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Entscheidung

von

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Pflicht

Was war hier eigentlich los? Dachte Seras, als sie dabei war nach ein paar Schießübungen mit ihre Halconen, deren gewaltigen Lauf zu reinigen. Schon seit ein paar Tagen war die Stimmung im Hause Hellsing merkwürdig angespannt ohne, dass jemand ihr einen Grund dafür nannte. Walter wich ihr wo er nur konnte aus und selbst ihr Meister hüllte sich in kryptischen Andeutungen. „Große Ereignisse werden ihre Schatten voraus.“ „Was für Ereignisse?“ hatte sie stirnrunzelnd gefragt, doch er hatte nur eine verspiegelte Sonnenbrille aufgesetzt und sie mit schiefgelegten Kopf angelächelt „Geduld Fräulein Polizistin. Wir müssen uns nur noch ein wenig in Geduld üben und das können wir doch. Schließlich haben wir alle Zeit der Welt“ Was meinte er damit? Kam da vielleicht bald wieder Arbeit auf sie zu? Aus welcher Richtung denn dieses mal? Mit einem dumpfen Klack rastete die Federung des Abzugs ein. Mit Ghoulen kam sie mittlerweile gut klar. Alles nur Marionetten, totes Fleisch das man auseinanderschoss, keine Menschen mehr, kein Problem. Mit Ihresgleichen hingegen war es je nach Gegner nicht so einfach, aber auch da hatte sie dazu gelernt, auch wenn der Blutzoll hoch gewesen war. Wehmütig dachte sie an all die Männer, die ihr Leben gegeben hatten. Viele waren nicht mehr übrig geblieben. Plötzlich wurde ihr die Waffe mit einem Ruck aus der Hand gerissen. „Na Seras Victoria hängst du wieder deiner Menschlichkeit nach.“ Ihr Meister ließ die kanonenartige, mit Stahlummantelung versehende Waffe durch die Luft wirbeln, als handelte sich lediglich um einen Strohhalm. „Äh nein ich, ach ehrlichgesagt doch irgendwie schon.“ Sie fuhr sich verlegen durch das struffelige Haar. Wem versuchte sie da gerade etwas vorzumachen? Wenn ihr Meister wollte konnte er in ihren Gedanken lesen wie in einem offenen Buch. Er sah das anscheinend genauso, aber anstatt sich wie sonst immer darüber Lustig zu machen, wurde er ungewöhnlich ernst. „Sie ist schon komisch diese Menschlichkeit nicht war? Sie kommt immer wieder zum Vorschein auch wenn mal glaubt sie längst überwunden zu haben.“ Seine langen, schwarzen Haare fielen ihm in wilden Strähnen in das blasse Gesicht, dass plötzlich einen Ausdruck bekam, den Seras noch nie an ihrem Meister gesehen hatte. Er starrte sie an, aber sie war sich nicht sicher ob er sie überhaupt wahrnahm. Ihre Augen musterten seine Züge, aber sie konnte sich einfach nicht sicher sein, ob es überhaupt möglich war was sie darin zu erkennen glaubte. „Ja Fräulein Polizistin“ unterbrach er die Stille plötzlich und die Vampirin fühlte sich ertappt. Doch der Anflug eines Lächelns umspielte seine Mundwinkel. „Auch der stärkste Kämpfer hat seine schwachen Momente.“
 

Enrico Maxwell goss sich, mit der allergrößten Genugtuung, eine Tasse Kaffee ein, mit dieser ließ er sich anschließend unter lautem Seufzen auf einen der zahlreichen Sessel in seinem Arbeitszimmer nieder. Großartig! Alle Vorbereitungen waren abgeschlossen. Er nahm einen tiefen Schluck. Es fehlten nur noch ein paar unbedeutende Kleinigkeiten, dann konnten sie los legen. Er war sehr zufrieden mit sich. Alles war nach Plan verlaufen. Keiner war aus der Reihe getanzt, was in Anbetracht einen eindrucksvoll bewaffneten Priesters an seiner Seite auch nicht wirklich zu befürchten gewesen war und im Grunde waren diese Protestanten froh, das er ihnen das unliebsame Weib und ihr Gefolge vom Hals schaffte.

Er kicherte in sich hinein. Eines musste man Lady Hellsing lassen, sie war alles andere als dumm. Sie hatte sofort die Tragweiter der Entscheidung verstanden und wenn ihr verdammter Stolz sie nicht zwingen würde Haus und Hof zu verteidigen hätte sie ihr Heil in der Flucht suchen können aber so. Er nahm den letzten Schluck, dann ging er regelrecht beschwingt zurück an seinen Schreibtisch. Es würde ihn mit unbändiger Freude erfüllen, ihr persönlich den kleinen schlanken Hals umzudrehen und er würde davor Sorgen das er in den Genuss kam. Den Rest konnte er Anderson überlassen.

Der war schon dabei sämtliche Klingen zu schärfen, mit denen er diese Vampire zur Hölle schicken konnte. Seit einer Woche durchkämmte er die Katakomben des Petersdoms auf der Suche nach den letzten Formeln, dies es ihm ermöglichen würden, das Monster der Hellings für immer zu vernichten.

In seinem jetzigen Zustand war das nicht möglich. Zu viele Leben steckten in diesem toten Körper, zu viel schwarze Magie, die man ihm erst entziehen musste, damit sein Herz durchbohrt werden konnte. Erst dann würde es unter dem gesegneten Stahl glühend verbrennen wie mürbes Papier.
 

Die Nacht war schon seit Stunden hereingebrochen, als Integra sich erschöpft aufs Bett setzte und das Gesicht in den Händen vergrub. Sie hatte den Brief mit dem Siegel der britischen Krone vermutlich Hundert mal durchgelesen und immer wieder stand es da schwarz auf weiß, was von ihr verlangt wurde. Ihre Majestät hatte es selbst unterzeichnet, somit war es ein königlicher Befehlt. Sie konnte sich dem nicht wiedersetzten. Nicht wenn sie weiter hin ihre Stellung behalten wollte, ihre Pflicht gegenüber der Krone und ihrer Familie erfüllen wollte, aber was war diese Stellung, diese Pflicht denn eigentlich noch wert?

Alle glaubten die Schlacht war geschlagen, der Kampf gewonnen, die Aufgabe erfüllt und jetzt wollte man das zum Anlass nehmen sie, soweit es ging,zu schwächen. Ihr die Macht entziehen, die sie unantastbar gemacht hatte. Sie stand auf und ging hinaus auf den kleinen Balkon der nach Osten hinaus reichte. Der Anblick des riesigen Gartens, unter dem vollen Mond, versetzte ihr einen Stich und brachte ein neues Gefühl in ihr hervor. Vor nicht allzu langer Zeit war das alles gewesen worum es in ihrem Leben gegangen war. Das Anwesen, die Plicht und die Ehre die darin wohnte. Die sie eingesogen hatte, bis in die letzte Phase ihres Körpers. War das immer noch so? Wie aufs Stichwort tauchte ein Bild in ihrem Kopf. auf. Der Überfall, der Angriff, der nahe Tod und ihr Entschluss um ihr Leben zu kämpfen. Sie hatte es geschafft, weil sie nicht aufgeben wollte, weil es ihre Pflicht war am Leben zu bleiben. Ihre Augen verengten sich. „Aber wofür eigentlich?“ Plötzlich spürte sie den sanften Druck einer Hand auf ihrer Schulter. Obwohl sie nur ganz sacht zugriffen, konnte sie jeden einzelnen Finger wahrnehmen und die Botschaft die, diese Geste ausdrückte.
 

Walters Miene war ausdruckslos als er ihre Anweisungen entgegen nahm. Die Lady sah ihren Diener an, der nun schon so viele Jahre bei ihr war. Dessen Gesicht sie länger kannte als das ihres Vaters. „Ein Befehl ist ein Befehl Walter“ „Gewiss Lady Integra, gewiss. Ich werde alles in die Wege leiten. Heute Abend also?“ Sie nickte. Wenn die Sache abgeschlossen ist, werden wir umgehend den Palast davon in Kenntnis setzen.“
 

Pater Andersons Augen beobachten das Haus schon seit er wieder auf der Insel angekommen war. Die dunklen Fenster, schienen düster zurück zu starren, ohne das auch nur die kleinste Bewegung hinter ihnen auszumachen gewesen wäre. Müde verlagerte er das Gewicht von einem Bein auf das andere. Eigentlich kompletter Unsinn hier wie ein Dieb in den Büschen zu stehen und darauf zu warten das sich hier irgendetwas tat.

Was glaubte Maxwell was die Lady vorhatte? Abhauen? Er verzog das Gesicht. Das passte wohl gar nicht zu einem Menschen, der so stolz und pflichtbessen war wie dieses Weibsstück. Wer es mit Dämonen und Ghoulen aufnahm, der Wiedersetzte sich nicht der Order für die er zu existieren glaubte. Aber wer wusste schon was in diesem blonden Kopf vor sich ging, schließlich schreckte diese Familie nicht davor zurück selbst, die Dienste eines Höhlenfürsten in Anspruch zu nehmen. Er hätte zu gerne gewusst, wie hoch einst der Preis für diese Dienste gewesen war. Vielleicht blieb nach der „Säuberungsaktion“ noch ein bisschen Zeit die Antwort aus der guten Lady herauszupressen, bevor er sie zu ihrem Diener ins ewige Fegefeuer schickte.

Er hing diesem Gedanken noch nach, als sich plötzlich, aus einem der Seiteneingänge die zum hinteren Teil der Anlage führten, zwei kleine Gestalten nährten. Anderson duckte sich tiefer ins Gestrüpp, als er den Butler und das kleine rothaarige Teufelchen erkannte, die nebeneinander auf die Vordertür zu schritten. Beide wirkten mehr als niedergeschlagen und als Anderson die Ohren spitze, konnte er gerade noch verstehen was sie zueinander sagten.

„Glauben sie mir kleines Fräulein, wenn ich es könnte, würde ich es verhindern.“ „Ach Walter.“ Die Stimme des Mädchens zitterte, dann schien sie sich zusammen zu reißen „ Lassen sie es uns so ehrenvoll hinter uns bringen, wie es sich für dieses Haus gehört.“ Der alte Mann lächelte matt „So spricht ein wahres Mitglied dieser Familie“ dann verschwanden sie in den dunklen Kasten.

Anderson grinste wie ein Honigkuchenpferd. Sie würden es also tatsächlich heute Nacht tun.
 

Die Sonne war schon lange untergegangen, aber Alucard entstieg seinem Sarg erst, als sein übermenschliches Gehör das feine Vibrieren wahrnahm. Das helle Rot seiner Iris wurde fast schwarz. Dieses Geräusch hatte er das letzte mal vor fast 25 Jahren gehört. Damals war es auch Walter gewesen, der es verursacht hatte. Es entstand, wenn man mit einem Pinsel Farbe anrührte. Die Pentagramme auf seinen Handschuhen begannen zu leuchten.
 

„Die Männer wären dann soweit euer Exzellenz“ der untersetzte Sekretär verbeugte sich ehrfurchtsvoll vor Maxwell. „Sehr gut Pater Torga, dann sollen sie sich auf den Weg machen. Anderson wird dort auf sie warten.“
 

„Muss das wirklich sein?“ fragte Seras verzweifelt. Ihr Meister nickte „Du tust was von dir verlangt wird “ Die hochgewachsene Gestalt Alucards schob sich an ihr vorbei „Das wird eine aufregende Erfahrung Seras Victoria“ murmelte er versonnen „Eine neue Ära bricht an.“ Sie senkte den Kopf. Sie hatte mit vielem gerechnet, doch als Walter ihr den Befehl der Lady übermittelt hatte, hatte sie es nicht glauben können. Ihr fehlte ihr trotz allem was sie in so kurzer Zeit erlebt oder besser nicht wirklich erlebt hatte, die Phantasie um sich vorstellen zu können, was da auf sie zu kam. „Keine Sorge,“ hörte sie ihren Herren sagen „wir werden auf jeden Fall unseren Spaß haben. Das verspreche ich dir“
 

Integra hatte sich vorbereitet, so gut wie man sich eben auf so eine Situation vorbereiten konnte.

Sie atmete tief durch, dann öffnete sie die Tür um ihr Zimmer zu verlassen. Es gab keine Alternative. Ihr Entschluss stand fest. Das Buch unter ihrem Arm wog schwerer als es in Wirklichkeit war. Die Aufzeichnungen ihres Vaters. Die Formeln die man brauchte, um das Ritual durchzuführen. Die Sprüche, die genau aufgesagt werden mussten, damit man alle Magie entfesseln konnte oder umgekehrt wieder bannte.

Der Weg in Kammer kam ihr endlos vor.
 

Die Männer in den weißen Kapuzen bildeten einen Kreis um den blonden Priester, der ihnen leise Anweisungen erteilte. „Hat jeder von ihnen verstanden, worauf es ankommt?“ Alle nickten. Anderson lächelte zufrieden. „Gut, dann warten wir jetzt nur noch auf den Richtigen Moment.“ Und seine Hand förderte ein kleines Handy hervor auf dem das Symbol eines Lautsprechers erschien.
 

„Alles soweit fertig?“ Walter nickte. Die frische Farbe, die die schwere Eisentür umrahmte schimmerte noch feucht. „Wir können beginnen.“ Integra schlug das Buch auf und fing leise an die Zeilen vorzutragen.

Als der letzte Satz verklungen war, ließ Anderson das Telefon sinken. „ Jetzt kann es losgehen!“

Das Buch schlug zu. Integra sah auf, dann zog sie die Kapsel aus der Tasche, eine von vielen die Walter im ganzen Haus entdeckt hatte. Wortlos ließ sie sie zu Boden fallen und mit einem gezielten Tritt zerbrach die kleine Wanze unter ihrem Stiefel.
 

Diesen Augenblick musste man genießen, fand Aderson, darum schlenderte er fast schon gemütlich auf den Haupteingang zu. In beiden Händen die totbringenden Waffen, mit der es vollenden wollte. „Herr der du alle Macht des Himmels besitzt, stehen uns bei mit dem Schwert die zu richten die dich in deiner Allmacht verhöhnen!“
 

„Gehen sie Walter,“ Der Diener gehorchte und verschwand. Damit sah er nicht mehr, wie Integra das Buch ergriff, es erneut aufschlug und begann Seite für Seite herauszureißen.
 

Walter hatte kaum einen Fuß in den Flur gesetzt, als mit donnerndem Getöse Holz splitterte. Mit offenem Mund sah er wie sich eine ganze Armee weiß bekutteter Männer durch den Eingang drängte. Jeder von ihnen bis an die Zähne bewaffnet. „Guten Abend Mr. Dolneaz“ zischte Anderson, der die Spitze der Gruppe bildete. Walter runzelte missbilligend die Stirn „Anklopfen hätte durchaus gereicht Hochwürden.“
 

Integra stand bereits knietief in Papier als die letzte Seite in ihren Händen lag. Eine Sekunde verstrich, dann förderten ihre Finger ihr Feuerzeug hervor. Als die kleine Flamme die erste Ecke auffraß konnte sie es noch lesen. Die letzte Zeile, mit roter Tinte geschrieben, die sie nicht vorgelesen hatte, dann verschwanden die Wörter in schwarzem Rauch und mit ihr all die anderen, die jetzt in Flammen aufgingen.
 

Die Soldaten des Priesters richteten ihre Waffen bestehend aus Schwertern, Äxten und Sperren auf den dünnen, alten Diener, bereit auf den kleinsten Wink von Anderson zu zustoßen.

Doch Walter schien die Situation nicht sonderlich zu beeindrucken. „Wie ich sehe haben sie ein paar Freunde mitgebracht, na dann kann die Party ja losgehen.“ Ein leises, kaum wahrnehmbares Surren erfüllte den Raum und die vermummten Köpfe der Männer in der ersten Reihe fielen unter schmatzenden Gurgeln zu Boden. Zufrieden zog Walter die dünnen Drähte zurück, die sich um die Hälse gewickelt hatten. Anderson stieß einen heißeren Schrei aus, dann stürzten sie sich auf ihn.

Doch eher ihn einer erreichen konnte schoss ein gewaltiger, schwarzer Hund aus dem Keller hervor. Sein riesiges Maul verschlang die Arme der Männer, die sich schon zu weit vorgewagt hatten und ihr Blut verwandelte die Halle in ein einziges rotes Meer. In dem die Bestie mit gebleckten Zähnen ein dreckiges Lachen von sich gab. Anderson starrte ihn entgeistert an. Der Hund zwinkerte amüsiert mit den Augen. „Na Schweinepriester, da guckst du was?“ Es war mehr ein Grollen als eine Stimme, doch sie war klar zu verstehen.

„Warum zum Teufel?“ aber Alucard ließ ihm keine Zeit mehr weiter zu sprechen, der Kopf des Hundes verdoppelte sich um dann mit irrem Blick auf seine vermeintliche Beute zu zustürzen.
 

Unter ihnen beobachte Integra immer noch die Reste des Feuers, das alles in Asche verwandelt hatte, die wie graue Schneeflocken umher wirbelten. Es gab keine Formeln mehr, keine Bannsiegel. Keine Macht hielt mehr das Monster zurück. Die Magie war nun für immer entfesselt, die Domestikation endgültig vorbei. Ihr Blick glitt zu der niedrigen Decke empor. Was immer auch geschehen mochte. Er gehörte ihr nicht mehr. Niemandem. Er war frei.
 

Er konnte sie fallen hören. Die Ketten, die ihn so lange gehalten hatten, lösten sich von ihm ab. Während er sich mit seinem liebsten Gegner vergnügte, konnte erfühlen, wie etwas in ihm erwachte, was schon so lange gewartet hatte. Mit einem triumphierenden Geheul riss er die Waffen in die Höhe. Es hatte sich gelohnt.
 

Der gesamte Kellergang war mittlerweile voller Rauch. Hustend zog sich Integra in Seras Raum zurück. Sie war kaum durch die Tür gekommen, als grelles Licht vor ihr aufflammte. Für einen kurzen Augenblick geblendet hielt Integra in der Bewegung inne. Als die Lichtblitze vor ihren Augen verschwunden waren, konnte sie Enrico Maxwell erkennen, der schon fast lässig auf Seras Sarg saß Seine dünnen Finger umklammerten ihren Revolver dessen Lauf auf ihr Herz zielte.

„Guten Abend Lady Integra Wingates Hellsing“
 

Walter merkte wie ihm langsam die Puste ausging. Er war einfach zu alt für so etwas. Die silbrigen Fäden wirbelten immer noch unaufhörlich durch die Luft, doch seine Arme wurden langsam müde. Schweißtropfen rannten ihm wie Sturzbäche über die Stirn. Hoffentlich lohnte sich das alles hier, hoffentlich lohnte es sich dafür zu sterben.
 

Enricos Augen verengten sich, als er merkte das die Lady nichts erwidern würde. Purer Hass funkelte ihr aus den grauen Pupillen entgegen. „Da staunst du Miststück was?“ Ich war so frei mich selbst davon zu überzeugen, dass du die Anordnung befolgst, die man dir gegeben hat, aber wie ich sehe scheinst du andere Pläne zu verfolgen.“ Obwohl ihre Lage das nicht wirklich gestatte, giftete Integra zurück „Ihr habt mich abhören lassen! Du verlierst keinen Moment um mich endgültig aus dem Weg zu räumen nicht war? Du elendiger katholischer Dreckskerl!“ Er grinste böse „Spitzfindigkeiten meine Liebe, Spitzfindigkeiten. Fakt ist und bleibt, dass du dich dem königlichen Befehl wiedersetzt hast! Du hast diesen Teufel nicht gebannt, im Gegenteil, du hast ihn frei gelassen!.“ Langsam stand er auf. „Dieses Monster wird sich über die ganze Welt hermachen und das ist allein deine Schuld! Er spannte den Hahn „Damit hast du alles verwirkt“ Ihr Blick ruhte auf der Waffe „Du hast keine Ahnung, absolut keine Ahnung“ Zischte sie leise, dann spannte sich der Hahn. „Ich weiß nicht was für eine Bestrafung euer protestantischer Roundtable dafür vorsieht, wir von Iscariot kennen dafür nur eine…“ Sie sah wie sich sein Finger um den Abzug krümmte, hörte den Schuss der von den Wänden wiederhalte, dann wurde sie von den Füßen gerissen.
 

Der Schrei den sie ausgestoßen hatte klang noch in ihren Ohren, als sie merkte, dass sie fast aufrecht saß. Keuchend versuchte sie herauszufinden wo sie war, aber ihr Blick brachte nur verschwommene Umrisse zu Tage, bis ihre Hände sich in etwas weichem festkrallen. Erst da begriff sie es. Sie lag im Bett! Sie spürte das Oberteil ihres seidigen Pyjamas auf der Haut. Es klebte ihr schweißnass am Körper. Immer noch benommen tasteten ihre zitternden Finger nach der Lampe neben ihrem Bett. Das gedämpfte Licht half ihr sich endgültig zu orientieren. Alles nur ein Traum, das war alles nur ein Traum gewesen. Sie holte tief Luft, Gott sein Dank. Auf wackeligen Knien wankte sie nach ein paar Minuten zum Badezimmer hinüber. Das kalte Wasser das sie sich ins Gesicht spritze tat gut. Seufzend stützte sie sich am Waschbecken ab, ihr Puls, der gerade noch wie ein Dampfhammer in ihren Schläfen gepocht hatte beruhigte sich langsam wieder. Trotzdem war an Schlaf nicht mehr zu denken.

Sie rieb sich die Augen, dann streifte sie sich ihren Bademantel über. Sie brauchte einen Drink und eine Zigarette. Beides war im Kaminzimmer und da schlich sie jetzt hin. Die grauenhaften Bilder immer noch in ihrem Kopf.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  saijan
2013-01-29T17:35:08+00:00 29.01.2013 18:35
ich muss meinem Vorredner recht geben
du hast uns echt super in die irre geführt und es unglaublich spannend gemacht, Daumen hoch dafür
man will eigentlich nur noch eins wenn man das hier liest
man will mehr davon
ich freue mich wirklich schon auf das nächste Kapitel und kann es kaum abwarten^^
Antwort von:  Daedun
29.01.2013 18:37
Danke schön, ich habe so gehofft das es euch gefällt und wartet erst ab wie es weiter geht hä hä
Von:  Integra-sama
2013-01-29T17:31:48+00:00 29.01.2013 18:31


Moment Mal, gleich mehrere aufeinander folgende Wendungen?

Zuerst dachte ich Integra würde sich dem königlichen Befehl beugen, indem sie Alucard und Seras zurück ins Verlies sperrt und dadurch Maxwell in die Hände spielt. Zu dem Zeitpunkt schrillen, bei mir im Kopf, sämtliche Alarmglocken. Dann aber liest man weiter und merkt, dass sie genau das Gegenteil getan zu haben scheint, so dass ein finaler Showdown zwischen Maxwell und ihr unausweichlich wird, bei dem sie erliegt. Anschließend ändert sich der Handlungsverlauf nochmals und man stellt fest Integra hat das Vorangegangene ´´nur´´ geträumt.

Du hast es grandios verstanden deine Leser in die Irre zu führen. ^^ Ich warte sehnsüchtig auf die Fortsetzung.

Antwort von:  Daedun
29.01.2013 18:37
Danke schön, es macht so einen Spaaaaassssss und das hört so schnell auch nicht mehr auf hi hi
Dickes Bussi


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