Zum Inhalt der Seite

Passing Dead End

über den Tod hinaus
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Time to Burn

Passing Dead End – Kapitel 2: Time to Burn
 

Die Sonne schien durch das große, offene Fenster direkt auf Dantes Bett und weckte ihn damit mehr als nur unsanft. Hatte er gestern Abend nicht die Vorhänge zugezogen? „Guten Morgen mein Schatz, Zeit zum Aufstehen.“ Ah! Seine Mutter hatte also die Vorhänge aufgezogen. Grummelnd drehte Dante sich von der Lichtquelle weg und zog sich die Decke über den Kopf. „Mama nur noch 5 Minuten, bitte.“ „Na gut, aber wehe du stehst dann nicht auf. Sonst kommst du wieder zu spät zu deinem Training!“ Er hörte wie die Tür zu seinem Zimmer wieder ins Schloss fiel. Training nannte sie es. Schinderei wäre passender gewesen, zumindest solange Keiron Jones es leitete. Der Kerl hatte sie Dantes Meinung nach nicht alle. Trainingskämpfe schön und gut, aber warum ausgerechnet gegen seine Tochter? Klar, er kannte Delilah schon von klein auf, sie waren eigentlich schon immer gute Freunde gewesen, und sie hatte ihm vor 5 Jahren den Hintern gerettet. Doch so langsam merkte auch er, dass er erwachsener wurde, obwohl er dazu keine Lust hatte, denn Mädchen interessierten den jungen Halbdämonen immer mehr. Gegen eines zu Kämpfen ging, auch wenn es nur zu Übungszwecken war, im Moment überhaupt nicht. Schon gar nicht gegen seine beste Freundin und Punkt! Noch immer mies gelaunt befand er, dass es zu hell war um noch einmal einzuschlafen und bewegte sich träge aus seinem Bett, wackelte unsicher Richtung Fenster und zog den Vorhang wieder zu, um das Licht für seine Augen etwas angenehmer zu machen. Danach zog er sich an und ging zum Frühstück.
 

Eva machte die Tür zum Zimmer ihres älteren Sohnes auf. Im Gegensatz zu seinem jüngeren Bruder war Vergil bereits Hellwach. Sein Bett hatte er bereits gemacht und war auch schon fast fertig mit anziehen als seine Mutter die Tür öffnete: „Guten Morgen mein Schatz.“ „Morgen Mama“, strahlte Vergil vergnügt zurück. „Na da hat aber eine gute Laune.“ „Jup.“ „Dann kannst du mir ja gleich erzählen warum, das Frühstück steht in 10 Minuten auf dem Tisch.“ „Alles klar, ich komm dann gleich runter.“ Sie schloss die Tür hinter sich. Vergil schaute in den Spiegel und musste innerlich über sein eigenes, breites Grinsen lachen. Er hatte diese Nacht aber auch hervorragend geschlafen, denn gestern Abend war ihm ein Mädchen begegnet, das ihn sofort verzaubert hatte. Sie hatte ihn so zuckersüß angelächelt. Er hing dem Bild in seiner Erinnerung nach, als ihm Einfiel dass das heutige Training nicht von seinem Vater sondern von Keiron geleitet wurde. Das würde bedeuteten er konnte froh sein, wenn er sich hinterher noch bewegen konnte. „Auch egal!“, sagte er vergnügt und warf sich sein Hemd über. Er beschloss, dass er einfach heute Abend wieder in die Stadt gehen würde, egal wie erledigt er war und dieses Mädchen sehen. Dank der Vorfreude noch besser gelaunt als vorher, machte er sich auf den Weg zum Frühstück.
 

Auch für Delilah begann der Tag früh. Schon mit dem ersten Hahnenschrei war sie aufgestanden und hatte begonnen sich fertig zu machen. Gedankenverloren saß sie an dem kleinen Spiegeltisch, der in ihrem Zimmer stand, und kämmte sich die langen, schwarzen Haare, wobei sie wohl mehr nachdachte als kämmte. Daher bemerkte sie es auch nicht, als sich die Tür zu ihrem Zimmer öffnete und ihre älteste Schwester herein kam. „Delilah?“, fragte diese vorsichtig. „Hm? Ach Teela, du bist es. Was ist?“ Sie schaute leicht verwirrt ihre ältere Schwester an. Diese schüttelte nur den Kopf: „Schwesterherz was machst du nur?“ „Wie du siehst kämme ich meine Haare.“ „Das nennst du Kämmen?“, sie deutete auf Delilahs Haare die durch die Kämmaktion noch zerzauster wirkten als es durch pures schlafen möglich gewesen wäre. Teela seufzte, setzte sich dann neben ihre Schwester und nahm ihr den Kamm ab. Behutsam begann sie ihrer Schwester die Haare zu kämen. „Sag schon was bedrückt dich, dass du stundenlang deine Haare wirr kämmst?“ „Ich weiß es einfach nicht Teela.“, sagte Delilah immer noch gedankenverloren und schaute in den Spiegel. Aus dem Spiegel heraus schaute ein leichenblasses Abbild ihrer selbst zurück. Sie wandte den Blick vom Spiegel ab und betrachtete stattdessen ihren rechten Unterarm. Die Narbe, die sie seit dem Wolfsbiss vor 5 Jahren besaß schimmerte noch heller als ihre Haut und die Runen – Tatoowierungen, die sie ebenfalls seit diesem Tag um beide Handgelenke hatte, ließen das Bild nur noch abstrakter wirken. „So fertig“, riss ihre Schwester sie aus ihren Gedanken und klopfte ihr mit dem Kamm auf die Schulter. „Was?“, entfuhr es Delilah. „Ich bin fertig mit kämmen Lilah. Hier der Kamm“, sagte ihre Schwester mit Nachdruck und hielt ihr den Kamm über ihre Schulter hin. „Ja, danke Teela.“ „Hör zu, wenn du über irgendetwas reden willst“, begann Teela doch Delilah fiel ihr ins Wort: „Danke, aber mir geht es wirklich gut, ehrlich … und mich bedrückt auch nichts.“, fügte sie auf den skeptischen Blick ihrer Schwester hinzu. „Na schön, wie du meinst. Mutter meinte, dass Essen wäre in etwa einer halben Stunde auf dem Tisch.“ „Ist gut, ich komme gleich und helfe beim Tischdecken.“, die Schwarzhaarige lächelte ihre Schwester an. „Also gut, dann bis gleich“, schloss Teela das Gespräch und verlies den Raum. Erleichtert blickte Delilah noch einmal in den Spiegel, griff dann nach ihrem Kleid, zog selbiges an und verlies ihr Zimmer in Richtung Frühstückstisch.
 

„Ihr seid viel zu spät!“ Mit diesen äußerst verärgerten Worten wurden Dante und Vergil von Keiron Jones zu ihrem täglichen Training begrüßt. Seine Kinder waren bereits mit Aufwärmübungen beschäftigt und er schien wenig von der Unpünktlichkeit der Beiden Halbdämonen zu halten. „Tut mir leid Keiron, wir haben uns beim Frühstück zuviel Zeit gelassen“, versuchte Vergil zu beschwichtigen doch der schwarzhaarige Priester winkte ab. „Nicht mehr zu ändern Junge. Beginnt mit dem Aufwärmen. Danach werden wir die Trainingspartner für heute festlegen.“ Damit wendete Keiron sich wieder seinem Sohn Keith zu, der mit seinen 8 Jahren der jüngste seiner Schüler war. „Toll, Trainingskämpfe gegen einen kleinen Jungen, oder ein Mädchen, was für eine Auswahl“, meckerte Dante und verdrehte die Augen. „Motz nicht so viel und mach lieber“, gab sein Bruder genervt zurück und legte seinen Mantel über einen kleinen Felsen. „Ich mein ja nur“, entgegnete Dante beleidigt und tat es seinem Bruder gleich. Nur wenig später wurden die Trainingspartner für die ‚Kampfübungen’, wie Keiron es nannte, ausgelost. Dante war wenig begeistert, da er mal wieder gegen Delilah antreten sollte. „Komm schon Dante, hast du etwa Angst vor mir?“, neckte diese ihn. Es sollte wohl aufmunternd gemeint sein, doch es half nicht. Lustlos und mit voller Zurückhaltung begann Dante seinen Trainingskampf gegen die junge Priesterin. Mühe musste und wollte er sich nicht geben, da sie mit Holzattrappen kämpften. Wie immer hatte er ein zweiseitiges Langschwert gewählt, passend zu der Waffe, die sein Vater ihm vor wenigen Monaten zum Geburtstag geschenkt hatte. Sie hingegen kämpfte mit Imitationen von Kurzschwertern. Ihre Schläge konnte Dante leicht parieren und wenn sie doch einmal traf, taten diese nicht sonderlich weh, da sie kaum Kraft in ihren dünnen Ärmchen hatte. Doch war es für Dante umso schwerer dieses flinke Biest zu erwischen. So schwach wie sie wirkte, so flink war sie leider auch. Seltenst gelang es ihm einen Treffer zu landen, zumal ihre Erscheinung ihn sowieso ablenkte. Ständig musste er sich selbst ermahnen um auf ihre Angriffe und nicht die Bewegungen ihres Körpers zu achten. „Verdammt! Warum trägt sie selbst beim Training dieses irritierende Miederkleid“, dachte Dante verärgert als er einen Schlag auf den Brustkorb spürte, der ihn Rücklings auf den Boden beförderte. Als er aufsah, blickte er zu erst auf die Spitze des Holzschwerts. Er lies seinen Blick noch weiter nach oben wandern und blickte schließlich direkt in die grünen Augen seiner Trainingspartnerin. „Herrje Dante, schläfst du?“, fragte diese in merklich angesäuertem Ton. „Seh’ ich so aus?“, erwiderte der Angesprochene. „Im Moment, definitiv ja! Ich will keine geschenkten Siege und das weißt du“, gab sie zurück und reichte ihm die Hand um ihm aufzuhelfen. „Na warte du Biest“, dachte der weißhaarige Halbdämon und griff nach der ausgestreckten Hand, doch statt sich aufhelfen zu lassen, zog er seine langjährige Freundin zu sich hinunter. Überrumpelt von Dantes kleiner Racheaktion, fiel Delilah auf ihn rauf und warf ihn dabei versehentlich komplett um. Damit hatte selbst Dante nicht gerechnet. Völlig perplex lag er nun unter der jungen Priesterin und musste sich schwer zusammenreißen ihr nicht irgendwohin zu grabschen. Nicht weniger perplex versuchte Delilah sich schnellstmöglich wieder zu erheben. Dies ging jedoch mächtig daneben und sie viel erneut in Dantes Arme, welcher sie diesmal auffing und festhielt. „Ts ts ts, erst wirfst du mich um und dann willst du gleich wieder abhau’n?“, sagte er belustigt und grinste breit. Sie hingegen lief puterrot an und versuchte sich aus seinem Griff zu lösen. „Verdammt Dante was soll der Mist? Lass mich gefälligst los!“ Hilflos zappelte Delilah im Griff des Weißhaarigen, dessen grinsen immer breiter wurde. Nach ungefähr 5 Minuten sinnloser Befreiungsversuche gab sie schließlich, sehr zur Verwunderung Dantes, auf. „Was ist, gibst du auf?“, fragte Dante belustigt. „Muss ich wohl“, gab Delilah entnervt zurück. Abgekämpft legte Delilah ihren Kopf auf Dantes Brust: „Und? Zufrieden?“ „In gewisser Weise.“ „Geht’s vielleicht etwas genauer?“ „Also wenn du es genau wissen willst“, fing Dante an doch dann hörte er die Stimme seines Bruders: „Na sieh’ mal einer an! Stör ich etwa?“ Erschrocken lockerte er seinen Griff um Delilahs Hüfte, die dies sofort nutzte um von ihm runterzurollen und sich aufzusetzen. Ihr immer noch hochrotes Gesicht verbarg sie dabei geschickt unter ihren langen, schwarzen Haaren. „Alter, Vergil! Musst du mich so erschrecken?“, jetzt nahm auch Dantes Gesicht einen leicht rosa Farbton an. „Wenn du dabei bist mit unserer besten Freundin rum zu machen, dann ja“, entgegnete der Angesprochene. „Bitte was?“, warf Delilah ein: „Wie kommst du bitte darauf das wir rumgemacht haben?“ „Wüsste ich auch gerne“, fügte Dante hinzu. „Gegenfrage! Wenn ich mich so sehr irre, wieso seid ihr dann Beide total Rot im Gesicht?“ Vergil setzte ein wissendes lächeln auf. „Weil der Mistkerl hier mich zu sich runtergezogen hat, als ich ihm aufhelfen wollte“, gab Delilah zur Antwort. „Ja ich hab mir nen dummen Scherz erlaubt“, fügte Dante hastig hinzu. „Ah ja!“ Vergil wollte und konnte das nicht so recht glauben. „Um den unangenehmen Teil mal etwas nach hinten zu schieben, Keiron meinte, dass es für heute reicht“, in Vergils Stimme lag merkliche Ungläubigkeit. „Ernsthaft? Seit wann hört mein Vater vor Einbruch der Nacht mit dem Training auf?“, wollte Delilah wissen und wischte sich ihren schützenden Haarvorhang aus dem Gesicht. „Seit dein kleiner Bruder sich wohl den Fuß dabei gebrochen hat.“, sagte Vergil kleinlaut und kratzte sich an der Nase. „Wie zum Henker“, begann Delilah, doch da erschien auch schon ihr Vater, der den kleinen Keith huckepack trug. „Du brauchst wirklich lange um so eine kleine Nachricht auszurichten Junge.“ Keiron wirkte mehr als nur unwirsch. Er sah zu Dante und Delilah hinüber, deren Gesichter noch immer leicht rosa waren. Irritiert schüttelte er den Kopf und begann dann: „Delilah kannst du dir bitte mal den Fuß deines Bruders ansehen?“ Ein verärgerter Blick wanderte in Richtung Vergil bevor Keiron sich wieder an seine Tochter wandte: „Ich glaube er ist gebrochen.“ Ohne zu zögern stand die Angesprochene auf, ging zu ihrem Vater hinüber und betrachtete sich den angeblich gebrochenen Fuß genauer. Dieser war schon sehr stark angeschwollen und blau. „Keith das könnte jetzt etwas wehtun“, sagte sie und begann die Verletzung abzutasten. Als sie den Fuß ihres Bruders leicht zur Seite drehte, jaulte dieser Laut auf. „Du hast recht Vater, der dürfte gebrochen sein. Aber genau kann ich das durch die Schwellung durch nicht ertasten.“ Sie wandte sich an ihren kleinen Bruder: „Tut mir leid Keith.“ Der Junge nickte nur. Sie wandten sich gerade zum Gehen als Delilah ein seltsamer Geruch in die Nase stieg, der sie dazu veranlasste stehen zu bleiben. Ihr Vater und die Zwillinge waren ihr schon einige Meter voraus als Dante sich umdrehte und sie ungläubig ansah: „Was ist?“ „Riecht ihr das nicht?“ „Was sollen wir riechen?“, fragte daraufhin Vergil der nun ebenfalls zu ihr sah. „Sagt bloß ihr riecht das wirklich nicht?“ „Nun drück die bitte genauer aus Kind“, sagte ihr Vater in ungeduldigem Ton. „So ein seltsamer Geruch nach Feuer und verbrennendem Fleisch.“ „Was? Riechst du noch etwas anderes?“, der Tonfall ihres Vater hatte sich schlagartig von Ungeduld zu Angst verändert. „Ja, es riecht wie“, sie hielt kurz inne um den Begriff zu finden der am besten passte: „altem und leicht vermodertem Blut.“ Noch bevor auch nur einer der 3 Jungendlichen ansatzweise begreifen konnte, was das zu bedeuten hatte, bekam Delilah auch schon ihren jüngeren Bruder von ihrem Vater in die Arme gedrückt. „Pass ja gut auf ihn auf, hörst du!“ Kaum hatte Keiron das gesagt, war er auch schon in Richtung ihrer Häuser losgerannt. „Was zum Henker“, entfuhr es Dante. Er sah die völlig perplexe Delilah an die nun wohl langsam zu verstehen begann. „Altes, vermodertes Blut“, murmelte sie und so plötzlich wie sie kam schrie sie ihre Erkenntnis raus: „Verdammt Jungs, das sind Dämonen.“ Weitere Worte waren nicht nötig. Die 3 Teenager nickten sich nur zu und rannten Keiron sofort hinterher. Keith, der keine andere Wahl hatte als Mitzukommen, da seine Schwester ihn immer noch trug, hielt sich dabei fest an Sie gedrückt.
 

Sie brauchten nur wenige Minuten um den Ort des Geschehens zu erreichen. Es bot sich Ihnen ein Bild des Grauens. Die Häuser beider Familien standen in Flammen, von den Bewohnern gab es jedoch nicht die geringste Spur. Vor den Häusern war ein Pulk mit Dämonen, die vom vorgeeilten Keiron in einen Kampf verwickelt wurden. Geschockt blieb Delilah auf der Stelle stehen. Vergil und Dante zögerten kurz, riefen dann aber ihre Schwerter zu sich. Kurzzeitig passierte gar nichts und die Brüder zweifelten bereits an den Worten ihres Vaters, welcher ihnen erklärt hatte, dass die Schwerter immer auf den Ruf ihres Besitzers hören würden. Ohne jegliche Vorwarnung schossen die Schwerter Rebellion und Yamato aus dem brennenden Inferno, das einst das Elternhaus der Dämonenzwillinge gewesen war und landeten jeweils direkt in der Hand ihrer jeweiligen Herren. Sie blickten auf den Dämonenpulk, danach sich gegenseitig an und nickten sich zu. Zeitgleich stürmten Dante und Vergil los um Keiron in seinem Kampf zu unterstützen, als ein markerschütternder Schrei sie kurzzeitig zurückschrecken lies. Es war Keiron, der aufgeschrien hatte, dessen waren sich die Kinder sicher. Sofort stürmten die Zwillinge los um sich in den Kampf einzumischen. Hinter ihnen stand Delilah, unfähig sich zu bewegen und immer noch ihren jüngeren Bruder tragend. Tränen rannten sowohl ihr, als auch Keith über das Gesicht. „Vater!“, krächzte Keith erstickt und vergrub das Gesicht in den Haaren seiner Schwester. Diese sackte zusammen. Ihre Beine versagten ihr den Dienst. Die Dämonenbrüder nahmen davon nichts wahr. Sie kämpften sich ohne nachzudenken zu ihrem Lehrmeister durch. Mit jedem Hieb ihrer Schwerter töteten sie mindestens einen der Dämonen um sie herum. Wie im Blutrausch dezimierten sie binnen weniger Minuten die Dämonenschar, bis nur noch ein einziger Dämon übrig blieb. Dieser eine musste der Anführer der restlichen Dämonen gewesen sein, dass konnte man leicht ein seinem äußeren erkennen. Während die bisher vernichteten Dämonen kaum definierbare Klumpen gewesen waren, so hatte dieser eine Menschenähnliche gestalt, nur wesentlich größer. Seine Haut war bläulich verfärbt, überall waren schwarze Musterungen darüber verteilt. In seinem Gesicht fehlte die Nase, die Augen wirkten tot und als das Unwesen grinste, entblößte es haifischähnliche Zähne. „So, so. Ihr Hänflinge seid also die Nachkommen Spardas? Das soll wohl ein schlechter Scherz sein. Ihr seht ja aus wie Menschen.“, kicherte der Dämonen an die Zwillinge gewannt. „Du elender“, begann Vergil, doch er brach abrupt ab, als der Dämon den schwer verwundeten Keiron mit einer Hand hochzog und ihn so hin hob, dass es ein leichtes gewesen wäre, ihn zu töten. „Na, na, na Hänfling. Pass auf was du sagst oder ich töte den hier noch bevor ich euch töte.“ Der Dämon zeigte erneut seine Haifischzähne. „Tust du das nicht so oder so?“, entgegnete Dante knurrend und hob sein Schwert zum Angriff. Das Lächeln verschwand aus dem Gesicht des Dämons: „Nicht bevor ihr Missgeburten nicht tot seid.“ Kichernd erhob sich der Dämon und machte einen Schritt auf Dante zu, fokussierte diesen Regelrecht. Vergil nutzte diesen Umstand sofort aus, preschte nach vorne und schnitt dem Untier mit einem Hieb den Arm ab, an dem der schon fast leblose Keiron hing. Das Biest heulte auf und schlug mit dem unverletzten Arm nach Vergil, doch der wich aus. Stattdessen stürzte nun Dante vor und versenkte Rebellion tief im Brustkorb des Dämons und zog es sofort ruckartig wieder heraus. Verletzt zog sich der Dämon ein paar Schritte zurück. „Ihr verdammten“, zischte er, doch Dante fiel ihm ins Wort: „Was denn? Magst du es etwa nicht wenn man den Spieß umdreht?“ „Ihr verfluchten Bastarde“, zischte der Dämonen ihren entgegen und verspritzte dabei ein wenig seines eigenen Blutes. „Das werdet ihr noch bitter bereuen.“ Damit verschwand der Dämon in einer kurz aufflackernden Feuersäule. „Verdammt“, entfuhr es Vergil und er hätte wohl noch weiter geflucht, wenn er nicht von Keirons stöhnen unterbrochen worden wäre. „Hey er lebt noch“, stellte Dante unsinniger weise fest. Keirons linke Flanke war aufgerissen, als hätte irgendetwas versucht ein Stück aus ihm heraus zu beißen, und er blutete stark. Außerdem schien er bewusstlos zu sein, was nie ein gutes Zeichen war. Vergil hob den Verletzten hoch und wandte sich an seinen Bruder: „Wir müssen ihn schnellst möglich zu einem Arzt bringen. Los hilf mir.“ „Okay.“ Gemeinsam schafften sie es, Keiron noch rechtzeitig zu einem Arzt zu bringen.
 

Vor der Tür der Praxis sackte Dante zu Boden. Zitternd schaute er zu seinem Bruder, welcher nicht weniger zitternd an einer Wand angelehnt dastand und sein Gesicht in seinen Händen vergrub. „Alter, du siehst so was von Scheiße aus.“, bemerkte Dante mit zitternder Stimme. „Schau mal in den Spiegel du Pfosten.“, gab Vergil mit nicht weniger zitternder Stimme zurück. Beide lachten. Sie sahen wirklich alles andere als gut aus. Ihre Sachen waren teilweise von den Waffen der Dämonen zerrissen worden. An Vergils Mantel haftete jede Menge Blut, was wohl von der klaffenden Wunde an Keirons Seite stammen musste. „Sag mal, wo steckt eigentlich unsere kleine Priestermaus und ihr Bruder?“, fragte Vergil während er die Hände sinken lies. Verdutzt schaute Dante auf: „Keine Ahnung. Zuletzt hab ich sie vor den brennenden Häusern ge…“, mitten im Satz brach er ab uns sprang auf. Verdammt! Bei all der Aufregung und Sorge um Keiron und den Dämon mit der Haifischfresse hatte er Delilah und Keith völlig vergessen. Augenblicklich stürmte er zurück zu dem Standort seines jetzt wohl wahrscheinlich abgebrannten Zuhauses, gefolgt von seinem Bruder, der noch nicht ganz zu verstehen schien. Dort angekommen atmete Dante erleichtert auf. Delilah schien unversehrt, Keith natürlich auch. Doch sie saß auf dem Boden. Keith hatte sein Gesicht in den Haaren seiner Schwester vergraben und man konnte den Jungen laut weinen hören. Sie hingegen starrte wie gebannt auf die brennenden Ruinen und weinte stumme Tränen. Langsam gingen Dante und Vergil auf die Beiden zu. „Delilah? Keith?“, fragte Vergil vorsichtig. Keith blickte zu ihm auf, das Gesicht völlig aufgequollen, die Augen rot vom Weinen. Delilah hingegen starrte weiterhin leer auf die Flammen. Behutsam ging Vergil auf die Knie und nahm Keith auf seine Arme. „Komm ich bring dich zu dem Arzt der deinen Vater behandelt.“ Ohne Widerworte klammerte Keith sich zitternd an Vergil und lies sich wegtragen. Seine Schwester blieb weiter regungslos sitzen. „Versuch sie zum Gehen zu bewegen“, flüsterte Vergil Dante zu, bevor er sich mit Keith auf dem Arm zum gehen wandte. Dante seufzte, ging dann direkt vor Delilah in die Knie um ihr die Sicht zu versperren und fing so ruhig wie möglich an: „Delilah?“ Sie drehte leicht den Kopf und sah ihn an. In ihren Augen stand pures Entsetzen geschrieben und ihr liefen immer noch Tränen übers Gesicht. Er versuchte zu lächeln. „Dante?“, sagte sie erstickt. „So viel Blut … alles stinkt nach Blut … sie … alle … meine Schwestern … deine Eltern … sie alle sind …“, sie brach den Satz ab, lies den Kopf hängen und fing an zu schluchzen. Unsicher ob es das richtige sein würde, zog Dante Delilah zu sich und nahm sie in die Arme. Sie wehrte ihn nicht ab, wie er es eigentlich von ihr gewohnt war, und schmiegte sich stattdessen an ihn. Zitternd lies sie ihren Tränen freien lauf. „Blut … der Geruch ist überall … es stinkt danach“, stammelte sie schluchzend vor sich hin. In der Hoffnung, dass beruhigend auf sie wirken möge, strich Dante ihr übers Haar: „Keine Sorge, der Bastard der hierfür verantwortlich ist, wird dafür büßen. Das verspreche ich dir.“
 


 

______________________________________________________________________________
 

So Ende! Zumindest was dieses Kapitel angeht. Ich hoffe ihr habt so viel Spaß beim Lesen wie ich beim Schreiben. Über Kommis würde ich mich sehr freuen, denn wenn man Feedback bekommt ist man (Frau) eher zum weiterschreiben animiert ^-^
 

Wir lesen uns dann im nächsten Kappi Freunde



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück