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Broken Soul

von

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Viele Schritte in viele Richtungen


 

Kapitel 31 – Viele Schritte in viele Richtungen

Kurz nach Sonnenaufgang war es und schon ein großer Teil der Leute im Lager war auf den Beinen. Ein paar kräftigere Männer waren mit Volstagg und Fandral aufgebrochen – mit den von Tony fertiggestellten Atemmasken – um in ein naheliegenden Städten nach nützlichen Sachen wie Kleidung, Haushaltsgegenstände oder sogar Lebensmittel, die nicht von der giftigen Luft ungenießbar geworden waren, zu suchen. Coulson hatte seine S.H.I.E.L.D. Agenten zusammengetrommelt und auch ein paar CIA-Mitglieder hatte er gefunden. Heute hatte er sich vorgenommen, so viele Agenten aus so vielen ehemaligen Ländern wie möglich an einen – nicht vorhandenen- Tisch zu bringen. Das würde die Verwaltung des Lagers hoffentlich weiter vereinfachen, wenn alle an einem Strang zogen. Die ehemaligen Politiker, von denen insgesamt vielleicht gerade einmal dreißig überlebt hatten, waren ziemlich nutzlos und gerade einmal die Hälfte von ihnen wollte mit den Avengers zusammenarbeiten.

Phil war gerade auf den Weg zu dem großen Zelt, als er an Loki und Darcy vorbeiging, die etwas abseits standen.

Loki hatte sein Vorhaben aus der Zeit in London in die Tat umgesetzt und wollte die ehemalige Studentin der Magie etwas näher bringen.

„Wozu der Kreis?“, fragte Darcy, während Loki einen eben solchen aus grünen Flammen um sie beide herum beschwor. Der Magier sagte jedoch vorerst nichts sondern hob kurz die Hand um Darcy zu signalisieren, abzuwarten. Dann schritt er gegen den Uhrzeigersinn den Kreis entlang und verharrte kurz in jeder Himmelsrichtung einmal. Als er damit fertig war, meinte er zu Darcy:

„Der Kreis soll dich schützen! Da dies dein erster Ausflug in die Welt der Magie wird, kann es sein, dass die Kräfte die auf dich einwirken dich etwas aus der Bahn werfen. Damit das nicht passiert…“, er deutete auf die grünen Flammen. Darcy biss sich auf die Unterlippe und nickte. Das Herz schlug ihr bis zum Hals, so aufgeregt war sie. Niemals hätte sie gedacht, dass Menschen ebenfalls in der Lage waren richtige Magie zu erlernen und dass Loki vorhatte ihr ein wenig davon zu zeigen, machte sie –gelinde gesagt- hibbelig. So in ihre Gedanken versunken, hatte Darcy gar nicht bemerkt, dass Loki inzwischen dicht vor sie getreten war.

„Schließ die Augen!“, flüsterte er und strich mit seiner Rechten sanft über ihre Lider.

>Und was jetzt?< , fragte sich Darcy. Sie war verdammt nervös.

Was, wenn sie nicht zur Magie taugte?

Oder aus Versehen was kaputt machte?

Oder Jemandem wehtat?

„Hör auf zu denken!“

„Was?“

Darcy öffnete ein Auge, was ziemlich lustig aussah und Loki sein typisches Schmunzeln entlockte.

„Du grübelst zu viel, man sieht förmlich den Rauch aus deinen Ohren kommen! Mach deinen Kopf leer und hör einfach mal zu!“

„Aber du sagst doch gar nichts!“

Loki seufzte schwer, hielt Darcy den Mund zu und sah sie tadelnd an. Dann grinste er jedoch und küsste sie, kurz aber liebevoll.

„Nicht auf meine Worte sollst du achten! Hör einfach was deine Umgebung dir mitteilen will. Die Natur kommuniziert ständig mit uns, doch die Menschen haben verlernt darauf zu hören, dabei liegt doch genau darin der Ursprung der Magie.“

Darcy runzelte die Stirn. So wie Lokis Magie manchmal in Erscheinung trat, hatte es nicht gerade den Eindruck als wäre die Natur deren Ursprung. Den Gedanken schien man ihr von der Nasenspitze ablesen zu können, denn Loki setzte hinzu:

„Ja, auch von meiner. Ich habe nur über Jahrhunderte gelernt sie als reine Energie zu nutzen und kann darum auch komplexeres als Naturmagie anwenden, aber die Grundlagen, die ich lernte sind dieselben, die ich dir jetzt zeige, also Augen zu!

Wieder strich Loki ihr über die Augen, stellte sich aber diesmal hinter sie.

Wie sollte sich Darcy bloß auf die Natur konzentrieren, wenn er so dicht bei ihr stand? Sie konnte den gleichmäßigen, leicht beschleunigten Herzschlag Lokis hören, so nah stand er.

Schließlich, ohne dass Darcy wusste, woher es genau kam, war ihr als würde das Rauschen des Windes in den nahestehenden Bäumen ein Lied anstimmen. Die Blätter klangen wie ein leiser Chor, der ihr Dinge zurief, die sie noch nicht verstand. Das leise Plätschern des Baches – der vom großen Fluss abging, der wiederrum die Siedlung mit Wasser versorgte – hörte sich mit einmal wie eine sanfte Harfe an.

Die Melodien schien aus ihrer Umgebung zu kommen und doch irgendwie von ihr selbst… mit Lokis Herzschlag, das den Rhythmus angab.

„Was ist das?“, flüsterte Darcy und wieder hielt Loki ihr den Mund zu. Er meinte es nicht böse mit dieser Geste, denn eigentlich wollte er nur, dass sie sich konzentrieren konnte.

„Das siehst du schon noch!“, gab er als knappe Antwort und schloss dann ebenfalls die Augen um mit seiner Kraft Darcys Gedanken in die richtige Richtung zu lenken. Diese hatte inzwischen Bilder vor dem inneren Auge, von denen sie sich sicher war, dass sie nicht ihrem Unterbewusstsein oder ihren Gedanken entsprungen waren. Zunächst waren es nur abstrakte Farb-und Formgebilde gewesen, doch kaum hatte auch Loki seine Konzentration aufgebaut begann sie eine Landschaft zu sehen, wie sie erblühte und wieder abstarb. Sie sah Meere entstehen und wieder vertrocknen, Vulkane wachsen und ausbrechen, winzige Lebewesen und Riesen,  größer als der Stark Tower.

Es schien das Leben selbst zu sein, was sie da sah, in einem sich ewig wiederholenden Kreislauf. Jahrtausende alt und eben erste geboren.

Dann erschien vor ihrem Auge etwas, was weder Loki noch sie hatten sehen wollen: Feuer!

Überall auf der Welt brannte es, Häuser brannten, Menschen brannten und rannten davon als könnten sie den Flammen so entkommen.

Mit einem Aufschrei zuckte Darcy zusammen und die Bilder zerbrachen. Sie war wieder im hier und jetzt, in einem sicheren Kreis, geschützt vor den Flammen die sie eben noch gesehen hatten. Besorgt sah Loki herab auf seine Schülerin: sie war fast so blass wie er und etwas wackelig auf den Knien, aber immerhin war sie noch bei Bewusstsein. Als er selbst den ersten Ausflug in die Magie unternommen hatte, war er danach umgekippt!

Sie zitterte!

Schnell zog Loki die junge Frau in eine tröstende Umarmung.

„Was war das letzte gewesen, was ich gesehen hab?“, wisperte sie und drückte ihr Gesicht an seine Schulter, als könne das dieses Schreckensszenario vertreiben.

„Tut mir leid, das hatte ich nicht gewollt!“, Loki drückte sie fester an sich. „Das war ein Echo von dem, was hier vorgefallen ist! Seit dem Angriff der Feuerriesen ist es wohl das erste Mal das jemand eine Verbindung zum Ursprung hergestellt hat und da wollte man uns wohl zeigen, was hier vorgefallen ist. Ich hatte nie geplant, dass du das siehst!“

Sie standen noch eine ganze Weile so da, es dauerte bis sich Darcy von dem Gesehenen erholt hatte.
 


 

In Asgard gab es mittlerweile wenig zu tun, außer die Lage zu überwachen und sich um die verbleibenden Verletzten zu kümmern. Asen und Elfen waren, was körperliche Verletzungen anging, um einiges widerstandsfähiger als Menschen und so waren die Heilkammern nach den anderthalb Wochen Abwesenheit von Thor und den Avengers fast leer. Nur eine Elfe war nach wie vor in der Obhut der Heiler: Nessanië!

Die Wunde am Rücken hatte zunächst zu heilen begonnen, wenn auch sehr langsam. Dann jedoch hatte sie sich entzündet und der Elfe unsägliche Schmerzen bereitet. Sie war unnatürlich blass geworden und ihre Wangen waren eingefallen. Richtig liegen konnte sie nicht und jede Bewegung schien ihr Schmerzen zu bereiten, denn sie verzog das Gesicht dabei als beiße sie in eine Zitrone. In ganz schlimmen Nächten schrie sie im Schlaf und Aaron wurde halb wahnsinnig vor Kummer.

Caranoriel lag fast die ganze Zeit bei ihrer Mutter, es schien die Elfe zu beruhigen, ihr Kind bei sich zu haben. Die Heiler waren mit ihrem Wissen am Ende, alle Mittel die sie versucht hatten, hatten kaum oder keinen Effekt gehabt. Wieso das nur bei dieser einen Elfe der Fall war, konnte sich keiner Erklären. In Asgard konnte auch keiner Wissen, dass die Waffe, mit der Nessanië verletzt worden war ein Prototyp gewesen war. Die Dunkelelfen hatte ihre Waffentechnik ein wenig mit Chitauritechnologie gekreuzt, um eine Waffe speziell gegen ihre lichtnahen Gegenstücke zu konstruieren.

Nessanië machte sich keine falschen Hoffnungen, was ihre Genesung anging, sie wusste dass sie es nicht überleben würde. Einzig die Tatsache, Aaron zurück zu lassen und dass sie ihre Tochter nie würde aufwachsen sehen, bereitete ihr großen Kummer. So lag sie eines Nachts, seitwärts, in ihrem Bett und stumme Tränen liefen ihr über das Gesicht.
 


 

Von Kummer war bei Thanos, Malbeth und Surt keine Spur. Die drei Herrscher waren nahezu euphorisch, ob ihres Erfolges. Sie hatten die Menschheit fast komplett ausgelöscht und ihrer Welt die Essenz geraubt! Nun musste man sie nur noch verwenden können, ohne dabei zu explodieren und das wiederrum stellte alle vor eine größere Herausforderung. Die Konstruktion der Maschine, die dies bewerkstelligen sollte war schon angefertigt, was fehlte waren die richtigen Materialien! Eines davon war ein besonderes und vor allem seltenes Metall!

Dieses war nur in einer Welt anzufinden und dummerweise waren deren Bewohner ihnen alles andere als wohlgesonnen.

Vanaheim!

Im Herzen des höchsten Berges, befand sich das Metall.

Es war härter als alle Zusammensetzungen, die den Chitauri bekannt war und leichter als alle Legierungen der Dunkelelfen.

So kam es, dass man in den Tiefen Gewölben Svartalfheims, wo sich die drei gerade mit einem Teil ihrer Gefolgsleute befanden, einen weiteren Angriff vorbereitete. Dieser war allerdings nicht so geplant wie der auf Midgard. Hier ging es nicht darum, eine Spezies an den Abgrund zu treiben, sondern reine Materialbeschaffung. Wenn man dabei –rein zufällig natürlich – auch noch die Essenz Vanaheims in die Hände bekam, wäre das natürlich eine glückliche Fügung, aber das war nicht ihr primäres Ziel.

„Stehen deine Chitaurischiffe bereit?“, erkundigte Malbeth sich gerade bei Thanos. Dieser gab nur ein unartikuliertes Grollen von sich und deutete hinter sich, wo eben jene Schiffe bereitstanden, bewaffnet bis zum Anschlag. Diesmal wollte man ohne die Feuerriesen angreifen, wenn man jedes Mal die selbe Taktik anwandte wurde es vorhersehbar!

Der Dunkelelf verzog aufgrund Thanos‘ rüden Verhalten kurz das Gesicht und wandte sich dann ab, um sich um seine Krieger zu kümmern. Surt war in der Zwischenzeit tiefer in den Gewölben und …schmollte! Oder zumindest hatte es danach ausgesehen, denn dass er diesmal nicht kämpfen konnte und auch seine Männer hier bleiben sollten missfiel dem Feuerriesen sehr. Während der Dämon in den Tiefen Svartalfheims seinen düsteren Gedanken nachhing brachen seine Mitstreiter in Richtung Vanaheim auf.

„Wo soll sich das Metall genau befinden?“, erkundete sich Thanos, der das Flaggschiff seiner Luftflotte lenkte. Sie hatten Vanaheim binnen kürzester Zeit erreicht gehabt und nun hielten sie auf den Sitz der Vanen zu. Malbeth deutete mit seinem gebogenem Schwert, mit dem er meist kämpfte, auf einen gigantischen Berg, dessen Spitze auch bei schönem Wetter nie zu sehen war, so hoch war er.

„Da drin!“

„Verarschst du mich? Das Teil ist riesig!“, regte sich Thanos auf. Malbeth kommentierte das mit einem genervten Schnaube. Niemand hatte behauptet, es würde einfach werden, oder? Dass die Menschen so leicht zu besiegen gewesen waren, war lediglich ein glücklicher Zufall gewesen. Die Vanen, so glaubte er, würden ebenfalls einfach in die Knie zu zwingen sein.
 


 

 

Heimdall eilte, so schnell es ihm seine enorme Körpergröße erlaubte, durch die Gassen im Menschenlager. Er hielt direkt auf das große Zelt im Zentrum zu, wo sich meist die Avengers mit den Elfen aufhielten und weitere Aktionen besprachen. Gerade war das Thema die Lebensmittelversorgung. Noch wurden die Menschen auf Alfheim und Asgard versorgt, aber das konnte natürlich kein Dauerzustand bleiben! Gerade besprach man, wie man eben jenes Problem lösen könnte, als der allsehende Wächter Asgards hineinplatzte, dabei alle Höflichkeit vergessend.

„Vanaheim wird angriffen!“, sagte er ohne Umschweife.

Thor und Loki, die sich gerade in diesem Zelt befanden, warfen sich alarmierte Blicke zu und Tony machte schon Anstalten, seine Iron Man Rüstung zu aktivieren, doch Aglaron ergriff das Wort.

„Wir Elfen werden uns darum kümmern! Ihr habt hier genug zu tun, sorgt für die Sicherheit der Menschen so gut es geht. Zum Glück folgt hier kein weiterer Angriff. Sobald das Problem in Vanaheim gelöst ist, werde ich wieder kommen und wir werden Saatgut aus Alfheim und Vanaheim mitbringen, damit sich das Lebensmittelproblem hier etwas … verringert!“ Der rothaarige Elf nickte allen Anwesenden kurz zu, Loki zog er in eine Halbumarmung, ehe er verschwand und seine Gefolgsleute waren dicht hinter ihm, ebenso wie Heimdall, der ihnen den Weg bereitete.

„Die geben aber auch nie Ruhe oder?“, meinte Bruce und rückte seine Brille zurecht. Thor verzog das Gesicht und drehte sich zu seinem Freund um.

„Ich glaube solche Leute wie Thanos oder Surt oder wer der andere Typ auch ist, geben erst dann Ruhe, wenn sie … tot sind!“



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