Zum Inhalt der Seite

Kasai to Mizu

Feuer und Wasser
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Versprechen


 

Kapitel 15: Versprechen

 

Erstarrt stand Kasai an Ort und Stelle. Keinen Zentimeter rührte sie sich. Wie konnte das sein? Zayn war doch tot! Doch vor ihr…da stand er. Mit Körper und Seele. Sogar ein Lächeln zierte seine Lippen. „Aber…“, mehr kam nicht über ihre Lippen. Sie verstand es nicht. Wie auch? „Kasai…“, sprach er. Seine Stimme, sein Aussehen alles genau so, wie vor seinem Tod. Erst jetzt bemerkte sie sein blutgetränktes Hemd, dasselbe wie vor zwei Jahren. Schwer schluckte sie. Die Bilder dieser Szene von damals…sie kamen alle gleichzeitig wieder hoch. Ungewollt schossen ihr die Tränen in die Augen, so wie damals auch. Das war zu viel für ihre Seele. Ihre Knie wurden weich, gaben schließlich sogar nach, sodass sie auf dem Boden kniete. Etwas verstört blendete sie ihre Umgebung vollkommen aus, hatte nur noch den blauhaarige im Blick. Wieso war er hier? Wie überhaupt? Kurz zuckte sie zusammen, als sie wieder einmal diese kalte Hand auf der Schulter spürte. Doch, plötzlich riss sie sich schmerzlich zusammen, als es ihr wieder klarwurde. Vor ihr stand ein Wassergeist. Wenn ein Wassermensch verstarb, verschwand er nicht vollkommen aus der Welt der Lebenden. Nein, der Körper verließ diese Welt und die Seele, wenn diese keine Ruhe fand, wurde zu einem Wassergeist. Jedoch gab es dabei immer einen kleinen Harken. Man wusste nie genau, wo der jeweilige Geist erscheinen würde. Die einzige Voraussetzung war, dass es an einem der Tempel, oder dort wo mal einer gestanden hatte, geschah. Woanders erschienen sie nur, wenn die Seele ihre ewige Ruhe gefunden hatte. Leider… „Kasai… Wo ist meine Schwester?“, fragte er und hockte sich vor sie hin. Kurz schloss sie ihre Augen. Was sollte sie sagen? Wie sollte sie beginnen? „Sie…Ich…Wir…“, versuchte sie anzusetzen, doch erfolglos. Plötzlich seufzte der blauhaarige tief. Erschrocken sah sie ihn an. „Du brauchst nichts zu sagen, Kasai. Ich weiß es sowieso schon. Auch, wenn das schwer zu glauben ist, ich habe euch die ganze Zeit beobachtet. Vom Anfang bis jetzt.“ Jetzt ließ sie sich endgültig auf den Hintern fallen. „Du weißt es also, ja? Meine, oder Mizus Version?“ „Beide.“, antwortete er. Genervt ließ auch er sich zu Boden fallen und legte eine Hand an die Stirn. „Meine kleine Schwester ist ziemlich krass drauf. Du musst sie wohl umlegen, damit sie es endlich checkt.“ „Ja, ich weiß. Aber…“, versuchte sie zu widersprechen. Doch wurde sie jäh von dem Toten unterbrochen. Er wusste genau, Kasai wollte Mizu gar nicht töten. Vielleicht blieb ihr aber auch keine andere Wahl. Er hatte von hier aus durch eine kleine Wasserkugel alles mitangesehen. Er spürte auch jetzt, wie es sie von innen heraus auffraß. Es schmerzte sie, als hätte man ihr einen Dolch ins Herz gestoßen und ihr Körper sich trotz allem gegen den Tod wehren würde. „Du bist wohl die einzige, die sie da wieder rausholen kann. Aber, sei gewarnt. Sie ist nicht mehr so warmherzig, wie damals. Wenn du sie nicht ernstnimmst, bringt sie dich um. Unterschätze sie nicht. Kasai…“ Er zog sie ruckartig in seine Arme, presste sie an sich. Seine Zeit auf dieser Welt neigte sich dem Ende zu. Er hatte nur noch mit ihr reden wollen, bevor er das Jenseits betreten würde. Sie bemerkte wie sich sein Körper langsam aber sicher in Wasser auflöste. Nun wurde es auch ihr klar. Sie hatte Zayn wohl zum letzten Mal gesehen. „Kasai…Versprich mir, dass du alles versuchst, um sie da rauszuholen. Unterschätz sie nicht, sei wachsam und, wenn es wirklich das Letzte ist, was du noch tun kannst, dann töte sie.“ Bei Letzterem weiteten sich ihre Augen geschockt. Hatte er das wirklich ernst gemeint? Sie sollte Mizu töten, wenn es nicht anders ging? „Bitte, versprich es mir. Hol sie daraus, selbst wenn das ihr Tod bedeutet. Alles ist besser für sie, als die Weltregierung.“ Tief holte sie Luft. „Ok, Zayn. Ich verspreche es.“, sagte sie mit brüchiger Stimme, als würde sie gleich in Tränen ausbrechen. Kurz bevor er sich gänzlich auflöste, sagte er noch: „Ich hab euch lieb. Sag das Mizu, bitte.“ Schon war er weg, als wäre er nie da gewesen. Etwas abwesend nickte sie. „Das werde ich, Zayn. Verlass dich drauf.“, flüsterte sie. Schnell wischte sie sich die Tränen aus den Augenwinkeln und erhob sich wieder. Mit schnellen Schritten schritt sie los. „Danke, Yukiko.“, bedankte sie sich beim Vorbeigehen bei der lilahaarigen und quetschte sich zwischen Sabo und Ruffy durch. Beinahe flüchtend verließ sie das unterirdische Gebäude wieder.

 

Seufzend lehnte Kasai an der kleinen Eiche auf demselben Hügel wie vorhin. Sie hatte ihre Form noch immer nicht aufgelöst. Ihre schwarzen Haare wurden ein wenig vom Wind zerzaust. Ein angenehmer Wind. Die frische Luft tat auch ihr gut. Einfach einmal draußen, die frische Luft einatmen und kurz mal entspannen. Wobei Letzteres so gut wie unmöglich war. Die Situation war angespannter, als je zuvor. Jetzt hatte sie auch noch etwas versprochen, was sie vielleicht gar nicht halten konnte. Dennoch wollte sie die Verzweiflung nicht die Oberhand gewinnen lassen. Nein, sie versuchte sich strikt dagegen zu wehren. Aber, selbst die Einsamkeit hätte sie vorgezogen. Ihr Blick glitt zum Himmel, wo sich einige Wolken getummelt hatten. Ja, Wolken. Von außen hin schienen sie frei zu sein. Sie konnten die ganze Welt von ganz oben betrachten. Doch taten sie dies nun einmal nicht freiwillig. Der Wind trieb sie voran, verformte sie. Das war keine Freiheit und trotzdem bewunderte die immer noch schwarzhaarige sie. Auch, wenn sie dort oben nichts alleine machen konnten, hatten sie wenigstens nicht solche Probleme am Hals, wie sie jetzt gerade. „Ach, Mizu…“, murmelte sie gen Himmel. Sie starrte einfach mal Löcher in die Luft, genauso wie Brook es ab und an tat, wie sie festgestellt hatte. „Gibt’s da oben etwas zu sehen?“, ertönte neben ihr Ruffys Stimme. Sie erschrak nicht. Irgendwie hatte sie geahnt, dass er hier auftauchen würde. Wie man sah, ihre Sinne spielten ihr nie Streiche. Langsam schüttelte sie den Kopf. Fragend musterte er sein Gegenüber. „Und, auf was guckst du dann die ganze Zeit?“ „Die Wolken. Ich beobachte die Wolken.“, erklärte sie mit ruhiger Stimme. „Und, warum sagst du dann Mizus Namen? Du hast ständig nur das eine Thema im Kopf. Sabo und Yukiko machen sich riesige Sorgen um dich, weißt du das eigentlich?“ „Natürlich weiß ich das, Ruffy. Aber, letztendlich habe ich die ganze Scheiße an der Backe. Nicht ihr. Ich muss das zu Ende bringen, sonst keiner.“ Tief seufzte der Strohhutträger. Die Schale dieser Frau war nicht so leicht zu knacken. Warum war sie nur so stur? Wenn sie Hilfe brauchte, konnte sie das doch sagen… Er würde ihr sofort helfen. Er mochte sie. Sehr sogar. „Weißt du, jemand hat einmal gesagt, man müsse gar nichts, nur irgendwann sterben. Ich persönlich finde, das stimmt nicht…“, meinte sie plötzlich. Sein Blick glitt wieder zu ihr, als er selbst das Wort erhob. „Was für ein blöder Spruch! Man muss doch auch essen!“, gab er dazu. Innerlich klatschte sie sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. Vollidiot! „Das hat doch damit nichts zu tun.“ Tief atmete sie durch. Eigentlich wusste sie ja, wie schwer er vom Begriff war, doch solch eine Antwort hatte sie jetzt nicht erwartet. Seufzend lehnte sie sich gegen den Baum und sah geradeaus aufs Dorf. „Das hat etwas mit Pflichten zu tun. Ich meine, es stimmt schon, irgendwann muss man sterben, aber man muss auch andere Dinge machen. Zum Beispiel muss man seine Versprechen halten.“, erklärte sie. „Da hast du schon Recht.“ „Aber, das ist ja nicht der einzige Grund, warum ich Mizu helfen möchte. Ich muss das tun, weil sie die Schwester ist, die ich nie hatte.“ Er schwieg. Was sollte er dazu noch sagen? Sie hatte sich entschieden. Plötzlich stieß sie sich von der Eiche ab und lief langsam den Hügel hinab. „Lass uns zurückgehen. Bald wird es dunkel und ich hab keine Lust, doch noch von Kopfgeldjägern erkannt zu werden. Außerdem will ich noch heute aus dem Hafen auslaufen, wenn euch das Recht ist.“ Schweigend lief er ihr hinterher.

Auf dem Weg wurde es dann später doch noch aufregender, also, für den Strohhutträger. Genervt murmelte Kasai: „Thunderbolt.“ Sie richtete ihre Handflächen gegen die Menge von Kopfgeldjägern, welche sich auf ihrer Seite befanden. Ein Blitz schoss aus ihrer Handfläche direkt in die Menge hinein. Alle beteiligten bekamen einen heftigen Stromschlag, sodass sie K.O. zu Boden gingen. Lächelnd drehte sie sich zur anderen Seite, wollte sie sich doch einmal anschauen, wie der Gummimensch kämpfte. Eben dieser schleuderte gerade mit seiner Gum-Gum-Peitsche einige Gegner in die nächstgelegene Hauswand. Ja, sie merkte, mit Ruffy wurde es wohl nie langweilig. Er hatte die Kopfgeldjäger immerhin auf sie aufmerksam gemacht. Einer dieser Männer hatte ihn gefragt, wer er ist. Er antwortete mit den Worten: „Ich bin Monkey D. Ruffy. Ich bin Pirat.“ Daraufhin hatte der Mann die Miene böse verzogen, Kasai hatte sich schlappgelacht. Diese Antwort… Ruffy war einfach zu ehrlich für diese Welt…



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück