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Skyheart

von

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2. Kapitel

2. Kapitel
 

Am Nächsten Morgen wachte ich, mit brummendem Kopf, auf. Obwohl wir uns vorgenommen hatten nichts zu trinken, hatten wir Schlussendlich doch ein paar Cocktails geleert und die folge war nun ein Kater. Selbstschuld.

Zudem war ich Müde. Sandra und ich haben noch lange bis in die Nacht hinein gefeiert und waren erst um vier Uhr morgens, mit der ersten Bahn nachhause.

Mit einem Grummeln rappelte ich mich auf und blinzelte verschlafen in grelles Licht. Ich war gestern oder besser gesagt heute Morgen, so müde gewesen, dass ich mich in voller Montur auf mein Bett fallen liess. Ich habe nicht mal die Storen runtergelassen und das rächte sich nun, in dem mir die Sonne genau in die Augen Stach und meine Kopfschmerzen verstärkten.

Plötzlich fühlte ich eine leichte Bewegung neben mir und als ich mich umschaute, fiel mein Blick auf eine schöne vierfärbige Katze, welche sich auf meinem Bett zusammen gerollt hatte und sich nun gerade Streckte. Sanft kraulte ich sie zwischen den Ohren.

„Hey Mia, möchtest du meinen Kater haben? Du würdest dich drüber bestimmt freuen“, sagte ich, worauf Mia mich mit ihren schönen Grünen Augen anblinzelte.

Mia war zwei Jahre alt und ein Findelkind. Ich habe sie vor zwei Jahren in einer Kartonkiste in der Nähe des Big Bens entdeckt und habe das kleine Wollknäuel, welches wahrscheinlich kaum erst die Augen geöffnet hatte, sofort ins Herz geschlossen und mitgenommen. Sie war das einzige Kätzchen in der Kiste und ich hoffte, dass ihre Geschwister, falls sie welche hatte, auch ein schönes zuhause Gefunden hatten.

Jedenfalls kümmerte ich mich um Mia, gab ihr das Fläschchen und reinigte ihr Fell. Ich übernahm sämtliche Aufgaben einer Katzenmama, auch wenn dies hiess mitten in der Nacht auf zu stehen. Die Folgen waren, dass Mia mich als ihre Mama betrachtete und mir überall hin folgte. Ich musste nur rufen und schon kam sie angerannt. Auch heute noch schlief Mia nur bei mir im Zimmer und wenn ich mal nicht da war suchte sie mich überall, laut Mum.

„Miau“, machte sie und stellte sich mit den Vorderpfoten auf meinen Schultern auf Hinterbeine. Dann Hob sie das Linke Pfötchen und fuhr damit durch die Luft.

„Ja ich weiss, du hast Hunger. Aber ich habe keine Lust aufzustehen, geh zu Mum“, meinte ich und stellte sie auf den Boden, wo sie fast Vorwurfsvoll anblinzelte.

„Jason! Frühstück ist fertig, komm doch bitte runter“, erklang da Mums Stimme und ich seufzte leise.

„Da hast du noch mal Glück gehabt“, wandte ich an Mia und erhob mich, worauf die Katze, mit steil erhoben Schwanz zur Tür rannte und dort auf mich wartete.

Müde schlurfte ich hinter her und stieg dann die Treppe runter in das Wohnzimmer, ich würde mich später, nach dem Frühstück fertig machen.

Bevor ich mich jedoch an den Tisch setzte, schlurfte ich erst in die Küche um Mia ihr Futter zu geben und Stöhnte auf. Der Futternapf war nämlich voll.

„Was soll der Quatsch Mia? Du hast doch Futter! Du bist manchmal echt komisch“, seufzte ich. Doch Mia, welche sich bereits vor ihrem Napf nieder gelassen hatte und frass, zuckte bloss mit der Schwanzspitze. Ich Wurde hier also nicht mehr gebraucht. Und allmählich bekam ich selber Hunger. Also ging ich zum Tisch hinüber.

Dort warten bereits Mum, Dad und meine Schwester Sarah und assen. Nur mein Bruder David fehlte noch. Doch dies war meisten so. David war immer der Letze wenn es um das Frühstück ging, er liebte es aus zu schlaffen.

Ich war der Jüngste der Familie, das Nesthäkchen wie David mich gerne nannte um mich zu nerven. Sandra war mit ihren 23 Jahren die älteste von uns drei Geschwister, dann kam David mit 21 Jahren., auch wenn ich dies manchmal bezweifelte, da er es anscheinend zu einer Lebensaufgabe gemacht hatte mich zu necken. Trotzdem liebte ich meine Geschwister.
 

„Guten Morgen Bruderherz“, begrüsste mich Sarah als ich mich neben sie setze . Ich warf ihr einen gereizten Blick zu.

„Lass dass“.

„Du hast ja gute Laune heute“, meinte meine Schwester lachend, wandte sich dann aber wieder ihr Spiegelei zu welches sie gerade ass.

„Kinder, Kinder. Wie könnt ihr euch schon am frühen Morgen streiten“, lachte Dad und nickte mi dann zu, „Guten Morgen“.

„Guten Morgen, Willst du einen Toast haben? Oder Lieber ein Ei?“, wandte sich nun Mum an mich. So fürsorglich wie eh und je. Manchmal vielleicht etwas zu fürsorglich, was wahrscheinlich auch der Grund war weshalb bisher weder Sarah, noch David ausgezogen waren.

Die sollte nicht heissen, dass ich wollte, dass sie auszogen, ich war eigentlich froh, dass sie noch hier wohnten. Doch hin und wieder wäre ich froh drüber gewesen. Und auch Mum hatte es auch schon angesprochen, vor allem bei David, unser Sorgenkind.

„Beides. Und die Erdbeerkonfitüre“, gab ich Mum zur Antwort und verbannte David damit aus meinen Gedanken. Er war alt genug um sich selber zu sorgen und ausserdem bereitete jemand anders mir schon einen schweren Kopf, da musste ich mir nicht ich nicht noch um ihn Sorgen machen.

Ich nahm dankend den Toast, Butter und die Marmelade, welche Dad mir reichte. Und beschmierte die Brotscheibe damit. Das Ei hielt ich mir für später auf. Zusätzlich lud ich noch ein wenig Aufschnitt auf meinen Teller. Mein Morgenessen wie jeden Sonntag.

Wir machten uns nichts aus dem typischen englischen Frühstück, denn dies mochte Keiner richtig von uns, was vor allem an Mum lag. Denn meine Grosseltern zogen nach England als meine Mum gerade ein Jahr alt war. Daher beherrschte sie das englisch der Briten perfekt. Bloss mit dem Essen hier konnte sie sich nie anfreunden, vor allem nicht mit dem Frühstück. Worüber ich aber mehr als froh war.

„Wo warst du den bis vier Uhr in der Früh?“, riss mich Mum aus meinen Gedanken. Und für einen kurzen Moment starrte ich sie Verständnis los an, ehe ich kapierte was sie wollte-

„Ach ich war mit Sandra im Ship Tavern. Dort ist eine Schülerband aufgetreten welche ganz gut war, als haben wir entschieden zu bleiben biss sie fertig sind, da wir heute sowieso frei haben und einfach mal wieder Feiern wollten“, erzählte ich.

„Feiern, soso. Ich hoffe ihr habt nicht zu viel Getrunken“, sagte Mum und musterte mich. Verdammt wieso musste sie nun auf dieses Thema zu sprechen kommen.

Alkohol war für Mum ein Tabuthema, zumindest bei zu viel, ein wenig akzeptierte sie, wenn auch widerwillig. Sie selber trank gar nicht. Dies lag daran, das eine gute Freundin, als sie beide noch Kinder waren, von ihre Alkoholsüchtigen Vater so verprügelt wurde dass sie immer mit blauen Moden zur in den Kindergarten kam. Seither hat Mum eine negative Bindung zum Alkohol, welche sie nie mehr ganz ruhig wurde.

„Nun, ja. Ein wenig. Doch ich weiss noch alles von Gestern und bin gut nachhause gekommen.“, gab ich zu. Es hätte keinen Sinn gehab sie anzulügen. Mum konnte die kleinste Alkoholfahne riechen und es hätte riesen Ärger gegeben. Da sagte ich lieber die Wahrheit.

„So lange es im Mass ist“, meinte Dad bloss und legte Mum eine weitere Toastscheibe auf den Teller, welche mich noch immer musterte. Schliesslich nickte sie und dankte ihm. Ich seufzte erleichtert.

„Weisst du was? Medina hatte gestern Abend schon wieder nach dir gefragt, sie scheint dich zu vermissen. Geh doch mal wieder rüber“, wandte sich Sarah an mich, um die, plötzlich etwas angespannte Stimmung, etwas zu lockern.

Medina war unser fünfjähriges Nachbarsmädchen, welches ganz offensichtlich einen Narren an mir gefressen hatte. Immer wenn ich drüben war, oder sie hier, hatte ich einen Schatten welcher mir treuer folgte als jeder Hund. Schon oft hatte sie mir gesagt, dass sie mich mal heiraten würde. Ich lächelte Kopfschüttelnd.

„Stimmt, das hätte ich fast vergessen. Aber bist du dir sicher, dass das eine gute Idee ist? Immer hin ist unser Nesthäkchen ja vom andern Ufer. Nicht das er noch das Herz der armen Kleinen bricht“, erklang eine amüsierte Stimme von der Treppe her. David.

„Halt die Klappe“, fauchte ich und warf meinem Bruder gereizte Blicke zu, als er sich grinsend zu uns setzte.

„Hört auf, alle beide! Nicht schon am Morgen!“, schimpfte Mum und lies ihren Blick langsam von David zu mir gleiten und wieder zurück. Eine offensichtliche Warnung. Wir nickten beide und murmelten eine Entschuldigung, worauf Mum nickte und dann wieder lächelte.

„Du bist Heute aber mal früh dran. Sonst ist du ja immer am Mittag Frühstück“, bemerkte Sahra und betrachte ihren Bruder. Dies er wank ab.

„Ach ich hatte Hunger und konnte deswegen nicht mehr einschlafen. Da habe ich gedacht, ich komme was essen“, erklärte er und belud seinen Teller mit Aufschnitt. Nur dank Mum, welche ihm einen Toast in die Hand drückte nahm er noch was anders als Fleisch.

„Du solltest öfters früher runter kommen. Du weisst doch wie sehr eure Mutter es liebt mit der ganzen Familie zu essen“, sagte Dad zu David.

„Muss schauen“, meinte er bloss und belegte seinen Toast mit dem Fleisch. Sein übliches Wort, was so viel hiess wie, vergiss es.

Seufzend nahm ich mein Ei und pellte es. Dann halbierte ich es und schob mir die einte Hälfte mit reichlich Mayonnaise in den Mund. Sahra warf mir einen leicht angewiderten blick zu. Sie verabscheute Mayo und ass ihr Ei am liebsten pur, was ich hingegen überhaupt nicht mochte. Mir wurde immer schlecht, wenn ich ein Ei ohne irgendwelche Würzte essen sollte. Tja, so unterschiedliche Geschmäcker gab es bei uns in der Familie.

„Jason, könntest du nicht mal wieder ein Brot mit nachhause bringen?“, fragte meine Mutter, welche gerade den letzten Rest ihres Toast heruntergeschluckt hatte. „Der viele Toast riecht mir allmählich, ich habe mal wieder Lust auf ein richtiges, knuspriges Brot aus eurem Steinofen“.

„Natürlich. Mac Lynn hat schon länger nachgefragt, ob ich mal wieder etwas mitnehme“, sagte ich. Tatsächlich hatten wir in letzter Zeit nur Toast gegessen. Und zu meiner Schande als zukünftiger Bäcker, musste ich sagen, dass es mir gar nicht gross aufgefallen war.

Dass lag aber wahrscheinlich vor allem daran, dass ich kaum zuhause Frühstückte. Unter der Woche musste ich nämlich immer sehr früh aufstehen, so wie es sich für einen Bäcker gehört und dann hatte ich meistens noch gar keinen Hunger. Ich ass lieber unterwegs zur Arbeit etwas.

„Habt ihr schon Pläne für heute?“, wandte sich nun Dad an meine Geschwister und mich.

„Jop, ich gehe mit ein paar Kumpels ein Footballmatch schauen. Und anschliessend feiern wir noch eine Runde“, meinte David mit vollem Mund, worauf Mum ihm eine strengen Blick zu warf.

„Weiss nicht. Vielleicht muss ich noch zu den Blacks, um dort auf die zwei Kinder dazu passen. Ich sollte in nächster Zeit eine SMS von Mrs. Black erhalten, worin steht ob ich kommen muss und wenn ja wann“. Da Saha studierte und somit kein Geld verdiente, passte sie in ihrer Freizeit oft auf Kinder, wenn deren Eltern was vorhatten, um wenigsten ein wenig eigenes Geld zu haben. Inzwischen war sie ziemlich populär und hatte fast jedes Wochenende, ein oder zwei Aufträge.

„Ich weiss noch nicht. Bisher habe ich eigentlich noch nichts vor. Aber vielleicht rufe ich noch Sandra an oder auch Simon“, erwiderte ich. Ich wusste tatsächlich nicht, was ich heute tun wollte. Dies wusste ich an meinen freien Tagen eigentlich selten. Meistens schaute ich einfach, was sich gerade so ergab.

„Du könntest doch Medina besuchen, wenn du nichts vor hast“, griff Mum das Thema wieder auf und warf meinem Bruder einen warnenden Blick zu, welcher schon den Mund geöffnet hatte um was zu sagen, ihn nun aber wortlos wieder Schloss. Vor Mum hatte er Respekt.

„Könnte ich. Mal schauen“, gab ich zu Antwort. Denn eigentlich hatte keine Lust rüber zu gehen, denn auch wenn Medina echt lieb war, war sie mir fast ein wenig zu anhänglich. Doch nein konnte ich nicht sagen, da Mum oder Sarah mich dann bestimmt versucht hätten mich um zu stimmen.
 

„Ich gehe mich dann mal Umziehen“, sagte und erhob ich mich vom Tisch und trug meinen Teller und alles andere an Geschirr , was ich benutzt hatte, in die Küche, wo ich es auf die ablagt stellt, da die Maschine voll war. Mia war nicht mehr da.

Dann stieg ich die Treppe hoch in mein Zimmer und schloss die Tür hinter mir. Aus dem grossen Kleiderschrank, welcher gleich daneben lag, holte ich eine Jeans und ein T-Shirt hervor und trug dies dann in das Badezimmer.

Dies war mein Sonntagmorgen. Etwas ausschlafen, Frühstücken und dann Duschen oder ein schönes warmes Bad, je nach Lust und Laune. Heute hatte ich malwieder Lust auf ein Bad, also liess ich Wasser ein und ging anschliessend wieder in mein Zimmer zurück um was zu lesen zu holen.

Als die Wanne voll, ich das Bademittel zugebe und die Tür verschlossen hatte, liess ich mich in das angenehm warme Wasser gleiten und seufzte genüsslich. Was gab es schöneres, als ein schönes, warmes und entspannendes Bad?

Nachdem ich eine Weile die Wärme des Wassers genossen hatte griff ich nach meiner Lektüre. Es war der Naruto Band 66 und somit der Neuste der Reihe. Ich hatte alle 66 Bände und noch jede Menge anderer Mangas, wie Bleach, One Pice, Dragonball und sämtlicher andern Shojo-Mangas. Die Naruto-Reihe war jedoch mein Favorit.

Zwar mochte ich Naruto nicht so, er war mir zu aufgedreht. Ich mochte den ruhigen und kalten Sasuke viel lieber. Was mir Gefiel, war die Geschichte selber, Freundschaft, Verrat, Vergebung und so weiter. Ausserdem gefiel mir der Still der Zeichnungen und es gab sehr viele Interessante Charakter. Natürlich waren die Charaktere der andern Mangas nicht uninteressant, doch die Naruto-Charas gefielen mir am besten.

Wie so oft, versank ich völlig in dem Manga und vergass die reale Welt um mich. Erst ein lautes Poltern riss mich aus meiner Versunkenheit und ich sah mich verwirrt um, was war das? Wieder hörte ich es Plottern und erst da wurde mir klar, dass jemand an die Badezimmertür klopft und dies nicht gerade Sanft.

„Hey, da drin! Hey, Jason! Kommst du endlich mal raus oder bist du etwa abgesoffen? Andere möchten vielleicht auch mal ins Badezimmer. Was machst du eine halbe Stunde darin? Du bist ja schlimmer als jede Frau“, drangst die gereizte Stimme meines Bruders durch die Tür.

Was? Eine halbe Stunde? Dreissig Minuten als? Das konnte doch nicht sein, ich war doch erst gerade in die Wanne gestiegen. Doch dann bemerkte ich, wie kühl das Wasser geworden war. Anscheinend, sagte David wirklich die Wahrheit. Bin ich wirklich so sehr in der Geschichte versunken. Scheint ganz so.

„Tut mir Leid, David! Ich bin bald draussen“, rief ich Richtung Tür und stand auf. Dann liess ich das Wasser ab und trocknete mich, mit einem schön weichen Frottiertuch ab. Föhnen musste ich mein mittellanges braunes Haar zum Glück nicht. Nur einmal kräftig durch Wuscheln und mein Frisur war perfekt. Ich benötigte selten Gel oder solch Zeug für meine Haare.

Dann zog ich mich rasch an, wuschelte mir nochmals durchs Haar und schloss die Tür auf, wo ein gereizt aussehender David Norman stand.

„Na endlich“, meinte er bloss, schob sich an mir vorbei und liess die Tür, mit einem Knallen, hinter sich zufallen, während ich in mein Zimmer zurückging.

Ich hatte ein relativ grosses Zimmer. Gleich rechts neben der Tür befand sich mein Kleiderschrank. An der Wand die dann folgte, stand erst ein grosses Bücherregal, welches vor allem mit Mangas vollgestopft war, daneben stand mein Schreibtisch mit Laptop, Lampe und was sonst noch so auf ein Pult gehörte, in der Ecke. Dann Folgte ein grosses Doppelfenster und daraufhin ein weiteres Regal, dort Stand mein Radio und jede Menge CDs sowie DVDs, PS4-Spiele, für den Fernseher der neben dem Regal stand. Der Fernseher und die Play-Station4 war mein ganzer Stolz, denn beides habe ich aus meinem eigenen Ersparten gekauft. An der Wand die dann kam, stand nichts, bloss ein Zweites, etwas kleineres Fenster war eingebaut. Dann kam schliesslich mein Bett, welches etwas von der Tür entfernt an der Wand stand.

In der Mitte des Zimmers lag ein Teppich und darauf stand ein Sessel, welchen ich meistens benutze, wenn ich mit der PS4 spielte. Ansonsten stand da nichts. Auch lag ausnahmsweise auch nichts rum, da ich erst vorgestern aufgeräumt hatte, da Simon mich am Abend abholen gekommen war um ins Kino zu gehen. Und ihm wollte ich kein Chaos vorzeigen.

Ich liess mich auf mein Bett fallen und bedeckte mit dem Arm meine Augen. Mir war egal, dass das Kissen gerade Nass wurde, denn mein Kopf brummte noch immer. Ich hatte völlig vergessen eine Tablette ein zu werfen und nun da David im Bad war musste ich warten. Naja, so schlimm konnte mein Kater ja nicht sein, wenn ich die Tapletten vergessen hatte und ausserdem war er schon etwas gewichen.

Also richtitete ich mich seufzen wieder auf und starrte für eine Weile Löcher in die Luft, während ich mir überlegte, was ich heute tun wollte.

Am liebsten wollte ich mit Simon abmachen, doch irgendwie wollte ich ihn auch gar nicht sehen, denn sonst würde ich bloss wieder die ganze Zeit aufgeregt sein und mich zusammen reissen müssen. Anderseits vermisste ich in schrecklich, was ich immer tat sobald ich ihn aus den Augen verlor.

„Ach verdammt! Wieso muss es nur so unglaublich kompliziert sein in jemanden Verliebt zu sein, welcher von diesen Gefühlen nichts wissen darf?“, fragte ich mich und fuhr mir missbilligend durch das Haar und biss mir auf die Lippen, so wie immer wenn ich gestresst und nervös war.

Vielleicht sollte ich ja wirklich mal wieder zu den Acklands hinüber um Medina zu besuchen, immerhin habe ich ihr, vor längerem schon, versprochen, sie bald wieder zu besuchen.

Anscheinend war dies das Beste was ich heute tun konnte. Dann würde sich Medina freuen und mich mit ihrer kindlichen Art aufheitern.

Ich erhob mich als von meinem Bett und ging zum grossen Fenster hinüber um in den Nachbarsgarten zu schauen und zu sehen ob die Acklands schon wach waren. Tatsächlich rannte schon Lexa draussen herum, unser Nachbarshund. Also sollten sie wach sein.

Ob ich wohl schon bereits rübergehen sollte? Es war bereits halb Elf, was hiess, dass unsere Nachbarn wahrscheinlich bereits gefrühstückt hatten. Also sollte ich nicht stören, wenn ich zu Besuch kam.
 

„Ich gehe dann mal rüber“, verkündete ich als ich unsere Haustür öffnete, „Bis später“. Bevor die Türe zu fiel, hörte ich Mum noch rufen, dass ich um zwei wieder rüber kommen sollte, da ich noch Hausaufgaben hätte.

Vor der Nachbarstür zögerte ich kurz ehe ich klingelte. Ein Bellen erklang von ihnen und nach kurzer Zeit hörte ich ein Klicken und die Tür wurde geöffnet. Sofort schoss ein heller Labrador heraus und begann mich zu beschnüffeln.

„Na du? Dir scheint es ja gut zu gehen“. Lachen streckte ich meine Hand aus und tätschelte Lexa sanft. Normaler weisse mochte ich Hunde nicht besonders. Sie waren mir viel zu laut und unberechenbar. Das Lag dran, dass ich als Kind mal von einem Hund Brand worden war und mir dabei den Arm brach, da waren wohl auch meine letzten Sympathien für diese Tiere flöten gegangen.

Doch Lexa mochte ich, sie war ruhig und liebevoll. Dennoch war ich vorsichtig und zog meine Hand lieber rasch wieder zurück.

„Ah hallo Jason“, begrüsste mit Mr. Ackland, „Komm doch rein“. Mit diesen Worten trat er zurück und liess mich eintreten.

„Hallo Peter. Ist Medina…“, setzte ich gerade an, doch ein lauter Freudeschrei, machte meine Frage überflüssig. Ein kleiner rosa Wirbelwind, kam auf mich zu gesaust und blieb dann auf und ab hüpfend vor mir stehen.

„Jason, Jason, Jason“, wiederholte Medina immer wieder, was mich zum Lachen brachte. Ich ging in die Knie und wuschelte der Kleinen durch da braune Haar, welches links und rechts mit Gummibändern zusammen gebunden war und mich somit an Pipi Langstumpf erinnerte.

„Hey du? Kannst du nichts anderes sagen?“, neckte ich sanft.

„Doch kann ich. Komm, komm. Ich muss dir was zeigen“, quietschte Medina und packte mich bei der Hand um kräftig dar zu ziehen. Die Kleine hatte ganz schön Kraft.

„Medina, lass Jason doch erst mal allen hallo sagen, bevor du ihn überfällst. Sonst bekommt er am Ende noch Angst vor dir und kommt dich dann nicht mehr besuchen“, lachte Angela, Medinas Mutter.

Diese Worte wirkten, sofort lies Medina meine Hand los und war ganz ruhig. Mit verunsichertem Blick sah sie zu mir hoch, so als ob sie erwarten würde, dass ich gleich schreiend davon rannte.

„Ich komme gleich zu dir Medina“, meinte ich und wuschelte ihr nochmals durchs Haar, worauf ihre Augen wieder zu leuchten begannen. Dann wandte ich mich an Angela und reicht ihr die Hand.

„Hallo Jason, tut uns leid, dass du gleich überfallen wurdest“, begrüsste sie mich lachend und warf ihrer Tochter einen strengen, aber dennoch liebevollen, Blick zu.

„Schon, okay. Nichts passiert“, meinte ich und sah zu Medina herunter welche erwartungsvoll zu mir auf sah und geduldig wartete.

„Sei nett zu Jason, Medina“, sagte Peter, welche seine Tochter zu sich zog und ihr in die Augen sah. Medina nickte, worauf ihr Vater ihr liebevoll durchs Haar strich. Da das Mädchen hyperaktiv war, jedoch noch keine Tabletten nehmen durfte, versuchten ihre Eltern sie mit Worten runter zu holen. Und dies klappte meiste ziemlich gut.

„Kommst du nun rauf in mein Zimmer? Ich will dir was zeigen“, sagte Medina und versuchte brav zu sein, so wie ihre Eltern es ihr gesagt haben.

„Ja ich komme. Was hast du denn? Hast du etwas Neues bekommen?“, fragte ich. Doch ich bekam keine Antwort. Denn Medina war gerade darauf konzentriert, die Treppe hoch zu steigen. Und diese hatte ziemlich hohe Stufe für solch ein kleines Mädchen.

Doch ich bot ihr keine Hilfe an, denn ich wusste, dass Medina dies alleine schaffen wollte. Ich würde sonst nur eine schnippische Antwort bekommen. Ich grinste. Medina könnte glatt Sandras kleine Schwester sein, sie waren beide Sturköpfe.

Oben angekommen wurde ich wieder bei der Hand gepackt und gleich in das Zimmer, welches sich vis-a-vis der Treppe befand, herein bugsiert.

Medinas Zimmer war ein echtes Prinzessin Zimmer, mit rosa Wänden und Möbeln. Auch die Bettdecke war lila und überall waren Puppen und Kuscheltiere verteilt.

Die Prinzessin eilte zu einem kleinen, natürlich ebenfalls rosarotem, Tischchen und schob dort einige bemalte Blätter auseinander.

„Brauchst du Hilfe?“, fragte ich, als ich bemerkte, dass sie anscheinend was Suchte, doch sie schüttelte bloss ihren Kopf und zog trumpfend ein Blatt aus dem Stapel.

„Gefunden“.

„Was denn?“, tat ich neugierig, „Darf ich mal sehen?“.

Die Kleine liess sich nicht zweimal Bitten und hielt mir das Blattpapier entgegen. Vorsichtig nahm, um es nicht zu zerknitterten, nahm ich es und betrachtete das bunte Gekritzel darauf.

Ich konnte zwei Figuren drauf erkenne. Wobei es sich ganz offensichtlich um einen Mann und eine Frau handelte. Die Frau trug nämlich einen pinken Rock und hatte langes blondes Haar. Der Mann hingegen, trug Hosen und ein ober teil. Sein Haar war Braun und zackig. Sie grinsten mir entgegen, während um sie herum Schmetterlinge flatterten oder auf den Blumen sassen, welche auf dem Boden wuchsen. Im Hintergrund war ein Halbkreis gezeichnet worden, mit etwas drauf, dass wie ein Viereck mit Türmen aussah Wohl ein Schloss. Ich konnte mir denken wer diese Zwei sin sollten. Bloss das komische Ding, welches der Mann in der Hand hielt erkannte ich nicht.

„Der Mann bist du und die Frau bin ich“ erklärte Medina aufgeregt, „Du bist ein Prinz und ich eine Prinzessin“.

Ich wusste es doch! Schmunzelnd ging ich in die Knie und hielt ihr das Bild hin. „Das ist sehr schön. Doch kannst du mir sagen, was der Pri… was ich da in der Hand halte?“, fragte ich nach worauf Medina zu lachen begann.

„Eine Bratpfanne“, sagte sie Lachend und sah ganz so aus, als ob das offensichtlich wäre.

„Eine Bratpfanne? Was macht denn ein Prinz mit einer Bratpfanne?“, für mich war die Sache alles andere als offensichtlich. Medina kicherte.

„Um die bösen Ritter zu hauen, welche ich fangen wollen“, meinte sie und ich schüttelte den Kopf.

„Wäre da nicht ein Schwert besser? Jeder Prinz hat doch ein Schwert“.

„Nein, eine Bratpfanne ist besser! Ich habe einen Film geschaut, da hatte der Prinz eine Bratpfanne und hat gesagt, die sei besser als ein Schwert“, sagte sie und schüttelte dabei völlig überzeugt den Kopf. Was das wohl für ein Film gewesen war?

„Kannst du mir den Film mal zeigen? Der tönt witzig, vielleicht sollte ich ihn mal schauen“, dieses Interesse, war nicht gespielt, tatsächlich interessierte ich mich für den Film. Ich schaute nämlich fast alle Filme, so lange es nichts mit Horror zu tun hatte.

„Ja, schau da“, meinte Medina und deute auf ihr Regal, auf welchem jede Menge DVDs standen. Oje das konnte schwierig werden.

„Das?“, Fragte ich und deutete auf eins doch Medina schüttelt ihren Kopf.

„Nein, weiter drüben“.

So ging es eine Weile weiter. lenkte sie mich und ich deute auf verschiedene Hüllen, bis ich endlich auf das richtige DVD zeigte. „Ja, Ja. Das!“.

Neugierig betrachtete ich das Cover des DVD welches, Rapunzel neu verföhnt , hiess und konnte drauf ein Mann und eine Frau mit langen Haaren, sowie ein weisses Pferd und irgend ein grünes Viech erkennen. Und da war tatsächlich eine Bratpfanne. Dann drehte ich die Hülle um die Beschreibung des Filmes zu lesen.

„Du Medina, das ist aber kein Prinz sondern ein Dieb.“, bemerkte ich, worauf die Kleine ihre Arme verschränkte und mich böse ansah.

„Nein, ist er nicht. Diebe sind böse! Und er ist nicht böse, also ist er ein Prinz. Er passt auf die Prinzessin auf und hat sie lieb. Und ein Dieb hat nichts lieb“, sagte sie und klang dabei völlig überzeugt.

Ein Kichern liess mich herum fahren. Angela kam gerade ins Zimmer und trug frische Wäsche bei sich.

„Gib es auf Jason. Für Medina sind alle guten Männer, welche eine Prinzessin beschützen, Prinzen. Da gibt es keine Ausnahmen“.

Sie ging zum Kleiderschrankhinüber und verräumte die frisch gewaschen Kleider, dann drehte sich wieder uns zu und ihr Blick fiel auf die Zeichnung, welche ich noch immer in der Hand hielt. Sie begann zu lachen.

„Medina hat vorgestern diesen Film geschaut und war so begeistert davon, dass sie sofort eine Zeichnung machen musste. So ist es doch, nicht Medina? Hast du nicht noch eine Zeichnung dazu gemacht?“.

Medina nickte und drehte sich dann blitzartig um und rannte zu ihrem Tisch hinüber, auf welchem sie wieder ihre Blätter zu durchsuchen begann.

Angela wandte sich kopfschüttelnd und lachend an mich.

„Natürlich haben wir die Szenen, welche ihr Angst machen könnten ausgelassen. Das schien sie zum Glück nicht bemerkt zu haben. Sie scheint völlig begeistert von dem Film zu sein“, erklärte mir Angela und zwinkerte mir zu ehe sie das Zimmer verliess.

Kurz drauf kam Medina an geschlurft und starrte mich mit ihren grossen, blauen Augen traurig an. Was war denn jetzt passiert? Vorhin war sie doch noch zufrieden gewesen.

„Jason, ich find das Bild nicht mehr“, klagte sie und klang dabei untröstlich. Ich ging vor ihr in die Knie.

„Hast du gut nachgeschaut? Vielleicht hast du es ja einfach übersehen, bei diesen vielen Zeichnungen. Komm ich helfe dir“, bot ich an und sofort verschwand der traurige Ausdruck aus Medinas Gesicht.

Gemeinsam hatten wir das Bild im Nu gefunden. Es war vom Tisch runtergefallen und unter dem Puppenbettchen, welches daneben stand, verschwunden.

Und auch Medina hatte ihre kindliche Fröhlichkeit und Verspieltheit wieder gefunden und packte mich, überschwänglich wie eh und je, an der Hand.

„Lass uns spielen! Du bist der Prinz und ich die Prinzessin. Genau wie im Film, komm, komm“, meinte Medina begeistert und zupfte ungeduldig an meinem Arm.

Ich schüttelte leicht den Kopf, während ich mich von Medina aus dem Zimmer ziehen liess. Dieses Mädchen. Es schien alles wieder in bester Ordnung zu sein. Kaum zu glauben, dass sie vor kurzem beinahe geweint hatte. Dieses Mädchen konnte ihre Stimmung so rasch wechseln, dass mir davon beinahe schwindelig wurde.
 

Nach dem wir eine Weile gespielt hatten und uns nun hingesetzt hatten um ein Eis zu essen, fiel mein Blick auf meine Uhr und ich musste leicht erschrocken feststellen, dass bereits zehn vor Zwei war.

Irgendwie vergass ich heute dauernd die Zeit. Unglaublich, dass ich mich so auf das Spielen mit Medina konzentriert hatte. Doch nun musste ich mich beeilen, denn sonst würde Mum garantiert rüberkommen, um mich ab zu holen.

„Tut mir leid Medina. Aber ich muss allmählich wieder Nachhause“, wandte ich mich an meine kleine Nachbarin, welche neben mir an dem Gradentisch sass und begeistert ihr Schokoeis verspeiste. Bei meinen Worten erstarrte sie jedoch und sah zu mir auf.

„Wieso denn? Bleib doch hier“, sagte sie und ihr Blick wurde so flehend, dass ich mich richtig zusammenreissen musste um hart zu bleiben. Es war der perfekte Hundeblick.

„Kann ich nicht, tut mir leid Medina. Ich muss noch Hausaufgaben für die Schule erledigen“, erklärte ich. Doch al mir klar wurde, das sich Medina damit nicht überzeugen konnte, dass ich nun gehen musste, fügte ich rasch hin zu, „Sonst wird meine Mum böse und schimpft mit mir.“

Diese Worte zeigten Wirkung. „Was, deine Mama schimpft auch mit dir, obwohl du schon soooo gross bist?“, sie klang völlig überrascht.

„Oh ja, das tut sie. Ich glaube das tun alle Mamas. Aber du kannst sicher verstehen wieso ich gehen muss nicht. Du hast es doch auch nicht gerne, wenn deine Eltern mit dir Schimpfen“.

„Ja“, sagte Medina. Anscheinend hatte sie mich verstanden, war aber dennoch nicht glücklich drüber, dass ich gehen musste.

Sie schlurfte mir traurig hinterher, während ich mich von ihren Eltern verabschiedete und zur Tür ging. Nicht einmal das Eis, an dem sie nun kaum noch knapperte, schien sie aufzumuntern.

„Ich wohne ja gerade neben an also nicht Traurig sein ja? Du bist doch ein grosses Mädchen. Und ausserdem komme bald wieder. Versprochen, aber nur wenn du brav dein Eis auf isst“, sagte ich daher um sie auf zu muntern. Und es funktionierte, sofort begannen Medinas Augen wieder zu funkeln und mit zwei grossen Schleckern, hatte sie den kleinen Rest Eises verspeist.

„Ich hab das Eis gegessen, als musst du wider kommen“, meinte sie und hielt mir Triumphierend, den Stil des Eises entgegen.

„Das werde ich“. Lachend wuschelte ich ihr durch das Haar und verabschiedete mich von ihr. Doch sie wollte noch unbedingt mit nach draussen kommen um mir nach zu winken. Mein Einwurf, dass ich ja gerad neben an wohnte und dies gar nicht nötig wäre, ignorierte sie.

Also winkte sie mir nach und ging erst wieder in das Haus als ich bei unserer Haustür angekommen war. Oder besser gesagt wurde sie von Peter reingeholt, denn die Kleine war gerade drauf und dran gewesen zu mir zu rennen.

Lachend wollte ich gerade unser Tür öffnen, als diese von selbst auf ging und mir ein gut aussehender junger Mann mit dunkel blondem Haar und wunderschönen blauen Augen entgegen kam.

Verdammt, das hatte mir gerade noch gefehlt.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Und Kapitel zwei.
Na? Wer denkt ihr ist der blonde Neuankömmling?
Das erfahrt ihr in Kapitel drei Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2015-03-24T06:26:57+00:00 24.03.2015 07:26
Ich mag die Geschichte wirklich! Auch wenn mich da son paar Rechtschreibfehler anfunkeln aber die stören mich nicht wirklich!

Ich kann ja raten wer die Person ist... Mein Bauchgefühl liegt in 99,9% richtig!


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