Zum Inhalt der Seite

Ein Mountie in Chicago

Ein seltsames Trio
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Runde 4

Runde 4
 

„Und dabei sind seine Trommelfelle kaputt gegangen?“, fragte Tess den Mountie, als sie um eine Hausecke bogen und sich am Ausgangspunkt ihrer Verfolgungsjagd, direkt vor Mr. Lees Restaurant, wiederfanden.

„Exakt“, bestätigte Fraser und hob seinen Blick um Vecchio zu erspähen, der ersuchte etwas Brauchbares in seinen Notizblock zu schreiben, während er in einem Mob von Passanten stand, die alle in chinesischer Sprache auf ihn einredeten. „Aber lass dir nie von einem Wolf das Leben retten, denn er-“

„Lässt dich bezahlen und bezahlen und bezahlen. Ich hab's mir gemerkt.“

Fraser nickte und sie erreichten den Menschenpulk, welcher sich plötzlich auflöste und die Detectives und den Constable allein zurück ließ.

„Ich kann nichts verstehen. Ich kann kein Chinesisch. Ich versteh' nichts“, rief Vecchio der letzten Passantin noch hinterher, die einfach abwinkte und im nächsten Gemüseladen verschwand.

„Hast du was erfahren?“, fragte Fraser trotzdem und Vecchio wandte sich, seinen Notizblock zuklappend, zu ihnen um und musterte Tess einen Augenblick lang. Irgendetwas war anders. Ah ja. Die Haare.

„Keiner hat was gesehen“, sagte er dann und deutete auf die andere Straßenseite. „Ich geh mal eben die Anwohner befragen.“

„Ich versuch's bei dem Ladenbesitzer nebenan“, meinte Tess und erntete ein bestätigendes Nicken ihres neuen Partners, während die Beiden ihrer Wege gingen und der Mountie den Bürgersteig musterte.

Die Idee den Ladenbesitzer nebenan zu fragen, ob er etwas von einer Entführung bemerkt hatte, war eigentlich keine schlechte und gehörte sogar zur Standardvorgehensweise. Befrage immer erst den Ladenbesitzer nebenan, wenn vor einem China-Restaurant eine Entführung stattgefunden hat! Doch leider sprach der Ladenbesitzer nebenan meistens kein Englisch und jagte einen im schlimmsten Fall aus dem Laden und schwang dabei einen toten Fasan über seinem Kopf.

Tess stolperte also weniger glücklich über das gerade erlebte zurück auf die Straße und wäre beinahe in Vecchio gerannt, der sie fast augenblicklich böse ansah.

„Der nette Ladenbesitzer hat nichts gesehen“, begann Tess eine kleine Lüge und schmückte diese einfach noch ein bisschen aus. „Aber er hat mich freundlicherweise auf eine Tasse Tee eingeladen, was ich natürlich ablehnen musste, da meine selbstlose Einsatzbereitschaft es verlangt-“

„Halt einfach die Klappe“, schnitt Vecchio ihr das Wort ab, da er ahnte, dass der Satz schnell in eine lange Rede über Moralvorstellungen, Gewissen und Ausübung der Pflicht ausarten konnte. „Die Anwohner sagen allerdings das Selbe.“

Vecchio verbarg seinen Ärger über die Situation eher schlecht und Tess suchte den in Neonschein hell erleuchteten Bürgersteig nach Anzeichen von Rotjäckchen ab. Sie fand ihn, mit zwei zur Verstärkung gerufenen Detectives, ins Gespräch vertieft wieder. Vecchio machte einen leidenden Eindruck, als er die beiden Typen erspähte und als sie, den Bürgersteig entlang gehend, näher kamen, wehte ein Teil der Unterhaltung zu ihnen herüber und Tess konnte nicht anders, als es zu überhören.

„Na schön“, begann der Detective mit der dunklen Hautfarbe. „Ihr habt also da oben gesessen, während sich hier unten ein Verbrechen abgespielt hat?“

„Nicht hier. Fünfunddreißig Meter weiter Südsüdwest“, korrigierte Fraser und deutete kurz in die angegebene Richtung, bevor er die Arme wieder hinter seinem Rücken verschränkte.

„Und das haben Sie von da oben aus dem Raum raus, durch die Wand und um die Ecke 'rum gesehen?“, wollte der Detective weiter wissen und hielt kurz an, um sich etwas zu notieren.

„Nein. Ich habe es gehört“, stellte Fraser klar und das war der Moment, ab dem die Detectives ihn für Meschugge hielten.

„Sie haben es gehört?“, fragte der wortführende Detective vorsichtshalber noch einmal nach und auch sein Partner meldete sich nun zu Wort.

„Sie haben es gehört“, wiederholte dieser einfach Frasers Aussage und machte deutlich, dass er eher glaubte, dass ein Karibu an Land ertrinken konnte.

„Sagen Sie Fraser, wie klingt denn so eine Entführung?“

Vecchio hatte es plötzlich eilig zu ihnen zu kommen und ließ Tess allein zurück. Sie hörte weiterhin auf Frasers Bericht.

„In... in diesem Fall war es das Geräusch von einem Fuß der durch eine Scheibe tritt, gefolgt von dem Schrei einer äußerst erschreckten Passantin und dem Quietschen von Reifen aufgrund viel zu starker Beschleunigung.“

„Haben Sie zufällig auch das Nummernschild gehört?“, machte der Kleinere sich offensichtlich über den Constable lustig.

„Nein, nein. Das Nummernschild war mit Schlamm zugedeckt“, schien dieses ihn jedoch nicht zu stören.

„Verstehe“, teilte der Knirps mit. „Jetzt weiß ich was anliegt. Ein weiterer Fall von Geschwindigkeitsüberschreitung mit verdrecktem Nummernschild.“

„Wirklich schlimm“, sagte sein Partner kopfschüttelnd. „Die Stadt verroht zusehends.“

Tess tat zwei große Schritte nach vorn und stellte sich zwischen die Parteien. Die Typen nahmen die Sache überhaupt nicht ernst und das trieb sie fast zur Weißglut.

„Das hier haben wir gefunden“, teilte sie deshalb ohne große Umschweife mit und hielt den Detectives ein Stück Glas als Beweismaterial unter die Nasen. „Der Entführte hat offensichtlich noch versucht durch das Fenster zu fliehen.“

Tess hatte die gesamte Aufmerksamkeit der Detectives, die ihre Pflicht und gegenwärtige Situation scheinbar für einen Moment vergessen hatten, plötzlich bei sich und wurde mit feuchten Augen abschätzend beäugt.

„Hallo Täubchen“, sagte der Größere der beiden und tat dabei so, als würde er sich an eine imaginäre Hutkrempe fassen, was Tess irgendwie dazu brachte zu Fraser zu sehen. „Ich bin Detective Jack Huey, das ist Detective Louis Gardino. Wenn wir Ihnen irgendwie behilflich sein können, oder Sie sich von den beiden von der Tankstelle hier belästigt fühlen, dann lassen Sie es uns wissen, Miss. Sie sind doch nicht etwa Vecchios Freundin?“ Und an Vecchio gewandt flüsterte er: „Hätte man dir gar nicht zugetraut, Vecchio.“

„Detective Carlisle“, betonte Vecchio und packte Tess von hinten bei den Schultern um sie vorzustellen. „Ist mein neuer Partner.“

„Und wir sind sehr erfreut Ihre Bekanntschaft zu machen“, sagte Gardino und gaffte sie dann weiterhin nur blöd an, währenddessen Huey das Interesse verloren zu haben schien.

„Ohne uns läuft der Laden hier nicht“, prahlte er trotzdem und meinte damit das Revier an dem sie alle beschäftigt waren.

„Und deswegen nennen wir sie immer Clever und Smart“, erklärte Vecchio und Gardino ging einen Schritt auf ihn zu und versuchte sich einschüchternd vor ihm aufzubauen, was nicht ganz funktionierte.

„Mein Name ist Louis“, sagte er dennoch, wurde jedoch mahnend von Huey am Oberarm gepackt.

„Wir vermuten das an dem Glasstück ist Blut“, mischte sich Fraser wieder in die Unterhaltung ein und zeigte auf das Beweismaterial welches Tess' immer noch in der erhobenen Hand hielt.

„Ach, glauben wir das?“, fragte Vecchio an Fraser gewandt und machte plötzlich Anstalten, als würde er das Glasstück ablecken wollen, ließ es dann jedoch sein.

„Aha“, schlussfolgerte Gardino. „Da hat sich wohl jemand beim Fahren geschnitten.“

„Die Sache entwickelt sich offensichtlich zur Horrorstory“, pflichtete Huey bei und Fraser verfiel in ein stummes, aber dennoch ehrlich gemeintes, Nicken und stimmte den Detectives zu.

„Nur leider haben wir keine Zeugen, kein zusätzliches Beweismaterial und kein Opfer. Weißt du an was mich das erinnert, Gardino?“

„An UFO-Geschichten, Huey?“

„Ich fürchte ja. Vecchio, Carlisle, der Fall gehört euch.“

Huey und Gardino zogen ohne ein weiteres Wort stumm von dannen und Tess dankte noch schnell für ihre aufopfernde Einsatzbereitschaft.

„War uns ein Vergnügen, Carlisle.“

„Die nehmen uns gar nicht ernst“, sagte Tess dann fassungslos und sah den Beiden hinterher, bevor sie in der Menge verschwanden und nicht mehr zu sehen waren.

„Gewöhn' dich dran“, warnte Vecchio und steckte die Hände in die Taschen seiner Jacke.

„Ich arbeite an keiner Tankstelle“, kam es plötzlich von Fraser, der den Drang zu verspüren schien, eben gehörtes zu verarbeiten.

„Ja“, bestätigte Tess. „Sondern als stellvertretender Verbindungsoffizier im kanadischen Konsulat.“ Und mit einer Geste zu der Stelle wo Huey zuletzt zu sehen gewesen war sagte sie: „Die Passage hab ich auch nicht verstanden.“

Vecchio sah zwischen Carlisle und Fraser hin und her, unschlüssig darüber zu urteilen, was hier gerade abging. Doch dann entschied er seiner Fassungslosigkeit mit einem kurzen „Ihr macht mich echt fertig!“ Ausdruck zu verleihen. Dann schwieg er es tot und kehrte zum Thema zurück.

„Okay, heute Abend bin ich genügend gedemütigt wurden. Oder habt ihr vor, noch irgendwo einen Raubüberfall zu erschnüffeln?“

„Das ist doch schier unmöglich“, gab Tess kurz zu bedenken, doch Fraser hatte das Thema für heute noch nicht abgetan.

„Ich nehme an, dass wir hier noch gebraucht werden. Die Kidnapper melden sich bestimmt früher oder später.“

Vecchio warf hilflos die Hände in die Höhe, als sie den Gehweg entlang schritten.

„Bei wem? Wir wissen doch noch nicht mal wer entführt wurde.“

„Stimmt“, fühlte Tess sich genötigt zu sagen.

„Aber ich glaube, dass Mr. Lee es weiß“, sagte Fraser just in dem Moment da sie den Eingang zum Restaurant wieder erreicht hatten, also öffnete er die Tür und gemeinsam traten sie wieder ein.
 

~
 

„Schutzgeld, Erpressung, Entführung“, murmelte Tess vor sich hin, als sie die Treppe ins Erdgeschoss hinunter gingen, um das Restaurant zu verlassen. „Mit euch wird’s echt nicht langweilig.“

„Hinter dem zappelnden Köder lauert der todbringende Haken?“, ignorierte Vecchio sie und wiederholte stattdessen ein chinesisches Sprichwort, welches Fraser angewandt hatte, um Mr. Lee in der heimischen Gemütlichkeit der Großküche ins Gewissen zu reden. „ Kann es sein, dass du deinen Großeltern nicht richtig zugehört hast? Und außerdem hab ich's euch ja gesagt. Nett daherreden bringt nichts. Diese Menschen kommen aus einer anderen Kultur. Sie regieren nur auf-“

„Das ist ein typisches Vorurteil, Ray“, fiel der Mountie dem Detective ganz untypisch ins Wort.

„Na gut“, gab sich dieser geschlagen. „Gibt es noch was Wichtiges?“

„Benny hat das Wesentliche gesagt“, meinte Tess und unterdrückte ein Gähnen. „Mr. Lee muss sich entscheiden.“

„Ich weiß auch schon wie“, erahnte Vecchio mit erhobenem Finger. „Den sehen wir nie wieder.“

Sie betraten den Bürgersteig, wo Diefenbaker bereits auf sie wartete und sie mit strafenden Blicken maß. Mist. Tess hatte das Hühnchen vergessen.

„Wo wohnst du eigentlich?“, fiel Vecchio plötzlich ein, als er überlegte in welche Richtung sie eigentlich gehen mussten.

„South Deering“, sagte Tess und spielte mit einer Haarsträhne, die ihrem Haarknoten entfleucht war.

„Kriminelles Pflaster“, berichtete Vecchio und sie schlugen in stiller Übereinkunft den Weg zurück zu Frasers Wohnung ein.

„Ach, nicht schlimmer als anderswo auch“, winkte Tess die Sache ab und strich über Diefenbakers Fell, während er stolz erhobenen Hauptes neben ihr herging.

„Wie kommst du da hin?“, wollte Vecchio weiter wissen, als sie gerade eine Fußgängerampel überquerten, jedoch nicht bevor Fraser allen anderen Fußgängern den Vortritt ließ und es wieder rot wurde, sodass sie auf die nächste Grünphase warten mussten.

„Mit der Bahn“, erklärte sie und überlegte erneut, welche Linie sie eigentlich nehmen musste.

„Von hier fährt die letzte Bahn nach South Deering in“, begann Fraser und sah dabei auf seine Armbanduhr. „Oh, vor vier Minuten.“

Diefenbaker äußerte sein Bedauern mit einem leisen Winseln und rannte schnell bis zur nächsten Ampel um gegen den Signalknopf springen zu können.

„Dann fahr ich einfach bis Englewood, steige um und nehme in Chatham Linie drei. Ist gar kein Umweg.“

Vecchio nickte verständnislos und machte klar, dass er ihr kein Wort glaubte. Vermutlich wollte sie die sechzehn Blocks einfach zu Fuß gehen.

„Also dann“, sagte Tess verabschiedend, als sie schließlich vor Frasers Hauseingang standen und Vecchio bereits Ausschau nach seinem Riviera hielt. „Danke für das Essen, Ray. Beim nächsten mal zahl ich. Bis morgen.“

Tess winkte in die Runde, machte auf dem Absatz kehrt um die nächste Bahn noch zu bekommen und hörte Frasers Gute-Nacht-Wünsche hinter sich.

Vecchio sah ihr nach, doch dann beging er den Fehler in Richtung des wandelnden Fahrplans Fraser zu sehen, der ihn auffordernd ansah und damit das Gefühl gab der herzloseste Mensch auf der Welt zu sein.

Vecchio seufzte lautstark und gab schließlich nach.

„Carlisle“, rief er laut und die Angesprochene blieb stehen um sich umzudrehen. „Jetzt steig schon ein. Ich fahr dich.“

Fraser drückte zufrieden Vecchios Schulter, bevor er mit einem „Gute Nacht, Ray. Und bring sie bis zur Tür.“ und Diefenbaker im Schlepptau ins Treppenhaus entschwand.
 

~
 

„Das wäre wirklich nicht nötig gewesen, Ray“, machte Tess bereits zum unzähligen mal klar, als die beleuchteten Straßenschilder an ihnen vorbei huschten und die Bremslichter des Fahrzeuges vor ihnen kurz aufflackerten.

„Das sagtest du bereits“, antwortete Vecchio. „Und es macht auch wirklich keine Umstände. Deine Ecke liegt quasi auf meinem Weg. Da vorne rechts oder links?“

„Rechts.“

Tess wurde nach links gedrückt, also lehnte sie sich in die Kurve, als ihr etwas auffiel.

„Du hast gar nicht geblinkt.“

„Hab ich wohl.“

„Hast du nicht.“

„Das hast du dir eingebildet.“

„Ray, du kannst nicht einfach die Fahrtrichtung ändern ohne den Fahrtrichtungsanzeiger zu benutzen. Da musst du links rein.“

Tess deutete auf eine Nebenstraße und der Riviera fuhr einen Bogen, ohne dass der Blinker betätigt wurde.

„Da, du hast es schon wieder getan.“

„Jetzt sei ruhig, oder ich schmeiße dich an der nächsten Ecke raus.“

Tess sah aus dem Fenster, bevor sie antwortete.

„Ich bitte darum.“

„Also gut, wie du willst.“

Vecchio hielt am Randstein und Tess kramte in diversen Taschen ihrer Jacke, holte Kaugummipapier und Haargummis hervor, bevor sie einen kleinen Schlüsselbund fand und Vecchio begriff, dass sie das Ziel ihrer Fahrt erreicht hatten.

„Hier wohnst du also, ja?“

„Ja.“

„Wow. Is' ja schlimmer als bei Benny“, teilte Vecchio mit und sah aus der Windschutzscheibe um sich die lavede Fassade des renovierungsbedürftigen Wohnhauses anzusehen.

„Danke fürs Fahren. Man sieht sich.“

Bevor Tess dem Wagen entsteigen konnte, wurde sie von Vecchio zurück gehalten.

„Verschließ' sorgfältig die Tür hinter dir.“

Tess nickte und sah zu, dass sie da raus kam, doch Vecchio hatte das Fenster auf der Beifahrerseite herunter gelassen und fragte, weit nach rechts gelehnt, ob sie auch ein Vorhängeschloss ihr Eigen nennen konnte, was sie bejahte.

„Dann mach es davor. Und vielleicht solltest du auch mal über Pfefferspray nachdenken.“

„Ja, Ray. Danke, Ray“, sagte Tess mit Nachdruck und leicht genervt.

Vecchio nickte beruhigt und und überlegte, ob er auch nichts vergessen hatte, ging gedanklich jeden Punkt durch.

„Carlisle!“, rief er plötzlich und Tess drehte sich auf halbem Weg zu ihrer Wohnungstür auf dem Bürgersteig um, während Vecchio ihr das Telefonzeichen zeigte. „Und wenn irgendetwas ist, dann ruf mich an, ja?“

Tess konnte sich ein Lachen kaum verkneifen und zeigte ihm einfach nur ihren nach oben gestreckten Daumen als Zeichen dass sie verstanden hatte. Was glaubte er, wie sie die Jahre vorher ohne ihn zurecht gekommen war? Als ob die geladene Beretta an ihrem Schulterholster nicht Sicherheit genug war. Das und die Zeit bei der Army. Die Polizeiakademie. Gefolgt von zahlreichen Seminaren der nationalen Sicherheit. Naja. Eine zusätzliche Dose Pfefferspray konnte ja nicht schaden.

Vecchio setze den Blinker, bevor er anfuhr und erschrak fast zu Tode, als Tess angestürmt kam und ihren Kopf wieder ins Wageninnere streckte. Ihr war noch etwas Entscheidendes eingefallen.

„Ray! Ich hab deine Telefonnummer nicht.“

Vecchio blinzelte und machte kurzzeitig den Eindruck, als hätte er die Absicht gehabt, dass dies auch so blieb. Dann zog er eine Visitenkarte aus der Innentasche seines Anzuges und reichte diese durch das offene Fenster.

„Wenn du die Nummer wählst, kommst du entweder bei mir oder bei dem nettesten Mensch der Welt raus.“

Tess drückte ihre Dankbarkeit mit einem breiten Lächeln aus, dann verstaute sie die Karte in einer ihrer Gesäßtaschen.

„Du, Ray?“

„Ja?“

„Was passiert eigentlich, wenn man zweimal halb zu Tode erschreckt?“

„Gute Nacht, Tess.“
 

~ Ende der 4. Runde ~



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück