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Nicht wie immer

Sasuke × Sakura | (Naruto × Hinata)
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo liebe Leute!

Dieses Kapitel ist einmal überarbeitet worden. Ich habe ein paar kleine Fehler ausgebessert - es sind bestimmt immer noch welche drin - und ein und zwei Sätze habe ich hinzugefüht. Nichts, was den Inhalt groß ändern sollte oder so etwas. Die nächsten Kapitel werde ich auch noch im Laufe der Zeit überarbeiten, da ich in ihnen nicht mehr die eigentlich Intention dieser Geschichte (nämlich lustig sein) mit einbringen konnte.

Viel Spaß beim Lesen! ;3 Komplett anzeigen

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Zweiter Teil

Zweites Kapitel: Verkupplung Solist
 


 

»Auch die kleinsten Sachen können in Verlegenheit bringen«
 


 

Naruto war aufgeregt. Aber so ziemlich. Er hatte mit Hinata abgesprochen, dass sie an den nächsten Samstagen zu ihm käme, damit sie gemeinsam für die nächste Matheklausur lernen konnten, auch wenn es noch gar keinen Termin für diese gab. Mit Zahlen umzugehen schien für Hinata eine der einfachsten Sachen der Welt und Naruto hatte das Gefühl, das Meiste von dem was sie erklärte, zu verstehen. Wenn sie denn mal etwas im Unterricht sagte. Sie war ruhig, etwas schüchtern und irgendwie das nette Mauerblümchen von Nebenan.

Also das komplette Gegenteil von Naruto.

Jedenfalls hatte er sich vorgenommen, sie gleich morgen nach dem Lernen nach einem Treffen zu fragen - als kleines Dankeschön natürlich.

Er hatte sein Zimmer aufgeräumt, in dem er einfach alle herumfliegenden Sachen in seinen viel zu vollgemüllten Kleiderschrank warf und hatte sogar an seine Mathesachen gedacht. Sasuke wäre bestimmt stolz auf ihn, wenn er es wüsste. Wobei … wahrscheinlich doch nicht. Er hätte lediglich verächtlich mit der Nase gerümpft und etwas in die Richtung gesagt, das sich anhörte wie 'das ist ja aber auch das Mindeste'. In Narutos Augen war sein bester Freund einfach nur peinlich penibel. Sollte auf seinem Fußboden etwas liegen, dass nicht nach einem großen Sitzkissen aussah, konnte er partout nicht schlafen, sodass er aufstehen und aufräumen musste. Sollte Naruto mal bei Sasuke übernachten (dürfen), kam es also immer vor, dass seine eigentlich achtlos in die Ecke geworfenen Klamotten am nächsten Tag plötzlich ordentlich gefaltet auf seinem Rucksack lagen.

Und nun lag er nicht in dem Zimmer von Sasuke, sondern in seinem eigenen und wartete darauf, dass die Nacht sich endlich dazu erbarmte und es morgens werden ließ. Oder nachmittags, das wäre noch besser.

Eigentlich hatte Naruto zu ihr gehen wollen, doch Hinata hatte ihm unter Drucksen gebeichtet, dass ihr Vater in Sachen Jungenbesuch nicht ganz so tolerant wie andere Eltern war. Also kam sie lieber zu ihm. Sie erzähle im einfach, dass sie sich mit einer Freundin träfe.
 

Sakura gähnte, tapste aus dem Bad in den Flur und schloss ihr Zimmer auf, das genau gegenüber lag. Ihre Füße hinterließen wässrige Spuren, aber das war ihr egal. Ebenso wie die Tatsache, dass ihre tropfenden Haare das Handtuch, welches sie sich umgeschlungen hatte, komplett durchnässten. Je fünf Mädchen oder Jungen teilten sich ein Bad, in dem es glücklicherweise mehr als nur eine Dusche und Toilette gab. Sakura wollte sich gar nicht vorstellen, was es sonst morgens für einen Zickenterror gäbe. Da sie selber immer rechtzeitig aufstand, hatte sie das Bad meisten für sich, da die anderen Mädchen gerne noch etwas länger schliefen und sich dementsprechend schnell fertig machen mussten.

Alles im allen war Sakura trotzdem recht zufrieden mit ihrer Situation. Sie hatte ein Zimmer erwischt, von dem aus der Garten sichtbar war und dann musste sie keine vier Schritte gehen, um zu den Sanitäranlagen zu gelangen. In diesem Falle war das Internat nämlich teilweise etwas ungeordnet. So kam es, dass ein Mädchen, das am anderem Ende des Ganges ihr Zimmer hatte, jedes Mal über den kompletten Flur laufen musste (der vergleichsweise schon etwas länger war), um sich fertig zu machen.

Sakura betrachtete die geschlossene Tür ihres Kleiderschrankes und überlegte, was sie anziehen sollte. Es war Samstag, also musste sie nicht allzu sehr auf ihre Kleiderwahl achten. Wobei, wie der letzte Vogelschreck wollte sie nun auch nicht herumlaufen.

Es klopfte und Sakura drehte sich langsam um. Sie wusste genau, dass Naruto vor der Tür stand. Niemand anderes hatte die Angewohnheit, mit der flachen Hand anklopfen zu müssen … Sie holte einmal tief Luft, richtete sich auf und öffnete ihrem Freund.

"Hallo Naruto … wie siehst du denn aus?" Entgeistert musterte sie ihren Besucher, der lediglich mit Boxershorts, einem halb angezogenen T-Shirt und Augenringen vor ihr stand.

"Ich konnte nicht schlafen", klagte er und drängte sich an Sakura vorbei. "Lass mich in deinem Bett schlafen." Ohne weiter abzuwarten warf er sich auf ihr Bett und drehte sich so, dass er sie noch aus halb geöffneten Augen beobachten konnte.

Verdutzt ließ Sakura die Tür wieder ins Schloss fallen. "Okay, und warum?", fragte sie, obwohl sie sich den Grund eigentlich schon denken konnte.

"Ich musste die ganze Zeit an heute Nachmittag denken", gab Naruto zu und rückte das Kopfkissen zurecht.

"Ist doch nur Nachhilfe", gab Sakura zurück und grinste innerlich.

"Nur Nachhilfe?", empörte Naruto sich. "Vor ein paar Tagen hast du aber noch etwas ganz anderes gesagt!"

Sakura belächelte ihn nur fies. "Drehst du dich bitte weg? Ich will mich umziehen." Sie zupfte an ihrem Handtuch, doch ihr Freund dachte erst gar nicht daran, sich wegzudrehen.

"Du in Unterwäsche bist nicht anders als in einem Bikini", sagte er knapp und schaute Sakura so auffordernd an, wie es mit Augenringen eben ging.

"Naruto … Ich bin nackt, okay?"

Sollte sie jetzt jemand sehen, konnte es doch recht zweideutig interpretiert werden. Sakura mit nichts als einem Handtuch bekleidet und Narutos Shirt war ihm bis über die Brust gerutscht.

"Ich nicht", nuschelte er noch, ehe seine Augen sich wieder schlossen und er für ein vormittagliches Nickerchen wegdriftete.
 

∞ ∞ ∞
 

"Sie hat ja gesagt!"

"Ja, was? Sie will dich heiraten?"

"Alter!"

"Vor Schönheit, danke. Weiß ich. Was ist nun?"

"Sarkasmus steht dir überhaupt nicht, wenn ich das mal so anmerken darf. Gleich Montag nach der Schule gehen wir Eis essen. Ich lade sie ein."

"Hast du dich also doch getraut zu fragen? Bin stolz auf dich …"

"Danke!"

"…"

"Das war Ironie gewesen, kann es sein?"

"Irgendwann wirst du es noch lernen. Apropos, kannst du Mathe jetzt?"

"So ungefähr …? Aber ich will jetzt nicht über Mathe reden."

"Dann kann ich ja auch auflegen."

"Halt warte! Sag mir lieber, was ich anziehen soll!"

"Hose und T-Shirt. So wie immer. Ich hoffe, dass du nicht vorhattest, im Anzug aufzukreuzen."

"Haha, du bist so lustig."
 

∞ ∞ ∞
 

"Denkst du, er vermasselt es?" Fragend schaute Sakura Sasuke an, der noch immer Hinata und Naruto hinterher starrte, die soeben das Schulgebäude verließen, um in die Stadt zu gehen.

"Denkbar wäre es. Sagen wir die Chance dazu liegt bei fünfzig Prozent." Sasuke kratzte sich am Nasenrücken. "Auch hunger?"

"Willst du mich etwa einladen?", feixte Sakura und knuffte ihn mit dem Ellenbogen in die Seite.

"Ne, aber ich würde gerne etwas essen. Hat die Cafeteria offen?"

"Klar." Sakura streckte sich. "Dass du mal freiwillig länger in der Schule bleibst gleicht an ein Wunder."

Sasuke grinste nur schief und setzte sich dann Bewegung. Seine Freundin folgte ihm. Kurz hatte er überlegt, ohne sie zu gehen, aber er war im Moment nicht auf Einsamkeit aus. Außerdem wurde es mit Sakura nie langweilig, weil sie immer irgendetwas zu erzählen hatte. Sogar langweilige wirtschaftliche Angelegenheiten hörten sich aus ihrem Mund viel interessanter an, als wenn ein Lehrer versuchte ihnen die Themen einzuprügeln. Er wusste nicht warum, aber vielleicht lag es an der Art, wie sie berichtete. Es hing immer etwas Begeisterung in ihrem Unterton, sodass sich sogar die blödesten Themen nach etwas Besonderem anhörten.

"Hallo ihr beiden", grüßte ihr Klassenlehrer sie, der gemeinsam mit ihnen die große Cafeteria betrat. "Heute also mal ohne Naruto, aber dafür mit Sasuke, was?", scherzte er und steuerte als erster die Essensausgabe an.

Kakashi Hatake war ein relativ großgewachsener Mann, der durch seine wirr abstehenden Haare noch größer wirkte. Alles in allem ein netter Typ, der zum Glück nicht ganz so schnell aus der Ruhe zu bringen war, wie manch andere.

Sasuke betrachtete das Essen und dann die Frau hinter der Glasscheibe.

"Oh nein, nicht diese blöde Tante schon wieder", raunte er Sakura zu, die eine Grimasse zog. Diese hagere Frau war die unfreundlichste in dem gesamten Cateringservice und regte sich zu jeder Gelegenheit über die Schüler auf, die sie zu bedienen hatte.

Nun jedoch schaute sie ihren Lehrer mit einem Lächeln an, das sie selber wahrscheinlich als charmant bezeichnete und legte ihm mit einem merkwürdigen Wimpernklimpern ein Glas auf das Tablett. Er bedankte sich, nickte seinen Schülern einmal zu und ging dann zum Lehrertisch.

Kurz schaute die Bedienung Kakashi Hatake hinterher, dann klatschte sie, natürlich wieder mit ihrem üblichen, grimmigen Gesichtsausdruck, lustlos das Essen für Sasuke und Sakura auf die Teller. Die beiden bedanken sich und suchten sich geeignete Sitzplätze.

"Ich glaube, mir ist grade schlecht geworden", sagte Sasuke und schüttelte den Kopf.

"Sie könnte locker seine Mutter sein und versucht mit ihm zu flirten", raunte Sakura und musste sich doch ein Kichern verkneifen.
 

"Na los, spuck es aus." Sakura legte ihre volle Gabel beiseite und schaute Sasuke auffordernd an. Er hatte sich ihr gegenüber niedergelassen und zwischen jedem zweiten Bissen schmunzelnd zu ihr geschaut.

"Du planst etwas, kann es sein? Ich sehe dir das an, wenn dir langweilig wird", stellte er nüchtern fest, beugte sich dann aber doch interessiert näher. Sakura grinste.

"Ich habe da an den guten alten Sekundenkleber gedacht. Sowie an ein obszönes Blatt Papier und einen Lehrertisch. Weißt du, ich habe da nämlich neulich diese Entdeckung gemacht …"

Nun war es Sasuke, der grinste. Ja, ihr Kleber war schon länger nicht mehr zum Einsatz gekommen.
 

∞ ∞ ∞
 

"Möchtest du noch etwas Bummeln gehen?", fragte Naruto und seufzte innerlich auf. Er hatte es tatsächlich geschafft sie zu fragen! Ganze zehn Minuten musste er mit sich ringen, ehe ihm diese Frage über die Lippen kam. Gut, dass Hinata ihr Eis viel langsamer als er aß, sonst hätte sie sich sicherlich schon längst von ihm verabschiedet. Und gut war ebenfalls, dass Sakura das Wort Bummeln so oft benutze, sonst hätte er fragen müssen, ob sie noch irgendwo hingehen wolle, was eventuell etwas falsch rüberkommen konnte. Etwas anderes wäre ihm sicherlich nicht eingefallen.

"Gern", antwortete Hinata nach einiger Zeit des Schweigens, in der sie Naruto einfach nur angeschaut hatte. Unweigerlich musste er an die Momente denken, in denen sich ein paar Sekunden wie Stunden hinziehen konnten.

Naruto nickte, holte einen Kellner herbei und bezahlte, ohne auf die leisen Proteste seiner Begleitung zu achten. Das Eis war teuer, aber schmeckte und er war so mit Hinata unterwegs, wodurch er über den Verlust in seiner Geldbörse hinwegsehen konnte.

"Gibt es denn irgendetwas bestimmtes, nach dem du gucken möchtest?"

Hinata schüttelte den Kopf. "Ich werde einfach mit dir gehen und in die Schaufenster gucken. Das reicht mir", piepste sie mit ihrer leisen Stimme und schulterte ihre Tasche.
 

Naruto ertappte sich mehrmals dabei, wie er im Laufe des Tages beinahe zu enthusiastisch für seine schüchterne Verabredung wurde und zwang sich, sein Temperament zu zügeln. Dies war allerdings gar nicht so einfach, da Hinata mit der Zeit allmählich auftaute und ihm die eine oder andere Geschichte erzählte, zu denen ihm lustige Anekdoten einfielen. Zudem musste er sich eingestehen, dass Hinata nicht ganz so war, wie er anfangs gedacht hatte.

Okay, erst verhielt sie sich ihm gegenüber wie in der Schule auch, doch allmählich war sie offener geworden, hatte gelacht und auch etwas über sich erzählt. Allerdings schien es Naruto, als hätte sie seine überschwängliche Art doch wieder etwas abgeschreckt.

Während er sich also lauthals über ein neues Konsolenspiel freute (das Sasuke sicherlich bald hätte, sodass Naruto es bei ihm spielen konnte), stand Hinata kläglich lächelnd neben ihm. Dafür interessierte sie sich für die neusten Bücher und schien kein Problem damit zu haben, eine geschlagene viertel Stunde nach einem bestimmten Werk zu suchen. Das fand Naruto ziemlich langweilig, aber ihr zuliebe sagte er nichts dergleichen.

Zudem hatte er herausgefunden, dass sie beide einige Filme gerne schauen wollten, die demnächst in die Kinos einliefen. Auf die Frage, ob sie gerne mit ihm zusammen dorthin gehen würde, lief sie nur rot an und druckste, dass sie erst schauen müsse, ob sie Zeit hätte. Naruto zuckte lediglich mit den Schultern und lächelte. Immerhin war es keine Absage gewesen.

Er wusste nicht ganz, wie er sich ihre Verabredung über fühlen sollte. Er war nicht wirklich aufgeregt, aber still stehen zu bleiben schaffte er auch nicht. Obwohl es scheinbar völlig Überflüssig war, befürchtete er, dass Hinata sich langweiligen könnte und nur so tat, als ob sie Spaß hätte.

Außerdem war er permanent am Grübeln, ob er sie heute einfach küssen sollte, oder nicht. Naruto konnte nicht einschätzen, was sie in ihm sah. Einen ganz normalen Jungen vielleicht? Oder hatte sie ihn heimlich doch als verrückt abgestempelt? Doch diesen Gedanken verwarf er jedes Mal, wenn er Hinata von der Seite ansah. Nein, so ein Mensch war sie sicherlich nicht.

Was war, wenn sie das alles gar nicht wie eine Art Verabredung ansah sondern eher wie ein nichtiges Dankeschön. Hoffentlich machte er sich grade nicht zum Volltrottel …
 

"Du musst nicht weiter mitgehen", sagte Hinata und blieb kurz hinter einer Kreuzung stehen. Sie drehte sich zu ihm um und lächelte freundlich. "Ich möchte nicht, dass du mich falsch verstehst, aber mir wäre es unangenehm, wenn mein Vater mich in Begleitung eines Jungen sieht."

Verständnislos schaute Naruto sie an und verbarg seine Hände in den Hosentaschen. "Ist er wirklich so intolerant? Ich meine, du bist fast volljährig, warum solltest du dich nicht mit Jungs treffen. Ist ja schön, dass er so besorgt um dich ist, aber meinst du nicht, dass du auf dich alleine aufpassen kannst?"

Hinata lachte kurz und sehr leise. "Du kennst ihn nicht, aber es ist lieb von dir, das zu sagen."

Kurz standen sie sich unschlüssig gegenüber und schwiegen. "Ich werde dann mal …", unterbrach Hinata unsicher die Stille und wollte grade los, als Naruto einen Schritt auf sie zu tat.

"Warte. Ich finde … es war heute ein schöner Tag", sagte er und beugte sich zu ihr herunter. Verwirrt schaute Hinata ihn an und verbeugte sich ebenfalls vor ihm, ehe sie winkend losging.

Stirnrunzelnd und sich am Kopf kratzend schaute Naruto ihr hinterher. Eigentlich hatte er sie küssen wollen. Stattdessen hatten sie einen auf Diener gemacht?! Gut, es war nicht die beste Stimmung gewesen, aber Naruto konnte schon immer deutlicher mit Taten als mit Worten sprechen.
 

∞ ∞ ∞
 

Betont lässig schlenderten Sakura, Naruto und Sasuke an Kakashi Hatake vorbei, der die Pausenaufsicht führen musste.

"Jungs", sagte Sakura laut und blieb stehen. "Ich muss mal für kleine Mädchen. Wenn ihr also kurz warten würdet?" Sie nickte einmal und ging Richtung Toiletten, ehe sie kurz davor in den Gang zu den naturwissenschaftlichen Räumen abbog und von dort aus ein Stockwerk höher huschte.

Sie suchte ihren Klassenraum auf, in dem sie als nächstes Unterricht hatten, und atmete erleichtert auf, als sie dessen Tür wieder hinter sich schloss. Ein Glück, dass nicht abgeschlossen war.

Sich ein Lachen verkneifend, fischte sie Kleber und ein bedrucktes Blatt Papier, das zusätzlich noch eingeschweißt war, aus ihrer Tasche und legte beides behutsam auf dem Lehrerpult ab und holte einmal tief Luft, ehe sie sich ans Werk machte. Sie beschmierte die Seite des Blattes, die nicht bedruckt war, mit ihrem wirklich sehr gut haftenden Kleber und platzierte es anschließend auf der Stelle des Tisches, an dem normalerweise das Klassenbuch lag. Schnell holte sie einen besonders dicken Wälzer aus ihrer Tasche, drückte ihn ein paar Mal auf das Papier um sicherzugehen, dass es auch wirklich am Tisch haftete und grinste dann selbstzufrieden. Innerlich klopfte sie sich für diesen grandiosen Einfall auf die Schulter und hoffte, dass möglichst viele Mitschüler ihr Werk sahen, ehe sie sich hinsetzten. Zugegeben, unbedingt originell war es nicht, aber für Lacher würde es alle Male sorgen.

Ebenso wünschte sie sich, dass Naruto so für eine Weile von seinen Gedanken abgelenkt war. Er mochte es zwar nicht zugeben, aber Sakura wusste, dass ihn die Kusspleite doch mehr mitnahm als er wollte. Sie und Sasuke hatten ihm versucht zu erklären, dass sie seine Geste wahrscheinlich einfach nur falsch verstanden hatte und er sie einfach noch einmal treffen sollte, doch Naruto zweifelte daran, ob Hinata ihn wirklich sehen wollte.
 

"Du hast lange gebraucht", stellte Naruto misstrauisch fest, als Sakura grinsend zu ihren Freunden traf und sie gemeinsam einen freien Tisch suchten, um den sie sich setzen konnten.

"Tut mir leid. Hab noch eine Badgenossin getroffen, die sich darüber beschwert hat, dass sie morgens immer als letzte duschen darf."

Naruto schaute sie an, schien die Lüge aber dennoch zu glauben. "Verstehe eh nicht, warum ihr nicht einfach abends duschen geht und euch morgens nur wascht. Wäre doch viel einfacher."

"Naja ich habe morgens keine Zeitprobleme", behauptete Sakura und nahm sich ein Brot aus der Dose, die Sasuke grade auf den Tisch legte.

"Hey!", sagte er. "Das ist meins!"

"Ich habe aber Hunger", entgegnete Sakura grinsend und biss einen großen Teil des Brotes ab. "Willst du es wieder haben?", fragte sie und hielt es Sasuke unter die Nase, der angeekelt zurückwich.

"Danke, lass mal."

Naruto lachte.
 

Das laute Schwatzen der Schüler, die in den Klassenraum strömten, wurde allmählich durch verhaltenes Kichern ersetzt. Die allermeisten blieben kurz vor dem Lehrertisch stehen, betrachteten diesen und gingen weiter zu ihrem Sitzplatz. Einige Mädchen wurden rot, andere Jungen begannen lautstark zu grölen.

"Was ist denn los?", fragte Naruto und stürzte ebenfalls auf den Tisch zu, der anscheinend der Verursacher der allgemeinen Belustigung sein musste. Als er das Bild sah, das auf der Arbeitsfläche geklebt war, wusste er den Grund. Irgendjemand musste ein beinahe pornografisches Bild aus dem Internet ausgedruckt und aufgeklebt haben. Die zwei Personen - oder vielleicht auch drei, so genau konnten die ganzen Gliedmaßen gar nicht zugeordnet werden - vergnügten sich in einer mehr als fragwürdigen Stellung, die in Naruto ein leichtes Schwindelgefühl verursachte.

Als seine Freunde neben ihn traten, kicherte Sakura hinter hervor gehaltener Hand und sogar Sasuke ließ ein Glucksen von sich hören.

"Wer kommt auf solche Ideen?", fragte Naruto lachend. "Ich meine, niemand außer uns würde auch nur … Ihr wart das, kann es sein?" Argwöhnisch musterte er seine Freunde, die ertappt in die Gegend schauten.

"Lass dich einfach überraschen", flötete Sakura. Naruto schüttelte nur belustigt den Kopf und legte ihr und Sasuke einen Arm um die Schulter und schob sie zu ihren Sitzplätzen.

"Nur noch eine Frage … woher habt ihr dieses Bild?"

"Das willst du gar nicht wissen", antwortete man ihm unison und die beiden schüttelten angewidert den Kopf. Diese Auskunft reichte Naruto vollkommen, denn ehrlichgesagt wollte er es gar nicht so genau wissen. Solange die beiden sich keinen Porno zusammen angeschaut hatten, war alles in bester Ordnung. Denn das wäre dann wirklich sehr komisch gewesen.
 

Als ihr Lehrer, wie immer mit einiger Verspätung, in den Klassenraum trat, wurde es ruhig. Verwirrt schritt Kakashi Hatake zu seinem Pult, legte seine Tasche darauf und sah erwartungsvoll in die Runde.

"Was ist los?", fragte er. "Ihr wisst genau, dass ich einer Klasse, die keinen Mucks sagt, nicht traue."

"Kakashi Sensei!", grölte ein Junge aus der hintersten Reihe und sofort keimte unterdrücktes Kichern auf. "Warum setzten Sie sich nicht einfach, legen Ihre Tasche beiseite und beginnen den Unterricht?"

Sichtlich verwirrt kratzte ihr Lehrer sich am Hinterkopf, tat aber wie geheißen und stütze sein Kinn schließlich auf den Fäusten ab. Fragend wurde die Klasse von ihm gemustert, die ihn ebenfalls gebannt anstarrte.

"Irgendetwas ist doch heute im Busch …", murmelte er, schüttelte den Kopf, holte das Klassenbuch aus seiner Tasche und legte es auf den Tisch.

Und hob es danach wieder hoch.

"Was?", fragte er entsetzt, als die allermeisten Schüler nicht mehr an sich halten konnten und laut loslachten. "War das etwa einer von euch?", fragte er misstrauisch und sein Blick bleib sofort auf einem gewissen Trio hängen, dem schon so einige Sachen anzuhängen waren.

"Was gibt es dann da zu sehen?", rief jemand in den Raum, doch niemand antwortete ihm.

Sakura grinste ihrem Lehrer frech entgegen. "Aus meinem Fenster kann man prima in den großen Garten schauen und Leute beobachten, die mit Icha-Icha Büchern im Gesicht ein Schläfchen auf der Bank halten. Ich hätte nie gedacht, dass Sie solche Schmuddelbücher lesen!"

Ihr Lehrer hüstelte peinlich berührt und versuchte das Bild zu entfernen. "Sekundenkleber?", fragte er genervt und Sasuke nickte. "Hätte ich mir ja denken können."

"Was ist denn da nun?"

"Das mein lieber Freund, hättest du dir grade eben ansehen können, aber nicht jetzt. Und bevor wir mit dem Unterricht anfangen, kommen wir von einer teilweise rhythmischen Aktivität zu einer anderen. Wer kann mir sagen, in welchem Takt ein Walzer gespielt wird?"



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Hokagebernd
2015-03-12T11:21:42+00:00 12.03.2015 12:21
Das wahr ein gelungener Streich zu geil echt
Von:  Farbwolke
2014-04-16T13:09:17+00:00 16.04.2014 15:09
Huhu
Haha was für ein lustiges Kapitel. Armer Naruto, da muss er eine Kusspleite hinnehmen. Sakura und Sasuke. Die zwei sind echt Zucker zusammen. Auf was für Ideen die beiden kommen. Genial.

Sehr schönes Kapitel und gut beschrieben.

Grüße
Wolke
Von: abgemeldet
2014-03-18T16:11:01+00:00 18.03.2014 17:11
Tolles Kapitel!!
Von:  fahnm
2014-03-17T23:44:53+00:00 18.03.2014 00:44
Spitzen Kapi^^
Von:  L-San
2014-03-16T09:39:50+00:00 16.03.2014 10:39


Yo Psiana! ;D


Da war ich doch erstaunt, mal ein neues Kapitel von dir zu sehen.
Umso mehr hat es mich gefreut.
Ich merke, so langsam gefällt mir die FF immer mehr.
Erstens, hast du meine Ratschläge gut umgesetzt.
Der Text lässt sich einfach schön flüssig lesen.
Ich hatte viel Spaß dabei.^^
Mir gefallen deine Dialoge, überhaupt der Humor.
Und kombiniert mit deinem Schreibstil ist das einfach klasse umgesetzt.
Es wirkt eben einfach frisch und ist mal was anderes als das, was man sonst so oft liest.
Da hast du schon mal einen fetten Bonuspunkt.
Zwischendurch sind dir kleine Flüchtigkeitsfehler unterlaufen, nichts Gravierendes, wollte ich nur mal pro forma erwähnen.^^
Ansonsten - ich hätte ja nicht gedacht, dass Sasuke und Sakura so lustig sein können.
Klar, AU, ein anderer Sasuke, gefällt mir auch.
Da hast du seine kindliche Seite übernommen und weiterentwickeln lassen, ne?
Was die NaruHina-Szenen angeht, die wirken sehr authentisch.
Ich konnte mich gut in ihn hineinversetzen.
Also deine Charaktere sind schön lebendig.
So, mehr habe ich nicht zu sagen.
Kritik gibt es auch keine.
Gutes Kapitel!


LG
Morgeneule ʘ,ʘ


Von:  Kaninchensklave
2014-03-16T09:18:50+00:00 16.03.2014 10:18
ein Klasse Kap und es entschädigt für die warte Zeit

das mit dem Bild war einfach klasse aber da ist Kakashi selber schuld
wenn er schmuddelbücher liest und Sakura wunderbar den Bilck darauf hat
nur muss er erstmal mit dem unterricht weiter machen

schade das Naruto das mit dem Kuss nicht hinbekommen hat
aber er hat auch recht Hinata ist alt genug auf sich selber auf zu passen und immerhin
ist er ja auch noch da

GVLG


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