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Nyla Star

von

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Die Flucht

Es war stockdunkel. Nur ein blasser Schimmer des Mondes war zu sehen. Ein leichter Nebel lag in der Luft. Diese Stille wurde nur durch das Getrappel von Pferdehufen durchbrochen. Eine junge Frau, allen bekannt als Nyla Star, ritt auf ihrem Pferd mit hoher Geschwindigkeit durch den Wald. Geschickt wich sie den nahenden Bäumen und ihren Ästen aus. Sie drehte sich immer wieder um und warf panische Blicke hinter sich. Auch für geübte Augen war sie schwer zu erkennen.
 

Sie trug einen dunklen Umhang, der im Wind flatterte. Ihr Gesicht wurde von einer Kapuze bedeckt. Nun konnte man den Grund erkennen, warum sie sich immer wieder panisch umdrehte. Hinter ihr ritten vier gefährlich aussehende Männer, die mit Pfeil und Bogen bewaffnet waren. Und sie wusste, diese Männer würden nicht davor zurückschrecken, diese Waffen auch zu gebrauchen. Die junge Frau wand sich geschickt durch die Bäume und hatte ein so schnelles Tempo, dass die Pfeile sie nicht trafen. Ein Windstoss blies ihr die Kapuze vom Kopf. Ihr braunes langes Haar war mit einer grossen Haarklammer zusammengebunden. Ihre Ohren hatten eine spitz zulaufende Form. Sie hatte strahlend grüne Augen, die in der Dunkelheit wie Sterne leuchteten. Ein feines, aus Silber geschmiedetes, Diadem, welches mit einem grünen blattförmigen Smaragd bestückt war, zierte ihre Stirn. Neben ihr schwirrte ein kleiner, rosarot leichtender Punkt, ihre kleine Flüsterelfe Pon. Pon hatte aber Mühe, dem schnellen Galopp des Pferdes zu folgen. Deshalb liess er sich auf der Schulter der jungen Frau nieder, um sich eine Pause zu gönnen.
 

Plötzlich war es wieder Still. Sie konnte ihre Verfolger nicht mehr hören. Sie war erleichtert. Gerade in dem Moment, in dem sie nach hinten blickte, um sich zu vergewissern, dass die Männer die Verfolgung aufgegeben hatten, schoss ein Pfeil an ihr vorbei und streifte ihre Wange. Ein dünner streifen Blut rann an ihrer Wange hinunter. Sie beugte sich leicht zum Kopf ihres Pferdes hinunter und flüsterte einige unverständliche Worte in dessen Ohr. Sie sprach diese Worte in der alten Sprache ihrer Vorfahren, in Latein. Auf einmal wieherte das Pferd und begann noch schneller zu laufen. Wie ein Blitz schoss sie davon, so dass nur noch eine Staubwolke zu sehen war.
 

Da sie aber wusste, dass sie mit ihrer Schnelligkeit alleine ihre Verfolger nicht loswerden würde, wollte sie noch einen Zauber anwenden, der ihre Verfolger am Weiterkommen hindern sollte. Sie schloss ihre Augen und faltete ihre Hände. Sie konzentrierte sich. Plötzlich schien alles wie in Zeitlupe ab zu laufen. Sie öffnete ihre Augen. Diese waren aber nicht mehr Grün, sie glühten Rot. „tempestas subvenire“. Ihre Stimme war nicht mehr als ein leises Flüstern. Der Wind um sie herum fing an wie wild zu toben. Blätter wirbelten herum. Hinter ihr brach ein wilder Sturm los. Die Männer hinter ihr gerieten in Panik und drehten um. So war sie die Verfolger für eine Weile los. Sie behielt aber ihr Tempo bei, damit sie ihren Vorsprung ausbauen konnte.
 

Langsam wurde es ziemlich kühl und sie zitterte am ganzen Körper. Sie brauchte dringend einen Unterschlupf für die Nacht. Nach einigen kühlen Stunden, in denen es auch noch begonnen hatte zu regnen, fand sie eine Felswand, in der eine Höhle zu sehen war. Sie brachte ihr Pferd dort unter und begann, etwas Holz zu sammeln, um ein Feuer machen zu können. Mit einem kleinen Feuerzauber war dies auch schnell geschafft. Und damit ihre Verfolger sie nicht so schnell finden konnten, wollte sie die Höhle ein wenig tarnen. Sie stellte sich vor diese hin und konzentrierte sich wieder. „decipere“. Wie von Zauberhand bildete sich eine Mauer vor der Höhle. Nyla sah die Mauer mit Stolz an. Dann lief sie auf die Mauer zu und plötzlich war sie Verschwunden. Ihre Mauer war nur eine Illusion, damit andere Personen nicht auf die Idee kamen, dort hinein zu gehen.
 

Die Höhle war im inneren nicht sehr gross. Sie bot gerade genug Platz für Nyla und ihr Pferd. Nyla hatte ihren Umhang so an die Wand gehängt, so dass er gut trocknen konnte. Nun trug sie nicht mehr als eine kurze Hose, die von einem Gürtel gehalten wurde und ein knappes Oberteil, welches nicht sehr viel Schutz vor der Kälte bot. An ihrem hatte sie den Säbel, der einmal ihrem Grossvater gehört hatte.

Sie setzte sich vor das Feuer und kuschelte sich in die Decke von Kassandra, ihrem Pferd. Pon schmiegte sich an ihre Wange, um sie zu wärmen. „Ich danke dir, mein lieber Pon. Es hilft mir sehr, dich an meiner Seite zu haben. Wir werden das gemeinsam durchstehen!“ Nyla und Pon kannten sich schon seit ihrem sechsten Lebensjahr. Damals hatte sie ihre erste Zauberlektion. Und wie es in ihrer Familie üblich war, bekam sie an diesem besonderen Tag ihre Flüsterelfe. Nur der Besitzer einer Flüsterelfe konnte ihre Worte verstehen. Deshalb auch der Name „Flüsterelfe“. Seither sind die beiden unzertrennlich. Mit dieser Erinnerung an damals schlief die 17- Jährige ein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  NightcoreZorro
2013-02-13T19:55:51+00:00 13.02.2013 20:55
Klingt doch schon mal gut als anfang^^
finde auch gut, das das kap. nicht so lang ist, so ist es schön kurz und bündig ;)


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