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Ich bin nicht perfek. Na und?...Ich bin halt so!

von

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Ein Diamantwecker und feurige Unterhaltung für eine motivationslose Mizu

Auf die Frage, wie die Marine an meinen Namen geraten war, würde ich wohl keine Antwort bekommen, außer vielleicht ich würde mir einer der Deppen schnappen und ihn ausquetschen. Aber auf merkwürdige Art und Weise war mir ein Gespräch wegen meinem Nachnamen erspart geblieben. Ich wusste nicht warum, doch jeder hatte die Tatsache einfach hingenommen, dass ich ein Problem damit hatte.
 

Das Einzige was Whitebeard dazu gesagt hatte, als die Kommandanten ihre Divisionen aufklärten, war, dass ich mich damit abfinden sollte. Mein Name gehöre nun einmal zu mir und da der Steckbrief überall verteilt wurde, musste ich damit rechnen, dass mich öfter Leute mit meinem Namen ansprachen. Ich musste zugeben, er hatte nicht ganz unrecht. Schließlich konnte ich nicht ständig Crewmitglieder zusammenfalten und mir würde wohl der Landgang gestrichen werden, wenn ich weiterhin so ausrasten würde. Es würde einfach nur Probleme machen und im schlimmsten Fall müsste ich immer mit Marco rumlaufen.
 

Was mich sehr verwunderte war, dass niemand meiner ‚Opfer‘ sauer auf mich war, auch niemand sonst von der Crew! Im Gegenteil sie zeigten eher Verständnis und akzeptierten es. Wohlgemerkt es wusste NIEMAND irgendwelche genaueren Hintergründe. Wenigstens Marco war auf mich sauer, auch wenn das eher andere Ursprünge hatte…
 

Es war bereits mittags und ich war immer noch im Speisesaal, denn ich hatte nicht genug Motivation gehabt mich in meiner Kajüte zu verkrümeln. Stattdessen lag ich lieber mit dem Kopf auf dem Tisch und starrte die Maserung des Holzes an. Wutausbrüche mussten ja auch immer gleich so energieraubend sein, ich fühlte mich in meinem Kopf komplett dumpf an und betrübt würde meine Laune nun wirklich nicht treffend beschreiben.
 

Neben mir saß Izou, welcher wohl beschlossen hatte auf mich achtzugeben und seine Ausgeglichenheit auf mich abfärben zu lassen, und lass in aller Ruhe die Zeitung. Währenddessen rauchte er eine längliche Pfeife, welche er aus seinem Kimonoärmel gezaubert hatte. Was er da wohl noch so alles versteckt hatte?
 

Um ehrlich zu sein, war es ja wirklich nett von ihm mir Gesellschaft zu leisten, doch ich brauchte seine Ruhe und Ausgeglichenheit nicht. Es hatte eine Trägheit sowohl meinen Körper als auch meinen Geist befallen, es wäre mir sogar egal gewesen, wenn neben mir eine Bombe einschlagen würde! Ich bemerkte nicht einmal wie der Kimonoträger von seiner Zeitung aufsah und mich musterte, „Willst du nicht deinen Kaffee trinken?“
 

Meine Augen lösten sich von der Holzmaserung und wanderten erst zu dem Kommandanten und dann zu meiner Tasse. Mühsam hob ich meinen Kopf und stütze mich mit einem Arm auf um halbwegs aufrecht zu sitzen. Dann nahm ich meine Tasse und kippte den Inhalt einfach so runter. Izou beobachtete mich weiter und hob skeptisch eine Augenbraue. „Der war sicher nicht mehr warm…“, ich zuckte nur mit den Schultern und ließ mich wieder sinken. „Nicht mal mehr lauwarm.“, gab ich trocken zurück.
 

„Du solltest dich nicht so gehen lassen.“, meinte der Kimonoträger und blätterte eine Seite weiter. „Du hast ja keine Ahnung.“, ich seufzte, „Das alles wäre nie passiert, wenn ich mich euch nicht angeschlossen hätte.“. Ich ignorierte Izous ernsten Blick und fuhr fort, „Dann hätte ich nicht auf dem Kriegsschiff der Marine gekämpft, und hätte deswegen keinen Steckbrief bekommen, weil ich keine Piratin wäre und dieser Name wäre nie ans Tageslicht gekommen. Zumindest nicht in Verbindung mit mir.“
 

Der Kommandant nahm einen tiefen Zug von seiner Pfeife und atmete den Qualm langsam und lange wieder aus, „Also bereust du es?“. Aus den Augenwinkeln heraus sah ich ihn an und überlegte einen Moment, „Frag mich in drei Tagen noch mal.“. Seine Mundwinkel hoben sich leicht, denn er wusste, dass ich auf meinen Geburtstag anspielte. Wenn ich jetzt antworten würde, wäre die Antwort ein „Ja“, aber ich war nicht wirklich zurechnungsfähig, das wusste ich selbst! „Ich werde drauf zurückkommen.“, damit widmete er sich wieder seiner Zeitung.
 

Langsam machte sich die Müdigkeit bemerkbar, denn ich war nicht nur erschöpft wegen meines Ausrasters heute Morgen, nein, zu allem Überfluss hatte ich ja auch noch die Nacht durchgemacht. Also dämmerte ich leicht vor mich hin und hatte meinen Kopf auf meine verschränkten Arme gelegt. Ich schlief zwar nicht wirklich, denn ich hörte noch gedämpft, was um mich herum passierte, doch wach war ich auch nicht.
 

Wie lange ich so vor mich hin dämmerte konnte ich nicht mehr sagen, aber so langsam drangen die Geräusche stärker in mein Bewusstsein, doch meine Augen wollten sich noch nicht öffnen. Ich hörte wie sich jemand dem Tisch näherte und sich mir gegenüber setzte. „Sie sollte wie andere Leute nachts schlafen, anstatt tagsüber mit dem Kopf auf einem Tisch, eh.“, damit identifizierte ich mein Gegenüber als einen schlecht gelaunten Marco. Die Mühe, irgendeine Regung zu zeigen, machte ich mir trotzdem nicht.
 

„Bist du etwa immer noch wegen der Aktion von gestern sauer?“, fragte Izou den Vizen amüsiert. „Nein, aber wegen dem, was sie danach schon wieder angestellt hat. Sie könnte sich wirklich mal ein Beispiel an Sayu nehmen!“, grummelte Marco. „Und auch etwas mit jemanden anfangen, der eine eigenwillige Frisur hat?“, ich hielt meine Augen weiter geschlossen, während ich sprach. „So ein Quatsch! Aber sie-…“, er unterbrach sich selbst, anscheinend hatte er erst jetzt bemerkt, dass ich gesprochen hatte und demnach doch nicht schlief, „Nein, aber DU könntest es lassen, dich ohne Erlaubnis in das Zimmer von deinem Vorgesetzten zu schleichen und alles durcheinander zu bringen!“, knurrte er mich nun direkt an.
 

Ich hob den Kopf und stützte ihn mit meiner rechten Hand ab und sah den Blondschopf gelangweilt an, „Das hast du aber recht spät bemerkt.“. Marco funkelte mich böse an, „Wenn ich heute Morgen nicht wegen einem lilahaarigen Abrisskommando geweckt worden wäre, hätte ich es mit Sicherheit eher bemerkt! Und wenn du schon meinen kompletten Schreibtisch durchstöbern musst, kann du dir wenigstens Mühe geben, unauffälliger Sachen zu ändern!“, damit hielt er mir die Einteilung der Nachtwacht unter die Nase, welche auch Izou interessiert musterte.
 

„Warum sollte ich mir Mühe geben deine Schrift nachzuahmen? Ich hatte eh nicht vorgehabt, alles wieder aufzuräumen, da wollte ich es dir leichter machen, mein Werk schneller zu finden.“, „Wie überaus nett von dir!“, gab der Vize sarkastisch zurück. „Du hast dich für die letzte Nacht ja komplett eingetragen.“, warf Izou erstaunt ein und ich blickte ihn unbekümmert an. „Ich hatte keine Lust Sachen zu träumen, die ich nicht sehen will…“, ich seufzte und lies den Kopf wieder sinken, „Und eigentlich war der Plan, dass die Ananas sich tierisch darüber aufregt und mir irgendeine Strafe gibt, aber mir ist so ein Wisch in die Quere gekommen.“, damit deutete ich auf den leicht lädierten Steckbrief, der immer noch neben mir lag.
 

„Hör endlich auf rum zu jammern!“, ich starrte Marco an. Hatte er gerade wirklich behauptet ich würde rumjammern? Langsam regte sich doch wieder etwas in mir. „Ich jammer?“, funkelte ich ihn an und meine Augenbraue begann wieder zu zucken. „Ja, es ist immerhin nur ein Name! Du tust so als wäre es der Weltuntergang.“, provozierte der Vize mich weiter und wir waren wieder kurz davor uns zu fetzen. Ich holte tief Luft, „Du hast doch absolut keine Ahnung davon, also halt die Klappe-“, unhöflicher Weise wurde ich von dem Kommandanten der 16. Division unterbrochen.
 

„Es hat wahrscheinlich dieselben Gründe, wie dein Versprechen am Anfang deiner Reise, nicht wahr?“, fragte Izou ganz nebenbei und ich hielt inne. Schlagartig lies ich mich wieder deprimiert auf die Tischplatte plumpsen und legte meine Arme schützend über meinen Kopf, als würde ich mich so verstecken können. „Der war gemein und unfair.“, nuschelte ich und Marco blickte nur verwirrt zwischen uns hin und her. „Musste das sein, eh?“, meinte er und deutete auf mich, „Sie hat sich gerade fast wieder normal aufgeführt und dann musst du sie fertig machen?“
 

„Es war nötig, eure Streiterei nervt langsam und ist auch nicht mehr so lustig wie noch vor einigen Tagen.“, erwiderte der Kimonoträger und blätterte wieder in seiner Zeitung. Marco seufzte und nun war er es, der seinen Kopf mit einer Hand abstützte. „Sag mal was meinst du mit Versprechen und woher weißt du sowas eigentlich, Izou?“. Der Angesprochene zog noch einmal an seiner Pfeife, „Ich kenn die Gründe selbst nicht, aber ich weiß es durch ihre Logbücher. Ich musste ihr allerdings versprechen, nichts davon zu verraten.“, erklärte Izou und bei dem letzten Teil blickte er entschuldigend zu dem Vizen. „Du hast die Bücher Pops gegen!“, grummelte ich, da wunderte es mich schon, dass er sich ansonsten an dieses Versprechen hielt…
 

Marco beschloss dieses Thema auf sich beruhen zu lassen und räusperte sich, während er mit seiner freien Hand eines meiner breiteren Lederarmänder ergriff und meinen Arm daran von meinem Kopf nach oben hob. „Kommen wir noch mal zu der Geschichte mit dem Chaos auf meinem Schreibtisch und der Nachtwache zurück.“, gelangweilt ließ er meinen teilnahmslos hängenden Arm auf und ab und von einer Seite zur anderen wippen und achtete sorgfältig darauf, dass ich mir mit meiner eigenen Hand die Haare zerwuschelte, „Deine Strafe dafür bekommst du erst, wenn wir wieder auf hoher See sind.“
 

Ein schwerer Seufzer entkam mir, „Kannst du mich nicht einfach hier und jetzt im Meer versenken?“. Überrascht hielt der Blondschopf inne und musterte mich. Wie meine Stimmung so schnell bloß von dem Tief mit absoluter Garstigkeit zu dem Tief mit Depression und verlorenem Kampfgeist doch wechseln konnte! Schließlich schlich sich ein schiefes Grinsen in sein Gesicht und er ließ meine Hand meinen Kopf tätscheln, „Aber aber, das wäre doch unmoralisch.“
 

Warum fühlte ich mich gerade verarscht?
 

Am nächsten Morgen wurde Jozu die große Ehre zu teil mich zu wecken. Warum ausgerechnet er? Die Erklärung war eindeutig. Was sollte ich ihm schon groß antun, wenn man schon alleine unser Größenverhältnis betrachtete? Und vor allem was zu Hölle sollte ich einem Diamantmenschen schon anhaben können?! Ist ja nicht so, dass ich den ganzen Tag mit irgendwelchem Seestein rumrennen würde.
 

Allerdings hatte meine Motivationslosigkeit seinen Höhepunkt erreicht und machte somit dem braungebrannten Riesen seine eigentlich einfache Aufgabe erheblich schwieriger. Denn ich war absolut nicht gewillt mich in irgendeiner Weise in Bewegung zu setzen. Das Einzige, was Jozu symbolisierte, dass ich tatsächlich wach war, war das Grummeln, das kurzzeitige Öffnen eines Auges um ihn genervt anzusehen und das darauffolgende demonstrative von ihm Wegdrehen.
 

Nicht einmal als der Kommandant meine Hängematte so anstieß, dass sie beunruhigend stark hin und her schwang, sodass ich sogar mit der Wand leicht kollidierte, weigerte ich mich aufzustehen. Letzten Endes war der gute Jozu so genervt, dass er einfach die Hängematte drehte und ich auf den Boden plumpste. Jetzt war ich auf alle Fälle wach und ich starrte perplex nach oben. „….Autsch!“, gab ich noch leicht erschrocken von mir, blieb aber weiterhin auf dem Rücken liegen.
 

Der Riese zerrte mich hoch, schob mich ins Bad und kramte noch wahllos Klamotten aus meinem Schrank, die er mir in die Arme drückte, um dann mit einem gebrummten „Beeil dich!“ die Tür zu schließen. Träge starrte ich die Tür an, ehe ich mich halb umwandte und mit dem Gedanken spielte, mich einfach auf dem Boden der Dusche zusammenzurollen und zu schlafen. Aber ich verwarf die Idee wieder, einerseits war es kalt und unbequem und andererseits wollte ich nicht heraus finden, was Jozu sich noch alles einfallen lassen würde.
 

Also gab ich mich murrend geschlagen und ging schnell duschen. Nachdem ich mir auch die Zähne geputzt hatte und etwas wacher war, betrachtete ich erst einmal genauer die Klamotten, die mir Jozu gegeben hatte. Also nicht das ich jetzt auf einmal ein Modebewusstsein oder so hätte, aber ich musste mich vergewissern, dass ich auch so rumlaufen konnte ohne gleich zu erfrieren. Unter den Sachen war die schneefeste Hose, ein Pulli, ein T-Shirt, Socken und eine Boxershort. Ich blinzelte einen Moment lang die Boxershort an, wusste Jozu denn nicht, dass ich nur darin schlief? Dann schüttelte ich seufzend den Kopf, natürlich nicht, woher sollte er es auch wissen?
 

Auch egal, das war nicht wirklich das Problem, denn das war etwas ganz anderes. Nämlich die Erkenntnis, dass unter den Sachen kein BH war, ja, DAS war schon eher ein Problem! Schuhe wären auch nicht verkehrt gewesen, fehlten aber leider auch. Genervt knabberte ich an meinem Piercing herum, als ich schon mal die Boxershort, Socken und Hose anzog. Vorsichtshalber wickelte ich mir ein Handtuch um den Oberkörper und schlenderte zur Tür. Ich öffnete sie Tür etwas und steckte meinen Kopf durch den Spalt.
 

„Bist du endlich fertig?“, brummte Jozu, der im Zimmer stand und wartete, dass ich endlich mal rauskam. „Noch nicht ganz… Es wäre super, wenn ich noch einen BH und meine Chucks kriegen könnte.“, Jozu zog eine Augenbraue hoch, „Dann hol sie dir doch.“. Mein Blick verfinsterte sich, es ist nicht so, dass ich ein Problem damit hätte, nur mit dem Handtuch bedeckt raus zu marschieren, aber ich trug seit ein paar Tagen schon keinen Verband mehr, ergo Jozu würde mein Tattoo sehen. DAMIT hatte ich sehr wohl ein Problem! Es sollte eine Überraschung sein, die Sayu und ich gemeinsam offenbaren! Obwohl ich mich schon fragte, wie sie es vor Thatch versteckte, oder sie hatte ihre Freund bestochen…
 

„Willst du das ich mich hier aus Protest einschließe?“, der Kommandant überlegte kurz, kramte dann aber doch schnell einen BH aus dem Schrank und warf ihn mir zu, welchen ich mit der rechten Hand auffing, genauso wie die Chucks die folgten. Schnell zog ich mich fertig an und trat aus dem Bad, erst da blickte ich zur Uhr, während ich mir einen Schal umwickelte, „Es ist grade mal halb acht!?“. Fassungslos sah ich Jozu an, der nur unbekümmert mit den Schultern zuckte, „Gehen wir, das Frühstück wartet.“. Dachte er jetzt allen Ernstes ich würde mitkommen?
 

Genervt stöhnte ich und ließ mich auf das Bett fallen, „Kannst du vergessen! Hab keinen Hunger.“, „Klare Ansage von Pops, außerdem hast du gestern schon nichts gegessen.“, „Keine Lust!“. Die Motivationslosigkeit hatte wieder die Herrschaft übernommen, deshalb war ich auch viel zu träge mich aktiv zu wehren als der Riese mich kurzerhand hoch hob und mich über die Schulter schmiss. Also da Jozu so groß und breit war, war seine Schulter wesentlich bequemer als Marcos und ich war wirklich froh, dass ich neben dem Schulterpanzer mit Stacheln Platz hatte!
 

Während Jozu los ging, versuchte ich ihm halbherzig klar zu machen, dass ich nicht begeistert war schon wieder den Mehlsack zu mimen. „Lass mich runter.“, ich bekam keine Antwort, „Ich werd seekrank!“, „Du bist Piratin und schon seit Jahren auf dem Meer, du wirst nicht seekrank!“, gab er nun doch trocken zurück. Ich überlegt mir schnell etwas neues, um runter gelassen zu werden, „Ich hab Höhenangst!“, Jozu hob eine Augenbraue, „Du bist schon mit Marco geflogen und über Hausdächer geturnt, da hattest du auch keine Angst.“, „Das zählt nicht, das eine Mal war mein Kopf nicht in Ordnung und bei dem anderem Mal auf der Flucht.“
 

Mittlerweile hatten wir den Speisesaal fast erreicht, „Beschwer dich nicht, wenn ich dich vollkotze.“, grummelte mich und mein Träger verdrehte die Augen, „Wie willst du das mit leerem Magen hinkriegen?“. „Wetten ich krieg genug zusammen?“, ich merkte wie seine Muskeln sich kurz anspannten, denn ihm schien die Vorstellung nicht zu behagen. Im Endeffekt beschloss ich, es wäre doch zu anstrengend und beließ es bei meinem Protest.
 

Die Anderen schauten nicht schlecht als sie mich auf Jozus Schulter entdeckten, während er zum Kommandantentisch ging. „Tut mir leid Vater, es hat etwas länger gedauert, aber sie wollte einfach nicht kooperativ sein.“, erklärte der Kommandant. „Und was ist der Grund dafür, dass ich so dringend hier sein soll, Pops?“, fragte ich mit nüchternem Interesse, während mich der 3.Kommandant von seiner Schulter nahm und mich auf meinem Platz absetzte.
 

Der alte Mann musterte mich amüsiert, „Brauche ich denn einen bestimmten Grund dafür, dass ich so früh wie möglich die Anwesenheit meiner Tochter genießen und mit ihr zusammen frühstücken möchte?“. Ich sah ihn aus zu Schlitzen verengten Augen an, „Vor acht Uhr morgens auf jeden Fall!“. „Grrrrruhahahahaha!“, musste er schon früh am Morgen SO laut lachen?! „Falls es dir noch nicht aufgefallen ist, du warst die Einzige, die noch nicht da war.“, erklärte mir Pops grinsend. Und ob mir das aufgefallen war! Es war noch nicht einmal acht Uhr und die komplette Crew hatte sich im Speisesaal eingefunden, folglich MUSSTE hier irgendetwas faul sein!
 

In dem Moment wurde mir ein Teller vor die Nase geschoben und zwar ein recht überfüllter Teller. Mein Blick viel auf Sayu, welche mich warnend ansah, „Iss oder du bekommst keinen Kaffee!“. Unbeeindruckt sah ich sie an, „Hab ich gesagt, dass ich Kaffee will?“, ich blickte wieder zum Teller. „Also ich nehm dir das Croissant gerne ab.“, meldete sich mein Kakadu, welcher gerade auf meiner Schulter landete. Mir war gar nicht aufgefallen, dass er sich nicht einmal bis jetzt gemeldet hatte…
 

Mit einem schweren Seufzer begann ich mich daran zu machen das Essen in meinem Magen verschwinden zu lassen. Auch wenn das Essen wie immer lecker war, ich hatte keinen Appetit, doch mein Magen war leer und rumorte deswegen. Nach ungefähr der Hälfte stocherte ich nur noch auf meinem Teller herum und schob ihn schließlich zu Ace rüber. Wirklich an wen sollte ich mich denn sonst wenden?
 

Der Rest der Anwesenden sahen mich finster an, doch ich zuckte nur mit den Schulter, „Ich hab doch was gegessen…“. Im nächsten Moment räusperte sich Pops, den ich sofort sorgfältig ins Auge nahm, immerhin ging hier irgendetwas vor sich. „Mizu, du wirst dich heute auf der Insel amüsieren gehen.“, ich blinzelte ein paarmal und man musste das Warnsignal ‚Pure Motivationslosigkeit‘ deutlich über meinem Kopf blicken sehen. Ich bevorzugte es erst einmal nichts dazu zu sagen.
 

„Du warst schon länger nicht von Bord und hast nichts weiter getan als dich abzuschotten, ich finde du solltest etwas Abwechslung haben. Ace wird dich begleiten und auf dich aufpassen. Also los, geht und amüsiert euch, hab Spaß und genießt den Tag!“, perplex sah ich meinen breit grinsenden Käpt´n an. Bitte was?! „Wie? Halt Moment! Etwa jetzt sofort?“, doch schon stand Ace neben mir und zog mich hoch. „Komm schon du hast Pops doch gehört.“, und völlig die Tatsache ignorierend, dass ich überhaupt nicht wollte, schob er mich vor sich her aus dem Speisesaal heraus. Was zur Hölle war hier los?!
 

Kurze Zeit später verließen wir das Schiff, vorne voran ein hochmotivierter Ace und ich trottete ihm wenig begeistert hinterher, während ich mir noch die Handschuhe anzog, die wir zusammen mit meiner Lederjacke noch geholt hatten. Ich wusste nicht was der ganze Quatsch sollte, aber ich war zu dem Schluss gekommen, dass es mir auch herzlich egal war. Die einzige Unterstützung war Kasu, der uns einfach nachgeflogen war ohne zu meckern.
 

Seine Vermutung war, dass mich die Anderen wirklich nur auf andere Gedanken bringen wollten und mich versuchten aufzuheitern. „Und was sollen wir jetzt machen Ace?“, „Weiß nicht, lass uns einfach mal umsehen, wir finden schon was.“, super Idee, das hörte sich fast so schön an wie Shoppen! Ich seufzte genervt, „Na ein paar Stunden werden wir schon überstehen…“, doch scheinbar hatte ich die Rechnung ohne Ace gemacht, denn der drehte sich um und packte mich am Arm, „Oh nein Mizu, wir werden den ganzen Tag was unternehmen! Und wir werden nicht eher zur Moby zurückgehen bis sich deine Laune etwas gebessert hat und zwar ehrlich und nicht nur gespielt!“
 

Die Feuerfaust zog mich weiter und ich konnte nur verdutzt seinen Rücken anstarren. Ace hatte die Aufgabe mich irgendwie auf andere Gedanken zubringen? Scheinbar schien er das auch als Grund anzusehen, es voll und ganz auszunutzen um eine Menge Mist zu bauen. Mein Verdacht wurde auch schnell bestätigt, denn der Kommandant bewies, was für ein Kind er sein konnte! Er benahm sich zwar nicht wie ein Dreijähriger, aber die Späße und Kommentare, die er machte, zeigten es deutlich und seine Augen funkelten immer so, wenn er etwas Lustiges entdeckte.
 

Wenige Stunden später, um genau zu sein drei Stunden später, stand ich schwer atmend in einer Seitengasse. Der Cowboyverschnitt hatte mich mindestens durch zehn Seitengassen gezehrt als wir auf der Flucht waren. Ja, wir waren auf der Flucht und diesmal war ich NICHT die Schuldige! Wir hätten schon viel früher aufhören können zu rennen, denn unseren Verfolger hatten wir schon nach drei Abbiegungen verloren!
 

Ich holte einmal tief Luft, „PORTGAS D. ACE! DU ELENDER ZECHENPRELLER!!!“, also wenn der Wirt uns jetzt nicht anhand meines Gebrülls finden würde, wusste ich auch nicht weiter. Der Zechenpreller scherte sich nicht wirklich darum, sondern lachte lautstark und kippte fast hintenüber, während er auf einer Kiste saß. Dieser Irre hatte mich doch dazu gekriegt mit ihm in ein Wirtshaus zu gehen um etwas zu essen, schon wieder, und als wir fertig waren, sprang er einfach so mir nichts, dir nichts auf, schnappte mich und rannte. Ich hätte bei seinem breiten Grinsen erahnen sollen, dass er etwas im Schilde führte…
 

„Was regst du dich denn so auf? War doch lustig!“, fassungslos sah ich ihn an, doch er lachte einfach weiter und schob sich mit einer Hand den Hut wieder in die richtige Position. „Ich hab noch nie mein Essen bezahlt, wenn die Jungs dabei sind, zahlen die und ansonsten bin ich chronischer Zechenpreller.“, grinste mich die Feuerfaust breit an. „Ace, die Leute dort arbeiten hart um Geld zu verdienen. Das ist kein Zuckerschlecken in einem Wirtshaus oder einer Bar zu arbeiten, die müssen davon leben!“, erklärte ich ihm gereizt. Erst sah er verdutz aus, eher sein Gesichtsausdruck zu einem beleidigten wurde, „Na und? Ich bin Pirat und von dem einen Mal werde die schon nicht pleitegehen. Außerdem ziehst du die Leute beim Pokern auch über den Tisch.“
 

Kasus Sicht:
 

Kasu, der auf der Kiste neben Ace im Windschatten saß, seufzte einmal und schüttelte den Kopf, das würde nicht gut ausgehen. Mizus Gesicht hatte eine ungesunde Zornesröte angenommen, der Kakadu wandte sich wieder zu Ace, denn er wollte ihm eigentlich raten, um sein Leben zu rennen, doch wie er feststellen musste, war die Feuerfaust selbst auf die Idee gekommen und war bereits weg. Natürlich jagte die Lilahaarige ihm nur einen Augenblick später nach, dass konnte sie doch nicht auf sich sitzen lassen!
 

Dem lila Kakadu kam eine Idee als er den Beiden nachblickte. Also breitete er seine Flügel aus und hob ab, doch statt seiner Partnerin und ihrem potenziellen Opfer mit Cowboyhut zu folgen, flog er wieder in die Innenstadt. Die Zwei würden schon nicht sterben, wenn er sie mal einige Zeit aus den Augen ließ.
 

Etwa zehn Minuten später hockte der kleine Kakadu auf dem Tisch eines Süßwarenstandes und blickte genervt zu der Verkäuferin auf. Diese starrte den lila Vogel entgeistert an, sie hatte zwar davon gehört, dass bei den Whitebeardpiraten auch ein lila Kakadu gesehen worden war, aber den Vogel mit eigenen Augen zu sehen, war schon was anderes. Zumal es sie geschockt hatte, das Kasu ebenfalls reden konnte!
 

Kasu verdrehte genervt die Augen, was stellte sich die Frau denn bitte so an? War es vielleicht, weil er lila war? Oder doch eher, weil er zwei Tüten gebrannte Mandeln bestellt hatte und Geld besaß?
 

Nachdem die Verkäuferin sich dann doch gefangen hatte, gab sie Kasu die gebrannten Mandeln und packte sie für ihn in eine Tüte, damit er sie besser im Flug transportieren konnte. Jetzt musste Kasu nur hoffen, dass Mizu die Feuerfaust nicht quer über die Insel gejagt hatte, denn er bezweifelte, dass er die Strecke mit dem zusätzlichem Ballast schaffen würde.
 

Mizus Sicht:
 

Ich hatte nicht bemerkt, dass Kasu verschwunden war und es kümmerte mich gerade wenig, denn ich jagte immer noch Ace, der in einen Wald rein rannte. Mist, wenn ich Pech hatte, verlor ich ihn zwischen den Bäumen! Also sprintete ich nach vorne und sprang ab. Gekonnt krachte ich in die Feuerfaust und riss ihn zu Boden. Ace landete mit dem Gesicht voran im Schnee, während ich bequem auf seinem Rücken saß.
 

„Idiot! Ich schummel nicht beim Pokern, klar?!“, damit verpasste ich ihm eine Kopfnuss und stand dann auf. Der Kommandant rappelte sich wieder auf, wobei er sich auch seinen Kopf rieb, „Hätte nie gedacht mal von einem Zwerg umgeworfen zu werden…“, murmelte er vor sich hin. Ich schenkte der Sommersprosse keine Beachtung, sondern wandte mich suchend nach meinem gefiederten Freund um, wo zur Hölle steckte er bloß? Da ich nicht zu Ace sah, bemerkte ich auch nicht, dass er auf einmal einen ernsten Gesichtsausdruck, wenn nicht sogar einen bedrückten, zeigte.
 

„Du Mizu…“, ich dreht mich wieder zu der Feuerfaust, nur um zu sehen, dass er in eine andere Richtung blickte. Als ich seinem Blick folgte entdeckte ich jedoch nichts und sah wieder mit gerunzelter Stirn zu ihm. Was hatte er denn auf einmal? „Was ist los?“, fragte ich daher.
 

„Ich versteh dich.“, Ace Stimme war ruhig und ernst, etwas was ich noch nie so erlebt hatte. Ich sah ihn überrascht an und ich wusste auch ehrlich gesagt nicht, was er meinte. Scheinbar hatte er meinen Gedanken erraten, denn er führte seine Aussage weiter aus, „Ich kann verstehen, dass du deinen Namen hasst. Nicht jeder ist mit seinen Wurzeln zufrieden…“. Auch wenn er mich nicht ansah, konnte ich erkennen, dass seine Augen dunkler waren als sonst und sie wirkten emotionslos.
 

Ich verstand nicht wie er auf einmal so anders sein konnte, doch irgendetwas sagte mir, dass er genau wusste wovon er sprach und das tat weh. Er wird zwar andere Gründe und Erlebnisse haben, aber die Tatsache, dass er es verstand tat mir genauso weh wie es mich auch irgendwo erleichterte. Allerdings gefiel mir sein Gesicht nicht, es passte nicht zu Ace solch ein Gesicht zu machen! Klar er musste nicht die ganze Zeit grinsen, er durfte auch sonst wie schauen, aber nicht SO!
 

Mit einer Hand sammelte ich Schnee, den ich ihm in Form eines Balles ins Gesicht warf. Mit geweiteten Augen sah Ace mich verwirrt an, während ich auf ihn zu kam, ich wusste selbst, dass ich nicht gut mit solchen Dingen umgehen kann und vielleicht war meine Reaktion etwas grob. Immerhin hab ich ihn einfach beworfen, obwohl er mich nur irgendwie aufbauen wollte. Bei der Feuerfaust angekommen, schnippte ich seinen Hut nach oben, sodass er nachhinten wegrutschte und dank dem Band nun auf Ace Rücken war, und wuschelte ihm durch die Haare. „Mach nicht so ein depressives Gesicht, es steht dir nicht!“, ich lächelte den Kommandanten schwach an, „Aber danke… vielleicht schaffe ich es irgendwann darüber zu reden, dass muss jeder selbst entscheiden und solange man mich nicht drängt….“, ich ließ das Ende offen, denn ich wusste nicht ob ich wirklich jemals drüber reden würde oder wollte.
 

Ace grinste wieder, anscheinend war er zufrieden mit meiner etwas eigenwilligen Reaktion, und setzte sich seinen Cowboyhut wieder auf den Kopf. Dann blinzelte er ein paarmal und deutete hinter mich, „Öhm, ist das nicht Kasu?“. „Er ist ein Lila Kakadu! Ich finde, da solltest du nicht fragen…müssen.“, sagte ich, während ich mich umdrehte und stockte als ich einen etwas strauchelnden Kasu erblickte. Kasu schlug wie wild mit den Flügeln um die Höhe halten zu können, doch sein zusätzlicher Ballast schien ihm wirklich zu schaffen zu machen. Aber warum trug mein gefiederter Freund eine Tasche?
 

Wir sprinteten ihm entgegen als wir sahen, dass es wohl eine Bruchlandung geben würde. Gekonnt find ich den erschöpften Kasu samt Tasche auf und musterte ihn besorgt, „Was zur Hölle machst du denn?“. „Gebrannte Mandeln?“, mit einer hochgezogenen Augenbraue sah Ace, welcher natürlich zuerst die Tasche inspiziert hatte, den Kakadu an. „Irgendwie musste ich doch was machen, damit sie dich nicht zerfleischt.“, „Du bist echt super Kasu! Du weißt echt zu gut wie man meine Laune heben kann.“, auch wenn es wohl nicht oft klappte, aber er war zufrieden mit seinem Werk.
 

„Ist klar, ich werde angemeckert, weil ich die Zeche prell und das Federvieh darf gebrannte Mandeln klauen!“, „Ersten: Bin ich kein Federvieh. Zweitens: Es sind gebrannte Mandeln! Da gibt es Sonderregelungen. Und drittens: Hab ich bezahlt!“, beim letzten Punkt hob Kasu stolz den Kopf. Erstaunen machte sich in Ace Gesicht breit. „Du hast bezahlt? Wo hattest du denn das Geld her?“. Zuerst schaute der Kakadu die Sommersprosse an als würde er sich frage, wie dumm man eigentlich sein konnte, doch dann verzog er seinen Schnabel zu einem triumphierendem Grinsen. „Geklaut!“
 

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So und falls ihr noch nicht alle verschwunden seid, wollte ich nur noch mal daran erinner, dass eure vorletzte Chance ist, mir eine Frage für das Spezial-Quiz in Kapi 50 zuzuschicken!



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Puschelschen
2012-02-29T16:54:34+00:00 29.02.2012 17:54
Also mich hast du noch nicht verloren XD

Armer KAsu *pat pat*
Von:  EvilKiss
2012-02-29T16:04:11+00:00 29.02.2012 17:04
*kreeeeeisch* du biste die Beste der besten. Du hast meinen Tag gerettet =DDDDD

Und was war das denn bitte für ein endgradig geiles kapitel? Zuerst sehe ich 12 seiten...12 SEITE! der WAHNSINN! und dann liege ich mehrmals lachend unterm Tisch. das erste mal mit Marco, wo Mizu do schlaff aufm Tisch lag und er mit ihrem Arm rumspielte.

Ein herrliches kapitel und so wahnsinnig übersichtlich geschrieben. Ich bin hin und weg und werde es gleich nochmal lesen <33333

Vielen vielen Dank für diese Überraschung heute. <3

12 Seiten geballte ladung Mizu...ich fass es nicht *hüpf* <3

schönen Tag/Abend noch <3

ps.: *flüster* mit etwas Glück wird mein viertes Kapitel heute noch fertig. ^^

hab dich liiiiiieb <333


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