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Misericordia dei mortis

von

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Vorschlag und ein Date

Bei der Hokage
 

»Ich verfluche diesen Tag! Ich verfluche den Tag, an dem Kakashi mit dieser Akane mein Büro betrat. Den Tag, an dem Shikaku Nara mich wegen einer weiteren fremden Frau zu sich bestellt hat. Den Tag, an dem genau diese fremde Frau mit Shikaku in meinem Büro stand und dass noch zu so später Stunde!«

Mit wütenden Blicken starrte die blonde Frau zu den beiden Personen, die es wirklich wagten, sie jetzt noch mit uninteressanten Zeugs zu belästigen.

„Habt ihr eigentlich eine Ahnung, wie spät es ist? Eins verspreche ich euch, wenn es nichts Wichtiges ist, dann könnt ihr euch auf was gefasst machen!“

Shikaku nickte nur kurz, während Takaya die Frau seltsam musterte.

Sie konnte es immer noch nicht glauben, dass eine Frau das Dorfoberhaupt war. Wie konnte so etwas nur möglich sein?

Dort wo sie herkam, waren Frauen nichts wert. Sie wurden herablassend behandelt und meistens als Hausfrauen oder Huren missbraucht. Sogar Frauen eines Fürsten oder des Kaisers hatten so gut wie keine Rechte und sollten sie es einmal gewagt haben, zu wiedersprechen, wurden sie bestraft und die Strafen fielen meist nicht sehr milde aus.

Entweder wurden sie bis zur Bewusstlosigkeit geprügelt oder vor versammelter Mannschaft gedemütigt.

Doch hier war anscheinend alles anders. Frauen wurden respektiert und konnten sogar einen hohen Rang erlangen. Dies war aber auch wahrscheinlich das einzige positive an diesem Ort.

„Tsunade-sama, sie hatten um Auskunft gebeten, sobald die Frau wieder wach sein sollte. Wie sie sehen…-„

„Ja, ich bin nicht blind! Also sag schon. Woher kommst du?“

Man konnte heraushören, dass die Frau genervt war. Keine Frage. Wer das nicht hörte, musste taub sein.

Die grünhaarige jedoch konnte sich auch nicht gerade entspannt nennen.

„Ich habe wirklich keine Lust-“

Durch einen Seitenhieb von Shikaku wurde sie unterbrochen, hatte dieser nun wirklich keine Lust, sich jetzt noch mit Tsunade anzulegen. Doch die Rechnung hatte er ohne Takaya gemacht, die gar nicht daran dachte, einfach so nach zu geben.

„Wie gesagt, habe ich keine Lust jetzt nochmal alles zu wiederholen. Fragen sie doch den netten Herren hier. Er kann es ihnen genauso erklären.“

Plötzliche Stille. Unangenehme Stille… die nicht lange wehrte.

Mit einem Ruck stand die blonde Frau auf, sodass ihr Stuhl nach hinten umkippte und haute mit beiden Fäusten auf den Tisch.

„Pass auf junge Dame, wie du mit mir redest. Ich habe auch noch ganz andere Methoden, um dich zum Sprechen zu bringen. Also rede lieber sofort, bevor ich dich einsperren lasse!“

Takaya zog skeptisch eine Braue nach oben. Diese Frau rastete ja noch schneller aus als Akane und das würde schon was heißen.

Aber na gut, da sie nicht unbedingt eingesperrt werden wollte, musste sie reden.

„Surdama. Das liegt auf der Insel Munari.“

Tsunade schlug sich die Hand gegen die Stirn und man konnte nur ein leises „fängt das jetzt schon wieder an“ vernehmen. Kopfschüttelnd schlug sie ein sehr alt aussehendes Buch auf. Sie blätterte ein wenig, bis sie ihre gewünschte Seite gefunden hatte und las anschließend ein paar Zeilen.

„Lass mich raten…Auf der Insel herrschte Masuyo Jitsukawa.“

„Hätte ich jetzt nicht gedacht.“, kam es sarkastisch von der grünhaarigen, die gerade dabei war, an ihren Nägeln rum zu kauen. Immer wieder biss sie kleine, für sie zu lange Stücke ab und spuckte sie anschließend quer durch den Raum. Shikaku beobachtete das alles mit einer etwas angeekelten Miene. Die Frau hatte wirklich überhaupt kein benehmen. Tsunade schielte kurz hoch, senkte den Blick lieber wieder schnell, da sie sich jetzt nicht noch weiter aufregen wollte. Stattdessen gab sie nur ein seufzen von sich.

„Welches Jahr haben wir?“

„Ich denke mal so um die 1490, oder so.“

Shikaku pustete genervt die Luft aus. Es konnte doch nicht sein, dass sie nicht einmal das Jahr wusste.

„1490 oder so?“

„Du glaubst doch nicht, dass ich die ganzen Jahre zähle. Außerdem weiß ich ja nicht, wie lange ich Tod war.“

Mit einem Mal wurde Tsunade hellhörig. Tod? Hatte Akane nicht auch was davon erwähnt, dass man sie und ihre Freundin umgebracht hatte?

„Warum Tod? Was ist dir wiederfahren?“

„Erhängt! Wegen mehrfachen Mordes. Aber ich meine, irgendwie muss man doch sein Geld verdienen, oder?“

Tsunade kniff die Augen zusammen.

„Wie viel ist „mehrfacher“ Mord?“

„Nur ein paar. Wirklich nicht die Welt.“

„Du warst Auftragskiller!“, mischte sich nun auch Shikaku ein, der überhaupt nicht davon begeistert war, dass Takaya die Morde einfach so runter spielte.

„Ja und? Was dagegen?“

„Ruhe!“, donnerte Tsunades Stimme nun durch den Raum, was beide dazu veranlasste, wieder den Blick zur Blonden gleiten zu lassen.

„Eine Auftragskillerin? Eigentlich sollte ich dich sofort wegsperren lassen.“

„Pff!“ Takaya schnaubte abfällig.

„Sie könnte auch führ Konoha arbeiten.“ Shikaku trat nun einige Schritte vor, bis er direkt neben Takaya stand.

„Konoha?“, fragte diese und runzelte die Stirn.

„Das Dorf, in welchem du dich befindest!“

Tsunade hatte das Schreien angefangen, was man ihr aber auch nicht verübeln konnte. Die Frau aus dem Mittelalter trieb sie in den Wahnsinn.

Ein räuspern war zu hören.

„Was ich damit sagen wollte. Wenn Takaya so viel Erfahrung mit dem Kämpfen und Töten hat, könnte sie Aufträge für Konoha ausführen.“

Unglaubwürdig betrachtete Tsunade die junge Frau, welche nun ein paar ihrer Haarsträhnen in die Hand nahm und immer wieder Knoten reinmachte. Irgendwie hatte sie ein ganz mieses Gefühl dabei.

„Ich weiß nicht, ob das eine so gute Idee wäre. Sie ist eine Auftragskillerin und somit eine Gefahr für einige Bewohner hier.“

„Ich und Shikamaru werden uns persönlich um sie kümmern. Wir werden auch ihre Fähigkeiten testen umso herauszufinden, in welche Gruppe sie am besten passen würde. Ein Versuch ist es wert und sollte was schief gehen, können wir sie immer noch gefangen nehmen. Sie zu überwältigen dürfte kein großes Problem darstellen da ich weiß, dass sie nicht einmal Chakra besitzt.“

„Kein Chakra?“ Tsunade war nun sichtlich verwundert.

„Was ist Chakra?“ Takaya hörte die ganze Zeit aufmerksam zu, wie einfach über ihre Zukunft entschieden wurde. Es konnte ihr egal sein, da sie so bald wie möglich flüchten würde.

„Ich habe sie gegen Shikamaru kämpfen sehen. Sie hat keine Jutsus angewendet, weder besitzt sie viel an Kraft oder Schnelligkeit.“

„Wie soll sie dann Missionen ausführen?“

„Was sind Jutsus? Und verdammt, stellt mich nicht so hin, als könne ich nichts!“

Shikaku ignorierte Takaya und fuhr mit seiner Erklärung fort.

„Auch wenn sie kein Chakra besitzt, hat sie trotzdem eine außergewöhnliche Kampftechnik. Ihre Gegner werden es also nicht leicht haben da, denke ich, niemand hier diese Art von Kampftechnik kennt.“

Kurz überlegte Tsunade.

„Ich werde es mir durch den Kopf gehen lassen. Bis dahin bleibt sie bei euch. Ich werde zur Sicherheit einen ANBU los schicken. Falls jemand fragen sollte, kommt Takaya aus Getsugakure. Es muss nicht sofort jeder wissen, dass wir besuch aus einer anderen Zeit haben.“
 

Erst jetzt schien Takaya eigentlich zu realisieren, über was die ganze Zeit gesprochen wurde.

„Moment Mal, ich sagte doch gerade, dass ich aus Surdama komme!“

„Ich weiß, nur liegt dort jetzt Getsugakure und die Insel heißt auch nicht Munari sondern Sichelmondinsel oder auch Tsuki no Kuni. Das Dorf Surdama existiert seit vierhundert Jahren nicht mehr. Den Rest kann dir Shikaku erzählen und jetzt verschwindet endlich!“

Kurz starrte Takaya die blonde unglaubwürdig an, ehe sie von Shikaku aus dem Büro gezogen wurde.

„Ich schlage vor, dass wir erst mal nach Hause gehen. Du brauchst jetzt sicher Ruhe.“

„Ich habe Hunger!“

Der Braunhaarige seufzte. Die Frau erfuhr gerade, dass sie sozusagen eine Zeitreise gemacht hatte und dachte nur ans Essen?

„Auch gut.“
 

Bei Akane
 

„Du kannst hier auf der Couch schlafen.“

„Ich kann auch in deinem Bett schlafen, während du hier unten auf der Couch schläfst.“

Akane erinnerte sich noch daran, wie sie auf dem weichen Bett aufgewacht war. Noch nie hatte sich ihr Körper so gut angefühlt. Kein Wunder, wenn man fast sein ganzes Leben nur in Höhlen übernachtete. Sie war es zwar gewohnt, doch wenn sie schon mal die Wahl hatte, entschied sie sich dann doch für das weiche Bett. Okay, was hieß hier Wahl? Lee war anscheinend nicht damit einverstanden.

„Wir können auch zusammen in meinem Bett schlafen.“

Akane fletschte die Zähne.

„Sag mal, wie alt bist du eigentlich?“

„16“

„Dann vergiss es. Du bist mir zu jung.“

Soweit kam es noch, dass Akane mit einem Kind im Bett schlief. Wie sah das denn bitte aus?

„Vergiss es einfach. Ich schlafe auf der Couch, wenn du mich dann endlich in Ruhe lässt.“

Etwas enttäuscht zuckte Lee mit der Schulter. Wer nicht will der hat schon, oder so.

„Soll ich dir noch was bringen?“

Die blonde seufzte. Wieso war dieser Kerl nur so höflich? Das war ja widerlich!

„Wenn du nun endlich gehen würdest, damit ich schlafen kann, bin ich glücklich.“

„Ok, gute Nacht.“

Akane antwortete nicht und machte es sich auf der Couch bequem. Lee hatte ihr für die Nacht ein Kissen und eine Decke gegeben.
 

Lange lag sie auf dem Rücken und starrte einfach so ins dunkle.

»Vierhundert Jahre! Wie konnte so was möglich sein? Ich dachte immer wenn man stirbt, landet man im Himmel oder in der Hölle. Obwohl, wenn ich genau darüber nachdenke, kommt mir das hier wie die Hölle vor. Ob Takaya ebenfalls an so einen merkwürdigen Ort gelandet war? Vielleicht ist sie ja sogar in der Nähe. Sie hat immerhin mindestens genauso viele Menschen umgebracht wie ich, wenn nicht sogar noch mehr. Dann konnte sie ebenfalls an solch einen bekloppten Ort landen. Das war nur fair! «

Nach einer gefühlten Ewigkeit, in der Akane immer noch wach lag, entschloss sie sich, doch einfach mal das Haus zu verlassen. Vielleicht konnte sie irgendwie das Dorf verlassen und wenn sie Glück hatte, in eine Gegend kommen, in der sie sich auskannte.

» Was stand nochmal auf dieser Karte? Iwanugakure…Iwimagakure…ach scheiße! Warum hatten diese Dörfer auch alle so komische Namen! Welcher Idiot hat die sich bitte ausgedacht. Das ist ja peinlich! «

Auf jeden Fall musste sie in ein Dorf, was so ähnlich hieß. Na das konnte ja noch witzig werden.

Wenn man nicht einmal den Namen des Dorfes kannte.
 

So leise wie möglich stand sie blonde auf und nahm ihre Waffen von dem kleinen Wohnzimmertisch. Nun wieder voll ausgerüstet schlich sie zur Haustür und machte diese auf.

So weit so gut.

Schnell huschte sie durch den kleinen Spalt und schloss dann hinter sich die Tür wieder zu.

Doch wieder gab es ein Problem. Wohin musste sie jetzt?

Es war mitten in der Nacht und wirklich viel sehen konnte man nicht. Es reichte zwar, um nicht nach jeden Schritt zu stolpern, doch richtig weit konnte sie nicht sehen.

Sie lief einfach Richtung Gebüsch und verschwand in diesem. So konnte sie wenigstens unentdeckt bleiben. Wenn sie jetzt mitten auf der Straße gehen würde, gäbe es später noch Augenzeugen und jemand verpfiff sie bei der Hokage.

Bei dem Gedanken an dem weiblichen Dorfleiter musste sie lächeln. Wie anders diese Welt doch war. Niemals hätte sie gedacht, dass Frauen mal ein Dorf leiten könnten. Hier war es möglich.
 

Immer weiter lief sie durch das Gebüsch, bis sie schließlich an einem Wald rauskam. Hatte sie das Dorf schon verlassen?

Wäre natürlich ein schöner Gedanke, der ihr jedoch durch eine ihr bekannte Stimme zunichte gemacht wurde.

„Na? Wo hin geht’s, wenn ich fragen darf?“

Wie eingefroren blieb Akane stehen und schaute sich nach dem Besitzer dieser Stimme um. Nichts!

Sie erkannte nichts und wollte schon gerade weiter gehen, als sich eine Hand auf ihre Schulter legte.

„Solltest du nicht bei Lee sein?“

„Hm, wie war noch gleich dein Name? Kakashi? Eigentlich wollte ich nur eine Runde spazieren.“

„Mitten in der Nacht durch das dickste Gebüsch?“, fragte er sarkastisch worauf Akane nur ein genervtes Stöhnen erwiderte.

„Du glaubst dich nicht echt, dass ich jetzt einfach so schlafen kann. Ich dachte, wenn ich nach Iwanugakure gehe, würde ich mich wenigstens etwas auskennen.“

„Du meinst Iwagakure und selbst wenn du dort hingelangt wärst, du hättest dich nicht zurecht gefunden. Nichts ist mehr wie in deiner Zeit, das musst du verstehen. Es ist zwar nicht einfach, doch solltest du dich fürs erste an das Dorf gewöhnen. Vielleicht gibt es ja doch noch eine Möglichkeit, dich in deine Zeit zurück zu schicken.“

Für Kakashi sah es so aus, als ob Akane über etwas nachdenken würde, dies änderte sich jedoch schnell, als sich ihr Blick hob und sie ihn mit einem begeisternden Glitzern in den Augen anfunkelte.

„Was hältst du von einer Verabredung?“

Kakashi schien aus allen Wolken zu fallen. Das meinte sie doch jetzt nicht ernst, oder?

Stille. Das einzige was man hörte, war das leise rascheln der Blätter, die durch eine sanfte Briese hin und her gewiegt wurden. Vereinzelt konnte man eine Grille zirpen hören, auf welche manchmal eine Eule zu Antworten schien.

„Und? Was sagst du? Komm schon, ich werde auch sofort wieder zurück zu Lee gehen.“

Wollte sie ihn gerade bestechen? Aber wenn sie dann endlich wieder zurückgehen würde, warum nicht? Es würde ihn nicht umbringen, doch musste er dafür sorgen, dass nicht jeder davon erfuhr. Nicht, dass irgendwer noch dumme Gerüchte in die Welt setzte.

„Übermorgen um sechzehn Uhr treffen wir uns hier.“

„Okay ich werde pünktlich sein. Doch…woher weiß ich, was sechzehn Uhr ist.“

Kakashi hätte sich am liebsten selbst gegen die Stirn geschlagen. Klar! Im Mittelalter gab es keine Uhren. Meistens richtete man sich nach der Sonne oder kleine Bleiknöpfe wurden in gleichmäßigen Abständen in eine Kerze gedrückt, sodass nach immer einer Stunde ein Bleistückchen runter fiel und ein klirren hinterließ.

„Lass dir von Lee eine Uhr erklären. Und noch was. Niemand erfährt davon!“

„Alles klar, Kakashi-chan.“

Sie zwinkerte ihm noch einmal zu, bevor sie wieder zurück zu Lees Haus ging.
 

Kakashi selbst blieb noch etwas draußen. Er bereute es, ihr zugesagt zu haben. Er kannte sie nicht einmal richtig und trotzdem hatten sie eine Verabredung. Er würde es einfach schnell hinter sich bringen und gut.

So schlimm konnte es immerhin nicht werden. Glaubte er auf jeden Fall. Obwohl es schon komisch war, mit einer Frau aus dem Mittelalter ein „Date“ zu haben.

Er würde sich einfach überraschen lassen…
 

Soooo wieder mal ein Kapitel geschafft^^
 

Ich hoffe, es hat euch gefallen

Bis zum nächsten
 

Pain^^



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