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Königreich und Liebe

von

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Neues Reich

Ich fluchte während wir auf dem Rückweg ins westliche Kaiserreich waren. Dantalion grinste die ganze Zeit. Wahrscheinlich amüsierte er sich über meine nicht gerade jugendfreien Betitelungen die ich Luzifer zukommen ließ. Ich trug eine solche Wut in mir das ich am liebsten was zerschmissen hätte. Als wir am Palast angekommen waren verschwand ich ohne ein Wort direkt in das Zimmer, in welchem ich ja nun den Rest meiner Tage (und das konnte die Ewigkeit sein) verbringen sollte. Weiterhin fluchte und wetterte ich. So ging der Nachmittag rum. Am Abend bekam ich ein sehr schmackhaftes Essen und legte mich dann auf das Monsterbett. Ich hatte keine Energie mehr zum Wettern und Fluchen, außerdem gingen mir die Ausdrücke für Luzifer aus. Ich sah mich um. Ich wollte gar nicht wissen was Baalberith hier für Orgien abgehalten hatte. In dem Teil hatten bestimmt 6 Personen Platz. Während ich so da lag ließ ich mir die ganzen Dinge durch den Kopf gehen. Erstens: Ich saß hier fest. Zweitens: wenn ich Luzifer nicht gehorchte würde ich wahrscheinlich nicht mehr als zu glücklich werden, denn es gab durchaus schlimmere Strafen als den Tod. Ich wusste das Luzifer mir nicht gestatten würde zu sterben. Drittens: Die Dämonen im gesamten westlichen Kaiserreich waren von meinen Entscheidungen abhängig. Das konnte mir zwar egal sein, aber dennoch war es nicht fair sie für meine Laune zu bestrafen. Viertens: Gezwungener Maßen war dies wohl von heute an mein Zuhause und irgendwie wollte ich es nicht verlieren, kann vielleicht daran liegen das ich seit 45 Jahren völlig allein war. Fünftens: wenn man schon Mal die Chance bekam ein Teil der Hölle zu verbessern und umzustrukturieren warum sollte man sich das entgehen lassen. Das waren etwa meine Gedankengänge. Ich schlief darüber ein. Am nächsten Morgen nahm ich mir Geld und teleportierte mich in die Menschenwelt. Ich brauchte dringend nicht kitschige Sachen. Zwei Dämonen klebten förmlich an mir. Wie die mich so schnell aufgespürt hatten war mir ein Rätsel. Der eine war ein menschenähnlicher Hundedämon und die andere eine Sukubia. Sukubia waren Dämonen die Wächter darstellten. Sie waren mega Stark und nur schwer zu töten. Ich hatte den Kampf mit einem Sukubia gerade so überlebt. Ich ging in einen Klamottenladen. Ich nahm mir T-Shirts, Hoodies und Jogging und Jeanshosen in verschiedenen Farben. In dem Seidenzeug fühlte ich mich einfach Falsch. Die Dämonen warfen mir seltsame Blicke zu. Ich zahlte nahm die Sachen und verschwand wieder in die Hölle. Dort legte ich die Sachen zu dem Seidenzeug in den Schrank. Ich Zog mir eine Jogginghose und einen langärmligen Hoodie an. Dann legte ich mich wieder hin und schmollte weiter. Drei Wochen lang schmollte und grübelte ich vor mich hin und empfing nichts und niemanden. Ich redete nicht einmal. Doch nach 21 Tagen nichts tun hatte ich das Gefühl an Gehirnverblödung zu sterben. Ich musste etwas ändern so viel stand fest. Denn Luzifer würde mir keine Gnade erweisen. Und ich hatte keinen Bock, seine Launen zu ertragen.
 

Ich erhob mich seufzend und verließ mein Zimmer. Es war Abend gegen 19 Uhr. Ich wollte zumindest Mal den Palast erkunden. Ich hatte glücklicher Weise ein fotographisches Gedächtnis, so dass ich mir binnen Sekunden alles Wesentliche einprägen konnte und mich so nicht verlief. Ich öffnete zuerst auf der Etage auf der ich mich befand die Türen. Hier waren hauptsächlich Schlafzimmer die nicht minder luxuriös waren als mein eigenes. Ich kam an einer Treppe an, welche Hoch oder runter führte. „Hoch oder Runter“ fragte ich mich selbst. „Kann ich euch helfen, My Lord?“ fragte mich eine Stimme und ich zuckte vor Schreck zusammen. Ich drehte mich zu dem Übeltäter um, es war ein hochgewachsener Dämon mit roter Haut und Stierhörnern. „Bist du völlig wahnsinnig? Schleich dich ja nie wieder so an mich ran!“ Schnauzte ich den anderen an. „Wer zum Teufel bist du eigentlich“ setzte ich dann nach als mein Herzschlag wieder normal wurde. Er ging auf die Knie. „Ich bin Leonardo Starvold. Ich bin einer der Diener hier im Schloss.“ Stellte er sich mit gesenktem Kopf vor. „Na sehr schön, steh auf! Ich hab’s nicht nötig das mir Dämonen, die mich vor 2 Sekunden noch umbringen wollten, vor den Füßen rumkriechen. Ich will mir die Gegebenheiten dieses Ortes an eigenen. Also wo liegen welche Zimmer, wo hat Baalberith gearbeitet oder sonst was. Selbst wenn es nur ein Gäste Klo ist will ich es wissen. Ich setze hier immerhin fest, bis Luzifer mich von dieser Position freispricht. Wenn du schon mal hier bist kannst du mich führen.“ Meinte ich abfällig. Ein lächeln zierte seine Lippen und es war ihm natürlich eine Ehre seinen Herrn zu führen. Und so zeigte mir Starvold das Schloss. Das Arbeitszimmer war beeindruckend an den Wänden war das ganze westliche Königreich Detail genau und Zeit echt abgebildet. „Wie funktioniert das?“ fragte ich mich. „Das ist eine reale Bildprojektion des gesamten Reiches. Hier wird gezeigt was jeder Staat, jede Stadt, jedes Dorf, jede Landschaft, jeder Dämon und jede Mine zu jeder Tageszeit tut. Lord Baalberith fand es belustigend den Dämonen bei Arbeiten zuzusehen und hohe Strafen auszusprechen wenn einer nicht richtig anpackte.“ „Dreckiger Sklavenhalter“ murmelte ich und merkte den Seitenblick des Stierdämons. Ich errötete. „Auf diesem Tablet könnt ihr die Daten überall abrufen.“ Meinte Starvold und gab mir damit zu verstehen dass ich laut gedacht hatte. Ich konnte mein Interesse nur schwer verbergen, was den anderen wohl ziemlich glücklich stimmte. Als nächstes kam die Bibliothek. Hier stand so ziemlich jedes Buch das je geschrieben wurde. Ich liebte Bücher über alles. Dann zeigte er mir die Stallungen und Kerker. „Was ist mit dem linken Flügel?“ fragte ich nachdem wir nur die rechte Seite des Schlosses besichtigt hatten. „Dort leben die Diener und Sklaven“ meinte Starvold. Beim Wort Sklaven lief es mir kalt den Rücken runter das würde ich definitiv abschaffen und verbieten. „Na dann lass mal sehen“ meinte ich und er sah mich grübelnd an. Doch da ich meinen Befehl nicht zurück zog lief er voraus. Der Teil des Schlosses war im Gegensatz zum rechten Flügel eine einzige Katastrophe. Der Putz fiel von der Decke und die Zimmer waren eng und spärlich. Der ganze Komplex war baufällig und ließ mich erstmal geschockt Luft auspusten. Immer mehr Diener erschienen um einen Blick auf mich zu werfen. Ich sah mir auch hier jedes Zimmer an. In jedem Zimmer standen vier Dreistockbetten und ein kleiner Schrank für alle. Auf dem Flur gab es ein Badezimmer für alle und eine Küche. Etwa 500-700 Dämonen hausten im Kellergeschoss des linken Flügels. Der Rest war von Soldaten und Gelehrten bewohnt, welche auch nicht gerade viel Platz für geistige Ergüsse hatten. „Erstaunlich dass ihr unter diesen Bedingungen noch arbeitet“ meinte ich zu mir selbst. Alle schauten mich an. Ich wurde schon wieder Rot, ich musste mir abgewöhnen meine Gedanken laut zudenken. Denn hier war ich nicht mehr allein. Dantalion stand ebenfalls unter den Anwesenden und sah mich abschätzend und abwartend an. Es war wohl auch Verwunderung, weil er wohl nicht damit gerechnet hatte, dass ich mich irgendwann doch mal außerhalb meines Zimmers blicken ließ. Doch sein Gesicht wurde noch besser als ich verkündete. „O.K. das ist eine Müllhalde.“. Die Diener und Sklaven begannen ängstlich zu schauen, als erwarteten sie Vorwürfe oder Strafen für diese Situation. Auch die Gelehrten hielten den Atem an und die Soldaten blickten mich abwartend an. „Ihr alle werdet noch heute in den rechten Flügel umziehen. Ab Morgen wird hier renoviert, ich hab Angst dass das Teil einstürzt.“ Ergänzte ich. „Aber mein Herr die Zimmer in rechten Flügel sind ausschließlich für die hohen Gäste und eure Lordschaft.“ sagte eine junge Frau mit einem Teufelsschwanz, sie war ein Inkubius, ein Dämon der gern als Sexsklave benutzt wurde (Was meine Orgien Theorie verstärkte). Ich schüttelte angewidert den Kopf. „Hat jemand was gesagt?“ fragte ich und Dantalion begann zu schmunzeln. „Ich werde dafür Sorge tragen das alle Personen den linken Flügel verlassen und eins der Zimmer im rechten Flügel beziehen.“ Meinte Dantalion und verbeugte sich. „Tsk. Mach doch was du willst. Ach so die Betten in den Zimmern sind so Riesig das da locker 4-5 Personen Platz haben nehmt euer Bettzeug mit und teilt euch zu je 3 Leuten in den Räumen auf.“ Fügte ich hinzu und verließ die ganze Bande.
 

Das war eine klare Ansage gewesen. Die Dämonen schauten ihrem Herrn sprachlos hinterher. Keiner der Anwesenden Dämonen hatte damit gerechnet, dass Kamio sich wo anders blicken ließ als in seinem Zimmer. Dantalion am allerwenigsten weil er, anders als die anderen Dämonen Kamios Einstellung zu ihrer Art live miterleben durfte. Volle drei Wochen hatte er sich geweigert etwas zu tun oder zu sagen. Umso erstaunlicher fand er die Tatsache das Kamio einen Befehl an die Dienerschaft gerichtet hatte und seinen Willen durchsetzt. Er beaufsichtigte den Umzug der Dämonen mit Argusaugen. Vielleicht gab es ja doch noch Hoffnung das Kamio die Dämonen seines Landes akzeptieren würde.
 

Nachdem ich die Bruchbude verlassen hatte ging ich in den rechten Trakt zurück und holte mir einige Bücher über die Wirtschaft, Finanzen, Steuern und Rechtsgrundlagen, Versorgungs- und Handelsverträge, Infrastruktur und Verteidigungspläne dieses Reiches. Ich nahm mir einen Block und einen Stift und legte mich Bäuchlings auf das Bett. Meine Füße verschränkte ich in der Luft über Kreuz. Eine Hand stützte mein Kinn und den Stift hatte ich im Mund während ich las. So hatte ich das damals schon gemacht, als meine Mutter mich dazu zwang, Politik, Wirtschaftspolitik und Finanzpolitik zu studieren. >Das wird dir für dein späteres Leben sehr nützlich sein Kamio und ich will keine Widerrede mehr hören< hatte sie immer und immer wieder gesagt. Und heute hatte sie tatsächlich Recht bekommen. Denn ob ich es wollte oder nicht ich war hier der Herrscher und musste mich mit all diesem Mist auseinandersetzen. Ich hatte mir die aktuellsten Bücher des Staates genommen. Finanziell ging es dem Reich gut. Wirtschaftlich gesehen hatten wir Minen, sehr viel fruchtbares Land, Seide und Baumwolle. Aber die Versorgung der Dämonen bereitete mir Sorgen. Bei der angegeben Menge die uns an Nahrung und Getränken zur Verfügung stand, war es ein Wunder das noch keine Hungersnot ausgebrochen war. Eine Dürreperiode oder einen langen Krieg würden wir nicht standhalten, weil uns die Versorgungsgüter ausgehen würden. Baalberith hatte eindeutig sein Augenmerk auf Minenabbau gelegt. Er war bekanntlich schon immer ein Gier Schlund gewesen und nicht umsonst als Diamanten Kaiser bekannt. Ich kritzelte auf dem Block umher und machte mir Notizen was ich nach der Analyse durcharbeiten musste.
 

Es dauerte fast 5 Stunden bis endlich alle Dämonen ihre neuen Übergangsquartiere bezogen hatten. Dantalion machte sich auf den Weg zu Kamio um ihm das mitzuteilen. Als er die Tür öffnete fand er den anderen auf dem Bett liegend. Kamio bewegte sich nicht. Langsam ging Dantalion auf ihn zu und was er sah ließ ihn schmunzeln. Kamio lag mit dem Kopf auf einem Buch, neben dem lag ein Block auf dem etwas geschrieben stand und ein Stift lag vor seinen Lippen. Er schlief. Vorsichtig nahm er die Schreibutensilien und legte sie auf den Schreibtisch. Bei einem Blick in das Buch sah er erschrocken zu dem Schlafenden. Er sah auf den Zettel den er dem anderen abgenommen hatte und las >To do Liste<. Kamio las sich die Staatsbücher durch und nicht nur das er erstellte einen Handlungsplan für sich. Dantalion ging zurück zum Bett und legte die große Decke über Kamio. Er hatte noch nie so einen kontroversen Mann kennengelernt. Der einerseits meinte Dämonen und ihr Reich wären einfach nur widerlich und andererseits Staatsgeschäfte durchging. Kamio war um einiges Interessanter als er zu Beginn angenommen hatte.
 

Ich streckte mich erstmal als ich zu mir kam ich musste wohl eingeschlafen sein. Irgendjemand hatte mich zugedeckt und das Schreibzeug auf den Tisch gelegt. Ich wurde rot. Denn das hieß dass dieser jemand gesehen hatte, dass ich mich über das Reich schlau gemacht hatte. Ich erhob mich, als erstes ging ich mich Frisch machen und dann kam auch schon der Ziegenbutler hinein und brachte das Frühstück. „Ihr habt uns eure Vorlieben was die Getränke angeht immer noch nicht mitgeteilt mein Herr, deshalb habe ich nochmal alles aufwarten lassen.“ Meinte er verbeugend, das sagte er mir jeden Morgen. Ich seufzte. „Cappuccino oder Café Latte“ meinte ich und setzte mich an den Tisch. Den Cappuccino bekam ich unverzüglich und aß dann erstmal etwas. Eins musste man den Dämonen lassen, beim Kochen machte ihnen keiner etwas vor. „Kannst du mir Dantalion schicken?“ fragte ich den Butler. „Ich werde es unverzüglich erledigen“ damit verließ er den Raum und ich schob mir etwas Speck in den Mund. Keine drei Minuten später klopfte es. „Hm“ machte ich und Dantalion trat ein. „Ihr habt mich rufen lassen, My Lord“ stellte er fest. „Ja hab ich, setz dich bitte und nenn mich Kamio. Ich bin nicht dein Lord.“ Meinte ich schlicht. Kopfschüttelnd setzte er sich. „Also Kamio was kann ich für euch tun?“ fragte er. Ich atmete tief durch. „Also ich kenn mich mit solchen Dingen wie Reichsführung nicht aus. Besonderes hab ich keine Ahnung was die Armeen und Verteidigungsmist angeht. Ich würde dich bitten dich um diesen Kram zu kümmern und würde alle Kriegsplanungs- und Verteidigungsstrategien an dich weiterleiten.“ Erklärte ich ihn. „Ich fühle mich eures Vertrauens geehrt. Aber ihr müsst das hier nicht alles allein machen, in den 32 Königreichen herrschen Herzöge und Herzoginnen die könnt ihr euch zu Nutze machen als Kaiser des Westens.“ Erklärte er mir. „Tsk. Als ob ich mich mit diesen Idioten an einem Tisch setzen würde.“ Meinte ich. „Ha, ha, ha, ihr seid wirklich ein Original Kamio. Ihr werdet wohl nicht Drumherum kommen die Lords und Ladies zu empfangen, besonderes weil sie neugierig auf den neuen Herrscher sind. Wir haben schon viele Anfragen nach einer Audienz.“ Meinte er lachend. „Warum an mir ist nichts Besonderes, außer dass ich ein Halbdämon bin.“ Meinte ich sarkastisch. „Ich sage es nur ungern, aber Baalberith hatte öfter mit Putschversuchen zu kämpfen und keiner der Dämonen hat es geschafft ihm ein Haar zu krümmen. Ihr habt ihn getötet.“ Meinte Dantalion. Da war was dran ich hatte Baalberith getötet und mir damit diesen ganzen Schlamassel eingehandelt. „Na schön dann sollen sie halt kommen, aber einladen tu ich sie nicht da müssen sie schon selbst fragen.“ Gab ich entnervt von mir. Dann entließ ich ihn. Ich wollte nun zu diesem erstaunliche Arbeitszimmer gehen. Doch zuvor brauchte ich noch etwas. Ich pfiff als ein Mädchen mit langen blauen Haaren, (sie trug die Sklaventracht), weit vor mir um eine Ecke biegen wollte und sie drehte sich um. Ich wank sie zu mir. Sofort fiel sie auf die Knie und legte sich fast flach auf den Boden. „Ich brauche einen Latte Macchiato im Arbeitszimmer, des Weiteren will ich das mir ein Architekt geschickt wird. Ich brauche außerdem einen Stift, einen Block und abwaschbare Stifte mit denen ich an die Bildschirme schmieren kann. Ebenso brauche ich aus allen Dörfern und Städten die Arbeitslosenquoten. Ach so du bist jetzt ab sofort meine Sekretärin. Öffne die Post die hier ankommt und sortiere sie mir nach Königreichen, Armeeangelegenheiten und Auslandspost damit meine ich die von Luzifer oder den anderen Kaisern. Ich hoffe du kannst mit Computern und Telefonen umgehen. Denn ich werde dir alles was ich beschließe Diktieren und du machst die Termine und Schreiben für mich. Deine Bezahlung beläuft sich auf 9,50$ die Stunde. Und lass dir von einer anderen Dienerin was anderes zum Anziehen geben. Sag den anderen Sklaven sie sollen sich bei mir melden. Das wär‘s erstmal.“ Meinte ich und sie sah etwas überfordert aus lief dann aber los, um mir schätzungsweise den Kaffee zu holen. Der rote Stierdämon stand ebenfalls im Flur und hatte meine Anweisungen an das Mädchen mitverfolgt. „Was?“ fragte ich weil er dumm grinste. „Ich wusste nicht dass ihr so herumkommandieren könnt.“ Meinte er und ich sah ihn strafend an. „Du kannst dich auch nützlich machen.“ Meckerte ich ihn an und er lief los. Ich betrat das Arbeitszimmer, setzte mich auf den Schreibtisch und sah mir das westliche Kaiserreich aus der Vogelperspektive an. Nicht nur die Städte sondern jedes Stückchen Land ließ ich auf mich wirken. Dann fiel mir etwas auf. Etwa ein Fünftel der landschaftlichen Flächen war bewirtschaftet der Rest lag brach. Das Mädchen hatte mir den Kaffee gebracht, von dem ich nun einen Schluck nahm. Nach und nach verteilte ich Aufgaben oder besser feste Arbeit an die Sklaven die alle brav bei mir erschienen waren. Dann sprang ich vom Tisch und nahm mir einen der abwaschbaren Stifte und begann an den Bildschirmen rum zu kritzeln. Am Ende des Tages hatte ich es tatsächlich geschafft in 32 Farben Bemerkungen an alle Bildschirme zu krakeln, um mich herum lagen bestimmt 120 Zettel mit Notizen. Wenn ich mal richtig in Fahrt kam konnte mich so schnell nichts stoppen. Nun saß ich wieder auf den Schreibtisch und dachte nach. Dantalion trat ein. „Kamio ihr solltest… Ach du Scheiße was hast du denn hier angestellt?“ fragte er mich als er das ganze Ausmaß meiner geistigen Arbeit sah. Ich wurde rot. „Arbeit! Was wolltest du?“ fragte ich nüchtern. „Ich wollte euch bitten mal etwas zu euch zu nehmen. Die Diener im Schloss haben Angst davor sich diesem Zimmer zu nähren, weil Sie sofort beim Betreten mit Befehlen und Anweisungen bombardiert werden.“ Meinte er lächelnd. Ich wurde erneut Rot. „So schlimm war ich nun auch wieder nicht“ verteidigte ich mich. Mein Magen knurrte und gab zu verstehen dass er sich wünschte, dass ich Dantalions Vorschlag folgen möge. Also sprang ich vom Tisch und folgte Dantalion. Eine Dienerin kam vorbei. „Kannst du die Zettel von der Erde aufsammeln und ordnen?“ fragte ich sie und sie verbeugte sich. „Es ist mir eine Ehre“ meinte sie. Ich trug ein bequemen Kapuzenpulli und eine Jeans. Dantalion musterte mich. „Was?“ fragte ich schlicht. „Ihr seid so ganz anderes als Baalberith, der hätte sich niemals in solch ein Gewand gekleidet.“ Stellte er fest. „Du hast Probleme mit meinem Outfit?“ fragte ich nach. Er begann zu lachen. Der rote Stierdämon hielt auf uns zu. „My Lord, seine Lordschaft Luzifer wünscht eine Audienz. Sollen wir ihn einladen zum Essen zu bleiben?“ fragte er mich. „Nein ich empfang ihn da drüben auf der Baustelle. Natürlich lädst du ihn zum Essen ein.“ Meinte ich sarkastisch und Dantalion lachte erneut. Der Diener verließ uns. „Wollt ihr euch noch umziehen gehen?“ fragte mich Dantalion und ich schüttelte den Kopf. „Wenn er in MEIN Reich kommt, muss er mit dem Leben was ich will.“ Sagte ich. „Du kommst auch mit falls er was Militärisches will“ setzte ich nach. Wir gingen in den Thronsaal, dort empfing ich Luzifer. Dieser betrachtete mich einmal von oben bis unten. „Schön dich wieder zusehen Kamio. Ich bin hier um zu schauen wie es dir geht“ meinte er honigsüß. Alter Heuchler, aber was er kann, kann ich schon lange. Ich schenkte ihm ein herzliches Lächeln. „Vielen Dank My Lord es geht mir ganz wunderbar.“ Säuselte ich und sah das Dantalion sich auf die Zunge beißen musste um nicht zu lachen. „Wollt ihr zum Abendessen bleiben Luzifer, meine Köche sind spitze.“ Fragte ich höflich nach. „Liebend gerne bleibe ich“ meinte er und so ging die Scharade wohl weiter. Wir setzten uns ein einen Tisch im großen Empfangsaal und das Essen wurde serviert. Es war ein richtiges Aufgebot. „Was willst du hier Luzifer. Du bist nicht gekommen um dich nach mir zu erkundigen.“ Meinte ich nach einer Weile der Stille. „Schlauer Junge ich dachte ich schau mal, ob du deinen Pflichten nachkommst.“ Meinte er nun. „Wenn dir dieses Reich so am Herzen liegt warum gibst du es nicht jemanden der es will?“ fragte ich bissig. „Ich hab’s dir doch schon erklärt. Das soll deine Strafe sein.“ Meinte er ruhig. „Ich mache meine scheiß Aufgaben also kannst du wieder abziehen.“ Entgegnete ich nach dem Essen. „Kamio ich hoffe das du demnächst etwas freundlicher und zutraulicher sein wirst. Ich behalte dich im Auge.“ Meinte er und verließ das Schloss. Arrogantes Arschloch. Erneut fluchte ich über Luzifer. Dantalion grinste wieder nur. Ich ging zurück in mein Arbeitszimmer und nahm mir die sortierten Zettel mit. Dann ging ich in mein Schlafzimmer und fand die Post auf dem Schreibtisch. Es war ziemlich viel. Ich stöhnte und begann damit sie zu lesen. Bauern beschwerten sich über mangelnde Güter. Es fehlte an Tieren und Saat hieß es da, weil der Transport von oben nicht abgesegnet wäre. Dann waren Audienzanfragen von allen 32 Herzogen und Herzoginnen eingetroffen. Vor mir lag ein Haufen Arbeit. Ich veranlasste dass die Transporte wieder aufgenommen werden. Desweitern lud ich das Volk zu einer Volksankündigung am Samstag den 21. ein. Die 32 Herzöge ließ ich für Donnerstag gebündelt einladen. Bis dahin konnte ich mir einen Schlachtplan für die Umstrukturierung der westlichen Hölle erstellen. Es immerhin erst der 14te.



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