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Die wahre Liebe

von

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Kapitel 3

Am Nachmittag gegen 16.30 Uhr wartete Tea auf Joey im Park. Sie war es ja gewohnt, dass er zu spät kam, aber eine halbe Stunde? Sie begann, sich Sorgen zu machen. Die Sorgen trieben sie sogar beinah in den Wahnsinn, als sie ihn in der Ferne endlich ausmachen konnte.
 

Als Joey endlich bei ihr ankam, musste sie schlucken. Er sah einfach fürchterlich aus.
 

„Hast du dich geprügelt?“ fragte sie besorgt.
 

Er hatte es satt, seine Freunde belügen zu müssen, so wollte er wenigstens ehrlich zu Tea sein. Er schüttelte seinen Kopf und nuschelte:
 

„Mein Vater war zuhause.“
 

Tea war entsetzt.
 

„Dein Vater tut dir das an? Wie lange schon?“
 

„Seit Mutter mit Serenity abgehauen ist.“
 

„Ach, Joey. Wieso hast du denn nichts gesagt?“
 

„Ich will in kein Waisenhaus. Denn meine Mutter würde mich nie bei sich aufnehmen. Sie hasst mich.“
 

„Hm, verstehe. … Weißt du was? Ich werde meinen Eltern von deinem Problem erzählen. Sie wissen bestimmt eine Lösung.“
 

„Erzähl aber den anderen bitte nichts. Ich will nicht, dass sie sich Sorgen machen. Es reicht, wenn du mich jetzt so ansiehst.“
 

„Tut mir leid. Ich mache mir eben Sorgen um dich. … Eigentlich schon immer.“
 

Sie streichelte sanft über seine Wange.
 

„Tea.“ entkam seinen Lippen.
 

Sie sahen sich nun direkt in die Augen.
 

„Können wir zu dir gehen?“ fragte Joey.
 

Sie nickte, nahm ihn an die Hand und schon gingen sie zu ihr nach Hause.
 

~~~
 

Dort angekommen führte sie Joey direkt in ihr Zimmer. Danach ließ sie ihn kurz allein und holte aus dem Badezimmer Verbandsmaterial. Als sie zurückkam, verarztete sie ihn sanft und zärtlich, während er jede ihrer Bewegungen beobachtete.
 

Nachdem sie fertig damit war, bat Joey:
 

„Tea, setz´ dich, bitte, zu mir. Wir wollten doch reden.“
 

Sie nickte und setzte sich neben ihn. Innerlich brannte es in beiden. Sie wollten sich wieder berühren.
 

„Tea?“ fragte Joey.
 

„Ja?“
 

Dann konnte er sich einfach nicht mehr zurückhalten und fiel über ihre Lippen her. Sie erwiderte auch sofort. Sie küssten sich, wie zwei ausgehungerte Löwen. Doch nach kürzester Zeit wollten sie mehr. Joey begann ihr die Bluse zu öffnen und zog sie ihr aus. Jede Berührung Joey´s brannte auf Tea´s Haut. Sie wollte ihn. Sie wusste zwar nicht genau, warum das so war, auch, wenn sie dachte, den Grund zu kennen. Genau so ging es auch Joey. Er wollte Tea.
 

Immer mehr Kleidungsstücke gingen an ihnen verloren, bis Tea nackt unter ihm lag. Er führte sein hartes Glied in sie ein und stieß kräftig zu, weil er vermutete, dass Tea noch Jungfrau war, sie aber kein einziges Wort darüber verloren hatte.
 

Wie erwartet entließ Tea einen Schmerzensschrei und Joey bewegte sich weiter, um das schöne aufkommende Gefühl in ihr hervorzubringen, bis sie tatsächlich zu stöhnen begann. Um das Stöhnen abzudämpfen, da ihre Eltern zuhause waren, versiegelte er ihre Lippen mit seinen. Für beide war das, das beste Gefühl überhaupt, so eng miteinander verbunden zu sein. Doch sie schrie immer nach mehr und er gab ihr mehr, bis sie zur Erlösung kamen. Er ließ sich sofort erschöpft auf sie sinken. Beide fühlten sich richtig befriedigt und glücklich.
 

Nach einer Weile meinte Joey dann:
 

„Ich vermute, wir haben uns selbst etwas vorgemacht. Wir wollten uns schon immer.“
 

„Da hast du vermutlich Recht. Willst du mit mir zusammen sein?“ erwiderte Tea fragend.
 

Er nickte und beide lächelten sich gegenseitig überglücklich an.
 

~~~
 

Einige Wochen später, und ein paar Tage vor der Zeugnisvergabe zum Ende des Schuljahres, saß Jenna nach der Schule nachdenklich in ihrem Zimmer, vor dem Fenster, wo sie den prasselnden Regentropfen zuschaute, wie sie auf die Erde herniederfielen. Nur mehr vier Tage bis zu den Sommerferien und nichts hatte sich zwischen Kaiba und ihr geändert, wie es ihr schien. Sie stritten sich immer noch, zogen sich gegenseitig auf und warfen sich Beleidigungen um die Ohren.
 

Sie hasste es. Nur mehr vier Tage, bis Kaiba aus ihrem Leben verschwunden sein und ihr Herz für immer in Trauer versinken würde. Sie hasste es, mit ihm zu streiten. Viel lieber würde sie sich in seine Arme sinken lassen und ihn einfach nur festhalten wollen, sodass er sie nicht alleine lassen könnte. Seto, warum kann ich dich nicht halten, fragte sich Jenna verzweifelt.
 

Nun war sie noch entschlossener als jemals zuvor, ihm zur Zeugnisvergabe zu gestehen, wie sehr sie ihn liebte und sich nach ihm sehnte. Sollte sie von ihm einen Korb bekommen, würde sie es akzeptieren und versuchen, ihn zu vergessen. Vielleicht sollte sie danach auch einfach auswandern, um nicht immer an ihn denken zu müssen. Sie zog bereits alle Register, in der Annahme, dass er ohnehin kein Interesse an ihr als Freundin hatte. So war sie zumindest am besten gewappnet.
 

Bereits seit Beginn der Woche hatte sich ihre Laune rasant verschlechtert. Man konnte meinen, sie stand nahe, Sturzbäche zum Fließen zu bringen, weil sie die ganze Situation nicht mehr ertrug. Jedoch, noch konnte sich alles zum Guten wenden. Was sich Jenna mehr, als alles andere wünschte. Wie kam es eigentlich dazu, dass sich Jenna in Kaiba verliebt hatte? Sie erinnerte sich, als wäre es erst gestern gewesen.
 

~~~ Rückblick ~~~
 

Zwei Jahre zuvor, - vor drei Jahren kam sie an diese Schule - war Jenna gerade mit den anderen Freunden bei Yugi zuhause, als es an der Tür klopfte. Zu diesem Zeitpunkt war ein Streit zwischen Kaiba und Jenna nichts Neues mehr. Großvater Muto öffnete und begrüßte Mokuba, der an der Tür stand. Dieser jedoch war eher panisch und stürmte ins Haus.
 

„Wo ist Yugi?“ fragte dieser sogleich.
 

„Im Wohnzimmer mit den anderen.“ antwortete Großvater Muto und führte Mokuba ins Wohnzimmer.
 

„Hallo, Leute.“ begann Mokuba:
 

„Ihr müsst mir helfen. Seto wurde entführt.“ und übergab Yugi einen kleinen Zettel.
 

Yugi las den Zettel laut vor:
 

„Lieber kleiner Mokuba. Wenn dein großer Bruder vernünftig genug ist, kann er schon bald wieder nach Hause kommen. Ein Gruß von einem Geschäftspartner.“
 

Alle blickten Mokuba entsetzt an.
 

„Weiß man denn, um welchen Geschäftspartner es sich hier handelt?“ fragte Yugi.
 

„Alle Angestellten der Firma sind am Recherchieren, welche Geschäftspartner wohl unzufrieden mit Seto waren. … Yugi, ich hab´ solche Angst um Seto. Was, wenn man ihm etwas antut?“
 

In Jenna läuteten die Alarmglocken. Wenn Kaiba etwas passierte, hatte sie niemanden mehr, mit dem sie streiten konnte. Die Streite mit ihm machten ihr doch immer so eine Freude. Was sollte sie nur ohne ihn machen? Sie würde sich zu Tode langweilen, wäre er nicht mehr da.
 

Yugi blickte fragend in die Runde, wer aller mitmachen wollte. Nachdem alle genickt hatten, erwiderte er entschlossen:
 

„Wir alle werden dir helfen, deinen Bruder zu retten. Sag uns sofort Bescheid, wenn ihr eine Ahnung habt, um welchen Geschäftspartner es sich handeln könnte. Wir werden uns auf jeden Fall bereithalten.“
 

***
 

Zwei Tage später rief bereits Mokuba Yugi an:
 

„Wir wissen, um wen es sich bei dem Geschäftspartner handelt. Es hat zwar lang gedauert, aber wir wissen, wohin wir müssen. … Zu Mr. Wilson, der in der Nachbarstadt seinen Firmensitz hat. Seto hat sich bisweilen geweigert, seinen Geschäftsvertrag zu unterzeichnen. … Ruf die anderen an, ich hole euch in einer Stunde mit der Limousine, vor deinem Laden, ab.“
 

„Ok. Wir werden da sein.“
 

~~~
 

Eine Stunde später hatten sich alle Freunde im Wohnzimmer versammelt und warteten darauf, dass Mokuba sie abholte.
 

Einen Augenblick später läutete es auch schon an der Tür und alle stürmten gleichzeitig an die Tür, nachdem sie sich noch schnell von Großvater Muto verabschiedet hatten. Mokuba deutete ihnen, sich in die Limousine zu begeben, damit sie gleich losfahren konnten. Denn für Mokuba zählte jede Minute.
 

~~~
 

In der Nachbarstadt, am Hafen, vor einer Lagerhalle, hielt die Limousine und alle Freunde stiegen aus. Sie checkten die Lage. Wie es aussah, gab es keine Wachen, die auf fremde Besuche Ausschau hielten. Umso besser für die Freunde.
 

„Wie gehen wir vor?“ fragte Joey in die Runde.
 

„Ich würde vorschlagen, wir beide kümmern uns um die Typen, die Kaiba hier festhalten, die anderen befreien Kaiba.“ meinte Tristan.
 

„Und wenn mehr Leute anwesend sind, als ihr vermutet?“ warf Tea ein.
 

„Öhm, …“ entkam Joey.
 

„Dann schnappt ihr euch etwas, womit man zuschlagen kann und drescht auf die Typen ein. Dann seid ihr uns auch eine größere Hilfe.“ erklärt Tristan.
 

„Äh, … ich hab´s nicht so mit schlagen.“ erwähnte Jenna.
 

„Ich auch nicht.“ pflichtete Yugi ihr bei.
 

„Dann befreit ihr beiden eben Kaiba, bis wir mit den Typen fertig sind.“ meinte Joey.
 

„Genau. Und sobald Kaiba draußen ist, kommt ihr sofort nach. Verstanden?“ entgegnete Tea ernst.
 

„Klar.“ kam von Joey, und
 

„Sicher.“ von Tristan.
 

„Mokuba, du bleibst hier und versorgst Kaiba, sobald er hier ist, ok?“ bat Joey Mokuba.“
 

Dieser nickte nur, weil er sowieso zu viel Angst hatte.
 

Dann war es soweit. Sie näherten sich dem Eingang und Tristan legte sein Ohr an die Tür. Er konnte Stimmen vernehmen und einen Schmerzensschrei von Kaiba.
 

„Wir müssen sofort handeln. Ich vermute, Kaiba wird gefoltert. Das eben, hat sich zumindest nicht schön angehört.“ lässt er die anderen wissen.
 

Jenna schloss ihre Augen und atmete tief ein und aus, damit sie sich auf das Schlimmste einstellen konnte.
 

„Bereit?“ fragte Tristan.
 

Alle nickten und schon stürmten Joey und Tristan voran, durch die Eingangstür. Sofort drehten sich vier Typen zu den Freunden um und gingen mit Schlagstöcken auf diese los. Tea schnappte sich eine Bratpfanne, die auf einem Herd herumstand und half mit, den Typen eins überzubraten.
 

Währenddessen huschten Jenna und Yugi zu Kaiba, der an zwei Pfosten wie Jesus angebunden war. Sein Kopf hing Richtung Boden und er wirkte bewusstlos. Für Jenna war dieser Anblick einfach nur ein Schock. Ihr Lieblingsstreitpartner sah einfach furchtbar aus, sodass sie richtig Angst bekam, dass er sterben könnte.
 

Jenna schnappte sich ein herumliegendes Messer und schnitt die Seile durch, an denen Kaiba gefesselt war. Sein bewusstloser Körper sank in sich zusammen und Jenna ließ ihn, sich auf den Rücken fallen. Dummerweise begann ein Typ auf Jenna loszugehen, sodass Yugi gezwungen war, eine herumliegende Rohrstange aufzuheben und Jenna zu verteidigen.
 

„Jenna, bring´ Kaiba nach draußen, ich helfe den anderen.“ erklärte Yugi.
 

„Ok.“, nickte Jenna und schleppte mühevoll Kaiba aus der Eingangstür.
 

Genau in dem Augenblick kam Kaiba wieder zu sich und sah sich verwundert um, als er dann direkt in die Augen seiner Streitpartnerin blickte.
 

„Was … tust du hier?“ stammelte Kaiba angestrengt.
 

„Dich retten. Siehst du doch. … Die anderen sind noch drinnen und kämpfen gegen die Typen.“
 

Ein Lächeln legte sich auf Kaiba´s Lippen. Er konnte nicht fassen, dass ausgerechnet Jenna ihn da rausgeholt hatte, während die anderen kämpften. Kaiba kletterte von ihrem Rücken und versuchte selbstständig zu gehen, merkte aber schnell, dass er keine Kraft dafür aufbringen konnte.
 

„Ich stütze dich.“ bot Jenna ihm an.
 

Er seufzte und legte einen Arm zurück um ihre Schultern. So schlurfte er mehr, als, dass er ging, mit Jenna ums Eck zur Limousine. Kurz, bevor sie ans Eck kamen, sahen sie plötzlich eine Sternschnuppe und blickten sich gegenseitig an. Es war, als hätte sich in den Köpfen von beiden ein Schalter umgelegt. Denn im nächsten Moment lächelten sie sich gegenseitig an, obwohl Kaiba wirklich schrecklich aussah, und gingen dann weiter zur Limousine. Das war der bestimmte Moment, an dem es zwischen beiden gefunkt hatte.
 

Mokuba kam ihnen sogar gleich entgegen und half Jenna mit Kaiba, ihn in die Limousine zu verfrachten. Jener begann sofort seinen großen Bruder zu verarzten. Kurz darauf kamen sogar die anderen angerannt und Joey rief:
 

„Schnell weg hier, wir werden verfolgt.“
 

Die Limousine startete sofort und begann Fahrt aufzunehmen, während die Freunde von Jenna nacheinander in die Limousine sprangen. Denn hinter ihnen kamen bereits ihre Verfolger nach und schossen mit scharfer Munition auf die Limousine ein. Doch sie schafften es rechtzeitig außer Reichweite zu gelangen.
 

„Mann, … die Typen sind echt zäh, sie in Schach zu halten.“ erwähnte Tristan.
 

„Ja.“, lachte Joey, „Das war eine echt geniale Rettungsaktion.“
 

Die Freunde schlugen gegenseitig ein und waren erleichtert, dass sie es geschafft hatten.
 

***
 

Am Tag darauf in der Schule, als Kaiba das Klassenzimmer betrat und Jenna bereits auf ihrem Platz verweilte, sah sie auf zu ihm und hatte abermals das schreckliche Bild vor Augen, das Kaiba am Tag zuvor abgab, als er an die Pfosten gefesselt war. Dieser Anblick hatte sich in ihren Kopf gebrannt, auf Grund des Schocks, den sie durch den Anblick erlitten hatte. Ihre Augen weiteten sich und sie wandte den Blick ab. Sie schaffte es nicht, ihn anzusehen, ohne dieses schreckliche Bild vor Augen zu haben.
 

So vermied sie es in nächster Zeit, auf Streitgespräche seinerseits einzugehen. Es war zwar nicht so, dass sie ihn ignorierte, aber sie konnte ihn einfach nicht ansehen, was auch Kaiba auffiel.
 

***
 

Zwei Wochen später, wollte sich das Bild vor ihren Augen immer noch nicht verändern, obwohl ihre Freunde es bereits lächerlich fanden, wie sie sich verhielt. Sie wussten ihres Schockzustandes Bescheid, weil sie sich ihren Freunden offenbart hatte und immer wieder versuchten sie ihr klar zu machen:
 

„Kaiba geht es jetzt wieder gut. Du musst ihn nicht schonen.“
 

Aber alles, was sie sagten half nichts, bis es Kaiba zu viel wurde. Er wollte seine Streitpartnerin wiederhaben. Darum erklärte er, nachdem sie wieder nicht auf seine Provokation eingegangen war:
 

„Jenna, verdammt. Das ist jetzt zwei Wochen her. Mir geht es gut. Streite wieder mit mir.“, dabei klang er beinah flehend und sie blickte auf.
 

Kaiba stand direkt vor ihrem Sitzplatz im Klassenzimmer, in der Pause, und blickte sie verzweifelt an. Sie blickte ihm direkt in die Augen. Sie wollte doch selbst, endlich wieder mit ihm streiten können. Sie wollte, dass dieses Bild endlich wieder aus ihrem Kopf verschwand. Sie versuchte das Bild aus ihren Gedanken zu schütteln, in dem sie mit dem Kopf schüttelte. Sofort blickte sie ihn wieder an, dann kam ihr, wie aus heiterem Himmel, die Situation, als die Sternschnuppe vorüberzog, wieder in den Sinn. Er sah zwar schrecklich aus, aber er hatte gelächelt. Er hatte sie angelächelt. Ein Lächeln, das Herzen zum Schmelzen brachte.
 

Ein Lächeln huschte auf ihre Lippen. Nun wusste sie, dass sie sich, ohne es zu wissen, in ihn verliebt hatte. Kaiba war durch dieses Lächeln etwas irritiert, aber, als sie sich dann erhob und ihm eine Meldung rüberschob, machte sein Herz einen Luftsprung. Seine Streitpartnerin war wieder da. Und er genoss diesen Streit in vollen Zügen, genauso wie Jenna.
 

~~~ Rückblick Ende ~~~
 

Jenna erinnerte sich gerne an den Zeitpunkt der Sternschnuppe zurück. An sein wunderschönes Lächeln. Sie wünschte sich zum jetzigen Zeitpunkt, dass sie sich irgendwann mit Kaiba vertragen würde. Doch die Hoffnung, dass ihr Wunsch noch wahr werden würde, war sehr gering, wenn nicht sogar bereits schwindend.
 

***
 

Der Tag der Zeugnisvergabe war gekommen. Die Schüler warteten in der Aula – das war die größte Halle, der ganzen Schule – ungeduldig auf ihre Zeugnisse. Während Yugi, Joey, Tea und Tristan eher vorne standen, zog Jenna es vor, alleine in der Mitte zu warten.
 

Kaiba lehnte ganz hinten an der Hallenwand und wartete darauf, aufgerufen zu werden. Da die Zeugnisvergabe alphabetisch stattfand, kam Kaiba sehr schnell zu seinem makellosen Zeugnis. Aber, da er noch einen Plan umsetzen wollte, wartete er ab, bis Jenna dran war, was natürlich sehr lange dauerte, da ihr Nachname White lautete.
 

Nachdem Tristan und Joey ihre Zeugnisse erhalten hatten, jubelten sie, weil sie es geschafft hatten, keine Sechsen kassiert zu haben. Tea jubelte, weil sie, wie immer, nur Einsen und Zweien hatte und Yugi, weil er es geschafft hatte, seinen Notendurchschnitt von 2,5 zu halten.
 

Als Jenna endlich ihr Zeugnis erhielt und darauf blickte, lächelte sie. Sie hatte es geschafft. Sie hatte einen Notendurchschnitt von 1,0 erreicht. Denselben, wie Kaiba gewohnt war, immer zu haben.
 

Plötzlich wurde ihr, ihr Zeugnis aus den Händen gerissen. Bestürzt drehte sie sich um und erblickte Kaiba, wie dieser einen Blick auf ihr Zeugnis erhaschte.
 

„Hey, was soll das? Gib´ mir mein Zeugnis zurück.“ rief Jenna Kaiba nach, der dabei war, sich von ihr, nach hinten, zu entfernen.
 

Sie folgte ihm natürlich, weil sie ihr Zeugnis wiederhaben wollte. Sie verfolgte ihn bis an die Hallenwand, wo sie ihn dann quasi festsetzte, um ihr Zeugnis zu erreichen. Kaiba hatte seinen linken Arm mit dem Zeugnis ausgestreckt, sodass Jenna nicht herankam, während sich Jenna mit ihrer linken Hand an seiner Schulter festhielt und versuchte, an die Hand seines linken Arms mit ihrer rechten Hand heranzukommen.
 

Plötzlich umschlang Jenna der rechte Arm Kaiba´s ihre Taille, worauf sie überhaupt nicht gefasst war. Sofort drehte sie stutzig ihren Kopf zu ihm und traf auf wunderschöne blaue Augen, die sie belustigt ansahen. Dann änderte sich sein Blick, während er dachte, dass er Jenna niemals mehr loslassen würde.
 

Jenna wusste natürlich nicht, was er vorhatte und fragte:
 

„Was soll das? Lass mich los!“, während sie sich versuchte, von ihm wegzustemmen.
 

Er nahm seinen linken Arm zu Hilfe, damit Jenna ihm nicht entfliehen konnte, dann meinte er:
 

„Ich werde dich nie mehr loslassen.“
 

Genau diese Worte brachten sie zum Innehalten ihrer Gegenwehr, während ihr Herzschlag kurz aussetzte, nur um dann einige Takte schneller zu schlagen. Sie blickte ihm wieder in die Augen, weil sie die ganze Abwehr über, nur auf seine Brust gestarrt hatte, und ließ sich von ihm an seine Brust drücken. Ihren Kopf lehnte sie gegen seine Schulter. Das fühlte sich einfach wundervoll an, doch sie war sich nicht sicher, ob sie ihn ebenfalls in die Arme nehmen sollte.
 

Sie überlegte, ob sie die Gelegenheit nutzen sollte, um ihm zu sagen, was sie für ihn empfand, als er zu sprechen begann:
 

„Jenna?“
 

Sie hob an seiner Schulter verwirrt ihren Kopf und traf wieder auf diese wunderschönen blauen Augen, die sie immer schon verzauberten. Kaiba lagen die Worte ‚Ich liebe dich‘ bereits auf der Zunge, aber er schaffte es einfach nicht, sie auszusprechen. Er ärgerte sich darüber, dass er nicht den Mut dazu hatte. Also musste er warten, bis Jenna es tat, damit er nur zu erwidern brauchte.
 

Während er ihr so in die Augen sah, wurde ihm bewusst, dass er sie auch einfach küssen konnte, um ihr zu zeigen, wie sehr er sie liebte. Sein Blick hatte sich wieder verändert, ohne, dass er davon wusste. Seine Augen strahlten Liebe und Wärme aus, seit er begonnen hatte zu überlegen, wie er ihr mitteilen sollte, wie sehr er sie liebte. Er wollte ihr zeigen, dass es sein voller Ernst war und kein Spott oder Spiel.
 

Sie erwiderte den Blick nun voller Hoffnung. Sie ließen sich gegenseitig von ihren Blicken verschlingen, sodass sie unbewusst einander ihre Köpfe näherten und sie automatisch ihre Augen schlossen, kurz, bevor es zur Lippenberührung kam. Es war einfach nur wundervoll für beide, dem anderen so nah zu sein, und der Kuss selbst einfach unbeschreiblich schön. Sie erwiderten sich den Kuss beide selbst und genossen es, sich so nah zu sein.
 

Da Kaiba den Kuss diesmal nicht einfach abgebrochen hatte, hatte Jenna auch keine Scheu, ihre Arme um Kaiba´s Hals zu schlingen, um ihm noch näher zu sein. Wenig später strich Kaiba auch schon mit seiner Zunge über Jenna´s Unterlippe und bat um Einlass, was Jenna ihm auch fast sofort gewährte. Ausgehungert fielen ihre Zungen über sich her, während sie ihre Körper immer fester aneinanderpressten, weil sie sich noch näher sein wollten, sodass kein Blatt mehr zwischen sie passte.
 

Sie küssten sich solange, bis ihnen der Sauerstoff knapp wurde, und sie sich voneinander lösen mussten. Dann sprach er stockend, weil er noch immer nach Luft rang, um ihr so klar zu machen, dass er sie liebte:
 

„Du gehörst einfach zu mir und ich werde dich nicht mehr hergeben.“
 

Seine Worte klangen in Jenna´s Ohren wie eine indirekte Liebeserklärung, aber sie wollte die drei Worte hören, weshalb sie allen Mut zusammennahm und sie für ihn aussprach:
 

„Ich liebe dich.“
 

Aus Scham drückte sie sich wieder an ihn und versteckte ihr Gesicht an seiner Brust. Jetzt war sie gespannt, wie er auf dieses Geständnis reagierte und hoffte, seine Zeichen nicht falsch gedeutet zu haben. Sie wusste auch nicht, ob diese Worte zu diesem Augenblick auch angebracht waren, aber sie war dieses Risiko eingegangen. Sie wollte endlich, dass er wusste, was sie für ihn empfand, auch, wenn er tagtäglich von irgendwelchen Mädchen diese Worte zu hören bekam.
 

Für Kaiba waren diese Worte aber alles andere als täglich, weil sie aus Jenna´s Mund kamen. Jenna, dem Mädchen, das er über alles liebte. Also erwiderte er glücklich:
 

„Ich liebe dich auch.“ und wunderte sich darüber, dass diese Worte so leicht über seine Lippen gekommen waren.
 

Sie blickte aus ihrem Versteck hervor, in seine wundervollen blauen Augen und strahlte glücklich, was ihm ein Lächeln auf die Lippen zauberte. Diese warmen blauen Augen faszinierten Jenna immer mehr. Sie erwiderte sein Lächeln und stahl ihm einen kleinen Kuss. Kaiba beschwerte sich sofort, weil ihm der Kuss zu kurz war:
 

„Hey.“
 

Sie rannte vor ihm davon, um ihn zu ärgern. Er folgte ihr, – da er längere Beine hatte, als sie, war er auch schneller als sie – holte sie rasch ein, schnappte sie und küsste sie mit einem Lächeln auf den Lippen. Er liebte ihre widerspenstige Art einfach. So umschlangen sich beide inmitten der Halle, die nur so von Schülern wimmelte.
 

Waren sie zuvor noch nicht aufgefallen, was sie an der Wand hinten getrieben hatten, so konnten sie sich jetzt Gewiss sein, dass alle Schüler mitbekamen, was hier vor sich ging. In den Gesichtern sämtlicher Mädchen war Entsetzen zu erkennen. Einige fielen gleich in Ohnmacht. Andere erlitten einen Schock fürs Leben. Nur eine einzige Gruppe von Freunden freuten sich für Kaiba und Jenna. Yugi, Joey, Tea und Tristan.
 

Joey nahm Tea von hinten in seine Arme und küsste ihren Hals. Danach flüsterte er ihr zu:
 

„Scheint so, als hätten Kaiba und Jenna endlich zueinander gefunden.“
 

„Mhm.“, meinte Tea, „Ich freu mich wirklich für die beiden. Sie sehen so glücklich aus.“
 

Da entgegnete Joey:
 

„Und ich bin glücklich zu dir gefunden zu haben. … Ich liebe dich, Tea.“
 

Tea lächelte ihn an, drehte sich zu ihm um und küsste ihn auf die Lippen. Er erwiderte den Kuss sanft, denn ihre Körper reagierten sehr empfindlich aufeinander. Dann folgten drei einfache Küsse, zwischen denen sie erwiderte:
 

„Ich … liebe … dich … auch.“
 

Tja, Joey und Tea hatten bereits nach kurzer Zeit begriffen, dass sie sich liebten, nachdem sie herausgefunden hatten, dass sie sich wollten. So waren sie mittlerweile zweieinhalb Monate glücklich zusammen und Yugi hatte akzeptiert, dass sich die beiden liebten und ein Paar waren, obwohl er sich schwertat, seine Liebe zu Tea zu vergessen.
 

Kaiba und Jenna neckten sich gegenseitig, jedoch auf liebevolle Art und Weise, während sie sich zwischendurch Küsse stahlen. Dann kam auch endlich mal eine Meldung von Jenna, die Kaiba´s Herz höherschlagen ließ:
 

„Wenn du glaubst, dass ich dich wieder freigebe, hast du dich gewaltig geschnitten. Jetzt gehörst du ganz alleine mir.“, auch, wenn sie sehr besitzergreifend klang.
 

Danach forderte er sie heraus:
 

„Und wie willst du mich dazu bekommen, dass ich jetzt zu dir komme?“
 

Jenna grinste ihn schelmisch an, dann rannte sie auf ihn zu, sprang auf ihn und klammerte sich an ihm fest, sowohl mit Beinen, als auch mit ihren Armen. Sofort fiel sie über seine Lippen her. Damit Jenna nicht herunterfiel, packte er ihr Gesäß und drückte sie an sich. Es schien beiden so, dass sie jetzt einfach nicht genug voneinander bekommen konnten, weil sie so lange auf ihre erwiderte Liebe warten mussten. So genossen sie ihre Liebe so sehr, dass sie nicht einmal mitbekamen, dass einige der Mädchen sogar begonnen hatten, zu weinen, weil Kaiba nun vergeben schien. Aber, das interessierte die beiden Turteltäubchen ohnehin nicht. Sie waren viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt.
 

~~ Ende ~~



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