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Little New Sister

Das Mädchen mit den Katzenohren
von

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Schiffbrüchiges Kätzchen

                                                             Kapitel 1: Schiffbrüchiges Kätzchen
 

Ein Schrei schallt über die Insel im Calm Belt. Amazon Lily. Die Tiere schrecken auf. Dieser Schrei. Er ist laut. Verzweifelt und voller Trauer. Die Menschen auf der Insel, welche ausnahmslos Frauen sind, seufzen auf. Nicht, weil sie genervt sind. Nein, sie sind ratlos. Egal, was sie versuchen, sie können seine Schmerzen nicht lindern. Womöglich kann es niemand. Trauer über den Tod seines Bruders zerfrisst ihn. Er isst nicht mehr und, wenn er doch etwas isst, dann ist es nicht viel. Schläft er, dann unruhig und von Albträumen geplagt. Ausweglose Situationen hat er schon oft erlebt und immer wieder hat er sich seinen eigenen Weg geschaffen. Doch jetzt ist es anders. In dieser Situation kann sich niemand einen Ausweg verschaffen. Seit knapp zwei Wochen geht es nun schon so. Ruffy, der Kapitän der Strohhutpiraten, rennt jeden Tag schreiend durch den Wald. Die Tränen brennen verzweifelt in seinen Augen und Wangen. Jeden Tag sieht er diese schrecklichen Bilder von Marineford. Seine blutgetränkten Hände, einen blutverschmierten Ace und den Tod. Blut überall. Der Krieg hat bei ihm einfach tiefe Wunden hinterlassen. Tiefe Wunden, welche mit der Zeit hoffentlich heilen. Aber, Narben werden bleiben, das ist sicher. Nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich. Sein Herz trägt Narben, welche jeden Tag wieder aufreißen. Ob sie jemals vollständig verheilen werden? Wer weiß…

Seine Schritte stoppen. Der Strand erstreckt sich vor ihm. Der weiche Sand. Das weite Meer. Die frische Meeresluft. Sein Atem geht schnell, kein Wunder, er ist, seit er aufgewacht ist, nur am Rennen. Erschöpft lässt er sich in den feinen Sand fallen. Es ist bequem und weich. Der Strand ist wie ein großes Kissen am Meer. Tief atmet er durch und schließt kurz die Augen. Er versucht sich zu entspannen, doch er wird wieder unterbrochen. Diesmal jedoch nicht von seinen Erinnerungen. Nicht seine Schmerzen unterbrechen ihn. Nein, es ist ein untypisches Geräusch für diese Insel. Verwirrt setzt er sich wieder auf und rückt seinen Strohhut zurecht. Schnell sieht er sich um. Was kann das für ein Geräusch sein? Ist das etwa ein…Miauen? „Bilde ich mir das jetzt ein?", murmelt er zu sich selbst. Gründlich sieht er sich um und verweilt eine Weile in derselben Position. Da ist irgendetwas im Wasser… Bei näherem Hinsehen kann man erkennen, dass es sich um Holz handelt. Das ist nicht ungewöhnlich. Wahrscheinlich gehört dieses Holz zu einem zerbrochenen Boot, welches den Wellengang oder den Seekönigen nicht getrotzt hat. Aber, was wohl mit der Besatzung geschehen ist… Plötzlich hört man es wieder. Ja, es ist wirklich ein Miauen. Irritiert steht der Strohhutträger auf und schaut zu den Holzstücken hinüber. So unglaublich es auch klingen mag, dort sitzt wirklich ein kleines Kätzchen auf eines der treibenden Holzstücke. Ihr pechschwarzes Fell ist kaum zu übersehen. Sie sieht zu ihm herüber und miaut noch einmal. Das Kätzchen versucht, ihn auf sich aufmerksam zu machen. Sie ist nicht dumm, wie er feststellt. Er dehnt seinen Arm und packt sie vorsichtig am Rumpf, zieht sie schließlich zu sich herüber. Erschrocken beäugt er sie. Die Kleine hat überall Schrammen und ihre linke Vorderpfote trägt eine größere Wunde. Große grüne Augen sehen ihm zerbrechlich entgegen. Ein Halsband trägt sie auch. Es ist rot und an ihm befestigt ist ein kleiner goldener Anhänger. Kurz besieht er ihn. Blair ist in den kleinen Anhänger eingraviert. Wahrscheinlich ist es ihr Name. Ein schwaches Miauen ist von ihr noch zu hören, bevor sie ihre Augen schließt und sich in Ruffys Weste kuschelt. Er schreckt hoch. Die Wunden sollten besser versorgt werden. Er will nicht schuld an ihrem Tod sein. Tod, nicht schon wieder…

Seufzend verlässt eine Frau den kleinen Raum. „Die Kleine hat Glück, dass sie dich getroffen hat, Ruffy. Sie hat viel Blut verloren, aber es geht ihr soweit ganz gut.", sagt sie zu dem schwarzhaarigen, welcher an der gegenüberliegenden Wand lehnt. Er hat das Kätzchen direkt zu Hancocks Gebäude gebracht, damit sich jemand um sie kümmert. Schweigend geht er an der netten Dame vorbei ins Zimmer. Auf einem kleinen Tisch, welcher einem Wickeltisch Konkurrenz macht, liegt sie. Eingekuschelt in eine Decke sieht sie zu ihren Retter. Es scheint fast so, als würde sie lächeln. Sie scheint sehr dankbar zu sein. Langsam geht er auf sie zu und bleibt vor ihr stehen. Wie hat dieses kleine Kitten es geschafft, sich solche Verletzungen zu zuziehen? Ein paar Verbände umwickeln ihren Körper, wodurch sie noch mitgenommener aussieht. Ihre grünen Augen blitzen auf. Vorsichtig versucht sie aufzustehen, doch sie knickt wieder weg und landet unsanft auf der Decke. Sie ist einfach noch zu schwach. Er nimmt sich einen Stuhl und setzt sich neben den kleinen Tisch. Traurig bettet er seinen Kopf auf den Tisch, nachdem er seine Arme auf dem Tisch verschränkt hat. Neugierig sieht das Kätzchen ihn an. Wieso ist der junge Mann denn so traurig? Vorsichtig robbt sie zu ihm hinüber. Ganz langsam kommt sie voran, aber sie bewegt sich auf ihn zu. Als er eine Bewegung wahrnimmt, schaut er auf. Blair ist schon fast bei ihm. Ein leichtes Lächeln legt sich auf seine Lippen, es ist kaum zu sehen. Lächeln fällt ihm in letzter Zeit sehr schwer. Kein Wunder. Wer kann schon lächeln, wenn einem ständig zum Heulen und Schreien zumute ist? Niemand, ganz sicher. Sanft streichelt er sie ein wenig. Ein immer lauter werdendes Schnurren ist zu hören. Noch einmal besieht er, ohne von ihr abzulassen, den kleinen Anhänger an ihrem Halsband. „Blair, das ist dein Name, hab ich Recht?", stellt er fest und sieht sie an. Sie bewegt ihren Kopf rauf und wieder runter, als würde sie nicken wollen. Ein ziemlich schlaues Kitten. Genau vor ihm stoppt die Kleine und erhebt sich. Diesmal klappt es sogar. Sie läuft zwei Schritte auf ihn zu, sodass sie ganz vor ihm steht. Langsam erhebt sie ihre Vorderpfote und stuppst ihn sachte an. Fragend sieht er sie an und kommt mit seinem Gesicht etwas näher an sie heran. „Willst du mir was sagen?" Als hätte sie ihn verstanden, leckt sie einmal über seine Wange. Leicht grinsend schaut er sie an. „War das ein „Danke für meine Rettung"?" Sie lächelte etwas und nickte wieder. Noch einmal streicht er über ihr Fell und steht anschließend auf. „Erhol dich lieber.", flüstert er leise und verlässt den Raum. Traurig sieht die Kleine ihm hinterher. Warum geht er? Wieso bleibt er nicht bei ihr? Geknickt legt sie sich schlafen.

Eine Woche später

Das Kitten läuft durch einen kleinen Flur. Es ist gerade erst Morgen, als sie durch die Gegend rennt und den Strohhutträger sucht. Er hat sie in der letzten Woche ständig besucht. Mittlerweile ist sie wieder vollkommen gesund, dank der netten Pflege der Frauen auf der Insel und Ruffys täglichen Besuchen. Mit einer kleinen Forelle im Mund läuft sie in Richtung des kleinen Zimmers, welches dem Kapitän gehört. Woher sie die Forelle hat? Ganz einfach. Vor einigen Minuten war sie draußen an dem kleinen Teich gewesen. Sie hatte sich, clever wie sie ist, an einer kleinen, niedrigen Brücke auf die Lauer gelegt und sobald die Forelle vorbeigeschwommen ist, hatte sie sie sich gefangen. Jetzt ist sie auf dem Weg zu ihrem Retter, um ihn zu danken. Mit einer Forelle. Sie ist eine Katze, da bedankt man sich eben mit einem schönen selbstgefangenem Fisch. Freudig, als sie sein Zimmer sieht, werden ihre Schritte schneller. Jedoch verwirrt betritt sie sein Zimmer. Die Tür ist auf, aber niemand ist im Raum. Das Bett ist jedoch unordentlich, heißt, dass er wohl gerade noch hier war, in der Nähe ist oder gleich noch einmal zurückkommt. Elegant springt Blair auf sein Bett und legt den Fisch auf diesem ab. Wenn er sein Bett macht, findet er ihn auf jeden Fall. Plötzlich hört sie etwas. Eine Tür auf dem Gang öffnet sich. Ein lautes Seufzen ertönt. Sie erkennt es sofort. Es ist Ruffy, kein Zweifel. Freudig springt sie wieder vom Bett und setzt sich in den Türrahmen. Doch, das, was sie vor sich sieht, haut sie fast um. Ein splitternackter Ruffy. Nur mit einem Handtuch, mit dem er sich gerade die Haare abtrocknet. Er ist also gerade aus der Dusche gekommen. Lächelnd blickt er die kleine Katze an, doch diese hat gerade nur Augen für etwas anderes. Ihre grünen Augen sind tellergroß und starren auf eine Stelle in der Nähe seiner Hüfte.

Ihre Starre löst sich. Fluchtartig rennt sie unter sein Bett. Für so etwas ist sie einfach noch zu jung. Verwirrt sieht der schwarzhaarige zu seinem Bett. „Blair, warum versteckst du dich?", fragt er, während er sich zu ihr hinunterkniet, um unter seinem Bett nach ihr zu sehen. Doch, genau das will sie nicht. Er macht es ja nur noch schlimmer! Sie stößt ein lautes Miauen aus. Schnell versucht sie an ihm vorbeizurennen, doch hält der schwarzhaarige sie fest und hebt sie auf seine Arme. Verwirrt setzt er sich mit ihr aufs Bett. Doch, er rechnet nicht mit der Forelle unter seinem Hintern. Er schreckt wieder hoch und schaut auf den Fisch. „Woher kommt der denn? Blair…" Misstrauisch sieht er sie an. Eigentlich kann nur sie es gewesen sein. Blair springt auf seine Schulter und leckt ihm über die Wange. „Ein Geschenk? Für mich? War doch nicht nötig.", grinst er. Seine Laune hat sich sehr zum Guten geändert. Er kann wieder lachen, zwar nicht aus vollem Herzen, aber er kann es wieder. Lachend setzt er sich wieder, nur diesmal nicht auf den Fisch, und streicht der Kleinen über den Kopf. „So, ich ziehe mich jetzt an und dann gehen wir Beide spazieren. Immerhin habe ich es dir ja versprochen." Verstehend springt Blair aufs Bett, damit Ruffy sich ungestört anziehen kann.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2014-02-18T00:05:01+00:00 18.02.2014 01:05
Super Kapi^^
Antwort von:  Piratenqueen
18.02.2014 06:36
Danke :-)


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