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Oh du alles zerstörende Weihnachtszeit~

von

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Sonntag der 21. Dezember

Es war ziemlich abgedunkelt und eng. An den Wänden zog sich ein durchgehender leicht rot leuchtender Balken entlang, der nach hinten hin wirkte, als gehe er nach unten. Der Schwarzhaarige hörte entfernt das Tröpfeln eines Wassergefälles und einen leichten Luftzug an seiner Wange.

Er saß auf etwas weichem, wie ein Sofa. Plötzlich ertönte neben ihm die Stimme des Blondhaarigen. „Danke, dass du das mit mir fährst, das bedeutet mir sehr viel.“, dabei strich dieser sanft über die Hand von Vanitas. Was. War. Hier. Los?! Wieso konnte er sich nicht daran erinnern, jemals in das – was auch immer das hier war – eingestiegen zu sein. Er konnte sich doch sonst immer an alles erinnern. Der Schwarzhaarige setzte gerade für seine Frage an – was ein Geständnis seiner aktuellen Ahnungslosigkeit ausdrücken würde, da setzte sich ihr – was auch immer – in Bewegung. Sie fuhren durch den Raum, auf Wasser- einem kleinen Flüsschen, wie es sich anhörte, und befanden sich bald darauf in einen Tunnel, welcher wieder mit rotem Licht akzentuiert wurde und der mit seiner Decke wohl ein Herz bilden sollte. Dieser war hell genug, um zu erkennen, dass sie sich in einer Art Gondel aufhielten. Der Blondhaarige kuschelte sich an ihn und blickte fasziniert in das Konstrukt immer größer werdender Herzen. Sie schienen sich in einen dieser kitschigen Liebestunnel zu befinden.

Normalerweise hätte er Ventus von sich gestoßen, andererseits wäre er auch nie freiwillig in so ein Ding gestiegen und hätte dafür Geld ausgegeben.

Aber es schien allgemein etwas nicht zu stimmen. Er reagierte nicht, wie er selbst. Es war, als wäre er wie betäubt, unfähig seiner Natur nachzukommen.

Der Körper des Ichs, indem er sich befand, schien ein Stück weit seiner Einstellung nachzukommen, jedoch überwog das neue Gefühl der… ja was war es denn, der Schwarzhaarige konnte es nicht beschreiben.

Vollkommen abgelenkt von seinem Versuch, eine plausible Erklärung für die jetzige Situation zu erlangen, hatte er nicht mitbekommen, dass sie sich mittlerweile nicht mehr in der Gondel, sondern unter einer, mit Laternen geschmückten, Esche befanden und ihre Umgebung, durch jene Laternen, in ein mattes Rot taucht wurden.

Ihre Gesichter waren nah beieinander, ihre Lippen trennte kaum noch ein Blatt und auch der Rest ihres Körpers war eng umschlungen.

Beide blickten sich tief in die Augen ehe sie ihre Augen schlossen und die letzte Distanz zwischen ihnen überwanden. Sanft strich er mit der Hand durch die Haare des Blondhaarigen und ließ sie anschließend im Nacken ruhen, während er mit der anderen freien Hand über den Oberkörper des Blondhaarigen fuhr und an der Hüfte schließlich stoppte.

Von ihnen ging eine enorme Hitze aus und keiner der beiden wollte den Kuss brechen.

Erst als die Luft knapp wurde lösten sich ihre Lippen. Ihre Wangen waren rötlich verfärbt und sie konnten den Blick nicht voneinander abwenden. Was war nur los? Was empfand er da? Es ergab einfach keinen Sinn; seine Aktionen, seine Gefühle, alles war irrational.

Und als wäre es bis zu diesem Moment nicht unlogisch genug gewesen, zog der Schwarzhaarige ein kleines Kästchen aus seiner Tasche – ein Geschenk, welches Ventus mit einem strahlendem Lächeln und funkelnden Augen an sich nahm und schließlich öffnete. Hervor kam ein bronzefarbenes Amulett, vielleicht sogar so etwas wie ein Talisman, er war sich nicht ganz sicher.

Dankbar viel ihn der Blondhaarige um den Hals und ließ sich dann dabei helfen, die Kette anzuziehen.

Um sie herum zündeten ihn unbekannte Menschen Fackeln an und begannen Musik zu spielen.

Einige Paare bewegten sich auf den freien Platz in ihrer Nähe zu und begannen zu der Musik zu Tanzen. Auch sie gesellten sich, nach seiner einladenden Geste, auf die Fläche und tanzten erst einen langsamen Walzer – eng umschlungen, und darauf einen feurigen Tango, der von der Ruhe des Walzers nichts mehr in sich hatte.
 

Schweiß gebadet schreckte Vanitas auf. „Was..?!“, fluchte er leise, noch immer von den eben Gesehenen irritiert. „Du hattest einen Traum, Vanitas.“ „Wovon redest du?“

Der Blondhaarige, der neben sich im Bett lag, erklärte ihm, dass er während eines Films eingeschlafen war und dann geträumt habe. Aber das war unmöglich. Der Schwarzhaarige hatte noch nie geträumt. Noch nie in seinem gesamten Leben.

Nicht als Kind, als Jugendlicher, vor oder nach seinen Morden, er konnte es einfach nicht. Er hatte es darauf geschoben, dass er schon am Tag alles analysiert hatte, was er hätte im Unterbewusstsein erst verarbeiten müsste und deswegen es nicht dazu kam. Und nun sollte er nach 19 Jahren zum ersten Mal geträumt haben?



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