Gaara
Ekstase. Das Außersichgeraten. Dramatische Zustandsveränderungen des Bewusstseins.
Wenn sie ihn so ansehen.
Mit ihren vor Angst geweiteten Augen. Sich dem Ende bewusst.
Er liebte es, wenn sie wussten, dass es vorbei war.
Wenn sie nur darauf warteten, dass er sie erlöste.
Langsam sucht sich der Sand seinen Weg.
Umschließt sie.
Erst die Beine, den Oberkörper, die Arme.
Einzig allein das Gesicht, durch die Massen an Sand erkennbar.
Der flehende Ausdruck in ihren Augen.
Gnade, oh bitte, er solle doch Gnade haben.
Sie hätten ihm doch nie etwas getan.
Tss, Schwachsinn.
Oh, wie er diesen Moment auskostete.
Den Moment der Macht.
Macht über Leben und Tod.
Sie geben ihm das Gefühl, am Leben zu sein.
Wenn das Leben aus ihren Augen weicht.
Ein letzter Schrei langsam verstummt.
Ekstase.
Nur sein Ziel hat er vor Augen.
Existiert nur um zu töten.
Um ihrem Leben ein Ende zu setzten.
Gewarnt. Alle hatte er sie gewarnt, doch sie wollten nicht hören.
Er schließt seine Hand.
„Sabaku Sōsō!“
Fest umschließt der Sand ihre Körper.
Die Knochen brechen, splittern.
Der Körper hält dem Druck nicht stand.
Zerplatzt, wie ein Glas, dass auf dem Boden aufschlägt.
Verliert Form, Substanz.
Alles, was an ein lebendes Wesen erinnert, erlischt.
Blut.
Überall ist Blut.
Kleine rote Tropfen, verteilt auf dem ausgetrockneten Boden.
An seiner Wange, seiner Kleidung, rinnt es hinab.
Die leblosen Überreste.
Unachtsam zurückgelassen.
Zwischen ihrem eigenen Blut werden sie verrotten.
Im Dreck ihrer Existenz.
Der Sand kommt zu ihm, sucht seinen Meister.
Er folgt ihm, wie die Schlangen ihrem Beschwörer.
Die Anderen. Wie sie ihn ansehen.
Sie hassen ihn.
Sie verachten ihn, für das was er ist.
Für das, was sie aus ihm gemacht haben.
Sie haben Angst.
Ob sie wohl das gleiche Schicksal erwartet?
Hier und Jetzt.
Er kann es kaum erwarten.
Kaum erwarten, ihrem Leben ein Ende zu setzen.
Und sie ihm Dreck liegen zu sehen.
Bei Freunden, Verwandten.
So wie sie es verdienen.
Sie sehen den Ausdruck in seinen Augen.
Gnadenlos. Kaltherzig.
So nennen sie ihn.
Monster. Ungeheuer. Mörder.
Ob sie wohl Recht damit haben?
Wahrscheinlich.
Es stört ihn nicht.
Das wollten sie doch, einen Mörder.
Ihre Schuld, einzig und allein ihre Schuld.
Zorn. Wut. Hass.
Es überkommt ihn. Sie sehen es.
Sie versuchen zu fliehen, ihm zu entkommen.
Zu spät.
Sinnlos.
Erneut schnellt der Sand in ihre Richtung.
Holt sie sich. Sie alle holt er sich.
Und das Spiel beginnt von Neuem.
Ekstase. Das Außersichgeraten. Dramatische Zustandsveränderungen des Bewusstseins.