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Das Omen Yggdrasils

Xerneas Kismet und die Reise gen Ragnarök
von

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Erstens kommt es anders und zweitens als "Mann" denkt

„Manno Mann...Das klingt ja wie aus nem Krimi oder so“, stellte Sannah überwältigt fest. Völlig aufgekratzt von Harus Story, rutschte sie ungestüm auf ihrem Stuhl herum. Die Mädchen sind das Szenario mehrmals durchgegangen, konnten sich aber am Ende der Ermittlung nicht erklären, was die eigentlichen Ziele der Organisation waren, oder welchen Bezug der oberste Machthaber zu Haru hatte. Obwohl er kalt und unbarmherzig war, ließ er sie gehen. Seine Stimme verschwand nicht aus ihrem Kopf, fast so als hätte sie sich tief in den Furchen ihres Gehirns eingebrannt. Sie musste einfach herausfinden, wer dieser Unbekannte war, egal was auf sie zukommen würde. Die herablassenden Worte seinerseits, entfachten in Haru einen unbeschreiblichen Drang nach Stärke. Eines Tages würde sie ihn im Kampf schlagen und beweisen, dass sie diesem Großtuer ebenbürtig war.
 

Es war bereits später Nachmittag und Kaffeegeruch lag in der Luft. Haru nahm das angenehme Aroma in sich auf und ihr Körper schrie förmlich nach der heißen, koffeinhaltigen Flüssigkeit. Sie war noch immer erschöpft und ihre Schläfen schmerzten heftig. „Sannah entschuldige mich kurz, aber ich brauch nen Kaffee.“ Sie stand auf und schlürfte zum Kaffeeautomaten am Ende des Saals. Geistesabwesend drückte sie den Knopf der Maschine und eine dünnflüssige Plörre ergoss sich in ihren Pappbecher.

„Na toll...Blümchenkaffee. Kann's noch schlimmer kommen?“, nörgelte sie und nahm angewidert einen Schluck. Als sie sich umdrehte stand ein großer, schwarzhaariger Junge vor ihr, der sie mit schiefen Lächeln ansah. Er wirkte athletisch und trug blaue Kleidung.

„Super... und es kommt echt noch schlimmer“, dachte Haru entnervt. Er musterte sie und sein Grinsen wurde noch breiter.

„Hey, du Spinner, was soll das bescheuerte Gesicht?“, fuhr Haru ihn an, worauf er provokativ die Hände hinterm Kopf verschränkte und sie lässig anschaute. Seine fast schwarzen Augen, hatten einen graublauen Schimmer.

„Kein Grund unhöflich zu werden. Ich wollte mir nur einen Kaffee holen. Da hab ich mich eben an der schönen Aussicht erfreut“, sagte er schelmisch und zwinkerte ihr zu.

„Was für eine bekloppte Anmache! Was besseres fällt dir wohl nicht ein, was?“, entgegnete sie giftig und würdigte ihn keines Blickes. Selbstsicher schob sie sich an dem Jungen vorbei, der ihr amüsiert hinterher schaute und dabei ihr Outfit beurteilte.

„Dein Kleid ist schon ziemlich old school. Du solltest deine Kurven nicht so verstecken! Ist doch schade drum.“

Haru wirbelte aufgebracht herum.

„Du aufgeblasener...“. Doch ehe ihr die Hand ausrutschen konnte, hielt der Junge ihren Arm fest.

„Na, na, das gehört sich aber nicht für eine Lady...“, raunte er und schaute ihr tief in die Augen.

Ihr Herz klopfte schneller und sie sah ihn völlig entgeistert an. Eine Sekunde später fand sie ihre Fassung wieder und löste sich aus seinem Griff.

„Blödmann“, sagte sie trocken und drehte sich von ihm ab.

„Haru was machst du denn so lange?“, kreischte Sannah durch den ganzen Saal und lief aufgebracht auf sie zu.

„Entschuldige, aber ich wurde aufgehalten... .“ Haru funkelte den Typ böse an.

„Oh, hey Kalem! Das wir uns hier treffen! Wie cool!“, schrie Sannah begeistert und hüpfte von einem Bein aufs andere.

„Warte, ihr kennt euch?!“, fragte Haru ungläubig und schaute sie entsetzt an.

„Ja, seit der 1. Klasse. Wir sind schon lange befreundet."

Kalem setzte wieder sein überhebliches Grinsen auf.

„Magst du dich nicht zu uns setzten? Bitte, bitte?“, bettelte Sannah, worauf Haru empört ihr Gesicht verzog.

„Na klar! Bei zwei so hübschen Mädels, kann man schlecht, nein sagen“, sagte Kalem draufgängerisch und schenkte Haru ein triumphierendes Lächeln. Sie konnte ihn schon jetzt nicht ausstehen.
 

Zurück am Tisch konnte Sannah einfach nicht aufhören zu reden. Seit Kalems Anwesenheit, erzählte sie pausenlos Geschichten aus ihrer Schulzeit, selbst Storys, bei denen er überhaupt nicht dabei gewesen war. Dabei bemerkte sie nicht wie unbeteiligt ihre Zuhörer waren. Haru war todmüde und sehnte sich nur nach ihrem Bett. Sie gab sich auch keine sonderliche Mühe, das zu überspielen. Kalem nickte Sannah wenigstens ab und an zu, war aber genauso desinteressiert. Ihm machte es anscheinend viel mehr Spaß Haru zu beobachten, was ihr leider nicht entging. Sie versuchte ihn weitestgehend zu ignorieren. Ihre Kräfte reichten einfach nicht mehr aus, um sich gegen sein provozierendes Getue aufzulehnen. Bisasam und Fynx schnarchten bereits selig und Haru wollte sich ihnen am liebsten anschließen.

„...das war ein Spaß sag ich euch! Haha!“, schloss Sannah eine weitere ihrer Geschichten ab, „Oh ha! Draußen ist es ja schon zappenduster. Wird wohl langsam Zeit fürs Bettchen! Jaaaa!“

Ihr Geschrei ließ Haru und Kalem aufschrecken.

„Ich renn schon mal vor Haru! Bis gleich im Schlafsaal! Komm Bisasam!“

Sie schnappte sich ihr Pokemon, das einfach weiter pennte und flitzte davon. Haru blickte ihr seufzend nach und war erleichtert.

„Die wird wohl nie müde...“, stöhnte sie und erhob sich kraftlos.

„Du siehst ziemlich fertig aus“, stellte Kalem nüchtern fest.

„Danke, dass hört man doch immer gerne“, fuhr sie ihn finster an und ging zittrig davon. Howl gähnte einmal ausgiebig und folgte ihr schlaftrunken. Haru fühlte, wie sie eine bleierne Schwere überkam und ihre Beine drohten nachzugeben. Doch bevor sie erschöpft zu Boden ging, spürte sie wie jemand ihre Hüfte umfasste und scheinbar mühelos anhob. Kalem hielt Haru fest in den Armen. Ihre Beine baumelten über seinem rechten Ellenbogen hinab.

Erschrocken sah sie ihn an und realisierte was passiert war.

„Hey was soll das! Lass mich sofort runter!“, protestierte sie kaum hörbar. Ihre Stimme verließ sie langsam.

„Du solltest einfach die Klappe halten und dir helfen lassen, Dickkopf!“, sagte er verärgert und Haru konnte die Besorgnis in seinem Tonfall hören. Stumm ließ sie sich davon tragen und legte ihren Kopf auf seiner Schulter ab. Plötzlich fühlte sie sich unbeschreiblich geborgen. „Danke...“, wisperte Haru und der Schlaf überkam sie fast. Kalem schaute sie mit hämmernden Herzen an und errötete. Schweigend trug er sie bis vor den Gemeinschaftsraum der Mädchen und setzte sie vorsichtig ab.

„Schaffst du den Rest allein? Ich würde dir sonst liebend gerne beim Ausziehen helfen“, scherzte er und kassierte dafür einen vernichtenden Blick.

„Perversling!“ Haru drehte sich um und winkte ihm träge über die Schulter zu, bevor sie hinter dem roten Trennvorhang verschwand, der in den Schlafsaal führte. Kalem blieb völlig baff zurück und lachte kopfschüttelnd.

„Das könnte noch interessant werden...“, flüsterte er und fuhr sich grinsend durch sein dunkles Haar.



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