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Little New Sister

Das Mädchen mit den Katzenohren
von

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- Decke meine Karten auf

So, kleines, sehr kleines Vorwort.
 

Sorry, dass das 2. Kapitel so verdammt kurz geworden ist. Mir waren die Ideen irgendwie dort ausgegangen…

Ab jetzt wird aus Blairs Perspektive geschrieben. Außer, ich schreibe etwas anderes drüber. ^^

 

 


 

Kapitel 3: - Decke meine Karten auf

Was soll ich bloß tun?

Ich will ihn nicht weinen sehen.

Und seine Wünsche will ich ihm auch nicht ausschlagen.

Aber, ich habe Angst.

Was, wenn er sauer auf mich ist, wenn ich ihm mein Geheimnis offenbare?

Ich mag ihn.

Er ist doch so nett zu mir!

Ich will ihn nicht verlieren!

Aber, wenn ich es nicht tue, habe ich ewig ein Geheimnis vor ihm!

Oh Gott!

Kann mir nicht irgendjemand sagen, was ich jetzt machen soll?!

Ich schließe die Augen.

Ich muss es tun.

Nein! Ich will es tun!

Ich miaue einmal laut.

So ein Mist, dass ich in meiner Katzenform nicht sprechen kann.

Er sieht zu mir und lockert den Griff wieder.

Wahrscheinlich denkt er, er habe mir wehgetan.

Hat er aber nicht.

Mach dir keine Gedanken, Ruffy.

Ich fahr meine Krallen wieder ein und sehe mich im Raum um.

Irgendwo muss es doch eine Decke geben.

Oder besser noch, etwas zum Überziehen.

Wenn ich mich jetzt und hier verwandele, bin ich nackt.

Er muss mich so nicht sehen.

Das will ich nicht!

Zum Glück packt Ruffy seine Klamotten nicht in den Schrank, wenn er sich umzieht.

Das T-Shirt, welches er heute anhatte, liegt noch immer auf dem Boden.

Direkt vor dem Kleiderschrank.

Es ist dunkelblau und mit einem Hai verziert.

Elegant springe ich vom Bett.

Ich weiß, dass er mir nachsieht.

Ich setze mich in das Loch, welches eigentlich für den Kopf gemacht ist.

Ich atme kurz durch, dann nehme ich den Rand des Loches in meine Schnauze und ziehe ihn etwas an mir hoch.

Ich weiß jetzt schon, dass das T-Shirt für mich viel zu groß ist.

Ich verwandele mich.

Spüre, wie ich größer werde.

Wie ich wieder auf zwei, statt auf vier Beinen stehe.

Das Fell verschwindet.

Meine Augenfarbe wechselt zu Braun.

Ein tolles Gefühl, wieder in meinem menschlichen Körper zu sein.

Die Katzenohren jedoch bleiben.

Das ist immer so.

Sie werden niemals verschwinden.

Genau wie die Fangzähne.

Er sieht mich an.

Aber, sein Blick…

Ich kann ihn nicht definieren.

Eine Mischung aus überrascht, geschockt und …

Ja, was?

Kann ich nicht deuten.

Er sitzt einfach nur da, wie zu Stein erstarrt.

Ich glaube, er ist sauer auf mich.

Er muss sauer auf mich sein…

Ich hab ihn belogen und betrogen.

Aber, dein Wunsch ist doch jetzt wahr, oder nicht?

Sieh mich an!

Ich bin ein Mensch, genau wie du!

Vorsichtig sehe ich ihm in die Augen.

Er erhebt sich und kommt auf mich zu.

Bis jetzt hat er nichts gesagt.

Ich habe Recht.

Ich kann eigentlich direkt gehen…

In meinen Augen bilden sich Tränen.

Ich will hier nicht weg!

Er kniet sich vor mich und sieht mich an.

Erwidern kann ich es nicht.

Ich traue mich nicht.

Er soll meine Angst nicht sehen.

Aber, als er auch weiterhin keinen Ton sagt und mich nur ansieht, kann ich mich nicht mehr halten.

Das Schluchzen kann ich nicht unterdrücken.

Ich weine.

Vor ihm, genau wie er vorhin vor mir.

Nur, dass ich aus Angst weine, er aus Trauer und Leid.

Ich presse meine Hände vor meine Augen.

Es soll aufhören!

Ich will das nicht!

„Es tut mir so leid…", murmle ich kaum hörbar.

Vielleicht verzeiht er mir ja, wenn er den Grund kennt.

Ich würde alles für dich tun, schick mich nur nicht weg!

Plötzlich spüre ich etwas.

An meinem Rücken.

Was ist das?

Ein leichter Druck wird auf mich ausgeübt.

Es tut nicht weh.

Ich kippe ein wenig nach vorne.

Ich weiß endlich, was da an meinem Rücken ist.

Ruffys Arme.

Er zieht mich in seine Arme.

Das habe ich nicht erwartet.

Ich habe gedacht, er schmeißt mich jetzt hochkant aus dem Zimmer.

Aber, das tut er nicht.

Stattdessen kann ich fühlen, wie er mir mit einer Hand über den Rücken streicht.

Schweigen.

Nur mein Schluchzen ist zu hören.

Warum kann ich damit nicht aufhören?!

Verdammt!

Ich bin so eine Heulsuse!

Doch, mein inneres Schimpfen mit mir selbst hilft anscheinend.

Oder, ist es Ruffy?

Egal, Hauptsache es hört endlich auf.

Ich beruhige mich.

Sachte löse ich mich von ihm und wische mir die Tränen aus dem Gesicht.

Ich sehe bestimmt scheiße aus.

Na toll!

Vorsichtig sehe ich ihn an.

Versuche, etwas von seinen Gefühlen in seinem Gesicht zu erkennen.

Er grinst mich an.

Er sieht glücklich aus.

Wieso?

Weil ich ein Mensch bin?

Aber, ich habe ihn doch belogen!

Warum ist er dann glücklich?

Beschämt gucke ich auf den Boden.

„Es tut mir leid, Ruffy. Ehrlich.", sage ich noch einmal.

Er seufzt, was mich aufschauen lässt.

Er kratzt sich tatsächlich am Kopf.

Aber, er grinst dabei immer noch.

„Schon gut, Schwamm drüber. Hab schon viele schräge Sachen gesehen."

Beleidigt sehe ich ihn an.

Super, jetzt bin ich auch noch schräg!

„Ich bin nicht schräg…", murmle ich beleidigt.

Meine Wangen plustern sich, wie von selbst, auf.

„War nicht so gemeint, Blair. Aber, sag mal?"

Sein Blick verändert sich.

Ernst, aber keinesfalls vorwurfsvoll.

Ich werde noch nicht ganz schlau aus ihm.

Ohnehin habe ich einige Fragen.

Zum Beispiel, wer ist Ace?

„Was ist denn?", frage ich vorsichtig nach.

Ich kann mir denken, was er wissen will.

Da bin ich mir ganz sicher.

„Warum hast du dich mir nicht gezeigt? Warum hast du deinen menschlichen Körper vor mir versteckt?"

Er klingt ganz ruhig.

Sein Blick zeigt nichts Negatives.

Ich glaube, ich kann ihm die Wahrheit erzählen.

Ich will nicht lügen!

Das kann ich sowieso nicht so gut.

„Ich hatte Angst."

Meine Stimme klingt, als würde ich gleich wieder weinen.

Aber, das wird nicht passieren.

Hoffe ich zumindest.

Mein Blick senkt sich wieder.

„Vor mir?"

Das habe ich erwartet.

Ich schüttele den Kopf.

Vor dir würde ich doch niemals Angst haben!

„Nicht vor dir, aber vor deiner Reaktion."

„Wie meinst du das?"

War ja klar, dass das kommt.

Wenn er die Gründe kennt, wird er mich auch verstehen.

Ich erkläre es ihm.

Keine Lügen mehr, nur die pure Wahrheit.

„Ich hatte Angst, dass du mich, genau wie alle anderen auch, wegwirfst. Dass du mich nicht mehr um dich haben willst. Verstehst du?"

„Wie kommst du darauf? So was mach ich nicht."

„Ich habe meine Gründe. Es ist eine lange schmerzliche Geschichte."

Aus meinem rechten Auge läuft eine einzelne Träne.

Nur eine einzige.

Mehr nicht.

Sie hinterlässt einen kleinen dunklen Fleck auf dem Holzboden.

Wir schweigen uns an.

Er weiß wohl nicht, was er erwidern soll.

Egal, ich habe eine kleine Bitte an ihn.

Langsam wird es nämlich kalt unten rum.

„Du, Ruffy?"

Ich reiße ihn aus seinen Gedanken.

Ich kann das sehen.

Bin ja nicht doof.

„Was ist?"

„Hast du eventuell irgendeine Hose für mich? Ist ziemlich kalt, weißt du."

Er sieht an mir herunter.

Scheint so, als würde es ihm erst jetzt auffallen.

Ich trage nur sein T-Shirt, sonst nichts.

Wie angenommen ist es mir viel zu groß.

Aber, es stört mich nicht.

Es ist zu breit.

Außerdem reicht es mir beinahe schon zu den Knien.

Zum Glück wachse ich ja noch.

Er ist ohnehin älter, als ich.

Das sieht man.

Ich bin ja eigentlich fast noch ein Kind.

„Klar, ich schau mal nach.", antwortet er.

Schnell erhebt er sich und öffnet den Schrank.

Er kramt eine Weile darin herum.

Mich wundert, dass er nicht friert.

Immerhin trägt er nur seine Boxershorts.

Tja, Männer eben.

Ich erhebe mich nun auch.

Er ist größer, als ich.

Würde ich neben ihm stehen, würde ich wohl nur bis zu seiner Brust reichen.

Sein Blick fällt auf mich.

Es scheint ihm auch aufzufallen.

Der Verdacht bestätigt sich durch seine nächste Frage.

„Wie alt bist du eigentlich?"

„13."

Er scheint über irgendetwas nachzudenken, während er seinen Blick wieder in den Kleiderschrank wirft.

Worüber wohl…

„Wäre eine Boxershorts auch in Ordnung? Was anderes finde ich nämlich nicht."

Ich nicke stumm.

Hauptsache irgendwas.

„Welche Farbe?"

„Welche hast du denn?"

„Rot. Blau. Schwarz. Lila."

Ich überlege kurz.

Das T-Shirt ist dunkelblau.

Also…

Was soll ich nehmen?

„Lila.", ist meine Antwort.

Er nickt mir zu und gibt mir die Hose auch schon rüber.

Ich drehe mich kurz weg und ziehe mir die Shorts an.

Sie ist bequem, obwohl es nicht meine Größe ist.

Ich drehe mich wieder um.

Ruffy sitzt mittlerweile schon wieder auf seinem Bett.

Ich setze mich neben ihn.

Wieder dieses Schweigen.

Er macht mich wahnsinnig damit.

Doch, zum Glück hält es nicht lange an.

„Wie bist du eigentlich auf dem kaputten Boot gelandet?"

„Wie gesagt, eine lange schmerzliche Geschichte. Wenn du mich verstehen möchtest, kann ich sie dir erzählen."

Ich rutsche auf der Matratze zurück.

Bis an die Wand, gegen die ich mich nun lehne.

Er folgt mir kurz darauf.

„Soll ich es dir nun erzählen, oder nicht?"

Er nickt.

Gut, dann fange ich mal an.

„Ok, alles begann kurz nach meinem 3. Geburtstag…"



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