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Another Life...

...with you. { Carlisle Cullen ✘ Jessica Stanley }
von

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Einer dieser Tage.

Es war wieder einer dieser Tage. Mit traurigem Gesichtsaudruck pfefferte Carlisle Cullen seinen Mundschutz in einen der dafür vorgesehenen Mülleimer. Schon wieder hatte er ein Menschenleben nicht retten können, schon wieder war er gescheitert. Denn auch wenn für das Mädchen jede Hilfe zu spät gekommen war, der brilliante Chirug gab sich selbst die Schuld. Wie immer. Immerhin hatte der Vampir es zu seiner Bestimmung gemacht, Menschenleben zu retten. Denn wie sollte er sonst mit dem bitteren Los, ein Monster zu sein, zurechtkommen? Alle die ihn kannten vermochten zu sagen, dass Carlisle Cullen der menschlichste Vampir auf Erden war. Sehr wahrscheinlich stimmte das sogar. Aber auch er hatte eine animalische Seite... und hasste sich selbst dafür.

"Dr. Cullen? Hören Sie mir zu?" Eine schüchterne Stimme rief ihn aus seinen Gedanken. Er stand immer noch im Vorraum des OP's, aus dem er gerade gekommen war und sah sich einer Krankenschwester gegenüber, die wie er wusste in der Notaufnhame des Forks General Hospital tätig war. Mit erröteten Wangen und verlegenem Blick starrte sie ihn an, einen gelben Zettel in der Hand. An die Wirkung, die er vor allem auf weibliche Personen hatte, konnte und wollte er sich auch nicht gewöhnen. Er setzte ein charmantes Lächeln auf. "Entschuldigung Mary, ich war in Gedanken. Was gibt es?" Seine melodische Stimme ließ ihr Herz gleich ein paar Takte schneller schlagen, wie seinen unglaublich guten Ohren nicht verborgen blieb. "Nun, im Wartebereich der Ambulanz sitzt eine junge Patientin, die von Dr. Gerandy hierher zu ihnen überwiesen wurde. Ich denke, das sollten sie sich ansehen." Etwas in ihrer Stimme ließ ihn aufhorchen. Interessiert nahm er den Zettel entgegen und las den Namen der jungen Patientin. Jessica Stanley. Das aufgeweckte Mädchen war eine Freundin seiner Schwiegertochter in spe, Bella, und ging wie auch seine Kinder auf die Forks High School. Der Überweisungsgrund ließ ihn schlucken.

"Ja natürlich, ich schaue sie mir sofort an. Einen Moment." Mit einem Nicken verließ die Krankenschwester den Raum und ließ den Chirug wieder allein. Dieser starrte hingegen immer noch auf den Zettel in seiner Hand. Die Symptome waren eindeutig: Blässe, Schwäche, Blutungsneigung mit spontanen blauen Flecken, Anfälligkeit für Infektionen mit Fieber... Verdacht auf Leukämie. Er bezweifelte, dass dies dem jungen Mädchen bewusst war. Carlisle seufzte laut und warf sich seinen Arztkittel über, um sich ein Bild von seiner neuen Patientin zu machen.
 

°°°°°
 

Nervös kaute die Brünette Jessica Stanley an ihren Fingernägeln. Wie sie Krankenhäuser hasste! Und nun hockte das ungewöhnlich blasse Mädchen zusammen mit ihrer Mutter in der Notaufnahme des Forks General Hospital und wartete auf Dr. Carlisle Cullen. Dr. Cullen... wie oft war der überdurchschnittlich gutaussehende Arzt schon Gesprächsthema bei ihr und ihren Freundinnen gewesen? Sie vermochte es nicht zu sagen. Er war DAS Gesprächsthema in Forks, genau wie seine mysteriöse Familie. Und nun sollte er ihr Arzt werden? Jess verstand die Welt nicht mehr. Wieso konnte ihr Hausarzt, Dr. Gerandy, sie nicht mehr behandeln? Irgendwas war faul. Hilfesuchend klammerte sie sich an die Hand ihrer Mum, die auf ihrem Oberschenkel lag. Mit flehendem Blick sah sie in dessen haselnussbraune Augen. "Mum? Was soll das alles?" Zwar hatte die Siebzehnjährige sich bereitwillig hier her kutschieren lassen, aber das hieß ja noch lange nicht, dass sie verstand warum.

Mrs. Stanley sah ihre Tochter mit zärtlichem Blick an und strich ihr eine Strähne ihres glatten, braunen Haares aus den Augen. "Alles wird gut, Schätzchen. Mach dir keine Sorgen." Ja, sicher. Wen wollte sie damit überzeugen? Ihre Tochter oder sich selbst? Seufzend lehnte das Mädchen sich in dem ungemütlichen Plastikstuhl zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. Das konnte ja heiter werden. Obwohl Jess sich eingestehen musste, dass sie so langsam wirklich Hilfe brauchte. Das sonst so aufgeweckte und lebensfrohe Mädchen war schlapp, ungewöhnlich blass und ständig müde. Mittlerweile litt sie im Wochenabstand an irgendwelchen Erklältungen und lag mit Fieber flach. Sogar ihren Freundinnen waren diese Dinge schon aufgefallen, zumal Jessica Stanley's wichtigste Eigenschaft verloren gegangen war: Die Fähigkeit, ununterbrochen zu reden. Lange hatte sie das alles unterschätzt, jedoch bewies ihr der Termin im Krankenhaus jetzt wohl das Gegenteil. Sofern sie denn irgendwann mal dran kämen. "Dafür hab ich einen Ausflug mit Mike und den anderen abgesagt" bemerkte sie nach einigen weiteren Minuten mürrisch und warf der Krankenschwester im Anmeldebereich einen finsteren Blick zu. Mike... Mike Newton war ihre erste große Liebe; seit ein paar Wochen fuhren sie jedoch die Wir-beiben-gute-Freunde Schiene, in der sich keiner der beiden wirklich wohl fühlte. Jess hoffte inständig auf ein Comeback der Beziehung, und dieser ihrer Meinung nach unnütze Termin hatte sie um eine weitere Chance gebracht. Doch endlich schien sich was zu tun, denn der schönste Mann, der ich je unter die Augen getreten war, trat auf sie zu. Mit einem umwerfenden Lächeln schüttelte er Jessica's Hand. Das Mädchen zuckte für einen Moment , als sie die Kälte spürte. Es war jedoch kein unangenehmes Gefühl... im Gegenteil. Kurz huschte ihr Blick hoch zu seinen Augen - ein Fehler, wie sich herausstellen sollte. Dieses flüssige Gold... benebelt ließ sie sich zusammen mit ihrer Mutter in sein Büro führen. Es war modern eingerichtet; lediglich ein paar alte Gemälde an den Wänden ließen erahnen, wie alt der Vampir wirklich war. "Setzen sie sich." Er deutete auf zwei gemütliche Ledersessel vor seinem gigantischen Schreibtisch, hinter welchem er sich niederließ. Dort lag bereits ein handliches Klemmbrett bereit, welches für seine Notizen unabdinglich war.

Es folgte ein relativ uninteressantes Aufnhamegespräch, in dem der Arzt Jessica genau zu sämtlichen Symptomen befragte und ihr am Schluss etwas Blut abnahm. Während der gesamten Prozedur konnte Jessica kaum die Augen von dem Arzt abwenden. Er war so schön... "Nun, die nächsten Schritte werden folgendermaßen aussehen. Wir behalten Sie hier Miss Stanley und werden weitere Tests durchführen. Schließlich wollen wir alle so schnell wie möglich Gewissheit, nicht wahr?"

BITTE WAS? Das hatte er gerade doch nicht wirklich gesagt. Der Brünetten klappte der Mund auf.

Während Mrs. Stanley nickte und Dr. Cullen mit Dankbarkeit nur so überhäufte, verschränkte die Siebzehnjährige die Arme vor der Brust und verzog das Gesicht. "Ich bleibe nicht hier." Als ob sie im Krankenhaus bleiben würde! Die taten ja fast so, als wäre sie totkrank! "Wie bitte?" Mrs. Stanley blinzelte verwirrt. "Natürlich bleibst du hier, darüber wird gar nicht erst diskutiert." Jessica stöhnte auf und rollte mit den Augen. Das war so klar! Sie hätte kotzen können. Obwohl, besser nicht, dann hätten die ja erst Recht einen Grund gehabt, sie an diesem unheimlichen Ort zu behalten.
 

°°°°°
 

Später am Abend saß Carlisle erneut in seinem Büro, diesmal allerdings allein. Jessica befand sich nun in einem Einzelzimmer auf einer der Stationen, die er betreute. Sie machte den Krankenschwestern bereits das Leben zur Hölle, aber wer konnte es ihr verdenken? Welcher Teenager war schon gern im Krankenhaus? Carlisle seufzte und fuhr sich mit der Hand durch die blonden, seidigen Haare. Wenn sie wüsste, dass sie es so schnell nicht mehr verlassen würde... er starrte auf die Laborwerte des jungen Mädchens. Auch ohne weitere Tests war der Chirug sich ihrer Diagnose schon sicher. Er hatte es bereits bei der Blutabnahme am Mittag gerochen. Seine gute Nase war ihm des öfteren überaus hilfreich in seinem Beruf, und da es sich bei Leukämie bekanntlich um eine Blutkrankheit handelte, blieb ihm das natürlich nicht verborgen. Wie sollte er ihr nur mitteilen, dass sie an einer lebensbedrohlichen Krankheit litt? Aus Erfahrung wusste Carlisle, dass die meisten nicht geheilt werden konnten. Und bei ihr war die Krankheit schon so weit fortgeschritten, dass auch ihre Organe in Mitleidenschaft gezogen wurden. Das war doch wirklich zum Verrücktwerden! Der Vampir konnte es drehen und wenden, wie er wollte: Wenn nicht ein Wunder geschah, hatte sie nur noch ein paar Monate zu leben. Und genau das musste er ihr irgendwie sagen... aber nicht mehr heute Abend.

Circa eine halbe Stunde später befand der Chirug sich in seinem Mercedes und lenkte ihn Richtung nach Hause, in Gedanken aber immer noch bei dem jungen Mädchen, dessen Leben sich ab morgen von grundauf verändern würde...



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von:  Farbenblind
2011-04-11T01:14:30+00:00 11.04.2011 03:14
Sodelle xD
Ich war mal neugiereig, weswegen ich mir mal die FF durchlesen musste.
Zum Pairing: Ich liebe es! x)

Das erste Kapitel fand ich gut geschrieben. Du hast einen sehr angenehmen Schreibstil, welcher sich wirklich gut lesen lässt.

Ich mach mich gleich zum nächsten Kapitel auf! ;)
Bin mal gespannt wie Jess auf die Diagnose reagiert.
Glg und weiter so!
Von:  _Natsumi_Ann_
2011-03-14T22:24:31+00:00 14.03.2011 23:24
ein wirklich außergewöhnliches paaring, aber wie gesagt ich bin für sowas immer zu begeistern :D
der anfang ist ja noch noch nicht viel, deshalb kann ich nicht viel sagen, aber schreibstil gefällt mir bis jetzt ;) bin gespannt ob du es glaubhaft rüber bringen kannst. ja, Carlisle ist ein reifer hübscher mann obwohl er ja erst 23 ist xD aber iwie kommt er mir so wie 40 vor XD weiser Arzt hakt xD

bin gespannt wie es weiter geht ;)
Von:  Fairytale_x3
2011-03-04T11:35:07+00:00 04.03.2011 12:35
Huhu :)

also das pairing ist ja wirklich exotisch und eigentlich mag ich jessica nicht :D aber nun gut.

Dafür das ich sie nicht mag hat es mir sehr gut gefallen. dein schreibstil ist flüssig und die worte schön gewählt, es lässt sich super lesen.
Für den Einstieg auch schon ein super anfang, du beginnst direkt im geschehen, redest nicht lange drum rum und kommst auf den punkt. das macht vorallem im zusammenhang mit dem ende lust und neugierde auf mehr :)

zu kritisieren hab ich eigentlich nichts, bis auf die absätze ;) ab und zu wäre es vielleicht ganz gut ein paar mehr einzufügen, dann lässt es sich einfach leichter lesen ;) aber ansonsten klasse :)

lg
fairy

✖✐✖
Von:  Chevelle
2011-01-12T19:37:31+00:00 12.01.2011 20:37
Übrigens: (das gehört jetzt nicht mehr zum Kommentar zum Kapitel)
Aber die Steckbriefe sind wirklich klasse geworden *__*
Von:  Chevelle
2011-01-05T18:27:20+00:00 05.01.2011 19:27
Zuerst einmal: dein Schreibstil und die Wortwahl ist wirklich klasse. So beim Drüberlesen sind mir keine Fehler oder Ungereimtheiten aufgefallen. Dafür, dass du keinen Betaleser hast, ist das wirklich alles einwandfrei geschrieben. (Bei dem Satz: Wir behalten sie hier Miss Stanley und werden weitere Tests durchführen. fehlen allerdings ein - beziehungsweise zwei, wie man es sieht - Kommata. Aber ich will mal nicht so bohnenzählerisch sein.) Für den klasse Lesefluss gibt es von mir schon einmal ein großes Lob. :)

Das Pairing ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber ich hab schon von Demetri x Angela bis Rosalie x Felix alles gelesen und diese haben mir wiederum bewiesen, dass die Geschichten meist richtig klasse werden/sind. (Ja, ja, ich lese gerne Volturi Zeugs. :'D) Dein Anfang ist auch schon sehr vielversprechend - Carlisle ist sowieso toll - und du hast die Charaktere gut getroffen.

> "Dafür hab ich einen Ausflug mit Mike und den anderen abgesagt" bemerkte sie nach einigen weiteren Minuten mürrisch und warf der Krankenschwester im Anmeldebereich einen finsteren Blick zu.

Diesen Satz mochte ich. Der war so richtig Jessica-like. :)
Ich finde, dass du so weitermachen solltest, denn dann wird die FF bestimmt noch richtig gut. Ich würde mich außerdem gerne auf die ENS Liste setzen. :)

Liebe Grüße,
Chevelle ✖✐✖
Von: abgemeldet
2010-12-16T21:02:43+00:00 16.12.2010 22:02
Hi :-),
1. wann schreibst du weiter?
2. Ich bin grade zufällig auf deine FF gestoßen und hab mich sofort "verliebt". Jess und Carlisle ist ein außergewöhnlicheres Pairing aber meiner Meinung nach süß ^^.
Ich mag deinen Schreibstil, man (zumindest ich) kann super die Gefühle deiner Charas nachvollziehen und gleichzeitig kriegt man alles mit was so drum herum passiert.
...Jetzt warte ich natürlich darauf das es weiter geht...geht es doch oder?
LG, Megan
Von:  Wolkenfee
2010-10-31T21:49:52+00:00 31.10.2010 22:49
Oh hey, du bist auch in dem Zirkel. :)
Nun denn:
✖✐✖
Von:  Wolkenfee
2010-10-31T11:27:05+00:00 31.10.2010 12:27
So, da hab ich mal noch in was anderes reingesehen und dachte sofort: Hey, unser RPG! *g*
Ich mag die Geschichte, ich find es toll, wie du die erste Begegnung beschreibst, vor allem, wie Jessica reagiert.
Dass ich das Pairing mag, weißt du schon :)
Ich werd jedenfalls weiterlesen.
LG, Fee
Von: abgemeldet
2010-10-25T22:32:49+00:00 26.10.2010 00:32
So, jetzt bin ich endlich mal dazu gekommen, das erste Kapitel zu lesen und ich muss sagen, es macht Lust auf mehr! :) Du weißt, dass ich anfangs etwas skeptisch gegenüber dem Pair Jess & Carlisle war, aber das bisschen, was man bis jetzt von Jess' Charakter erkennen konnte, leitet sie schon mal weg vom klischeebehafteten amerikanischen Teeniegirlie, als welches sie bei Meyer dargestellt wurde. I like it. ;)
Abgesehen davon - Carlisle! Wie du beschrieben hast, wie er auf Jessica gewirkt hat; das las sich vollkommen flüssig und verständlich, wohl jeder hätte in ihrer Situation gleich oder ähnlich reagiert. Wirklich gut geschrieben, meine Lieblingspassage bis jetzt. :> Bin echt mal gespannt, wie es weitergeht & vor allem, wie Jessica reagieren wird, wenn er ihr die Diagnose mitteilt.


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