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Don't dream about tomorrow

von

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★ Der Neue ★

Hallo ihr Lieben!
 

Ohje, es ist so lange her, dass ich etwas veröffentlicht habe, dass ihr euch sicherlich nicht mehr an mich erinnern könnt oder? XD

(zur Gedankenstütze, schaut doch mal in meine anderen FF's *Schleichwerbung*)
 

Ich habe mich entschlossen mich an etwas Neues zu wagen.
 

AnCafe ist eine Band, die mich seit kurzem wieder sehr in ihren Bann geschlagen hat (danke an das Konzert in Essen XD) und es beflügelt mich quasi dazu eine FF zu schreiben.

Hierbei versuche ich mich an einem Pairing, über das ich bisher nie geschrieben habe. Außerdem versuche ich mich an einer ganzen FF (also kein Oneshot) aus der Ich- Perspektive. Das ist eine Herausforderung, ich weiß, aber ich kann mich immer so gut in mein Storyopfer (XD) reinversetzen!

Gut... genug der vielen Worte... es geht los!
 

Titel: Don't dream about tomorrow
 

Pairing: Miku x ?

Warning: Shonen-ai, Yaoi, Drama, Kitsch

Disclaimer: Alles nur geliehen, kein Geld, nothing~
 

Eläuterung: Kursives sind entweder Gedanken, oder Rückblicke (sollten sie vorkommen)
 

Kapitel 1 : Der Neue
 

Ich wusste nicht, ob ich mich freuen sollte. Wieder hier zu sein, auf dem unbequemen Kunststoffstuhl zu sitzen war auf der einen Seite eine Erleichterung, auf der anderen war es nur eine Frage der Zeit, bis sich mein Zweitwohnsitz in der Hölle für mich öffnen würde. Ich blicke mich um. Das Klassenzimmer sieht aus wie immer. Wahrscheinlich bleibt bei all den wohltätigen Spenden, der Eltern reicher Schüler nicht genug übrig, um dem tristen Gebäude einen neuen Anstrich zu verpassen.

Ich sitze auf meinem Stammplatz. Schon seit 2 Jahren hocke ich hier, tagein, tagaus. Am Fenster in der letzten Reihe. Hier in der Ecke, wo ich mich zum einen zu verstecken versuche, zum anderen aber auch keine Fluchtmöglichkeit habe, sollten meine Mitschüler etwa auf die Idee kommen, ihre aufgestauten Energien an mir auszulassen.

Ironie des Schicksals, nicht wahr?

Solange ich mich erinnern kann, habe ich immer alleine gesessen. Nicht das ich grundsätzlich etwas dagegen habe... mir ist es lieber zu wissen, wo ich mich im Gesamtbild befinde.

Traurig waren sie, die Momente, wenn ein neuer Mitschüler von einem mitleidigen Lehrer auf den leeren Stuhl neben mir verwiesen wurde. Warum ich mich nicht darübr freue? Ganz einfach. Der Trennungsschmerz, wenn man etwas, dass nur knappe 90 Minuten andauerte überhaupt so nennen konnte, war einfach zu groß.

Es war eine Sache behandelt zu werden wie ein Aussätziger... damit kam ich klar, solange man mich in Ruhe ließ und mir nicht zu große Beachtung schenkte. Doch jeden potentiellen Verbündeten in meinem einsamen Kampf genommen zu bekommen, bevor ich ihn von meiner Seite überzeugen konnte schmerzte.

Ich bin gerne allein. Allein zu sein bedeutet, dass einem niemand wehtun kann. Das man niemals allein gelassen wird. Niemals würde ich mir selbst gegenüber zum Verräter werden.

Ich wusste doch schon lange, dass ich nicht wert war, dass man sich um mich weiter bemühte.

Dieser Gedanke machte mich nicht traurig. Es war vielmehr so, dass ich mich schon vor vielen Jahren mit dieser Tatsache abgefunden habe. Nicht jeder Mensch hat das Glück etwas Besonderes zu sein.

Ich friste mein Dasein, nicht auf eine höhere Bestimmung hoffend, sondern einfach das Beste aus meinem jetzigen Ich machend.

Ich blicke auf meine Hände und atme leise aus. Ich hasse die Phasen zwischen den einzelnen Unterrichtsstunden. Das meine Mitschüler noch nicht auf mich aufmerksam geworden sind, hat nur zu bedeuten, dass es noch genügend Gesprächsstoff aus den Ferien gibt.

Ich habe keine Erlebnisse, die ich mit jemandem teilen könnte. Geschweige denn, dass ich jemanden hätte, mit dem ich irgendetwas teilen könnte.
 

Die Glocke schrillt und unwillkürlich zucke ich zusammen. Ich sollte mir angewöhnen, nicht mehr so tief in mein Innerstes hinein zu horchen. Immer auf der Hut sein, dass war es, was ich schon vor so langer Zeit auf die harte Tour lernen musste. Der Lehrer betritt den Raum und augenblicklich spanne ich meinen Körper an, setze mich aufrecht hin.

Der Unterricht ist alles was ich habe. Lernen, fleißig sein, gute Noten schreiben ist meine ganz persönliche Aufgabe, die ich mir selbst stelle. Ich habe doch sowieso nichts anderes zu tun. Vielleicht hilft mir mein Fleiß eines Tages zum Absprung.

Meine - für einen Japaner - unnatürlich großen Augen verengen sich einige Sekunden. Mein Lehrer kommt nicht allein.

Hatten sie am Ende des letzten Jahres einen neuen Mitschüler angekündigt und ich hatte es überhört? Nein eigentlich ist das unmöglich.... der Streber Miku würde nie die Worte eines Lehrers nicht mitbekommen.

Unauffällig lasse ich meinen Blick über den Fremden gleiten. Dünn ist er... nicht so mager, wie ich, aber deutlich dünner, als einige meiner Mitschüler.

Seine Augen sind mit schwarzem Kajal umrandet. Der traut sich was , denke ich bei mir, denn Make-up, Schmuck oder irgendwelcher anderer Schnickschnack ist während der Unterrichtszeit verboten.

Dies würde allerdings den pikierten Blick unseres Klassenlehrers erklären. Der Fremde muss sich vorstellen, missmutig blickt er durch die Bankreihen und ich senke meinen Kopf schnell. Wahrscheinlich war mit ihm nicht sonderlich Kirschen essen. Ich konnte nicht noch jemanden gegen mich gebrauchen.

Nicht auffallen... darin war ich ein Meister.
 

Als er sich vorstellt blinzele ich. Seine Stimme ist rau, dunkel und dennoch hat sie einen sanften Ton, den ich deutlich heraus hören kann. Ich bin mir allerdings sicher, dass die meisten ihn nicht wahrnehmen. Wahrscheinlich hört niemand ihm auch nur zu. Hier und da sehe ich Zettelchen rumgehen, ein Mitschüler scheint sogar mit dem Kopf auf dem Tisch zu schlafen...

Doch ich habe gehört, dass der Neue sich 'Kanon' nannte. Ein ungewöhnlicher Name und ich habe den Eindruck, dass er nicht auf ihn getauft wurde.

Seine Rede war kurz, er scheint kein Mensch der vielen Worte. Auch unser Lehrer ist irritiert und weiß nicht genau, was er sagen soll. "Ehm gut... setzen sie sich dort hinten hin.", unwillkürlich blicke ich wieder auf. 'Da hinten' konnte niemals etwas gutes bedeuten. Und richtig, der Neue steuert genau auf mich zu.

Eine Welle süßlichen und doch irgendwie herben Parfums schwappt über mich, als er sich lässig neben mir auf den Stuhl fallen lässt.

Ich versuche mich so klein wie möglich zu machen. Nur nicht auffallen, Miku. Ich merke, wie er mich verstohlen mustert, doch starre ich weiterhin scheu auf mein Mathebuch. Will er mich ansprechen? Aus den Augenwinkeln kann ich sehen, wie seine Lippen leicht zucken, doch dann dreht er sich weg.

Vielleicht ist es besser so. Es wird sowieso bei der kurzen, mehr oder weniger freundlichen Begegnung zwischen uns bleiben.

Denn so ist es immer...
 

In der Schule zu sein, war in etwa so, wie jeden Tag Yakisoba zum Mittagessen zu sich zu nehmen. Kaum waren die Ferien vorbei hatte ich auch schon wieder den Eindruck, ich sitze seit Tagen auf diesem Stuhl.

Ein leises Seuftzen neben mir macht mir deutlich, dass ich mit meinem Eindruck nicht alleine bin. Doch während ich fleißig meine Notizen schreibe, kann ich sehen, wie der Stift von diesem Kanon flink über das Papier gleitet.

Zögerlich, weil ich zum einen befürchte er könnte mich entdecken und zum anderen, weil ich nichts vom Unterricht versäumen will, riskiere ich einen Blick und was ich dort sehe, lässt mich verblüfft Luft ausstoßen. Was ich erwartet habe, weiß ich nicht genau, doch sicherlich nicht, dass er innerhalb von Minuten einen halben Manga in sein Heft zaubert. Die Sprechblasen hat er ausgelassen, doch kann selbst ich, der in seinem Leben so gut wie keinen Manga gelesen hat, ein unbestreitbares Talent erkennen.

Eine ruckartige Bewegung geht durch den Anderen, als er hastig sein Heft zuschlägt, und mich für eine Sekunde feindseelig anstarrt. Ertappt zucke ich sofort zurück und wie aus Reflex ziehe ich die Schultern nach oben. So viel zum Thema nicht auffallen, nicht wahr?

Sekundenlang sehen wir uns in die Augen und ich frage mich wirklich, wie ich es schaffe, dass jeder Mensch so einen verfluchten Hass auf mich hat.

Was habe ich nur getan?

Vielleicht ist es Karma... vielleicht war ich in meinem früheren Leben ja ein Serienkiller oder so etwas?

Schnell blicke ich zur Seite, merke aber wie Kanon mich immer noch anstarrt. Sein Blick ist mehr verwirrt, als bösartig und plötzlich ziert ein leichtes Lächeln seine Lippen.

Wenn ich vorher verwirrt war, schmetterte es mich nun aus allen Wolken. Was bitte hatte DAS nun wieder zu bedeuten?
 

Als es zur Mittagspause läutet, lehne ich mich geschafft zurück. Kaum ein Schultag hatte mir bisher so viel abverlangt, wie dieser. Kanon hatte mich während der nächsten Stunden immer wieder heimlich beobachtet, wenn er glaubte ich würde es nicht mitbekommen.

Es verwirrte mich... was in aller Welt interessierte ihn so an mir?

Das schienen sich auch zwei meiner Mitschüler - welche ich beinahe schon vermisst hatte. Mich wunderte sowieso schon, dass sie mich einen halben Morgen in Ruhe gelassen hatten.
 

"Hey du!", sie bauten sich vor Kanon auf, der seinen Blick träge nach oben gleiten lässt.

"Du bist neu hier, was?", innerlich rolle ich die Augen. Sehr scharfsinnige Erkenntnis. Auch der Dunkelhaarige neben mir runzelt leicht die Stirn.

"Richtig."

"Schön dich kennen zu lernen!", eine starke Hand wurde ausgehalten. Für einen Japaner waren die Beiden fast schon ein wenig 'bullig'. Naja vielleicht strebten sie eine Karriere als Sumoringer an?

"Freut mich. Ich heiße Shinya."

Unwillkürlich drehe ich meinen Kopf. Hatte er sich nicht eben noch als Kanon vorgestellt?

"Ich bin Masaki und das ist Takeo.", war der Typ wirklich so dumm, dass er nicht kapierte, dass Kanon ihm einen komplett anderen Namen nannte? Am grinsen des Schwarzhaarige kann ich genau erkennen, dass ihn die gleiche Tatsache amüsiert, während er dem plumpen Geschöpf gegenüber von sich die Hand schüttelt. Oder soll ich vielmehr sagen, er berührt die fette hand sachte mit seinen Fingerspitzen.

Ein Grinsen unterdrückend drehe ich mich weg, doch zu spät. Takeo, die Ratte, die immer am Rockzipfel von Masaki herumhängt hat es gesehen. Ein stechender Schmerz durchzuckt mein Bein und ich beiße mit hart auf die Lippen, um bloß keinen Laut von mir zu geben. Wie sehr ich sie doch hasse.

Zittrig atme ich tief ein und aus, halte meinen Kopf nun wieder gesenkt. Nur für den Fall, dass sich Tränen in meine Augen geschlichen haben.

"Was soll das?", faucht es da neben mir und ich hätte zu gerne Kanons Gesicht gesehen, doch traute ich mich nicht aufzusehen.

"Ach der kann das ab. Kümmere dich nicht um ihn...~", antwortete Masaki gedehnt und ich konnte sein widerliches Grinsen förmlich spüren.

"Du wirst schon sehr bald merken, dass es besser ist, sich Akiharu fern zu halten. Den braucht sowieso keiner.", ich weiß es ist schwach, doch ich mache mich noch kleiner auf meinem Stuhl. Irgendwann würde ich ihm ins Gesicht schreien, ihn schlagen und endlich einmal über ihn lachen, wenn er im Dreck lag.

"Es ist besser, wenn du dich gleich zu uns herüber setzt. Das erspart dir eine Menge Ärger und macht dein Leben hier leichter. Akiharu hat hier eigentlich nichts zu suchen, weißt du? Der ist nur hier, weil ihn Zuhause keiner haben will. Du wirst bald merken, dass einige Leute hier mehr wert sind, als Andere", ein abfälliges schnauben neben mir, was die einzige Reaktion, die Kanon auf diese Aussage zu bieten hatte.

Ich war versucht an den Händen abzuzählen, wann er aufstehen, seine Sachen nehmen und verschwinden würde, wie es bisher jeder getan hatte, doch ich sollte mich täuschen.

"Du hast wohl zu viel Harry Potter geguckt, was?", gluckste der Dunkelhaarige, während ich leicht auf meinem Stuhl zappelte. Was ging denn hier vor? Ich kannte diese Situation doch bereits, hatte sie in so vielen Variationen durchgemacht und keine davon endete glücklich für mich.

"Hä?"

Ich spürte eine Bewegung neben mir und wagte schlussendlich doch meinen Kopf zu heben. Kanon, oder Shinya, oder wie auch immer saß noch immer neben mir. Ganz entspannt lehnte er sich im Stuhl zurück und hatte die Arme hinter seinem Kopf verschränkt.

"Mal ganz langsam Masaki, damit auch du das verstehst. Ich sitze hier ganz gut."

"Ach Schwachsinn. Du darfst nicht neben dem da sitzen."

"Sagt wer?"

"Sage ICH und ich rate dir, zu tun was ich sage.", wieder gluckste der Dunkelhaarige neben mir und ich knabbere auf meiner Unterlippe herum, mir ein kleines Schmunzelnd schwer verkneifend. Konnte es etwa sein, dass dieser fremde, unangekündigte neue Schüler tatsächlich zu mir halten würde?

Musste ich wirklich 16 Jahre alt werden, um mich zum ersten Mal glücklich zu fühlen, dass ich einfach der Miku war, der ich bin?

Kanon streicht sich eine rabenschwarze Strähne seines Haares aus der Stirn und beginnt erneut zu lächeln. Ich bin verblüfft, wie ausdruckslos sein Gesicht trotz alledem ist. Wie kalt seine Augen zu Masaki und Takeo aufblicken!

"Sehe ich etwa so aus, als würde ich tun, was irgendwer von mir verlangt? Ich werde sicherlich nicht meinen Sitzplatz wechseln, nur weil du ein nervtötender Quälgeist bist, der daran gewöhnt ist immer seinen Willen zu bekommen, wenn er nur laut genug danach schreit. Traurig genug, dass keiner vor mir den Arsch in der Hose gehabt hatte. Und jetzt verpiss dich.",
 

Damit drehte Kanon sich schlussendlich mit Schwung zu mir um und musste grinsen, weil ich ihn mit offenem Mund anstarrte. Ich musste träumen, die Sache lag ganz klar auf der Hand. Nichts von dem, was gerade passiert war konnte real sein.

Masaki und Takeo mussten ungefähr genauso denken, denn sie starrten uns eine ganze Weile weiter an. Kanon hatte sich anscheinend dazu entschlossen nichts zu sagen, solange wir nicht unsere Ruhe hatten und ich war ihm dankbar dafür.

Auch wenn ich noch immer nicht verstand, was hier vor sich ging. Aus welchem Grund war dieser Junge so nett zu mir... nett?... War dies das richtige Wort? Im Grunde hatten wir nicht miteinander gesprochen und sein Gesichtsausdruck war nach wie vor kalt und verschlossen.

"Ist noch was?", knurrte er nach weiteren, sinnlos verstrichenen Sekunden, in denen ich ihn nur angestarrt hatte, wie einen Außerirdischen.

"Das wirst du noch bereuen!", zischte Masaki, zur Antwort, während Takeo die Ratte nur beflissen nickte. "Ich freue mich darauf.", wieder knabberte ich an meiner Unterlippe. Wie konnte dieser Kerl nur so cool bleiben, wenn die beiden beliebtesten Jungen der ganzen Klasse, ihm quasi den Krieg erklärten?

Wie konnte er sie herausfordern? Warum wollte er es auf einen Streit ankommen lassen, wenn er doch sein Leben ganz ungestört auf ihrer Seite verbringen konnte?

Ich verstand diesen Kanon einfach nicht...
 

Besagter drehte sich nun allerdings wieder zu mir und ich wich überrascht zurück, als ich den sanften Ausdruck in seinem Gesicht sah. Was zur Hölle stimmte mit ihm nicht. Ein schiefes Grinsen zierte seine Lippen, als er sich zum ersten Mal direkt an mich wendete. "Sieht so aus, als wären wir Beide nun verstoßen."

Nicht sehr intelligent nickte ich, war ich doch viel zu sehr damit beschäftigt meinen Mund nicht aufklappen zu lassen und Kanon wie der letzte Vollidiot anzustarren.

Er hatte schon viel zu viel grundlos für mich aufgegeben.

Jetzt beäugte er mich interessiert... viel zu interressiert.... wann würde er merken, dass ich alles andere als interessant war?

Würde er mich dann fallen lassen? Nachträglich?

Bedeutete es denn, dass wir zusammen halten mussten, nur weil er sich aus Masaki's Machtspielchen raushalten wollte?

Vielleicht legte er gar keinen Wert auf eine freundschaftliche Bindung zu irgendwem und mein - bereits jetzt aufgeregt gegen meine Rippen pochendes Herz - spielte mir einen bösen Streich.

Auch ihm scheint aufgegangen zu sein, dass ich wohl nicht in der Lage bin einen kompletten Satz zu formulieren, denn sein Grinsen wird eine Spur breiter und auch sanfter.

"Na was ist... wollen wir vielleicht noch in den Speisesaal? Die Idioten haben uns aufgehalten, aber wenn wir uns beeilen, schaffen wir es.", wieder nickte ich und glotzte ihn an, wie ein Fisch.

Wenn er es nicht bereits tat, würde er spätestens nach 3 weiteren intelligenten Aktionen meinerseits an meinem Geisteszustand zweifeln.

Also stand ich schnell auf und schnappte meine Tasche. Ich war nicht scharf darauf etwas zu essen, ganz im Gegenteil, doch erschien es mir dumm, wenn ich den einzigen Menschen, der sich in dieser Klasse überhaupt dazu herabließ mit mir zu sprechen allein zum Mittagessen gehen zu lassen.
 

Schweigend gingen wir die beinahe leeren Gänge entlang. Wir waren spät dran, eigentlich lohnte es sich gar nicht mehr etwas zu essen, aber ich wollte Kanon auch nicht verärgern. In meinem Magen tobte es... ich hatte das Gefühl, dass ich etwas verdammt wuseliges zum Frühstück gegessen hatte, doch wusste ich es besser. Essen tat ich mehr aus dem Grund, dass es meinen Körper zu Grunde richten würde, täte ich es nicht.

Es schmeckte mir prinzipiell nicht. Die Köche waren sehr gut, keine Frage doch fühle ich mich jedes Mal seltsam schuldig meinem Körper gegenüber, wenn ich aß. Vielleicht sind meine Eltern daran schuld? Ihr zwanghaftes Verhalten ihrer ganzen Umwelt gegenüber hatte mich wahrscheinlich über die Jahre hinweg in meinen eigenen Zwang getrieben. Der Gedanke einmal die Kontrolle über mich und meinen Körper zu verlieren war schlichtweg unerträglich.

Auch Kanon sprach nicht. Vielleicht wusste er nicht mehr genau, warum er mich verteidigt hatte, vielleicht war er auch nur ein wenig schüchtern?

Obwohl... nein, dass konnte ich mir nicht vorstellen.
 

Als wir die Mensa betragen herrschte schon reges Treiben. Das war der Vorteil am zu spät kommen. Alle Schüler liebten es sich hier zu treffen. Der Koch verwöhnte uns alle mit internationalen Speisen und stand schon allein deshalb hoch im Ansehen von allen.

Auch in den dunklen Augen des Schwarzhaarigen konnte ich ein kleines Funkeln erkennen. Irgendwie war das schon niedlich. Schnell verbot ich mir diesen Gedanken allerdings und schüttelte heftig den Kopf. Schon öfter war mir diese merkwürdige Neigung an mir aufgefallen. Wo andere Jungen in meinem Alter Pornoheftchen unter dem Kopfkissen hatten, erwischte ich mich dabei, wie ich gewissen Mitschülern hinterher sah. Ich sollte dazu erwähnen, dass ich als Schüler einer reinen Jungenschule hier natürlich total an der richtigen Adresse war, diese Neigungen abzustellen.

Als mein neuer Begleiter sich das Tablett mit diversem - unter anderem einem Salat, einem Milchreis mir irgendeiner Sauce und einer Portion Spaghetti - vollbeladen hatte und sich mir der Magen umdrehte, bei der Vorstellung so eine Mischung auch tatsächlich zu essen, blickte er mich zum ersten Mal wieder direkt an.

Seine Augen waren so sanft... warum? Warum sah er mich anders an, als zum Beispiel Masaki? Sollte es möglich sein, dass er mich wirklich leiden konnte?

"Isst du gar nichts?", verdammt, erwischt.

"Ehm doch... doch natürlich..."

Mein Magen rebellierte stärker. Schnell nahm auch ich mir einen Salat und griff außerdem noch zu einem weichen Crossaint, welche als Alternative, oder für den Snack am Nachmittag immer zu genüge in einem großen Brotkorb lagen.

Dazu nahm ich mir eine kleine Flasche Mineralwasser. Perfekt.

Kanon jedoch schien nicht überzeugt. "Bist du auf Diät?", verdammt... ich hatte ganz vergessen, wie es war einen Begleiter zu haben.

"Ehm ich... nein also...", ich runzele für einen Moment meine Stirn, dann lächele ich unbedeutend. "Mir ist die Sache vorhin in der Klasse so sehr auf den Magen geschlagen, dass ich nichts runter bringe!"

Der Dunkelhaarige nickt und ich atme beruhigt durch. Wenigstens bis heute Abend würde er diese Ausrede schlucken.

Wenn man denn von einer Ausrede sprechen konnte. Immerhin hatte ich wirklich Probleme, nach den Attacken meiner Mitschüler noch einen Bissen zu mir zu nehmen.
 

Als wir uns gerade zum gehen gewandt hatten hörte ich quer durch den Raum meinen Namen.

"Miku, hey Miku hierher!", ein lächeln, ehrlicher als alles was ich sonst von mir Preis gab schlich sich auf mein Gesicht. Teruki... ein Außenseiter so wie ich, leider eine Jahrgangsstufe über mir und zu intelligent um sitzen zu bleiben. Mein einziger und allerbester Freund auf diesem Planeten. Zudem seit ewigen Jahren mein Zimmergenosse. Ich blickte eine Sekunde zu Kanon auf. Bisher zumindest...war er der einzige, den ich einen Freund nennen konnte.

"Sollen wir zu deinem... Freund gehen?", ich sah, wie er amüsiert die Augenbrauen hochzog und nickte schnell.

"Das ist besser, sonst verfällt er in eine Depression.", Kanon gluckst neben mir.

"Kann ich mir kaum vorstellen!"

Am Tisch angekommen hatte ich gerade noch 5 Sekunden Zeit dazu mein Tablett hinzustellen, als mich der größere stürmisch in seine Arme zog. Seine Nerdbrille, welche er nur während des Unterrichts trug, da sein Eltern - Irgendwelche hohen Tiere im Dorf, zu dem die Schule gehörte - darauf bestanden, verlieh ihm den Ausdruck eines echten Strebers. Teruki könnte bequem Zuhause wohnen und jeden Tag zum Internat pendeln, doch zog er es vor hier zu wohnen, um mir beizustehen.

Dafür würde ich ihm auf ewig dankbar sein.

"Teru-san, wie geht es dir...", hauche ich leise in sein Jacket und ich spüre, wie er mir über den Rücken streicht.

"Mir geht es gut, aber sag...", und er drückt mich von sich weg, was ich enttäuscht mit einem Schmollen quittiere. "Wie war es bei dir?", Teruki war der einzige Mensch, der um meine familiäre Situation und mein ganzes bisheriges Leben bescheid wusste.

"Erträglich."

"Das heißt?"

Doch ich schüttele unmerklich den Kopf und drehe mich herum. "Teruki-san, darf ich dir Kanon-san vorstellen? Er ist neu in meine Klasse gekommen und sitzt neben mir."

Ich genieße den Augenblick, in dem meinem besten Freund alles aus dem Gesicht fällt. "Wie jetzt... neben dir?", murmelt er verwirrt und lässt sich auf seinen Platz fallen.

Auch ich setze mich hin. Kanon schmunzelt nur leicht und widmet sich mit unanständiger Freude seinen Spaghetti.

"Ja. Er ist sitzen geblieben!"

"Du meinst auch nach den 90 Minuten?"

"Arschloch!", wir müssen beide lachen und ich fühle mich auf einmal so befreit und glücklich.

Der erste Schultag war für gewöhnlich immer der schlimmste Alptraum für mich gewesen, doch heute schien sich mein Schicksal wenigstens für einige Stunden zum guten zu wenden.

Teruki allerdings schien mein Glück nicht teilen zu wollen. "Miku?", murmelte er leise, und die Erwähnung - übrigens schon zum 2. Mal, aber anscheinend ist mein neuer Banknachbar auch nicht der hellste... oder er leidet an akuter Schwerhörigkeit - meines Spitznamens lassen nun auch Kanon aufblicken.

"Ja?", frage ich, während ich lustlos in meinem Salat rumstochere. Ich wusste, was jetzt kommen würde.

"Das ist nicht dein Ernst oder?", ich versuche mich in einer Unschuldsmiene.

"Was genau Teru?"

Ein sachtes schnaufen durch seine Nasenlöcher und ich ziehe automatisch die Schultern hoch, damit rechnend gehörig ausgeschimpft zu werden, doch Teruki scheint sich eines besseren zu besinnen, denn Kanon saß immer noch am Tisch.

"Wir arbeiten daran okay?", murmelte er stattdessen und ich nicke, wobei ich mir auf die Unterlippe beiße. Seine Enttäuschung zu sehen tut mir unheimlich weh. Im letzten Schuljahr hat er es geschafft, dass ich zumindest ein wenig zugenommen habe. Aber die Wochen bei meinen sogenannten Eltern haben seine ganze Arbeit wieder zunichte gemacht. Es tut mir unheimlich leid, das wird mir jetzt erst wieder bewusst.

Ich weiß selbst, dass es so nicht weiter gehen kann, doch was soll ich machen?

Leise räuspert sich jetzt der Schwarzhaarige, den wir aus alter Gewohnheit völlig ignoriert haben.

"Tschuldigung, dass ich störe... aber... Miku?", fragt er so verwirrt, dass ich leise lachen muss und ich nicke ihm zu.

"Richtig. Aber so dürfen mich nur meine Freunde nennen, also überlege dir gut ob du diesen Namen verwenden willst oder nicht. Mein Freund zu sein, bedeutet viele Verluste über sich ergehen zu lassen!".

"Amen!", ruft Teruki dazwischen und wir müssen alle lachen. Ich blinzele leicht zu meinem besten Freund und er blickt mir in die Augen... auf diese ganz bestimmte Weise, wie es nur Teruki vermag. Mein Herz beginnt wie immer wohlig in meiner Brust zu schlagen und zum ersten Mal habe ich das Gefühl wieder Zuhause zu sein.

"Ich denke ich komme mit den Verlusten klar. Schließlich werden wir ab heute viel Zeit miteinander verbringen."

Jetzt ist es an mir dumm zu gucken. "Warum?"

Der Schwarzhaarige gluckst leise. "Naja wenn ich bedenke, dass ich gegenüber Masaki heute mein Todesurteil unterschrieben habe, musst du mich wohl oder übel beschützen."

Wieder lachen wir leicht auf und ich beginne nun endlich auch - und mit viel größerem Appetit - meinen Salat aufzuessen.

"Sag Kanon.", murmelt Teruki unterdessen. "Mit wem teilst du dir denn jetzt das Zimmer?", wir haben grundsätzlich zwei Personen Zimmer in unserem Internat.

Kanon zuckt mit den Schultern "Oh... ich glaub der Kerl heißt Jun oder so.", meine Gabel fällt klappernd auf den Tisch.

"Jun?"

Der Schwarzhaarige nickt und Teruki streicht sich mit der Hand durchs Gesicht.

"Na herzlichen Glückwunsch..."
 

TBC
 

Wow das war das 1. Kapitel.

Ich fasse es nicht, dass ich eine AnCafe FF schreibe, nach so vielen Jahren :D

Ich fasse auch nicht, dass ich schon im 1. Kapitel nicht mehr weiß mit wem ich Miku pairen will XD

Irgendwelche kreativen Anregungen? XDDDD
 

Kommis? *lieb schau*



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2014-03-02T19:45:18+00:00 02.03.2014 20:45
Vielen Dank, dass du eine An Cafe FF schreibst, jetzt lese ich die erste gute zu dieser Band!! XD
Der Anfang gefällt mir schonmal echt gut, ich mags auch, dass deine Kapitel angenehm lang sind, da hat man länger Spaß mit :D
Ich finds gut, dass Kanon sich direkt mit Miku angefreundet hat, macht ihn mir gleich sympatisch *3*
Und bin sehr gespannt wer Jun ist D:

Freue mich schon aufs nächste Kapitel ♥
Von:  Len_Kagamine_
2014-03-02T18:34:47+00:00 02.03.2014 19:34
jaaaaaaaaaaaaaa ich habe es jetzt gelesen XD und ich merke wie ich wieder mehr lust auf FFs bekomme *lach muss jetzt nur noch gucken ob ich die allgemein habe oder auf An Cafe nur bezogen XDD

aww der anfang ist die echt super gelungen *_*
ich frage mich nur wieso keiner Miku mag was stralt er denn aus das ihn alle meiden >__>
um so mehr habe ich mich gefreut als Kanon neu kam und neben Miku sitzen geblieben ist <333
Kanon ist einfach der beste und die stelle wo er diesem Masaki kontra gegeben hat das war so toll vorallem für Miku <3
und dieser Penner von Takeo was fallt ihm ein Miku weh zu tuen >_< der soll das lassen sonst kommt Nessy rüber
und wie aufregend Miku spricht mit Kanon das muss gefriert werden *lach*
ah ich habe mich schon gefragt wie du wohl Teruki einbringe wirst ich finde es super das er schon mit Miku befreundet ist so war er wenigstens nicht ganz alleine *freu*
ich mag Mikus Eltern jetzt schon nicht auch wen ich nicht von ihnen so weis XD
es ist auch super das Teruki auf passt das Miku mehr und jetzt hat er auch Unterstützung nämlich Kanon ^^ gemeinsam werden sie es schaffen das er mal wider mehr ist *lach*
und klasse das er auch mit Teruki auf einem zimmer ist auch wenn ich es schade finde das er net mit Kanon ein haben wird aber das konnte ich mir schon denken da Miku ja schon länger ist
Oh Gott wer ist dieser Jun und ist es jetzt schlecht oder gut das er mit ihm ein zimmer hat ich hoffe so das es net schlimm ist sonst gehe ich sterben auch wenn Kanon sich nichts sagen lässt will ich das er einen vernünftigen Zimmer gesellen hat

ich freu mich auch schon auf das negste KP und bin mal gespant wie es weiter gehen wird und wie da alles so wird mit der zeit
und natürlich hoffe ich ja das Zwischen Kanon und Miku was geht XDDD ich liebe die beiden einfach vorallem ist Teruki schon sein Bester freund er hat schon ne wichtig rolle in Mikus leben Kanon noch net XDDD

also bis zum negsten kp
dat Nessy - tan


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