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Say What?!

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Prolog

Es sollte wohl nicht sein.

Blue war keines dieser Mädchen, die sich kontrollieren ließen. Blue war nicht sehr mädchenhaft, leicht aufbrausend und launisch.

Phill drehte sich um und ging. Phill war ihr Freund gewesen. Die Betonung lag hier auf WAR.

„Ehrlich, jetzt hat der mit MIR Schluss gemacht“, murmelte sie säuerlich. Irgendwie hatte sie es schon seit langem geahnt. Phill und Blue waren schon mehr als 4 Jahre ein Paar gewesen. Beide hatten sich in der Schule kennengelernt. Er war zwei Jahrgänge über ihr, jetzt aber Student. Seither lief alles schief zwischen den Beiden. Sie hatten sich auseinander gelebt. Es wunderte sie, dass sie bei diesem radikalen Schlussstrich, der von Phills Seite ausgegangen war, nicht mehr empfand als diese:

„Na toll, dass auch noch heut“.

Die zweite dämliche Sache, die sich an diesem schon fast herbstlichen Augusttag zugetragen hatte, war dass sie aus dem Wirtschaftskurs rausgefolgen war. Das lautstarke diskutieren mit ihrem besten Freund Ben hatte sich die Frau Lehrerin etwa 15 Minuten mit angehört, danach flog Blue im hohen Bogen aus der Klasse. Wirtschaftsnote somit also ade. Sie hockte sich in den Sand, in den sie bis vor 2 Minuten noch mit Phill gestanden hatte. Dann hatte er kurz Schluss gemacht, sie hatte sich erschrocken und dann geschmollt. Jetzt war fast schon wieder alles in Ordnung, als sie ihren Blick über das weite Meer richten konnte. Hier an der Bucht verfiel sie in einen Trancezustand, wenn sie den sanften Wellen beim Schlagen auf den Sandstrand zuschaute. Blues Name kam nicht von ungefähr. Sie war eine leidenschaftliche Schwimmerin, eine Meerjungfrau, eine Kaulquappe im Fischteich, wurde sie kein Bindegewebe besitzen, hätte sie schon Schuppen auf der Haut. Zu Haus warten sicherlich ihr Bruder und ihr Vater auf sie. Eine Mutter gab es in dieser lustigen Dreierrunde leider nicht. Diese hatte Blue und die zwei Männer vor etwa 10 Jahren verlassen. Blue war die einzige weibliche Person im Haus und so musste sie auch nach klassischer Frauenrolle im Haushalt agieren. Manchmal kam es Blue so vor, als ob ihr Vater gar nicht in die verlorengegangene Frauenrolle hineinwachsen wollte. Vehement sträubte er sich gegen sämtliche Mutterpflichten. Dass er seine Frau verloren hatte, oder vielmehr das sie ihm weggelaufen war, hing noch immer nach 10 Jahren an ihm. Blue fuhr sich nachdenklich über die Lippen. In diesem Moment fühlte sie sich planlos und verunsichert. Jetzt, wo sie keinen Freund mehr hatte, fühlte sie sich zwar befreit, aber zu wissen, dass es jetzt keine geplante Zukunft gab, zog ihr allmählich den Boden unter den Füßen weg. Eigentlich war es doch so geplant, dass sie im nächsten Jahr ihren Abschluss machte und dann an die Selbe Uni ging wie Phill. Jetzt auf die gleiche Uni, wie dieses Dummbrot, zu gehen und ihn wohlmöglich bei einen seiner Tussiraubzüge beobachten zu müssen, schien ihr ziemlich dämlich und dazu auch noch langweilig zu sein. Was gab es noch für Alternativen? Wo wollte sie hin? Was wollte sie werden? Blue war keine Musterschülerin. Sie war nicht sonderlich begabt, hatte kein Musiktalent, musste beim Kopfrechnen immer noch die Hände zum zählen heimlich benutzten, ließ öfters den Schmorbraten anbrennen, konnte jedoch gut in einen Schreibblock diverse Flüssigkeiten verteilen, ohne zu wissen wo die genau und zu welcher Zeit herkamen.

Jetzt war Phill weg und irgendwie auch ihr Antrieb etwas aus sich zumachen. Ihre Füße tauchten in die salzige Flüssigkeit vor ihr und sie watschelte bis zum Knie ins Meer hinein um ihr erregtes Gemüht etwas abzukühlen. Hier in der Bucht war nach 22 Uhr sowieso kein Mensch mehr anzutreffen. Es war die Bucht ihres Vaters. Hatte er vererbt bekommen. Keine 30m von ihr stand auch noch eine alte Hütte. Dort lagerte sie und Ben immer ihre Surfbretter und Schwimmsachen. Sie seufzte laut. Das Wasser schwabbte stärker an ihre Waden heran. In der untergehenden Sonne blickte sie hinaus und vernahm plötzlich eine Unregelmäßigkeit auf dem Meer. Einige Blasen stießen an die Wasseroberfläche und durch jene stieß erprobt ein Schopf, der im selben Moment eilig den Mund empor ragte und nach Wasser schnappte. Hastig zog der junge Mann seine Taucherbille von der Nase und warf sie neben sich ins Wasser.

Blue hockte erstarrt am Wasserrand. Er bemerkte recht schnell, dass er nicht allein war.

„Er hat …rote Haare“, wisperte sie skeptisch. Bei näherer Betrachtung erkannte sie auch, dass er einen Neoprenanzug trug. Es war fast 22 Uhr, was hatte der Kerl so spät noch auf dem Meer zu suchen? Sein Haar war am unteren Kopfkranz kürzer als auf dem Haupt. Ja wirklich, seine Haare sahen aus wie von der Lava geküsst. Er grinste als er sie erblickte.

„Du hast blaue Haare“!

Ja da hatte er recht. Blue hatte blaue Haare.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Bernsteinseele
2012-12-11T17:17:53+00:00 11.12.2012 18:17
Chaos ist eigentlich nit so schlimmm. Aber mir sind so beim lesen spontan 2 Fehler aufgefallen.

"[...]jene stieß erprobt ein Schopf, der [...] nach Wasser schnappte."
Sicher, dass du erprobt meintest? Und ich glaub er schnappte eher nach Luft als Nach Wasser?! ^^

"[...] so spät noch auf dem Meer zu suchen?"
Taucher sind meiner Meinung nach eher im Meer. ^^

Aber ansonsten gefällt es mir. Werd gleich mal weiter lesen. ^^


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