Zum Inhalt der Seite

Nicht wie immer

Sasuke × Sakura | (Naruto × Hinata)
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallöchen :)

Wer einen ziemlich klischeehaften 08/15-Mist nicht so gerne mag, wird sich mit diesem Kapitel wohl nicht anfreunden können, nur schnell vorweg ;)
Und ich hoffe, dass dieses Mal alles mit der Formatierung klappt, da ich nun schon so einige Male meine Probleme damit hatte. Manches ließ sich einfach nicht so formatieren, wie ich es wollte ...

Hiermit sind nun alle meine eigentlich vorgeschriebenen Kapitel verbraucht - ergo wird es wohl noch länger dauern, bis ein neues Kapitel erscheinen wird. Dafür schon mal ein Entschuldigung!

Viel Spaß beim Lesen :)

Edit: Ein paar kleine Sätze wurden hinzugefügt, die aber inhaltlich nichts weiter ändern. Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Dritter Teil

Drittes Kapitel: Dreiviertel Takte
 


 

»Linker Fuß zurück, rechter Fuß zur Seite, nach rechts schließen.
 

Rechter Fuß vor, linker Fuß zur Seite, nach links schließen«
 


 

Genervt stöhnte Sakura auf, als Naruto ihr schon wieder auf den Fuß trat. Nicht, dass er keine Tritte von ihr abbekommen hatte, aber bei weitem nicht so viele. Zumal hatte Sakura sich die Schrittreihenfolge sehr schnell eingeprägt, was Naruto nicht so recht gelingen wollte. Mal klappte es, mal nicht. Sasuke sah sich das Ganze schmunzelnd an und verdrehte ab und an genervt die Augen, wenn sein Freund ihn fragte, was er nun tun musste.

Die Grundschritte des Walzers mussten es echt in sich haben.

"Mensch Naruto! So schwer ist das nicht", empörte Sakura sich, als ihr armer Zeh schon wieder getreten wurde. "Denk dir doch einfach, dass das hier irgendeins dieser komischen Spiele ist, die du und Sasuke manchmal spielt und dass du dir die Schrittreihenfolge merken musst, damit du weiterkommst."

Naruto blieb stehen und sah sie verwundert an. "Ich glaube, jetzt drehst du völlig durch", murmelte er. Dennoch glaubte Sakura, dass er ihren Tipp beherzigte, denn keine fünf Minuten später saß diese phänomenal schwere, aus ganzen sechs Schritten bestehenden Choreografie perfekt. Ob er sich wirklich vorstellte, sich selbst mit einem Controller zu steuern?

"So wie es aussieht, könnt ihr ja jetzt tanzen", sagte Sasuke und lehnte sich auf seinem Bett zurück. Er hatte sich dazu bereiterklärt, sein Zimmer als Trainingsraum herzugeben, da es groß genug war. Sakura fühlte sich jedes Mal etwas unwohl, wenn sie bei Sasuke zu Hause war. Sie schien immer etwas fehl am Platz, wenn sie die hübsch dekorierten Wände oder das harmonierende Mobiliar sah. In jedes der sechs Zimmer dieser Wohnung hätte ihr eigenes fast zwei Mal hineingepasst …

"Wenn ich es jetzt auch noch auf dem Ball hinbekomme", seufzte Naruto und schmiss sich neben Sasuke. "Lust habe ich immer noch nicht so wirklich."

"Warum fragst du nicht Hinata, ob sie mit dir zusammen hingehen möchte?", fragte Sakura und setzte sich schließlich unschlüssig auf die Bettkante zwischen ihre beiden Freunde. Sasukes Kinn schob sich kurz nach links und Narutos Nasenspitze wackelte.

"Ich weiß nicht. Ist wahrscheinlich keine so gute Idee."

"Und warum nicht?", fragte Sasuke. "Nur weil du denkst, eure Verabredung war ein Reinfall, was gar nicht bewiesen ist."

Naruto drehte sich zum Kopfende, sodass Sakura nicht mehr sein Gesicht sehen konnte. Sicherlich schmollte er jetzt. Diese Sache nahm ihn wirklich stark mit.

"Und woher willst du das so genau wissen, du Experte?", fragte er. "Du hast noch nie jemanden geküsst oder eine Freundin gehabt."

Sasuke hob den Kopf leicht, sah Sakura an und verdrehte die Augen. Wie konnte man sich nur so anstellen?

"Jetzt hör mir mal gut zu, mein Freund. Ich habe gehört", setzte sie an und drehte Naruto wieder auf den Rücken, "dass dieser eine Kerl aus dem Abschlussjahrgang sie fragen will. Solltest du sie also wirklich mögen, nimmst du besser deine Beine in die Hand und fragst sie so schnell es geht. Sonst stehst du als Volltrottel da, der sich nicht getraut hat ein Mädchen zu fragen, mit der er schon mal aus war.""

Kurz entglitten Naruto die Gesichtszüge, dann fing er sich wieder. "Ist ja schon gut, Mama."

Sasuke musterte sie, während seine Augenbraue zuckte. Lüge?

Sakura neigte kurz ihren Kopf und grinste. Na was denkst du denn?
 

∞∞∞
 

Im Kopf einen dreiviertel Takt summend, schlenderte Naruto durch den langen Flur und betrachtete die geschlossenen Türen rechts und abschnittsweise links von ihm. Irgendwie musste er eine Art Ohrwurm von den Schritten eines Walzers haben. Seit Sakura ihm die Eselsbrücke zum Merken der Reihenfolge nannte, bekam er sie nicht mehr aus dem Kopf. Auch wenn er es nie zugeben würde, hatte er sich anfangs tatsächlich eine Konsole vorgestellt, auf der er die Steuerung benutzte, damit die Figur des Spieles (also in diesem Falle er selbst) anfing zu tanzen. Nur, dass er jetzt nicht mehr aufhören konnte - egal was er tat. Letzten Abend konnte er sich dabei erwischen, wie er seine Zähne jeweils in drei Schlägen putzte oder, dass jeder vom dritten in den vierten übergehender Schritt besonders federnd war. Es wunderte ihn nicht, wenn sich seine Beine sogar im Schlaf bewegten.
 

Heute würde Hinata wieder vorbeikommen und Naruto hatte sich fest vorgenommen sie zu fragen, ob sie mit ihm zum Ball gehen möchte. Er hoffte, dass dies nicht zu aufdringlich war. Schließlich hatte er schon letztes Mal gefragt, ob sie sich nicht treffen wollen. Und wenn er dann auch noch an ihre missglückte Verabschiedung dachte … Wahrscheinlich hielt sie ihn tatsächlich für irgendeinen Trottel, der nichts Richtiges mit seinem Leben anfangen zu wusste.

Naruto stieß seine Zimmertür auf und atmete tief ein. Vielleicht sollte er es auch mal mit dem Esoterikquatsch, oder was es nun auch immer war, seiner Mutter probieren. Sie redete oft von positiver Energie und Gedankenkraft. Ihm fiel ein, dass auch Sakura vor einigen Jahren davon gesprochen hatte … Aber ob es ihm jetzt noch half, wenn er mit seiner inneren Kraft anbandelte?

Seine Mathesachen, die verstreut auf seinem Schreibtisch lagen, grinsten ihn an und Naruto seufzte. Warum konnte dieses blöde Fach nicht so einfach wie Biologie sein? Oder Chemie. In keiner Arbeit hatte er es bis jetzt bis zu einer guten Note geschafft, er war höchstens daran vorbeigeschlittert.
 

∞∞∞
 

Summend schlenderte Sakura durch die schmalen Passagen, die von etlichen Kleiderständern gebildet wurden, und zog immer mal wieder eines der hübschen Stoffe hervor.

Sie hatte sich genug Geld zusammengespart, um sich ein, von der Qualität her gutes, Kleid kaufen zu können - allerdings in der Sale-Abteilung. Da es ihnen auf dem Internat verboten war, nebenher arbeiten zu gehen, hatte sie schon vor vielen Jahren damit begonnen, immer einen Teil ihres Geldes zurückzulegen. Sasuke hatte ein einziges Mal den Fehler gemacht, nach ihren Eltern zu fragen, danach nie wieder. Sie und Sakura hatten ein alles andere als gutes Verhältnis zueinander, sodass Sakura jeglichen Kontakt zu ihnen mied. Die monatlich bezahlte Unterkunft, sowie Taschengeld und ein Geschenk zum Geburtstag und zu Weihnachten war alles, was sie von ihren Eltern zu hören bekam. Zugegeben wollte sie auch nicht mehr. Versuchte also ihre Mutter sie doch einmal anzurufen, hob sie in den meisten Fällen nicht ab oder sagte schlicht, sie hätte wegen des Lernens grade keine Zeit.

Also hatte sie niemanden, den sie nach Geld für ein schickes und balltaugliches Kleid fragen konnte.
 

Als wäre es ein Lichtreflex, sprang ihr ein besonders billiger Preis vor die Lupe und voller Vorfreude fischte sie nach dem Kleid. Es war schlicht schwarz, ein runder Ausschnitt und eigentlich das, was sie gesucht hatte. Sakura hielt sich den Stoff vor den Körper und riss entsetzt die Augen auf. Wie ein billiges Flittchen, dessen Hintern zu sehen war, wollte sie dann doch nicht herumlaufen.

Kurz hatte sie sich sogar gefragt, ob sie nicht doch nach einem rosa Kleid suchen sollte, aber noch mehr auffallen wollte sie dann doch nicht. Vielleicht etwas Hellbeiges, Braunes, Tiefblaues oder Dunkelgrünes, auf mehr Farben würde sie sich nicht einlassen. Außerdem mindestens knielang und nicht allzu modern. In Sakuras Ohren hörte sich das Wort Ball immer so altertümlich an. Vielleicht hatte sie auch ein durch die Medien geprägtes, falsches Bild eines Balls. Prunk, Gold, Geheimnistuerei und etwas Romantisches, Fantasievolles waren die Stützpfeiler ihrer Vorstellungen.
 

Mit vier Kleidern zur Auswahl zwängte sie sich in die Umkleidekabine und betrachtete sich im Spiegel.

"Na dann, auf, auf", sagte sie, zog den Vorhang zu und begann, sich die Schuhe auszuziehen. Gerne hätte sie jemanden dabeigehabt, der sie beraten könnte, doch keine der zur Wahl stehenden hatte Zeit gehabt. Zudem musste sie gestehen, dass sie mit den meisten Mädchen, die sie kannte, weniger befreundet als nur bekannt war. Ino stände zur Auswahl, allerdings war diese nirgends aufzufinden, Naruto lernte mir Hinata, die sie auch nicht wirklich kannte und Sasuke schleppte sie sicherlich nicht mit. Egal, bis jetzt hatte sie sich noch immer auf ihren Geschmack verlassen können.

Sie zwängte sich aus Oberteil und Hose und stülpte das erste Kleid über. Es zwickte etwas im Hüftbereich, fiel aber ansonsten locker um ihre Beine. Der dunkle Stoff schimmerte leicht, wenn man sich drehte und war recht angenehm auf der Haut. Mühselig schoss sie den Reisverschluss an ihrem Rücken und zupfte das Kleid zu Recht. Kritisch musterte Sakura sich. Nun, sie hatte schon schöneres gesehen.

Eine letzte Drehung und sie entschied sich, dass es dieses Kleid definitiv nicht war.

Bei dem Zweiten sah die Sache mit dem Anziehen schon anders aus. Da es an dem Rücken zugeschnürt wurde, musste Sakura erst auf eine Verkäuferin warten, die ihr half. Dafür sah das Ergebnis allerdings sehr vielversprechend aus. Das beige, enganliegende Kleid verdeckte einen guten Teil ihrer Oberschenkel und hatte eine Art Schleier an der Hüfte befestigt, der bis auf den Boden reichte.

"Wenn Sie möchten", sagte die Verkäuferin und zog mit einem kräftigen Ruck, der Sakura fast die Luft abschnürte, die letzten Bänder eng, "kann ich schauen, ob wir auch ein Tuch in Ihrer Haarfarbe haben, den Sie statt des jetzigen an ihrem Kleid befestigen können."

Sakura legte den Kopf leicht schief und schaute ihr über den Spiegel in die Augen. "Kann man das denn machen?", fragte sie.

"Natürlich. Wenn Sie genauer hinschauen, können Sie sehen, dass es nur ganz einfach angebracht ist. Ich werde mich gleich auf die Suche machen."

Sakura nickte und sah zu den anderen Kleidern. So wie es aussah, erübrigten sich die Anproben der beiden. Adé, lange gespartes Geld. Hoffentlich seid ihr es wert und das Kleid mehr als nur einmal getragen … Sakura seufzte. Ein paar Jahre noch, dann würde sie arbeiten können.
 

∞∞∞
 

"Hast du das Prinzip verstanden?", fragte Hinata. "Denn an sich ist es ja gar nicht schwer. Man darf nur die zwei Formeln nicht durcheinander bringen."

Naruto nickte und versuchte ihr, die Regeln noch einmal zu erklären. Dass er dabei einen entscheidenden Fehler machte, bemerkte erst hinterher. Er stotterte eine Entschuldigung, doch Hinata lächelte nur.

"Das zeigt mir, dass du es verstanden hast."

Naruto grinste und streckte sich. "Na dann ist ja alles klar. Vielleicht ist dieses Thema ja doch nicht so schwer, wie ich dachte. Danke!"

"Dann ist ja gut. Ich denke, du kannst den Unterrichtsstoff jetzt auch, also …", stammelte Hinata. "Du weißt jetzt alles, was du für den Unterricht brauchst. Ich kann dir nicht mehr groß helfen."

Fragend schaute Naruto sie an. Auf was wollte sie hinaus? Sie wollte ihm doch grade nicht allen Ernstes klar machen, dass er nun alles für die Klausur wusste, was nötig war?

"Ich werde dann mal gehen", sagte Hinata leise, klaubte ihre Sachen zusammen und stand auf. Sie wollte sich doch wohl nicht heimlich und leise aus dem Staub machen? "Wenn du noch Fragen hast, kannst du mich gerne ansprechen."

Naruto bemerkte, dass sie kleine rote Flecken im Gesicht bekam. Jetzt oder nie, dachte er. Nachher wäre seine Chance noch vertan, weil dieser Typ aus der Abschlussklasse sie schon gefragt hatte.. Er holte tief Luft und stand ebenfalls aus.

"Dann hätte ich noch eine Frage", begann er. Hinata schaute ihn erwartungsvoll an. "Gehst du mit mir auf den Ball?"
 

Naruto hatte erwartet, total nervös zu werden und keinen vernünftigen Satz zustande bringen zu können, stattdessen war es Hinata, die ihn verwirrt anschaute und dann unruhig von einem Fuß auf den anderen trat. Hatte er etwas falsch gemacht? Oder hatte sie etwa schon jemanden, mit dem sie auf den Ball ging? Narutos Schultern sackten etwas in sich zusammen. Etwa wirklich der Typ aus der Abschlussklasse?

"Ich weiß, es ist eigentlich schon zu spät um dich zu fragen, aber ich dachte, dass du vielleicht noch niemanden hast. Ist schon okay, vergiss es einfach, ja?" Hoffnungsvoll sah er sie an.

Naruto mochte Abfuhren nicht besonders gerne und wenn das hier wirklich eine sein sollte, da wäre es am besten, wenn Hinata einfach ginge und so tat, als hätte er diese dumme Frage nie gestellt.

"Nein, so ist es nicht", nuschelte sie und knetete ihre Hände. "Gehst du nicht mit Sakura zusammen?"

Wäre Naruto nun eine Zeichentrickfigur, fiele sein Mund in diesem Moment auf den Boden und seine Augen würden Tellergroß. Damit hatte er nun beim besten Willen nicht gerechnet.

"Nein, nein", beeilte er sich zu sagen. Innerlich machte er einen kleinen Freudensprung. Diese Antwort war zwar tatsächlich nicht das, was er erwartet, aber auch nicht das, was er befürchtet hatte.

"Nicht?"

"Sakura und Sasuke haben einfachhalber beschlossen, zusammen zum Ball zu gehen", behauptete Naruto und klopfte sich innerlich für dieses rasche Argument auf die Schulter.

"Oh, na dann." Hinata lächelte. "Wenn es dir nichts ausmacht, werde ich deine Begleitung sein. Zu viert werden wir bestimmt viel Spaß haben", meinte sie zuversichtlich.
 

Nach ihrer Verabschiedung - Naruto hatte Hinata völlig überrumpelt in die Arme geschlossen - war es, als ob ein Fenster in seiner Nähe, wenn nicht sogar in ihm selbst, zerbrach.

Wie zum Teufel sollte er seine beiden Freunde dazu bringen, sich gegenseitig als Verabredung zu haben?!
 

∞∞∞
 

Im Kopf hatte er sich eine Liste zusammengestellt. Eine, die wie der Walzerschritt aus drei Punkten bestand. Zwar waren zwei von diesen schon abgehakt, aber so war er wenigstens zuversichtlich, sein Ziel zu erreichen.

Schritt Eins bestand daraus, tanzen zu lernen. Erledigt. Und wehe, seine Lehrer rechneten ihm das nicht an!

Punkt Zwei - Hinata fragen, ob sie seine Begleitung sein möchte. Erledigt.

Punkt Drei - Sasuke und Sakura beibringen, dass sie zusammen zu diesem dämlichen Ball gehen werden. Wahrscheinlich unmöglich.

Naruto raufte sich die Haare. Die beiden würden ihm einen Vogel zeigen, wenn er ihnen diese Neuigkeiten überbrachte. Im schlimmsten Falle, nämlich wenn seine beiden Freunde sich gegen seine Bitte sprechen, hätte er Hinata angelogen und das wollte er nun nicht. So wie er sie einschätzte, war seine Begleitung eine gutgläubige Person, die von Lügen mehr als nur enttäuscht war.

Es war wie ein Zwiespalt in ihm. Einerseits wollte er seine besten Freunde nicht zu etwas zwingen, was sie vielleicht gar nicht wollten, andererseits war Hinata das erste Mädchen seit langem, für das er sich wieder interessierte …

Naruto hatte seine beiden Freunde extra zu sich bestellt. So konnte weder Sakura ihn aus ihrem Zimmer, noch Sasuke ihn aus seiner Wohnung schmeißen, sollten sie völlig entsetzt sein. Und zumindest von Sasuke konnte er sicher sein, dass er nicht aus Narutos Zimmer stürmte. Sein Kumpel war noch nie davongelaufen, wenn vergraulte er die anderen. Vielleicht gab es ja dann doch noch eine Chance für ihn.

Aber vielleicht, redete Naruto sich ein, vielleicht wird es ja auch nicht so schlimm werden und Sasuke und Sakura werden ihn verstehen.
 

Als es schließlich klopfte, rutsche sein Herz doch ein ganzes Stück Richtung Hose. Verdammt! Seit wann war er so peinlich drauf, wenn es um Mädchen ging?

Er öffnete die Tür und starrte in Sasukes gelangweiltes Gesicht. Sie begrüßten sich und Naruto machte seinem Freund grade Platz um einzutreten, als Sakura völlig außer Atem den Gang entlang getrabt kam.

"Meine Güte", keuchte sie. "Diese ewigen Treppen bringen mich irgendwann noch um. Aber dafür bin ich pünktlich." Sie zwängte sich an Naruto vorbei und setzte sich auf sein Bett, um zu Atmen zu kommen. Ihr eigenes Zimmer lag genau am anderen Ende des Gebäudes. Dennoch konnte sie, wenn sie sich weit aus ihrem Fenster lehnte, knapp in Narutos Zimmer linsen, das ebenfalls zur Gartenseite und zwei Stockwerke tiefer lag.

"Ach was, jeder Gang macht schlank", grinste er.

Sakura schnaubte. "Und jeder zweite in die Breite. Und jeder dritte auf die Titte, nicht zu vergessen."

Sasuke setzte sich zu seiner Freundin und schaute Naruto erwartungsvoll an. "Also, was gibt's?", fragten sie gleichzeitig. Unweigerlich musste Naruto trotz seiner merkwürdigen Nervosität grinsen. Vielleicht war das ja grade ein gutes Zeichen. Sollte er es wagen und gleich mit der Tür ins Schloss fallen?

"Also", begann er. "Ich werde mit Hinata auf den Maskenball gehen …"

"Yes!", unterbrach Sakura ihn und reckte triumphierend eine Faust in die Luft, ehe sie diese wieder öffnete und Sasuke unter die Nase hielt. Grummelnd holte dieser sein Portemonnaie aus der Hosentasche und legte ihr einen Geldschein auf die Handfläche. Naruto glaubte, ihm fielen gleich die Augen aus dem Kopf.

"Ihr habt auf mich gewettet?!", fragte er empört und versuchte dabei seiner Unverständnis irgendwie Luft zu machen.

Sakura grinste. "Unser lieber Freund hier hat anscheinend nicht genug Vertrauen in dich und hat behauptet, dass du es nicht schaffen würdest sie zu fragen. Ich als loyale Freundin stand natürlich von Anfang an zu hundert Prozent hinter dir."

"Verräterin!", zischte Sasuke und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Dein Anteil für mein Kleid!"

Innerlich rang Naruto mit sich, ob nun auf diesem Thema weiter herumreiten oder das aussprechen sollte, weswegen er seine Freunde bestellt hatte. Kurz schaute er zu Sakura. Früher oder später müsste er es ihnen sagen. Also jetzt, dann hatte er es hinter sich.

"Wisst ihr schon, mit wem ihr hingehen werdet?", fragte er vorsichtig und erhielt ein synchrones Kopfschütteln als Antwort.

"Äh … und wie wäre es, wenn ihr gemeinsam hingeht? Ich weiß, das ist vielleicht komisch, aber dann hättet ihr die Suche auch schon hinter euch. So langsam müsstet ihr euch mal entscheiden."

"Das ist nicht dein Ernst, oder?", fragte Sasuke und stand auf, nur um seinen Freund skeptisch zu betrachten. "Nur um mir das sagen zu können, bin ich bis hier hin gefahren? Wir haben Telefone, weißt du. Was hast du angestellt?"

"Nein! So ist es nun auch nicht", antwortete Naruto hastig und drückte seinen Freund wieder zurück auf das Bett. Solange er der Größte im Raum war, fühlte er sich etwas stärker als normalerweise.
 

"Ich habe Hinata gesagt, dass ihr zusammen hingehen würdet, sonst wäre sie vielleicht nicht meine Begleitung geworden …?"

So, jetzt war es raus. Vielleicht nicht ganz so auf dem Wege, wie Naruto es sich erhofft hatte, aber dies war nun auch nicht mehr zu ändern.

"Könntet ihr euch also zusammentun?", fragte er kleinlaut und zog eine Grimasse, als Sakura und Sasuke ihn entgeistert anschauten.

"Du hast was … ganz bestimmt nicht!", meldete Sakura sich entgeistert. "So etwas kannst du doch nicht einfach über unsere Köpfe hinweg entscheiden!"

Auch Sasuke sah nicht grade sehr verzückt aus. "Noch einmal: was hast du angestellt, wenn du ihr das erzählen musstest?", fragte er schroff.

Narutos Schultern sackten in sich zusammen. Er erhielt noch weniger Verständnis von seinen Freunden, als er gerechnet hatte. Dabei war seine Bitte im Endeffekt nicht mal etwas Schlimmes. Während Sakura weiter auf ihn einredete, überlegte er bereits, wie er Hinata gestehen konnte, dass er sie angelogen hatte. Ob sie dann noch mit ihm ginge?

Leicht betrübt schaute er seine Freunde an, die ihm noch immer wer weiß was für Dinge an den Kopf warfen. Da mochte er einmal ein Mädchen und dann so was! Na schöne Scheiße aber auch.

Nur am Rande bekam er mit, wie Sasuke plötzlich aufhörte zu reden und ihn nachdenklich musterte.

"Ist etwas?", fragte Naruto ruppig und drehte sich weg. Sollte er lieber sich selber Vorwürfe machen oder trotz erwarteter Reaktion Unverständnis zeigen?

"Wenn du nichts weiter zu sagen hast, gehen Sakura und ich jetzt", antwortete Sasuke. Seine Stimme hatte einen eisigen Unterton angenommen. Sasuke haute ab?

"Was?", empörte sich Sakura daraufhin. "Dieses Thema ist noch nicht abgeschlossen!"

Doch Sasuke zerrte sie nur an ihrem Arm aus dem Zimmer. Die Tür fiel klackend ins Schloss und Naruto war wieder alleine.

Enttäuscht, traurig und irgendwie wütend zugleich warf er sich auf sein Bett und schloss die Augen. So hatte er sich das Ganze nicht vorgestellt. Nie hätte er gedacht, dass seine Freunde so ein Theater veranstalten würden …
 

"Lass mich los Sasuke!", zischte Sakura und befreite sich aus seinem Griff. "Was sollte das?"

Sasuke schaute sie kurz an und ging einige Schritte von Narutos Zimmertür weg, ehe er wieder stehen blieb.

"Hast du gesehen, wie traurig er plötzlich aussah?", fragte er unvermittelt.

"Natürlich habe ich das, aber das ändert nichts an der Tatsache -"

"Möchtest du mit mir auf den Ball gehen, Sakura?"

Verwirrt hielt sie inne. War er jetzt vollkommen übergeschnappt?

"Wie kommst du denn darauf?", fragte sie und schaute Sasuke unsicher an. Ob er krank wurde oder sich den Kopf gestoßen hatte? Grade eben hatte er Naruto prophezeit, nicht mit ihr zusammen als Begleitung zu gehen und nun fragte er sie aus heiterem Himmel so etwas!

"Vielleicht mag er ein Vollidiot sein, aber anscheinend liegt ihm wirklich etwas an Hinata … Und ich bin ihm was schuldig. Immerhin hat er bewiesen, dass er sehr wohl ein Mädchen fragen kann, ob sie mit ihm zum Ball geht, ohne dass etwas noch Größeres dazwischen kommt. Und wenn wir ehrlich sind, haben wir vielleicht auch ein bisschen überreagiert." Sasuke zuckte mit den Schultern.

Von einem Bein auf das andere stellend, dachte Sakura über seine Worte nach. Recht hatte er ja, aber so gaben sie Naruto klein bei. Nicht, dass er nun jedes Mal solch eine Macke abzog, weil er dachte, dass er wieder seinen Willen bekam. Andererseits hatte sie noch keinen Partner und ehrlich gesagt war sie auch nicht daran interessiert einen zu finden, da sie die meisten Jungs ihres Jahrgangs schlichtweg nicht mochte oder es peinlich fand, mit ihnen gesehen zu werden.

"Okay", willigte sie zögernd ein, während sie sich wieder auf den Weg machten. "Wir gehen zusammen hin. Aber unter einer Bedingung! Wie werden Naruto kein Sterbenswörtchen davon sagen!"

"Du sprichst meine Gedanken aus", schmunzelte Sasuke und betrachtete Sakuras Profil.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Hokagebernd
2015-03-12T16:14:10+00:00 12.03.2015 17:14
Ja was soll man ich sagen wahr ein tolles kappittel u. Ins besondere das zum Schluss wahr klasse
Von:  Farbwolke
2015-01-20T15:48:46+00:00 20.01.2015 16:48
Hey
Was für ein Kapitel. Ich kann mir gut vorstellen, wie blöd Naruto sich beim Üben angestellt hat.
Den stelle ich mir nämlich als "Tanzbehindert" vor haha. Die Idee, wie Sakura Naruto dazu überredet mit Hinata zum Ball zu gehen, fande ich echt gut.
Als Naruto Hinata gefragt hatte, musste ich wegen seiner Lüge so lache. Unglaublich xD
Am besten ist ja eh das Sasu&Saku zusammen zum Ball gehen.

Ich mag das Kapitel ziemlich gerne und fand es echt gelungen.
Ich werde jetzt mal schnell zum nächsten Kapitel düsen :D

Liebe Grüße
Farbwolke
Von:  fahnm
2014-05-12T22:11:28+00:00 13.05.2014 00:11
Hammer Story^^
Von:  Kleines-Engelschen
2014-05-12T04:33:44+00:00 12.05.2014 06:33
eine tolle geschichte und ein klasse kapitel. ich freue mich schon aufs nächste

greetz
Von: abgemeldet
2014-05-12T04:21:42+00:00 12.05.2014 06:21
Tolles Kapitel!!


Zurück