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Alternative Course: Einer für alle, alle für... wen?

Eine Bande voll von Supernovae
von

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Land in Sicht!

„Land in Sicht!“

Im Schein der untergehenden, rot glühenden Sonne konnte man zwei Tage später langsam, aber sicher einen dunklen Umriss am Horizont erspähen, welcher von Minute zu Minute größer wurde.

Nicht wenige stürmten nach dem Ausruf an Deck, um sich selbst ein Bild von ihrem neuen Ziel zu machen. Allerdings verging noch eine geschlagene Stunde, ehe sie Ameisen gleich anfangen konnten herum zu wuseln und das Schiff auf das Anlegen vorzubereiten.

Als sie dann endlich ihr Ziel erreicht hatten, war von dem runden Feuerkörper selbst nichts mehr zu entdecken, von einigen vereinzelten letzten Strahlen einmal abgesehen, welche er über den immer dunkler werdenden Himmel sandte.
 

Ruffy, Law und Hawkins hatten sich mittlerweile ebenfalls an Deck eingefunden und blickten nun alle drei nachdenklich hinüber zum Hafen der Stadt. Auf den ersten Blick schien sie sich nicht groß von Red Leaves zu unterscheiden. Lagerhäuser, Kontore, einige dazwischen gequetschte Kneipen und schwarze eiserne Straßenlaternen, die nun der Reihe nach einzeln vom Nachtwächter angezündet wurden. Auch das Klima ähnelte Red Leaves, eben typisch für den South Blue. Selbst jetzt bei Einbruch der Dunkelheit war es noch verhältnismäßig warm und man konnte problemlos im T-shirt oder wie einige der hiesigen Seemänner, auch oben ohne umherwandern.

„Es war mir eine Freude, euch an Bord der Crummy Gambit gehabt zu haben.“

Wie auf Kommando drehten sich alle drei gleichzeitig zu Kapitän Howard um, welcher sich ihnen nun sichtlich zufrieden, mit auf dem Rücken verschränkten Armen, näherte.

„Wo sind die beiden anderen? Der blonde Maskenmann und sein energiegeladener Begleiter?“

Law neigte den Kopf leicht zur Seite: „Wahrscheinlich noch unter Deck.“

Der Kapitän nickte nur, ehe er dem Arzt ernst in die Augen blickte: „Der Kerl hat einen Großteil seiner Zimmereinrichtung zertrümmert. Ihr werdet doch für den Schaden aufkommen oder?“

Law war sich durchaus bewusst, dass Hawkins und Ruffy nach dieser Aussage automatisch, mal wieder, zu ihm hinüberblickten.

Der eine mit großen unschuldigen Kinderaugen, der andere nur mäßig interessiert, so als wäre er nur neutraler Beobachter und nicht seit neuestem Mitglied dieser Crew und somit ebenfalls für jene verantwortlich.

So langsam kam sich der Arzt eher vor wie ein Babysitter, denn wie ein waschechter Pirat. Zum Glück war seine Rasselbande wenigstens den Windeln bereits entwachsen. Er wollte sich gar nicht erst ausmalen, wie die Kerle als Kinder gewesen sein mussten…

Innerlich Kid verfluchend und sich vornehmend, dieser Crew demnächst mal ein paar Worte zum Thema Disziplin beizubringen, äußerlich sich möglichst von dem langsam aufbrodelnden Zorn in seinem Innern nichts anmerken lassend, erwiderte er mit einem zarten Lächeln: „Selbstverständlich werde ich das.“

Er beschloss es geschäftlich zu sehen. Mit etwas Glück würde das Geld, das er in diese Vollidioten investierte, sich später doppelt und dreifach auszahlen und mit seinen Fähigkeiten war es auch nicht so, als könnte er sich nicht jederzeit mit kaum mehr als einem Fingerschnippen wieder Neues beschaffen.
 

„Also Kid, versuche die Ruhe zu bewahren und unserem Schiffsarzt nicht gleich bei nächster Gelegenheit an die Gurgel zu springen. Verstanden? Noch brauchen wir sie und haben keine besseren Alternativen…“

Der Angesprochene winkte nur gelangweilt ab:

„Ja, ja Killer. Schon klar. Für wie begriffsstutzig hältst du mich eigentlich? Solange er es nicht offensichtlich herausfordert, werde ich dem Quacksalber schon keines seiner kostbaren Härchen krümmen.“

Dabei war es doch genau das, worüber Killer sich derzeit am meisten Sorgen machte. Aber auch wenn er bei Kid, als treuer jahrelanger Begleiter, bis zu einem gewissen Grad Narrenfreiheit genoss, selbst hier gab es Grenzen und diese hatte der Blonde mit der Zeit erfolgreich gelernt, nicht zu überschreiten.

Auf dem Flur stießen sie mit den zwei, von ihnen aufgegabelten, Marinesoldaten zusammen, welche auch sogleich, von dem sowieso schon schlecht gelaunten Kid, böse angeknurrt wurden, was dem Mädchen augenscheinlich fast einen Herzinfarkt verpasste.

Ihr Begleiter hingegen zwang sich zu einem Lächeln und brachte ein tapferes „Guten Morgen. Habt ihr gut geschlafen?“ zustande.

Bevor Kid, dessen rechte Hand sich bereits zur Faust ballte, irgendetwas darauf erwidern konnte, packte Killer seinen Freund nur wortlos an der Schulter und zog ihn vorsichtshalber mit sich weiter, vorbei an dem etwas verwirrt wirkenden jungen Mann der Marine. Seine Begleiterin hingegen schien ziemlich erleichtert darüber zu sein, dass die tickende Zeitbombe, die Kid wohl für sie darstellte, erst einmal zumindest nicht mehr in ihrer Gegenwart zu explodieren drohte.

Auch sie packte nun ihren Kollegen am Ärmel: „Na komm Sasha, machen wir noch schnell unsere Betten ordentlich, ehe wir das Schiff verlassen.“
 

„Wo ist die Plüschmütze abgeblieben?“

Der hölzerne Steg erbebte unter dem Gewicht des frischgebackenen, großgewachsenen Piraten, nachdem jener sich über die Reling geschwungen hatte und kurz darauf neben seinem dort bereits auf sie wartenden neuen Crewmitglied landete. Killer folgte Kid auf dem Fuße, jedoch nicht einmal halb so laut.

Hawkins würdigte Kid nicht eines Blickes, während er dem Maskierten zur Begrüßung kurz zunickte und dabei gleichzeitig mit monotoner Stimme erwiderte:

„Er meinte, dass er sich erst einmal in aller Ruhe alleine auf der Insel umschauen wolle.“

„Und“, Kid schluckte schwer, da ihm die folgenden Worte augenscheinlich nur mit größter Überwindung über die dunklen Lippen wollten, „unser Kapitän?“

„Der wurde vom Schiffskoch der Crummy Gambit zum Essen eingeladen, da dieser ihm die kulinarischen Köstlichkeiten dieser Insel vorzuführen gedenkt. Wir haben Kapitän Howard nach einem guten Treffpunkt gefragt und dann vereinbart, dass wir uns kurz nach Mitternacht vor dem kleinen Tempel außerhalb der Stadt, nahe des nördlichen Stadtors, treffen wollen.“

Nachdenklich hakte Killer nach: „Was machst du bis dahin?“

„Da ich noch kein Kopfgeld besitze, soll ich gemeinsam mit den zwei Marinesoldaten, die ihr mitgebracht habt, das hiesige Marinehauptquartier aufsuchen.“

„Woher kommt es eigentlich, dass du kein Kopfgeld hast, obwohl das Gerücht herumging, du würdest bald mit einer Piratencrew in Richtung Grand Line aufbrechen?“

Falls ihn Killers Frage überraschte, so ließ sich Basil Hawkins dies zumindest nicht anmerken: „Ursprünglich wäre ich bereits vor einem Monat mit besagter Crew aufgebrochen. Doch die Karten rieten mir von einem derartigen Vorhaben ab und ließen Zweifel an den Absichten meines Kapitäns aufkommen.“

Kid hob verblüfft eine Augenbraue, ehe sich seine Lippen zu einem wissenden Grinsen verzogen: „Sag bloß, du…“

„Letztenendes habe ich ihn bei der Marine abgeliefert und mich dadurch mit jener wieder gut gestellt, sodass diese als Gegenleistung mein, bis dahin erfreulicherweise noch nicht allzu ernst zu nehmendes, Kopfgeld mit dem Argument eines Missverständnisses zurücknahm.“

Kid brach in lautes schadenfrohes Lachen aus: „Marine, wie? Da hat sich der Strohhut ja echt eine vertrauenswürdige Mannschaft ausgesucht. Der Quacksalber, der dir nur so lange treu ist und hilft, wie es mit seinen eigenen, zweifelsohne etwas zwielichtigen Zielen vereinbar ist. Ein irrer Hellseher, der nur weil es ihm die Karten so gesagt haben seinen eigenen angehenden Kapitän ohne mit der Wimper zu zucken bei der Marine eingeliefert hat. Naja und ich und Killer, “ das Gelächter wurde lauter, „Jeder mit einigermaßen Verstand in der Birne sollte merken, wieso man bei uns lieber etwas Vorsicht walten lassen sollte.“ Er ließ die Fingerknöchel knacken: „Es sei denn, man hat einen Todeswunsch!“

„Was sollen wir bis Mitternacht machen, Kid?“ Es war für Killer ziemlich eindeutig, dass er und Kid Hawkins wohl kaum auf eine Marinebasis begleiten konnten.

Auch Kid schien das einzusehen: „Hm, irgendetwas spaßiges wird sich schon finden lassen. Na komm, dann lass uns unsere vorerst letzten Stunden Freiheit genießen, Killer.“

Im Vorbeigehen verpasste er Hawkins einen kräftigen Schulterklopfer, der den Hellseher kurz überrascht die Augen aufreißen und zwei Schritte nach vorne stolpern ließ, was einem mittlerweile scheinbar ganz gut gelaunten Kid ein weiteres kurzes Lachen entlockte: „Ah, schön sehen, dass man Blondy gelegentlich wohl doch noch überraschen kann. Anders wäre es ja langweilig.“ Ohne zurückzublicken, winkte er zum Abschied noch einmal lässig: „Man sieht sich!“ Dann schritt Kid mit wallendem dunklem Mantel den Steg entlang Richtung Innenstadt.

Killer wandte sich noch einmal an Hawkins und hob entschuldigend die Hand: „Ah, sorry dafür. Ich glaube er muss sich erst einmal an euch gewöhnen, ehe er… halbwegs erträglich wird.“

Dann folgte er eilig seinem Kameraden.
 

Swetlana und Sasha war die Überraschung anzusehen, als sie nicht, wie erwartet von dem gesamten schrägen Haufen, sondern nur von einem einsam am Steg sitzenden Hawkins empfangen wurden, der derzeit, wie so oft, mal wieder mit Kartenlegen beschäftigt war. Beim Klang ihrer Schritte hob er den Kopf: „Ich habe euch erwartet.“

Den zweien kroch eine Gänsehaut über den Rücken.

Dann sammelte der Blonde seine Karten ein und richtete sich auf: „Lasst uns gehen.“

Etwas zögerlich meldete sich Lana zu Wort: „Was ist mit dem Rest?“

Sie konnte nicht so wirklich sagen ob es Langeweile oder Gleichgültigkeit war, mit der Hawkins sich nun zu ihr umdrehte, doch das Ergebnis war dasselbe: „Welcher Rest?“

„Naja… Ich dachte… wir dachten… dass zumindest Law mitkommen würde?“

Law erschien ihr von den Piraten nicht nur am vernünftigsten, sondern auch der einzige zu sein, der ihnen vielleicht sogar erfolgreich bei etwaigen Gesprächen mit der Marine behilflich sein konnte. Denn sie selbst war sich im Moment noch gar nicht so sicher, wie sie es am besten anstellen sollten, damit man ihnen die Chance gab als Besucher im Impel Down einzukehren.

Schon allein der Gedanke klang genau genommen etwas absurd, für jemanden der sein gesamtes bisheriges Leben auf ein und derselben Insel im South Blue verbracht hatte, von drei, vier Besuchen auf den Nachbarinseln vielleicht einmal abgesehen…

Kid und Killer schieden als nützliche Stütze schon alleine wegen ihrem recht eindrucksvollen Auftreten aus. Ruffy, nun ja, er wirkte zumindest nicht wie der große Redner. Genau so wenig wie Hawkins. Sicher, der Hellseher schien die Ruhe weg zu sein, aber nein, irgendwie konnte sie sich nicht vorstellen, dass er bei ihrem Vorhaben eine große Hilfe sein würde, dafür erschien er ihr einfach etws zu… passiv.

„Law hat keine Lust. Genauso wenig wie der Rest. Also habe ich mich freiwillig zur Verfügung gestellt.

Wir alle sollten unser Schicksal lieber akzeptieren und mit mir aufbrechen, bevor die Nacht vollends hereinbricht. Die Wahrscheinlichkeit, dass man uns des Nachts noch empfangen wird, sinkt mit jeder voran schreitenden Stunde.“
 

„Krankenurlaub. Nutze die Gelegenheit doch mal, um deine Familie zu besuchen. Wir kommen so lange schon ohne dich klar. Ich fasse es einfach nicht! Dass das ausgerechnet mir passieren musste! Urlaub, wer braucht das schon? Wie soll ich so bitteschön um meine Beförderung kämpfen? Ganz abgesehen davon, dass Hasdrubal jedes Mal, wenn ich hier bin versucht mich in jedweder Form zu beeindrucken.“

Sein Blick wanderte leicht entnervt an die Decke: „Sicher, Marinekapitän irgendeiner relativ unbedeutenden Marinebasis in irgendeinem Kaff im South Blue ist nichts im Vergleich zu dem des Leiters im Impel Down, der ich werden will, beziehungsweise dem Posten des Stellvertreters, den ich im Moment innehabe… Aber es ist immer noch tausendmal besser als sich dem Abschaum dieser Erde anzuschließen. Nicht jeder kann zu so etwas Großem wie ich aufsteigen, aber wir brauchen auch die kleinen Leute, um die schwachen, normalen Menschen zu beschützen. Ich wünschte er würde das einfach einsehen, mich meine Arbeit machen lassen und nicht immer darauf drängen, dass ich ihn…“

Es klopfte und kurz darauf spähte ein, ihm nur allzu bekanntes, Gesicht hinein in sein Zimmer:

„Alles in Ordnung bei ihnen, Sir Hannyabal?“

Unwillkürlich besserte sich seine Stimmung. Die Krankenschwester hier, welche sich für die Zeit seines Besuches um ihn kümmern sollte, war ja mal so was von sein Typ! Gesund, jung und, sein Blick wanderte unauffällig an ihrem Gesicht vorbei einige Zentimeter tiefer. Ja auch sonst wusste sie ihre Reize durchaus zu betonen.

„Alles bestens. Besser könnte es gar nicht… äh ich meine… Ah, die Schmerzen, sie sind unerträglich. Könnten Sie vielleicht mal nachsehen, was mit mir nicht stimmt, Miss?“

„Selbstverständlich, Herr Hannyabal.“

Er wurde rot und rieb sich verlegen den Nacken: „Ach bitte, wir sind doch hier unter uns, du kannst mich einfach Hanya nen-“

„Hanya! Endlich habe ich Zeit für dich gefunden!“

Die Tür wurde ein weiteres Mal aufgerissen und ein weiteres Mal erblickte der stellvertretende Leiter des Impel Down ein ihm bekanntes Gesicht. Doch es war ihm nicht einmal annähernd so lieb, wie das der Krankenschwester.

Diese wurde nun übrigens ebenfalls von dem Eintretenden bemerkt: „Oh, Melody. Danke, dass du dich so gut um meinen Bruder kümmerst. Aber ich würde gerne meine wenige freie Zeit mit ihm verbringen. Das verstehst du doch sicher, oder? Könntest du also bitte morgen wieder kommen?“

„Sehr wohl, Sir.“

Nein! Innerlich schrie alles in Hannyabal. Sie sollte nicht fortgehen! Sie sollte hierbleiben, bei ihm!

Doch es half alles nichts. Kurz darauf waren er und der Neuankömmling alleine im Raum und die attraktive Krankenschwester schwebte auf ihren hohen Absätzen wohl geradewegs ihrem Feierabend entgegen.
 

„Ehrlich, ich weiß gar nicht, wie du es so lange in Impel Down aushältst. Keine frische Luft, tagtäglich die verzweifelten Schreie der Gefangenen, teilweise tief unter der Meeresoberfläche. Das wäre nichts für mich, Hanya…“

Sein Bruder ließ sich links neben Hannyabal in einen grünen Knautsche-sessel fallen.

„Ich bin nicht du, Hasdrubal. Ich könnte mir keinen schöneren oder sagen wir lieber keinen gerechteren und notwendigeren Ort als das Impel Down vorstellen.“

Der Mann am Fenster war körperlich das genaue Gegenteil seines scheinbaren Verwandten. Wo Hannyabal mit seinem doch schon recht beachtlichen Bauchumfang auffiel, da war Hasdrubal kaum mehr als ein Knochengerippe.

Zu vielen Menschen, auf welche Hannyabal dank seiner Größe problemlos hinabblicken konnte, musste Hasdrubal mit seinen 1,64 m mühevoll emporblicken.

Doch so groß die Unterschiede zwischen den zwei Geschwistern auch sein mochten, so groß waren auch ihre Gemeinsamkeiten. Wie Hannyabal trug Hasdrubal einen Nemes als Kopfbedeckung, der seine hüftlangen dunkelbraunen Haare etwas bändigte. Jedoch war dieser in blau-weiß gehalten und wurde von einer Marineuniform ergänzt, zumindest normalerweise. Jetzt wo er seinen Bruder besuchte, hatte er sich wohl extra des Oberteils entledigt und saß so nun nur noch in blauen Hosen und schwarzen Stiefeln neben jenem, sein Oberteil locker über die Lehne seines Sessels geworfen. Auch Kinn und die hornartigen Augenbrauen, sowie dunkle Fledermausartige Flügel auf dem Rücken, inklusive des fehlenden Bauchnabels ließen scheinbar keinen Zweifel an dem Verwandtschaftsgrad offen.

Im Moment wurde diese Aufmachung ergänzt von einer getigerten Katze, welche in den Genuss von Hasdrubals Streicheleinheiten kam.

Hannyabals Bruder schien noch etwas sagen zu wollen, doch da wurde er auch schon von lautem Klopfen unterbrochen.

„Einen Moment bitte!“

Hastig zog er sich wieder sein Marinehemd über, ehe er laut, mit befehlsgewohnter Stimme, in Richtung Tür rief:

„Herein!“
 

Kurz darauf salutierte ein Marinesoldat vor den beiden Brüdern: „Sir, zwei Marinesoldaten und ein sie begleitender Zivilist aus Red Leaves wollen sie sprechen.“

Sein Vorgesetzter strich sich mit zwei Fingern über das markante Kinn:

„Um diese Uhrzeit? Könnt ihr sie nicht irgendwie abwimmeln? Ich habe Wichtigeres zu tun als...“

Er schien sich nach einem kurzen Blick auf seinem neugierig zuschauenden Bruder eines Besseren zu besinnen: „Worum geht es denn?“

„Die beiden meinten es sei dringend und hätte mit der Bande Krimineller zu tun, die vor einigen Tagen die gesamte Marinebasis in ihrer Heimatstadt aufgemischt haben.“

Hannyabal blickte fragend zu seinem Bruder hinüber in der Hoffnung auf Aufklärung. Er selbst interessierte sich in der Regel eher weniger für die Belange im South Blue, wo irgendwelche kleinen Fische durch irgendwelche unbedeutenden Marinebasen wüteten. Kümmerte er sich als Stellvertreter Magellans doch um ganz andere, viel größere Fische. Für ihn spielte hauptsächlich auf der Grand Line und in der neuen Welt die Musik. Aber Hasdrubal hatte weder mit dem einen noch mit dem anderen allzu viel am Hut, wenn er nicht gerade durch Zufall irgendwelche Piraten für Level 1 und mit ganz viel Glück Level 2 nach Impel Down weiterversandte.

Nun, aber auch schwache Piraten blieben Piraten und es galt die einfache Bevölkerung vor jenen bestmöglich zu schützen: „Brauchst du Hilfe?“

Kurz vergruben sich Hasdrubals Finger tief in den Stoff seines Sessels, ehe er sich wieder entspannte und hastig antwortete:

„Ich? Nein.“

Hannyabals kleiner Bruder räusperte sich wichtigtuerisch: „Aber ich schätze als Kapitän der Marinebasis hier muss ich mich wohl oder übel leider doch darum kümmern. Pass solange doch bitte auf Sady auf.“

„Sady?“

Bei Sady handelte es sich um die orange-pink getigerte Katze, welche Hannyabal nun in die Arme gedrückt bekam.

„Hast du der Katze diesen Namen gegeben?“

Doch zur Antwort bekam der stellvertretende Leiter des Impel Down nur eine laut zuknallende Tür.

Eine Woche, nicht länger. Das war das, was er sich immer und immer wieder in Erinnerung rief.

Mehr konnte Hasdrubal einfach nicht von ihm erwarten.
 

„Willkommen auf unserem kleinen, bescheidenen Inselchen! Mit wem habe ich die Ehre?“

Als Hasdrubal die drei Personen in seinem Eingangssaal erblickte, kam er nicht umhin innerlich zu seufzen. Sie sahen weder gefährlich, noch sonderlich eindrucksvoll aus. Nichts im Vergleich zu den gefürchteten Piraten, mit denen sich Hannyabal tagtäglich abgab. Ok, sie waren wohl keine Piraten. Aber sie waren auch nichts im Vergleich zu den teilweise ziemlich beeindruckenden Untergebenen, über die Hannyabal im Impel Down verfügen konnte. Allen voran eine gewisse hinreißende Kommandantin, die ihm schon bei ihrer ersten Begegnung einfach nur die Sprache verschlagen hatte.

Schnell verdrängte Hasdrubal diese Gedanken. Für jemanden wie Hannyabal mochten sie niemand beeindruckendes sein, doch für Hasdrubal waren sie nun einmal nichtsdestotrotz Alltag, sogar verhältnismäßig spannend, wenn man bedachte, was er von dem Überfall auf die Marinebasis in Red Leaves so vernommen hatte.

Die beiden Marinesoldaten salutierten und stellten sich pflichtbewusst vor. Ihr blonder Begleiter nannte auch kurz seinen Namen, auch wenn er im Gegensatz zu den anderen zwei anderen recht teilnahmslos wirkte. Obwohl er hier vor einem Marinekapitän stand. Das wiederum brachte Hasdrubal innerlich bereits gleich erneut zum Brodeln. Außerdem kam er nicht umhin, dass er den Namen „Basil Hawkins“ irgendwo schon einmal vernommen hatte. Doch das, was die zwei sichtlich nervösen Marinesoldaten zu berichten hatten, war wohl erst einmal wichtiger.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  JollyRoger13
2013-11-20T13:32:15+00:00 20.11.2013 14:32
Geil *~*
Freu mich schon auf das nächste :D
LG Jolly
Von:  Nara-san
2013-11-08T14:46:10+00:00 08.11.2013 15:46
Sie verraten Ruffy jetzt doch? Oder denken sie sich eine andere Geschichte aus?
Bin mal gespannt. Und was die Anderen währenddessen so tun ^^


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