Zum Inhalt der Seite

Stalker

Kaito x Shinichi
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Mein oder Dein?

So, ihr Lieben.

Hier meldet sich das Wieselchen mit dem neuen Kapitel.

Diesmal ist es mit Mittwoch leider nichts geworden...

Ich bedanke mich für alle Kommis und Favos und wünsche euch viel Spaß mit
 

Kapitel 8: Mein oder Dein?
 

Es war kurz nach drei Uhr morgens und an Schlaf war für Kaito noch immer nicht zu denken. Neben ihm schlummerte Shinichi friedlich und der Dieb konnte einfach nicht aufhören, ihn zu beobachten. Er machte sich Gedanken. Die letzte Nacht hatte sein Leben und seine Beziehung zu dem schlafenden Detektiv auf jeden Fall verändert. Spätestens heute Nacht war Shinichi für ihn zu jemand anderem geworden, zu jemandem, den er neu kennenlernen musste und wollte. Er wollte Zeit mit ihm verbringen, Spaß mit ihm haben, lachen, weinen… Doch als KID konnte er das nicht. Was sollte er also tun? Sich Shinichi offenbaren? Ihm seine geheime Identität preisgeben? Oder ihn zufällig als Kaito kennenlernen und ihm etwas vormachen?

Der Detektiv war für ihn ein Buch mit sieben Siegeln. Er wusste nicht, wie dieser reagieren würde, erführe er von seiner wahren Identität. Sein Sinn für Gerechtigkeit würde ihn dazu zwingen, ihn anzuzeigen. Doch gleichzeitig stünde ihm in diesem Fall sein Stolz als Detektiv im Weg, der ihn zwingen würde, Kaito selbst zu fangen und zu demaskieren. Vorsichtig strich er dem Schlafenden eine vorwitzige Haarsträhne aus dem Gesicht. In diesem Punkt konnte Kaito den anderen nicht einschätzen. Also stand er jetzt vor der Wahl. Würde er sich dem Risiko aussetzen und Shinichi vertrauen? Oder nicht?

Außerdem gab es da ja auch noch das Problem mit dem Stalker, der einfach keine Ruhe geben wollte. Und die Fotos zeigten, dass es langsam kritisch wurde. Nicht nur, dass er Ran und andere Bekannte von Shinichi ins Visier genommen hatte, am meisten sorgte Kaito das Foto von Shinichi und ihm auf dem Schuldach. Er traute diesem Stalker zu, dass er den Detektiv dafür bestrafte, einen anderen außer ihn selbst so nah an sich ran gelassen zu haben. Was also konnte er tun, um den Verrückten von Shinichi abzulenken?

Es gab da etwas. Doch das wäre ziemlich riskant. Es bestand die Möglichkeit, dass dieser Plan nach hinten losging und wenn das geschah, wäre das wohl sehr gefährlich für Shinichi.

Ein leises Seufzen verließ Kaitos Mund.

Er würde mit dem Detektiv darüber sprechen. Doch vorher…
 

Es war kurz vor 6 Uhr, als der Dieb sich schließlich von Shinichi losriss und sich erhob. Am liebsten wäre er geblieben, bis das Dornröschen aufwachte, doch noch konnte er sich ihm nicht offenbaren. Zumindest nicht so. Also schlüpfte er leise aus dem Bett, sammelte seine Klamotten ein, zog sich an und legte sein Monokel sanft in die rechte Hand des Detektives. Nach einem letzten zärtlichen Kuss, den Shinichi reflexartig sogar leicht erwiderte, verließ Kaito das Haus. Als er sich kurz umblickte, glaubte er jemanden zu entdecken, der das Gebäude beobachtete, doch der Gedanke war kaum gekommen, da war er sich nicht mehr sicher, ob er sich das nicht einbildete. Wie ein Geist bewegte er sich durch die noch ruhige Stadt, der Berufsverkehr hatte noch nicht eingesetzt, und kam ungesehen bei sich zu Hause an. Dort entledigte er sich seiner Klamotten erneut und stieg unter die Dusche. Es mussten noch Vorbereitungen getroffen werden. Und so wie es aussah, musste Aoko mal wieder allein zur Schule gehen. Seine Observationen und nächtlichen Besuche bei Shinichi hatten ihn so eingespannt, dass er wohl eine Menge Stoff nachholen musste, wenn er die Prüfungen zum Ende des Semesters nicht verhauen wollte. Doch daran konnte er jetzt nicht denken. Er hatte wichtigere Dinge zu tun. Frisch geduscht und etwas wacher verließ Kaito eine halbe Stunde später das Bad und sammelte sich seine Klamotten zusammen. Nach einer heißen Tasse Kaffee war er endgültig zu allen Schandtaten bereit und als Aoko klingelte, um ihn zur Schule abzuholen, war er voller Tatendrang. Nachdem er ihr schonend beigebracht hatte, dass er nicht mit ihr zur Schule gehen würde, trennten sich ihre Wege an einer belebten Kreuzung und erst nach einem strahlenden Lächeln und einem meisterhaft einstudierten Chibiblick von Kaito ließ das Mädchen ihn schließlich gehen. Als er das Gebäude der Teitan-Oberschule zwischen den Bäumen hindurchblitzen sah, wurde er allerdings nervös. Zweifel schlichen sich leise von hinten an ihn heran und sprangen in seinen Rücken, bohrten sich durch seine Wirbelsäule direkt ins Herz. Er schluckte. Vielleicht war das doch keine so gute Idee…

Er sollte umkehren und sich was anderes ausdenken. Nein! Kaito schalt sich selbst einen Feigling. Er musste das jetzt durchziehen. Er atmete tief durch und steuerte das große Schultor an. Nach einem kurzen Blick auf die große Uhr der Schule, die direkt unter dem Dach an der Fassade thronte, meinte er, dass Ran und Shinichi bald eintreffen müssten. Und keine fünf Minuten später sah er den braunen Schopf des Mädchens zwischen ihren Mitschülern. Nur der Detektiv war noch nicht zu sehen.

Nach einem letzten Stoßgebet gen Himmel setzte Kaito sich in Bewegung und blieb direkt bei Ran stehen.

„Hallo, du musst Ran sein, oder?“

Die Oberschülerin blickte ihn leicht irritiert an.

„Äh, ja, das stimmt. Und wer bist du?“

Gespielt verlegen kratzte Kaito sich am Hinterkopf, als er das Objekt seiner Begierde zwischen den Schülern hindurch erblickte.

„Shinichi, da bist du ja!“

Der Detektiv antwortete nur mit einem überrumpelten, irritierten und vor allem unwissenden Blick, als Kaito ihn unvermittelt in die Arme schloss und erst eine Sekunde später spürte Kaito dessen Arme auf seinem Rücken. Kurz genoss er die Nähe des anderen, bevor er sich mit einem strahlenden Lächeln wieder von ihm löste. Er spürte Rans fragende Blicke fast bohrend in seinem Rücken und hätte er es nicht besser gewusst, hätte er gesagt, ihre folgende Frage war mit Eifersucht gewürzt.

„Shinichi, kennst du ihn etwa?“

Da Shinichi natürlich zu überrumpelt war und gar nichts Vernünftiges hätte sagen können, übernahm Kaito das sofort für ihn.

„Sicher kennt er mich. Wir sind alte Freunde und haben uns schon ewig nicht mehr gesehen, ist doch so, oder Shinichi?“

„Äääh…ja…“

Ran blickte skeptisch von Shinichi zu Kaito und wieder zurück. Sie schien dem ganzen nicht ganz zu vertrauen.

„Und wer bist du nun?“, fragte sie schließlich, immerhin kannte sie noch nicht einmal Kaitos Namen, auch, wenn sie da natürlich nicht die einzige war.

„Ach ja, ich hab mich noch gar nicht vorgestellt. Ich heiße Kaito. Kaito Kuroba. Freut mich, dich endlich mal persönlich kennen zu lernen, Ran. Shinichi hat mir ja schon soooo viel von dir erzählt. Natürlich nur Gutes.“, meinte er mit seinem charmantesten Lächeln und erntete die alltägliche Reaktion. Auch, wenn Ran es zu unterdrücken versuchte, errötete sie doch trotzdem leicht.

„Und was hast du jetzt vor?“

Kaito, der seine Rolle perfekt spielte, tat so, als würde er einen Moment überlegen, während er nicht nur Rans, sondern auch Shinichis Blicke auf sich ruhen spürte.

„Eigentlich wollte ich ihn entführen…damit wir mal wieder was unternehmen können. Aber ich will ja auch nicht, dass er was in der Schule verpasst…“

Rans Miene erhellte sich.

„Ach, das ist kein Thema. Ich sag einfach Bescheid, dass es Shinichi nicht gut ging und er wieder nach Hause gegangen ist.“

Kaitos Miene nahm einen strahlenden Ausdruck an.

„Das würdest du tun? Wirklich?“

Das Mädchen grinste nur leicht und winkte ab. „Klar, aber nur für dich. Shinichi hat das eigentlich gar nicht verdient, weißt du… Und jetzt husch husch…“

Sie schob Kaito und Shinichi noch ein kleines Stück weit, bevor sie aufs Schulgelände trat und den beiden zum Abschied noch einmal kurz winkte. Nachdem Ran verschwunden war, wandelte sich Kaitos Gesichtsausdruck und das strahlende Lächeln wich einem ernsten Gesicht. Ein paar Minuten gingen sie einfach schweigend nebeneinander her und erst, als sicher war, dass kein Schüler sie noch hören konnte, ergriff der Detektiv das Wort.

„KID?“

Kaito blickte Shinichi an und antwortete leicht lächelnd.

„Heute nicht.“

Sofort drehte Shinichi den Kopf zur anderen Seite, um offensichtliche Röte zu verbergen und Kaitos Lächeln vertiefte sich.

„Was für eine Aktion war das bitte gerade?

Von wegen alte Freunde…“

Ein leises Grummeln war zu vernehmen, das Kaito glucksen ließ.

„Irgendwas musste ich ja schließlich sagen, oder?“

Eine Weile schweigen sie, während sie einfach nur nebeneinander her gingen. Doch irgendwann brach Shinichi erneut die Stille.

„Und jetzt?“

„Na ist doch klar. Jetzt machen mir uns einen schönen Tag.“ Und um das Gesagte zu bestätigen, hakte sich Kaito dreist bei Shinichi ein. Shinichi war scheinbar zu überrumpelt und protestierte nicht einmal, als Kaito ihn ins nächstbeste Café zog. Dort setzten sie sich an einen Tisch am Fenster.

„Ich lad dich ein, also such dir ruhig was Leckeres aus.“ Demonstrativ drückte Kaito dem Detektiv die Karte in die Hand und schnappte sich selbst eine vom Nachbartisch. Als nach einigen Minuten eine junge Kellnerin an ihren Tisch kam, bestellte er sich einen Schoko-Eisbecher, während Shinichi ein Stück Zitronenkuchen nahm. Während sie warteten, schwiegen beide und der Detektiv blickte nachdenklich aus dem Fenster. Beide hingen ihren Gedanken nach, bis ein leises Räuspern neben ihrem Tisch zu vernehmen war. Die beiden Jungs blickten synchron auf und gewahren einer Dame, ungefähr Mitte 30, mit einem kleinen Büchlein in der Hand.

„Verzeihung. Ich wollte nicht stören, aber…bist du nicht der Oberschülerdetektiv Shinichi Kudo?“

Ihre Wangen erröteten leicht, als ein schmales Lächeln auf dem Gesicht Shinichis zum Vorschein kam.

„Nun, ja, das bin ich.“

Sie streckte ihm das Büchlein entgegen. Kaito erkannte, dass es sich dabei um ein Autogramm-Büchlein handelte, passend mit Stift.

„Würdest du mir ein Autogramm geben?“

Den Bruchteil einer Sekunde blickte der Detektiv das Buch sprachlos an, bevor er es in die Hand nahm und aufschlug.

„Sicher. Mit Widmung?“

„Für Natsuki bitte…“

„Alles klar…“ Mit sicherer Hand unterzeichnete er für die Frau und gab ihr das Büchlein mit einem erneuten Lächeln zurück.

„Bitteschön.“

Mit strahlenden Augen nahm Natsuki das Büchlein entgegen. „Vielen Dank!“ Sie verbeugte sich tief vor Shinichi und auch Kaito bekam eine kleine entschuldigende Verbeugung, bevor sie glücklich von dannen zog. Der Dieb schaute ihr kurz hinterher. Shinichi war tatsächlich berühmt genug, dass er von wildfremden Leuten im Café angesprochen und um ein Autogramm gebeten wurde. Alle Achtung. Und er schien damit sogar schon Erfahrung zu haben. Ganz souverän hatte er die Situation gemeistert. Kaito wusste nicht, wie er reagiert hätte, hätte ihn jemand gefragt, ob er ein Autogramm von ihm haben könnte. Na gut, das würde vermutlich nie passieren, immerhin kannten die Fans von Kaito KID seine wahre Identität nicht. Doch er war sich sicher, dass er vermutlich seinen Namen falsch schriebe vor Aufregung oder irgendwas Ähnliches.

Kaitos Augen blieben schließlich an Shinichis Gesicht hängen, der wieder aus dem Fenster blickte, allerdings merkte, dass er beobachtet wurde. Als sich ihre Blicke trafen, versank der Dieb in den blauen Augen des anderen, die inzwischen wieder deutlich mehr strahlten. Und Kaito war eingebildet genug, um zu behaupten, dass das nur sein Verdienst war.

„Was ist?“, fragte der Detektiv in diesem Moment.

„Ach nichts… Ich hab mir nur gerade überlegt, dass ich bald wieder einen neuen Coup machen muss. Die beiden Saphire, von denen ich dir erzählt habe, schreien geradezu danach, von mir gestohlen zu werden.“

Kaito grinste breit als Shinichi den Mund öffnete, um etwas zu sagen. Seine Wangen wurden sofort rot, doch die Kellnerin, die ihre Bestellung brachte, rettete Kaito vor einer Schimpftirade. Nachdem sie ihnen einen guten Appetit gewünscht hatte, verschwand die junge Frau wieder von ihrem Tisch und Kaitos Augen strahlten bei dem Anblick des vor ihm stehenden Schokoladeneisbechers. Während sich Shinichi demonstrativ auf seinen Kuchen stürzte, blickte Kaito noch einige Momente an seinem Eis vorbei den anderen an und ein warmes, weiches Lächeln zierte dabei seine Lippen, das Shinichi nicht sah.
 

Nicht weit von dem Café entfernt, in dem Shinichi und sein Freund saßen, versuchte jemand, möglichst ruhig zu bleiben, auch, wenn er am liebsten sofort zu den beiden Teenagern gestürmt und Shinichi von diesem anderen Kerl weggezerrt hätte. Allerdings wäre das viel zu auffällig gewesen, also versuchte er, sich zu beherrschen. Je länger er den beiden zusah, wie sie turtelten, desto größer wurden seine Wut, sein Hass und seine Abscheu auf den unbekannten Jungen. Wie konnte dieser Kerl es wagen, sich an seinen Shinichi ranzumachen!? Wahrscheinlich wäre es nur halb so schlimm gewesen, wäre der Detektiv nicht so offensichtlich verknallt, was den Beobachter nur noch wütender machte. Er musste sich irgendwas einfallen lassen… Dieser fremde Junge musste verschwinden.

Das war die einfachste, effektivste und wahrscheinlich gleichzeitig auch die spaßigste Methode, das Problem aus der Welt zu schaffen… Er kniff die Augen zusammen, um besser zu sehen und erkannte die schwarze Schuluniform des Fremden wieder. Das war der Junge, der zusammen mit Shinichi auf dem Dach von dessen Schule gewesen war. Noch besser…Dann musste er sich darum nicht auch noch extra kümmern. Nach etwas mehr als einer halben Stunde, in der sein Zorn auf den fremden Jungen noch gewachsen war, verließen die Teenager das Café und schlenderten gemütlich nebeneinander durch die City. Seiner Meinung nach benahmen sich die beiden jetzt schon wie ein verliebtes Ehepaar. Obwohl sie wahrscheinlich dachten, keiner könnte es sehen, so sah er es doch. Shinichis Hand, sowie die des anderen Jungen waren zusammen in der Hosentasche des anderen verschwunden. Und obwohl der Detektiv ziemlich verlegen wirkte, so unternahm er dennoch nichts dagegen.

Sein Zorn wuchs fast ins Unermessliche und der Entschluss, nicht einzugreifen, geriet stark ins Wanken. In seinem Versteck ballte er die Hände zu Fäusten und wäre es nicht zu auffällig gewesen, hätte er sich den Nebenbuhler wahrscheinlich auf der Stelle geschnappt. Doch seine Selbstbeherrschung sorgte dafür, dass er weiterhin ruhig blieb und sie lediglich im Auge behielt.
 

Nachdem Shinichi langsam auftaute und sie bereits entspannt nebeneinander her liefen, fand Kaito, dass der passende Moment gekommen war, um ihm reinen Wein einzuschenken. Er hatte zwar die Befürchtung, der andere könnte das falsch auffassen, doch trotzdem konnte er den Detektiv nicht länger im Ungewissen lassen. Als sie durch einen kleinen Park schlenderten, zog er also den Kleineren vom Weg fort und als sie unter sich waren, zog er ihn neben sich aufs Gras. Ernst schaute er in Shinichis Gesicht und dort sah er, wie es in dessen Kopf arbeitete. Natürlich hatte der Detektiv gemerkt, dass etwas anders war und da er nicht wusste, was, war er verunsichert.

Kaito holte noch einmal tief Luft und griff nach den Händen des anderen, bevor er anfing, zu erklären.

„Shinichi…

Also…weißt du…ich habe mir etwas überlegt, um dein Problem zu lösen.“

Die blauen Augen, die er so liebte, weiteten sich leicht.

„Es ist nicht einfach und wahrscheinlich auch nicht ganz ungefährlich.“

„Wovon redest du?“

„Ich will deinen Verfolger wütend machen.“

Shinichi zuckte zusammen und ein ängstlicher Ausdruck schlich sich in seine Augen, die dadurch sofort ein wenig ihres Glanzes verloren.

„Was!? Bist du verrückt?“

Kaito schüttelte den Kopf. Er sah, wie das Kartenhaus des Glücks und der Sicherheit, das er heute für Shinichi aufgebaut hatte, einzustürzen drohte. Doch er musste mit ihm darüber sprechen, nicht nur, weil es auch für ihn gefährlich werden konnte, sondern vor allem, weil Kaito keine Geheimnisse haben wollte. Nicht mehr.

„Nein. Hör mir doch erstmal zu. Bitte.“

Er drückte die zitternden Hände des anderen leicht und dieser beruhigte sich etwas.

„Wir müssen wissen, wer dieser Kerl ist. Vorher haben wir keine Chance, ihn zu stoppen. Und genau das will ich. Wenn wir nichts tun, dann…“

Er wagte nicht, auszusprechen, was sie beide wussten. Sollten sie nicht in der Lage sein, den Stalker zu stoppen, würde das ganze wahrscheinlich mit Shinichis Tod enden.

„Also. Ich gehe davon aus, dass er uns beobachtet. Auch jetzt gerade. Und ich bin sicher, dass er bereits wütend ist.“

„Aber was willst du denn machen?“

„Erinnerst du dich an das Foto? Das, das er von uns gemacht hat, als wir auf dem Dach deiner Schule standen.“ Nicken. „Dieses Foto hat mich darauf gebracht. Als er uns dort gesehen hat, hat er nicht nur zwei Menschen auf einem Dach gesehen. Er hat auch gesehen, dass du nicht allein bist. Er hat gesehen, dass er dich noch nicht von jedem isoliert hat. Und heute hat er gemerkt, dass ich mich nicht von dir isolieren lasse. Und deshalb muss er drastischer werden, um mich loszuwerden.“

Shinichi schien sich Kaitos Worte durch den Kopf gehen zu lassen, bis man das sprichwörtliche Lämpchen über seinem Kopf angehen sah.

„Du willst doch nicht…“

„Doch. Das hat zwei Vorteile. Der erste ist, dass er dich so lange in Ruhe lassen muss. Und der zweite ist, dass er sich mir nähern muss. Er wird das alles ganz genau planen und zuschlagen, wenn ich unachtsam bin. Und in diesem Moment habe ich ihn.“

Shinichi hatte den Kopf gesenkt. So war Kaito nicht in der Lage, in seinem Gesicht zu lesen, doch seine verkrampften Hände sprachen eine eigene Sprache.

„Und du glaubst wirklich, dass ich dich das tun lasse?“, hörte der Dieb die leise Stimme des anderen.

„Es gibt keinen anderen Weg. Shinichi, es ist bereits 5 Minuten vor 12!“
 

Was besprachen die zwei da nur die ganze Zeit?

Shinichi schien jedenfalls nicht besonders begeistert zu sein…

Ein wenig Befriedigung schlich sich in das Herz des Beobachters. Es schien fast so, als würden die beiden gerade miteinander Schluss machen. Und die Tatsache, dass Shinichi nun aufsprang und davonlief, bestätigte die Theorie des Gesichtslosen scheinbar. Nun um einiges zufriedener beobachtete er, wie der fremde Junge dem Detektiv hinterher lief. Natürlich würde er sich nicht entgehen lassen, was als nächstes passierte und so machte auch er sich auf den Weg. Verborgen von einem Baum in der Nähe sah er, wie der andere Shinichi schließlich einholte und festhielt. Er war zu weit entfernt, um zu hören, was gesprochen wurde, doch der Detektiv schien nicht besonders begeistert zu sein. Die Antwort des anderen war nicht weniger energisch, auch wenn in dessen Stimme weniger Zorn mitschwang, als in der des Detektivs. Was auch immer der Fremde gesagt hatte, es schien Wirkung zu zeigen, denn der Detektiv begann, mit seinen Fäusten auf die Brust des anderen Jungen einzuschlagen, wenn auch eher schwach. Es schien eher, als dass er ihm lediglich zeigen wollte, dass er verzweifelt war, als dass er ihm weh tun wollte. Das Hochgefühl, das sich seiner bemächtigt hatte, verschwand langsam. Das sah ihm nicht nach Trennung aus. Nicht mal nach richtigem Streit. Und wie auf sein Stichwort hin, zog der Fremde Shinichi in seine Arme, der die Umarmung sofort erwiderte. Wut sammelte sich im Magen des Beobachters.

Also musste er doch an seinem ursprünglichen Plan festhalten…

Nun gut, dann sollte es wohl so sein.
 

Kaito spürte, wie Shinichi in seinen Armen zitterte.

Heiße Wut sammelte sich in ihm. Nicht auf Shinichi. Auf den Stalker, der den Detektiv so verändert hatte, dass kaum noch etwas von dem alten Shinichi übrig geblieben war. Dafür würde er leiden… Mit Sicherheit.

„Es wird alles gut gehen. Vertrau mir…“, flüsterte er dem Verzweifelten ins Ohr. Zögerlich nickte der andere, auch wenn man den Widerwillen in der Geste deutlich spüren konnte. Vorsichtig führte der Dieb Shinichi zurück auf den Parkweg und langsam und schweigend machten sie sich auf den Weg zu Shinichis Villa. Während Kaito seine nächsten Schritte plante, schwieg Shinichi beharrlich. Er krallte sich fast panisch an Kaitos Arm und blickte auf den Boden.

Der Dieb wusste, dass er dem anderen sehr viel zumutete. Und doch war es die einzige Möglichkeit, die er sah. Für Kaito zählte jetzt nur noch, dass Shinichi sicher war. Und wenn er die Aufmerksamkeit des Stalkers auf sich lenkte, war er das. Er wusste zwar nicht, wann es geschehen war, doch spätestens jetzt war ihm klar geworden, dass Shinichi ihm mehr bedeutete als irgendjemand sonst. Er bedeutete ihm sogar mehr, als sein eigenes Leben. Warum sonst machte er den Stalker wütend, lenkte dessen Aufmerksamkeit auf sich und setzte sich so der Gefahr aus, von diesem als Bedrohung gesehen zu werden, die ausgeschaltet werden musste?

Am Grundstück der Kudos angekommen, begleitete Kaito den anderen noch bis zur Haustür. Als Shinichi ihn letztendlich losließ und ihn ansah, erkannte der Dieb, dass der Detektiv Tränen in den Augen hatte.

„Sei vorsichtig…“, flehte Shinichi ihn an und eine einzelne Träne rollte über seine Wange.

Kaito brach dieser Anblick das Herz. Langsam beugte er sich vor und fing den Tropfen zärtlich mit den Lippen auf. Aus dieser Geste entbrannte ein Kuss. Als der Detektiv dabei die Augen schloss, rannen weitere Tränen über seine Wangen und er legte seine Arme fest um Kaito. Dieser spürte die Verzweiflung des Kleineren in dessen Kuss und versprach sich selbst, dass er dem Stalker das Handwerk legen und dann zu Shinichi zurückkehren würde. Um jeden Preis.

Es dauerte eine Weile, bis sie sich letztendlich lösten. Ein letztes Mal strich Kaito seinem Detektiv über die Wange, bevor er sich umdrehte und gehen wollte. Doch Shinichis Stimme hielt ihn auf.

„Kaito…Ich…“

Während er einen wohlig warmen Schauer spürte, weil Shinichi ihn eben das erste Mal mit seinem richtigen Namen angesprochen hatte, drehte er sich noch einmal halb um und lächelte den anderen warm an.

„Ich weiß.“

Ja, er wusste, was Shinichi ihm sagen wollte. Zumindest vermutete er es und hoffte, dass er recht behielt. Er hoffte es aus den Tiefen seines verliebten Herzens heraus. Und wenn all das vorbei war, würde er sich die Gewissheit dessen holen, was er jetzt vermutete. Erneut drehte er Shinichi den Rücken zu und spürte dessen blaue Augen im Rücken. Allerdings drehte er sich nicht noch einmal um, denn hätte er das getan, so war er sich sicher, wäre er zu Shinichi zurückgekehrt und hätte nicht den Mut gefunden, zu gehen. Also blickte er geradeaus in Richtung des Grundstückstores und biss sich auf die Lippen, um nicht umzukehren. Obwohl er nichts lieber getan hätte, als bei Shinichi zu bleiben, ihn in den Armen zu halten, zu streicheln und zu küssen, so wusste er doch, dass er das nicht konnte. Er hatte eine Aufgabe.
 

Dass besagte Aufgabe bereits hinter ihm war und ihn beobachtete, konnte Kaito nicht wissen. Er vermutete es nur.
 

Tbc…
 

Das mit dem Schokoladeneis ist übrigens auf meinen eigenen Mist gewachsen, da ich mich nicht erinnern kann, schon mal von einem Nahrungsmittel gehört oder gelesen zu haben, das Kaito besonders mag.

Kaitooo... Fisch? :D~

Kaito: Q^Q *weglauf*
 

Jedenfalls...

Ich freu mich wie immer über Kommis.

See you in the next chapter. :D

Das Wiesel



Fanfic-Anzeigeoptionen
Blättern mit der linken / rechten Pfeiltaste möglich
Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  -Yuki-Hime-
2012-01-22T12:27:22+00:00 22.01.2012 13:27
kannst du das vorige kaptiel vllt einmal kurz zsm fassen was war T-T
Von: abgemeldet
2011-02-27T11:11:54+00:00 27.02.2011 12:11
Uuuuuhhhh~~~~Fight! Evil Stalker VS KaitouKID! Wie spannendX3~~~~~~
Kaito Liebt SchokoladeneisXD....Zumindest schiebt er sich im Manga mal eins rein....In nem Kapi wo es um Billiard-Queue(schreibt man das so? Diese Billiardstöcke?)von Jii gehtXD
NAja, auf jedenfall liebe ich deine Fic^^
Von:  Yurii-chan
2011-02-26T22:19:38+00:00 26.02.2011 23:19
So sieht Kaitos Plan also aus... interessant ^^
Na hoffen wir mal, dass das Ganze nicht nach hinten losgeht.
Wird Zeit, dass der Stalker seine Identität preis gibt....... pöser Mensch is das... ( warum finde ich das jetzt schon wieder lustig?)

egal

freu mich schon aufs nächste Kapitel ♥


LG Yurii-chan
Von:  mor
2011-02-26T20:02:25+00:00 26.02.2011 21:02
^^ oha ^^ Der Stalker hats auf Kaito abgesehen ^^ aber so Leicht Läst sich Kaito Kid nicht Erwischen bzw. Erledigen ^^


Zurück