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Adventsgeschichten

1 Dezember
von

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24. Dezmeber

Hallo zusammen,
 

hier der letzte Teil der 24. Dezember
 

Stichwort: Heiligabend

Charas: Matthias Langmeier und Rovan Velios
 

Gähnend streckte sich Rovan in dem großen Bett. Heute war der 24. Dezember und damit Heiligabend. Was die Menschen an diesem Tag fanden, wusste der Dämon bis heute nicht. Er hatte die Geburt Jesus erlebt, war er doch mehr als 2000 Jahr alt.

Verstehen konnte er den Hype darum jedoch nicht.

Suchend glitt seine Hand über das Laken, aber die Seite des Bettes war kalt.

Erstaunt hob der Dämon den Kopf und sah sich in seinem Schlafzimmer um. Von Matthias, seinem Freund fehlte jedoch jede Spur.

Verstört kniff er die Augen zusammen und konzentrierte seine Kräfte.

Matthias war in der Villa, in der Küche genauer gesagt.

Mühsam erhob sich Rovan und tappte ins Bad. Er gönnte sich eine kleine Dusche. Ohne Matthias machte das einfach keinen Spaß.

Viel lieber, ließ er sich von dem schönen, sterblichen Mann verwöhnen.

Als er wenig später angezogen in der Küche stand, staunte er nicht schlecht.

An dem großen Esstisch saßen bereits Matthias und seine Freunde Gawain, Ardeth, Galahad und Nuada.

Die sechs Freunde lebten zusammen in der Villa. Platz gab es hier genug.

„Guten Morgen zusammen“, murrte Rovan.

Er raubte sich bei Matthias einen Kuss und setzte sich neben ihn.

„Dir auch einen guten Morgen. Hab nicht so eine miese Laune“, meinte Galahad und biss in sein Brötchen.

Aber Rovan kniff nur die Augen zusammen.

„Man hätte mich ja auch mal wecken können. Was ist denn heute bitte los mit euch?“

Sein Blick wanderte nur zu Matthias, aber dieser zuckte die Schultern.

„Tut mir leid Schatz. Aber Lena kommt doch nachher und ich musste mich noch um ihre Geschenke kümmern. Ich wollte dich nicht wecken.“

Lena war seine kleine Tochter. Das Mädchen war erst in die Schule gekommen und Matthias versuchte ihr ein guter Vater zu sein auch wenn sie bei ihrer Mutter lebte.

Rovan knurrte leise, sagte aber nichts dazu.

Er liebte Matthias und er würde nie ein böses Wort an ihn verlieren.

Der Rest des Frühstückes verlief gewohnt friedlich.

„Was steht denn heute noch alles an?“ wollte Galahad wissen.

Er mochte Weihnachten auch nicht sonderlich, da reichte es ihm schon, dass einige Fenster geschmückt waren.

„Gawain und ich holen gleich den bestellten Weihnachtsbaum ab und dann wird geschmückt. Es soll ja alles fertig sein, wenn Lena kommt“, erklärte Ardeth.

Er warf seinem Schatz einen Blick zu und dieser nickte.

„Aha“, machte Galahad nur.

Das war nicht das, was er hören wollte. Genervt verdrehte er die Augen und erhob sich.

Nuada hauchte ihm einen Kuss auf die Wange und zuckte dann die Schultern.

Auch er verstand das Fest der Menschen nicht, aber er würde es hinnehmen. Schließlich würde es dann später ein Geschenk geben und darauf freute er sich.
 

Gawain und Ardeth machten sich nach dem Frühstück auf den Baum zu holen, während die anderen die Villa schmückten. Den Weihnachtsschmuck hatten sie schon vor ein paar Tagen gekauft. Nur widerwillig half Rovan seinem Schatz.

„Guck bitte nicht so. Ich habe Weihnachten immer geliebt und für mein Kind soll es perfekt werden. Ich habe nachher auch eine Überraschung für dich.“

Kurz strich er Rovan über die Wange, bevor er sich wieder um die Girlande für die Tür kümmerte.

Dieser knurrte leise.

„Ich verstehe einfach nicht, was ihr Menschen an diesem Fest findet. Es ist auch nichts weiter. Es gibt so viele Geburten von Göttern und ihr feiert den Christengott. Aber bitte, ich benehme mich, wenn ich später eine Belohnung bekomme,“ gab er zurück.

Rovan war in Griechenland geboren, zu einer Zeit, als es den Christengott noch nicht gab. Für ihn hatte er keine Bedeutung.

„Was für eine Belohnung möchtest du denn?“

Leise, sanfte Worte, als Matthias ihn ansah.

Der Dämon tippte sich an die Lippe, als würde er überlegen und grinste dann diabolisch.

„Wie wäre es mit Sex unter dem Baum? Ich glaube, das könnte mir gefallen.“

Sein Blick wanderte über Matthias und blieb an dessen Schritt hängen. Hungrig leckte er sich über die Lippen, wusste er doch genau welche Wirkung diese Geste hatte.

Matthias schluckte hart.

Dieser Gedanke gefiel ihm auch. Unter einem Weihnachtsbaum hatte er noch nie Sex gehabt. Aber es hatte auch noch nie so einen Mann wie Rovan in seinem Leben gegeben.

„Ich denke drüber nach“, sagte er grinsend.

Ohne weiter auf seinen Dämon zu achten, wandte er sich um und kümmerte sich wieder um den Weihnachtsschmuck.

Frustriert knurrte Rovan, sagte aber nichts mehr. Kannte er doch seinen Liebsten.

Wenig später erschienen Gawain und Ardeth mit dem Baum. Es war eine wunderschöne, Großgewachsene Blaufichte.

Zusammen stellten sie den Baum in den Ständer und brachten mit etwas Magie die Zweige in die richtige Ausrichtung.

Dann begann das große Schmücken.

Matthias machte es Spaß, aber es war auch anstrengend, da er nicht bis an die Spitze kam.

Die Fichte war so buschig, dass sie den gesamten Platz neben dem Kamin und dem Fenster einnahm.

„Sollen wir dir helfen?“ fragte Gawain.

Der Römer lachte, als er Matthias zusah wie dieser sich abmühte. Nur Rovan war bei ihnen um beim Schmücken zu helfen.

„Ja gerne. Ich komme nicht dort nach oben“, antwortete Matthias.

Ohne zu zögern schnappte sich Gawain die Christbaumspitze und erhob sich in die Luft. Er schwebte ein paar Meter über dem Boden und brachte die Spitze an.

Dann nahm er sich einige der Kugeln und der Engel und hängte auch diese an.

Nach fast zwei Stunden war die Arbeit getan.

Der Baum und die Villa waren geschmückt. In der Küche duftete es, dank Martha ihrer Küchenfee nach Plätzchen.

„Sehr schön. Ich denke, dass hat sich gelohnt. Nun kann Lena kommen“, sagte Matthias und sah sich um.

Rovan legte den Kopf auf dessen Schulter und schnurrte leise.

„Solange es dir gefällt bin ich zufrieden. Irgendwie sieht es ja gut aus.“

Sanft hauchte er Matthias einen Kuss in den Nacken und presste sich an ihn.

Für diesen Mann würde er das Weihnachtsfest erdulden.

Er selber hielt nichts von diesem Fest. Es war seiner Meinung nach nur etwas für die Christen und er war keiner.

Sanft zog er Matthias auf einer der großen Sofas und setzte sich zu ihm. Irgendwie hatte er keine Lust mehr, heute noch viel zu unternehmen. Aber sie wollten ja nachher noch in die Kirche zum Krippenspiel.

Bei dem Gedanken daran, verzog er leicht das Gesicht.

„Was ist denn los Schatz? Sieht es wirklich so schlecht aus?“ fragte Matthias und legte den Kopf schief.

Hastig wehrte Rovan ab.

„Nein, es sieht toll aus. Ich dachte nur an die Kirche und das ich da keine Lust habe. Ich und Kirchen, dass passt nicht“, antwortete er.

Kurz zuckte er die Schultern. Was sollte er als Dämon auch sagen?

Gerade als Matthias antworten wollte, klingelte es.
 

Ein Lächeln huschte über seine Züge. Das konnte nur Lena, seine Tochter sein.

Franziska, seine Ex-Frau brachte das kleine Mädchen vorbei. Sie nickte ihnen freundlich zu, aber man sah ihr deutlich an, dass sie nicht glücklich war.

Lieber hätte sie Lena zu Hause bei sich gehabt. Aber sie hatte es Matthias gestattet. Zumal dieser sie bis 20 Uhr nach Hause zur ihr bringen musste.

„Papa. Wie schön es hier aussieht“, rief sie und sprang Matthias in die Arme.

Dieser lachte glücklich und umarmte seine Tochter.

Er hatte sich mit Franziska darauf geeinigt, dass sie beide das Sorgerecht hatten und so durfte er Lena auch weiterhin sehen.

„Denk bitte dran, dass sie rechtzeitig zu Hause ist. Es fängt wieder an zu schneien. Sie soll nicht nass werden“, sagte Franziska.

Ihr Blick wanderte zu Rovan, aber dieser lächelte nur freundlich. Er hatte Matthias versprochen, sich zu benehmen. Auch wenn ihm das schwer fiel. Er mochte diese Frau nicht und nicht nur, weil sie mit Matthias zusammen gewesen war.

„Aber natürlich. Wir kümmern uns schon gut um sie.“

Ohne seine Ex-Frau weiter zu beachten, ging er mit Lena in der Hand in das große Wohnzimmer um ihr den Baum zu zeigen.

Franziska sah beiden nur nach und ging.

Rovan war es ganz recht so.

Als er das Wohnzimmer betrat, erwartete ihn ein schöner Anblick.

Matthias hatte Lena auf den Schultern und diese bestaunte die Kugeln. Sie alle glitzerten so schön, dass sie nicht anders konnte und sie lachend anstieß.

Ihr Vater lachte mit und sie hatten sie beide ihren Spaß.

Der Dämon schüttelte den Kopf und setzte sich in einen der Sessel.

Der Anblick, wie sein Freund lachend seine Tochter bei sich hatte, machte ihn glücklich.

Lena quietschte immer wieder fröhlich, als ihr Papa ihr den Baumschmuck zeigte.

Für dieses Lächeln hatte sich der ganze Stress wirklich gelohnt.

Als Gawain und Ardeth den Raum betraten, rannte Lena sofort zu ihnen um die beiden zu begrüßen.

Die neuen Freunde ihres Papas waren auch ihr wichtig und sie hatte sie lieb. Zumal diese Männer gerne mit ihr spielten und sie immer etwas von ihnen bekam.

Grinsend sah Matthias seinen Freund an. Dieser grinste zurück.

Für diesen Mann würde er alles tun.

Selbst die Kirche konnte er ertragen.
 

Dick eingepackt saßen sie fast eine Stunde in der kalten, kleinen Kapelle, die zu einer großen alten, romanischen Kirche gehörte und lauschten sowohl der Predigt als auch der Erzählung über Jesus Geburt.

Rovan, Galahad, Gawain und Ardeth fühlten sich zwar nicht wohl, aber dennoch waren sie erstaunt, was die Menschen aus diesem Fest machten. Für sie war es das Fest der Wintersonnenwende, dass so genannte Julfest. Nur in den nordischen Ländern war es darunter noch bekannt.

Die Christen hatten das Volk der Heiden, wie sie es nannten, größtenteils ausgerottet.

Nur Nuada war nicht mitgekommen. Nicht einmal Galahad hatte ihn überreden können.

Der Prinz aus einer anderen Welt hatte sich geweigert, da er nicht bereit war einen heiligen Ort zu betreten. Lieber saß er zu Hause und gönnte sich einen Eierpunsch.
 

Es war schon lange dunkel und es hatte wieder angefangen zu schneien, als sie die Kirche verließen.

Lena plapperte fröhlich vor sich hin. Ihr hatte das Krippenspiel wirklich gut gefallen. Nur mitgesungen hatte sie nicht.

„Gibt es jetzt die Geschenke, Papa?“ fragte sie und sah ihren Papa mit großen Augen an.

Matthias zuckte nur die Schultern.

„Tja Schatz, ich weiß nicht ob der Weihnachtsmann schon da war. Am besten gucken wir einfach mal“, sagte er.

Sein Blick wanderte zu Rovan und der hob die Hände.

„Warte es ab kleine Motte. Vielleicht war er ja fleißig.“

Er hakte sich bei Matthias ein und gemeinsam gingen sie nach Hause. Der Weg war nicht weit und sie hatten nicht extra das Auto nehmen wollen. Ein bisschen Bewegung konnte auch nicht schaden.

Zu Hause brachten sie Lena ersteinmal in die Küche. Zwar lagen schon die Geschenke unter dem Baum, aber es sollte zuerst eine Tasse Kakao geben. Schließlich war es ja kalt.

Lena konnte es kaum noch erwarten. Immer wieder sprang sie auf um nach den Geschenken zu sehen, aber Matthias rief sie jedes Mal zurück.

„Nur noch einen Moment Schatz“, sagte er.

Aber Lena dachte gar nicht daran. Sie wollte nicht mehr still sitzen. Kaum war die Tasse Kakao leer, stand sie auf und rannte ins Wohnzimmer.

Dieses Mal konnte sie niemand aufhalten.

Lachend folgten ihr die Erwachsenen.

Staunend stand Lena vor dem großen Baum und wagte kaum zu atmen.

Bis auf einiges Kerzen und die Weihnachtsbaumbeleuchtung lag der Raum im Dunkeln. Die Kugeln und die Lametta glitzerten im Schein des Lichtes.

Es war ein wunderschöner Anblick.

Unter dem Baum lagen die Geschenke. Nuada hatte sie nach Namen geordnet verteilt. So musste niemand lange suchen.

„Na los, Prinzessin. Jetzt darfst du“, lachte Matthias.

Er kuschelte sich an Rovan und schloss kurz die Augen. Er war endlich dort angekommen, wo er schon immer hin wollte. Er war unendlich glücklich.

Seine Tochter war hier und der Mann, den er über alles liebte.

Mit Rovan und seinen Freunden hatte er eine neue Familie gefunden.

Auch wenn sie Dämonen waren, war er bei ihnen sicher. Er fühlte sich in ihrer Mitte wohl und er wollte nichts daran ändern.

Rovan hauchte ihm einen Kuss auf die Wange und hielt ihn einfach fest.

Gawain und Ardeth hatte sich zusammen gekuschelt auf dem Sofa niedergelassen und sahen Lena zu, wie sie ihre Geschenke suchte und sie auspackte.

Auch Galahad und Nuada waren bei ihnen.

Selbst in den Augen des Prinzen lag so etwas wie Zufriedenheit.

„Danke Schatz. Für alles hier“, flüsterte Matthias und stahl sich einen langen Kuss.

Er wollte nichts weiter als den Moment genießen.

Später sangen sie zusammen Weihnachtslieder. Auch wenn keiner von ihnen singen konnte und es schief klang, so hatten sie dennoch ihren Spaß dabei.

Genau das machte Weihnachten aus.
 

ENDE



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