. „N-Nicky nicht… ich b-bekomm keine Luft.“ Der Griff wird gelockert, sodass sie für einen Augenblick das Gefühl hat, als wären ihre Rippen gestaucht.

„Tut mir Leid, aber das mit Hai, ich… du sagtest es war ein Tigerhai, was ist da genau passiert, als du im Wasser warst?“

Zwar überlegt Sophie, ob sie Nicky es wirklich erzählen soll, aber in den Augen von Paolo sieht sie dessen Neugier. „Kann ich das euch vielleicht bei den anderen erzählen? Ich habe etwas Bedenken, dass Dad jeden Moment vor der Tür steht und Mäuschen spielt.“

Im nächsten Moment hört sie beide deutlich einatmen, wahrscheinlich würden die mehr Zeit mit ihr allein verbringen, aber als ihre restlichen Sachen genommen werden, wird sie dieses Mal von Nicky hochgehoben und getragen. Als ihnen Scott tatsächlich entgegenkommt kann sie sich ein Augen verdrehen nicht verkneifen, manchmal fragt sie sich wirklich, wer schlimmer und besitzergreifender ist, die Jungs oder ihr Vater?

Zurück bei den anderen setzt ihr Cousin auf sein Strandlaken, während sie ihren Blick über den Strand schweifen lässt Sophie die Jungs ebenfalls längere Sachen anziehen. Ein Glucksen rutscht ihr heraus, als sie sieht, was für einen Pullover Niclas da angezogen hat. Scheinbar will er wieder ihre Nähe, da er sie auf seinen Schoß zieht, was dem einen finsteren Blick von Paolo einbringt. In aller Ruhe versucht sie das Geschehene so zu erzählen, dass es die beiden Teenager nicht noch mehr schockiert. Immer wieder sieht Nicky sie niedergeschlagen an, legt seinen Kopf auf ihren, während sich Paolo über die Augen reibt. Sie weiß selbst, wie waghalsig sie war und doch hat sie es ohne größere Verletzungen überstanden, der gequetschte Knöchel würde in ein paar Tagen wieder auskuriert sein.

„Ich habe richtig Panik geschoben, als ich das Blut gesehen habe und dann war Scott selbst so lange unter Wasser. Ich habe wirklich das schlimmste vom Schlimmen gedacht.“ Behutsam streicht Sophie über Nickys Handrücken, während der Rest seines Oberkörpers in demselben Sweatpullover mit demselben Bild und Schriftzug wie ihr grauer steckt, nur, dass sein Pullover schwarz ist. „Glaub mir, ich hatte auch welche, aber anfangs hatte ich Angst meinen Cousin zu verlieren. Und ich weiß jetzt schon, dass ich diese Nacht kaum schlafen kann. Allein bei diesen Gedanken fröstelt es mich, was gewesen wäre, wenn ich nicht ins Wasser gegangen wäre.“

Ihr fällt der besorgte Blick von Paolo auf, als dieser ihr über die Wange streicht, merkt sie ihr Zittern. „Du zitterst ja wirklich, ist dir kalt?“

„Etwas,… aber viel mehr bin ich müde.“ Sie beobachtet den Blickwechsel der beiden, sodass Sophie leise in ihren Pullover seufzt, sich in diesen kuschelt, und sich an Nicky lehnt.

„Läuft zwischen euch so eine nervige Teenager Dreiecksbeziehung?“

Von dieser Frage überrascht hebt sie den Blick zu ihrem Dad, zwar könnte sie ihm antworten, aber jedes Wort würde er gegen sie verwenden, deswegen lehnt sie sich wieder an Nicky, während ihre Beine bei Paolo auf dem Schoß liegen. Offensichtlicher können sich die drei nicht verhalten und leider ist ihr Dad in solchen Dingen nicht so blind, wie zu merken, dass er Vater von drei Kindern ist. „Ich bin müde, nerv mich andermal mit irgendwas, okay?“

Dabei merkt sie, wie erschöpft sie wirklich ist, ebenso kann sie Scott ansehen, dass er erschöpft ist, dass mit dem Hai hat ihn mehr mitgenommen, als er zugeben würde. Und dennoch lässt er sie in den Armen von Niclas, während er irgendwohin blickt versucht sie seinem Blick zu folgen und erblickt ihre Geschwister, die vom herumtoben am Strand ebenfalls müde sich zum Lachen bringen.

„Packen wir zusammen und fahren nach Hause.“ Als sich Scott zu ihr dreht, schluckt sie nervös. „Wir haben nur ein Problem, wir sind zu sechst und in den Wagen passen nur fünf.“

Sophie nagt ratlos an ihrer Unterlippe, sie will sich nicht entscheiden, wen sie noch mitnehmen sollen. „Uns muss einfach etwas einfallen.“
 

Zurück beim Parkplatz und auf dem Fahrersitz reibt sich Scott mehrmals über die Stirn. Sein Wagen ist für fünf Personen zugelassen, nur haben sie Lea in den Fußraum des Beifahrersitz verfrachtet, wo Jan sitzt, während sich die drei Teenager die Rückbank teilen.

„Ich sag es euch, wenn wir angehalten werden, gebe ich euch drein da hinten die Schuld.“ Sophie grinst ihn an, ihr Dickschädel hat über seinen gesiegt und so muss Lea nicht im Kofferraum sitzen. Oder einer zu Fuß und mit dem Bus zurückfahren.
 

Bei dem Lied im Radio gluckst Sophie, als sie dieses erkennt und neben sich sieht, wo Paolo die Augen verdreht. „Sag jetzt nicht, dass ich hier im Auto singen soll.“ Geradezu unschuldig neigt sie den Kopf zu ihm und blinzelt kurz, was ihn grummeln lässt. „Du sture kleine Meerjungfrau.“ Es irritiert sie, das Paolo zu Nicky sieht, als sie zu diesen sieht nickt dieser grinsend, sogleich dreht sie den Kopf zu Paolo und schmollt. „Hey, das war aber nicht abgemacht.“

„Was war denn bitte abgemacht?“ Schmollend lässt sie sich in der Mitte etwas niedriger rutschen, und lässt die beiden neben sich singen. Die aufkommende Gänsehaut lässt sie grummeln, nur hört sie dann eine dritte Stimme, sodass sie nach vorne zum Beifahrersitz sieht. Ihr Bruder singt doch wirklich mit! Glucksend sieht sie zum Fahrersitz.

„Wenn Dad jetzt auch noch mitsingt, haben wir ein Männerquartett.“

Durch den Blick im Rückspiegel grinst sie zu Scott, zwar herrscht direkt eine ausgelassene Stimmung, nur konzentriert sich Scott mehr auf den Verkehr, als vielleicht mitzusingen.

Allerdings hört Sophie beim nächsten Lied eine kindliche Stimme und blickt zu Lea, die versucht mitzusingen. Als der Kleinen die Luft ausgeht übernimmt Sophie den Part, was ihr ein breites Grinsen von Lea einbringt. Nach dem Lied blickt sie in das sprachlose Gesicht von Nickys neben sich.

„War das der höchste Ton, den du erreichst, ich dachte du schaffst es höher zu singen.“ Schultern zuckend dreht sie den Kopf zu Paolo, der ihr frech zu grinst.

„Wenn ich das täte, würden euch die Ohren abfallen und das wäre, wie du weißt schmerzhaft.“

„Ich weiß zwar nicht, was du verbergen willst, aber du kannst schon seit du klein bist deine Stimme kontrollieren. Nur weiß ich nicht von wem du das hast, von mir wohl nicht.“

Nun schmollt sie ihren Dad an, zu dessen Hinterkopf sie blickt und Augenkontakt im Rückspiegel mit ihm aufbaut. Dabei hat sie seine Stimme schon viel öfters gehört, als sie kleiner war, hat er zusammen mit Hendrik ihr öfters vorsingen müssen, damit sie einschlief.

„Das stimmt nicht! Du hast mir, als ich klein war oft was vorgesungen und ich erwähne nur mal das Spiel zur Hochzeit, und vielleicht habe ich das auch von Grandma.“ Nun schmunzelt sie nach vorne, sieht das Augenverdrehen von Scott im Rückspiegel, im nächsten Moment hält er den Wagen auf der Einfahrt.

„Vielleicht hast du es auch von deiner Mutter.“ Sofort verfinstert sich Sophies Blick, steigt aus und hinkt zwei Schritte in Richtung Tür, seitdem ihre Mutter verschwunden ist, sind fast zwei Monate vergangen, genauso lange weiß sie, dass Scott ihr leiblicher Vater ist. „Sophie…“ Bei Scotts Stimme setzt sie den vierten Schritt, aber weiter kommt sie nicht, da sie von Paolo aufgehalten und von diesem Huckepack genommen wird, sodass sie in einer Hand seinen Rucksack und in der anderen ihre Tasche festhält, während er mit ihr nach oben geht. „Du übergehst gerade dein Hausverbot, weißt du das?“ Schultern zuckend setzt er sie in ihrem Zimmer aufs Bett, während die Taschen neben ihrem Bett landen. „Das Hausverbot ignoriere ich solange ich weiß, dass es dir nicht gut geht. Ich sehe es dir an, dein Blick verrät dich.“ Sophie senkt den Blick, zieht ihn an sich und umarmt ihn, im Moment ist er ihr bester Freund, den sie einfach braucht, wenn es ihr nicht gut geht. „Ich hasse meine Mutter, ich will nichts von ihr haben, es reicht mir schon, dass ich ihr so ähnlich sehe.“

„Du bist nicht, wie deine Mutter, dass weißt du, viel mehr bist du, wie dein Dad. Du hast sehr viel von ihm, was mich ein wenig stört… Lässt du mich auch wieder los?“ Zwar sieht sie auf, aber im nächsten Moment befördert Sophie ihn auf ihr Bett, sodass er auf dem Bauch darin liegt. Frech grinsend setzt sie sich auf seine Beine, hört ihn bedrohlich knurren, sodass sie ihm auf den Hintern schlägt. „Sei einfach brav und nicht knurren.“

„Sagt mal, was macht ihr da?“ Ihr Blick schweift zur Tür, in dessen Rahmen Niclas steht, ins Zimmer kommt und hinter sich die Tür schließt, um sich den beiden zu nähern. „Gefangennahme, jeder der es wagt mich zu ärgern, wird bestraft.“

„Was hat er denn angestellt?“

„Er hat geknurrt.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich habe das viel zu lange Kapitel geteilt! in Part 3 wirds noch bunt hergehen. xD
Zum Anfang... da merkt man mal wieder, wie Scott an Sophie hängt, wer geht sonst ins Wasser zu einem Hai und rettet einfach mal seine Tochter? Scott. xD Die Szene/der Absatz hat Spaß gemacht. ^^ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fairy92
2015-10-10T09:46:04+00:00 10.10.2015 11:46
Wieder ein wunderschönes Kapitel ♥
Zum Glück ist Sophie gerettet. Und immerhin ham sie jetzt ein Spiel für die ganze Familie: "Schlag den Nicky" XD
Und wer weiß was die Jungs mit ihr angestellt hätten, wenn sie allein und ungestört gewesen wären XD

Freu mich schon aufs nächste Kapitel

Hab dich ganz doll lieb
Dein Paolo

PS: ich knurr wann ich will *knurr*
Antwort von:  Satomi
10.10.2015 11:51
Danke ;D
Jaaa, nee ^^ ... das ist ein fieses Spiel. <_< ich mag Nicky ja, aber bei seiner Dummheit. *sfz*
Ich hab echt überlegt sowas zu schreiben, aber dann wären zwei Jungs am Ende tot geesen *auf Scott deut, der Sophie hinter sich zieht* Der Daddy ist schlimmer als die Kerle. xD so besitzergreifend. ;P

IDA <33

PSA: na toll *sfz* *Paolo aufs Bett schubs* freu dich schon auf den Rest des Kapitels bzw. Part III. xDD den feiere ich ja noch immer!!


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