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Lunatic Dawn

Incubus
von

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Primrose path

"Verdammt meine Kippen sind leer.", murrte Walter mit der leeren Zigarettenschachtel in der Hand. Er würde bald nach einen passenden Opfer ausschau halten, welches ihm eine geben könnte und auch wird, ob nun freiwillig oder nicht, entschloss er innerlich. Auf den Vampir war eh mal wieder kein Verlass und um ehrlich zu sein, war der Butler ziemlich froh als dieser sich wieder seinen Sarg verzogen hat. Hat sich wohl vollgesaugt, diese alte Zecke, er warf einen Blick auf den Sarg, der nun wie jeder andere gewöhnliche Sarg nun mal auszusehen hat. Keine acht Arme auf denen er Girlycard umher chauffiert, keine roten Augen, die Menschen in Schrecken versetzen. Das einzige ungewöhnliche an diesen Sarg befand sich auf den Deckel: Ein Kreuz und Schriftzüge.

Der Butler lies diesen aus Instinkt des öfteren, oder wohl eher weil dieser einen sofort ins Auge stach. 'The bird of hermes is my name, eating my wings to make me tame'. Wenn Alucard wirklich Flügel hätte, hätte ich dies schon längst getan. Der ist einfach nicht zu zähmen, grinste Walter in sich hinein als wäre er auch stolz darauf, dass er mit diesen Wesen zusammenarbeitet. Vielleicht war dem auch so, schließlich verbrachte der Butler viel Zeit mit diesen Vampir. Es war schon seltsam, dass er ihn schon über fünf Jahre kennt. Ob er wohl abgefärbt hatte auf den jungen Butler? Ein unterdrücktes Lachen hellte Walters Stimmung auf. Wer würde schon auf solch einen absurden Gedanken kommen. Wiedermal ließ er seine Drähte hervorschnellen um die Zigarette aus der Hand eines Soldaten zu entziehen, welchen er schon das letzte mal die Packung geklaut hatte. Diese Marke hatte wirklich einen guten Nachgeschmack. "Jetzt reg dich doch nicht so auf, du hast doch sicherlich mehr davon." winkte Walter diesen ab als er wieder mal protestierte und klemmte sich die Zigarette zwischen seine Lippen. Ein Klicken des Feuerzeuges und schon flog der gräuliche Qualm in die Luft.

Die Verstärkung war nicht gekommen, aus welchen Grund war nicht bekannt. Es stand nur fest das Lord Hellsing dies erklären könnte. Genau aus diesen Grund flogen sie zurück nach London oder um genau zu sagen: Zum Hellsing Anwesen. Zu dem Anwesen, wo er Tag und Nacht mit der Bedienung seines Lords beschäftigt war, wenn nicht unbedingt ein Kampf tobte. Hatte der alte Mann doch Recht behalten als er ihn bei der Aufnahme versicherte, dass er in diesem Gebäude sein Zuhause finden würde. So grotesk und wahnwitzig es auch gewesen war, er folgte dem Herrn und lernte somit auch Alucard kennen, ohne den er keinen Tag mehr vorstellen könnte. Alucard war wie sein Spiegelbild, oder war es eher anders. Sie verstanden sich auch ohne zu reden, so brauchten sie keine Absprachen, wenn es um die Arbeit ging. Das war doch wirklich alles seltsam.
 

Eine Erschütterung unterbrach den jungen Todesengel in seiner Ruhe. Sofort waren er und ein paar andere Soldaten auf den Beinen.

"Was war das?", "Los frag den Piloten.", "Roger!"

Eine weitere Erschütterung und Walter fiel zurück auf seinen Sitz. Wie in Zeitlupe sah er den Sarg, der umzufallendrohte. Das er bei der ersten Erschütterung stand gehalten hatte war eh fraglich. Anstatt den Sarg aufzufangen, ließ Walter ihn jedoch mit einen schämischen Lächeln einfach umfallen. Geschieht dem Vampir nur Recht, soll er doch da raus kommen und mit anpacken, war nur einer von wenigen Gedanken, die in wenigen Sekunden durch Walters schlauen Köpfchen schossen.

Er beachtete nicht weiter die aufgehetzten Soldaten und drehte sich ruhig zum Fenster rum, um den Grund der Angriffe herauszufinden.

Sie flogen direkt über der Nordsee und dem Englischen Kanal, wer zum Teufel attackiert sie mitten über dem Meer? Sie hatten gerade erst Calais hinter sich gelassen, wurden sie vielleicht entdeckt? Aber wer konnte sie aus solch einer Höhe erkennen, das war doch absurd.

"Captain, Lagebericht aber dalli.", forderte er dreist den Truppenführer an, der kurz zwar noch grimmig dreinsah, jedoch schnell sein Gemüt wechselte in eine beherrschte Autorität.

"Etwas hat uns an der linken Tragefläche gestreift. Der Schaden ist noch im grünen Berei-", eine kleine Explosion am beschriebenen Fläche ließ das Flugzeug abermals erbeben.

"Captain! Uns verfolgt eine Supermarine Spitfire und..", abermals wurden die Soldaten unterbrochen, das Flugzeug wog sich in den Sturzflug. Gerade noch im letzten Moment konnte der Butler seine Drähte ausfahren und diese um den Sarg, sowie um eine standhafte Stelle schlingen. Mit angestrengten verzerrten Gesicht, die Zigarette gerade noch so mit den Lippen festhält. Gerade zu verbissen versucht einige Soldaten einzuspinnen, dies aber doch schwieriger war als geglaubt, das die Drähte wohl eher Körperglieder abtrennen wollte.

"Verdammt.", nur nuscheln konnte, da er seine einzige Zigarette noch beibehalten wollte, als er doch tatsächlich einem den Arm abtrennte durch diese 'Idee'. Durch den ganzen Lärm von Schreien und Explosionen kein klaren Text zusammefassen konnte. Das grelle Licht vom Feuer und Rauch stachen ihm in die Augen, die anfingen zu tränen. Wenn er Alucard los lassen würde, könnte er sich noch retten, dem war er sich sicher aber konnte er dies wirklich tun, auch wenn dieser in seiner Mädchengestalt einfach nur nervte und ihn erst recht bis zum Wahnsinn trieb? Er schüttelte den Kopf, das konnte er nicht. Er wagte einen Blick nach unten, doch sah er nichts als Qualm und Feuer. Er muss hier weg, sonst fliegt das ganze Ding noch mit ihm in die Luft.

"Alucard, jetzt komm endlich raus da, wir stecken ziemlich in der Klemme, falls es dir entgangen ist.", versuchte der Butler ihn rauszutreiben. Warum reagierte er denn nicht, dieses verfluchte Gör. Da fiel es ihm wie Schuppen aus den Augen. Lord Arthur Hellsing hatte vor dem Aufbruch erwähnt gehabt, dass Vampire nicht mehr von dem Meer fliehen können- zumindest nicht selbstständig. Er befand sich in einer Zwickmühle und wäre die Explosion nicht gewesen, die ihn dazu verleitete die Tür aufzureißen und mitsamt Sarg aus den demolierten Flieger zu springen, hätte er wohl die nächsten paar Minuten noch rumgehangen.

Wiedermal rauschte ihm der Wind um die Ohren, jedoch diesesmal mit einzelnen Maschienenteilen vermischt. Ein beklemmendes Gefühl machte sich in ihm breit als würde es mit den Blut durch seine Adern fließen.
 

Als hätte es nicht besser laufen können, es auch noch anfing zu regnen. Erst noch ganz sachte, bis daraus innerhalb weniger Sekunden anfing zu stürmen. Walter war den Naturgewalten unterlegen. Nun war es Panik was seine Adern und Venen durchfloß. Er konnte von den Blitzen jede Abzweigung sehen.

Seine Drähte hatte er nur noch zur Hälfte unter Kontrolle und der Sarg baumelte gerade noch so an einem einzigen Faden. Mit einer geschickten Bewegung befestigte Walter den Sarg an weiter Drähten und zog ihn gleichzeitig zu sich hoch.

Der Sturm spielte mit ihm, ließ ihn hin und her wehen und durchnässte nicht nur seine Kleidung, sondern anscheinend auch noch seinen Kopf. Die Fähigkeit zu denken war kurzzeitig nicht mehr vorhanden.

"Beruhige dich du Waschlappen. Waschlappen werden nun einmal nass. Waschlappen sind auch dazu da, um sie nass zu machen und jemanden zu säubern. Kämpf nicht gegen die Gewalten an sondern spiel doch einfach mit! Das macht viel Spaß und du bist doch schließlich unser Todesengel, verhalt dich doch endlich mal wie einer!".

Die Stimme kam aus den Sarg.
 

Nichts war ihm entgangen, wirklich nichts. Doch warum sollte er etwas tun? Er konnte nichts tun, außer vielleicht Anregungen geben. Trotzdem hatte er es gelassen als Walter ihn ansprach. Warum? Er wollte sehen, wie der junge Butler damit allein zurechtkommt. Dieser Butler wusste wahrlich nicht, welch Vertrauen er von dem alten Vampir bekam. Selbst als er gezögert hatte, tat der No Life King immer noch nichts und wartete geduldig ab. Das Einzige was ihn störte, war das er ständig rumgeschüttelt wurde.

Aber vielleicht hatte sein Handeln gar nichts mit Vertrauen zu tun, sondern eher mit Gleichgültigkeit?
 

Die Gefahr war ein bockiges Kind, mit dem man spielen musste. Da musste er dem Vampir, widerwillig oder auch nicht, zustimmen. Wie dumm von ihm sowas wichtiges zu vergessen.

Ein Lachen ertönte von dem Todesengel. "In Ordnung, du Freak! Dann lass uns mal mit den Wind fliegen und das Meer unter uns bezwingen."

Endlich erwachte wieder der Todesengel, der er doch sonst war. Sein vergnügtes Grinsen und die euphorische Blicke spühten schon förmlich vor Tatendrag.

Es war wie mit den Tanz der Drähte, er musste den Wind beherrschen indem er mit ihm spielte und dessen Gunst erweckte. Pure Freiheit machte sich nun in ihn breit. Ja, so fühlte er sich: Eins mit dem Wind und frei. Jetzt würden wirklich nur noch die Flügel fehlen, die er so gerne fressen würde, um sich zu zähmen. Denn diese wilde Begeisterung tat ihm nicht gut. So würden zumindest andere denken, er nicht und das gewisse Ding im Sarg auch nicht.
 

Nichts desto trotz fielen sie mitten ins Meer. Weit und Breit kein Land zu sehen...



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